[Dieser Text wurde von der Spielerin Finnje erstellt.]
Beteiligte: Söldner: Falkner, D. Carben, Devens, Felhammer, Hanne (Einsatzleitung). Tagelöhner: Case
Status: Abgeschlossen
Verlauf:
In Vorbereitung auf den Auftrag, die Umgebung nach brauchbaren Ressourcen abzusuchen, ließ ich Wegmarkierungen besorgen. Jeder Beteiligte wurde außerdem aufgerufen, sich mit einer handlichen Axt und zwei Granaten auszustatten. Case und Felhammer übernahmen die Aufgabe, den Weg mit bunten Tüchern zu markieren, die sich farblich von dem Grün der Umgebung absetzen. Dies geschah auch, da wir für eine längere Wegstrecke nicht genügend Seile hätten tragen können. Devens wurde die Aufgabe zuteil, sich vor uns zu halten und die Umgebung zu sondieren.
Nach einer kurzen Wegstrecke durch dichten Dschungel lockerte sich die Umgebung auf, die Mammutbäume standen weiter voneinander entfernt und wir traten über weitgehend ebenen Boden. Die Sicht wurde durch einen grünlichen Schleier, der überall auf dem Land zu liegen scheint, beschränkt. Nach einer kurzen Weile drangen diffuse Geräusche an unsere Ohren. Wir konnten mehrere aufgebrachte Raptoren hören und die Erschütterungen ihrer schweren Schritte spüren, ohne die Richtung, aus der sie auf uns zukamen, ausmachen zu können. Um nicht auf freiem Feld überrannt zu werden, begaben wir uns zu den Wurzeln eines nahestehenden Mammutbaums. Die drei Raptoren, die aus unterschiedlichen Richtungen wie aus dem Nichts auftauchten und auf uns zusetzten, griffen als geschicktes Jägertrio an und konnten uns an der Baumwurzel in Bedrängnis bringen. Es ist den treffsicheren Schüssen und Schwertern aus unseren Reihen zu verdanken, dass wir die recht großen Exemplare niederstrecken konnten und mit allenfalls leichten Verletzungen davonkamen. Nach einer sehr kurzen Ruhepause nahmen wir unseren Auftrag wieder in Angriff und zogen, nun von Baum zu Baum um weite freie Strecken zu meiden, weiter.
Die Flora um uns wurde belebter und wuchs dichter, die Anzahl der Bäume nahm zu und farbenfrohe Pflanzen färbten das uns umgebende Bild beruhigend. Ein wenig zu beruhigend. Wir wollten der Idylle nicht recht trauen. Es war fließendes Wasser zu hören, dem wir nachgingen, was uns zu einer von Bäumen umschlossenen und bewachsenen Senke führte, in deren Mitte wir ein Gewässer ausmachen konnten. Carben fiel auf, dass der Boden warm war. Darüber hinaus konnten wir sehen, dass der Boden an einigen Stellen trocken und die Pflanzen verdorrt waren. Felhammer vermutete vulkanische Aktivitäten unter dem Boden oder heiße Wasserquellen. Druidische oder andere naturmagische Aktivitäten ließen sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht ausschließen. Um das Ganze genauer zu untersuchen schickte ich Devens unter unseren wachsamen Augen zum Wasser vor, um festzustellen, welche Temperatur es hat. Er sollte sich darüber hinaus ein Bild der ihn umgebenden Fauna und Flora machen. Nach einer kurzen Weile gab er Entwarnung und winkte uns heran, um zu berichten. Das Wasser habe einen normalen Geruch und sei nicht erhitzt. Der Boden um das Wasser war begrünt und feucht. Noch während ich ihn anwies, eine Probe des Wassers zu entnehmen, begann der Boden in der gesamten Senke zu beben, was Devens und Carben so hart von den Füßen riss, dass sie das Bewusstsein verloren. Ich ordnete den sofortigen Rückzug aus dem Gebiet an und trug Devens zusammen mit Felhammer fort, während Case sich Carben über die Schultern legte und dasselbe tat.
Der Weg, den wir nahmen, war wenige Sekunden später nicht mehr begehbar, denn die gesamte Umgebung begann wie unter kataklysmischen Umständen verrückt zu spielen. Bäume wurden entwurzelt, Feuersäulen brachen das Erdreich auf schossen empor. Risse verliefen durch den Boden, die ein Vorankommen gefährlich machten. Wir hatten keine andere Wahl, als dem einzigen Fluchtweg zu folgen, der sich uns eröffnete, auch wenn dies bedeutete, dass wir einen Umweg nehmen mussten. Da überall mit aufbrechendem Erdreich zu rechnen war, ordnete ich an, sich in der Trittspur des Vordermanns zu halten, um den Boden an nur einer Stelle zu belasten. So konnten wir auch dicht beieinander bleiben.
Zur Flucht ist zu erwähnen, dass die Kameradschaft und der Zusammenhalt unter den Beteiligten vorbildich war. Man stand füreinander ein, half einander über Hindernisse hinweg und sorgte dafür, die Gefahren für die Beteiligten zu minimieren. Darüber hinaus war Felhammer in der Lage, den bewusstlosen Devens wieder aufzuwecken, sodass er einen guten Teil der Wegstrecke auf eigenen Beinen laufen konnte. Während Bäume niederstürzten, sich Feuer über den Boden ergoss und Felsen drohten, uns zu erschlagen, konnten wir uns einen Weg aus der Senke bahnen und in der Nähe zur Ruhe kommen.
Nach diesem unerquicklichen Erlebnis nahmen wir uns Zeit, um die Verletzten zu stabilisieren. Ich bat Felhammer, nach der Versorgung von Carben und Devens Kontakt mit den Elementen aufzunehmen, denn er hatte während unserer Flucht bemerkt, dass sie in Aufruhr waren. Es blieb jedoch keine Zeit, um einen Schlichtungsversuch zu wagen. Seine Besinnung auf die Elemente ergab, dass wir zur falschen Zeit am falschen Ort waren und einen natürlichen vulkanischen Ausbruch erlebten, der die Senke derart aufgewühlt hatte. Somit lässt sich eine gezielte Attacke auf uns als "Eindringlinge" ausschließen.
Fazit: Der Weg, den wir genommen und markiert haben, führt die ersten Meilen über weitgehend freies Feld, das Refugium von Raptoren mit einer Schulterhöhe von über drei Metern, die in der Lage sind, Fährten aufzugreifen und in kleinen Gruppen aus verschiedenen Richtungen angreifen. Sie konzentrieren sich vor allem darauf, die Beute zu überrennen, bevor sie mit gezielten Nahkampfattacken den Rest erledigen.
Das Gebiet, auf das wir schließlich gestoßen sind, ist wasserreich und verfügt über eine gesunde Flora. Es ließen sich leichte Winde wahrnehmen, was mir bisher an keinem anderen Ort in Un'Goro auffiel. Einzelne verdorrte Stellen und ein erwärmter Boden waren erste Anzeichen der ansonsten unsichtbaren Aktivitäten dicht unter dem Erdreich. Das Gebiet könnte vielerorts unsicher und nicht begehbar sein.
Auf dem Rückweg stießen wir auf eine reichhaltige Eisenader. Die Markierungen, die wir hinterlassen haben, waren teilweise nicht mehr vorhanden, weswegen ich sie habe auffrischen lassen. Sollte man den Weg dauerhaft abstecken wollen, muss dies bald geschehen.
Hanne