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 Die Dicta Renfray (Öffentlich) [2014 erstellt, Renfray]

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Orodaro

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BeitragThema: Die Dicta Renfray (Öffentlich) [2014 erstellt, Renfray]   Die Dicta Renfray (Öffentlich) [2014 erstellt, Renfray] EmptyMo Jun 29, 2020 11:59 am

[Dieser Text wurde vom Spieler Renfray erstellt.]

*Die wichtigsten Regeln für den Luftkampf in verbindlicher Kurzfassung für das Geschwader Himmelsschatten.*

Einleitung: Von ihren bescheidenen Anfängen während des zweiten Krieges, als winzige, mit Muskelkraft betriebene gnomische Flugmaschinen das Schlachtfeld für die Kommandanten der Allianz aufklärten über die gnomischen Starrflügelbomber und die zwergischen Gyrokopter mit zwei oder drei Rotoren bis hin zu den gigantischen Luftkampfschiffen der Allianzmarine und den Leichter-als-Luft-Zeppelinen der Horde haben Maschinen, die die Schwerkraft überwinden und ihre Piloten hoch in die Lüfte tragen können stets eine wichtige Rolle in den Kriegen unserer Zeit gespielt. Auch ihre natürlichen Vorgänger, die Greifenreiter der Wildhammer, die Hippogryphenreiter der Schildwache, die Wyvernreiter der Orcs und die Fledermausreiter der Trolle haben in vergangenen ebenso wie in aktuellen Konflikten stets durch Mobilität, Kampfkraft und psychologische Wirkung dem, der sie in die Schlacht führen konnte, einen entscheidenden Vorteil gegeben.
Wer kann die Verluste ignorieren, die durch einen Hagel aus Maschinengewehrfeuer entstehen oder einen Bombenabwurf über den Köpfen einer dichtgedrängten Feindesmenge? Wer kann die Moral wiederherstellen, wenn sie durch gellende Kriegsschreie von Reiter und Tier und das Einschlagen von Sturmhämmern niedergedrückt wird? Und wie überwindet man die Ohnmacht, einem Gegner gegenüberzustehen, der zuschlägt, tötet und wieder verschwindet, ohne dass man zurückschlagen kann?
Dieses schlachtentscheidende Potenzial zu ignorieren wäre mehr als vermessen, gerade weil uns als Söldnern schon öfters das Glück zuteil wurde, Mitglieder in unseren Reihen zu haben, die über fliegende Reittiere oder kleinere Flugmaschinen verfügen.

Doch die eigentliche Frage ist nicht, ob der Luftkampf uns entscheidende Vorteile bietet, sondern wo die Schwächen dieser Form des Gefechts liegen. Die Antwort liegt auf der Hand: im Kampf in den Wolken. Wo die Infanterie und Kavallerie im Kampf gegen die Flieger chancenlos bleibt, wird das Gemetzel zu einer Reihe erbitterter Duelle, wenn feindliche Flieger aufeinandertreffen. Dann kommt es auf das individuelle Geschick von Piloten und Reitern an, auf die Qualität ihrer Maschinen und Waffen, auf die Treue und das Durchhaltevermögen ihrer Reittiere. Doch wie bei allen Schlachten sind es auch hier Taktik und Strategie, die über Leben und Tod entscheiden können. Als Anführer des Geschwaders Himmelsschatten ist es meine Pflicht, diese zu entwickeln, auszuführen und weiterzugeben, um jetzige und zukünftige Söldner zu schützen und optimale Kampfesleistung zu gewährleisten.

Ich habe mich mit Veteranen der Eisenschmieder Gyrokopterbrigade und gnomischen Bomberpiloten unterhalten, Texte aus den Hallen der Forscherliga studiert und unsere derzeitigen Flieger im Einsatz beobachtet. Anhand dieser Erfahrungen habe ich eine Reihe von Regeln aufgestellt, die den Einsatz unserer Flieger erleichtern und den Sieg sichern sollen. Jedes Mitglied des Geschwaders Himmelsschatten hat die Regeln auswendig zu lernen und im Gefecht anzuwenden.


1. Regel: Sichere dir möglichst viele Vorteile des Luftkampfes: Geschwindigkeit, Höhe, die Sonne, Positionierung, zahlenmäßige Überlegenheit.

Geschwindigkeit. In der Offensive gilt: je schneller die Entfernung zum Gegner überbrückt und er angegriffen werden kann, desto besser. In der Defensive gilt: ein schnelleres Ziel ist ein schwierigeres Ziel für den Gegner.

Höhe. Es ist ein schlichter physikalischer Fakt, dass es leichter ist, abzusinken als aufzusteigen. Die Manövrierfähigkeit bei einem Angriff von oben ist also größer als bei einem Angriff von unten und durch die Fallkraft wird auch die Geschwindigkeit eines Angriffs verstärkt. Ergo: greife nach Möglichkeit immer von oben an.

Die Sonne. Die Möglichkeit, den Gegner durch die Einwirkung des Sonnenlichts zu blenden, sollte nicht unterschätzt werden. Selbst der beste Schütze kann nicht ordentlich zielen, wenn er die Sonne direkt vor sich hat. Daher sollte bei man bei der Planung eines Angriffs stets danach streben, die Sonne im Rücken zu haben.

Positionierung. Hier gilt: ein Angriff von hinten, oberhalb und mit der Sonne im Rücken ist die sicherste und erfolgversprechendste Herangehensweise. Bei gleicher Höhe kann man auch einen Angriff von der Seite versuchen. Ein Frontalangriff ist nur dann ausführbar, wenn er aus überlegener Höhe ausgeführt wird, und sollte trotzdem möglichst vermieden werden.

Zahlenmäßige Überlegenheit. Der Luftkampf ist ungemein viel gefährlicher als der Kampf am Boden. Selbst wenn er einen Fallschirm besitzt, um sich aus seinem zerstörten Flieger oder von seinem toten Reittier zu retten, bietet ein Pilot oder Reiter dann ein leichtes Ziel. Eine schwere Verwundung am Boden kann durchaus behandelt und der Verwundete gerettet werden, aber wer verwundet wird, die Kontrolle über seinen Flieger verliert und abstürzt, hat kaum eine Überlebenschance. Deshalb ist es von äußerster Wichtigkeit, das Risiko zu minimieren, indem man möglichst kleine Feindverbände mit möglichst vielen Fliegern angreift. Sollte der Gegner zahlenmäßig überlegen sein, ist es umso wichtiger, die anderen Vorteile des Luftkampfes für sich zu beanspruchen, denn ansonsten ist der Kampf hoffnungslos.


2. Regel: Wenn du den Angriff begonnen hast, bringe ihn auch zu Ende.

Die Geschichte meiner Laufbahn im Dämmersturm zeigt, dass ich normalerweise nicht zögere, den Rückzug einzuleiten, wenn die Schlacht sich gegen mich und die meinen wendet. Im Luftkampf ist das jedoch nicht so einfach. Weil es im Himmel keine Hindernisse gibt, die die Attacke eines Gegners behindern könnten, ist es viel leichter, fliehende Feinde zu verfolgen und abzuschießen – das gilt natürlich auch umgekehrt. Deshalb ist es von äußerster Wichtigkeit, bei einem Angriff alle Gegner in unmittelbarer Reichweite möglichst schnell auszuschalten und erst dann den Rückzug einzuleiten.


3. Regel: Greife nur aus nächster Nähe an und nur dann, wenn du den Gegner sicher im Blick hast.

Kugeln, Wurfspeere, Pfeile, Bolzen, all diese Geschosse sind bei einem Flieger nur in begrenzter Anzahl vorhanden. Selbst bei einer unerschöpflichen, magischen Waffe wie einem Sturmhammer kostet es Kraft, ihn zu schleudern. Deshalb darf keine Munition verschwendet werden. Das Feuer wird nur dann eröffnet, wenn auch sicher ist, dass der Gegner getroffen werden kann, das bedeutet klare Sicht und möglichst kurze Entfernung.


4. Regel: Lasse den Gegner nicht aus den Augen, aber sei dir auch deiner Umgebung bewusst.

Konzentration ist wie bei allen Kämpfen auch im Luftkampf von höchster Bedeutung. Aber es kann vorkommen, dass ein Flieger vom „Jagdfieber“ überfallen wird und sich so sehr auf ein einzelnes Ziel konzentriert, dass er ganz vergisst, was um ihn herum geschieht. Ob es nun ein Jäger ist, der einem ausweichenden Feind gnadenlos am Heck sitzt, oder ein Bomber, der mit Tunnelblick sein Bodenziel anvisiert hat – sie machen denselben Fehler. Blickt euch oft um und seid euch bewusst, wo eure Kameraden sind und wo der Feind ist. Wenn ihr euch ausschließlich auf ein einzelnes Ziel konzentriert, ist es leicht für den Gegner, eure Unaufmerksamkeit auszunutzen und euch abzuschießen.


5. Regel: Im Duell ist es die wichtigste Maxime, den Gegner auszumanövrieren und hinter ihm zu bleiben.

Das kann überhaupt nicht oft genug betont werden. Starrflügler brauchen einige Zeit, um zu wenden, ebenso wie die meisten Flugreittiere. Manövriert stets so, dass ihr versucht, hinter den Gegner zu gelangen, um sein Feuer vermeiden und ihn eurerseits anvisieren zu können. Ein weiterer Schritt dazu, länger am Leben zu bleiben und weiterkämpfen zu können.


6. Regel: Wenn dich der Gegner von oben im Sturzflug angreift, versuche nicht auszuweichen, sondern wende dich dem Angreifer zu.

Ein häufiger Fehler junger Piloten und Reiter. Es ist ein natürlicher Reflex, wenn man angegriffen wird, zu versuchen sich in Sicherheit zu bringen, aber ein Gegner, der von oben angreift, hat die bessere Position, Höhe, möglicherweise die Sonne im Rücken. Ihm auszuweichen würde bedeuten, seinen Vorteil weiter auszubauen, weil er dann die Möglichkeit hätte, zu verfolgen und anzugreifen (siehe Regel 2 und 5). Die richtige Reaktion ist, sich dem Angreifer zuzuwenden und den Angriff zu erwidern. So kann man ihn aus dem Konzept bringen, vielleicht eigene Treffer landen und seinen Angriff abschwächen, wenn nicht sogar ihn zum Abdrehen bewegen.


7. Regel: Wenn du über feindlichen Linien operierst, behalte immer die Rückzugsmöglichkeiten im Kopf.

Bevor der Angriff auf ein Ziel an oder hinter feindlichen Linien beginnt, sollte ein Sammelpunkt festgelegt werden. Jeder Flieger muss sich jederzeit der Richtung und Entfernung zu diesem Rückzugspunkt bewusst sein und wenn der Befehl zum Rückzug dann kommt, sofort dorthin abdrehen. So wird Verwirrung bezüglich des Rückzugs vermieden.


8. Regel: Wenn sich der Luftkampf in viele Duelle aufspaltet, achte darauf, nicht deine Kameraden zu treffen.

Der Kampf im dreidimensionalen Raum kann mitunter recht chaotisch werden und deshalb ist es hier noch mehr als im Bodenkampf wichtig, zu achten, worauf man schießt. Kommunikation ist der Schlüssel: unsere Funkvorrichtungen sind zwar im Vergleich zu dem, was vom Allianzmilitär genutzt wird, rückständig und von geringer Qualität, aber sie müssen unbedingt genutzt werden. Siehe auch in diesem Zusammenhang die Regeln 4 und 7.


9. Regel: Bei einem Bombenangriff ist folgender Ablauf zu beachten: Jagdschutz, Annäherung, Bombenabwurf.

Jagdschutz. Ein Bombenangriff sollte immer damit beginnen, dass Jagdflieger das Zielgebiet aufklären, mögliche Flugabwehr am Boden und gegnerische Luftziele zerstören und so den Bombern den Weg freimachen.

Annäherung. Beim Anflug auf das Ziel ist zu beachten, dass die Geschwindigkeit vor dem Abwurf gedrosselt werden sollte, weil sonst noch sehr viel Bewegungsenergie des Fliegers auf die Bombe übertragen und der Abwurf dadurch ungenauer wird. Außerdem ist eine niedrige Höhe für den Abwurf anzustreben. Ausnahme: falls das Ziel hochexplosiv ist und die Druckwelle die Bomber treffen könnte.

Bombenabwurf. Der Abwurf erfolgt, wie bereits erwähnt, bei niedriger Geschwindigkeit und Höhe, um die Genauigkeit zu verbessern. Wie schon bei Regel 2 erwähnt, wird der Angriff solange fortgesetzt, bis das Ziel zerstört ist und keine Bedrohung mehr darstellt.



Schlusswort: Ich stelle es meinen jetzigen Kollegen vom Geschwader Himmelsschatten und denen, die nach uns kommen mögen frei diese Regeln zu erweitern und zu verbessern. Wie bei allen Strategien und Taktiken sollte bedacht werden, dass sie keine Zwangsjacke sind, sondern ein Leitfaden, nach dem man sich richten kann, der jedoch in gewissen Ausnahmesituationen seine Gültigkeit verlieren mag.


Niedergeschrieben von der Hand Ingo Renfrays, des Sturmboten, in der Expansions-Ära, in Abwesenheit des Kommandanten Tim Orodaro, wenige Monate nach dem Debakel in Beutebucht.

Auf dass noch viele Feinde das Geschwader Himmelsschatten fürchten lernen.
In Eidtreue zum Dämmersturm, seinem Kommandanten und dessen Stellvertreter.
Horrido und immer dem Sturm entgegen.
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