[Dieser Text wurde vom Spieler Veidt erstellt.]
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Von Spionen und Verrätern
von Alexander Veidt
Vorwort
Unerfreuliche Überraschungen. Der Feind jedes Soldaten, jedes Söldnerns, jedes Befehlshabers. Es ist unsere Aufgabe, die Kontrolle zu haben, um den Verlauf einer Mission hingehend zu beeinflussen, damit ein erfolgreicher Abschluss garantiert werden kann. Aufklärung ist der Schlüssel zum Sieg. Planung und Disziplin sind wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Wir arbeiten mit Informationen.
Es ist also ein Problem, wenn sich störende Elemente bemerkbar machen, die uns die Kontrolle zu entziehen versuchen. Die den Missionserfolg gefährden oder - schlimmer noch - die Sicherheit von einzelnden Mitgliedern des Dämmersturms oder dem Dämmersturm als Ganzes. Schlimmer noch ist, wenn diese störenden Elemente Teil des Dämmersturms sein könnten.
In der Vergangenheit geriet der Dämmersturm in Hinterhalte. Hinterhalte, die darauf schließen ließen, dass Informationen über unsere Planungen, über unsere Missionen, an Außenstehende weiter geleitet wurden. Ein Problem ist dies, wenn es sich um Konkurrenz handelt. Oder um feindliche Gruppierungen.
Dieser Text soll sich mit meinen Gedanken zum Thema Spionen, Informanten, Verrätern oder dämlichen Plaudertaschen befassen.
Unterschiede
Meines Erachtens nach könnten die derzeitigen Probleme mit der Venture Company auf vier unterschiedlich Quellen zurück geführt werden. Eine davon wären angeheuerte Spitzel. Keine Mitglieder des Dämmersturms sondern Personen, die Geld dafür bekommen, den Dämmersturm zu beobachten, zu beschatten oder unauffällig auszufragen. Ich möchte diese Möglichkeit nur der Vollständigkeit wegen erwähnen, mich hier jedoch primär auf interne Problemquellen konzentrieren.
Diese würde ich persönlich in drei Unterschiedliche Kategorien einordnen.
Die Plaudertasche
Diese Person hat keine böse Absicht in ihrem Handeln. Sie kann ein absolut loyales Mitglied des Dämmersturms sein, mit der einzigen Schwäche, zu viel zu reden. Zur falschen Zeit, am falschen Ort oder in der falschen Gesellschaft. Unter den richtigen Umständen können Informationen über den Dämmersturm Werbung sein, um neue Mitglieder anzuwerben. Was tun wir? Wo sind wir aktiv? Wie sind wir aufgebaut? Solche Gespräche wurden zweifellos unzählige Male geführt, in schummrigen Ecken in den örtlichen Tavernen. Wenn wir nichts über uns verraten, wie kommen wir dann an Rekruten? Oder gar an so manchen Auftrag? Das kontrollierte Preisgeben von Informationen ist eine Notwendigkeit. Ein Problem wird dies, wenn zu viele Informationen preis gegeben werden. Ohne jemanden zu beschuldigen, ist es nun einmal möglich, sich versehentlich über eine kommende Mission zu unterhalten - und von Fremden belauscht zu werden. Dies kann negative Konsequenzen mit sich bringen. Weiter möchte ich nicht auf diesen Eintrag eingehen, doch erinnere ich daran, vorsichtig zu sein, was Gespräche über unsere Angelegenheiten angeht, wenn sie nicht vertraulich und diskret geführt werden.
Der Informant
Der Informant ist ein Mitglied des Dämmersturms, das wissentlich Informationen an Außenstehende weiter leitet. Dies macht sie möglicherweise für Geld. Möglicherweise wird sie erpresst. Möglicherweise hegt sie einen Groll gegen den Dämmersturm. Diese Person kann willenlos, skrupellos oder krank sein.
Die Gründe für ihre Handlungen können variieren und im Militärwesen sind Spione für ihre Infiltrationskünste bekannt. Die Besten sollte man nicht einmal in Erwägung ziehen. Auf keinen Fall hinterlassen sie Spuren, die als Beweis ihrer Schuld verwendet werden können. Informanten haben Einschränkungen: Hier stellt sich einfach die Frage, an welche Schriftstücke sie heran kommen und bei welchen Gesprächen sie anwesend sind.
Der Maulwurf
Der Maulwurf ist ein Mitglied des Dämmersturms, der klammheimlich daran arbeitet, unser Wirken zu sabotieren. Er kann natürlich ebenso Informationen an andere preisgeben, doch sein Wirken ist wesentlich aktiver. Ein Maulwurf kann absichtlich Dinge vergessen, was negative Konsequenzen mit sich bringen kann. Er kann Kampfhandlungen sabotieren, Verdeckte Operationen verraten oder wichtige Unterredungen stören und zu Ungunsten des Dämmersturms beeinflussen. Auch der Maulwurf kann bezahlt oder erpresst werden. Wichtig ist jedoch, nicht paranoid zu werden. Dieser Text soll keinen Zwietracht säen oder Paranoia schüren. Er soll lediglich informieren und zur Wachsamkeit aufrufen.
Gegenmaßnahmen
Somit habe ich die möglichen, internen Gefahrenquellen genannt. Nun geht es darum, diese zu entkräften und zu entdecken. Dazu fallen mir folgende Möglichkeiten ein:
1. Es gilt auf Mitglieder zu achten, deren Ausgaben oder Lebensstil die Kapazitäten ihres Rangs übersteigt. Hat ein einfacher Tagelöhner ohne Nebenerwerb Geld für ein modernes Schießeisen oder ein eigenes Pferd ist das durchaus auffällig. Abermals möchte ich daran erinnern, mit diesem Text keine Hetzjagd provozieren zu wollen. Doch möglicherweise ist jemand, der bestochen wird, irgendwann unvorsichtig.
2. Gibt es unzufriedene Mitglieder? Warum sind sie unzufrieden? Hat es mit dem Dämmersturm zu tun? Können private Probleme ein Druckmittel werden, der gegen den Dämmersturm benutzt werden kann? Möglicherweise ist es auch eine Option, sich die zufriedenen, effizienten Mitglieder anzuschauen und zu beobachten, warum diese zufrieden sind. Was ihre Motivation ist. Manchmal können einfache Beobachten schon Verdacht erregen oder direkt wieder zerstreuen.
3. Fehlinformationen können den Kreis der Verdächtigen einengen. Falsche Informationen können den Feind in die Irre führen. Wenn gehörte Informationen nicht mehr stimmen könnten, wenn die Informationen also unsicher werden, werden Informanten geschwächt. Sie können zwar Informationen weiter leiten, aber nicht mehr für ihren Wahrheit garantieren. Gezielt gestreute Fehlinformation kann den Verdächtigen entlarven. Man kann den Informanten handlungsunfähig machen.
Der kürzliche Erfolg von Rotte Goldschild im Schlingendorntal war auf eine beabsichtigte, offen genannte Fehlinformation zurück zu führen. Öffentlich genannt. Eine weitere Möglichkeit ist das gezielte Streuen einer Falschinformation an eine Einzelperson - um zu schauen, ob etwas passiert. Man könnte auf ein Waffenlager hinweisen oder auf ein Treffen - um besagte Orte im Auge zu behalten. Möglicherweise kann man auch anderweitig eine Falle stellen. Vielleicht braucht es einen Köder. Wichtig ist dabei, den Kreis der Verdächtigten einzuengen.
Möglicherweise muss es ein Opfer geben. Möglicherweise muss der Leckerbissen echt sein. Groß genug, den Informanten und seine Auftraggeber anbeißen zu lassen. Der Angriff auf das Schlingendorntal war eine potentielle Gefahr - deshalb hat man reagiert. Dies kann sich eventuell wiederholen, doch sinnvoller wäre eine andere Herangehensweise: Ein Opferlamm in Form einer Person oder eines Standortes, der verlockend genug ist, einen Angriff zu provozieren. Der erwartet und gekontert wird. Das Problem ist, dass die Venture Company nun gewarnt ist. Sie wissen, dass wir von unserem kleinen Problem wissen. Das macht es schwieriger, da alle Beteiligten nun vorsichtig sind.
4. Eine weitere Möglichkeit wäre, neue Mitglieder genauer unter die Lupe zu nehmen. Informationen zu sammeln oder bei auffälligem Verhalten und Problemen direkt Maßnahmen zu ergreifen. Dies ist jedoch mit einem Aufwand verbunden und ich muss daran erinnern, dass wir immer noch Söldner sind und keine Armee von Musterschülern mit Stöcken in ihren Dickdärmen.
5. Mit offenen Karten spielen. Es ist unwahrscheinlich, dass es funktioniert, doch vielleicht sollte man den Informanten offen auffordern, sich zu offenbaren - mit Aussicht auf Gnade oder gar Straffreiheit. Ein Einsehen und ein Ergeben nimmt eine potentielle Gefahr vom Schachbrett. Die Person kann noch gezielter für Fehlinformationen an den Feind benutzt werden. Und wichtiger noch ist die Tatsache, was passieren kann, wenn wir den Informanten trotzdem eines Tages offen legen - und Gnade keine Option mehr ist.
Möglicherweise kann Angst sowie Wachsamkeit auch dazu führen, dass Informanten oder Maulwürfe ihr Handeln einstellen, aus Sorge, entdeckt zu werden. Möglicherweise sollten wir verstärkt darauf achten, was wir wann und wie öffentlich besprechen. Gewisse Informationen können Söldnern, Tagelöhnern und Mitläufern erst kurzfristig offenbart werden, wenn jede Gefahr einer möglichen Weiterleitung gebannt ist. Wichtige Informationen könnten nur noch innerhalb der Kommandoebene abgesprochen werden.