[Dieser Text wurde von der Spielerin Aylen erstellt.]
[size=150]Einsatzbericht: Götterurteil[/size]
Teilnehmer:
Aylen Thalindar (Söldner, Einsatzleitung)
Bernd (Söldner)
Paul Jäger (Mitläufer)
Feritan Grauschmied (Mitläufer)
Abbas (Tagelöhner)
Ziel: Das Haus Haberich in Rotkamm hat ein Götterurteil ausgerufen - einen Zweikampf zwischen dem Angeklagten und einem Champion des Klägers - um die Schuld Rodrik Eddelmuds zu beweisen, welchem die Vergewaltigung einer Cousine Haberichs vorgeworfen wird.
Ausgang: Gescheitert
Verlauf: Der Hinweg nebst dem ein oder anderen, unwichtigen HindernisOben genannte Söldner haben sich vor den Toren Sturmwinds eingefunden, um die Reise ins Rotkammgebirge anzutreten; genauer in das Fürstentum der Haberichs, wo der Zweikampf ausgefochten werden soll. Zuvor wurden alle Teilnehmer vor der potenziellen Gefahr gewarnt, die explizit bei diesem Auftrag eine permanente Komponente ist, sofern man sich freiwillig für den Kampf melden möchte. Fakten und bereits bekannte Informationen wurden ausgetauscht, bevor der nächtliche Marsch durch Elwynn begann.
Wir nahmen die übliche Handelsroute auf den gepflasterten Pfaden des Waldes, vorbei an Goldhain in Richtung Holzfällerlager. In diese Richtung kam uns eine alte Frau samt Karren entgegen, die uns vor überfallenden Banditen im Osten warnte und sie bereits scheinbar selbst um einen illegalen Wegzoll erleichtert haben. Sie erhielt unseren Dank, doch wir entschieden uns, den Pfad beizubehalten: Eine Ausweichroute in den Wald wäre zu einer holprigen Nachtwanderung oder zu einem lichterlohen Wegweiser geworden – beides deutliche Nachteile im Gegensatz zur direkten Konfrontation, sollte es geschehen.
Auf der Höhe eines zerfallenen Turmes stellten sich und tatsächlich fünf Plünderer in barrikadenartigem, versperrendem Versuch den Weg – bewaffnet mit Schwertern und Gewehren, gekleidet in Lumpen und Leder. Vorerst wurde es mit höflicher Diplomatie versucht, die mit bisher leeren Drohungen gar nicht erst bedacht wurde. Bevor die Verhandlungen vertieft werden konnten, denn niemand hatte vor, diesen Wegzoll zu bezahlen, peitschten die ersten Schüsse durch die Nacht und ich gab den Befehl zum Zugriff. Minuten später waren diese Banditen kein Thema mehr, höchstens für die patrouillierenden Wachen des Königreiches. Grauschmied und Bernd wurden verletzt, jedoch nicht kritisch, weshalb die Weiterreise nicht verzögert wurde. Abbas plünderte ein Gewehr samt Munitionsbeutel, welche der Waffenkammer des Dämmersturms hinzugefügt werden.
Ankunft im Fürstentum und klärende WorteDer weitere Weg war frei von jedweden Bedrohungen, der Übergang von Elwynn zu Rotkamm, von Zentrum zu Sumpf war problemlos. An der ersten Brücke wurde zur Bestätigung der Identität nach dem Brief Haberichs gefragt, der an den Sturm adressiert war, bevor uns Einlass in das Fürstentum gewährt wurde.
Vorbeifahrende Kutschen und ein gewisses Aufgebot an Gardisten lassen darauf schließen, dass diese Veranstaltung nicht auf die leichte Schulter genommen wird, doch bei den Zuschauern und Anreisenden handelte es sich wahrscheinlich nur um den Hofstaat Eddelmuds und den der Haberichs.
Der zweite Sohn des Hauses, Domenic Haberich, empfing uns vor der Burg und führte uns hinein, damit die potenziellen Streiter sich bei der von der Schandtat betroffenen Cousine vorstellig machen konnten. Grauschmied und Jäger äußerten verbal den Wunsch, nicht anzutreten – aufgrund zuvor erlittener Verletzungen und Unwohlsein, welches dem Kampf nicht zuträglich gewesen wäre. Somit wurden Bernd und Abbas als Champions des Sturmes vorgestellt. Die Cousine Haberichs machte alles außer einen geschändeten Eindruck: Gänzlich der Arroganz und dem Hochmut verfallen war sie scheinbar nur auf eines aus, unverfälschte Rache in einem recht brutalen Ausmaß.
Die Kämpfer wurden über die Regelungen des Turniers aufgeklärt, aber vor allem über die eventuelle Konsequenz des Todes. Denn: Während Eddelmud bei einer Niederlage Kastration und Gefangenschaft droht, konnte Eddelmud mit dem Verlierer anstellen, was er für angemessen hielt, eine Hinrichtung vor der Menge inkludierend, sofern er darauf aus war.
Nachdem alle Angelegenheiten geklärt waren und unsere Teilnahme bestätigt war, händigte uns die Cousine eine Phiole mit flüssigem Inhalt. Gift, welches wir Eddelmud verabreichen sollten, um seine Kampfkraft zu schwächen. Ich nahm die Phiole entgegen und verstaute sie, um die Auftraggeberin nicht zu erzürnen, doch zu keinem Zeitpunkt war der Einsatz des Giftes eine Option. Der Dämmersturm hat eine gewisse Reputation, welcher nicht durch eine solche unehrenhafte Tat einen Verlust erleiden sollte.
Haberich führte uns daraufhin zu den Trainingsgründen, wo wir einen Blick auf den Herausforderer werfen konnten: Ein Schwertmeister, ohne Zweifel. Auf Provokationen sowie einen eigenen Übungskampf wurde verzichtet, als auch auf das auskippen des Giftes in der drüben platzierten Wasserkanne. Stattdessen zogen wir uns für eine Unterredung zurück, um den Kämpfer des morgigen Götterurteils auszuwählen. Sowohl Abbas als auch Bernd haben sich freiwillig für diesen Kampf gemeldet, doch aufgrund mangelnder Einsicht in die Fähigkeiten erstgenannten Söldners habe ich mich für Bernd entschieden. Es sei erwähnt, dass ich durchaus allen Teilnehmern dieses Auftrages einen Sieg zugetraut hätte – doch eine Entscheidung musste gefällt werden.
Das GötterurteilAm nächsten Morgen läutete ein Horn das kommende Urteil ein: Wir fanden uns samt Haberich an einer Tribüne samt Rängen ein. Eddelmud stand bereits auf der Tribüne samt einem Schiedsrichter, woraufhin auch Bernd seinen Weg dorthin antrat. Nur wenige Worte wurden gewechselt, ein respektvolles Nicken der Kontrahenten und dann wurden auch schon die Klingen gekreuzt.
Ein erbitterter Kampf brach aus, denn Eddelmud wurde jedem Gerücht gerecht, dem wir zu Hofe lauschen durften. Ein Meister der beidhändig geführten Klingen in Vollplatte gegen den bewehrten, kriegsgeschmiedeten Schlächter des Sturmes. Der Schlagabtausch war anfangs ebenbürtig und in einem ausgeglichenen Wechsel an ausgeteilten Schwerthieben und eingesteckten Klingenstreichen. Die Menge war angespannt und ruhig – als wäre dies tatsächlich keine Veranstaltung zum puren Vergnügen oder der Schaulust zugedacht, sondern ein Kampf auf Leben und Tod, der es in gewisser Weise auch tatsächlich war.
Die Zeit hatte einen Stillstand, doch die Angriffe Eddelmunds kannten keinen Halt. Letztlich war es Bernd, der schwerstverletzt kapitulieren musste. Mitten in der Geste, um Gnade für den geschlagenen Söldner zu bitten, erhob ich mich bereits – doch Eddelmud wendete sich der Menge zu, keine Intention deutlich werden lassend, Bernd zu enthaupten. Eddelmud untermauerte seinen Sieg mit Worten an die Vasallen seines und des anderen Hauses, dass die Anschuldigung ungerechtfertigt sei und dieses Urteil jeglichem, menschlichen Verstand und der Vernunft trotzt. Er betitelte die Cousine (Fredaya Haberich) als die wahre Schuldige, die wohl nie zur Rechenschaft gezogen werden wird, doch sie solle durch den Tod des Söldners nicht in ihren intriganten Absichten bestätigt werden, weshalb Bernd verschont werden soll. Er schlug Bernd mit dem Schwertknauf bewusstlos und trat ihn anschließend von der Tribüne.
Die Möglichkeit stand im Raum, Eddelmud von dem Gift zu erzählen und es ihm zu zeigen, damit er handfeste Beweise gegen Fredaya Haberich vorzuweisen hat und sie anschwärzen könnte, doch mit der Entehrung Bernds – eines würdigen Gegners, welcher sich keiner Respektsbekundung zu schade war – entschied ich mich dagegen. Dieser Konflikt war nicht (mehr) unserer und kein Gewinn würde daraus resultieren.
Ob der mangelnden Hilfe des haberichen Adelshauses wurde Bernd mit Verbänden erstversorgt und mit einem Heiltrank stabilisiert. Domenic Haberich organisierte uns noch einen selbst zu ziehenden Karren, auf dem der besinnungslose, verletzte Söldner nach Seenhain transportiert wurde, um sich dort einer ärztlichen Behandlung zu unterziehen. Das Fürstentum hat verlauten lassen, dass der Dämmersturm sich nicht mehr auf seinen Ländereien zu blicken hat lassen, aufgrund des Misserfolges blieb die Auszahlung des versprochenen Betrages aus, da er an die Bedingung des Sieges geknüpft war.
Es sei anzumerken, dass die Niederlage weder auf den Dämmersturm, noch auf Bernd als Kämpfer zurückzuführen ist. Rational gesehen war Eddelmud ein hervorragender Schwertkämpfer und dem Söldner dennoch durchaus ebenbürtig. Gift und Magie – sie waren valide, zur Verfügung stehende Hilfsmittel, doch als Einsatzleitung habe ich das Risiko als zu hoch empfunden und stehe zu dieser Entscheidung, sollte eine Rechtfertigung oder anderweitige Konsequenzen wegen dieser Entscheidung auf mich zukommen.
Der Besoldung an alle teilnehmenden Söldner wird von mir aus eigener Tasche bezahlt, um den Aufwand zu entschädigen. Ebenso übernehme ich Bernds Arztkosten, welche in Seenhain entstanden sind.
Soldverteilung:
Aylen Thalindar, Söldner: Keine Besoldung.
Bernd, Söldner: [25] Goldmünzen
Paul Jäger, Mitläufer: [4] Goldmünzen
Feritan Grauschmied, Mitläufer: [4] Goldmünzen
Abbas, Tagelöhner: [1] Goldmünze
Gezeichnet
Aylen Thalindar