[Dieser Text wurde vom Spieler Veidt erstellt.]
Freyri trat an das Schwarze Brett heran und zupfte den Zettel mit dem Aushang sanft aber bestimmt von den Reißzwecken, ehe er den Schreibtisch des Kommandanten ansteuerte. Kommandant Orodaro war nicht anwesend, also beschloss der junge Zwerg, einen Bericht zu schreiben. Genug leeres Pergament lag hier ja herum. Freyri setzte sich hin, nahm sich Tintenfässschen und Federkiel. Kurz kratzte er sich an der Stirn, ehe er die Feder in die Tinte tauchte und zu schreiben begann:
Dem Sturm entgegen, Kommandant,
Die Mission war ein voller Erfolg. Leslay Rosé, Percival Schuttenbach und ich trafen uns am Steinbruch Gol'Bolar mit Gotmar Eichenschädel von der Forscherliga. Dieser schien skeptisch, ob wir drei in der Lage wären, seine drei Wagen sicher in die Brennende Steppe zu bringen. Ich habe ihm jedoch versichert, dass wir wüssten was wir tun und der gute Ruf des Dämmersturms gerechtfertigt ist. Dabei habe ich die Führung übernommen. Ich wollte mich nicht aufspielen, fand es jedoch wichtig, dass wir bei eventuellen Kampfhandlungen koordiniert handeln und es keine Umstimmigkeiten oder Missverständnisse gibt. Ich setzte mich neben Eichenschädel auf den vordersten Wagen und hielt mein Repetiergewehr bereit. Percival setzte sich auf den mittleren Wagen und Leslay auf den letzten Wagen. Zuerst ordnete ich an, im Falle eines Überfalls mit den drei Wagen ein Dreieck zu bilden und die Widder in die Mitte zu bringen, um sie vor eventuellem Beschuss zu schützen. Hat sich auch später als richtige Entscheidung entpuppt. Wir nahmen den Südtorpass, vorbei am Südtoraußenposten nach Loch Modan. Im Tal der Könige hielten wir uns weiter südlich, dann gings durch den Steinwerkpass in die Sengende Schlucht
Ich rief immer wieder zur Wachsamkeit auf, während wir unsere Wagen durch das Staubfeuertal gen Süden lenkten. Ich selber war lange nicht mehr in dieser Gegend, seit vielen Jahren nicht mehr. Aber es ist allgemein bekannt, auf was man hier alles treffen konnte und so hielt ich meine Flinte immer schussbereit in den Händen. Unweit der Straße tummelten sich riesige Spinnen, doch zum Glück griff uns keine an. Dann jedoch sah ich eine Bewegung auf einem Hügel nahe der Straße. Sofort befahl ich, mit den Wagen ein Dreieck zu bilden. Gotmar Eichenschädel brachte die Widder ins Innere. Dann pfiffen uns auch schon Schüsse um die Ohren. Percival wurde getroffen und ging zu Boden. Auf dem Hügel befanden sich vier Dunkeleisenzwerge. Zwei davon hatten Gewehre. Ich erwiederte sofort das Feuer, traf einen aber nur an der Schulter. Leslay war mit ihren Zaubern da wesentlich effektiver, hat einen der Zwerge regelrecht mumifiziert mit ihrer Magie oder Hexerei. Verzeiht mir, dass ich da nicht näher ins Detail gehen kann, denn ich stehe solchen Zaubern skeptisch gegenüber. Percival eilte dann den Hügel rauf und verwickelte sie in Nahkämpfe. Zwar gaben sie noch eine Salve ab, verfehlten mich aber - obwohl ich noch auf meinem Wagen stand und ne gute Zielscheibe abgab. Riskant, ja. Aber ich hatte Glück und irgendwie wollte ich auch ihre Aufmerksamkeit auf mich ziehen, damit Percival nicht noch einmal unter Beschuss genommen wurde und Leslay war ohne Rüstung sowieso anfälliger für Verletzungen. Einem der Zwerge jagte ich noch ne Kugel ins Bein und Leslay und Percival haben den Rest gemacht. Leslay's Zauber waren effektiv, allerdings schien es sie auch sehr zu erschöpfen. Pervival kämpfte äußerst effektiv mit Schwert und Schild, nahm sich aber eine Flinte und Munition von einem der toten Dunkeleisenzwerge mit. Nun ging die Fahrt weiter.
Percival war nicht allzu schwer verletzt, aber Leslay schien ziemlich erschöpft von ihrer Zauberei. Wir hatten Glück und der Rest der Reise verlief ereignislos, doch die Hitze machte uns sehr zu schaffen. Durch das nördliche Tor lenkten wir unseren Wagen in den Schwarzfels. Hier war es unerträglich heiß, doch wir hatten Glück und niemand griff uns an. In der Brennenden Steppe war es nicht ganz so heiß, doch wir blieben wachsam, denn die Schwarzfelsorcs waren hier zahlreich vertreten. Doch unser Glück hielt an. Die Nacht bot reichlich Schutz und wir fuhren weiter nach Osten, in Richtung der Ausgrabungsstätte. Die Hügel wirkten bedrohlich, ebenso die Ruinen von Thaurissan. Als die Straße sich in Trümmern verlor, bemerkte ich einige Reiter, die sich näherten. Sofort ordnete ich erneut an, die Wagen in Dreiecks-Formation zu stellen. Doch ehe Gotmar die Widder abschnallen konnte, erkannten wir die Reiter als Zwerge. Sie gehörten zur Ausgrabungsstätte und es schien, als gäbe es Probleme. Der Ausgrabungsleiter, ein Zwerg namens Kupferschlag, war scheinbar verschwunden. Wir begleiteten die Zwerge zum Lager und haben damit unsere normale Mission erfüllt.
Hab mit Leslay und Percival diskuttiert, ob wir den Ausgrabungsleiter suchen, gegen weitere Bezahlung - noch einmal 36 Goldstücke. Wir können das Geld gut brauchen und dem Bund tut der Ruf auch ganz gut. Gotmar meinte, er kommt auf uns zurück und wir hatten nun die Gelegenheit, uns auszuruhen.
Am nächsten Tag kam Gotmar Eichenschädel zu uns. Scheinbar gab es im Lager Streitereien. Einige der Zwerge waren der Meinung, Ausgrabungsleiter Kupferschlag hätte sich mit eventuellem wertvollen Fund abgesetzt, um alleine davon zu profitieren. Andere machten sich wirkliche Sorgen. Gotmar Eichenschädel war bereit, uns erneut zu bezahlen, wenn wir ihm Kupferschlag zurück brachten, vorzugsweise lebend. Ich bat um eine Beschreibung des Ausgrabungsleiters und um die genaue Lage der Ausgrabungsstätte, dann brachen wir auch schon auf. Kaum verließen wir das Lager, diskuttierten wir unsere Vorgehensweise. Die Ausgrabungsstätte war irgendwo östlich vom Schreckensfels. Zwar gab es in der Steppe einige verkohlte, tote Bäume, doch die Ebene war viel zu offen. Percival und ich waren uns einig, uns zuerst nahe bei den Berghängen zu halten, um so eine bessere Aussicht zu haben und im Vorteil von Deckung zu sein. So wanderten wir also los. Wie zuvor rief ich zu ständiger Wachsamkeit auf und hielt meine Flinte bereit. Meine Sorge war, dass Gefahr durch den Schreckensfels drohte, der zum Glück aber weit entfernt war. Dann jedoch sahen wir dunkle Punkte am Himmel. Durch das Zielfernrohr meines Gewehrs sah ich genauer hin. Irgendetwas flatterte in einiger Entfernung am Himmel, in der Nähe eines hohen, toten Baums. Wir schlichen uns näher und sahen dann einige Geier, die sich an Leichen labten. Wir verscheuchten sie, erschlugen drei von ihnen, die ihre Beute verteidigen wollten. Bei den Leichen handelte es sich um drei tote Zwerge. Ich fand Ausweise der Forscherliga. Einer war ziemlich böse zugerichtet, sah beinahe wie ein Sturz aus großer Höhe aus. Später sollte ich erfahren, dass er einfach nur ziemlich wüst erschlagen wurde. Eine andere Leiche war leicht angekohlt. Ich schäme mich ob meiner Torheit, und der Tatsache, dass ich mich mit Magie nicht auskenne. Denn tatsächlich habe ich schon befürchtet, ein Drache wäre das gewesen. Leslay bemerkte jedoch Schleifspuren am Boden. Wir huschten erneut von Deckung zu Deckung, nutztem Felsen und Baumstümpfe und gingen weiter nach Norden, zur Ausgrabungsstätte.
Percival rief uns, hatte einige tote Zwerge gefunden und einen, der schwer verletzt, aber noch am Leben war. Er erzählte uns von einem Überfall durch Dunkeleisenzwerge, die den Ausgrabungsleiter mitgenommen haben, ehe er verschied. Leslay hatte entdeckt, dass es auch hier Schleifspuren gab, die zu einer Höhle im Norden führte. Vorsichtig aber rasch schlichen wir uns an diese Höhle heran, die hinter einer leichten Senke in der Felswand lag. Nun waren wir uns etwas unschlüssig ob unserer Vorgehensweise. Rein stürmen? Die Gegner raus locken? Doch Percival gab zurecht zu bedenken, dass die Höhle unbekanntes Terrain war. Klar, eventuell war sie eng und wir könnten vielleicht nur wenige Gegner gleichzeitig bekämpfen, doch vielleicht war sie auch offen und voller Feinde. Leslay war es, die vier Schatten sah, die von einem Feuer an die Höhlenwand geworden wurden und Percival hörte Gesprächsfetzen. Ich beschloss, mich an den Höhleneingang zu schleichen, um näheres heraus zu finden. Leider war ich wohl nicht leise genug. Die Gespräche in der Höhle verstummten und Schritte näherten sich. Eine schwer gerüsteter Kämpfer der Dunkeleisenzwerge trat ins Freie. Er trug eine Flinte und einen Streitkolben am Gürtel. Ich versteckte mich hinter einer Felskante links neben dem Höhleneingang und wies Percival und Leslay mit einer Handbewegung an, ruhig zu sein und nicht einzugreifen. Möglicherweise, dachte ich mir, könnte ich den Zwerg lautlos und schnell ausschalten. Das wäre ein Feind weniger in der Höhle. Ich nahm einen Stein, warf ihn neben mir gegen die Felswand, wo er runter kullerte. Nun umrundete der Dunkeleisenzwerg den Felsen, um nach zu sehen. Und als er direkt neben mir war, wirbelte ich herum um ihm meinen Hammer gegen den Hals zu schmettern, ihn so auch effektiv am Schreien zu hindern. Leider wich er aus und ich kassierte einen Schlag gegen den Kopf. Percival und Leslay griffen ihn nun an, doch er rief bereits, dass wir Eindringe waren. Mit einem zweiten Schlag zertrümmerte ich ihm den Schädel, doch seine drei Kameraden traten bereits aus der Höhle. Percival eilte mit Schwert und Schild an meine Seite und Leslay beschwor eine Art Schattenkreatur, die sie den drei anderen Dunkeleisenzwergen entgegen schickte. Hab mich ganz schön erschrocken, als das Ding neben uns war und kämpfte. Wie auch bei Jessica muss ich hier wieder sagen, dass mir Magie nicht geheuer ist. Was, wenn da mal etwas schief geht?
Doch die Schattenkreatur hielt den Anführer der Dunkeleisenzwerge gut in Schach. Immer wieder schwang dieser seinen mächtigen Streitkolben, richtete jedoch keinen Schaden an. Einer der Dunkeleisenzwerge war ein Magier oder Hexer, der Leslay mit einem Feuerzauber eindeckte und sie am Bein verletzte. Der dritte Zwerg war ein Krieger, der mich sofort attackierte. Percival war es, der sich zweimal schützend vor mich stellte und Schläge kassierte, die mir galten. Ein tapferer, beherzter junger Mann. Das hier war zwar seine erste Mission, doch der erste Eindruck ist ein guter. Ich schmetterte dem Krieger meinen Hammer auf die rechte Schulter, doch er hielt einiges aus. Die Schattenkreatur von Leslay hielt den Anführer der Dunkeleisenzwerge weiter beschäftigt, ehe sie sich auflöste. Ich zog mich aus dem Nahkampf zurück, zog mein Gewehr und feuerte auf den Anführer, traf ihn auch. Doch er bleib stehen und fixierte mich. Auch hier war Percival clever, denn er stellte sich so vor den Krieger und den Anführer, das beide nicht zu mir durch kamen. Leslay war mittlerweise sehr erschöpft, sei es nun durch die Verletzung oder durch ihre Magie. Doch mit irgendeinem Zauber, den man jedoch nicht sehen konnte, schickte sie den Anführer der Dunkeleisenzwerge zu Boden. Er erhob sich nicht mehr. Percival und der Krieger schlugen sich weiter ihre Waffen um die Ohren und ich lud hastig mein Gewehr nach, jagte dem Magier erst eine Kugel in die Schulter, dann eine in den Kopf. Percival erschlug den Krieger und ging dann vorsichtig in die Höhle. Ich ging erst einmal zu Leslay, die erschöpft am Boden kniete. Ich fragte, ob ich sie tragen sollte und sie stimmte zu. Sie mag sowas eigentlich nicht und ihre Antwort sagte mir, wie schlecht es ihr gehen musste. Die Wunde an ihrem Bein war schlimm. Ich trug sie in die Höhle, wo Percival bereits Ausgrabungsleiter Snorri Kupferschlag gefunden und befreit hatte.
Bei den Dunkeleisenzwergen schien es sich um Söldner zu handeln. Ich bin also nicht einmal sicher, ob das wirklich Schwarzfels-Zwerge waren. Warum sonst waren sie denn in einer Höhle? Weiß nicht, ob Moira Thaurissan da ihre Finger im Spiel hatte, denn um den Fund der Ausgrabung handelte es sich wohl um Schriften, die den Bau einer alten Maschine beschrieben. Kupferschlag war schwach, konnte jedoch laufen. Ich trug Leslay, als wir zurück zum Lager gingen. Percival behielt dabei die Umgebung im Auge. Im Lager konnte Gotmar Eichenschädel kaum fassen, dass wir den Ausgrabungsleiter lebendig gefunden haben und selber noch am Leben waren. Ich kassierte den Bonus-Sold dieser unverhofften Mission und ließ Leslay's Bein versorgen. Am nächsten Morgen brachen wir wieder gen Eisenschmiede auf, nahmen allerdings den Pfad ins Rotkammgebirge nehmen, reisten von dort aus nach Elwynn und mit der Tiefenbahn in Sturmwind gings dann zurück nach Eisenschmiede.
Ich hoffe, ich habe meine Kompetenzen nicht überschritten, als wir den Ausgrabungsleiter suchten, obwohl die eigentliche Mission bereits abgeschlossen war. Bei mir war es weniger das Versprechen von noch mehr Geld, als vielmehr die Möglichkeit, den Ruf des Dämmersturms zu festigen. Die Forscherliga wird den Namen des Bundes nicht so schnell vergessen, da bin ich mir sicher. Percival hat einen guten ersten Eindruck gemacht und Leslay's Bein wird bald wieder in Ordnung sein. Ich selber bin mit dem Ausgang der Mission und unserer Vorgehensweise zufrieden, obwohl nicht immer alles geklappt hat. Aber zu kämpfen heißt ja auch, bei bösen Überraschungen dementsprechend zu reagieren und sich anzupassen. Percival und Leslay haben eine gute Auffassungsgabe bewiesen und ich selber lebe noch und habe Hammer, Schild und Flinte effektiv eingesetzt.
Dem Sturm entgegen
Freyri Heldenhammer