Dem Sturm entgegen!
 
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 Aufzeichnungen: Kalte Rache (Öffentlich) [2013 erstellt, Alvrim]

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Orodaro

Orodaro


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BeitragThema: Aufzeichnungen: Kalte Rache (Öffentlich) [2013 erstellt, Alvrim]   Aufzeichnungen: Kalte Rache (Öffentlich) [2013 erstellt, Alvrim] EmptyMo Jun 29, 2020 11:44 am

[Dieser Text wurde vom Spieler Alvrim erstellt.]

Dem Sturm entgegen.

Die folgenden Zeilen und Seiten beschreiben die Ereignisse und den Verlauf des langen Einsatz der Dämmersturmeinheiten in der eisigen Region des entfernten Nordend, der in den Aufzeichnungen und unter den damals anwesenden Kämpfern unter dem Decknamen der "Kalten Rache" bekannt ist. Von Verlusten in bald blutrotem Schnee, Kontroversen und nicht zuletzt Rache war jene Episode des Söldnerbundes geprägt, von der berichtet werden soll. Der Leser wird von den teils extremen Bedingungen und auch von einigen Fakten aus der Vergangenheit sowohl von früheren Einsätzen als auch des Kommandanten erfahren, der seit jenen Tagen den Titel "Baron des Dämmersturms" trägt. Auch davon, wie eine kleine Schar unter dem nachtschwarzen Banner den scheinbar endlosen Heermassen der Horde in den schwer umkämpften Gebieten der Grizzlyhügel trotz aller Entbehrungen stand hielt, die Stirn bot und den Menschen Julheims neue Hoffnung gab, wird hier die Rede sein. Natürlich soll erwähnt werden, dass die Darstellungen subjektiver Natur sind und einige Ausführungen Schlüsse sind, die von der Autorin gezogen wurden. Somit stelle ich keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit und räume durchaus die Existenz anderer Sichtweisen ein.

Vorgeschichte: Gilneas –  Das gefallene Königreich

Es war einer jener Aufträge die eine simples Einsatzziel hatten jedoch völlig wider jeglicher Planung nur um Haaresbreite an der Vernichtung zweier kompletter Rotten vorrüberging.
Unter dem Befehl der Rottenmeister Rarnulf Rotglut und Trodai Grünauge sollte eine Lieferung an die Küste des Reiches des Menschen von Gilneas erfolgen, die dort noch immer mit den wenigen verbleibenden Streitkräften den Heeren der Verlassenen, die bereits den Graumähnenwall durchbrochen hatten, zu trotzen versuchten. Doch bereits auf der Reise zum Übergabepunkt wurden die Transportmittel der Einheit – Fluggeräte gnomischer Herkunft - durch feindliches Sperrfeuer in den morastigen Sümpfen im Landesinneren abgeschossen. Nach der Bruchlandung gelang den Rotten nur durch ein Ablenkungsmanöver der beiden Piloten in der verbliebenen Maschine das unbemerkte Umgehen der feindlichen Verlassenen, die bereits die Absturzstelle umstellt hatten. Auf dem Marsch zum ehemaligen Herrschaftssitz der royalen Familie weit über den Sümpfen wurde klar, wie weit das Vorrücken des feindlichen Heeres bereits fortgeschritten war, als die Söldner in erste Scharmützel mit den Patrouillen der Untoten verwickelt wurden, diese jedoch – zunächst – überwinden und zum Graumähnenanwesen durchdringen konnten. Auch ein Battallion der Streifkräfte Gilneas' hatte sich dort verschanzt und wartete aus patriotischer Eifrigkeit auf eine Gelegenheit die inzwischen besetzte Hauptstadt befreien zu können.
In Ermangelung einer Taktik und sich der Tatsache bewusst den Verlassenen zahlenmäßig weit unterlegen zu sein leisteten die Söldner noch vor dem Angriff einiger anrückender Verlassenenstreitkräfte den Treueeid zur gilnearischen Flagge unter der Order der dort ausführenden Kommandatin sowie dem Drängen von Rottenmeister Rotglut, der in diesem Schachzug eine Verstärkung der eigenen Reihen sah. Unter dem Banner der Graumähnen wurde in einem harten Gefecht die Zugangsbrücke zum Anwesen bis auf das Blut gegen dunkle Waldläufer und Monstrositäten verteidigt ehe man nach der Versorgung der Verwundeten den Befehl zum Ausrücken gen der besetzten Hauptstadt erhielt.
Niemand hatte ahnen können welche Gegnermassen sich dort verschanzt hatten und so zerschellte der Befreiungsversuch in einem einzigen blutigen Gemetzel aus rostigen Klingen und zerfetzten Wappen im scheinbar nie endenden Regengrau der Straßen und Gassen. Nicht nur das Battalion wurde bis auf den letzten Mann niedergemacht sondern auch der Sturm selbst musste mehr als schmerzliche Verluste – darunter auch den Rottenmeister Grünauge, der mit seiner Gefährtin wie zuvor ein anderer Streiter des Dämmersturms und Champion von Tag des Blutes in dem heroischen Wagnis den Rückzug der Kameraden zu decken, sein Leben gegen die zahllosen Heerscharen und feigen Attentäter der Verlassenen ließ, welche die ganze Stadt wie eine Flut aus Tod und Verwesung überschwemmt hatten.
Es wäre wohl niemand der Anwesenden am Leben geblieben, hätte nicht der Befehlshaber der Untoten Streitmächte selbst die Fliehenden unter Hohn und Spott ziehen lassen und die Truppen zurückgehalten, fast als wären die Lebenden die Mühe und den Stich einer Klinge nicht wert. Dumpf vor Trauer und Verzweiflung schlugen sich die Anhänger durch Wälder in die Mark, fielen fast einem Anschlag der ehemalig verbündeten Piloten welche die Verlassenen demütigenderweise getötet und in ihre Reihen eingegliedert hatten, ehe sie endlich die Küste erreichten und das scheinbar vorerst rettungslos gefallene Reich der Menschen mit einem der letzten Schiffe gen Sturmwind wieder verließen. Es war in jenen Tagen, als einige – allen voran der Sturmbote – blutige Rache für die tapferen Toten des Sturm schworen. Hundertmal soviele Verluste sollte man in deren Reihen einst zu beklagen haben um das Blut der Gefallenen zu vergelten.


Die Einberufung nach Nordend – Aufbruch zum Dach der Welt

Monate zogen ins Land ohne dass die Namen jener vergessen wurden, die in Ausübung ihrer Pflicht im Grauen des alten Menschenreiches gefallen waren. Doch es war die schlechte Kunde aus dem nördlichsten aller Kontinente, die auch den Dämmersturm letzendlich erreichte: In den schwer umkämpften Gebieten der Grizzlyhügel fielen die Streiter der 11.Heeresgruppe Valianz in einem nicht endenden Kampf gegen die stetig wachsende Übermacht der Hordenstreitkräfte, das Gleichgewicht im hohen Norden und somit das Leben jedes einzelnen Allianzstreiters, jedes einzelnen Zivilisten in dieser Region lag auf der Waage des Krieges, die sich bleischwer jeden verstreichenden Tag ein wenig mehr zugunsten der Horde zu neigen schien. Aus diesen Gründen, zur Verteidigung der neuen Grenzen und zum Kampf um die dringend benötigten Ressourcen und Menschenleben ging der Ruf nicht nur an die Reservebattalions, zahlreichen anderen Einheiten der Allianz sondern auch durch die Reihen des Sturms. Als Teil der Nordflotte brach man gen der eisigen Regionen zusammen mit dem 26.Kampfbattallion und den Falken Elwynns auf, fest entschlossen jeden Quadratmeter der Erde bis auf das Blut zu verteidigen und die Gräueltaten der Horde – allen voran der Verlassenen dort nicht länger tatenlos zu tolerieren.
Die See schien dem Vorhaben der Streitkräfte nicht gewogen und bereits nach einigen Tagen auf den Wellen musste der erste Verlust verzeichnet werden, als der Steuermann des Schiffes "Marianne" einem tobenden Unwetter zum Opfer fiel und durch ein neues Mitglied des Dämmersturms – Rethorn Lightshadow – ersetzt werden musste. Doch nicht allein das Meer stellte sich dem Vorhaben entgegen und nur kurze Zeit später meuterte die Besatzung des zweiten von den drei aufgebrochenen Schiffen, dem "Rasenden Barsch" und zwang die Söldner zum Eingriff und  Kampf noch ehe man einen Fuß auf den Nordkontinent gesetzt hatte. Das Gefecht auf den  Bordplanken endete in einem einzigen blutigen Fiasko in dem beinahe alle gefangenen Geiseln regelrecht hingerichtet wurden und auch der Dämmersturm zahlreiche verwundete hinnehmen musste. Nur der koordinierten Arbeit der zweiten Einheit unter dem Befehl der Söldnermagierin Izz Fizzlefunk war es zu verdanken, dass nicht alle Beteiligten ihr Leben bereits in den Fluten auf dem Weg zum Krieg ließen – Anlass genug um die Frau, die sich im Chaos als mehr als fähig herausgestellt hatte, in die Kommandoposition einer Rottenmeisterin zu erheben.
Um die Crew zu ersetzen war der Bund gezwungen das Schiff zu wechseln und darüber hinaus führte das Desaster zu einer vorzeitigen Soldkürzung um ein ganzes Viertel. Als wären dies der negativen Ereignisse noch nicht genug gewesen stellte sich zudem heraus, dass die Meuterer der Nordlandrotte bereits seit Beginn unter dem Deckmantel der Allianzflaggen diese längst verraten hatten und insgeheim für die Horde arbeiteten. Die ursprünglichen Pläne zur Landung in der Venturebucht mussten verworfen werde und die gesamte Operation schloss sich in den östlichen Gewässern Nordends mit der zweiten Reserveflotte zusammen um nun eine alternative Route mit anderem Ziel zu verfolgen: Der Sturm auf die Ostküste der Grizzlyhügel, die mit schweren Artilleriegeschützen der Verlassenen aufwarten konnte und die Sicherung der vorgelegenen Inseln, das Lenken des Beschusses auf jene,  sowie die Einnahme des Haupteilands. Ein Plan der den Namen Operation "Alligator" tragen sollte.


Operation "Alligator" – Sturm auf die Inseln im Osten

Lautlos und ohne ein Zeichen der Vorwarnung sollte der Übergriff erfolgen, während die Artillerie abgelenkt war – so lautete der Plan  hinter dem bezeichnenden Titel. Doch die Eroberung der vorgelagerten Inselgruppe unter schwerem feindlichen Artilleriefeuer forderte zahlreiche Verluste in den Reihen der Allianz unter den Falken Elwynns, während die Bruderschaft der Dreizehn und der Dämmersturm effizent und zielgenau ihre Arbeit verrichteten. Somit gelang es trotz des schweren Beschusses die kleineren Inseln zu halten und das Feuer auf die Hauptinsel mitsamt ihrer Festung zu eröffnen und das 28.Battallion von Unterstadt bis zur letzten lebenden Leiche zur ewigen Ruhe zu betten. Nach unzähligen Stunden ließ auch der Feindesbeschuss mit der Zerstörung der Artillerie entgültig nach, auch wenn die See im Blut zahlreicher Gefallener rot an die Ufer brandete, während die Vorbereitungen zum Sturm auf die Hauptinsel abgeschlossen wurden. Unter der Leitung von Kommandant Orodaro erhielt niemand anderes als der Sturmbote selbst die Befehlsgewalt über die angreifenden Truppen, deren Vormarsch zunächst an den gewaltigen Mauern der Festung endete. Noch während der Champion an einer geeigneten Taktik arbeitete, ging ein Mitglied des Sturmes, Alexandra Rabenschwinge, auf eigene Hand und unter gedankenloser Riskierung des Lebens der Kameraden ein waghalsiges Manöver zur Einnahme der befestigten Anlage ein, woraufhin der Befehl zum sofortigen Rückzug gegeben wurde. Nicht die Söldnerin alleine war es an diesem Tag, die wider der Anweisungen handelte – auch Rottenmeister Rarnulf Rotglut verweigerte den Rückzug und setzte eigenmächtig seine Bemührungen fort das Leben der Frau zu retten und für sie einen Weg aus dem Schutt der von ihr erzeugten Explosion zu schaffen.
Der Erfolg war auf der Seite des Rottenmeisters, jedoch wurde Rabenschwinge aufgrund ihrer Insubordination vom Kommandanten, der solche disziplinlosen und riskanten Handlungen nicht duldete, bestraft und lebensgefährlich durch einen Schuss in den Unterbauch verletzt. Rotglut selbst entging einer durch Orodaro angeordneten und durch den Sturmboten duchzuführenden Exekution für seine Ungehorsamkeit nur durch einen wahrhaft imposanten Auftritt und den richtigen Worten zum richtigen Zeitpunkt. Sein Leben wollte er sinnvoll an der Frontlinie des Krieges lassen und nicht im Zuge einer Bestrafung wo sein Tod denkbar nutzlos gewesen wäre. Da durch die Sanktionierung der zweiten Beteiligten bereits ein hartes Exempel statuiert war, ließ der Kommandant von der von einigen ohnehin mit Entsetzen diskutierten Todesstrafe ab und zog all jene disziplinarisch zur Rechenschaft die es gewagt hatten, seine Anweisungen offen infrage zu stellen. Niemand während des gesamten Einsatzes wagte es erneut offen gegen seine Autorität zu sprechen, auch wenn einige Entscheidungen mit Skepsis betrachtet werden sollten.
Nur wenige Zeit später legte der Sturmbote einen Angriffsplan vor, der eine Attacke der Festung an drei Punkten vorsah und erneut erhielt er das Kommando über die Truppen. Der Widerstand der Verlassenen stellte die Söldner auf eine harte Probe und erneut tränkte Blut die kalten Mauern als der Sturm nach schweren Kämpfen die Wälle und Tore überwand und endlich das steinerne Herz der Festung erreichte und in ihm den Hochexekutoren Sonnenblut und seine widerwärtige Schöpfung stellen konnte. Nicht nur der linke Arm des Rottenmeisters Fäller der unter einem gewaltigen Hieb der Monstrosität von der Schulter ab regelrecht zerquetscht wurde, sondern auch sondern auch das Leben eines weiteren Mitglieds, Ralf Torfstich, war der blutige Preis für jenen Sieg, der  Sonnenblut und seinem gesamten Gefolge unter viele Wunden der Söldner das unheilige Leben für immer kostete. Die Kopfbedeckung des Verlassenenkommandanten, die Krone des Hochexekutors, ein einzigartiges schattenhaftes Artefakt, welches zu diesem Zeitpunkt in die Hände der Kämpfer fiel, spielte im weiteren Verlauf noch eine wichtige Rolle.
Doch zu jenem Zeitpunkt stand nun der Marsch auf das Festland bevor, die Versorgung der teils schwer Verwundeten und die Trauer über die Gefallenen. Zum ersten Mal schienen das Glück und die Winde des Schicksals nun auf der Seite des Bundes – denn ohne weitere Kampfhandlungen nach der Vernichtung der Feindesartillerie gelang die Landung mit den Einheiten der ersten Reservearmee auf festem Boden an den östlichen Küsten und ohne weitere Zwischenfälle erreichte man das Lager der elften Heeresgruppe endlich – nur um vor Ort festzustellen, dass die Lage so ernst wie der Ruf nach Hilfe war. Keinen Tag zu früh war man als so dringend benötigte Verstärkung in den malerischen aber eisigen Landen eingetroffen, die vom Krieg schwer gezeichnet waren, ebenso wie die Einheit Valianz, die durch Beschuss auf die Frontlinie erschöpft und dezimiert vom nicht endenen Kampf den Sturm der blutrünstigen Orks durch das Süd-durotanische Clanbündnis nur noch herauszögern konnte, während die Hauptstreitmacht der Horde noch beim Holzfällerposten Blauhimmel lagerte. Das Licht allein mag wissen, wie es diesen Männern und Frauen gelang sich so lange einer solchen Übermacht entgegen zu stemmen.


Das Heereslager – Der Weg zur Operation "Sommerabend"

Im Süden in ständige Kämpfe an der Frontlinie, im Westen die drohende Präsenz der Orks, die Truppen schwer angeschlagen und in unerfüllter Erwartung von Nachrichten aus der Küstenregion – so stellte sich die bedenkliche Lage bei Ankunft im Heereslager Valianz dar.
Noch während der neuangekommene Kommandostab sich einen Überblick zu den aktuellen Begebenheiten verschaffte wurde ein kleiner Aufklärungstrupp unter Rottenmeister Rotglut in der Dunkelheit der Nacht in die Wälder südlich des Stützpunktes entsandt. Der Einheit gelang es einige orkischer Söldner ausfindig zu machen, verschlagene Gestalten aus den Armutsgassen Orgrimmars und mit ihnen auch den Grund des wochenlangen Ausbleibens von Nachrichten: Heimtückisch aus der Deckung des dichten Unterholzes hatten Teile jener Gruppierung jeden Boten abgfangen und eliminiert. Nicht bereit dies weiterhin hinzunehmen  beschloss der Kommandant den Sturmboten mit einigen wenigen hinter die feindlichen Linien zu senden um dem Treiben des Anführeres hinter den Aktivitäten, Schlagfaust den Schläger und seine Einheit "Schlagfausts Jungz" auszuschalten.
Unentdeckt und heimlich wurde der Verantwortliche aufgespürt, gestellt und getötet, wobei sich sowohl Schlagfaust als auch seine Söldner als brutale und brachiale Gegner erwiesen, die den Ausführenden teils so schwere Verwundungen in einem kurzen aber heftigen Kampf zufügten, dass einzig Ingo Renfray ungeachtet seines Alters und seiner eigenen Verletzungen in das Lager zurückkehrte um eine Rettung vorzubereiten, während der Rest unter der heroischen Bereitschaft von Lightshadow seine Kameraden in dieser gefährlichen Lage zu decken, hinter feindlichen Linien zurückblieb.
Denkbar wenige Männer und Frauen konnte man im Heer entbehren und so brachen nur der Sturmbote, die Söldnerin Bonniy Turner und zwei Soldaten der Valianzgruppe auf um das Wagnis einzugehen die Verwundeten im Feindesgebiet zu sichern. Vielleicht war es dieser Mut, der ihnen das unglaubliche Glück bescherte ohne eine einzige Kampfhandlung in ihrem Vorhaben erfolgreich mit allen Vermissten lebend zurückzukehren. Diese Ereignisse gaben letzendlich auch den Anlass Rethorn Lightshadows bereits mehrfach bewiesene Loyalität mit dem Angebot des Söldnereides vom Sturm zu ehren wie ihn zugleich auch mit dem Abzeichen des Zwillingsdrachen auszuzeichnen, der seine übermäßige Kameradschaft offen honorieren sollte.
Die Freude über die Rückkehr des Trupps, die Beförderung Lightshadows und die Genesung von Rottenmeister Fäller, der für seine Dienste mit einem einzigartigen Relikt – der Klinge Silberschwung, einem Meisterstück darnassischer Schmiedekunst – ausgezeichnet wurde, hielt nicht lange an.
Denn endlich drangen Nachtichten aus dem Süden zum Lager, jedoch nicht der erfreulichen Sorte: Die zweite Reservearmee war an der Taunkalinie in das Gefecht verwickelt worden und hatte keinerlei Möglichkeit zum Rest der Truppen durchzubrechen. Jedoch war man sicher, dass die Feindeslinie früher oder später unter dem permanenten Beschuss der Artillerie brechen würde. Doch wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlug in diesen Stunden die Tatsache ein, dass die Verlassenenhauptstreitmacht vollkommen unerwartet an der Ostküste wie aus den Schatten auftauchte. Nicht nur, dass die Truppen nun eine Bedrohung an drei Fronten vor sich sahen, sondern vor allem die Information dass es sich bei dem Befehlshaber dieses Heeres um einen Verlassenen namens Sargog der Unsterbliche handeln sollte schürte alten Hass mit neuem Feuer unter den Söldnern des Sturmes. Denn dem Untoten mit diesem so selbstüberzeugten Titel war es nach dem Fall von Hochexekutor Sonnenblut gelungen die Befehlsgewalt zu erlangen – gerüchteweise direkt als Veteran aus dem Grauen des Reiches Gilneas einberufen wo  er für die Taktik und Führung des Verlassenenheeres zuständig gewesen sein sollte – und die Namen der Toten waren noch lange nicht gesühnt. Heimtückisch wie auch damals, aber taktisch durchaus klug fielen sie dem überraschten Zweiten Reservebattallion in die Flanke und in höchster Not eilten das 8.Gebirgsjägerkorps und das  61.Kampfbattallion den schwer in Bedrängnis Geratenen Streitern zu Hilfe – jedoch vergeblich. Das Blut dieser Männer und Frauen und nicht das der Untoten war es, das bald die kalte Erde auf offenem Feld tränkte, als beide Einheiten bis auf den letzten Soldaten restlos niedergemacht wurden. Erst durch die unglaublich hohen Abschusszahlen der nun dort unterstützenden Artillerie, dem Dämmersturm als Kavallerieunterstützung und dem neu entfachten Kampfgeist der zweiten Reservearmee gelang es die Gefahr einer vollständigen Vernichtung vorerst Einhalt zu gebieten.
Sargog zog sich mit seiner verbliebenen Streitmacht in die uralten Küstenruinen mit ihren weit verzweigten unterirdischen Tunnelsystemen zurück um sich zu verschanzen und der Kessel um die Gemäuer konnte durch das 19.Kavalleriebattallion des zweiten geschlossen werden. Den Vormarsch in die ungewissen Tiefen jener Labyrinte wagte man jedoch nicht, zu groß war die nicht abschätzbare Gefahr und somit Grund genug wider aller ursprünglichen Planung die Angriffe auf die Taunkalinie abzuschwächen, da die Befürchtung seinem Ausfall der Untoten sonst nicht mehr gewachsen zu sein zu präsent in den Köpfen der Befehlshaber war.
Um über die Vorgehensweise in dieser gefährlichen Situation zu enscheiden beriefen sich alle, die in Kommandoposition waren zu einer Krisensitzung, jedoch schien keine Stunde und Nacht lang genug um zu einer Einigung zu kommen. General Theo Ringschmied war überzeugt unter diesen Umständen und den abzusehenden Verlusten bei weitem nicht über genügend Heeresstärke zu verfügen und sandte weitere Hilfegesuche an die Fjorde, die an den Küsten der östlichen Königreiche erhört werden sollten und die schier endlosen Debatten schienen sich gegen weitere Angriffe der Hauptfront zu entwickeln, die höchsten Prioritäten sollten auf das Halten der teuer erkämpften Küstenregion sowie das Geschlossenhalten des Kessels um die Ruinen liegen um zu verhindern dass die Position der 11. Heeresgruppe Valianz erneut umstellt konnte. Sogar die Kontaktaufnahme zu den primitiven Furbolgstämmen der Region zog man als Truppenunterstützung in Erwägung um das Vorhaben umzusetzen, während kleine Verbände in verdeckten Operationen Schwächen der orkischen Offensivkraft im landesinneren Feindgebiet aufdecken und bewirken sollten. Zu allem Überfluss entdeckte man zu allen bereits vorhandenen Gegnermassen das bisher unbemerkte 6.Waldläuferkorps Tirisfal noch zusätzlich in den Wäldern südlich des Lagers und die Situation schien somit kurz vor der Eskalation zu stehen, das gesamte Vorhaben das Gleichgewicht zu halten auf Messers Schneide.
Doch war es letzen Endes Kommandant Orodaro, dem es gelang den General davon zu überzeugen, das eigentliche Ziel – die Taunkalinie – nicht aus den Augen zu verlieren, da man sich dem Risiko eines geballten Offensivschlages früher oder später ohnehin unweigerlich stellen musste. Es ist schwer einzuschätzen ob die Angst vor der Niederlage oder die Furcht vor Unterminierung der eigenen Autorität und Befehlsgewalt es war, der unter den übrigen Kommandierenden für erhebliche Spannungen sorgte, da sie den Fakt, dass dem Vorschlag eines Söldners nicht nur Gehör geschenkt sondern auch zugestimmt wurde nur mit äußersten Unmut hinnahmen – und dies vermutlich auch nur weil ihnen keine andere Wahl blieb.
Unter diesen denkbar schlechten Voraussetzungen begann man dennoch alle Vorbereitungen zum Kampf zu treffen, die später unter dem Namen Operation "Sommerabend" bekannt sein sollte.


Die Operation "Sommerabend" – Der Fall der Taunkalinie und der Baron des Dämmersturms

Weitere wertvolle Tage zogen in das Land, während die Planungen zum geplanten Angriff langsam Form annahmen. Letzendlich stand die Taktik nach vielen Grübeleien und strategischen Überlegungen und so waren es das 26. und 72. Kampfbattallion welche als erste abrückten um wieder den Kampf an der Frontlinie von Norden Klinge an Axt mit der orcischen Streitmacht entfachen. Die Männer und Frauen des 54. Kampfbattallions und die Garde von Seenhain indessen nahmen das Gefecht von Osten her auf, so dass es dieses Mal die Horde sein sollte, die an zwei Fronten zu kämpfen hatte. Der Dämmersturm wurde mit der Aufgabe betraut die westlichen Waldgebiete zu sichern, dann mit dem Siedlerkorps Ost-Nordend zusammmenzustoßen und dem Feind der Dolch im Rücken werden, sobald der Kessel um die Streitmächte geschlossen war. Unter dem Donnern der Kanonen bereitete man bei den Söldner  den Vormarsch in die dichten Wälder in denen noch immer das Waldläuferkorps auf eine Chance zum Hinterhalt lauerte, vor um ihnen durch Rauch und Lärm Augen und Ohren zu nehmen, durch Verwüstung die Deckung und auch nach Möglichkeit bereits das untote Leben. Jedoch war dies nicht die einzige Vorkehrung welche der Kommandant an diesem Abend traf, denn es war eine andere Entscheidung, die in seinen eigenen Reihen für Skepis, wenn nicht gar Fassungslosigkeit und Misstrauen sorgte. Im Feuerschein des schwelenden Beschusses in der Nacht trat ein Relikt in der Vordergrund, dass manche vielleicht bereits wieder vergessen hatten und nun für neues Entsetzen sorgte. Die Krone des Hochexekutors Sonnenblut der in den tobenden Scharmützeln vor der Küste geschlagen wurde, lag nun in den Händen von Tim Orodaro, der beabsichtigte sie ab diesem Zeitpunkt selbst auf dem Haupt zu tragen und sich im Zuge dieser Handlung, die man vielleicht auch als Krönung bezeichnen konnte, auch den Titel "Baron des Dämmersturms" zulegte. Manch einer zweifelte am Verstand des Söldnerführers, manch einer mag davon ausgegangen sein, dass das unheilige Artefakt sich füher oder später auf seinen Geist auswirken würde oder einer sonstigen Beeinflussung unterliegen würde, wenn dies nicht bereits schon eingetreten wäre. Doch unbeirrt jedweden Zweifels hielt er an seinem Plan fest, auch wenn mit Sicherheit nicht nur eine scharfe Schwert- oder Axtklinge, nicht nur eine Ladung  Pfeile, Bolzen oder Kugeln von den unterstellen Männern und Frauen beim geringsten Anzeichen einer Persönlichkeitsveränderung, die durch die Maske bedingt schien, auf ihn gerichtet sein hätte können, wie anzunehmen ist.
Doch die Befürchtungen der Söldner erwiesen sich als grundlos. Nicht nur dass die Krone den Kommandanten nicht zu verändern schien, vielmehr schien sie Einfluss auf ihre Gegner zu haben, die mitunter von Verwirrung gekennzeichet unfähig waren den Träger des Artefakts zu attackieren. Ob eine dunkle Macht, eine Illusion die sie glauben machte von den eigenen Vorgesetzten angegriffen zu werden oder auch das Wegfallen jeglicher Moral, da man nun dem offensichtlichen Bezwinger eines Hochexekturs gegenüberstand die Begebenheiten treffend beschreibt ist an dieser Stelle Spekulation, möglich sind auch noch finsterere Gründe oder ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren über die hier nur geraten werden könnte. Fakt jedoch war, dass es dem Dämmersturm schon in dieser ersten Nacht der Vorschlacht gelang das 6.Waldläuferkorps Tirisfal weit zurückzuschlagen und in die Defensive zu drängen und der Name des Barons nun weithin in den feindlichen Reihen als Bezwinger des Hochexekutoren bekannt sein würde. Von diesen Erfolgen bestärkt und nicht gewillt dem Feind Zeit zur weiteren Vorbereitung zu geben, sowie annehmend, das verschiedene Plänkler und Waldläufer sie ohnehin umgangen und überholt hatten wartete Orodaro gar nicht erst auf den zweiten Stoß und die Verstärkung sondern drang weiter in das Feindesgebiet vor, ohne den Verlassenen eine Pause oder die Möglichkeit sich komplett zu sammeln und wieder zu fassen zu geben. Jede einzelne Falle, jeder einzelne Hinterhalt konnte umgangen werden, während die nachrückende Verstärkungstruppe des Dämmersturms bereits in Kämpfe verwickelt wurde.
Am westlichen Außenposten der Taunkalinie konnte die zuerst vorgestoßene Truppe die zahlenmäßig überlegenen Waldläufer entgültig festnageln – und sie bis auf wenige Überbleibsel von dunklen Waldläufern, welche ihr Heil in der Flucht suchten, mit dem erwarteten Eintreffen der Unterstützung niedermachen. Nur noch sporadisch hallte der donnernde Klang der Kanonen des Heereslagers – und viel Zeit schien nicht mehr zu bleiben bis die Heerscharen von Orcs des Süddurotanischen Clanbündnisses den Sturm auf den Posten wagen würden – und somit blieb ebenso wenig ein Moment der Ruhe, sondern vielmehr der Zwang ohne Rast weiter nach Süden zu marschieren, da es zwingend nötig war den Kessel endgültig um die Frontlinie zu schließen.
Nicht ausschließlich gewöhnliche Schwerter, Äxte und Gewehre plante der Kommandant in dem Gefecht einzusetzen, sondern auch vier gefährliche Konstrukte, ursprünglich für den harmlosen Zweck des Holzfällens geplant, von technisch begabten Händen des Sturmboten, modifiziert zu Waffen umgewandelt.  Noch vor der eigentlichen Schlacht war es geplant diese Kriegsgeräte erstmals einzusetzen. Die Rotte von Izz Fizzlefunk wurde mit der Aufgabe betraut sich innerhalb kürzester Zeit in die Funktionen, Steuerung und Mechaniken der Schredder einzuarbeiten – was aufgrund der beengten Bauweise für wenig Begeisterung bei den Beteiligten sorgte, da die Maschinen urprünglich für eine Ein-Mann-Besatzung durch einen Goblin konstruiert worden waren. Während die Schredder nun weiter auf das zweite Missionsziel im Süden unter schweren metallenen Tritt ansteuerten, war es Rottenmeister Rotglut mit einem Trupp, der die Wälder von restlichen Spähtrupps der Horde säubern sollte.
Unter der persönlichen Führung Orodaro's mitsamt eines kleinen Begleiteinheit stellten sich die Schredder als veheerende Maschinen heraus, gut geschützt durch das Metall der Außenpanzerung beinahe unüberwindlich für leichte Infanterie, denen die restlichen dunklen Waldläufer kaum noch nennenswerten Widerstand bieten konnten. Das Missionsziel kann erfolgreich abgeschlossen werden, die Linie war nun komplett umstellt. Weit weniger erfolgreich war das Unternehmen Rottenmeister Rotgluts, der von versprengten Einheiten in einen Hinterhalt gelockt und mitsamt seiner Truppe an die Front nach Julheim verschleppt wurde. Einzig der Tagelöhner Simo Valkoinen konnte entkommen und floh – was vielleicht neben dem Zurücklassen seiner Kameraden zumindest ein Gutes mit sich brachte: Ohne seine Flucht hätte man von der Gefangennahme nichts erfahren. Dennoch lag die Priorität bei der Schlacht, deren Vorboten wie dunkle Gewitterwolken über die Region zogen und von baldigem Blutvergießen kündeten.
Auch die regulären Truppen, ungebeugt und unter Führung General von Nordhains konnte zeitgleich jedoch gewaltige Erfolge vorweisen. Unter wütenden Streichen und berstenden Schilden wurde die Horde an der Nordflanke solange attackiert, bis sie keine Möglichkeit mehr hatten der Kampfeswut der Soldaten etwas entgegenzusetzen und sie einbrach. Von den Siegen angespornt setzte das 26. und 72. Kampfbataillon nach, wagte den Sturmangriff um der ohnehin geschwächten Verteidigunslinie weiter zuzusetzen, während die Garde Seenhain mit Unterstützung der Artillerie des 54. Unterstützungsbataillons unermüdlich der Ostflanke zusetzte, Orcs unter dem Hagel von Kanonenkugeln zerriss, Sieg um Sieg für jeden gefallenen Streiter einstreichend. Aufgrund der dennoch zahlreichen Verluste unter den wackeren Soldaten lag die Hoffung und das Hauptaugenmerk aller weiterhin vor allem auf von Nordhain, der für seine Leistungen mit dem offiziellen Goldenen Löwen erster Klasse honoriert wurde.
Von allen Seiten bedrängt stand die Stunde, an der über Julheim wieder blaue Banner wehen sollten unmittelbar bevor, als auch die Horde, bedrängt und in Ermangelung jeglichers Option,  für das entscheidende Gefecht alle Kräfte zusammenzog, ihre Heere für eine gewaltige Schlacht positionierte, ein Blutbad, das alle Widersacher ihrer Ziele ausmerzen sollte,  nur einZiel vor Augen: Das Heereslager Valianz und alle die sich dem Kampf angeschlossen hatten.
Nichts wäre  der Sache abträglicher gewesen, als nun noch länger abzuwarten und so mobilisierte auch der Dämmersturm alle ihm verbleibenden Truppen um die 11.Heeresgruppe, die so lange standgehalten hatte, in diesem Finale zu unterstützen. Kommandant Orodaro beschließt sich Seite an Seite mit den Männern und Frauen  mit einem kleinen Gefolge dem Feind direkt am Lager zu stellen, während Rottenmeister Fäller in den tosenden Wirren des Kampfes hinter feindlichen Linien ausgesuchte Ziele mit seiner Rotte eliminieren sollte. Das Schredderschwadron unter der Führung von Izz Fizzlefunk wiederum sollte sich durch die Wälder schlagen und verzögert nach Beginn der Schlacht dem Feind von Süden in den Rücken fallen, dort für Chaos und Entlastung der Infanterie sorgen.
Es war ein Schuss aus der Waffe des Sturmbotens, der die atemlos gespante Stille vor der Schlacht zerriss, zielgenau und tödlich für den Orchäuptling Grumul'ogar. Die Antwort war der dumpfe Klang der Kriegstrommeln der Horde, welche kaum dass der noch warme Leib des Orcs auf den Boden aufschlug ihre gesamte Infanterie in Bewegung setzte, ohne einen Moment des Zögerns die Großoffensive frontal und ohne Umwege mit allen vereinten wüsten Kräften dem Heereslager entgegenschickte. Keine Minen, keine Kugeln waren in der Lage dem Ansturm zu verlangsamen, die Masse an Streitkräften abzulenken oder nennenwerte Verlust in deren Reihen zu schlagen, während sich Grimaldus Fäller und seine Einheit die Kampfeshandlungen umgingen, Späher auf ihrem Wege ausmerzten um unbeirrt der Schlacht die vorgegebenen Ziele zu erfüllen. Ein weiterer tödlicher Ansturm einer Herde Wolfsreiter im Dienste des Süd-Durotanischen Clanbündnisses massakrierte haltlos jeden Streiter der Infanterie, die dem Stützpunkt vorgelagert waren, unter Klauen, Reißzähnen und schwarzem Fell wurden sie von der Flut des Niederreitens ohne Gnade erfasst. Wieder war es ein Schuss des Champion Ingo Renfray  der den Anführer des berittenen Gemetzels, den Rudelführer Grimlik zu Fall brachte und derart Schrecken in den Reihen der Wolfsreiter verbreitete, dass sich die Orc-Einheit zum Rückzug gezwungen fühlte.
Kurz vor dem Aufprall der Hordeninfanterie auf das Lger erreichten auch endlich die Schredder das Kampfgeschehen auf dem die Schlacht mit unverminderter Wut blutig tobte. Die Halbe Armee wandte ihren mörderischen Blick nun auf die schwer gepanzerten Kriegsmaschinen, die sich wie erwartet erneut als kaum überwindbar oder angreifbar erwiesen. Aber mit dem Nachteild der Unwendigkeit unter schwerem Gewicht litt ebenso die Offensivkraft des schweren Schwadrons erheblich und so gelang es nicht in einem einzigen Vormarsch bis zum schwer bedrängten Heereslagers durchzudringen, als lähmend zähes Blutvergießen, dass wieder Zeit, die man nicht hatte in Anspruch nahm artete die Begegnung aus. Die übrige Armee der Grünhäute beschloss die Verteidiger nun gar an beiden Zugängen ihre volle Wucht des Angriffs spüren zu lassen, als Reaktion waren die Soldaten gewungen ihre Einheiten zu splitten. Tapfer aber kurz gestaltete sich der Widerstand ehe die Verteidigunglinie durchbrochen und die Streiter im Dienste des Goldenen Löwen auf blauem Grund rückhaltlos niedergemacht wurden. Wenige Augenblicke weiterer wertvoller Aufschiebung, eine weitere Barrikade, die es zu überwinden erst galt konnte nur durch das Einreißen des Ostturms mit einer Sprengung durch Natter, der Todgeweihten des Bundes geschaffen werden. Als die letzten Kräfte zu einem trotzigen Widerstand innerhalb des Gemetzels von Söldnerkommandant und Truppengeneral mobilisiert wurden gelang es der Rotte Fäller hinter die feindlichen Linien zu kommen, von wo aus der Mitläufer Christoph Keiler in geheimer Mission agieren sollte und dann Kontakt zum zweiten Battallion der Westfallbrigade aufzunehmen, sowie einen Angriff au den Kommandostand des Süd-Durotanischen Clanbündnisses zu wagen. Doch eine List des des obersten Orc-Befehlshabers Gru-omalogh lässt eine Falle um den Rottenmeister, seiner Einheit und einem Zug der Westfallbrigade zuschnappen, die sich nun von allen Seiten eingekesselt sehen. In einem Akt beispiellosen Mutes forderte Grimaldus Fäller den Häuptling persönlich zu einem Zweikampf, da sowohl die eigenen Männer und Frauen seiner Truppe als auch die der Westfallbrigade sich einer gewaltigen Übermacht stellen hätten müssen. Die Meisterklinge Silberschwung mit ihrer Legende alles zerschneiden zu könne, selbst Laubwerk im Wind,  traf auf die Axt Gorn'akir, ein Blatt aus reinem Mithril mit der Macht gewaltiger Zauber, die es vermochten den elementaren Zorn zu entfesseln, doch benötigte es nur einen einzigen Angriffs aus der Hand des Rottenmeisters um diesen heroischen Zweikampf zu seinen Gunsten zu entscheiden und den Häuptling niederzustrecken, ohne diesen auch nur einmal zum Zug kommen zu lassen. Die Niederlage ihres Häuptlings aktzeptierend, beeindruckt und ensetzt gleichermaßen von dem Schauspiel das nur wenige Herzschläge andaurte, löste sich sein Gefolge auf und verstreute sich und ließ die Männer und Frauen unter freiem Geleit ohne auch nur den Versuch einer Attacke ziehen. Obwohl alle seine vorgegebenen Ziele erfüllt waren ruhte Fäller nicht, entschloss sich stattdessen dort einzugreifen, wo Hilfe in Form scharfer Klingen dringend benötigt wurde und ebenfalls in das Schlachtgeschehen einzugreifen.
In letzter Sekunde gelang es dem Sturmboten mit seinem Gyrokopter General Theo Ringschmied aus dem Lager in Sicherheit zu bringen, nur zähneknirschend und in dem Wissen, dass ein fähiger Kommandostab für den weiteren Verlauf der Gebietskämpfe und Allianzziele unabdinglich war stimmte er der Evakuierung zu. Keinen Moment zu früh, denn nur wenige Augenblicke später brach der letzte Widerstand, die letzten Soldaten sanken gleichsam wie die letzten Söldner und ihres Kommandanten zu verletzt um zu weiterzukämpfen oder ihr Leben im Dienste der Sache aushauchend auf den blutgetränkten Boden, nicht fähig der Übermacht noch länger die Stirn zu bieten. Ringschmied bot seine letzen verbleibenden Kräfte auf und führte Schützen und Schildbrecher durch die Wälder um das Lager samt der orcischen Streitkräfte einzukesseln während auch die Westfallbrigade endlich in der Stunde höchster Not das Schlachtfeld erreichte. Im vergeblichen Versuch die Schredder zu überwinden und im Angesicht der nun gegenteiligen Übermacht der Allianzstreitkräfte die sich am Waldrand und an den Hängen zeigten, nicht wie erwartet, erhofft ihre eigenen Reihen um Gru-omalogh brach endlich der Kampfeswille der Horde. Müde des Blutvergießens, ihrer Anführer beraubt und sich jetzt aussichtslosen Situation klarwerdend versuchten sie den Rückzug anzutreten um ihr eigenes Leben zu retten – doch jeder einzelne der Deserteure und Fliehenden wurde von dem Schredderschwadron, der Rotte Fäller und einem prasselnden Hagel aus Blei niedergemacht, nicht ein einziger hatte an diesem Tag entkommen sollen um ein Exempel für die Wehrhaftigkeit der Allianz zu setzen, gleichsam wie das Blut der vielen Toten zu sühnen. Doch nicht nur die offensichtlichen Truppen die tot auf dem Schlachtfeld lagen waren der gewaltigen Schlacht zum Opfer gefallen – auch die übrigen Führer des Clanbündnisses und zudem noch eine Schamanengemeinschaft der Orcs, Draenors Erben, waren von Guerillaeinheiten der Brigade und der Heeresgruppe unschädlich gemacht worden. Somit war das Süd-Durotanische Clanbündnis nicht allein unterlegen – sondern vollständig ausgelöscht worden.
Es war zu Ende der Schlacht als auch Rottenmeister Rotglut wieder im Heereslager auftauchte – mit nichts als seiner Axt am Leibe hatte er die Gunst des Angriffs der Miliz auf Julheim genutzt um wie ein wütender Berserker unter den Taunka zu schlachten, unzählige in Rache seiner Gefangennahme zu erschlagen und sich den Weg zurück zum Bund aus Blut und Kadavern zu ebnen, trotz der noch immer ausstehenden Bestrafung für seine Insubordination zur Landung an den Inseln. Seine bedingungslose Loyalität wurde mit dem verdienten Reif der Loyalität geehrt, während der Sturmbote für seinen immensen Abschusszahlen mit der Silberaxt bedacht wurde.
Endlich war Zeit zum Luftholen, Zeit die gewaltigen Verluste auf beiden Seiten zu beklagen, die das Gleichgewicht der Kräfte annähernd wieder herzustellen vermocht hatten, Zeit den ruhmreichen Toten zu gedenken, die ihr Leben in dieser Schlacht verloren hatten und ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Stille, ähnlich nach einem Sturm in dem gewaltige Kräfte sich entladen hatte, kehrte nach dem letzen Klagen der Sterbenden ein, Rauchsäulen und Feuer um die Gefallenen zu bestatten erhellten flackernd die Nacht, die Trauer wie ein Banner des Stolzes und der Unbeugsamkeit tragend – eine unsichere Ruhe, aber nichtsdestotrotz Ruhe kehrte für diese Zeit ein.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass in dieser Pause die Krone des Hochexekutoren ihren Weg aus den Annalen in die Düsternis des Vergessens fand – unerwähnt welcher Hand das Verschwinden des Artefakts zu verantworten war, wurde es dem künftigen Zugriff der Hände aller Lebenden und auch aller, die es zu schändlichen Zweck einsetzen würden für immer entzogen.


Der Stützpunkt Süden –  Hunger, Kälte und Verrat

Nun war die Taunkalinie in den Händen der Allianz und es war das 3. Siedlerkorps Ost-Nordend, dass die Kontrolle über jenen Landstrich übernahm und dort ihre Stellungen aufbaute. Den Truppen der Schlacht war eine Pause gegönnt, ehe General Theo Ringschmied enschied, dass der Dämmersturm nun an den Nebenfronten im Südwesten agieren sollte. Da er seine Fähigkeit und Loyalität spätestens mit der letzten Schlacht und mit der erfolgreichen Taktik des Kommandanten unter Beweis gestellt hatte, wurde dem Söldnerbund die Freiheit gewährt in eigenständigen Operationen und Planungen den Vorstoß bis zum Fluss zu bewerkstelligen.
Nach einigen Tagen der wohlverdienten Ruhe rückte der Bund letzendlich nach Süden ab und bezog Stellung an dem Turm, wo das erste Scharmützel gegen die Waldläufer erfolgreich bestritten worden war. Das Vorhaben war kein geringeres als das  Eröffnen einer zweiten Front im Westen.
Nicht so unbewachte und widerstandslos wie erhofft, jedoch bei weitem nicht mehr so bedrohlich wie zu Landungszeiten. In alten Holzfällerposten hatte die Horde ihre Widerstandsnester organisiert, sie verbarrikadiert, trotzig zu Kampfposten umgestaltet, nicht willens den Streitern der Allianz den Vormarsch zu gestatten.
Um die Verluste und das Risiko gering zu halten beschloss Orodaro eine andere Taktik auszuarbeiten. In plänkelnden Rückzugsgefechten sollten die Feindeslinien auseinandergezogen werden um sie effektiver und gefahrloser bekämpfen zu können, die Führungsriege der Orcs plante man in Attentaten weiter zu dezimieren. Um genügend Streiter für die Umsetzung aufwarten zu können wurde ebenfalls Kontakt zu, Fjord aufgenommen wo – so der Gedanke – weitere Rekruten ankommen würden. Auch die Vrykul sollen eine Rolle spielen, in den Konflikt mit einbezogen werden um weitere Opfer unter wütenden Streichen der riesigen Nordkreaturen von Seiten der Horde zu verlangen.
Doch nicht nur an Leben hatten die Kämpfe und die Schlacht ihren Tribut gefordert, auch die Versorgung zwang zu Rationenkürzungen. In der eisigen Kälte der Grizzlyhügel gesellte sich nun der Hunger zu den harten Umständen, welcher die Söldner harren mussten. Viele fanden den Schlaf nur aus Erschöpfung und es war abzusehen, dass unter derartigen Bedingungen die Einsatzfähigkeit und Kampfeskraft des Bundes, die er bisher eindrucksvoll bewiesen hatte nicht allzulange erhalten bleiben konnte. Um die drohende Misere abzuwenden führte Rottenmeister Fäller eine Einheit bei doppelter Rottenstärke über den verschneiten Pass zu einem Lager der Menschen – Fort Wildevar. Ein alter Bekannter, Tharon Weldon, des Sturmboten und des Söldners Lightshadow stellte sich als der Hauptmann des Postens heraus, dementsprechend gewillt war er, dem Bund die benötigte Unterstützung zu gegen eine Goldleistung von 300 Münzen und die Beseitigung eines Ungetüms, das Angst und Schrecken unter der zivilen sowie nur spärlichen militärischen Bevölkerung des Dorfes verbreitet hatte, in den nahen Minen zu gewährleisten.
Ein harter Kampf gegen die Kreatur, die sich als ein urtümlicher Schneeyeti von gewaltiger Größe herausstellte wurde mit Wut in den Herzen und Hunger in den Bäuchen erfolgreich beendet, ohne dass weitere Tote zu beklagen waren, wenn auch einige Verletzungen als zukünftige Zeugen an diese Begegnung in der tiefen Dunkelheit der Stollen zu verzwichnen waren. Mit dem Lohn der Arbeit zogen die Söldner ab, trafen dabei erneut auf eine Gruppe Wilderer verschiedener Zughörigkeit, welche auf der Jagd nach seltenen Wildtieren war, deren Beute sich rentabel verkaufen ließe. Ein Glück war diese Begegnung, wie es sich im Nachhinein herausstellte. Für die Überlassung der Hörner des Yetis zeigte sich jene gemischte Truppe bereit, die Lieferung zu eskortieren, da bereits im Fort eine seltsame Spannung geherrscht hatte und man sich nicht der Vertragseinhaltung von Seiten Wildevars sicher war. Die Befürchtung sollte sich schnell als Tatsache bewahrheiten, als die Karawane ohne Vorwarnung Ziel eines bewaffneten Übergriffes wurde. Jedoch nicht den Einwohnern des Dorfes selbst war der verräterische Akt zuzuschreiben, sondern niemand Geringeren als dem Hauptmann selbst, der seine Machtposition in der Abgeschiedenheit scham- und ehrenlos ausnutzte, die Gedanken von Egoismus trüb und den Leib fett von eigener Gier. Doch erfolglos war der feige Versuch die Vorräte auf diese hinterhältige Art wiederzuerlangen, in einem kurzen blutigen Scharmützel wurden die Angeworbenen mit Unterstützung der der Widderbruchbande niedergemacht und nur ein einziger mit blutigen Überresten seiner Räuberkameraden als drohender Vorbote zurückgesandt.
Nach der sicheren Ankunft der Vorräte an der Front zögerte der Kommandant nicht, die Nachricht über den Verräter in den eigenen Reihen direkt an das Oberkommando im Heereslager weiterzuleiten – sollte eine derartige Ehrlosigkeit, ein Dolch im Rücken in den Gezeiten des Krieges, nicht ungestraft bleiben. Auch die alten Bekannten schworen die hinterhältige Tat mit Stahl und Blei zu vergelten.
An der Küste waren in der Zwischenzeit auch weitere Einheiten eingetroffen. Der 47.Flottenverband der Allianz unter Marinekommandante Xandes landete mit fünf Verbänden aus den Armeen der Allianz an den östlichen Fjords, ebenso begleitet von einer kleinen Schar unvereidigter Personen - Glücksritter, Abenteurer, Verbrecher und Pilger, die sich freiwiliig angeschlossen hatten, hoffend dass die Reise zum Dach der Welt ihnen Ruhm, Gold oder schlichtwegs das Abenteuer ihres Lebens bescheren würde. Während sich der Marinekommandant mit an der Küste einrichtete wurden die Karawanen mit der so sehnsüchtig erwarteten Versorgung an die Fronten im Norden und Süden entsandt, begleitet und gesichert von den Nachschubtruppen. Auch der Dämmersturm erhielt endlich die dringend benötigten Güter, Munition, Sprengstoff, Waffen und Lebensmittel. Die Tatsache, dass auch einige neue Gesichter sich bereit erklärten unter dem schwarzen Banner und im Namen Kommandant Orodaros ihre Reihen zu unterstützen wurde zwar wohlwollend aber nur am Rande zur Kenntnis genommen, viel zu groß war der Enthusiasmus über das Ende der Versorgungsebbe und die Möglichkeit nun mit genug materiellem Rückhalt die Missionsziele weiter zu verfolgen.
Neu bestärkt in Tatendrang begannen die Vorbereitungen des nächsten Kampfschrittes unter dem Namen "Operation Schlangenbiss".


Operation Schlangenbiss – Der blutige Preis eines Sieges

Minen, Sprengladungen, Krähenfüße und abschließend donnernder Beschuss sollten den Angriff der Orcs im Rückzug in Falle um Falle laufen lassen, schwere Verluste in ihren Reihen reißen. Auch die  Schredder kamen an der Südfront an, während der Kontakt zu einem der einheimischen Furbolgstämme sich ebenfalls als erfolgreich erwies. Der Stamm der Hornbrecher unter ihrem Häuptling "Der große Hirschreißer" hatte die Rettung des Häuptlingssohnes vor dem sicheren Tod in der Wildnis der Wälder nicht vergessen und boten über den Angriff auf die Hordenstreifkräfte im Westen hinaus auch Freundschaft und die Versorgung mit Vorräten im Falle eines weiteren Engpasses an um die Schuld zu begleichen, womit sie weit mehr Ehrgefühl zeigten, als manche Völker deren Lebenweise nicht als vergleichsweise primitiv bezeichnet werden kann. In Anerkennung dieser Geste überließ der Kommandant den Furbolgs große Teile des eigenen Pfeilvorrats um die versprochenen Bemühungen dankend zu unterstützen.
Weitere Spähtruppen der Horde in den Wäldern wurden in schnellen Eingriffen zur Strecke gebracht – nichts sollte die Truppen vor dem geplanten Plänklergefechten und Fallen warnen, die Augen und Ohren des Feindes blind und taub werden um die Gefahren weiter zu minimieren. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Wachen gelang es einem kleinen Trupp Attentäter der Goblins, getarnt, schnell und winzig in ihrem Erscheinungsbild jedoch nichtsdestrotz gefährlich tötliche Gegner durch die Wälder unbemerkt bis zur Lagerstätte des Sturmes durchzudringen, nur ein Ziel in den hinterhältigen Gedanken: Die Ausschaltung des Kommandanten Orodaro, der sich durch sein taktisches Geschick in den Kämpfen zuvor als Anführer des Sturmes als nicht zu unterschätzender Kontrahent erwiesen hatte. Vermutlich wollten die Feindesverbände den nun weithin bekannten Namen kein weiteres Mal als Grund einer Niederlage oder den Verlust einer ihrer Führungspersönlichkeiten wie Sonnenblut vernehmen. Überrascht von dem unerwarteten Auftauchen der Assassinen, fiel der Mitläufer Elarios Raider ihnen zu Opfer noch ehe man die Ausmaße der Attacke wahrnehmen konnte. Das Gefecht mit den elitären Auftragsmördern gestaltete sich als ebenso schnell wie der Angriff selbst und nicht einmal Rottenmeiter Fäller gelang es den mutmaßlichen Anführer der Goblintruppe mit Silberschwung zurück zu den Ahnen zu schicken, vielmehr war es ein Kräftemessen in dem beide Kontrahenten sich als ebenbürtig erwiesen und dem Goblin zuletzt die Flucht gelang. Wider allen Bemühens brachte einer der Angreifer es gar zustande bis zu dem Kommandanten selbst vorzudringen ehe er festgesetzt werden konnte. Der Tod der den Rest seiner Truppe mittlerweile ereilt hatte wurde ihm nicht gestattet, da man davon ausging wertvolle Informationen aus ihm herauspressen zu können. Als Mahnmal an alle die erneut einen  solchen Vorstoß wagen könnten, wurden dem Rest der Kreaturen die hässlichen Köpfe abgeschlagen und auf hölzernen Spießen um den Posten angebracht, wo sie in den Feuern der Bestattung des Gefallenen ihre Schatten flackernd auf die Erde warfen und bis zur Verrottung von Fleisch nicht mehr abgenommen wurden.
Ein Trost waren die Nachrichten die den Sturm im Süden erreichten: Unter der Führung von General Theo Ringschmied, Marinekommandant Xandes und Kommandant Gerald von Nordhain konnten die Truppen der Allianz Sieg um Sieg an der Nordfront für sich verbuchen. Offensichtlich war die Entschlossen der Feinde seit der Niederlage am Heereslager geschwächt, die eiserne Faust, die auf die blauweißen Truppen eingeschlagen hatte zerbrochen und kraftlos, während Fortuna wohl nun das Blatt zu Gunsten der tapferen Männer und Frauen unter dem Namen des goldenen Löwen wendete. Bis zum Holzfällerposten Blauhimmel war man inzwischen vorgedrungen, immer weiter wurden die taktischen und kampfesstärksten Anführer der Horde durch Attentäter aus Darnassus ausgeschaltet während die 6.Legion von Orgrimmar täglich gewaltige Verluste verzeichnen musste. Nicht vergessen war das Blut der vielen Streiter die am Heereslager ihr Leben gelassen hatten und für deren Andenken nun die Orcs bitter bluten mussten. Auch die Nachricht von einem Trollverband, der sich den Kämpfen im Norden bald anschließen würde sah man mit der Zuversicht entgegen sie ebenso in ihre Schranken zu weisen wie ihre grünhäutigen Eidesgenossen.
Untätig waren auch die Söldner in dieser Zeit nicht, mit Nachdruck wurde die Instandsetzung des Turmes und dessen Reparatur unter der Aufsicht von Rottenmeister Fäller vonangetrieben, während Operation Schlangenbiss ihren Anfang fand. Die Eliminierung der feindlichen Führungsebene gestaltete sich nach anfänglichen Erfolgen jedoch als fast unmöglich, zu wachsam und entsprechend vorsichtig waren die Lager nun nach den herben Verlusten der Vergangenheit und boten den kleinen Truppen hinter feindlichen Linien keine Angriffsfläche ohne gewaltiges Risiko einzugehen. Zumindest aber wurde unbemerkt ein Angriff der Horde auf das Vrykuldorf Voldrune fingiert, goblinische Leichen und in der Nähe der erschlagenen Halbriesen sowie eine Vielzahl anderer Indizien, darunter verschiedene Gegenstände mit hordischer Heraldik, sollten dem Ganzen unwidersprüchliche Glaubhaftigkeit verleihen. Die Pläne und Einteilungen für die Begegnung mit der Offensive der Orcs nahmen zeitgleich ihre entgültige Form an. Nicht die übliche Individualität sondern Disziplin und Koordination sollten dem Vorhaben Erfolg bringen: Dem Feind wollte man ausweichen, ihn in Fallen locken, mit Störgefechten schwächen während die Artillerie im Falle eines Vormarsches die letzte Verteidigunglinie bildete. Mit dem letzten Hammerschlag der den alten Holzfällerturm abschließend vorbereitet hatte, richtete man Mörser und Kanonen gen Westen in Erwartung des Ansturmes.
Unerwartet und über alle Maßen erfolgreich stellte sich die Taktik heraus: Ohne dass die hinteren Posten und Linien überhaupt nur tangiert wurden zerschellte die Offensive in einem blutigen Inferno und Gemetzel bereits an den ersten beiden Sprengungspunkten und Minen der Verteidigung ohne dass auch nur ein einziger Fehler oder ein Fall von Disziplinlosigkeit das Gefecht ins Wanken brachte oder gefährdete, die Miliz oder Furbolgs überhaupt zum Schlag ansetzen mussten. Wider jeglicher Planung zogen sich die verbliebenen Truppen vom Rotaxtclan unter ihrem Anführer Graghbhul Rotaxt bis weit hinter die Feindeslinien zurück, überließen dem Sturm der sie ereilt und vernichtend geschlagen hatte somit das Feld bis Ammertann. Grausame und blutige Rache für diese endlose Schmach schwor der Orchäuptling an jenem Tag aller Gefolgschaft des schwarzen Banners unter wüsten Flüchen und Verwünschungen auf seinem Rückzug, während Alvrim Everard und Isirion Grünauge in Anerkennung ihres Verdienstes durch den Eid in den Stand vollwertiger Söldner erhoben wurden. Einen Schritt näher brachte dies Isirion seinem Schwur einst die Nachfolge seines Vaters als Rottenmeister anzutreten.
Mit dem Vorstoß des Dämmersturms nach Westen verschob sie sich die Front weit in ehemaliges Feindgebiet. Die Gerüchte um ein mysteriöses Schreiben, das vor Ort aufgefunden wurden verdichteten die Ranken der Spekulationen um einen möglichen Verwandeten des Kommandanten erneut, ließen sie laut werden ohne aber dass den Söldnern selbst die Eckteile des Puzzles dieses Rätsels gewahr wurden. Dennoch war die Zurückgezogenheit Orodaros seit einer gewissen Zeit, als wäre er in tiefer Meditation, ungeachtet aller Kriegsscharmützel um ihn herum vielleicht dem ein oder anderen aufgefallen, obwohl er trotz der Ruhe dennoch jegliche Planung, jegliche Befehle mit gewohnter Präzision und ausgefeilter Taktik zu schaffen vermochte.  So wurde unter Rottenmeister Bragnin Sturmfaust ein Verband aus Söldnern und Milizionären über die nördliche Brücke in das Feindesland geschickt um den Ruf nach Rache von Rotaxt und seiner Gefolgschaft auf alle Ewigkeit verstummen zu lassen. Um das Vorhaben sicher zu gestalten feuerten die Mörser vorab auf die feindlichen Posten um für Verwirrung, Dezimierung und Ablenkung zu sorgen, während die Einheiten sich in das Gebiet vorwagten. Wie ernst jedoch Graghbhul seine Rache und die Wiederherstellung seiner Ehre war, konnte niemand zu diesem Zeitpunkt ahnen. Es schien als wären der Sturm wie in dem Kampf zuvor überlegen, könnte mühelos das Ziel erreichen, bis das Blatt sich wendete und den Einsatz zu einem blutigen Desaster werden ließ, der jeglichen Vergleiches mangelt. Sich des Sieges gewiss rückte man vor und geriet in einen Hinterhalt ungeahnt schrecklichen Ausmaßes als die orcischen Einheiten  unter der persönlichen Führung von Rotaxt und aller seiner verbliebenen Elitestreitkräfte Miliz und Sturm flankierten. An jenem Tag waren es die Grünhäute die keinen Fehler zuließen und das Massaker an der Südfront mit Äxten, Elementarkräften und blankem Hass vergalten. Unter ihrem endlosen Zorn, wütend wie ein tobender Sturm fielen sie über die Männer und Frauen her, die sich der Übermacht kaum erwehren konnten. Jeder Axthieb hinterließ seine Spuren, jeder schmanistische Blitz verbranntes Fleisch und verkohlte Erde. Bald lag ein Großteil der Streiter am Boden, Opfer der Rachsucht, nicht fähig sich auch nur einen Fuß in die Sicherheit des geschützten Gebietes zurückzuziehen, schwer verwundet oder tot. Doch keinen Zentimeter wich der Rottenmeister, nicht gewillt seine Leute zurückzulassen solange er noch einen Tropfen Blut in den Adern, einen Funken Kraft in den Armen, einen Atemzug Leben hatte. Manch einer mag es als Torheit und taktisches Missgeschick sehen, dass Bragnin Sturmfaust sich und seine verbliebenen Einheiten nicht zurückzog, aber vor allem stellte es einen Akt beispielloser Tapferkeit und Kameradschaftlichkeit dar, die erst durch einen alles beendenden brutalen Schlag durch die Hand des Häuptlings ihr Ende fand. Zum Sterben liegengelassen, als wären sie die Abnutzung der Waffen nicht wert oder bereits vom ewigen Licht umfangen wurden die besiegten Truppen zurückgelassen, als die Orcs ihr blutiges Werk vollendet hatten. Für viele kam der Rettungstrupp, der sich nach dem zu langen Ausbleiben der Einheiten und den Mangel jeglicher Rückmeldung und jeglichen Zeichens aufgemacht hatte zu spät. Nur noch verstümmelte Leichen und Verletzte auf der Schwelle des Todes konnten geborgen und nach Ammertann zurückgebracht werden, die Akteure des Gemetzels hatten sich längst in grimmiger Zufriedenheit und siegreichem Stolz dem Zugriff entzogen.
Unter Anerkennung seines unvergleichlichen Opfers im Zeichen von des Dämmersturms, seiner Kameraden und seiner Loyalität fand der Rottenmeister zusammen mit einem weiteren Gefallenen, Legion Gadara, seine letzte Ruhestätte an dem Turm, wo bereits andere vor ihnen bestattet wurden und der bis heute den Namen "Sturmfausts Wacht" trägt, von Mitgliedern ehrenvoll in Erinnerung seines Andenkens und das der anderen bewacht, um auch zukünftige Generationen an sein leuchtendes Vorbild zu erinnern und diesen für den Sturm somit geweihten Boden vor jeglichen Angriff und jeder Entehrung notfalls unter Einsatz des eigenen Lebens zu schützen.
Groß war der Sieg, den der Sturm an den Fronten errungen hatte, doch der Preis dafür war höher als man je gedacht hatte, zu hoch um im Angesicht diese unersetzlichen Verlusts und des vergossenen Blutes Freude darüber zu empfinden, zu schmerzhaft die Opfer die er gekostet hatte. Und so hallte die stumme Wortlosigkeit der Trauer anstatt der Siegesgesänge an diesem düsteren Tag über Ammertann.


Zuletzt von Orodaro am Mo Jun 29, 2020 11:50 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Aufzeichnungen: Kalte Rache (Öffentlich) [2013 erstellt, Alvrim]   Aufzeichnungen: Kalte Rache (Öffentlich) [2013 erstellt, Alvrim] EmptyMo Jun 29, 2020 11:45 am

[Dieser Text wurde vom Spieler Alvrim erstellt.]

Die Venturebucht – Goblins, Vrykul und ein Schiff unter schwarzen Segeln

Um den schier unaufhaltbaren Vormarsch der Allianztruppen zu verzögern, sah sich die Horde spätestens jetzt in der Defensive, wollte Zeit schinden, Vorbereitungen treffen und sah sich gezwungen in einer Nacht- und Nebelaktion die Nördliche Brücke einzureißen, während weitere Reservisten die Front im Süden erreichten. Mit ihnen kamen unheilvolle Berichte von seltsamen Begebenheite im Osten: Trolle die selbst nach ihrem Tod ächzend wieder aufstanden, umherwankten und kämpften wie willenlose Marionetten unter unheiliger Magie, scheinbar unfähig zu sterben. Die Nordfront hatte Lücken zugelassen, doch um diesen Fehler weitestgehend zu minimieren beschloss man ab sofort alle Kadaver dem Feuer zur Nahrung zu geben anstatt der Gefahr weiterer Zombies keine Beachtung zu schenken. Auch weitere Einheiten und Überbleibsel von Trollgruppen wurden aufgespürt und vernichtet.
Der Champion Ingo Renfray war es dieses Mal der einen Trupp hinter die Linien führte um einen Schlag gegen die Goblins in der Venturebucht auszuführen. Noch schwer gezeichnet von dem Verlust einer seiner zwergischen Brüder wollte er die Operationen in Feindesgebiet ab nun persönlich anführen um kein zweites Mal hilflos ein solches Massaker ohne die Möglichkeit einzugreifen hinnehmen zu müssen. Unbemerkt werden die Quartiere in Brand gesetzt und so manch einer der Grünhäute fiel im Schlaf sowie dem Moment entsetzten Überraschens den gnadenlosen Flammenmeer, dass die Söldner entfacht hatten zum Opfer ehe sie ohne Kampfverstrickungen nach Ammertann zurückkehrten.
Nur kurz Zeit später leitet der Sturmbote erneut einen Trupp gen der Bucht um den Bilgewasserstreitern gar nicht erst die Möglicheit zu gestatteten sich vom Schrecken der Feuersbrunst zu erholen – und nun war auch endlich ersichtlich, wie erfolgreich der Täuschungsversuch noch vor der Operation Schlangenbiss in Voldrune gewesen war. Die Vrykul selbst hatten seit jenem Tag unablässig die Goblins drangsaliert und attackiert, womit auch klar wurde, warum keinerlei Hilfe von dieser Seite den Orcs beigestanden hatte, keinerlei Angriffe aus dieser Richtung erfolgt waren. In scheinbar verzweifelter Verteidigung von Leib und Leben warten die Grünhäute, die von den Halbriesen aus dem Norden überrannt zu werden drohen mit einer gewaltigen Kriegsmaschine auf, dem Waldschnitter 9000. In der Bauart den Schreddern nicht unähnlich überragte das gepanzerte Gerät an erschreckender Angriffskraft und Größe diese jedoch bei weitem. Um zu verhindern, dass die Horde das Ungetüm aus Metall und Sägeblättern in vernichtendem Maße gegen die eigenen Truppen einsetzte, attackierte der Sturmbote mit den Truppen die Maschine mit Erfolg, denn es gelang das Gerät zu neutralisieren und eine weitere uneinschätzbare Bedrohung zu neutralisieren. Es schien als wären befestigte Bucht und die Goblins nun dem Untergang geweiht und leichte Beute, als die Vrykul mit lauten Gebrüll und scharfen Äxten weiter vordrangen – doch es sollte sich als Irrtum herausstellen. Der Angriff zerbarst in wenigen Augenblicken als auf dunklen Fluten der Nacht ein Schiff unter schwarzen Segeln den unterlegenen Goblins zur Unterstützung kam, der beißende Gestank von Schwarzpulver und Schwefel waren die einzigen Überbleibsel der Attacke, als die Halbriesen von der gewaltigen Feuerkraft zerrissen wurden. In nicht einmal einer Minute wurde der Vormarsch durch den gnadenlosen und heftigen Beschuss komplett zum Erliegen gebracht.
Wieder hatten die Söldner Glück gehabt, undenkbar wären die Folgen eines Angriffes ohne das Wissen um dieses gefährliche Kriegsobjekt gewesen. Intensiver Planungen, eine Vielzahl von Optionen wurde abgewogen, wie man dieser neuen Lage Herr werden könnte ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Unter allen mitunter sehr ausgefeilten und individuellen Ideen entschied der Kommandant sich für eine altbewährte Taktik der Seestreitkräfte. Im Schutz und der Tarnung der Dunkelheit und unter seiner persönlichen Führung näherte man sich über die eisigen Wellen des Nordmeeres mit Booten, zu klein, zu leise und zu gut getarnt um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und begann mit dem Entern des vermeintlichen Piratenschiffes. Ein blutiges Gemetzel wurde unter der Crew des vollzogen, als die Söldner gnadenlos alle, die sich auf den Planken über See befanden niederschlachteten, die Kaperung erfolgreich vollendeten und sich somit nicht nur die Kontrolle über das Schiff und die Feuerkraft sicherten, nicht nur die Vorräte an Lebensmitteln, Munition und Gold, sondern auch den Goblins der Bucht den letzten Rückhalt nahmen.
Im Morgengrauen befiehlt Orodaro die Eröffnung des Feuers mit der verheerenden Rumms'n'Knall Spezialmunition auf die Festung um Rückgrat und Widerstand ein für alle Mal zu brechen. Unter berstenden Stein, Donnern der Kanonen, Explosionen und einem Inferno aus Feuer und Rauch dauerte es eine halbe Stunde, bis die weiße Fahne über den Zinnen der Venturebucht auf Ruinen im Wind der harschen See gehisst wurde und die rettungslos unterlegenen Einheiten des 33. Bilgewasserkartells ihre vernichtende Niederlage eingestanden und ohne Aussicht auf Rettung ihre bedingungslose Kapitulation verkündeten. Ehrenmütig und entsprechend dem geltenden Kriegsrecht auf dass diese Gestalten kein Anrecht gehabt hätten wurde ihr Leben verschont und jeder Überlebende nun in Ketten der Kriegsgefangenschaft entgegengeführt, ebenso wie auch die die 6. Legion von Orgrimmar nicht länger standhalten konnte und kapitulierte. Somit stießen die Truppen bis Burg Siegeswall vor, wo die Belagerung nur kurze Zeit später mit dem Eintreffen des 4. Panzerbandes von Wintergarde ihren Anfang fand.
Eine weitere Abrechnung sollte jedoch vereitelt werden.  Eine kleine Einheit des Dämmersturms unter Führung des Sturmboten begab sich auf die Jagd nach Tharon Weldon, den Wachhauptmann von Fort Wildervar um ihn für seinen schändlichen Verrat an Dämmersturm und Allianz zur verdienten Rechenschaft zu ziehen. Doch bei der Ankunft in Fort Wildervar, zeigte sich bereits, dass nicht nur Verbündete sondern auch seine Schutzbefohlenem Opfer seines grenzenlosen Egoismus, seiner Willkür und Gier geworden waren. Die Vorräte die Weldon dem Sturm verkauft hatte, hatten der Bevölkerung zugestanden die nun unter dem klammernden Griff des Hungers zu leiden hatte. Für diesen feigen Akt hatten ihn die Anwohner aus ihren eigenen Reihen verjagt, womit er sich neben seines Verrates nun auch noch der Fahnenflucht schuldig gemacht hatte, da er anstatt seiner Strafe aufrecht wie ein Ehrenmann und Soldat entgegenzusehen und sich zu verantworten geflohen war. Somit musste die Jagd des Verräters zu diesem Zeitpunkt aufgegeben und als gescheitert betrachtet werden. Da man sich allerdings der Mitverantwortung, wenn auch ohne gewollte Absicht oder bösen Willen an dem Leiden der Bürger bewusst war, stellte man sich den Problem und organisierte eine Eskorte der Bevölkerung nach Julheim, da jede andere Tat sie schutzlos dem Feind ausgeliefert oder dem Hungertod preisgeben hätte. Doch keiner der Anwesenden wollte das Blut und das Elend der zivilen Bevölkerung hinnehmen, sondern in dieser Stunde den Menschen die Hand zu Hilfe entgegenrecken – was dankbar angenommen wurde. Befreit von den Klauen der Horde, der gnadenlosen Hand des Hungers entrissen, war es dieser Akt der Männer und Frauen in schwarz, gefürchtet vom Feind, von vielen als gnadenlose und gierige Söldner abgetan, der den Menschen in Julheim eines wiedergab: Hoffnung.


Die kalte Rache – Ein Kampf gegen die Vergangenheit

Der Blick richtete sich von den blauen Bannern Julheims nun nach Osten, wo eine letzte Aufgabe, eine letzte Herausforderung und ein letzter Kampf noch immer auf sein Ende wartete. Ein Name war noch auf der blutigen Liste, ein unausweichliches Gefecht dem sich Kommandant Tim Orodaro  und die wenigen die ihn begleiteten stellen mussten. Ein letztes Gefolge scharte der Baron um sich, um den Führer der Untoten, Sargog den Unsterblichen herauszufordern und somit Rache für die Gefallenen von Gilneas zu vollstrecken, bereit bis zu jeglichem Ende, jedem möglichen Ausgang bis zum Tod zu folgen. Auf dem stummen Marsch zu den belagerten Ruinen, die Wut und Namen der unvergessenen Gefallenen brennend im Herzen, die Schritte voll Entschlossenheit ihren Racheschwur zu leisten traf der Trupp auf zwei Gestalten in den heiligen Rüstungen des Lichts, Paladine, die sich im Kampf bis zum Tod mit einer Einheit der Verlassenen befanden.
Keiner Worte bedurfte es als dem Befehl sie zu unterstützen Folge geleistet wurde und die untote Brut mithilfe der Söldner vernichtet werden konnte. Als das Visier der Helme zu Dankesworten die Gesichter nicht länger bedeckte, zeigte sich endlich die Tragweite dieser Begegnung. Niemand anderes  als der verschollen geglaubte Bruder des Kommandanten, Thomas Orodaro, Paladin der Silbernen Hand stand ihnen nun gegenüber. Er war es gewesen, der die mysteriösen Nachrichten hinterlassen und versendet hatte, für soviele raunende Gerüchte und das nachdenkliche Schweigen des Barons verantwortlich gewesen war. Ebenso wie sein jüngerer Bruder war auch sein Ziel die unheilvollen Ruinen mit all ihren dunklen Magien und Geheimnissen, doch war der Grund dafür gleichsam die Bestätigung der Gerüchte wie der unausgesprochenen Befürchtungen: Die vom Licht verlassene Gestalt von Sargog dem Unsterblichen trug nicht nur die Verantwortung für das namenlose Grauen, dass die Söldner im gefallenen Königreich der Graumähnen ereilt hatte, sondern hatte eine weit tiefere Bindung zu dem Bund als sich manch einer je hätte erdenken können. Eine Bindung die einst aus Fleisch und Blut war, denn der Name des untoten Heerführers war einer anderen Gestalt in ihren Reihen entsetzlich gleich: Nikolas Orodaro hatte man ihn zu Lebzeiten genannt, seines Blutes wegen Vater der beiden Brüder Thomas und Tim. Lange Jahre der Jagd auf die nun pervertierte Form dieses einst geliebten Mannes, die schattenhafte Reinkarnation ihres Erzeugers sollten an diesem Tage in einer finalen Gegenüberstellung für immer ihr Ende finden und bei Niederlage den eigenen Tod bedeuten.
Mit dieser Entgültigkeit im Geiste wurden die Ruinen erreicht, in denen die die Ritter des 19. Kavalleriebataillons bereits mit ausfallenden in harte Kämpfe mit den zuvor berichteten, niemals müde werdenden Trollzombies verwickelt waren. Eine teuflische Hexerei verdrehte Körper und Geister der Söldner, als ihr Marionettenspieler, ein von den Toten erweckter Voodoopriester ihre Macht bewiesen. Unaufhaltsam in den Körpern von anderen gefangen ließ die Wut und der Kampfeswille des Stumes und der Paladine jedoch nicht nach, grimmig betteten sie trotz der Mühen und Anstrengungen die vonnöten waren Trolleiche um Trolleiche zur ewigen Ruhe und töteten letzlich auch den Puppenspieler selbst. Erst als sein unheiliges Leben aus ihm wich, brach der Zauber und es war den Söldnern möglich in die Ruinen, die letzte Bastion des Unsterblichen einzudringen. Eine Unheiligkeit um der Nächsten stellte sich ihnen in der Dunkelheit der feuchtkalten Katakomben entgegen und das erste Hindernis sollte der Meisterapothker Pelgarius Schimmerspruch sein, ein Meister im Umgang mit diabolischen Giften, bewaffnet mit einem Dolch dessen Toxität durch dunkle Magien verstärkt wurde. Monstrositäten warf er ihnen aus den Leichenbergen entgegen und giftige Nebel aus den zerbrochenen Phiolen des Verlassenen freigesetzt machten jede Möglichkeit eines Rückzugs unmöglich. Doch war Weichen nicht das, was auch nur einer der Streiter im Sinne hatte und so wurde Schimmerspruch trotz all seiner heimtückischen Spielereien und aller seiner Finten und Versuche bezwungen und das Relikt geriet in die Hände der Söldner: Berührt von unzähligen Experimenten an verdorbenem Fleisch und erfüllt von arkanen Runen der heimtückischeren Sorte, vermag diese Klinge gerüchteweise jegliches Gift in den Körper eines Betroffenen zu bringen.
Weiter drangen die Söldner und die Gebrüder Orodaro in die Schatten der Gewölbe vor, nur begleitet von trügerischer Ruhe und den widerhallenden Echos der eigenen Schritte, bis sie sich den legendären und bislang unbesiegten Magiern von Andorhals Schatten gegenübersahen, deren Unleben erst endete wenn man jeden von ihnen mitsamt den anderen niederstreckte. Schwer verletzten sie einige der Söldner, töteten den Kameraden von Thomas Orodaro ehe sie Klingen und Licht zum Opfer fielen. Geschwächt nach diesem Zusammenprall mit der letzten Eliteeinhet und nicht mehr vollzählig, aber im Willen stark sah man sich nun dem Feind gegenüber, dessen Existenz zu beenden man all die unzähligen Kämpfe in der Dunkelheit der Erde gegen alle Hürden auf sich genommen hatte:  Sargog der Unsterbliche, der einstige Vater des Kommandanten. Niemand anderes sollte in diesem Kampf auf Leben und Tod den Brüdern beistehen, zahllose Beschwörungen aus dunklen Flammen und Schattenmagie hielten jeglichen Eingriff zurück, als dieses letzte Gefecht gegen die Vergangenheit, die weiter zurückreichte als Gilneas, entfesselt wurde. Streich um Streich, Licht gegen Schatten tobte der Kampf erbittert und fast hätten Tim und Thomas Orodaro und mit ihnen auch alle Unterstützung dort ihr Ende gefunden. Doch war es die unendliche Entschlossenheit und die vereinte Kraft der beiden Brüder, denen es, als alles auf der schmalen Linie zwischen Sieg und unwiderbringlicher Niederlage lag, zu danken war, dass die Kraft des heiligen Lichtes au der Hand des Paladins Thomas Sargog für einen entscheidenen Moment außer Gefecht setzte, so dass sein jüngerer Bruder den letzten Todesstoß setzen konnte. In atemloser Stille zerriß ein Schuss Sturmboten dutzendfach wiederhallend ein Relikt von unfassbar dunkler Magie, das Armband der Illidari, welches den Körper von Sargog bei weiterer Existenz immer wieder an diese Welt binden hätte können. Mit der Zerstörung des Bandes schienen auch die Grundfesten der Ruinen erschüttert zu werden und nur knapp entkamen die Söldner der erschreckenden Begegnung mit dem Schatten vergangener Tage ohne für immer dort in Dunkelheit unter Stein und Kälte begraben zu werden.

Nun endlich wurde der Rückweg in die Venturebucht angetreten, nun endlich hatten sich zumindest manche Schatten der Vergangenheit gelöst, nun endlich war ein Teil des Blutschwurs der Rache erfüllt. Auch das Oberkommando der Allianz bekundete seinen höchsten Respekt vor den Leistungen der Streiter von weißem Schild und Schwert auf nachtschwarzem Grund, deren Mut, Entschlossenheit und Kampfeskraft in jenen langen Tagen, Wochen und Monaten einen entscheidenden Beitrag zum erstreben Gleichgewicht des Krieges auf dem Kontinent in ewigwährendem Eis geleistet hatten. Nicht allein mit Worten, sondern auch dem Silberlöwen erster Klasse wurden all jene bedacht, die sich als aufrechte und niemals zurückweichende Kämpfer erwiesen hatten, doch viel größer war die Freude neben allem Lob, allen Siegesreden, aller Beute, dem Ende der Kämpfe in dieser unwirklichen doch wunderschönen vom Leid gezeichnetn Region, die den Sturm so hart geprüft hatte unter der Aussicht einer einzigen scheinbar so simplen Sache, die vielen die zurückgeblieben und gefallen waren, deren man immer gedenken würde, für immer verwehrt bleiben würde: Heimat.
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Orodaro

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BeitragThema: Re: Aufzeichnungen: Kalte Rache (Öffentlich) [2013 erstellt, Alvrim]   Aufzeichnungen: Kalte Rache (Öffentlich) [2013 erstellt, Alvrim] EmptyMo Jun 29, 2020 11:51 am

[Dieser Text wurde vom Spieler Alvrim erstellt.]

Dem Sturm entgegen, Kommandant.

Die Aufzeichnungen sind in Recherchen in den Hallen des Dämmersturms und mit der Hilfe zahlreicher Gespräche mit Mitgliedern des Sturmes entstanden, die mir einige Begebenheiten schilderten. Ihnen gilt an dieser Stelle mein Dank für ihre Bereitwilligkeit.
Man möge mir einige Schlussfolgerungen nachsehen, die ich eigenständig gezogen habe, ebenso wie die mitunter recht dramatische Darstellung der Ereignisse. Aber letztendlich bin ich der Meinung, dass jeder vielleicht auch seinen eigenen Mythos benötigt, sein eigenes Märchen und seinen eigenen Epos. Und wenn jemand dies verdient hat, so doch sicherlich jene Männer und Frauen, die in diesen Kämpfen unter solchen Umständen und Entbehrungen ihr Leben für die Einhaltung von Eiden, das Andenken an gefallene Kameraden, dem Trotzen einer Übermacht und dem Stellen der Vergangenheit ihr Leben unter diesem Banner heroisch angeboten haben.
Für etwaige Lückenhaftigkeit und Subjektivität sowie Kritik steht es natürlich Euch und Beteiltigten frei an mich heranzutreten.

Gez. I. Theane
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