[Dieser Text wurde vom Spieler Veidt erstellt.]
( In der jeweiligen Schublade des Kommandanten findet sich folgender Bericht )
Mission: Die etwaige Bergung alter und Zustellung künftiger Lieferungen aus den Sümpfen des Elends sicherstellen
Ergebnis: Ausreichender Erfolg
Habe in Sturmwind einen Karren mitsamt zwei Pferden gemietet, um so geborgene Waren besser transportieren zu können. Auch kaufte ich genug Vorräte für die Reise, nahm die Route über das Rotkammgebirge. Die Reise, die in etwa eine Woche dauerte, verlief ereignislos. Als wir die Sümpfe des Elends schließlich über den nördlichen Pass erreichten, entdeckten wir eine verfallene Siedlung und ich beschloss, in eben dieser das Lager aufzuschlagen, wollte nicht des Nachts mitten im Morast lagern. Die Mauern würden das Wachehalten vereinfachen. Die Vorräte jedoch, die ich mitgenommen hatte, waren ziemlich erschöpft. Volgrimsson und ich bedienten uns an den Larven, die wir unter der Rinde eines nahen Baums gefunden hatten. Ich übernahm die erste Wache. Und mitten in der Nacht hörte ich ein seltsames Geräusch und ging vorsichtig zu den Toren der verfallenen Siedlung, in der Hoffnung, etwas zu sehen. Ich hatte ja eigentlich mit Banditen gerechnet. Oder mit irgendwelchen Überbleibseln der Eisernen Horde. Als es plötzlich gewaltig knackte und ein gewaltiges Tosen auf uns zu kam, dachte ich für einen Moment erst, ein Eiserner Stern oder sonst etwas würde sich nähern. Rasch rief ich die anderen auf, den Karren zu wenden. Ich wollte keinen Kampf riskieren, den ich nicht gewinnen konnte. Wir konnten die Ruinen gerade noch so hinter uns lassen, als die umliegenden Bäume von allen Seiten wie ein Kartenhaus zusammen fielen und die Ruinen fast völlig unter sich begruben. Wir lagerten nun auf dem Pass ins Rotkammgebirge, denn noch immer war es stockfinster und weil ich mir keinen Reim darauf machen konnte, was geschehen war, beschloss ich, erst bei Tagesanbruch weiter zu reisen, anstatt im Dunkeln durch den Sumpf zu irren.
Bei Tagesanbruch ging es mir überhaupt nicht mehr gut. Ich hatte starke Magenschmerzen, Übelkeit und wahrscheinlich auch Fieber. Da Volgrimsson ähnliches Unwohlsein zeigte, vermutete ich, dass es überhaupt keine gute Idee gewesen war, die Larven zu essen. Die beiden gemieteten Pferde banden wir vom Karren los, den wir zurück ließen. Ich wollte so rasch durch den Sumpf wie nur möglich, um das Dorf Kantala zu erreichen. Unterwegs fiel uns auf, dass zahlreiche Bäume auf der Straße lagen und ein Vorankommen sehr erschwerten. Der hahe Fluß unweit des Dorfes war bräunlich verfärbt. Das Dorf selbst war in schlechtem Zustand, das Gemüse auf den Feldern verfault, die Bewohner hungrig und krank. Von Wachen war keine Spur zu sehen. Ich wollte gerade fragen, was denn nur passiert sei, als eine gigantische Rattenschar aus dem Unterholz gehuscht kam und gezielt einen nagelneuen Brunnen ansteuerte, den die Dorfbewohner angelegt hatten. Ich selbst war der Meinung, dass vielleicht etwas Großes die Tiere aufgescheucht hatte, fand im Unterholz aber nichts verdächtiges. Wir konnten nicht verhindern, dass all die Ratten sich in den Brunnen stürzten, wo sie sich gegenseitig zerbissen, verendeten und den Brunnen dabei verseuchten. Hier kam mir nun erstmals der Gedanke, dass wir es möglicherweise mit einem Schamanen oder Druiden zu tun hatten. Gespräche mit unterschiedlichen Dorfbewohnern verrieten uns, dass die Geschehnisse vor einer ganzen Weile begannen und immer schlimmer wurden. Es schien, als würde sich die Natur gegen das Dorf stellen und tatsächlich waren einige Dorfbewohner sogar getötet worden. Viele glaubten, ein Fluch läge auf dem Dorf, andere vermuteten Konkurrenz der Händlergilde oder gar Abgesandte der Horde, die auf das Sternenholz aus waren, welches im Sumpf wuchs. Das Holz war besonders wertvoll und auch der Grund für unseren Auftrag. Frieda Engelbach ließ ich im Dorf, um die Kranken und Verwundeten gemeinsam mit dem ortsansässigen Heiler zu behandeln. Dieser gab mir auch etwas gegen mein Magenleiden. Auch ließ ich die Dorfbewohner eines der gemieteten Pferde schlachten. Die Kosten hierfür habe ich bei meiner Rückkehr nach Sturmwind aus eigener Tasche bezahlt. Im Sumpf suchten wir einen Geistsprecher auf, Sekanos Flutenwandler, von dem ich mir weitere Informationen und Hilfe erhoffte. Unterwegs aber wurden wir von Krokolisken und Riesenspinnen angegriffen, die nahezu zusammen arbeiteten, um uns in die Mangel zu nehmen. Der Geistsprecher wusste meinen Namen, als er mich in seiner Hütte im Sumpf willkommen hieß. Er sagte, die Geister wären zornig ob der Ausbeute des Sumpfes. Er erzählte mir von den Geistern des Waldes, von Kasai, die über den Wind gebot, Masu, der für die Erde stand und Jingurai, dem Herrn von Pflanzen und Tieren. Er ließ uns bei sich nächtigen, denn es war bereits wieder dunkel geworden.
Am nächsten Morgen gab der Geistsprecher Wolfton eine Maske, von der ich vermutete, sie würde den Worgen in ihm vor einer Beeinflussung durch Jingurai schützen. Der Geistsprecher wollte mit dem Konflikt nichts zu tun haben und ging, während wir den Hain der Alten aufsuchten, wo das Sternenholz zu finden war. Nach einem Kampf gegen eine riesige Made setzte sich plötzlich ein gigantischer Baum in Bewegung. Erinnerte mich an die Urtume der Nachtelfen. Jingurai war sehr wütend, auch auf uns, weil wir Blut seiner Kinder vergossen hatten. Wolfton und mir gelang es, ihn mit Worten zu beschwichtigen. Als Wildhammerzwerg habe ich Respekt vor der Natur. Nur aus Notwehr hätte ich diese Wesenheit angegriffen. Doch kam mir auch direkt der Gedanke, dass die Magie der Bäume wohl ohne diese Entität abebben würde. Ich tat also alles, um eine Koexistenz zu sichern und den Waldgeist zu beschwichtigen. Dabei waren die Lehren meines Großvaters in meiner Jugend eine sehr große Hilfe. Auch Wolfton hatte dabei einige gute Argumente. In erster Linie erklärten wir, dass die Dorfbewohner wie Küken wären, die erst noch lernen mussten, zu fliegen. Dass sie eine Chance verdient hätten, es richtig zu machen. Dass sie vielmehr Gärtner sein konnten als Parasiten. Der Waldgeist packte mich und hob mich hoch. Ich wehrte mich nicht, hatte meine Waffen gar als Zeichen des Vertrauens abgelegt, so wie auch Wolfton die Maske des Geistsprechers ablegte. Eine ganze Weile befürchtete ich gar, zerquetscht zu werden. Lange schien es unsicher, ob dieses Wesen uns anhören würde, denn enorm war sein Zorn. Ein Kampf wäre wahrlich eine schreckliche, gefährliche Angelegenheit geworden, doch der Erdenmutter sei dank kam es nicht dazu. Der Waldgeist mahnte uns, es den Dorfbewohnern richtig zu erklären, dass es keine weitere Chance danach mehr geben würde. Dann ließ er mich wieder runter und erstarrte wieder. Im Dorf schilderte ich allen, was geschehen war und ermahnte sie, die Natur zu respektieren. Wir blieben noch einige Tage. Der Fluss wurde wieder sauber und auch die Tiere, die sonst gejagt wurden, kehrte wieder zurück. Gemeinsam mit den Dorfältesten verfasste ich ein Schreiben an die Händlergilde, wo ich die Geschichte jedoch abänderte. Ein Waldgeist klang so schon unglaublich genug. Daher schrieb ich, die Überforstung der Sternenholzbäume sei der Grund für ein Ungleichgewicht des Ökosystems gewesen. Schrieb, der Baumbestand musste etwas geschont werden und man müsse sich um die Pflege der besagten Bäume kümmern. Das gefielen denen wohl nicht. Aber besser weniger Profit als gar kein Profit. Wie lange sich die Dorfbewohner an die Warnungen erinnern, bleibt abzuwarten. Der eigentliche Auftrag aber war erfolgreich.
Anmerkungen: Besonders gute Arbeit durch Alarten Wolfton, der im Kampf gegen die Rattenplage zwar etwas ruppig mit den Dorfbewohnern sprach, von mir aber zurecht gewiesen wurde, mit der Begründung, wie wichtig der Ruf des Dämmersturms sei. Beim Geistsprecher und später bei Jingurai aber war er eine große Hilfe, auch fiel er durch Wachsamkeit und Gehorsam auf.
Negativ fiel mir wieder einmal Krudnir Volgrimsson auf, der im Kampf gegen die Riesenspinne im Wald zwar Wolfton einmal vor Schaden bewahrte, ansonsten aber immer durch egoistisches, respektloses und disziplinloses Verhalten auffiel. Einzig der kommende Einsatz meiner Rotte in Westfall verhinderte hier eine umfassende körperliche Bestrafung.
Die Maske, die der Geistsprecher Alarten Wolfton gab, geht in den Besitz des Dämmersturms über, denn zweifellos ist sie ein magisches Artefakt und mag irgendwann noch einmal ihren Nutzen haben.
Soldverteilung:
Falln Renfield: 1 Goldstück, 10 Marken
Frieda Engelbach: 1 Goldstück, 5 Marken
Alarten Wolfton: 1 Goldstück, 15 Marken
Krudnir Volgrimsson: 0 Goldmünzen, 5 Marken
Freyri Heldenhammer: 97 Gold, 15 Marken