[Dieser Text wurde von der Spielerin Aylen erstellt.]
<Das Pergament ist zerknittert, die Schrift krakelig – eindeutig Lynns Werk und das nicht nur in der Gestaltung unangenehm auffällt, sondern auch orthographisch ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht. Struktur ist irgendwo vorhanden, doch der rote Faden verliert sich auch mal ab und an.>
Bericht des Auftrages der Nachtwache Dämmerwalds
Teilnehmer: Letticia Silberhauch (Söldner), Hanne (Tagelöhner), Connoir McKenzie (Tagelöhner), Kathlyn Lawley (Tagelöhner)
Auftragsbeginn gegen Ende des letzten Monats. Uhrzeit unklar – ist immerhin der Dämmerwald. Scheiße dunkel dort, übrigens.
Schon auf dem Weg zu dem Kaff war es verdammt neblig un‘ wir haben so eine Gestalt aufm Weg gesehen, die aber dank dem Nebel nicht zu erkennen war. Schon da hätte uns auffallen müssen, dass da schwarze Magie im Spiel war. War jedenfalls nicht so, also sind wir weitergegangen – nach Dunkelhain.
Da grade Schlotternacht war (ist kein Scherz, auch wenn es mir lieber gewesen wäre) waren viele Kinder unterwegs, die von so einem alten Brauch ein Lied gesungen haben. Hat aber auch da noch keiner kapiert, dass diese Dinge irgendwie damit zusammenhängen könnten.
Wir haben uns also mit dem Hauptmann unterhalten, während Silberhauch draußen auf die Pferde aufgepasst hat, da es um diese Zeit – Mitternacht – sehr ruhig um das Dorf wurde. Zu ruhig. Also haben wir mit dem eine ganze Weile geschwafelt und rausgekommen ist, dass es in den letzten dreiundzwanzig Tagen viele, ungeklärte Todesfälle gab. Ist an sich nichts neues in Dunkelhain, aber irgendwann wurde es halt auffällig, weil so eine Art Muster sichtbar wurde. Nach jedem verschwundenen Kind wurden es erst wieder weniger Morde, dann mehr und dann verschwand wieder ein Kind.
[Hier folgt eine Auflistung von den ganzen Opfern, die vom Hauptmann gegenüber der Truppe genannt wurde. Darunter ein Ehepaar, ein Junge der im Trog ertrunken ist, eine Mutter die erhängt am Glockenturm gefunden wurde, einen alten Kerl dessen Hütte abgebrannt wurde und ein weiteres Ehepaar, das ertrunken ist sowie insgesamt vier Kinder, die verschwunden sind.]
Während wir nach Zusammenhängen gesucht haben, um einen Fortschritt zu kriegen, habe ich dann halt doch nach dem Kinderlied gefragt, der wie bereits beschrieben zu so einem alten Brauch gehört – erst nach weiteren Fragen diesbezüglich stellt sich heraus, dass es eine Frau gibt, die sich gern um Kinder kümmert – Marian O’Connor. Die hat zwei Meilen südlich ein Haus. Weil das der einzige Hinweis war, sind wir halt da hin.
Da das Haus nicht unbedingt über einen gepflasterten Weg zu erreichen war, sind wir irgendwann abseits gegangen. Ging auch eigentlich ganz gut, bis so ein paar Drecksriesenzangenspinnen aufgetaucht sind und uns angegriffen haben.
Waren insgesamt vier von denen. (Scheiße, waren die riesig und behaart.) Connoir und ich habn leichte Verletzungen davongetragen, aber ansonsten haben wir die Krabbelviecher gut drangekriegt. Der weitere Weg verlief ereignislos.
Am Haus angekommen haben wir erst die Umgebung ausgespäht, bevor Connoir sich bereit erklärte, sich dem Haus zu nähern. Als er wiederkam und es als sicher abgenickt hat, sind wir hingegangen. Stellt sich heraus, dass das Haus leer war und so richtig ekelhaft nach Verwesung gestunken hat. Es war außerdem verwüstet und keine Spur von Marian. Einzig auffällig war eine Spieluhr die das gleiche Lied gespielt hat wie das, das die Kinder gesungen haben. (Die Uhr ist außerdem von alleine losgegangen. War wohl verzogen.. oder so.)
Da wir von Marsch und Angriff erledigt waren, haben wir uns im Haus einquartiert und für wenige Stunden Rast gemacht. Hanne hat Wache gehalten. Nach gut zwei oder drei Stunden hat Hanne uns rausgeklopft – ein großer Hüne stand nahe dem Haus, vom Nebel umhüllt.
Nachdem er auf Zurufe und einem Warnschuss nicht reagiert hat, marschiert er plötzlich auf uns los und zieht so eine verdammt riesige Fleischeraxt raus, mit der er uns attackiert. Ein Pfeil im Auge von Hanne hat dem Kerl dann einen schnellen Tod gegönnt.
Mit seinem entstellten Gesicht vom Brandpfeil konnten wir auch nichts anfangen. Aber der hatte auch so eine Spieluhr in seiner Tasche. Also sind wir nach Dunkelhain zurück, um dem Hauptmann Bericht zu erstatten.
Der Rückweg verlief ereignislos. Zu erwähnen sind die beständigen Illusionen, die ständig nur mir passiert sind und nicht den Anderen. Bis dahin war aber kein Zusammenhang herzustellen bis auf die Tatsache, dass da irgendwo so ein Schattenwirker rumhängt und nichts besseres zu tun hat, als hier die Gegend aufzumischen.
Also haben wir das dem Hauptmann gesagt und der wusste auch, wer der Hüne war: So ein Kerl, der aus dem Sanatorium aus der Nähe von Sturmwind ist. Oder war. Dann kam Marian’s Mann – Chris, Christopher, Christian? Ach, keine Ahnung. Der Mann halt.
Hat sich furchtbar aufgeregt über die Situation, für einen Moment dachte ich auch, dass der verdächtig wäre, weil er zu der Zeit in Sturmwind war. Stellt sich aber heraus, dass er es nicht war. Jedenfalls, nachdem ich ihn zur Weißglut getrieben habe und sich dann endlich mal Miss Silberhauch (die Ranghöchste der Anwesenden, übrigens – muss ja auch mal erwähnt werden, bei der gezeigten Zurückhaltung) eingeschritten hat und die Gesprächsleitung übernommen hat.
Es kam raus, dass Marian’s Familie bei einem Feuer umgekommen ist. Das Haus steht an einem See. Das war dann das nächste Ziel. (Ist ja nicht so, als hätte ich schon früher den Hinweis darauf gegeben, zum See zu gehen. Nicht wahr?)
Hinweg verlief ereignislos.
Schon in der Nähe des Hauses war es verdächtig ruhig bis auf die Kinderstimmen, die wir ja irgendwie überall gehört haben. Dort angekommen wollten wir erstmal ausspähen – dazu kamen wir nicht. Während der Nebel und die Dunkelheit uns verschlangen, verloren wir wegen einer Illusion den Boden unter den Füßen und sind mitten im nirgendwo in vollkommener Finsternis wieder aufgetaucht.
Nachdem wir uns an Mauern vorgetastet haben, hörten wir eine weibliche Stimme und das weinen von Kindern. Kurze Zeit später ging ein Licht an und eine schemenhafte Gestalt is‘ erschienen. Wir haben diesmal nicht lange gefackelt und das Feuer eröffnet.
Das war eindeutig der Schattenwirker; wurde uns spätestens klar, als Hanne auf einmal Silberhauch eins mit ihrem Bogen übergebraten hat. Natürlich war sie nicht Herrin ihrer Sinne in dem Moment. Die Schüsse der Truppe haben jedenfalls gut gesessen und der Typ – erstaunlich jung, übrigens – ist verreckt.
Wir sind also nach dem Kampf dem Licht gefolgt und fanden Kinder hinter Gittern vor sowie eine Frau auf einer Perversion von einem Thron. Das war Marian. Die Kinder hatten furchtbare Angst vor der Rückkehr des ‚toten Mannes‘, wie sie wohl den Schattenwirker nannten.
Mit seinem Schlüssel haben wir die Kinder befreit und Marian mitgenommen; sie war gelähmt wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nun Gift oder Magie war. Zurück in Dunkelhain gab es ein freudiges Wiedersehen mit den Eltern der verschwundenen Kinder und auch der Hauptmann war froh, seine Tochter wiederzuhaben. Es hat sich herausgestellt, dass der scheiß Schattenwirker der Bruder von Marian ist, der wohl nicht im Feuer verreckt ist und dann Rache an Dorf und Schwester gesucht hat. Der zuvor erlegte Hüne (der Kerl aus dem Sanatorium) war dabei wohl nur eine Art Werkzeug für ihn. Wir haben die Situation also aufgeklärt und gelöst - macht dann insgesamt laut Aushang 80Gold von der Nachtwache.
Abschlussbemerkung: Sind alle noch halbwegs in einem Stück, Auftrag erfolgreich beendet. Trotz anfänglicher Komplikationen mangels Hinweisen haben wir es geschafft, den scheiß Schattenwirker und die Kinder zu finden.
Es gab sonst keine Schwierigkeiten mit der Truppe oder andere Vorkommnisse, die erwähnenswert wären.
Soldverteilung
Letticia Silberhauch – 5Gold
Hanne – 1 Gold
Connoir McKenzie – 1 Gold
Kathlyn Lawley – 1 Gold
Rest
72 Goldstücke
Dem Sturm entgegen
Lynn