Dem Sturm entgegen! |
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| Unsortierte Aktenberge | |
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Autor | Nachricht |
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Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Unsortierte Aktenberge Mo Aug 10, 2020 12:47 pm | |
| [Dieser Thread ist eine Neuauflage der alten Version. Er dient dazu, aktuelle Berichte, bürokratische Texte und alles, was späterer Einordnung bedarf, zu veröffentlichen. Die hier veröffentlichten Texte verbleiben im Thread, werden aber an anderer Stelle zitiert und gesammelt. So zum Beispiel in den Berichte-Sammlungen der verschiedenen Epochen.] |
| | | Jon Fischer
Anzahl der Beiträge : 9 Anmeldedatum : 29.09.20
| Thema: Einnahmen und Ausgaben der Winkelhütte Di Sep 29, 2020 8:19 pm | |
| Finanzen der Winkelhütte
Einnahmen
- Speis und Trank: 87 Goldstücke
- Huren: 146 Goldstücke
- Schuldeintreibungen: 40 Goldstücke
Ausgaben
- Speis und Trank: 23 Goldstücke
- Wasser: 2 Goldstücke
- Gehälter: 25 Goldstücke
- Sonstige Ausgaben: 3 Goldstücke
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Es bleibt ein Gewinn von 220 Goldstücken, der folgendermaßen aufgeteilt wird:
- 75% für den Dämmersturm: 204 Goldstücke und 75 Silberstücke
- 10% für den Landbesitzer: 27 Goldstücke und 30 Silberstücke
- 15% für Jon Fischer von Karpfenfang: 40 Goldstücke und 95 Silberstücke
gez., Sebastian Müller, Buchhalter der Winkelhütte
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| | | Jon Fischer
Anzahl der Beiträge : 9 Anmeldedatum : 29.09.20
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Di Sep 29, 2020 8:30 pm | |
| Kaffeverkauf im Nordwest-Gefälle
Abzüglich der 3000 Goldstücke um die nächste Lieferung zu finanzieren bleibt ein Gewinn von 1813 Goldstücken, der folgendermaßen aufgeteilt wird:
- 38% für Eisenschmiede: 688 Goldstücke und 94 Silberstücke
- 30% für Burg Wellenheim: 543 Goldstücke und 90 Silberstücke
- 30% für Karpfenfang: 543 Goldstücke und 90 Silberstücke
- 2% für Jon Fischer von Karpfenfang: 36 Golstücke und 26 Silberstücke
gez., Jon Fischer von Karpfenfang, Schatzmeister des Dämmersturms |
| | | Finnje
Anzahl der Beiträge : 82 Anmeldedatum : 30.06.20
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Mo Nov 09, 2020 1:29 am | |
| Alchemie Juni
Einkäufe:
Feuerblüte, Silberblatt, Wilddorn, Sonnengras: 23 Gold Wachs, Öl, Schwarzpulver, Hülsen für Granaten, Kleinigkeiten fürs Labor: 1 Gold
Hergestellte Erzeugnisse:
Wundsalbe: 5 Tiegel Brandsalbe: 5 Tiegel Wundverband: 10 Stück
Explosives Gemisch: 15 Stück
Rauchgranate: 2 Stück Blendgranate: 2 Stück
Verfügbarer Betrag: 62,4 Gold Ausgaben: 24 Gold Verfügbarer Betrag: 38,4 Gold
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag |
| | | Finnje
Anzahl der Beiträge : 82 Anmeldedatum : 30.06.20
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Mo Nov 09, 2020 2:40 am | |
| Alchemie Juli-November
Juli Nachricht der Laborleitung
An den Dämmersturm In der zweiten Juliwoche kam es durch ein defektes Überdurckventil eines der beiden großen Destilliergeräte zu erhöhtem Druck, dem der Behälter nicht standhalten konnte. Die Laborleitung hat erfolglos versucht, den Druck manuell abzulassen. So blieb nichts anderes übrig, als sich schleunigst zu entfernen. Die Explosion hat das obere Stockwerk des Alchemielabor teilweise und die wichtigsten Geräte ganz zerstört. Die Destilliergeräte und ferner die Pflanzen des Alchemielabors müssen ersetzt werden, eine Wand muss instandgesetzt und das Fenster neu verglast werden. Die Regale müssen repariert und teilweise ersetzt werden. Sobald das Labor einen genauen Überblick über den entstandenen Schaden hat, kann die Schadenshöhe eingeschätzt werden.
Das Erdgeschoss blieb von größeren Schäden verschont. Die Vorräte des Alchemielabors sind bis auf ein paar Kleinigkeiten nicht betroffen.
Das Alchemielabor bleibt geschlossen, bis die giftigen Dämpfe sich verflüchtigt haben. Das Labor wird sich um Reinigungsarbeiten und den Wiederaufbau kümmern, bis die Herstellung in Handarbeit weitergehen kann. Bei größerem Bedarf wird sich das Alchemielabor um Einkäufe bemühen.
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag
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August 14. August Bei der Lagerverwaltung wurden Kostenvoranschläge von mehreren Unternehmen eingereicht, die damit beauftragt werden können, die Wände instand zu setzen, das Fenster neu zu verglasen und die Destilliergeräte zu ersetzen. Die gesamten Kosten belaufen sich auf mindestens 280 Gold.
21. August Nachricht an die Laborleitung Werte Frau Freitag,
die Lagerverwaltung hat das Unternehmen Ach, Krach & Söhne beauftragt. Es wird im Laufe der kommenden Wochen eine Wand im oberen Stockwerk neu verputzen und die übrigen Wände reinigen. Hinzu gesellt sich das Unternehmen Durchblick, das ein neues Fenster einsetzen wird. Es handelt sich um milchiges Glas mit einer gelben Tönung. Im Anschluss kann sich das Labor um einen Händler bemühen, der neue Destilliergeräte einbauen kann.
Überprüft außerdem die Sicherheitsvorkehrungen im Labor, um zukünftigen Schäden vorzubeugen.
Dem Sturm entgegen!
Rottenmeisterin Viktorie Goldschild Lagerverwaltung
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November Nachricht an die Lagerverwaltung
Bericht über die Fortschritte im Alchemielabor Das Labor ist seit einigen Wochen wieder betretbar. Die beauftragten Unternehmen haben ihre Arbeiten zur vollen Zufriedenheit fertig gestellt. Das Unternehmen Dampfdruckexpress wird sich um die Lieferung und den Einbau der neuen Geräte kümmern und die Arbeiten bis Ende diesen Monats fertigstellen können, sodass der reguläre Betrieb des Alchemielabors noch vor Jahresende wieder aufgenommen werden kann. Das Alchemielabor hat sich um die Reinigung und den Aufbau der zerstörten Regale gekümmert und konnte die verbliebene Zeit nutzen, um ein paar Erzeugnisse herzustellen.
Gesamtkosten: Unternehmen Ach, Krach & Söhne, Wände: 48 Gold Unternehmen Durchblick, Fenster: 32 Gold
Unternehmen Dampfdruckexpress, Destilliergeräte Lieferung und Einbau: 208 Gold
Summe: 288 Gold Nicht getätigte Ausgaben des Alchemielabors: 150 Gold
Zu zahlender Betrag: 138 Gold
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag
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Alchemie September - November Einkäufe: Feuerblüte: 9 Gold Flaschen, Phiolen, Holz, Brennstoff, weitere Kleinigkeiten für das Labor: 10 Gold
Hergestellte Erzeugnisse:
Explosive Gemische: 9 Stück
Brandflaschen: 20 Stück
Blendgranate: 4 Stück Rauchgranate: 4 Stück
Verfügbarer Betrag: 38,4 Gold Ausgaben: 19 Gold Verbliebener Betrag: 19,4 Gold
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag
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| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Do Dez 24, 2020 1:33 am | |
| Bericht der Expedition nach Zentral-Alterac Ausgang: Teilweise erfolgreich Teilnehmer: Feritan Grauschmied (Eidträger, Einsatzleiter), Finnje Freitag (Eidträgerin), Alva Lairnaugh (Mitläuferin), Jason Moor (Mitläufer), Abbas (Mitläufer), Twankly Knallfix (Tagelöhnerin), Sir Joven Godfrey (Tagelöhner) Verlauf: Mir, Feritan Grauschmied, wurde aufgetragen eine Expedition aus dem alteracschen Nordwestgefälle zu führen, das sich unter der Kontrolle des Dämmersturms und seiner Verbündeten befindet, hinein in die Ländereien südlich des Kaderwulster Forstes. Das Ziel sollte darin bestehen, Informationen über den Verbleib von Caval Lairnaugh aufzuspüren sowie die Region im Sinne des Dämmersturms auszukundschaften, etwaige Vorteile einzufahren und Punkte von strategischem Wert zu sichern. Durch die Expedition der Rotte Goldschild nach Schnitterswall lagen Informationen vor, dass das Syndikat Angehörige alteracscher Adelsfamilien gefangen nimmt und für ihre Zwecke gebraucht. Der Verdacht lag nahe, Caval Lairnaugh könne sich als solch ein Gefangener in der Gewalt des Syndikats befinden. Als Knotenpunkte der Gefangenentransporte wurden neben dem zerstörten Schnitterswall die Orte Rotschreckstatt, Leierburg und Furtmannshafen genannt. Folglich beschloss ich, die Expedition auf das Erreichen dieser drei Knotenpunkte auszurichten. Ich ließ alle mir zur Verfügung stehenden Streitkräfte mit Kletterausrüstung und wehrhaften Reitpferden ausstatten, um eine schnelle Reise zu ermöglichen. Ferner rüsteten wir uns statutengemäß mit Sprengstoff aus. Die Nahrungsversorgung plante ich weitreichend bis zum Erreichen des ersten Wegpunktes ein. Da uns wenig über die Region südlich des Nordwestgefälles bekannt war, waren die genauen Standorte zunächst zu ermitteln. Den Weg nach Süden gerade heraus anzutreten, verbot sich durch den Kaderwulster Forst. Fest stand jedoch auch, dafür entschied ich mich früh, dass eine Reise nach Osten (entgegen Schnitterswall) wenig zweckdienlich gewesen wäre, da die Rotten Goldschild und von Karpfenfang bereits in diese Richtung ausgezogen waren und wir genug über diese Ländereien wussten. Darum beschloss ich, die Ländereien südlich des Nordwestgefälles zu erreichen, indem die Expedition den Kaderwulster Forst nicht ostwärts sondern westwärts umgeht. Das bedeutet: An Burg Stahlkamm vorbei, aus Alterac heraus, ins dalaransche Land, von dort aus gen Süden und hinter dem Kaderwulster Forst wieder ostwärts nach Alterac hinein.
Nach einem zügigen Aufbruch aus Gorheim, erreichte die Expedition ohne Zwischenfälle Tobiasstadt, wo wir freundlich empfangen wurden, die Nacht verbrachten und tagsdrauf über den Tobiasstädtischen Pass ins Markstädtische Land zogen. Dort eilten wir mit raschem Galopp durchs Tal und begutachteten die befestigten Grenzposten, die entlang des Kaderwulster Forstes die Aufrechterhaltung des Sperrgebiets gewährleisten. Südlich von Talstadt begegneten wir einer Gruppe von Reitern aus Markstadt. Sie wussten zu berichten, dass es kaum Zwischenfälle an der Grenze gibt und kaum ein Einwohner des Nordwestgefälles dem Kaderwulster Forst nahekommt. Allerdings erzählten sie von einem Strauchdieb aus Höhlingen, der dabei gefasst wurde, wie er den Wald verließ. Er wurde den Grenzwächtern der Wolfsarmee in Straßenwald übergeben. Die Wolfstruppen haben in den Ländereien des ehemaligen Straßenwald ein wehrhaftes Holzfort errichtet, wo sie neue Rekruten ausbilden und die Grenze gen Kaderwulster Forst abriegeln. Zum Zeitpunkt dieses Berichtes unterstand das Fort von Straßenwald einem Hauptmann Feldmer. Dort erkundigten wir uns nach dem Vorfall und erfuhren, dass der Übeltäter bereits zurück nach Höhlingen geschafft und aller Wahrscheinlichkeit nach zum Frondienst in den Minen verurteilt wurde. Der Name des Verurteilten lautete Erwin Schenkelbrot.
Da sich eine Rast anbot und wir Misstrauen hegten, was genau es mit diesem Schenkelbrot auf sich habe, unternahmen wir im Fort und unter den Soldaten Nachforschungen. Diese förderten als sehr nennenswerte Nebenerfahrung zutage, dass das Wolfsheer offenbar Nachwuchsschwierigkeiten hat und begonnen hat, seine Reihen, die durch die Kriege der letzten Jahre ausgedünnt wurden, mit reisenden Mietklingen und Glücksrittern aufzufüllen. Diese verfügen zwar über Erfahrung, jedoch nicht über den gescheiten Gehorsam und die Eidestreue der berüchtigten Wolfsarmee. Im Fort waren also zwei Lager anzutreffen. Die ausgezeichneten Veteranen der Wolfsarmee und ein Haufen von undisziplinierten Söldnern, die nun in der Gewandung der Wolfssoldaten auftreten. Es ist fraglich, inwiefern sich diese Soldaten in den alten Ruf der Wolfsarmee fügen oder ob es zu einer allgemeinen Verrohung kommen wird. Unsere Untersuchungen, bei denen zunächst Fräulein Knallfix ein verdächtiges Gespräch unter den neuen Rekruten belauschte und Finnje sich dann - nicht auffälliger als ein milder Schatten in das betreffende Zelt schlich - förderten zutage, dass zwei der erst kürzlich beigetretenen Wolfssoldaten den verurteilten Schenkelbrot dazu brachten, für sie im Kaderwulster Forst nach sinnvernebelnden Zauberpilzen zu suchen. Ferner schien es gar so, als würden die beiden Soldaten diese Pilze im Lager verteilen, um sich daran zu bereichern und geistig zu erheitern. Freilich ist derartige Zerstreuung im Wolfsheer unerwünscht. Wir meldeten die ganze Geschichte mit höchster Vorsicht und unter vier Augen dem zuständigen Hauptmann Feldmer. Dieser bedankte sich aufrichtig, ließ die Beweise sicherstellen und beide Soldaten verhaften und verprügeln. Zum Dank erhielten wir ein Belobigungsschreiben der Wolfsarmee mit dem wir auf Burg Stahlkamm Zugang zu einem Soldaten namens Theodor erhielten.
Die Reise an Höhlingen vorbei und Burg Stahlkamm entgegen verlief ereignislos. Ich möchte aber an dieser Stelle meine Bewunderung für die Wehrhaftigkeit der Wolfsfestung, Burg Stahlkamm, zum Ausdruck bringen. Ich sah mit dem mir zur Verfügung stehenden Wissen keine Möglichkeit, so man nicht den ganzen Himmel herabfallen ließe, die Festung im Sturm zu nehmen. Sie liegt, das sage ich nur für den unkundigen Leser, in einer Felskluft und bedient sich der steilen Hänge als undurchdringliches Mauerwerk, wohingegen die freiliegenden Schluchten mit Mauern bedeckt sind, so dick, dass sie wochenlangem Kanonenbeschuss standhalten könnten. Besonders gastfreundlich zeigte man sich dem Dämmersturm hier nicht. Wir wurden am Tor empfangen und nicht hineingebeten. Es ist den Wolfssoldaten ob der blutigen Fehden von einst jedoch nicht zu verdenken, Dämmersturmler fern von ihren heiligsten Mauern zu halten. Jedenfalls wurde Theodor vors Tor gebracht und stand uns Rede und Antwort. Dieser stammte gebürtig aus Furtmannshafen und konnte uns die nötigen Karteninformationen liefern, um herauszufinden, wo zwei der drei von uns angestrebten Orte liegen. Über Rotschreckstatt vermochte er uns nichts zu erzählen.
Furtmannshafen: Der Ort liegt an einem Fluss namens Erpe, im alteracschen Tiefland an der Ostmark gelegen, weit von hier entfernt und südlich von Strahnbrad. Ein Rittersmann namens Niccolo von Wasserstatt hat zuletzt dort geherrscht. Ob dies immer noch der Fall ist, konnte nicht geklärt werden. Er hielt es dort streng mit der Leibeigenschaft und war kein allzu freundlicher Geselle. Fischer soll es dort geben – und ein paar Bauern, die ihm hörig sind. Bisweilen kommen Reisende durch die Furt und nächtigten in einer der Herbergen. Selten bieten sie ihre Waren direkt vor Ort feil. Die Reise dorthin, vom Nordwestgefälle aus, ist jedenfalls beschwerlich. Man muss, wenn der direkte Weg nach Osten nicht in Frage kommt, westlich, südlich und dann eben östlich um den Kaderwulster Forst herummarschieren, sich durch Zentralalterac schlagen, unweit der Hauptstadt entfernt, und also immer weiter, bis sich der strahnbradsche Dialekt bemerkbar macht und man den Geruch verwaister Felsgratoger im Wind schmeckt. Eine Verbindung des Wasserstätters zum Syndikat ist sehr wahrscheinlich.
Ich gehe zu einem späteren Zeitpunkt auf Leierburg ein, da uns an dieser Stelle noch nicht alle Einzelheiten bekannt waren. Theodor war jedoch so freundlich, uns die Lage von Furtmannshafen und Leierburg auf einer Karte zu markieren, sodass wir unseren Pfad bestimmen und vorerst beibehalten konnten. Wir bedankten uns also und ritten dann weiter gen Westen, an Burg Stahlkamm und dem gleichnamigen Pass vorbei, bis wir am letzten Grenzposten (eine alte Wehranlage aus perenoldscher Zeit) des Wolfsheeres Alterac ins dalaransche Land verließen. Bis zum Dalarankrater sollte es uns nicht verschlagen, doch es war bemerkenswert, einen Blick auf die brachliegenden Gehöfte zu werfen, die der Dritte Krieg hierzulande hinterlassen hatte. Wir rasteten entlang der Wege und auf verlassenen Bauernhöfen. Dabei ereignete sich ein Zwischenfall bei dem wir von einer Gruppe abgerissener, kränklich wirkender Gestalten angefallen wurden. Unter ihnen befanden sich Magiekundige. Es waren blasse, ausgedorrte Haut und spitze Ohren ersichtlich. Ich vermochte die Kreaturen nicht einzuordnen, doch sie hatten es eindeutig darauf abgesehen, uns umzubringen. Um den Fernkampfangriffen zu trotzen, ließ ich die Expedition in den Ruinen des von uns bezogenen Bauernhofes Stellung beziehen und den Ansturm abwarten. Abbas sollte indes die linke Flanke absichern und bei erster Gelegenheit ausfallen, um die Angreifer zu umstellen. Es müssen knapp mehr als eine Hand voll gewesen sein. Da sie uns irgendwann mit explosivem Hexenwerk beharkten, mit platzenden Kristallen und so weiter, erwies es sich als Fehler, in der Deckung auszuharren. Wir kamen allerdings mit einem blauen Auge davon. Fräulein Knallfix landete mit ihrem Sprengstoff einen verheerenden Treffer, der das Blatt zu wenden vermochte. Den Nahkampf in der Ruine bestritten wir erfolgreich und die Zauberkundigen konnten mit Pfeilen ausgeschaltet werden. Bei den Toten fanden wir kargen Proviant, thalassische Klingen (allerdings nicht von höchster Wertstufe) und einen Beutel voll mit Kristallen, die sensibel auf Arkanmagie zu reagieren scheinen. Ich vermute, dass sie als eine Art Speicher dienen können. Sie wurden dem Dämmersturm allesamt nach Ende der Expedition übergeben.
Wir verließen das dalaransche Land, wie angedacht, in Richtung Süden bis ein Grenzstein die Mark ins Hügelland von Lordaeron bezeichnete. Mich überkam ein wenig Ehrfurcht, weshalb ich kurz verweilte, bevor wir dann also nach Lordaeron ritten und auf eine Straße der Verlassenen trafen. Vermutlich handelte es sich um einen ehemaligen Pfad der Menethilzeit. Doch die Untoten haben ihn zu einer Heeresroute ausgebaut, die breit genug ist, ein Regiment und schweres Gerät zu fassen. Morbide Verzierungen an den Straßenrändern und die scharfkantig-verschnörkelte Bauweise der Verlassenen konnten wir ebenfalls erkennen. In der Ferne konnte Finnje einen Stützpunkt der Verlassenen ausmachen, auf dem jedoch die Banner der Allianz wehten. Offenbar hatten es sturmwindsche Truppen bis hierher geschafft. Auf der Straße indes, mit genügend Entfernung, erblickten wir jäh eine Gefangenenkolonne, in der ein Regiment von Blauröcken einen Haufen abgekämpfter Leichen nach Osten eskortierte. Ich muss hier bemerken, dass die Expedition in einer Zeit stattfand, in der gerade die Kunde umging, die Bansheekönigin sei geflohen und habe die Horde sowie ihr eigenes Volk im Stich gelassen. Kapitulierende Verlassene verwunderten mich also nur bedingt. Zu unserer unangenehmen Verwunderung stellten wir jedoch fest, dass die Straße zwei Meilen voraus von einer Schar vermummter Gestalten belagert wurde. Sie schienen den Allianzsoldaten und den Kriegsgefangenen aufzulauern. Ich entsandte Herrn Moor, um die Eskorte zu warnen, die ihr Anliegen bestätigte und sich dankend daran machte, den Hinterhalt weitläufig zu umgehen. Wir für unseren Teil harrten eine Nacht lang aus, um die Wegelagerer zu beobachten und ihr Vorhaben zu studieren.
Wir konnten die Wegelagerer eine ganze Weile unerkannt beobachten und dachten schon, wir wären einer Sinnestäuschung erlegen, als sie endlich einsahen, dass ihre angedachten Opfer kehrt gemacht hatten, aus der Deckung traten und gen Osten abrückten. Es handelte sich um eine Schar von Mantelträgern, die aus der Entfernung nicht näher zu erkennen waren. Wir beschlossen, ihnen zu folgen. Zumal unser Weg uns ohnehin nach Osten geführt hätte. Nach einer Weile spalteten sich drei Gestalten vom Gros der Mantelträger ab und hielten auf einer Straße gen Alterac. Ich ließ Alva und Finnje vorgelagert die Verfolgung aufnehmen. Leider wurde Alva dabei entdeckt und bewog die drei Gestalten zur misstrauischen Umkehr. Es gelang Finnje, sie vor Erreichen der gen Osten weiterreisenden Schar abzufangen. Sie gab sich zu erkennen und räumte dem Rest der Expedition Zeit ein, ebenfalls hinzuzustoßen.
Wie ich im Nachhinein erkannte, erwies es sich von hier an als äußerst günstig, dass ich eine rote Rüstung trug. Als ich mich ebenfalls zeigte, hoch zu Ross, waren die drei Mantelträger hin und weg ob meiner Erscheinung und umgehend davon überzeugt, dass wir ihre Verbündeten sind. Sie gaben sich als lordaeronsche Ordenskrieger zu erkennen. Ich will nicht lügen. Sie machten einen äußerst bemerkenswerten Eindruck und es besteht kein Zweifel daran, dass sie mit dem Licht an ihrer Seite marschierten. Selten sah ich Krieger von solcher Pracht, mit rotblondem Haar und einer episch anmutenden Narbenvielfalt, dass die Schlachten, die sie geschlagen hatten, sich in ihren Gesichtern verewigten. Ferner waren sie sehr hoch gewachsen und von breitschultrigem Körperbau, der, wie uns dann klar wurde, auch auf den Plattenrüstungen beruhte, die sie unter ihren Mänteln trugen. Zu meinem Bestürzen muss ich jetzt, da ich hier sitze und diesen Bericht schreibe, feststellen, nicht all ihre Namen erfahren zu haben. Ihr Anführer stellte sich vor als Varenus Alexandros Aventinius, Ritterleutnant der hoheitlichen Garde von König Terenas Menethil II. Ein anderer Mantelträger trug den Namen Quintius. Während wir einander begrüßten, gelang es mir, sie im Glauben zu lassen, wir wären ein Zweig ihrer (offenbar weitläufig versprengten) Gemeinschaft und im Zeichen des Dämmersturms Angehörige einer besonderen, ihnen nahestehenden Glaubenslehre. Erneut: Die Rüstung mag ihren Teil dazu beigetragen haben. Ferner fiel die Sonne günstig, zu jener Stunde - das Licht war mir gewogen. Finnjes lordaeronsche Herkunft kam uns ebenfalls gelegen. Allerdings nahmen die Herren Anstoß daran, dass wir Fräulein Twankly mit uns führten. Offenbar halten sie nicht viel auf Gnomereganer. Wir konnten sie davon überzeugen, dass sie unseren Zwecken diente.
Die Lordaeroner hatten die Absicht, nach Rotschreckstatt zu gehen, um dort im Dienste ihres Ordens nach neuen Anhängern zu suchen. Rotschreckstatt verfügte über eine große lordaeronsche Minderheit, die sie zur Pflicht gegenüber ihrer Heimat anrufen wollten. Uns kam das gelegen. Wir beschlossen gemeinsam mit den Lordaeronern zu reisen. Auch weil diese bereits über Verbindungen im Ort verfügten und uns einen einfacheren Zugang gewähren konnten. Mir schienen sie außerdem mächtige Verbündete zu sein, die uns im Falle eines Überfalls den Widerstand erleichtern würden. Gemeinsam traten wir wieder über die alteracsche Grenze und folgten den Gebirgspässen nach Rotschreckstatt.
Rotschreckstatt: Rotschreckstatt ist eine befestigte Stadt, in einer Klamm an der alteracschen Westmark gelegen, und blickt auf eine ruhmreiche Geschichte zurück. Die Arathi haben im Laufe der Jahrhunderte mehrmals versucht, die Stadt zu nehmen - sind jedoch stets an ihren Mauern gescheitert. Als namhafter Volksheld und Ahnherr der Stadt gilt ein gewisser Helmut Willesberg. An der Westmauer steht eine Statue zu seinen Ehren und den Arathi zur Drohung. Im Zweiten Krieg wurde Rotschreckstatt nicht von den Arathi belagert, sondern kurzerhand umgangen. Damit ist Rotschreckstatt eine der wenigen Städte Alteracs, die nie unter der Herrschaft von Stromgarde standen. Die Stadt ist denkbar perenoldfreundlich eingestellt. Allerdings handelt es sich um eine Republik. Der Rat von Rotschreckstatt besteht aus fünf Ratsmitgliedern, die - auf Lebenszeit gewählt - aus der Oberschicht der Bevölkerung stammen. Als wir die Stadt erreichten, bestand der Rat aus Frau Karla von Rosteburg, Herrn Anton Rechnerich, Herrn Klaus Nackematt, Herrn Franz Willesberg und einem Gilneer namens Herr Frottescheier. Herr Frottescheier hatte erst vor Kurzem das Amt des Ratsherrn Trutz übernommen, der für angebliche Geheimverhandlungen mit der Allianz zum Tode verurteilt wurde. Frottescheier hatte maßgeblich zur Aufklärung dieses "Verrats" beigetragen. Rotschreckstatt verfügt über Häuser mit Stroh- und Ziegeldächern, alte aber immer noch wehrhafte Stadtmauern, und eine Turmburg in der Ortsmitte, in welcher der Rat tagt und die Staatsgeschäfte des Ortes vonstatten gehen. Der Versorgungslage ist anzusehen, dass Rotschreckstatt lange Zeit nur wenig Kontakt zum Rest der Welt genoss. Es gibt fast ausschließlich alteracsche Waren aus der umliegenden Region und nur vereinzelte Nahrungsmittel aus dem Ausland, die fahrende Händler hatten aufschnappen können. Rotschreckstatt verfügt über eine recht kleine stehende Streitmacht, von der nur ein geringer Teil der gesamten Stadt untersteht, die meisten aber einzelnen Ratsmitgliedern. Ich vermute, dass die Rotschreckstätter ihrem widerstandskräftigen Erbe heute nicht mehr gerecht werden. Neben hier schon lange ansässigen Alteracern und solchen, die mit den Jahren des alteracschen Niedergangs hergekommen sind, gibt es in Rotschreckstatt eine große Minderheit lodeaeronscher Flüchtlinge, welche weite Teile einer eher ärmlichen Arbeiterschicht ausfüllen. Rotschreckstatt genießt keinen großen Wohlstand, nagt aber auch nicht am Hungertuch.
Die lordaeronschen Ordenskrieger betraten die Stadt mit uns, auf Einladung von Frottescheier, den sie uns im Geheimen als ihren Verbündeten vorstellten. Um standesgemäßen Kontakt zur Republik von Rotschreckstatt herzustellen, beschlossen wir, von Alvas Herkunft Gebrauch zu machen. Sie hatte es im Vorhinein vorgeschlagen und bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen. Mit entsprechend hochwertiger Kleidung und, nennen wir es Attitüde, stellten wir Alva als Adlige mit Rang und Namen vor, uns dämmersturmsche Bannerträger dagegen als ihre Leibwächter und Berater. Die ganze Farce sorgte für Irritation unter den Ordenskriegern. Wir gewannen aber ihre Zustimmung, da sie es für nützlich befanden, eine alteracsche Adlige auf ihrer Seite zu wissen. Jedenfalls spielte Alva ihre Rolle gut - und wir vermutlich nicht weniger. Die Ratsmitglieder waren angetan von einer Angehörigen des alteracschen Adels, wenn sich die erste Begrüßung auch als zurückhaltend erwies. Später, wir waren in einer Herberge untergebracht, wurden die Ratsmitglieder nach und nach bei uns vorstellig und versuchten, Alva und unsere Anwesenheit in der Stadt für ihre Interessen zu gewinnen. Dazu eine kurze Erläuterung der politischen Lage in Rotschreckstatt zum Zeitpunkt der Expedition.
Die fünf Ratsmitglieder ließen sich in drei Parteien unterteilen. Franz Willesberg und Klaus Nackematt bildeten die königstreuen Perenoldianer, die noch immer zum alten Reich von Alterac halten, alteracsche Traditionen wahren und Ausländer, wie besonders die Allianz, in großem Maße als das verabscheuen, was Alterac überhaupt erst zu Fall gebracht hat. Sie verweigern sich einer Verbrüderung mit Sturmwind und haben Vorbehalte gegenüber Lordaeronern. Dabei ist allerdings zu sagen, dass sie die Lordaeroner weniger stark hassten als die Arathi oder die Sturmwinder. Ein Nebeneinanderleben hätten sie zu billigen gewusst. Die Perenoldianer entsprechen dem Bild, das wir im Ausland heute vom Syndikat haben. Wobei wir streng genommen sagen müssen, dass vermutlich alle alteracschen Ratmitglieder sich entweder als ein Teil desselben verstehen oder zumindest diese Zuordnung von außen erfahren würden. Überhaupt lehrte mich die ganze Expedition, dass das Syndikat von Alterac keineswegs homogen ist. Karla von Rosteburg und Anton Rechnerich vertraten gemäßigtere Interessen und vertraten die Ansicht, dass sich Rotschreckstatt seine ablehnende Haltung gegenüber dem Rest der Welt auf Dauer nicht leisten könne. Wenn die Allianz erst Alterac und das Umland eroberte, würde man gezwungen sein, sich, mit Blick auf die Zukunft, freundlich mit ihr auseinanderzusetzen. Die Gedanken betrafen vornehmlich Handelsbeziehungen, die in Erwägung zu ziehen seien. Der hingerichtete Ratsmann Trutz (seine Frau wurde ebenfalls hingerichtet) schien ebenfalls zu dieser Interessengruppe zu gehören. Herr Frottescheier war, den beiden anderen Gruppen entgegen, eine merkwürdige Gestalt. Er schien vornehmlich daran interessiert, die Auseinandersetzung der beiden Lager aufzulösen und einen Putsch gegen den Rat zu planen, während er nach außen mit den Perenoldianern sympathisierte. Ich vermute, dass er ein Agent des Königreiches von Gilneas war und versuchte, Graumähnes Einfluss in Alterac auszuweiten. Spätere Andeutungen bestätigten dies. Alle Gruppierungen hegten ein Interesse daran, mit uns zusammenzuarbeiten, da wir als Neuankömmlinge mit einer legitimen, alteracschen Adligen dazu befähigt waren, die Pattsituation im Ort aufzubrechen. Die Gespräche diesbezüglich fanden alle im Hinterzimmer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Karla von Rosteburg unterrichtete uns darüber, dass sie ein Hilfegesuch aus Leierburg hatte abfangen können. Dort war von vorrückenden Untoten die Rede. Die in der Burg weilenden Truppen des Syndikats baten um Unterstützung, um dem Ansturm zu trotzen. Sie bat darum, dass wir dem Rat dieses Hilfegesuch präsentieren und uns als Gesandte Leierburgs ausgeben. Daraufhin würden die Perenoldianer im Ort ihren Landsleuten voller Eifer zur Seite springen. Auf dem Weg gen Leierburg sollten wir dann dafür sorgen, dass Franz Willesberg und Klaus Nackematt am besten mitsamt ihrer Truppen ausgeschaltet werden.
Franz Willesberg trug uns, wenn auch schwer verständlich, das Anliegen vor, dass er darum wüsste, wie Anton Rechnerich Geheimverhandlungen mit der Allianz führe. Nicht weniger als der hingerichtete Ratsmann Trutz. Wir sollten uns bei Rechnerich einschmeicheln und in seinem Keller nach Beweisen suchen, von denen Willesberg wusste, dass sie existieren. Mit derartigen Beweisen wäre es ihm ein Leichtes gewesen, Rechnerich auszuschalten und die vermeintlichen Vaterlandsverräter aus dem Rat zu verdrängen.
Frottescheier gedachte seine Pläne so umzusetzen, dass wir dem Gesuch beider Parteien folgen, sodass er die entstehenden Unruhen zur Machtergreifung nutzen kann, in der den Ordenskriegern aus Lordaeron und dem Dämmersturm tragende Rollen zukommen sollten.
Alle Angebote boten Raum für Forderungen und Verhandlungen unsererseits. Alle waren durchaus gewillt, die Mühen mehr oder weniger reich zu entlohnen. In jedem Fall war dem Dämmersturm Einfluss in Rotschreckstatt vergolten, wenn es der befreundeten Gruppierung zu mehr Macht verhilft. Die Ordenskrieger rieten uns, mit ausgedrückter Selbstverständlichkeit, dass wir Frottescheiers Angebot folgen sollten, um Rotschreckstatt vollständig für ihre (also aus ihrer Sicht unsere) Absichten zu gewinnen.
Uns erschlossen sich dabei mehrere mögliche Auswirkungen und ich musste abwägen, welches Vorgehen am ehesten den Interessen des Dämmersturms und denen der Expedition dient. Rosteburgs und Rechnerichs Absichten, der Allianz näherzutreten, bissen sich mit den Plänen des Dämmersturms, den Einfluss der Allianz im Umfeld des Nordwestgefälles gering zu halten. Allerdings hatte sich in jüngster Zeit herausgestellt, dass der Einfluss der Gilneer, durch ihre Erfolge im Silberwald, ein größeres Problem darstellt als jener der von Sturmwind aus geführten Allianztruppen (zum Beispiel in Gudrunsheim). Frottescheier fiel also als Verbündeter aus. Andererseits hielt ich die Ordenskrieger unter Aventinius für wichtige Verbündete und es hätte nichts als Ärger gegeben, hätte sich nun herausgestellt, dass wir gegen sie arbeiten.
Wir kamen in gemeinsamer Beratung zu der gewagten Idee, Rosteburgs Interesse am Ausland auf das Nordwestgefälle umzuleiten und ihre Handelsbeziehungen mit dem Dämmersturm und der Koalition von Aiden schmackhaft zu machen, wenn sie ihre Absichten gegenüber der Allianz vorerst fallen ließe. Von den Handelsbeziehungen abgesehen, erhofften wir uns außerdem, in Alvas Sinne, Informationen über Gefangene des Syndikats in Rotschreckstatt und Leierbug. Ich kam also zu dem Entschluss, Rosteburgs Vorhaben mit einem Sprengstoffanschlag, in die Tat umzusetzen. Gleichzeitig planten wir, Frottescheier heimlich außerhalb der Stadt auszuschalten, sodass man ihn eine Weile vermissen würde und die Ordenskrieger es für einen Teil des Plans halten, den Frottescheier uns auftrug.
Hier sei noch erwähnt, dass ich Fräulein Knallfix damit beauftragte, das Zimmer unserer lordaeronschen Gefährten zu untersuchen. Wir wollten mehr über sie herausfinden. Bis auf ein paar merkwürdige Buchtitel, konnte sie aber nichts in Erfahrung bringen.
Um die verschiedenen Gruppierungen in Rotschreckstatt zu verwirren, ließ ich die Expeditionsmitglieder von unserer Unterkunft aus in unterschiedliche Richtungen aufbrechen. Es sollte nicht klar werden, für welche Seite wir uns entschieden hatten. Das funktionierte ausgesprochen gut. Niemand kam uns auf die Schliche. Alva gelang es die von mir gesetzten Forderungen an einen Handelsvertrag mit Rotschreckstatt ohne jedwede Einbußen durchzusetzen. Beeindruckend, wie ich finde. Die Forderungen umfassten den Verzicht von Rotschreckstatt auf jede Form von Handel mit Sturmwind und Gilneas. Stattdessen sollten sie Handelsbeziehungen mit dem Nordwestgefälle aufnehmen, den von der Expedition beschrittenen Pfad durch Lordaeron und das dalaransche Land (vorbei am Kaderwulster Forst) nutzend. Auf Waren aus Rotschreckstatt sei dabei ein Zehnt zu entrichten, wohingegen die Waren des Nordwestgefälles steuerfrei in Rotschreckstatt gehandelt werden können. Ferner gehörte zu den Forderungen, dass uns Rotschreckstatt Auskunft über die im Ort umgeschlagenen Gefangenen des Syndikats übergibt. Außerdem wollte ich den lordaeronschen Ordenskriegern zuspielen, indem der Vertrag vorsah, dass sie die Möglichkeit erhielten, im Ort zu predigen und die lordaeronsche Minderheit für ihre Seite zu gewinnen. Unser Teil der Abmachung umfasste dagegen die von Rosteburg gewünschte Eliminierung ihrer Feinde im Stadtrat. All dies wurde so angenommen.
Gleichwohl informierten wir Herrn Willesberg, von dem Entsatzungsgesuch, das von Leierburg aus gen Rotschreckstatt entsandt wurde. Er schluckte den Köder und ließ umgehend eine Streitmacht aufstellen, die sich aus seinen Getreuen in der Stadtwache, denen von Nackematt sowie einigen armen Irren und freiwilligen Jungburschen zusammensetzte, die noch nie eine Waffe in der Hand gehalten hatten. Abbas erhielt indes die Aufgabe, außerhalb der Stadt in Bestiengestalt auf sich aufmerksam zu machen und ein Treffen mit Frottescheier zu fordern. So sollte der Gilneer aus der Stadt gelockt werden - im Glauben, einen Landsmann mit Berichten aus der Heimat zu treffen. Ich schickte Finnje und Fäulein Knallfix voraus, um einen geeigneten Punkt auf der Marschroute gen Leierburg zu finden, an dem die ausrückenden Truppen überfallen werden konnten. Die Wahl fiel auf einer schmale, hangüberragende Brücke. Dort und weitläufig in den sehr steil gen Straße herabführenden Felsen, platzierten Finnje und Knallfix den gesamten Sprengstoffvorrat der Expedition. Knallfix legte sich auf die Lauer, um die Zündung sicherzustellen. Finnje hielt größeren Abstand zum Sprengstoff, um uns an der Straße zu empfangen.
Abbas traf im Vorfeld des Auszugs der Truppen auf Frottescheier, der sich von der Worgensichtung hatte herauslocken lassen, konnte ihn im Zweikampf erschlagen und seine Leiche verscharren. Willesberg und Nackematt rückten mit Pauken und Trompeten aus, um Leierburg zur Hilfe zu eilen. Es gelang mir und der übrigen Expedition, die Stadt vor ihnen zu verlassen, sodass wir rechtzeitig zu Finnje und Knallfix aufschlossen, die bereit für den Hinterhalt waren. Einige Meilen von Rotschreckstatt entfernt, erwarteten wir die Schar der Rotschreckstätter. Als sie die Brücke erreichten, begann Fräulein Knallfix erfolgreich mit der Zündung des Sprengstoffs. Sie hatte alles sorgsam vorbereitet und die Sprengsätze dergestalt platziert, dass sie in einer raschen Aufeinanderfolge den halben Hang auf die Rotschreckstätter herunterkrachen ließen. Es war ein Blutbad sondergleichen. Was nicht von Feuer und herumgeschleudertem Schutt erschlagen wurde, fiel unter der einstürzenden Brücke mehrere hundert Schritt in die Tiefe und brach sich alle Knochen. Ich hatte ursprünglich angedacht, die Schockwirkung der Explosion zu unserem Vorteil zu nutzen und die übrige Schar in einem schnellen Kampf in die Knie zu zwingen. Doch der Erfolg der Sprengung machte jede Notwendigkeit zunichte, noch einmal das Schwert zu ergreifen. Nackematt und Willesberg waren beide tot und der klägliche Rest, der den Anschlag hatte überleben können (es waren vornehmlich Burschen ohne Kampferfahrung), streckte voller Furcht, am ganzen Leibe zitternd, das, was sie ihr Waffenzeug nannten.
Ich will gestehen, dass diese Vorgehensweise nichts Ehrbares hatte. Sie war kaltblütig und brutal - und sie hat vielen das Leben gekostet, die glaubten, fürs Heil ihrer Heimat in den Krieg zu ziehen. Vielen, die es nicht besser wussten und vielen, die kaum erwachsen waren. Zu wissen, dass ein solcher Angriff, bar jeder Form von Kampf und dem Wissen darum, überhaupt dem Feinde zu begegnen, auch uns und mir einmal das Leben kosten mag, erschüttert mich zutiefst und es hinterlässt mich in großer Verachtung vor dieser Art der Kriegsführung - wenn ich auch ihren taktischen Wert nicht leugnen kann. Wäre mein Vater einst auf diese Weise gefallen, jedes Wort um seinen heldenhaften Tod wäre eine Lüge gewesen, denn nicht mehr hätte ihn getötet, als ein garstiges Gemisch von verschiedenen, widerspenstigen Substanzen. Ich wäre sogar bereit, so weit zu gehen, zu sagen, dass ein solcher Angriff mit der Leere im Bunde steht, denn sie spricht dem Kampf jede Form von Eigensinn ab. Wir haben diese Jungs nicht bloß aus dem Leben katapultiert. In der Stunde, da die Zündung sie alle umgebracht hat, waren sie nichts als seelenlose Fleischsäcke.
Ich verweigerte mich, den kümmerlichen Rest abzuschlachten. Ich ließ sie gefangen nehmen und von Finnje darauf einschwören, uns zu gehorchen und mit uns gen Leierburg zu ziehen. Ich wusste nicht, was wir danach mit ihnen hätten anstellen sollen. Sie waren Zeugen unseres Verrats - doch töten konnte ich sie nicht. Bei meinem Oheim, dem Sturmboten - das konnte ich wahrlich nicht. Jedenfalls setzten wir auf die Möglichkeit, man werde in Rotschreckstatt vom heldenhaften Tod Willesbergs und Nackematts sowie aller anderen erfahren, die im Kampf gegen die Verlassenen gefallen sein sollten. Mehr oder weniger so geschah es auch - auf lange Sicht. Denn es war ja erstmal keine Rückkehr der ausgerückten Schar zu erwarten. Während die Expedition auf dem Pass verweilte, ritten Alva und ich nach Rotschreckstatt zurück, um die Kunde zu überbringen. Rosteburg war hocherfreut - beklagte jedoch durchaus die vielen unschuldigen Toten, die guten Männer und Handwerkerlehrlinge. Sie ließ uns in den Papieren der Stadt wühlen und tatsächlich stießen wir darunter auf den Namen von Alvas Bruder, Caval Lairnaugh - wenn auch in etwas abgeänderter Form. Es hieß, er sei nach einem Fluchtversuch wieder aufgelesen worden, durch Rotschreckstatt geführt und dann nach Leierburg gebracht. Das schrieb unser nächstes Ziel fest. Beklagenswert ironisch, will ich meinen, denn die Rotschreckstätter hätten vielleicht ein sinnvolleres Ende in Leierburg finden können, hätten wir sie einfach in die gewünschte Richtung ziehen lassen. Dieses schmutzige Ränkespiel. Kurzum leistete Rosteburg alles in die Wege, um ihren Teil der Abmachung in die Tat umzusetzen. Ihre (weltoffenere) Partei übernahm die alleinige Kontrolle über den Stadtrat. Außerdem erhielten wir ein treues Packpferd, das uns auf unseren Reisen unterstützen sollte.
Aventinius und seine Ordensbrüder durften beginnen, im Ort ihr Anliegen zu verkünden. Sie sprachen feurige Reden und beschwörten den Landesgeist von Lordaeron. Doch mehr noch offenbarten sie ihr wahres Antlitz, das unter den Mänteln verborgen lag. Sie gaben sich als Angehörige der Scharlachroten Bruderschaft zu erkennen, in leuchtendroten Farben, mit Goldornamenten verziert - feurige Krieger des Lichts, die sich zur Rückerlangung ihrer Heimat gegen alle Verräter und Untote verschworen haben. Es war ein durchaus beeindruckender Anblick und vermutlich der Grund, warum sie mir in meiner roten Rüstung von Anfang an so wohlgesonnen waren. Sie sprachen davon, dass die Erbin des Throns von Lordaeron durch ein Komplott des Wrynnkönigs zusammen mit der Bansheekönigin hingerichtet wurde. Ferner, dass diese Erbin als Untote wiedererweckt wurde und man so versuche, das Königreich von Lordaeron weiterhin mit Untod zu vergiften. Außerdem hieß es, dass König Graumähne und sein Kampf gegen die Verlassenen der einzige mögliche Verbündete in diesen Zeiten sei; wenn sein Fluch auch als deutlicher Makel zum Ausdruck gebracht wurde und nicht auf Dauer akzeptiert werden könne. Das erklärte die Verbindung zu Frottescheier. Aventinius gab vor, die Scharlachrote Bruderschaft schütze den einzigen verbliebenen, wahren Erben von Lordaeron und das es eines jeden Lordaeroners Pflicht sei, dem Ruf zur Waffe und zur Rückeroberung der Heimat zu folgen. Dies und andere Dinge wurden gesagt, sodass sich der Wolkenhimmel teilte und mächtige Lichtstrahlen auf seine scharlachrote Rüstung fielen. Die lordaeronsche Minderheit im Ort war begeistert und es geschah, dass sie fast restlos ihr Hab und Gut nahmen, um sich dem Kreuzzug anzuschließen, der sich im Osten auf die Suche nach weiteren Pilgern machen wollte; nicht weniger als sich dem Kampf gegen die Verlassenen bei Leierburg anzuschließen. Das war ein schwerer Schlag für Rotschreckstatt, denn sie hatten viele Arbeitskräfte ja erst kürzlich an unseren Sprengstoffanschlag verloren. Nun zogen viele weitere von dannen. Ich muss befürchten, dass der Ort noch lange daran knabbern wird.
Aventinius dankte uns aufrichtig dafür, "unserer" Sache gedient zu haben - wenn er sich auch über das Verschwinden Frottescheiers wunderte. Ich sagte ihm, wir zögen voraus und würden uns bald wieder auf dem Pfad gen Leierburg treffen. Wir verließen Rotschreckstatt und schlossen zum Rest der Expedition auf. Wenige Tage später verließen die Lordaeroner Rotschreckstatt.
Mit den durchaus wankelmütigen, völlig gebleichten Überlebenden aus Rotschreckstatt an unserer Seite, zog die Expedition die Pfade entlang gen Leierburg. Finnje hatte den Weg zuvor in Erfahrung gebracht, sodass wir keine Schwierigkeiten hatten, die richtigen Straßen zu finden. Der Weg führte uns zunächst über mehrere friedliche Almwiesen, auf denen jedoch erstaunlich wenig wildes Getier anzutreffen war. Die Landschaft war ausgesprochen schön und vermochte, mich etwas von dem Sprengstoffanschlag abzulenken. Jeder Blick auf unsere zwangsrekrutierten Streiter ließ diese Ablenkung jedoch wieder schwinden. Nicht minder dann die erschreckende Sichtung von Untoten, so weit vor Rotschreckstatt. Unförmige Gerippe, wie frisch dem Grab entstiegen, wandelten mitsamt verfaulter Wölfe durch die kleinen Waldgruppen, die neben unserem Pfad lagen. Ich ließ die Umgebung auskundschaften, doch schlussendlich konnten wir einer Auseinandersetzung mit diesen Ungeheuern nicht entgehen. Als wir bemerkten, wie sie gegen uns aufmarschierten, sah mein Schlachtplan vor, die kleine Schar der Zwangsrekruten zu einem Gewalthaufen zu formieren, um die wandelnden Gerippe abzufangen, sodass wir sie schließlich mit einem Reiterangriff von der Seite niedertrampeln könnten. Leider - und das hätte ich sehen müssen - waren die Rotschreckstätter zu schwach, noch geplagt vom Trauma unseres Angriffs und erschrocken ob der wandelnden Toten. Zu allem Überfluss verwendeten wir Sprengstoff bei unserer Gegenwehr. Das verstörte die Rotschreckstätter noch weiter. Sie brachen auseinander, als ein untoter Eber, der den hirnlosen Rotten voraustrampelte, in ihren Reihen wütete. Sie fanden also gar nicht erst zum Kampf und flohen schon, da sie das erste madige Fleisch berührt hat. Fräulein Knallfix bemühte sich, sie abzufangen und an der Flucht zu hindern. Doch ein Kampf war ihnen beileibe nicht mehr zuzumuten. Schon der Eber hatte einige von ihnen auf grässliche Weise zerfetzt. Nichtsdestotrotz gelang es uns zu Pferde, die Untoten in mehreren Anläufen niederzureiten. Dabei zeigte sich ihr Anführer. Ein Totenbeschwörer der Verlassenen, wie mir schien! Er ergiff die Flucht, da Knallfix ihm ein Loch in die Brust zu schießen vermochte. Damit brach auch der Widerstand der letzten Kadaver. Wir schlugen unser Lager auf und berieten uns darauf, den Aufschluss der Lordaeroner zu erwarten, um gemeinsam gen Leierburg zu marschieren. Ich beschloss außerdem, die Rotschreckstätter heimkehren zu lassen und angesichts der Gefahrenlage einen vorsorglichen Bericht der bisherigen Ereignisse nach Gorheim bringen zu lassen. Ferner bat ich um Verstärkung, die, wie mir später klar wurde, bereits auf dem Weg war. Ich trug Abbas auf, die Rotschreckstätter nach Hause zu begleiten und meinen Bericht abzuliefern, womit er die Expedition verließ. Den Rotschreckstättern war außerdem befohlen, daheim von ihrem harten Kampf gegen die Untoten zu erzählen. Das sollte ihnen den gewünschten Ruhm einbringen und sie gleichfalls davon abhalten - auch zu ihrem eigenen Schutz - von unserem Anschlag auf ihren Truppenzug zu erzählen. Es sollte sich später herausstellen, dass die Rotschreckstätter sich an diese Geschichte gehalten haben. Sie gelten in Rotschreckstatt nunmehr als tapfere Krieger, die mit ansehen mussten, wie ihre Anführer von Untoten getötet wurden.
Gorheim hatte unterdessen Sir Joven Godfrey entsandt, um die Expedition mit frischen Truppen zu unterstützen. Nach einem weiten Weg, unseren Spuren folgend, erreichte er die Expedition kurz nach den eintreffenden Lordaeronern. Diese zeigten sich grimmig ob der Sichtung der Untoten, bereit zum Kampf und mit Lob für unseren Widerstand. Mit den gesalbten Ordenskriegern (Aventinius und seine beiden Ordensbrüder) zogen viele mutige Lordaeroner, welche die Reise betend, lordaeronsche Kirchenlieder singend, und umflackert von Weihrauch begingen. Obgleich kaum gemachte Krieger unter ihnen waren, erschloss sich mir sofort, dass diese Männer und Frauen nicht vor den Untoten weichen würden. Die Scharlachroten wissen ihre Sache anzutreiben und ich will nicht leugnen, dass ich mich in ihrer Nähe sicherer fühlte, als alleine dieses Land zu bereisen. Wir rasteten an Ort und Stelle, verbrannten die Toten und zogen schließlich weiter.
Irgendwann erreichten wir eine mächtige Brücke, die weit gespannt über einer Schlucht lag und den altehrwürdigen Namen "Peterbrücke" trug. Da dieser Übergang sich gut geeignet hätte, einen Hinterhalt auf unsere Schar zu verüben, ließ ich Finnje und Fräulein Knallfix vorauseilen, um die Umgebung zu erkunden. Tatsächlich deuteten sich eigenartige Steinstrukturen auf der anderen Seite an, umschwirrt von wandelnden Skeletten und vornehmlich in Rost gerüsteten Untoten. Auch hierbei schien es sich nicht um unabhängige Verlassene zu handeln, sondern um eine Schar frisch erweckter Leichen. Bei den Steinstrukturen handelte es sich um Grabhügel aus der alteracschen Vorzeit. Es zeigte sich, dass wir uns den Weg über die Brücke erkämpfen sollten. In diesem zweiten Scharmützel schickte Aventinius uns zu Pferde voran, über die Brücke, um die Untoten aufzuscheuchen und bis zum Überqueren des restlichen Kreuzzuges zu beschäftigen. Ich bemühte indes, uns Reiter auf die Formation der Wellenheimer Lanze einzuschwören - jenes dämmersturmsche Reitermanöver, mit dem dereinst Rottenmeister Julius von Wellenheim von Sieg zu Sieg galoppierte. Leider hatte ich dabei zu hohe Erwartungen an den reiterlichen Erfahrungsgrad der Expeditionsteilnehmer. Zwar vermochten sich die meisten ordentlich im Sattel zu halten, doch aus ihm heraus zu kämpfen und dabei wohlabgepasste Manöver zu reiten, war ohne weitere Übung zu viel verlangt. Wir stürmten über die Brücke, ehe die Gerippe den Weg vor uns verschließen konnten. Als sie dann jedoch einige Reihen von Speerkämpfern gegen uns schickten und ich mit übermäßigem Leichtsinn versuchte, sie (mit dem dafür bestimmten Manöver der Wellenheimer Lanze) zu durchbrechen, führte die Expedition in ein heilloses Gemetzel. Der von den Flankenreitern geworfene Sprengstoff traf die Untoten nicht gezielt genug, um eine Kerbe in ihre Reihen zu schlagen. Im Ansturm blieb keine Zeit mehr, umzukehren. Wir verloren die meisten unserer Pferde an die Speere der Untoten und erlitten viele Verluste im Nahkampf und unter ihrem garstigen Pfeilhagel. Fräulein Knallfix durchschoss ein rostiger Pfeil den Arm und auch sonst gelang es uns nur mit Mühe, das Feld zu räumen und die Flucht gen Osten anzutreten. Hinter den untoten Reihen zeigte sich ferner wieder der Totenbeschwörer und ich fürchte, sein Antlitz hatte mich gelockt, den Durchbruch zu wagen und die Sache zu beenden. Nichts dergleichen geschah. Wir entkamen gerade noch dem Schicksal, vollständig aufgerieben zu werden und selbst als Madenwandler zu enden. Die Loraderoner hatten die Zeit jedoch genutzt, um die Brücke zu überqueren. Wir vernahmen ihre Gesänge bis zu unserem Rückzugspunkt und hörten die Klänge der Schlacht noch mehrere Stunden. Die Scharlachroten bezwangen die zahlenmäßig weit überlegenen Scharen des Grabhügels. Aventinius und seine Brüder weihten den Boden mit der Asche der Wiedergänger und zernichteten ihren Widerstand in rechtschaffendem Licht. Ihr Sieg war ferner so überwältigend, dass sie kaum Verluste erlitten und der Totenbeschwörer sich gezwungen sah, erneut die Flucht anzutreten.
Sir Godfrey bat darum, erneut zur Schlacht zu stürmen - doch ich befahl ihm, bei uns und den Verwundeten zu bleiben. Ferner erregte er sich sehr an dem Umstand unserer Niederlage und dem Verlust seines Streitrosses. Doch schließlich verblieb er gehorsam und wir untereinander in allseitigem Respekt. Auch Aventinius tadelte mich nach der Schlacht, obgleich er diesen Tadel in eine Weisung des Lichts übersetzte, denn der verlustreiche Ansturm sollte mir eine Lehre und dadurch also ein Gewinn an Stärke sein. Ich bemühe mich darum, diese Prophezeiung zu erfüllen und dem Licht in dieser Angelegenheit gerecht zu werden. Fräulein Knallfix durchschossener Arm wurde von einem fähigen, lordaeronschen Feldscher namens Josef entfernt, sodass ihr Überleben sichergestellt werden konnte. Auch darüber hinaus erhielten wir waffenbrüderliche Versorgung durch die Lordaeroner. Allerdings ließen sie uns fortan die Nachhut des Kreuzzugs übernehmen, wohingegen uns zuvor die Ehre der Vorhut oblag. Eine andere Entscheidung wäre töricht gewesen, das muss ich sagen - wir hätten zur Vorhut nicht mehr getaugt, angeschlagen und abgesessen wie wir nun alle waren.
Nach einigen weiteren Tagesmärschen über Alm und Gebirgspässe, erreichten wir einen Ort namens Zitzenwalde. Die hiesigen Alteracer errichteten hohe Turmbauten aus Holz, um sich vor Angreifern zu schützen und ihre Schafe zu überwachen, wie mir scheint. Zitzenwalde war kein besonders großer Ort; weitläufig an einem Waldstück gelegen. Beim Durchqueren des Ortes erfuhren wir Blicke der Missgunst. Offensichtlich waren die Zitzenwaldener nicht gut auf Lordaeroner zu sprechen. Das gilt im Übrigen für viele Alteracer, deren Abneigung gegenüber Leuten aus Lordaeron nur von ihrer Abneigung auf Arathi übertroffen wird. Dennoch durchzogen wir den Ort ohne Zwischenfälle. Es versteht sich von selbst, dass die Scharlachroten hier darauf verzichteten, Rekruten für ihren Kreuzzug anzuwerben.
Wir hatten Zitzenwalde noch nicht allzu weit hinter uns gelassen und marschierten gerade durch die anliegenden Wälder, da erblickten wir eine silberne Flugmaschine mit den Zeichen der Allianz am Himmel. Sie überflog unsere Wanderschaft, folgte noch ein Stück dem Verlauf des Waldes und ließ plötzlich hochgefräßige Brandbomben herunterregnen. Wir erlangten später Hinweise darauf, dass dieser Angriff vermutlich einer Schar von Verlassenen galt, die sich im Wald versteckt hielten. Dennoch griffen die Flammen mit aller Heftigkeit um sich und bedrohten bald den Kreuzzug wie auch Zitzenwalde hinter uns. In eiliger Flucht versuchten wir, den Wald zu durchqueren und dem Feuer zu entkommen. Dabei ging einer der wenigen Versorgungskarren der Lordaeroner zu Bruch. Unter Einsatz unseres Lebens nahmen wir unsere Aufgabe als Nachhut wahr, reparierten den Karren in aller Eile und konnten so die wichtigen Nahrungsmittel retten, bevor die Flammen sie verschlungen hätten. Währenddessen entstieg dem Waldbrand außerdem ein verkohlt anmutendes Ungeheuer, das Knallfix, noch halb im Fiebertraum ob ihrer schlimmen Verletzung, mit einer Sprengladung zurück in den Feuersturm beförderte. Es ist immer wieder beachtlich, wie zäh diese Gnomereganer sind. Jedenfalls gelang uns die Flucht aus dem Wald gerade noch rechtzeitig. Für unseren todesmutigen Einsatz wurden unsere Namen gepriesen und Aventinius sprach mit großer Leidenschaft und voller Ehrerbietung seinen Dank an uns aus. Ferner lobte er das Licht, unseren Dienst am Scharlachroten Kreuzzug und die Tatsache, dass sich die Bestimmung vervollkommnete; nämlich dahingehend, dass wir erst zur Nachhut werden mussten, um im Feuersturm derartige Heldentaten zu vollbringen. So hatte alles seine Richtigkeit. Um diesem Zeichen des Lichts mit angemessener Huldigung zu begegnen, belohnten uns die scharlachroten Streiter mit einem Relikt ihres Ordens. Dies war der Armreif des geweihten Thaddäus. Ich zitiere hier die Worte des ehrenwerten Bruder Quintius.
Dies ist die Armschiene des zehnfach geweihten, errettenden Streiters zu Lordaeron, des edlen Herrn, der ward genannt, Sir Thaddäus vom Kleopass, Sohn der stolzen Maria vom Kleopass und gefallen vor Tyrs Hand. Diese Armschiene vermochte seinen Tod zu überdauern und verweilt seit jeher im Besitz der Scharlachroten Bruderschaft. Es hat Nordend erlebt und ward heil wieder zurückgebracht – seinen Träger vor Schaden behütend; und im Geiste Thaddäus erweckt es die Erquicklichkeit seines Trägers. Von Thaddäus dem Älteren, Thaddäus vom Kleopass ging dies‘ an seinen Sohn, Thaddäus den Jüngeren, dass daraufhin sein Sohn Josef dies heilge Relikt des Ordens führte und dieser es mir gab, wie er sagte: Es hat mich errettet, meine Pflicht ist getan. Nun möge der Orden es weiser verwenden, als ich es je könnte. Jetzt ist dies an euch zu geben, auf dass ihr es gewissenhaft und im Dienste des Scharlachroten Kreuzzugs verwenden mögt, denn das Licht hat uns heute gezeigt, ihr wandelt in seiner Gunst. Führt es, wie ihr könnt und gebt es, so ihr darniederliegt und der Orden wieder seines Besitzes bedarf. Heil dir Lordaeron! Gebenedeit sei das Licht, das Urteil und die Kraft, die es erweckt! - Bruder Quintius, Scharlachrote Bruderschaft
Ich befand es für angebracht, dass Finnje, als geborene Lordaeronerin, das Relikt überreicht werden sollte, wie sie es dann auch im weiteren Verlauf der Expedition und darüber hinaus trug, um daran den Schutz des Lichts zu erfahren.
Danach setzten wir unseren Marsch an der Seite der Seite der Lordaeroner fort. Das Gelände wurde zunehmend felsig. Die Alm wich steinigen Klüften. Ich würde jedoch nicht behaupten, die Umgebung habe hier an Schönheit eingebüßt. Im Lichte der auf- und untergehenden Sonne leuchteten die Berge rot und grau, dem Rotkammgebirge nicht unähnlich - mit dem Unterschied, dass in den harscheren Höhenlagen der Schnee das Sonnenlicht reflektierte, wenn es durch die Wolken zu dringen vermochte. Schließlich näherten wir uns den leierburgschen Ländereien und erspähten die alte Festung, auf einer felsigen Anhöhe gelegen. Viele Schluchten umschlossen das massive Mauerwerk. Doch schon von Weitem konnten wir ob der drumherum aufsteigenden Rauchsäulen erahnen, dass die Gemäuer tatsächlich belagert wurden. Von den Verlassenen, wie wir sowie unsere Gefährten zunächst glaubten.
Hier will ich kurz vermerken, was uns über Leierburg im Allgemeinen, vorher und kurz vor der Feste bekannt geworden ist.
Leierburg: Leierburg war (zu diesem Zeitpunkt) eine alteracsche Festung, westlich der Hauptstadt auf einer alten Handelsroute gelegen. Sie fiel im Zweiten Krieg kampflos gegen die Arathi, konnte im Nachklang des Dritten Krieges aber von perenoldtreuen Alteracern zurückerobert werden, die sich dort angeblich noch aufhielten. An anderer Stelle erfuhren wir, dass Leierburg als wichtiger Umschlagplatz und Gefängnis für wichtige Gefangene des Syndikats verwendet wurde. Überhaupt schien es eine gutbewachte Hochburg des Syndikats zu sein, das von hier aus Einfluss auf die umliegenden Ländereien ausübte. Zuletzt befand sich eine Streitmacht der Königlichen Garde von Unterstadt, bestehend aus sogenannten Schreckenswachen, auf dem Weg nach Leierburg. Von Leierburg erging ein Hilfegesuch in die anderen Syndikatshochburgen. Doch offenbar genügte dies nicht, die Burg zu halten. Die Verlassenen vernichteten die Garnison und töteten jeden Lebenden innerhalb der wehrhaften Mauern. Die Schluchten in Festungsnähe, ihre hohen Türme der starke Bergfried vermochten sie nicht aufzuhalten. Die Ereignisse der Expedition und der damit verbundenen Auseinandersetzungen führten dazu, dass manche Teile der Türme und Mauern sich in ruinösem Zustand befinden. Vermutlich ist die Festung inzwischen verlassen worden.
Weitere Beobachtungen förderten zutage, dass Streitkräfte des Frostwolfklans die Burg belagerten. Aventinius vermochte darin nichts als Verbündete der Untoten zu erkennen. Ich ahnte bereits, dass wir zu spät seien und ließ mir den Auftrag erteilen, den Versuch zu unternehmen, mit der kleinen Expedition den Belagerungsring zu durchbrechen, heimlich zur Burgbesatzung aufzuschließen und einen Ausfall zu koordinieren. Dieser Ausfall sollte, mit einer bestimmten Anzahl von Glockenschlägen, den Lordaeronern als Zeichen dienen, wiederum von der anderen Seite anzugreifen und den Feind so in die Zange zu nehmen. In Wahrheit bestand mein Kalkül darin, den Frostwolfklan offen zu besuchen und mich auf die Verbindungen des Dämmersturms zu einem ihrer Helden zu berufen. Gorgram vom Eisblutpass kämpfte siegreich an der Seite des Dämmersturms, der Rotte Goldschild in Schnitterswall, und hatte verkündet, den Namen des Dämmersturms in seinem Volk hochzuhalten. Und tatsächlich erkannte man unser Wappen, da wir uns friedlich dem Belagerungsstützpunkt der Orcs näherten. Als wir außerdem mitteilten, Freunde Gorgrams zu sein, erwies man uns große Ehren und begrüßte uns - soweit man das von Orcs behaupten kann - sehr herzlich in ihrem Lager. Es hieß gar, Gorgram sei selbst anwesend und wolle uns empfangen.
Diese Dinge geschahen - und mehr noch durften wir vor die hiesige Feldherrin der Frostwölfe treten. Sturmeiterin Rashka. Eine beeindruckende Kreatur, die just gerade einen gewaltigen Tiermenschen niederrang, nackt und ohne sonderliche Mühe, obgleich das Wesen sie um drei Köpfe überragte und zwei Hörner vorwies. Die Gelehrten sprechen von den Tauren des Brachlands. Nie zuvor hatte ich einen gesehen. Gorgram empfing uns mit großer Freude und ließ uns in seinen Feldbehausungen rasten. Er versorgte uns gut mit orcischen Fleischgerichten. Gemüse oder andere Formen von Proviant gab es freilich wenig. Sie hielten sich viele Schweine und erprobten bei jeder Gelegenheit ihre Kampfeskunst. Sie liebten sich freimütig, tranken schwarzes Bier und starrten nicht wenig zu uns herüber, die wir ganz anders gekleidet waren. Unsere Bannerfreundschaft zu Gorgram brachte uns jedoch durchaus freundschaftliches Entgegenkommen ein. Ich gelobte der Sturmreiterin, dass der Dämmersturm ihr in der Schlacht um Leierburg beisteht, so sie Plätze in der Bresche für uns erübrigen konnte. Mir schien das die beste Möglichkeit zu sein, die Stadt zu betreten. Zumal ich befürchtete, die Orcs würden alles kurz und klein schlagen, hätten sie erstmal die Mauern überwunden. Ferner bemerkten wir zu unserer Verwunderung, dass sich auch Truppen des 22. Grenadierregiments von Sturmwind im Feldlager befanden. Sie bildeten eine Koalition mit den Frostwölfen wider die fanatische Turmbesatzung.
Nun also nochmal zum eigentlichen Anlass der Belagerung: Ein Regiment der Königlichen Garde von Unterstadt hatte also längst die Syndikatstruppen bezwungen und weigerte sich, dem Waffenstillstand zwischen Horde und Allianz zum Trotz, zu kapitulieren. Sie hielten weiterhin Treue zu ihrer geflohenen Fürstin; bereit alles aufzuhalten, was ihr oder ihnen feindlich gesonnen. Der Frostwolfklan, der die Verlassenen schon immer verabscheute und das vorgelagerte Grenadiersregiment taten sich also zugunsten des Waffenstillstandes zusammen, wenngleich ich sagen muss, dass die ganze Unternehmung nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Vermutlich hätte man sich in Sturmwind darüber erbost, dass Blauröcke an der Seite von Orcs kämpfen. Die Erkenntnis, dass die Verlassenen Leierburg bereits genommen hatten, führte seitens Alva zu Beunruhigung. Auch ich war verstimmt, denn es wurde immer wahrscheinlicher, Caval Lairnaugh nur noch tot vorzufinden; wenn nicht seine Spur ganz von den Wehen des Krieges zerstöbert wurden.
Wir nutzten die Zeit im Feldlager, um unsere Wunden zu lecken. Finnje konnte unter den Grenadieren gar einen Bekannten aus Sturmwind ausmachen. Ronald Jefferson. Sein hoher Rang unter Hauptmann Eifer (nicht zu verwechseln mit Feldmarschall Reifer) ermöglichte es, für ein paar Zigaretten und Alkohol, eine knappe Hand voll zusätzlicher Granaten einzutauschen. Fräulein Knallfix schien im Lager irgendeine Begegnung mit einem Trollschamanen gehabt zu haben. Als sie zu uns zurückkehrte, schien ihre erst vor kurzem entstandene Amputationswunde nicht mehr zu schmerzen. Höchst sonderbar. Ich weiß nicht, welchen Zauber die Schamanen der Horde treiben - doch vorerst scheint er seine Wirkung mit bestechendem Erfolg entfaltet zu haben.
Abseits des Belagerungsrings erwarteten die Lordaeroner noch immer unser Zeichen. Es wäre leicht gewesen, den Orcs von ihrem Aufenthaltsort zu erzählen und sie abschlachten zu lassen. Davon hielt ich aber nichts. Die geknüpften Bande könnten später noch einmal nützlich werden. Außerdem hatten wir beieinander gegen den selben Feind gekämpft. Es wurde bereits genug unschuldiges Blut vergossen. Ich schickte Sir Godfrey, dem es gelang, Aventinius über die Situation aufzuklären und ihn außerdem zu überzeugen, es wäre besser, wenn die Untoten in der Festung und die Orcs - beides erklärte Feinde der Scharlachroten Bruderschaft - sich gegenseitig ausradierten. Die Expedition werde dann den Rest übernehmen. Es wird nicht leicht gewesen sein, den Scharlachroten zu überzeugen. Sir Godfrey hat in dieser Angelegenheit gute Dienste geleistet. Jedenfalls verabschiedete sich Aventinius und kündigte an, Leierburg im weiten Bogen zu umgehen und seinen Kreuzzug fortzusetzen. Es heißt, ihr Ziel sei zuletzt das Grabmal des Lichtbringers südlich von Andorhal gewesen.
Zuletzt von Orodaro am Mi Jan 13, 2021 3:38 pm bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Do Dez 24, 2020 1:36 am | |
| Derweil beobachteten wir über mehrere Tage die Arbeit der frostwölfischen Belagerungsschmiede, die einen ständigen Beschuss von Leierburg mittels gewaltiger Steinschleudern aufrechterhielten. Es gelang den Grünhäuten, wichtige Festungsanlagen aus sicherer Entfernung zu zerstören. Nach knapp einer Woche, ich vermag es nicht mehr mit Sicherheit zu sagen, hatten sie zwei Breschen ins Mauerwerk geschleudert. Die Banner wurden zusammengerufen. Wir sollten mit der dritten Welle von der Südseite her die Bresche überwinden und den Burghof nehmen. An unserer Seite: Gorgram vom Eisblutpass und eine Vielzahl kleinerer, frostwölfischer Orcsippen, von denen jede ihr eigenes Banner und ihre eigene Kampfesphilosophie zu Felde führte. Die Sturmreiterin und die einzelnen Rottenmeister der Horde hielten feurige Reden von eindrucksvoller Inbrunst und mit den erdbebenden Trommeln des Frostwolfklans begann der Sturm auf Leierburg.
Eine ganze Weile erwarteten wir unseren Einsatz, während wir die vorrückenden ersten Wellen vor uns die Felsen erklimmen sahen. Dann erhielten wir unser Signal. Wir überwanden die Schlucht mithilfe einer von den Belagerungsschmieden des Klans gezimmerten Sturmbrücke. Es war nicht leicht, darauf das Gleichgewicht zu wahren. Sie verfügte über kein Geländer. Beinahe wären manche von uns, mich eingeschlossen, in die Tiefe gestürzt. Fräulein Knallfix hatte das Glück, von Gorgram in die Schlacht getragen zu werden. Im Übrigen ein besonders großer, geradezu majestätisch erscheinender Orc, der eine mit blauen Runen gezeichnete Axt in die Schlacht führt. Seine Anwesenheit auf dem Schlachtfeld spendete mir Zuversicht. Von der Brücke aus mussten wir mühsam die Felsen erklimmen und uns dabei dem Beschuss der Verlassenen aussetzen, die auf den Wehrgängen lauerten. Es waren nicht sehr viele, doch sie verfügten über große, armbrustartige Maschinen, die mit gezielten Schüssen einzelne Streiter aus dem Leben riss. Die Feuerkraft reichte nicht aus, uns aufzuhalten, doch in einem unaufmerksamen Moment, da ich gerade noch den Schild hob, traf mich einer der schweren Bolzen, durchbohrte meine Verteidigung und drang durch die Brustplatte in mich ein und brach mir eine Rippe. Zum Glück. Einen Deut weiter unten und es wäre mit mir vorbei gewesen. Der Schmerz setzte erst viel später ein, da ich den Bolzen dicht bei mir hielt, verheddert zwischen Rüstung, Schild und Fleisch. Ich vermag nicht mehr genau zu sagen, doch irgendwie gelang es uns dann, die Bresche zu erreichen und die Mauern zu erklimmen. Die Verlassenen kämpften verbissen, aber sie waren den Frostwölfen im Verbund mit den Grenadieren aus Sturmwind wenigstens eins zu zehn unterlegen. Daher mussten sie sich immer weiter zurückziehen. Wir hatten zunächst kaum Nahkämpfe zu bestreiten und inmitten der halbzertrümmerten Festungsmauer verschnauften wir kurz und sammelten unsere Kräfte. Die meisten Expeditionstreiter hatten den Ansturm ohne Verwundungen überstanden. Zu unserem Schrecken erspähten wir an den Wipfeln und in den Turmkronen, an den Mauern und dem schmiedeeisernen Fassadeschmuck nichts als grässlich entstellte Köpfe und wohl auch Fleischreste der ehemaligen Burgbesatzung. Caval Lairnaugh war nicht darunter.
Dann entsandten die Schreckenswachen mehrere Züge schwergepanzerter Gardisten und mit dem Einfall der Frostwölfe in den Burghof begann ein fürchterliches Gemetzel, das vielen stolzen Grünhäuten und wohl auch einigen Grenadieren das Leben kostete. Die Unterstädter kämpften wie gepanzerte Wespen und brachten daran einen Orc nach dem anderen zu Fall. Aus dem Bergfried schossen sie mit ihren garstigen Armbrüsten. Mühevoll erwiderten wir den Beschuss. Vom Haupthof, den wir von unserer Stellung aus nicht einsehen konnten, hörten wir die Ehrengarde Rashkas wüten. All die Schreckenswachen trügen weite Kettenröcke, die sie ganz umschlossen, rotgeschmückte Behelmungen und das Zeichen der Dunklen Fürstin auf ihren Schilden. Viele waren dekoriert von den hundert Schlachtfeldern, die sie zuvor im Namen ihrer finsteren Herrin verwüstet hatten. Es war beileibe nicht unser Verdienst, dass es den Grünhäuten irgendwann gelang, die gepanzerten Formationen der Untoten zu brechen. Diese waren dergestalt, dass die Schreckenswachen Rücken an Rücken in dichten Ringen standen, durch die schmale Gassen führten, die uns dazu verlocken sollten, in ihre flinken Säbelhiebe zu marschieren. So fanden viele Grünhäute ihr Ende. Fräulein Knallfix brachte mit unserem Sprengstoff etwas Unordnung in die Untoten, doch ausschlaggebend war die unerschütterliche Beharrlichkeit, mit der die Frostwölfe einen Ring nach dem anderen knackten, während die Grenadiere die Wehrgänge räumten und den Bergfried unter Beschuss nahmen. Als die Verlassenen große Verluste erlitten, zogen sich die Reste in den Bergfried zurück. Was im Burghof stand war nun den Schüssen der Armbrüste ausgesetzt. Darüber verloren auf unserer Flanke einige den Mut und befanden ihre Pflicht für getan. Sie stürmten der Bresche entgegen, um die Leichen ihrer Toten Brüder und Schwestern vom Schlachtfeld zu tragen. Mich durchschauerte der Schmerz des Bolzens, der noch immer brustwärts in mir steckte. Doch aus diesem Schmerz heraus rief ich offenbar - denn ich vergaß den Wortlaut - zur weiteren Schlacht auf; ferner dazu, den Bergfried zu erklimmen und die Feinde zu überrennen. Meine Worte fanden Anklang. Die Sonne stand abermals günstig. Das Licht war mit mir, da es meine rote Rüstung zeigte und ich vermute, dass die Frostwölfe die Farben ihrer Horde bemerkten - entgegen dem Violett der unterstädtischen Banner. Zum Glück erkannten sie in mir nicht den Helmschmuck der Schreckenswachen. Jedenfalls begannen die Grünhäute, den Bergfried zu erklimmen, kurz nachdem es Fräulein Knallfix gelang, ein oder zwei Gardisten mit einer Granate aus ihren Schießscharten herauszusprengen.
Wir schlossen uns dem Aufstieg mit Seilen an. Bis ganz nach oben hätte ich es nicht geschafft. Doch unser Ziel war ohnehin ein anderes. Wir waren erpicht darauf, die Archive der Burg zu finden, um alles über den Verbleib von Caval Lairnaugh zu erfahren. Deshalb betraten wir den Bergfried unterhalb der Orcs, die erst nach den Wehrgängen strebten und nicht durch die Fenster darunter gepasst hätten. In den Korridoren bot sich uns heftiger Widerstand. Die Schreckenswachen kämpften erbittert und es brauchte zwei bis drei Dämmersturmtstreiter, auch nur einen dieser unterstädtischen Ungeheuer niederzustrecken. Alva bewies hierbei ihr im Besonderen ihr Geschick. Finnje freilich auch, die es nicht ausließ, dort aufmerksam zu sein, wo die Dolche und Bolzen und Schwerter des Feindes nach empfindlichen Schwächen unserer Verteidigung drängten. Als wir die Gänge beinahe vollständig geräumt hatten, zeigte sich plötzlich ein gewaltiger Exekutor - ein unterstädtischer Offizier, gewandet in morbide Plattenpanzer mit einem schweren Henkersschwert gerüstet. Da nahm Sir Godfrey sein Schwert, das er von den Scharlachroten hatte segnen lassen, und zerschmetterte den Exekutor mit einem einzigen Angriff. Die Lanze schützt. Nun war der Weg frei und wir suchten in den eroberten Gängen nach den Schriftkammern der Burg. Doch wir hatten schon viel Blut gelassen, ich stand kaum noch gerade und die übrige Expedition pfiff aus dem letzten Loch.
Als wir die Kammern der Burgbibliothek ausmachten, traten uns daraus plötzlich weitere Gardisten, zusammen mit einigen teuflischen Gelehrten und, ich vermute, einem unterstädtischen Apotheker entgegen. Ich will nicht behaupten, in diesem Augenblick keine Furcht empfunden zu haben. Ich glaube, es war Gorgrams Präsenz, die mich dazu anstiftete, die Expedition noch einmal in den Feind zu führen. Doch als unsere Schläge an den Schilden der Schreckenswachen abprallten, als sie die Luft um uns herum vergifteten und Finnje Freitag, getroffen von einem vergifteten Pfeil, an meiner Seite fiel - da musste ich retten, was noch zu retten war und den Rückzug des Dämmersturms befehlen. Wir hatten keine Möglichkeit, ihre letzte Linie zu durchbrechen und es war töricht, überhaupt noch einmal den Angriff zu wagen. Das Licht sei dafür gepriesen, dass wir eine Katastrophe mit Rauchgranaten abwenden und uns in Sicherheit bringen konnten. Es war nun an den Frostwölfen, die Schriftkammern der Burg zu erreichen, was ihnen nach blutigen Kämpfen auch gelang. Ich will nicht unterschlagen, dass Gorgram wenig begeistert darüber schien, dass wir uns zurückzogen - doch auch sein Volk hält das Leben hoch und letztendlich, so hoffe ich, hatte er dafür Verständnis.
Geleitet von einigen Frostwölfen, die inzwischen durch die Hauptfporte des Bergfrieds gebrochen waren, bahnten wir uns erneut einen Weg durch die Korridore. Dort stießen wir auf viele gefallene Orcs, die selbst im Tod noch kämpfend wirkten und viele erschlagene, ganz und gar und mit gerechter Wut zerschmetterte Untote. Über den Untoten machten wir die schaurige Entdeckung, dass sie ihre Körper und Gliedmaßen, unter ihren dicken Rüstungen, mit Haut und Gesichtern getöteter Menschen überzogen hatten. Wir prüften viele der Schreckenswachen, doch keine trug das Antlitz von Alvas Bruder.
Im Erdgeschoss, in einer geräumten Vorratskammer, hatten die Frostwölfe ein Lazarett eingerichtet. Dieser Bereich der Burg war bereits vollständig von Feindkräften geräumt. Finnje erfuhr dort die Behandlung durch einen Orcschamanen des Frostwolfklans, der ihr das tödliche Gift mit urtümlichen Zauberstücken austrieb. Dazu errichtete er einen schlangenförmigen Götzen, um Wasser und Luft anzurufen, sodass ihr das Toxin aus dem Leib geschwemmt wurde. Ich weiß nicht, wie er dies tat - der Schamane - doch es rettete Finnje das Leben. Auch wir anderen erhielten notdürftige Versorgung. Ich musste Sir Godfreys Eifer an dieser Stelle hemmen, denn er war erpicht darauf, erneut in die Schlacht zu stürmen. Doch unser Kampf war gelaufen. Der Schmerz setzte ein. Vom Lazarett aus lauschten wir den letzten Kämpfen in der Burg. Im Hof gab es Erschütterungen. Nach mehreren Stunden hatten sich die letzten Schreckenswachen im Festsaal der Burg verschanzt, wo sie nun träge, aber beharrlich, zerschlagen wurden. Wir erhielten indes die Anweisung, das Lazerett zu verlassen und uns ins Belagerungslager zurückzuziehen.
Wir schleppten uns zum Hof hinaus, wo wir auf die Überreste stinkender, halbverschmorter Fleischberge stießen - grässliche Monstrositäten aus zusammengenähtem Gewebe, verschlauchten Innereien und weiteren Dingen, die ich hier nicht bildlich beschreiben mag, da mich der bloße Gedanke anwidert. Das Ungeheuer, das hier vernichtet wurde, muss wenigstens vier Meter und vier Meter breit gewesen sein. Ob der herumliegenden Fetzen kann ich das aber nur schätzen. Drumherum kampierten Orcs und Grenadiere. Als Alva die Fleischklumpen erkundete, zeigte sich die grausige Wahrheit. Sie erkannte die Gesichtszüge ihres Bruders - zweifelsfrei ob seiner bestimmten Merkmale - fleischlos in eine der Abscheulichkeiten hineingewoben. Die Untoten hatten die Garnison nicht bloß abgeschlachtet, sondern jeden auf der Burg in Baustoffe ihrer widernatürlichen Teufeleien verwandelt. Alva trug die Erkenntnis, wie mir scheint, mit besonderer Fassung. Ich für meinen Teil stöhnte im Geiste ob dieses Ausgangs. Wir mühten alles zusammen, um den garstigen Fleischklumpen zu verbrennen. Möge das Licht dem Herrn Caval Lairnaugh den Weg ins nächste Leben weisen.
Leierburg fiel in der darauffolgenden halben Stunde vollständig an den Frostwolfklan und das 22. Grenadierregiment für das dieser Sieg gleichzeitig das Ende des Krieges und die baldige Heimkehr bedeutete. Der Anführer der Untoten - ich sah es nur von Weitem - wurde vor Rashka geführt und hingerichtet. Mit seinem Todesschrei beschwor er noch einmal seine Treue zur Dunklen Fürstin. Soll er in der Hölle braten. Die Allianztruppen waren zugleich damit beschäftigt, das Schriftgut der Burg zu bergen, das nicht von den Frostwölfen verwüstet wurde. Sie trugen stapelweise Pergament, Papier und hautbeschriebene Grässlichkeiten aus der Festung. Alva konnte in Erfahrung bringen, dass das meiste Schriftgut nach Sturmwind überführt wird. Man gab ihr sogar zögerlich eine Adresse, bei der sie den Versuch unternehmen könne, Erkundigungen über das genauere Schicksal ihres Bruders (so es denn in den Papieren dokumentiert wurde) zu finden. Vielleicht hat der Grenadiershauptmann aber auch einfach nur versucht, sie abzuwimmeln.
Nachdem wir uns einige Tage erholt hatten, verabschiedeten wir uns würdevoll von der Streitmacht, vom Frostwolfklan und besonders von Gorgram. Man begegnete uns mit Respekt - wir haben Seite an Seite gekämpft. Es versteht sich, dass wir aber auch nicht als Helden gefeiert wurden. Unkluge Entscheidungen aber auch harsche Umstände hatten dazu geführt, dass die Expedition nicht länger kampftauglich war. Ich beschloss also, sie zu beenden. Auch, da der Verbleib von Alvas Bruder ausreichend geklärt war und eine Weiterreise gen Furtmannshafen wenig lohnenswert erschien. Wir zogen ab und folgten den Pfaden, über die wir gekommen waren.
Vor Zitzenwalde, wo der Waldbrand gewütet hatte, lauerten uns einige alteracsche Wegelagerer auf. Es handelte sich um die Überlebenden des Ortes, denn er war von den Flammen fast gänzlich verschlungen worden. Sie hatten Hunger und harrten der Güter der Vorbeireisenden. Es gelang uns, sie zu überzeugen, uns nach Rotschreckstatt zu folgen. Dort fehlten nun die Lordaeroner und ich war sicher, man würde sie dort gerne willkommen heißen. Wir versprachen außerdem, die Zitzenwaldener auf der Reise zu beschützen. Tatsächlich ergab sich hierfür eine Notwendigkeit, denn ein altes Übel warf seinen Schatten voraus, da wir die Peterbrücke erreichten. Rachsüchtig präsentierte sich am anderen Ende der untote Totenbeschwörer, der uns auf dem Weg gen Leierburg so übel zugesetzt hatte. Die armen Zitzenwaldener waren voller Furcht, da sie das Madenkleid und die grässliche Axt des Wiedergängers erblickten. Und wir waren in einer derartigen Verfassung, dass wir nur noch ein tüchtiges Reitpferd besaßen und kaum einen Streiter, der zum Waffengang noch in der Lage war. Bis auf Sir Joven Godfrey. Die Zeit war gekommen, da er die Schmach des Rückzugs begleichen und Rache für sein getötetes Pferd nehmen konnte. Ich ließ ihn im dämmersturmschen Namen gegen den finsteren Reiter antreten. Im Tjost, auf Leben und Tod. Das mag eine blumige Fügung sein, in der Tat, doch sah ich keinen anderen Ausweg denn diesen. Sir Godfrey nahm seine Pflicht an, gürtete sich zum Waffengang, sprach ein Stoßgebet ans Licht und forderte den Untoten heraus, der sich lachend auf den Lanzenritt einließ. Im stürmenden Galopp drängten nun beide aufeinander. Der Untote begann, vom Sattel seines skelettierten Albtraums, irgendeine Scheußlichkeit zu wirken. Doch er unterschätzte das ritterliche Können Sir Godfreys, der schon weit genug vorgeprescht war, dass die Lanze den Untoten durchbohrte, aus dem Sattel hob und hunderte Meter in die Tiefe und in sein zerschmetterndes Ende stürzen ließ. Sein Schlachtross stürzte reiterlos hinterher und noch lange hallte der Aufschlag durch die Klamm. Ein heldenhafter Kampf, den der Dämmersturm nicht ungerühmt lassen darf.
Tage später erreichten wir endlich Rotschreckstatt, wo Frau von Rosteburgs Partei inzwischen die vollständige Verfügungsgewalt übernommen hatte. Die gefallenen Ratsherren werden in gewichtiger Erinnerung gehalten – so als hätten sie ruhmreich gekämpft. Gewiss wollten sie das auch. Die Heimkehrer, die wir hatten ziehen lassen, halten sich an die Geschichte ihres verlustreichen Kampfes, und so weiter, weswegen wir nichts von ihnen zu befürchten hatten. Vermutlich fürchten sie eher, jemand könne ihre Geschichte eines Tages hinterfragen. Jedenfalls stimmte es tatsächlich: Die Stadt hat ob der abgezogenen Lordaeroner einen großen Mangel an Arbeitskräften. Die Überlebenden aus Zitzenwalde fanden also ein dankbares neues Heim und rasch neue Arbeit. Nach kurzem Gespräch mit Frau von Rosteburg und einer längeren Genesungsphase, in der wir müde in Rotschreckstatts besseren Gasthäusern ausharrten, zogen wir wieder durch das dalaransche Land ins Nordwestgefälle, nach Gorheim und ich konnte diese leidvolle Expedition endlich beenden.
Abschlussbemerkung: Ich will nicht sagen, dass wir keinen Erfolg hatten. Der Handelsvertrag mit Rotschreckstatt wird dem Dämmersturm und dem ganzen Nordwestgefälle regelmäßige Erträge einbringen. Und auch wenn mir die Herangehensweise, die ihn erwirkt hat, sehr zuwider ist – Menschen auf diese Weise abzuschlachten – kann ich nicht leugnen, dass wir in Sachen Diplomatie, Gebietsaufklärung und dem Kennenlernen neuer, uns nun sehr wohl zugeneigter Gruppierungen durchaus siegreich waren. Auf dem Schlachtfeld dagegen habe ich mir viele Fehler erlaubt, die ich bereits hinreichend ausgebreitet habe. Derartige Rückschläge wird es in Zukunft nicht mehr geben. Diesen Fehlern zum Trotz leisteten alle Streitkräfte pflichtbewusst ihren Dienst. Alva, die in Rotschreckstatt ihre hohe Herkunft ausspielte und maßgeblich zum Erwirken der Handelsbeziehungen beitrug, ihre Rolle redlich spielend, verdient mindestens die Sichel der verkehrten Sicht. Ihre Hingabe, über die verstörende Erkenntnis um den Tod ihres Bruders hinaus, ist endlich mit dem Eid des Dämmersturms zu würdigen. Fräulein Knallfix, die das vernichtende Attentat auf die perenoldschen Truppen von Rotschreckstatt vorbereitete und darüber eine ganze Streitmacht ausradierte, verdient die Silberaxt. Ich bitte außerdem darum, Fräulein Knallfix zur Mitläuferin zur befördern und ihr einen Teil der Vergütung für den Verlust ihres Armes auszuzahlen. Sie hat sich diesen Bonus redlich verdient, auch wenn sie den Eid noch nicht abgelegt hat. Sir Joven Godfrey, der zweimal ungeahnten Heldenmut bewies und trotz kleinerer Meinungsverschiedenheiten treu an unserer Seite stand, hat für die Vernichtung des Exekutors in Leierburg und für den Sieg über den Totenbeschwörer den Rubinschädel verdient. Ich empfehle außerdem seine Beförderung. Finnje Freitag sollte mit der Siegmarke ausgezeichnet werden, denn ihr aufopferungsvoller Dienst, ihr wachsames Auge und ihre herausragenden Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld haben maßgeblich dazu beigetragen, die besagten Erfolge einzufahren. Abbas ist ebenfalls mit der Siegmarke auszuzeichnen, da es ihm gelang, das Attentat auf Herrn Frottescheier durchzuführen, ohne irgendeine Spur in unsere Richtung zu lenken. Ferner auch deshalb, da Frottescheier sich im Zweikampf durchaus zu wehren wusste. Ohne derart begabte Expeditionstruppen hätte ich nicht vermocht, zu erreichen, was erreicht wurde – und wäre meine Erfahrung größer, mein Hochmut geringer, so hätten wir auch darüber hinaus Ruhm für den Dämmersturm gewonnen, in Leierburg und vielleicht sogar in Furtmannshafen. Ich übergebe das Urteil, hinsichtlich meiner Verfehlungen, demütig ins Verfügen des Kommandanten. Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Feritan Grauschmied, Eidträger des Dämmersturms SoldFeritan Grauschmied: 50 Goldstücke, 30 Marken (Anmerkung: Der Kommandant verlieh Grauschmied eine Siegmarke für die Anführerschaft der Expedition.) Finnje Freitag: 50 Goldstücke, 30 Marken, Siegmarke Alva Lairnaugh: 34 Goldstücke, 25 Marken, Sichel der verkehrten Sicht, Beförderung zur Eidträgerin Twankly Knallfix: 2 Goldstücke + 200 Goldstücke (die Hälfte für den Verlust eines Armes), 20 Marken, Silberaxt, Beförderung zur Mitläuferin Sir Joven Godfrey: 2 Goldstücke, 20 Marken, Rubinschädel, Beförderung zum Mitläufer Abbas: 4 Goldstücke, 25 Marken, Siegmarke Jason Moor:4 Goldstücke, 25 Marken |
| | | Finnje
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Di Feb 23, 2021 5:54 pm | |
| Alchemie Februar
Einkäufe: Feuerblüte, Würgetang, Blassblatt: 21 Gold Zubehör für Rauch/Blendgranaten, Holz, Brennstoff, weitere Kleinigkeiten für das Labor: 5 Gold
Hergestellte Erzeugnisse:
Explosive Gemische: 20 Stück
Blendgranate: 2 Stück Rauchgranate: 2 Stück
Schwindelerregendes Gift: 20 Einheiten
Verfügbarer Betrag: 49,4 Gold Ausgaben: 26 Gold Verbliebener Betrag: 23,4 Gold
(Forschungsbetrag: 18 Gold)
Notiz der Laborleitung: Nach längerer Pause durch den Unfall im Alchemielabor und die sich anschließenden Bauarbeiten ist das Labor nun wieder in der Lage, die reguläre Produktion aufzunehmen. Desweiteren ist es mir gelungen, die Forschungen am Gift gegen Zauber wie Blinzeln und andere, die ihre Wirkung augenblicklich entfalten, zu beenden. Das Gift steht künftig zur Nutzung frei und ist in der Lage, spontane Zauber für einen kurzen Zeitraum zu unterbinden. Versucht der Zauberwirker sich trotzdem daran, wird er mit starkem Schwindel und Übelkeit zu kämpfen haben. Aufgrund der Wirkung wird dies Gift als Schwindelerregendes Gift in unseren Aufzeichnungen festgehalten.
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag
Zuletzt von Finnje am Di Feb 23, 2021 6:04 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Finnje
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Di Feb 23, 2021 6:03 pm | |
| An den Rat von Alterszapfen
Verehrte Ratsmitglieder von Alterszapfen,
um den finanziellen Aufwand des Kalimdor-Feldzug unseres Kommandanten auszugleichen beauftrage ich euch damit, unseren Safranbestand, der sich im Lagerhaus von Sturmwind befindet, so schnell und gewinnbringend wie möglich zu veräußern.
Auszug aus der Bestandsliste des Lagerhauses in Sturmwind: Safran: 20 Zentner (20 Säcke: 10 mit Fäden, 10 mit Pulver) gekauft für: 2761 Goldstücke
Gutes Gelingen und dem Sturm entgegen! Sturmwächterin Viktorie Goldschild |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Sa Feb 27, 2021 9:46 pm | |
| - Finnje schrieb:
- An den Rat von Alterszapfen
Verehrte Ratsmitglieder von Alterszapfen,
um den finanziellen Aufwand des Kalimdor-Feldzug unseres Kommandanten auszugleichen beauftrage ich euch damit, unseren Safranbestand, der sich im Lagerhaus von Sturmwind befindet, so schnell und gewinnbringend wie möglich zu veräußern.
Auszug aus der Bestandsliste des Lagerhauses in Sturmwind: Safran: 20 Zentner (20 Säcke: 10 mit Fäden, 10 mit Pulver) gekauft für: 2761 Goldstücke
Gutes Gelingen und dem Sturm entgegen! Sturmwächterin Viktorie Goldschild [NSC-Bericht] Sehr verehrte, hochwürdige und allerseits schöne Frau Sturmwächterin,
wir vermelden mit großem Stolz den Verkauf von 20 Säcken Safran im alteracschen Nordwestgefälle. Wir haben uns gleich zu Beginn, nach gemeinsamer Beratung, von der Idee verabschiedet, diese große Menge an einen einzelnen Abnehmer in Übersee zu verkaufen. Hohe Nettorendite wären dahingehend nur zustande gekommen, wenn wir bereits im Vorfeld über die nötigen Kontakte verfügt hätten. Solche Kontakte erfordern jedoch ein geraumes Vorab-Investment, das dem Anlass des raschen Verkaufes nicht gerecht geworden wäre. Kurzum befanden wir es für sinnvoll, den großen Bestand in zahlreiche kleinere Lieferungen zu partikulieren, die wir kraft einiger Unterhändler, welche wir aus Tagelöhnern und Mitläufern in Alterszapfen rekrutierten, im gesamten Umland an den Mann (und die Frau) brachten.
Nach den Erfolgen des Schatzmeisters bei der Etablierung einer Kaffeeverbindung nach Alterac, der bereits vielerorts gerne getrunken wird, interessieren sich die Menschen des Nordwestgefälles sehr für ausländische Waren. Unsere Unterhändler berichteten, dass sie vor allem in Gorheim, Markstadt und Aiden geraume Gewinne einfuhren. Doch auch unter den Blauröcken in Tobiasstadt gab es Kundschaft, die ihre Feldrationen zu veredeln gedachte, indem sie ihre Kriegsbeute mit uns tauschte. Unsere Unterhändler handelten vortrefflich und bis auf einen nicht weiter erheblichen Vorfall mit einem gnollischen Tagelöhner und einem dörflingschen Hirten (beide sind inzwischen wieder wohlauf), kam es zu keinen Komplikationen. Wir wollen Euch eine kurze Übersicht vermitteln. Die genauere Buchführung findet sich im Anhang.
Einnahmen
Markstadt: 1.013 Goldstücke Lordamm: 25 Goldstücke Pökelheim: 13 Goldstücke Karpfenfang: 1 Goldstück (wir glauben, dem Schatzmeister schmeckte es nicht) Neuingen: 10 Goldstücke Erwins Ruh: 3 Goldstücke Alterszapfen: 76 Goldstücke Dörflingen: 11 Goldstücke Aiden: 416 Goldstücke Weißhaupt: 240 Goldstücke Stahlkamm: 130 Goldstücke Lichtnah: 206 Goldstücke Höhlingen: 7 Goldstücke Straßenwald: 10 Goldstücke Talstadt: 4 Goldstücke Legdenstein: 20 Goldstücke Perenoldhügel: 8 Goldstücke Gorheim: 860 Goldstücke Kupferdorf: 14 Goldstücke Tobiasstadt: 40 Goldstücke Armee der Allianz: 376 Goldstücke
Gesamteinnahmen: 3.393 Goldstücke
Ausgaben
Sold und Provision: 400 Goldstücke
Gewinn
Gold für die Schatzkammer des Dämmersturms: 2.893 Goldstücke
Das Gold wurde mit besten Empfehlungen der eingesetzten Kräfte nach Eisenschmiede übersandt. [Es folgt eine lange Auflistung der beteiligten Tagelöhner, Mitläufer, sowie der genauen Besoldung, die an eine statutentreue Provision geknüpft ist. Der Rat selbst hat sich ebenfalls fürstlich entlohnt.] Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge.
Der Rat von Alterszapfen Bosco Bolzenschuss Jekk Nappler Jamal ibn Marask Titt Wumpe |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Do März 18, 2021 3:06 pm | |
| Der Zitronenfrieden Unmittelbar nach der Sechzehnten Zusammenkunft, die deshalb verkürzt stattfand und sich vornehmlich auf die Auszeichnung der Helden wider Marschall und Drachenhund und die Ernennung meiner Wenigkeit zum Rottenmeister des Dämmersturms - von Gnaden der Sturmwächterin, die unseren Kommandanten vertritt - beschränkte, ereilte eine rasch hochköchelnde Krise das Nordwestgefälle. Schon seit annähernd zwei Jahren kampierte eine Streitmacht der Allianz unter Feldmarschall Reifer im östlich des Nordwestgefälle gelegenen Gudrunsheim. Ursprünglich hatte sie die Aufgabe, auf die Verlassenen in Lordaeron vorzustoßen und dabei alteracsche Marschrouten zu erschließen. Das Nordwestgefälle jedoch verwehrte der Allianz in Sorge um seine Unabhängigkeit die bedingungslosen militärischen Zugangsrechte. Es forderte hohe Goldsummen und politische Zugeständnisse, die allesamt von Seiten der Allianz ausgeschlagen wurden. So belief es sich während des Vierten Krieges/Blutkrieges auf eine lange Pattsituation, in der Feldmarschall Reifer mit dem sogenannten König Paul (von Gudrunsheim) paktierte, jedoch keine Versuche unternahm, auf das Nordwestgefälle vorzustoßen. Stattdessen waren es vornehmlich Erfolge von eigenständigen Kampfverbänden aus Gilneas, die in Lordaeron militärische Erfolge gegen die Allianz verzeichneten und strategisch wichtige Insel Fenris eroberten. Reifers Verbleib in Gudrunsheim wurde für den Kriegserfolg obsolet - nicht aber für den Einfluss von Sturmwind nördlich des Thoradinwalls.
Reifers Verhalten änderte sich nun schlagartig, indem sowohl die Heerscharen des sogenannten König Pauls als auch seine (weitaus größere) Allianzstreitmacht durch die tauenden Sümpfe gegen Alterszapfen zog. Die so drohende Eskalation forderte die Mobilmachung des gesamten verfügbaren Dämmersturms für sich ein.
Binnen weniger Tage wurden alle Truppen mit Sack und Pack nach Alterszapfen versetzt. Ein Generalstab aus Sturmwächterin Viktorie Goldschild, Häuptling Muhbrag, dem Rat von Alterszapfen, dem Hüter der Ländereien Hendrick Heineken sowie mir, Rottenmeister Feritan Grauschmied, wurde aufgestellt, um einen denkbaren Schlachtplan zu entwickeln. Die anderen Mächte des Nordwestgefälles beziehungsweise des Eidgenössischen Rates, die nicht zum Dämmersturm gehören, konnten zwar rechtzeitig über die Lage unterrichtet werden, wären jedoch nicht schnell genug vor Ort gewesen, um zum Kampfgeschehen beizutragen. Diesen Bewegungen entgegen war es das Ziel der Sturmwächterin, die Allianz mit einer möglichst streitbaren Drohkulisse am gewaltsamen Vorstoß ins Nordwestgefälle zu hindern und eilige Notverhandlungen einzuleiten, die eine militärische Konfrontation zwischen Dämmersturm und Allianz verhindern sollten. Als Unterhändler für dieses Unternehmen wurde die Rotte Grauschmied erwählt, die von Alterszapfen aus dem Heereszug der Allianz entgegenmarschierte.
Bei unserem Vorstoß durch das östlich von Alterszapfen gelegene Marschland kam es zu einem Hinterhalt durch nicht näher identifizierbare Worgen. Wir konnten die Kreaturen tapfer zurückschlagen. Leider verhinderte ein überschwänglicher Zauber von Mitläufer Konstantin Maroy, einen der Angreifer am Leben zu lassen. Der Überfall aus dem Nebel gibt Rätsel auf. Östlich von Alterszapfen gibt es normalerweise keine Worgen. Ich vermute jedoch stark und ließ mir dies auch von anderen Würdenträgern des Dämmersturms bestätigen, dass die Gilneer geheimdienstliche Versuche unternahmen, um eine militärische Eskalation zwischen Reifer und Dämmersturm zu provozieren. Das hätte beide Kräfte abgerieben und den Einfluss Graumähnes am Lordamersee weiter gestärkt. Zuvor hatten die Worgen einen gnollischen Tagelöhner namens Wuffelz Rafftatz getötet, der als vorgelagerter Späher diente. Sein Tod wurde gerächt. Doch es sollte unvergessen bleiben, dass Gilneas den Dämmersturm angegriffen hat. Die Rotte Grauschmied erreichte die Vorhut der Allianzstreitmacht friedlich, indem sie einen ausgeschwärmten Greifenreiter auf sich aufmerksam machte. Der Wunsch nach Verhandlung wurde deutlich mitgeteilt. Daraufhin rückte Reifers Führungsstab mitsamt dem sogenannten König Paul aus, um uns zu begegnen.
Da meine frisch aufgestellte Rotte (einschließlich Fräulein Knallfix, die mir zusätzlich zur Seite gestellt wurde) viele verschiedene Völkzugehörigkeiten vereinte, kam mir im Vorhinein die Idee, die einzelnen Mitglieder als Botschafter ihres jeweiligen Herkunftslandes auftreten zu lassen. Davon versprach ich mir, der Allianz gegenüber den Eindruck hinfortzufegen, es handle sich bei den Vertretern des Nordwestgefälles um rückständige, alteracsche Bergbewohner. Ferner sollte sich dem Feldmarschall die Allianz spiegeln, indem wir möglichst viele ihrer unterschiedlichen Angehörigen aufführten. So ernannte ich kurzerhand alle Beteiligten für die Dauer des Einsatzes zu dämmersturm-grauschmiedschen Botschaftern. Alva Lairnaugh kam die Vertretung von Alterac zu, Sir Joven Godfrey stand für Gilneas ein, Finnje Freitag war unsere Lordaeronerin, Konstantin Maroy vertrat Dalaran, Fräulein Knallfix Gnomeregan und meine Wenigkeit das schöne Sturmwindreich. Ich erteilte die Weisung an alle, sich in der Manier ihrer jeweiligen Rolle zu gebärden und frei zu sprechen, so es zur gewinnträchtigen Beilegung des drohenden Konflikts beiträgt.
Reifer erreichte uns, hoch zu Ross und von durchaus beeindruckender Gestalt. Sein Gefolge war nicht minder beeindruckend angerichtet und vorerst übernahm einer seiner Berater die Funktion des Verhandlungsführers. Dadurch erschien uns Feldmarschall Reifer, seiner Anwesenheit zum Trotz, geradezu unerreichbar. Er sprach kein Wort. Die Rotte Grauschmied aber spielte ihr Spiel mit großer Finesse, wie ich hier lobend erklären muss. Alva, als Alteracerin, eröffnete den Raum der Verhandlung (sehr treffend, wo wir uns doch in Alterac befanden!) und baute auf ihren Erfolgen in Rotschreckstatt auf, indem sie durchaus der Etikette entsprechend alle dämmersturmschen Verhandlungsführer gekonnt ankündigte, titulierte und in Szene setzte. Es ist auch ihr zu verdanken, dass wir von Vornherein ernst genommen wurden. Danach hielt sie sich zurück, was unweigerlich dem Hochmut aller Beteiligten schmeichelte, die sich auf dem Boden ihres gescheiterten Königreiches unterhielten. Reifers Führungsstab (in dem sich untergeordnet auch König Paul befand) unterrichtete uns über den bis hierhin unklaren Grund des plötzlichen Aufbruchs gen Nordwestgefälle. Der Kult der Verdammten zöge ein riesiges Heer zusammen, das von Osten drohe, Gudrunsheim und weite Teile des alteracschen Nordens mit allerlei untoten Abscheulichkeiten zu überrennen. Wissend, dass dieser Ansturm nicht oder nur unter großen Verlusten aufgehalten werden könnte, beschloss Feldmarschall Reifer seine Armee sowie das Volk von Gudrunsheim (mitsamt ihrem sogenannten König) nach Westen ins Nordwestgefälle zu führen. Auch, um dort eine gemeinsame Verteidigung mit dem Eidgenössischen Rat (dem Bund, dem auch der Dämmersturm angehört) zu organisieren.
Ich will hier nicht auf alle Entgegenungen, Vorschläge und das Für und Wider eingehen, das während der danach einsetzenden Verhandlungen stattfand. Es wurden sowohl kluge Vorschläge von beiden Seiten vorgetragen, als auch diplomatische Vorstöße unternommen, die zum Scheitern verurteilt waren. Es fiel nicht zuletzt ein großes Misstrauen in die Verhandlungen ein, dass all dies auch eine Täuschung sein könne, um Zugang zum Nordwestgefälle zu erhalten. Ist der Blaurock erstmal im Gefälle, werde man ihn nicht mehr los. Diese Dinge und einige weitere wurden angenommen, zumal Reifer nach wie vor nicht bereit (oder nicht in der Lage) war, die hohen Goldforderungen des Nordwestgefälles für Kost, Logis und den gemeinsamen Kampf gegen die Untoten zu zahlen. Ich will hervorheben, dass Sir Godfrey besonders harsch argumentierte, was uns dahingehend zugute kam, unsere Drohkulisse aufrechtzuerhalten. Wenngleich allen Beteiligten bekannt war, dass die Allianz unsere Stellung in Alterszapfen hätte durchbrechen können, standen große Verluste im Raum, die einen Kampf gegen die Untoten erschwert hätten und überhaupt schwer zu verantworten gewesen wären. Ich hätte gerne, auch mit Blick auf den großen Makroplan unseres Kommandanten, maßgeblich auf der Forderung nach Gold und vertraglich gesetzter Unabhängigkeit beharrt. Allerdings hatte Reifer keinen schlechten Schritt getan, da er uns derart unter Druck setzte. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte den Süden die Kunde erreicht, dass er offene Feinde der Allianz beherbergt. Ganz zu schweigen von den Statuten, die mir ein gewisses Entgegenkommen vorschrieben. Ich sah mich also gezwungen, was wenig damit zu tun haben soll, dass ich selbst in Sturmwind aufgewachsen bin, von unserer harten Linie abzukehren und eigenständig gegen die bisherigen Beschlüsse des Eidgenössischen Rates wohlwollendere Vorschläge zu unterbreiten.
Reifer indes kam, da er das skurrile Angebot von Fräulein Knallfix auf ein Zitronenbonbon annahm, den Sorgen des Nordwestgefälles um seine Unabhängigkeit entgegen. Er offenbarte (zumindest dem Anschein nach) durchsichtig den Wunsch der Allianz, die volle Kontrolle auf das Gebiet auszuüben und seine Lage, im Süden nicht verkünden zu können, sich unter die Fuchtel alteracscher Kriegsherren gestellt zu haben. Er verstünde aber gleichzeitig, dass das Nordwestgefälle sich nicht einfach in die Allianz eingliedern lassen könnte. Daher machte er das Angebot, dass der Eidgenössische Rat dahingehend zu reformieren sei, dass er einen einzelnen, gleichberechtigten Platz für einen Vertreter der Allianz böte. So hätten die ansässigen Mächte jederzeit die Möglichkeit, den Einfluss der Allianz zu überstimmen. Kurzum: Das Nordwestgefälle solle nicht in der Allianz aufgehen, sondern die Allianz im Nordwestgefälle. Er verglich diesen Vorschlag mit einer Zitrone, in die nun zu beißen sei - von beiden Seiten aus - um zu einer friedlichen Lösung zu finden. Wir ließen uns davon überzeugen, wogen den Zusammenhang aber mit neuen Forderungen und Einschränkungen auf. Die Allianz und die Gudrunsheimer erhielten vorerst nur Zugangsrechte bis nach Tobiasstadt, wo sie ihr Lager aufschlagen sollten. Als vom Eidgenössischen Rat (in Gestalt des Tobiasstädtischen Rates) gemeinsam regierte Stadt erschien mir das ohnehin als besonders angemessen. Weitere Vorstöße seien mit dem Eidgenössischen Rat zu besprechen, zu dem ein Mitglied der Allianz erst stoßen könne, nachdem gemeinsam dem Ansturm der Untoten getrotzt wurde. Auch der Wunsch auf Siedlungsgebiete für die Gudrunsheimer wurde zunächst ausgeklammert. Durch Freitags und Godfreys Bestrebungen sollte die Allianzstreitmacht außerdem ihre fünf großen Geschütze an den Dämmersturm abtreten und Truppen im Umgang mit ihnen unterweisen. Auf der anderen Seite wurde Reifers Truppen und den Gudrunsheimern eine sichere Nahrungsmittelversorgung versprochen. Nach reiflicher (man verzeihe mir diesen Schalk) Überlegung, willigte der Feldmarschall ein und der durch das Bonbon der Knallfix getaufte Frieden, der Zitronenfrieden, war gemachte Sache.
Danach wurde Alterszapfen über die Bedingungen informiert. Die Sturmwächterin segnete den Vertrag ab, es kam zur Unterzeichnung und die Allianz marschiert mitsamt Gudrunsheim bis nach Tobiasstadt, wo die Fremden zwar nicht mit Begeisterung aber auch nicht mit offener Feindseligkeit empfangen wurden. Die Tobiasstädter haben überdies ihre Erfahrung mit fremden Besatzern. Die in Alterszapfen aufmarschierten Truppen des Dämmersturms konnten wieder nach Hause gehen. Im dämmersturmschen Land, besonders in Alterszapfen wo in erster Linie Überläufer der Venture Company leben, witterten viele Händler die Möglichkeit, das eintreffende Kapital der Blauröcke für ihre Bestrebungen zu nutzen. Die Reaktionen fielen ansonsten jedoch weitreichend unterschiedlich aus, wie ich hier kurz zusammenfasse:
Die alteracschen Truppen des Dämmersturms begegneten den einrückenden Blaurocken missmutig. Alterac wurde einst von der Allianz zerstört und schon seit Jahrhunderten besteht eine gewisse Abneigung gegenüber den meisten anderen Reichen der Menschen. Es ist eine fast unlösbare Aufgabe, diese Wogen zu glätten. Ähnlich verhält es sich bei weiten Teilen der Landbevölkerung, obgleich zumindest auf dämmersturmschen Gebiet nicht die Gefahr von öffentlichem Aufruhr besteht. Man vertraut der Weisung des Dämmersturms. Markstadt und Andorhals Vergeltung begrüßten den Frieden mit der Allianz, besonders im Hinblick auf die Bedrohung durch die Untoten, für dessen Wahrheitsgehalt vieles spreche. Hans Fenri von Burg Stahlkamm, der sich immer dafür eingesetzt hatte, der Allianz entgegenzukommen, begrüßte ebenfalls den Ausgang der Situation. Aiden und Lichtnah beugten sich zähneknirschend den Geschehnisse, brachten aber große Empörung darüber zum Ausdruck, dass der Dämmersturm diese Beschlüsse eigenständig ohne Einbezug des Eidgenössischen Rates traf. Es ist möglich, dass sich hier noch ein unangenehmes Nachspiel anbahnt.
Inhalt des Vertrags in Kurzform
Der Zitronenfrieden
- Die Allianz bürgt für Gudrunsheim. Beide Fraktionen dürfen bis auf die Gebiete von Alterszapfen und Tobiasstadt vorrücken. Bei Tobiasstadt dürfen sie ein Lager aufschlagen. Alle weiteren territorialen Fragen werden nach der Schlacht gegen den Kult der Verdammten im Eidgenössischen Rat besprochen. - Der Allianz wird in Aussicht gestellt, zukünftig einen Abgeordneten in den Eidgenössischen Rat einbringen zu dürfen. - Das Nordwestgefälle wird gemeinsam mit der Allianz die Streitmacht des Kults der Verdammten bekämpfen, die von Osten droht. - Die Armee Feldmarschall Reifers sowie das Volk von Gudrunsheim erhalten bis zur Schlacht gegen den Kult der Verdammten Verpflegung. - Die Armee Feldmarschall Reifers muss fünf große Kanonen an den Dämmersturm abtreten und Truppen des Dämmersturms im Umgang mit ihnen unterweisen.
Abschließende Bemerkungen
Meine Rotte hat sich während ihres ersten Einsatzes sehr gut gemacht. Auch wenn er bis auf die Übergriffigkeiten der Gilneer keine Kampfhandlungen umfasste. Alle Mitglieder der Rotte bewiesen Verhandlungsgeschick (auf jeweils ihre Weise) und Einfallsreichtum. Ob der Wichtigkeit des Einsatzes empfehle ich alle Beteiligten für die Siegmarke.
Der Zitronenfrieden bezeichnet einen Wendepunkt in der nach außen gerichteten Haltung des Nordwestgefälles. Man könnte sagen, wir hätten Operation Entsetzlich, dem Makroplan des Kommandanten, nun schlussendlich eine Absage erteilt. Zwar wurde das Nordwestgefälle unter dem Eidgenössischen Rat geeint, doch der restlos gewinnbringende Verkauf von militärischen Zugangsrechten konnte nicht erzielt werden. Die Zeit wird zeigen, inwieweit das Nordwestgefälle seine Unabhängigkeit gegenüber der Allianz behaupten kann. Ich will mich darüber zuversichtlich geben. Es ist uns gelungen, wieder mit Sturmwind zu verhandeln. Möglicherweise entwickeln sich daraus ertragreiche Beziehungen, die dem Willen unseres Kommandanten, das Licht schütze ihn auf seinem Kreuzzug, gerecht werden. Hinsichtlich der inneren Lage im Land, ergeben sich neue Herausforderungen. Der Unmut darüber, dass Blauröcke die Grenze des Nordwestgefälles betreten haben, darf nicht anwachsen.
Ich verbleibe mit großem Dank und Beglückwünschungen für den Erfolg unserer Sturmwächterin, die eine friedliche Lösung des Konflikts zu veranlassen vermochte. Mögen Dämmersturm und Nordwestgefälle unter ihrer Weisung auch weiterhin erblühen. Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge!
Feritan Grauschmied Rottenmeister des Dämmersturms BesoldungFeritan Grauschmied: 300 Goldstücke, 40 Marken, Empfehlung für die Siegmarke Finnje Freitag: 50 Goldstücke, 35 Marken, Empfehlung für die Siegmarke Twankly Knallfix: 50 Goldstücke, 35 Marken, Empfehlung für die Siegmarke Alva Lairnaugh: 50 Goldstücke, 35 Marken, Empfehlung für die Siegmarke Sir Joven Godfrey: 4 Goldstücke, 30 Marken, Empfehlung für die Siegmarke Konstantin Maroy: 4 Goldstücke, 30 Marken, Empfehlung für die Siegmarke |
| | | Finnje
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge So Apr 18, 2021 6:00 pm | |
| Alchemie März
Einkäufe: Feuerblüte, Lebenswurz, Königsblut: 30 Gold Schwarzpulver, Flaschen, Stoffreste, Alkohol, kleinere Anschaffungen für das Labor: 1 Gold
Hergestellte Erzeugnisse:
Explosive Gemische: 20 Stück
Verkäufe: 10 Heiltränke (Herstellungspreis: 10 Gold) für 12 Gold
Verfügbarer Betrag: 53,4 Gold Ausgaben: 31 Gold Gewinne aus Verkäufen: 2 Gold Verbliebener Betrag: 24,4 Gold
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Alchemie April
Einkäufe: Feuerblüte, Würgetang, Blassblatt: 30 Gold
Hergestellte Erzeugnisse:
Explosive Gemische: 20 Stück
Verkäufe: 10 Heiltränke (Herstellungspreis: 10 Gold) für 22 Gold
Verfügbarer Betrag: 54,4 Gold Ausgaben: 30 Gold Gewinne aus Verkäufen: 12 Gold Verbliebener Betrag: 36,4 Gold |
| | | Finnje
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge So Mai 16, 2021 4:11 pm | |
| Bericht über den Kampf gegen Marschall und Drachenhund Beteiligte: Rotte Goldschild, Sektion Alpha unter dem Kommando von Peter Appel, Lanzenträger, Schützen Nach einer langen Vorgeschichte voll Verstrickungen und Wirrungen war der Zeitpunkt, um Marschall und Drachenhund das Handwerk zu legen, endlich gekommen. Hierfür wurde Burg Wellenheim zeitig in Alarmbereitschaft versetzt und die Truppen aus Gorheim nach und nach auf die Burg verlagert. Rotte Goldschild und weitere Einsatzkräfte aus dem Süden fanden sich einige Tage vor dem verabredeten Treffen mit dem Marschall auf der Burg ein. Nach außen wurde ein friedlicher Schein gewahrt, die Bewegungen der Einsatzkräfte erfolgte so dezent wie möglich. Am verabredeten Tag erschien der Marschall ohne Begleitung und wurde von Aylen empfangen und durch die Burg bis in den Wächterturm geführt. Nach kurzer Unterhaltung begann er damit, die Verbindung zwischen dem Sturmwächter und dem Folianten, den er zu diesem Zweck bei sich trug, zu lösen. Hierfür eröffnete er zwei Portale zwecks Beschaffung von Utensilien, die ihm von seinen magischen Dienern gereicht wurden und obwohl der Gedanke im Raum hing, dass er ein Portal zu viel eröffnete blieb keine Gelegenheit, ihn lange zu hinterfragen oder aufzuhalten. Der Schein musste gewahrt werden. Er vollzog das Ritual der Lösung vom Sturmwächter erfolgreich und zeigte sich erfreut darüber, dass der Dämmersturm sich dafür entschieden hat, sich mit ihm zu verbrüdern. Er stellte dem Nordwestgefälle lange Jahre des Friedens und der Eintracht in Aussicht, nicht ahnend, dass sein Untergang bereits in die Wege geleitet wurde. Eingeleitet wurde sein Untergang durch die zarte Erscheinung einer Dörflingerin, die sich unbemerkt auf der Galerie zeigte und seine Todesfuge auf ihrem Bass anstimmte. Bereits die ersten Töne mussten dem Marschall bis in Mark und Bein geklettert sein. Ihm fiel schier alles aus dem Gesicht - zumindest nehme ich dies stark an, denn er hätte überraschter nicht sein können. Die Musik war zugleich das Signal für Drachenhunds Auftritt. Ich ließ ihm den Moment, um sich seiner grausamen Existenz entsprechend in Szene setzen zu können. Und in Szene gesetzt hat er sich. Seine üble Präsenz schwallte durch den Turmsaal und seine Begleiter, die Schlüsselmeister, tauchten mit ihm zusammen auf. Ich vermag nicht recht zu sagen, warum der Marschall keinen Fluchtversuch unternahm, nehme jedoch an, dass er es sich nicht nehmen lassen wollte, Drachenhund zu besiegen. Die Egos beider Männer krachten aufeinander wie kurz darauf ihre Zauber. Sie lieferten sich einen erbitterten Kampf, denn für sie ging es um Leben, Tod und den Folianten. Der Marschall bot seine eisigen Kräfte auf und hielt Rotte Goldschild mit seinen eisigen Zaubern Schemen beschäftigt, die seinen Portalen entstiegen. Alle paar Momente erschien ein weiterer Schemen, deren Angriffskraft sich auf die Schlüsselmeister und die Rottenmitglieder konzentrierte. Zusammenfassung des Kampfes: Drachenhund und Marschall griffen einander an. Rotte Goldschild setzte sich gegen einen Golem zur Wehr, der einem der Portale entstieg. Tiny gelang es mit einem glücklichen Treffer mit einer Granate, eines der Portale in sich zusammenfallen zu lassen. Das eisige Grab des Sturmwächters wurde vom Kampf in Mitleidenschaft gezogen. Aylen half maßgeblich dabei, das Grab zu stabilisieren und zu schützen. Erste Versuche von ihr, das verbliebene Portal mit Zaubern zu stören, blieben erfolglos. Von der Galerie aus schossen die Schützen mit vergifteten Geschossen auf den Marschall. Zu unserem Pech konnte er nicht vergiftete werden, was seine Zauber andauernd stark bleiben ließ. Drachenhund wurde verletzt. Der Burgsaal wurde in Mitleidenschaft gezogen, mehrere Löcher klafften in der Mauer, mehrere Bodenplatten zerschellten. Ein gewaltiger Angriff des Drachenhundes trug grausame Früchte, er schoss den Marschall durch die Mauer hinaus in die eisigen Weiten. Rotte Goldschild ging koordiniert vor. Unterstützt von zwei Lanzenträgern hielt unsere erste Reihe den Angriffen stand und schaffte es, Zauber und Angriffe des Golems an ihren Schilden zerschellen zu lassen. Die Lanze weinte über den Verrat, der vom Dämmersturm am Marschall begangen wurde. Ihr Wehklagen beschwert mein Herz bis heute. Nachdem der Marschall vernichtet wurde, blieb den Anwesenden keine Atempause. Ohne Zeitverzögerung schritt Drachenhund zur Tat und begann gemeinsam mit den Schlüsselmeistern, das Ritual durchzuführen und die verbliebenen Bindungen zwischen dem Folianten und den Schlüsselmeistern zu trennen. Rotte Goldschild hatte noch immer mit dem Golem zu kämpfen und dem verbliebenen Portal entstiegen weitere Schemen. Nicht wenige Angriffe galten den Schlüsselmeistern und wir müssen von Glück sprechen, dass sie nicht zu früh gefallen sind. Der Golem fiel meinen Lichtzaubern zum Opfer, was die Lage für Rotte Goldschild ein wenig entschärfte. Doch das Portal stand noch immer. Aylen unternahm ihr Möglichstes, um es zu schließen, doch die Zauber waren stark und ihre Gegenmaßnahmen zerrten an ihren Kräften. Davon ließ sie sich nicht beirren - nicht genug, um aufzugeben. Sie setzte ihr Bemühen fort, während weitere Schemen aus dem Portal hervorkletterten. Es war abzusehen, dass sie uns überrennen würden, wenn wir ihnen nicht reichtzeitig Einhalt gebieten. Noch immer vollzogen Drachenhund und die Schlüsselmeister ihr Ritual und brachten es nach einer gefühlten Ewigkeit zum Ende. Die letzten Bindungen zwischen den Schlüsselmeistern und dem Folianten wurden gelöst. Drachenhund fühlte sich in seinem Handeln bestätigt. Wir wiegten ihn in seinem Sieg, der sein Ego noch mehr aufblähte. Doch nicht für lange. Abermals erklang die sanfte und warme Musik seiner Todesfuge von der Galerie aus. Die Erkenntnis sickerte in seine untoten Knochen. Seine letzte Stunde hatte geschlagen. Die neuerlich einsetzende Musik war überdies das Zeichen für Sektion Alpha, die unter dem Befehl von Peter Appel in den Turmsaal einfiel und ihre Angriffskraft auf Drachenhund und die Schlüsselmeister konzentrierte. Es ist ihrem koordinierten Vorgehen zu verdanken, dass die Situation zu unseren Gunsten verlief. Ein Schlüsselmeister nach dem anderen fiel. (Rest folgt) |
| | | Finnje
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge So Mai 16, 2021 5:07 pm | |
| Bericht über das Treffen mit einem Vertreter des Argentumkreuzzuges Beteiligte: Finnje Freitag Verlauf: Erfolgreich Auf Geheiß der Sturmwächterin habe ich mich an den Argentumkreuzzug gewendet, um ihn als Verbündeten im Kampf gegen den Kult der Verdammten zu gewinnen. Um das Treffen so angenehm wie möglich zu gestalten, habe ich in meinem Anschreiben auf meine Laufbahn bei der Argentumdämmerung und beim Argentumkreuzzug verwiesen. Man empfing mich im Kapitelsaal in Sturmwind, in dem Bruder Arminius Tannentümpel, ein Priester und Skriptor, auf mich wartete. Die Begrüßung und das Gespräch waren von gegenseitigem Respekt geprägt. Ihm gefiel es, mit einer ehemaligen Späherin zu sprechen und mir gefiel es, dem Kreuzzug, der einst mein Zuhause war und die Grundlage für mein weiteres Leben legte, einen Besuch abzustatten. Der Kreuzzug ist an Informationen interessiert. Dem kam ich entgegen und zeigte Bruder Tannentümpel eine Karte vom Gefälle. Ich klärte ihn über die friedliche Lage im Gefälle auf, verwies auf die unterschiedlichen Koalitionsparteien und die politische Lage. Vorhergehende Schlachten wie der Kampf gegen die Verlassenen kamen zur Sprache. Um zum Thema überzuleiten und Bruder Tannentümpel ins Bild zu rücken, zeigte ich ihm eine Karte der Entsetzlichen Zone, die das Gebiet bis Gudrunsheim abbildete. Ich hielt die Vorgeschichte der Entsetzlichen Zone klein und erläuterte ihm, dass der zerstörte Landstrich zu vielen Flüchtlingen geführt hat, von denen nicht wenige in Gorheim ein neues Zuhause gefunden haben. Ich erzählte ihm außerdem, dass die fragile Lage es dem Kult der Verdammten erlaubte, in der Entsetzlichen Zone Fuß zu fassen und sich nahezu ungestört auszubreiten. Bruder Tannentümpel lauschte meinen Ausführungen mit nicht müde werdender Aufmerksamkeit. Er ist geschult darin, komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen und konnte meinen Erläuterungen ohne viele Nachfragen folgen. Dies machte es mir sehr einfach, ihm die Lage zu vergegenwärtigen. Schließlich kam ich auf die Bedrohung durch das "riesige Heer" des Kultes zu sprechen und ließ ihn wissen, dass Feldmarschall Reifer zusammen mit den ihn untergebenen Truppen an unsere Türen klopfte und Unterschlupf im Gefälle gewährt bekam. Der Einfachheit halber verzichtete ich darauf, den Zitronenvertrag ausführlich zu erläutern und ging sogleich zum Wesentlichen über: Der hart errungene Frieden im Gefälle steht einer bisher ungesehenen Bedrohung gegenüber. Ich formulierte mein Anliegen an ihn so höflich und respektvoll, wie es mir möglich war und erbat die Hilfe des Kreuzzuges, versichernd, dass selbst wenige Streiter dazu beitragen könnten, die Lage zu Gunsten der Lebenden zu verändern. Bruder Tannentümpel zeigte sich kritisch und erwähnte zurecht, dass das Gefälle bereits andere Bedrohungen abwenden konnte. Ich hielt dem entgegen, dass das Gefälle zwar wehrhaft sei, bisher aber keinem riesigen Heer gegenüberstand und dass die Kräfte des Dämmersturms sich ob des Feldzuges unseres Kommandanten zu teilen gezwungen waren, was unsere Schlagkraft eindämmte. Er zeigte sich einsichtig und obwohl es ihm nicht möglich war, uns Streiter zur Seite zu stellen, kam er meiner Anfrage sehr großzügig entgegen. Er versprach dem Dämmersturm fünfhundert Einheiten eines sogenannten Vakzins. Ein Vakzin ist ein Mittel, das zur Immunisierung gegen bestimmte Krankheiten beiträgt. In diesem Fall handelt es sich weniger um eine Krankheit als vielmehr um die Verseuchung durch Untote, die nach schmerzlicher Krankheit zum Untod und grässlichen Mutationen führt. Fünfhundert Einheiten, die jeden der sie einnimmt davor schützt, ist ein kaum ermesslicher Gewinn für die beteiligten Streitkräfte. Es negiert eine der grausamsten Waffen der Untoten. Darüber hinaus sagte er uns zwanzig oder mehr Einheiten geweihter Pfeile und Kugeln zu, außerdem erhabenes Siegelwachs und Kerzen. Was Siegelwachs und Kerzen bewirken vermag ich nicht zu sagen. Mein Dank und meine Verbundenheit waren groß. Im Gegenzug für das großzügige Entgegenkommen des Argentumkreuzzuges war es mir erlaubt, meine Hilfe anzubieten, damit die Kooperation von wechselseitigem Nutzen geprägt ist. Bruder Tannentümpel nahm dies sehr gerne an. Mein Einsatz wird in Sturmwind und/oder im Umland stattfinden, der Kreuzzug greift hierbei gerne auf die Hilfe einer versierten Späherin zurück, um die fortschreitende Bedrohung durch unentdeckte Zellen des Kults der Verdammten einzudämmen. Ich erwarte meine Befehle in Kürze und verbleibe somit in Sturmwind, um zeitig zur Stelle sein zu können. Wir verabschiedeten uns respektvoll. Anmerkungen:Der Kreuzzug zeigt sich interessiert an einem Besuch des Gefälles. Dem hatte ich nichts entgegen zu setzen. Auch zeigte sich der Kreuzzug erfreut über das lichte Werk der Paladine von Andorhals Vergeltung. Ich habe insbesondere auf ihre Rolle im Gefälle hingewiesen, damit es im Fall einer Kooperation nicht zu Irritationen darüber kommt, dass sich das Gefälle bereits einer lichtgeweihten Präsenz erfreut. Dies war eine vorbeugende Entscheidung von mir, um die diplomatische Lage friedlich zu gestalten. Der Kreuzzug ist interessiert daran, Markstadt ein anerkennendes Schreiben zukommen zu lassen. Dem hatte ich nichts entgegen zu setzen. Auf Nachfrage bei der Sturmwächterin wurde es mir gewährt, mich selbst mit einem der kostbaren Vakzine zu verpflegen, denn ich gehe davon aus, dass die Wirkung über mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate anhält. So wird jedes Mitglied der Rotte Grauschmied vor Seuchenattacken besser geschützt sein. Es wurde mir außerdem gewährt, eines der Vakzine im Besitz des Alchemielabors zu behalten, um es analysieren und im besten Fall reproduzieren zu können. Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag Ergebnis:Für den Dämmersturm: - 500 Einheiten des Vakzins - etwa 20 Einheiten gesegneter Geschosse - Siegelwachs, Kerzen Für den Argentumkreuzzug: - Karte des Nordwestgefälles - Karte der Entsetzlichen Zone bis einschließlich Gudrunsheim - meine Mithilfe beim Entlarven von Zellen des Kult der Verdammten in Sturmwind und umzu Sold: Es war mir eine Ehre und Freude, diesen Auftrag durchzuführen. Das Vakzin nehmen zu dürfen ist mir Sold genug. |
| | | Merry
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Sa Jul 31, 2021 1:25 pm | |
| Auszeichnungen zur Expedition nach Zentral-Alterac Siegmarke: Feritan Grauschmied, für die Führung der Expedition und den damit einhergehenden Erfolgen. Siegmarke: Abbas für den Hinterhalt auf Herrn Frottescheier und dem übermannen von selbigem im Handgemenge. Ferner auch für das gekonnte verwischen jeglicher Spuren jener Auseinandersetzung. Siegmarke: Finnje Freitag, für ihre herausragenden Leistungen auf und fernab des Schlachtfeldes, ohne welche die Expedition leidlich schlechter geendet haben mag. Sichel der verkehrten Sicht: Fräulein Alva Lairnaugh, einhergehend mit der Empfehlung zur Beförderung zur Eidträgerin. Für ihre maßgebliche Einflussnahme in der Erwirkung der Handelsbeziehungen mit Rotschreckstatt, als auch ihrer Hingabe und Leistung während der Expedition trotz des vorgefundenen toten Bruders. Silberaxt: Fräulein Twankly Knallfix, für die sorgsame Vorbereitung und Ausführung des Hinterhaltes auf die vorrückenden Rotschreckstätter, einhergehend mit der Beförderung zur Mitläuferin. Fräulein Knallfix hat mit fachmännischer Expertise und Sorgfalt Sprengmittel platziert und selbige im Zuge des Vorrückens der Rotschreckstätter Truppen zur Explosion gebracht. Herab brechende Felshänge und die einstürzende Brücke haben kurzen Prozess mit der ganzen Schar gemacht, von der nur vereinzelte Männer übrig blieben, die sogleich die Waffen streckten. Rubinschädel: Sir Godfrey für den Lanzenritt gegen den Totenbeschwörer auf der Petersbrücke, einhergehend mit der Beförderung zum Mitläufer. Sir Godfrey hat sich dem berittenen Totenbeschwörer auf seinem eigenen Reittier gestellt und selbigen im Lanzengang von Ross und Brücke gestoßen. Desweiteren gelang es dem Ritter auf der Leierburg einen Exekutor mit seiner gesegneten Klinge zu fällen. Gez. Felix Geiger
Dem Sturm entgegen! |
| | | Finnje
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Do Sep 16, 2021 11:34 pm | |
| Alchemie Mai
Einkäufe: Lebenswurz, Königsblut, Feuerblüte: 25 Gold Flaschen, Phiolen, Korken, kleinere Anschaffungen für das Labor: 2 Gold
Hergestellte Erzeugnisse:
Eigenbedarf Explosive Gemische: 5 Stück Heiltränke: 10 Stück
Verkauf 10 Heiltränke
Verfügbarer Betrag: 54,4 Gold Ausgaben: 27 Gold Einnahmen aus Verkäufen: 26 Gold Verbliebener Betrag: 55,4 Gold
Finnje Freitag
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Alchemie Juni
Einkäufe: Lebenswurz, Königsblut, Feuerblüte: 30 Gold Treibstoff, Alkohol, kleinere Laboranschaffungen: 3 Gold
Hergestellte Erzeugnisse:
Eigenbedarf Explosive Gemische: 10 Stück Brandflaschen: 10 Stück
Heiltränke: 10 Stück
Verkauf: Heiltränke: 10 Stück
Verfügbarer Betrag: 85,4 Gold Ausgaben: 33 Gold Einnahmen aus Verkäufen: 30 Gold Verbliebener Betrag: 82,4 Gold
Finnje Freitag
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Alchemie Juli
Einkäufe: Lebenswurz, Königsblut, Feuerblüte, Klee, Silberblatt, Zweige der Rotulme, Mutterkorn, Wermut: 40 Gold Granathülsen, Flaschen, kleinere Laboranschaffungen: 1 Gold
Hergestellte Erzeugnisse:
Eigenbedarf Explosive Gemische: 10 Stück Brandflaschen: 10 Stück
Blendgranate: 4 Stück
Verkauf 10 Heiltränke 20 Tiegel Wundsalbe 3 Packungen Frauentee 10 Flaschen vom Trunk der Geistmacherinnen
Verfügbarer Betrag: 112,4 Gold Ausgaben: 42 Gold Einnahmen aus Verkäufen: 45 Gold Auszahlung an das Schatzamt: 100 Gold Verbliebener Betrag: 15,4 Gold
Notiz der Laborleitung: Nach einigen Bemühungen konnte ich Handelsbeziehungen zu einer Handvoll Hurenhäusern in Sturmwind aufbauen. Mit den Puffmüttern und Zuhältern Bordellvätern in Kontakt zu stehen kann zukünftig von Nutzen sein, darüber hinaus haben die Häuser eingewilligt, monatlich Tee und Wundsalben sowie eine kleine Anzahl gewisser Tränke zu erwerben. Überzieher aus Tierdärmen fanden verwunderlicherweise keinen Anklang.
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt. Kaderwulst ist eine Lüge.
Finnje Freitag |
| | | Finnje
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Fr Sep 17, 2021 12:34 am | |
| Ein klimpernder Beutel und eine Nachricht erreichen das Schatzamt:
Dem Sturm entgegen!
Es schreibt Finnje Freitag. Das von Scherzmagierin Punny und absolut nicht von mir geschriebene Büchlein "Humor ist eine Tugend" fand guten Anklang. Die erste Auflage wurde ausverkauft und der Verleger hat entschieden, eine zweite Ausgabe herauszubringen, deren Verkauf gut läuft. Außerdem wurde das Werk auf Orcisch übersetzt, um mehr Käufer zu erreichen, was den Absatz spürbar angehoben hat. Hinzu kam eine leichte Preiserhöhung von fünf auf sieben Silberstücke.
Da der Verleger keine endlose Stückzahl auf den Markt bringen kann und die Büchlein nur fünf bis sieben Silber kosten, ist der Ertrag nicht beeindruckend hoch. Die der Verfasserin zustehenden 20 Goldstücke kommen trotzdem dem Dämmersturm zugute.
Finnje Freitag |
| | | Finnje
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Sa Sep 18, 2021 7:59 pm | |
| Hochverehrter Hüter der Ländereien!
Folgend findet Ihr eine Aufschlüsselung der Bestände, Kosten und Einnahmen der drei Schweinezuchten, die im vergangenen Jahr aufgebaut wurden. Anfangs standen uns vier Ferkel und ein Deckeber zur Verfügung, die Eidträgerin Finnje Freitag dem Dämmersturm hat zukommen lassen. Es galt, weitere Eber und Zuchtsäue zu erwerben und Stallungen in Gorheim, Karpfenfang und Alterszapfen zu errichten. Nun, da alle drei Zuchten regelmäßige Gewinne erwirtschaften, kommt das Gold der Kasse des Dämmersturms zu. Der Gewinn aus den letzten zwei Monaten beträgt 196 Gold und liegt diesem Schreiben bei.
Mit hochachtungsvollen Grüßen Harry Stoffel, Schweinezucht Gorheim
Schweinezuchten:
"Besengte Sau" in Karpfenfang: 1 Deckeber (Schweinsteiger) 1 Zuchtsau (Anna)
1 Bauer, 1 Gehilfe
"Schwein gehabt!" in Gorheim: 1 Deckeber (Heinrich der Neunte) 2 Zuchtsäue (Katharina und Anne)
1 Bauer, 2 Gehilfen
"Eierlegende Wollmilchsau" in Alterszapfen: 1 Deckeber (Njörn) 1 Zuchtsau (Margarete)
1 Bauer, 1 Gehilfe
Jährliche Kosten und Gewinne aller Schweinezuchten:
40-60 Ferkel pro Jahr: Schlachtgewicht: 2800-4200 Kilogramm Verkaufspreis pro Kilogramm: 0,5 Gold
Lohnkosten für Bauern: 108 Gold (3 Gold/Monat) Lohnkosten für Gehilfen: 48 Gold (1 Gold/Monat) Futter: 280-420 Gold Instandhaltung: 15 Gold
Einnahmen: 1400-2100 Gold Kosten: 451-591 Gold
Gewinne: 949-1509 Gold pro Jahr, 79-125 Gold pro Monat
Zuletzt von Finnje am Sa März 05, 2022 12:33 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Merry
Anzahl der Beiträge : 44 Anmeldedatum : 04.08.20 Ort : Ich war hier, ich war dort, ich war überall vor Ort
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Mo Okt 04, 2021 10:10 am | |
| Dem Sturm entgegen!
Damenundherren! Für die Eröffnung der Geschäftlichkeiten in Gorheim bedarf es einer Auswahl an Gütern zu Instandsetzung der Örtlichkeiten und anschließender Einrichtung selbiger. Angefragt wird hiermit eine entsprechende Ausgabe dämmersturmscher Vorräte zwecks Einsparung von klimperndem Münz'!
Mit den allerbesten Empfehlungen Evered Eltringham
Es folgt eine Liste!
- Ein Piano, alternativer Weise auch Klavier oder gnomischer Musikapparat
- Stoffe, Tuch, Vorhänge und Laken (Seide, gutes Leinen, Satin, Brokat, Samt)
- Kunst! Insbesondere Gemälde, Vasen, Figuren und (Wand) Teppiche
- Eine Streckbank und ausgedientes Instrument derlei gleichen
- Holz zum zimmern, Farbe und sonstiges Handwerkszeug
- Alkoholika (Bier, Wein, Schnaps, Rum und Whisky)
- Tee (Geistermacher und jene andere nutzbare Variante) sowie Wundsalbe und bei Möglichkeit Trollkraut
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| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Mo Okt 04, 2021 6:59 pm | |
| Die Schlacht im Totensumpf Nachdem der Zitronenfrieden zwischen Nordwestgefälle und Allianz gemachte Sache war, der zusammengefasst verhieß, dass die blaue Armee von Feldmarschall Reifer mitsamt einiger alteracscher Wildlinge unter dem sogenannten König Paul bei Tobiasstadt lagern durfte, um sich gemeinsam mit der Koalition von Aiden gegen einen gewaltigen Aufmarsch der Geißel aus dem Osten zu wappnen, begannen also zahlreiche Vorbereitungsmaßnahmen. Wenige Wochen später erreichte die Geißel das Nordwestgefälle. Zeitpunkt: Zum vierten Monat, im zweiten Jahr der Herrschaft Viktorie Goldschilds Ort: Perenoldhügel, Alterszapfen, Totensumpf Ausgang: Sieg der Koalition von Aiden und der Allianzstreitrkäfte, weiterhin von führerlosen Untoten heimgesuchtes Sumpfgebiet östlich des Gefälles
Konfliktparteien: Koalition von Aiden, Allianz, Reich von Gudrunsheim gegen Geißelstreitkräfte und den Kult der Verdammten
Oberbefehlshaber: Sturmwächterin Viktorie Goldschild (Koalition von Aiden), Hüter der Ländereien Hendrick Heineken (Koalition von Aiden), Hans Fenri (Koalition von Aiden), Ordensmeister Thomas Orodaro (Koalition von Aiden), Feldmarschall Markus-Rufus Reifer (Allianz), König Paul (Gudrunsheim) gegen den Namenlosen Lich sowie diverse thuzadische Räte und Renegatentodesritter
Truppenstärke: ~170 Rottenstärken (davon ~100 von Seiten der Allianz und ~20 vom Dämmersturm) gegen ~500 Rottenstärken
Verluste: ~40 Rotten (~30 für die Koalition von Aiden) und ~350 Rotten Die Koalition von Aiden hatte sich im Vorfeld darauf verständigt, auch unter Einsatz der Berichte von Feldmarschall Reifers Truppen, dass die Geißel nur über zwei Pfade ins Nordwestgefälle einzudringen vermag. Diese sollten sein: Die Grenzbefestigungen am Perenoldhügel und die Grenzbefestigungen vor Alterszapfen. Aiden, Lichtnah und Markstadt konzentrierten ihre Verteidigungsbemühungen auf den Perenoldhügel, während die Allianzstreitmacht, der Dämmersturm sowie die Truppen des sogenannten König Pauls die Verteidigung von Alterszapfen vorbereiteten. Beide Standorte wurden jeweils von schwergerüsteten Kontingenten aus Burg Stahlkamm unterstützt.
Der Konfrontationsplan auf dem Perenoldhügel bestand darin, die anrückenden Geißeltruppen über einen größtmöglichen Zeitraum von den ortseigenen Schanzbefestigungen mit Hilfe von Lichtnahschen Bliden unter Beschuss zu nehmen. Die Engstellen zwischen den Schanzen sollten den Ordenstruppen aus Markstadt sowie den Wolfssoldaten aus Stahlkamm dazu dienen, die zahlenmäßige Übermacht des Feindes auszubremsen. Der Konfrontationsplan für Alterszapfen bestand in einer trichterförmigen Anordnung zahlreicher, teils miteinander verbundener Palisaden- und Grabenstellungen sowie Feuergruben, die schlussendlich auf Alterszapfen selbst zulaufen sollten. Die Geißel sollte durchlässig, auf langer Linie im Sumpf empfangen werden, um sie dann nach und nach durch den Widerstand mehrerer Stellungen, Jagdkommandos und Rückzugspunkte schrittweise auszudünnen. Besagte Jagdkommandos sollten vornehmlich darauf abzielen, feindliche Befehlshaber und Totenbeschwörer auszuschalten, um die Truppenkohärenz der Untoten zu vernichten. Zusätzlich sollten feindliche Durchbrüche durch Kanonenstellungen vor Alterzspafen klein gehalten werden.
Es gelang Spähern der Allianz im Vorfeld, die anrückende Geißelstreitmacht ausfindig zu machen und ihre Ankunft zu prognostizieren. Sie schien darauf erpicht, sowohl den Perenoldhügel als auch Alterszapfen gleichzeitig anzugreifen. Es gelang allen Truppenkontingenten rechtzeitig, sich plangemäß in Stellung zu bringen und den Feind zu empfangen. Außerdem konnte Finnje Freitag aus Verhandlungen mit der Argentumdämmerung einige Dosen Vakzin erlangen, die vornehmlich unter Koalitionstruppen verteilt wurden, um sie vor den gegenwärtigen Auswirkungen der Seuche des Untodes zu bewahren. Ferner erlangte Freitag einen Satz geweihter Reagenzien, die der Sturmwächterin dazu dienten, einen Gebetskreis in Alterszapfen zu errichten, dessen schützender Segen die ganze Schlacht über auf die Verteidiger des Nordwestgefälles einwirkte und gar viele Leben rettete. Einen ähnlichen Schutzsegen sprachen die Paladine von Andorhals Vergeltung auf dem Perenoldhügel. Inbrünstig weihten sie den erkorenen Grund für die bevorstehende Schlacht.
Die Geißel begann ihren Angriff auf beiden Schlachtfeldern mit überwältigenden Stürmen niederer Untoter. Bedauerlicherweise vermochten die Lanzenträger des Dämmersturms, die der Front aus Allianzsoldaten zur Seite gestellt waren, die Flanken nicht zu halten. Sie mussten sich sehr heillos zurückziehen. Die Verluste waren groß. Die Allianzsoldaten konnten die Stellung indes halten, was auf ihre zahlenmäßige Stärke und die bessere Ausrüstung zurückzuführen war. Das führte dazu, dass die Untoten beständig am Wellenbrecher aus Allianzsoldaten vorbei, in Richtung Alterszapfen (und damit hinein in den Trichter) strömten. Auf dem Perenoldhügel kam es derweil zu keinerlei Nahkämpfen. Die Litaneien der Paladine von Andorhals Vergeltung zerstörten die anrückenden Untoten aus der Ferne in rechtschaffenen Lichtblitzen, während die Lichtnahschen Bliden die übrigen Untoten zerschmetterten.
An der Alterszapfen-Front geschah es nun, dass die vielen errichteten Stellungen und Jagdverbände des Dämmersturms innerhalb derer sich vornehmlich (wenn auch nicht ausschließlich) ehemalige Mitglieder der Venture Company befanden, es mit einer nicht enden wollenden Schar von durchbrechenden Untoten zu tun bekam. Viele der Stellungen konnten nicht die nötige Feuerkraft aufbringen, um den Ansturm zurückzuhalten, zumal die Geißel sich nicht um ihre eigenen Verluste scherte. Kurzum wurden viele der Stellungen überrannt, wobei die meisten der dort platzierten Truppen erbarmungslos den Ghulen, Totenbeschwörern und wandernden Moorleichen zum Opfer fielen. Andere traten schleunigst den Rückzug an. Die Jagkommandos erwiesen sich als erfolgreicher. Sowohl Scharfschützen der Allianz als auch einige Dämmersturmverbände, die dem Hauptstrom des Feindes auswichen, konnten mehrere Totenbeschwörer ausschalten. Die daraus resultierende Unordnung innerhalb der Geißelstreitkräfte spielte den Verteidigern des Nordwestgefälles etwas Zeit ein, obgleich der Strom an nachrückenden Untoten kaum abriss. Bevor die Übermacht jedoch direkt auf Alterszapfen drängen konnte, gelang es den vornehmlich von Dunkeleisenzwergen besetzten Stellungen, ihre ausgehobenen Feuergruben zu entzünden. Die sich daraufhin schnell entwickelnden, kalkulierten Brände, bremsten den Ansturm der Untoten und erschwerten der Geißel das weitere Vorankommen nachhaltig. Die fast über die ganze Länge des großen Schlachtfeldes angelegte Linie aus Brandherden, behinderte jedoch auch verbündeten Truppen, nachzurücken und die in schwere Kämpfe verwickelte Front zu unterstützen. Ein geplantes Netz aus Meldegängern konnte nur sehr lokal verwendet werden. Bis zur Feuerlinie, abgesehen von der rings umkämpften Front der Allianzsoldaten, herrschte das totale Chaos.
Es gelang der Rotte Grauschmied, sich von ihrer Stellung aus mit einem Schredder und einem schweren gnomereganischen Maschinengewehr bis zur Front durchzuschlagen, wo sie versuchte, die Bresche, welche die geflohenen Lanzenträger hinterlassen hatten, zumindest teilweise zu füllen und gegen weitere Untote zu halten. Tatsächlich konnte die Rotte eben jene Kerbe in der Front bemerkenswert lange behaupten. Die Geißel entsandte daraufhin einen ihrer abscheulichen Todesritter. Das pestilenzstrotzende Ungetüm aus Eiter, aufgedunsenem Fleisch und verrostetem Eisen vermochte die umliegenden Untoten zu gefährlicher Durchschlagskraft zu erregen. Doch die gemeinsame Anstrengung der Rotte Grauschmied hielt dem Todesritter stand. Rottenmeister Feritan Grauschmied stellte sich der Abscheulichkeit todesmutig im Zweikampf entgegen. Ein Mitläufer namens Evered Eltringham tat sich heldenhaft hervor, da er den Todesritter mit seiner Worgenform überraschte und unter Einsatz seiner Kräfte auseinanderriss. Diese aufopferungsvolle Einzelleistung, ließ die marodierenden Rotten in der Nähe in Unordnung zerfallen. Die hinter der Front wütenden Geißeltruppen, jetzt abgeschnitten von Verstärkung, konnten durch einzelne zurückgebliebene Stellungen sowie die Jagdkommandos, weiter ausgedünnt werden. Die Sektion Alpha, die das Schlachtfeld von der größten vorgelagerten Stellung aus befehligte, vermochte die Auflösungserscheinungen der Dämmersturmtruppen zu bremsen und den Kampf unweit der Brandlinie wieder aufzunehmen. Der Hüter der Ländereien, Hendrick Heineken, ersuchte mehrmals die Unterstützung bisher zurückgehaltener Allianztruppen und entsandte mehrere Meldegänger, um größere Teile der Streitmacht in seiner Nähe zu versammeln. Allerdings erreichten nur wenige ihr Ziel. Dennoch konnte die Sektion zusammen mit einer kleinen Einheit von erfahrenen, eidtragenden Lanzenträgern die Stellung halten und es sollte auch bis zum Ende der Schlacht niemand ihren Stützpunkt überwinden.
Peter Appel koordinierte ein Kommando, das sich auf die Suche nach taktischem Sprengstoff aus den Überresten der gefallenen Stützpunkte konzentrierte. Da die Untoten ihren Angriffen stets schnell attackierende Ghule vorausschickten, waren diese kaum zum Einsatz gekommen. Diese Zufuhr an Sprengstoff war maßgeblich für die Widerstandskraft der Stellung Heinekens.
Vermutlich merkte die Geißel nun, dass ihre Truppen nicht vermochten die Hauptfront der Allianz und die hintere Front des Dämmersturms kraft ihrer kleineren Untoten zu überwinden - wenn es auch zunächst danach ausgesehen hatte. Ihre Antwort auf diesen Umstand bestätigte eine Serie von grausigen Gerüchten, dass ein Frostwyrm die untoten Heerscharen begleiten würde. Verstörend-monströse Schwingen, als braue sich am Himmel ein Gewitter zusammen, bedeckten just das Schlachtfeld. Die Luft kühlte sich bis unter den Gefrierpunkt ab. Ein knöcherner Drache stieß aus den Wolken und sein Odem trieb eine eisige Kerbe in die tapfere Front der Blauröcke. Diese versuchten noch Widerstand zu leisten, traten dann aber erschüttert den Rückzug in Richtung Alterszapfen an. Selbiges galt für die Rotte Grauschmied, die ihre behauptete Bresche aufgab und nun ihr Heil in der Flucht suchen musste. Der Frostwyrm zog eine Schneise der Verwüstung durch den Sumpf, hinterließ eisgespickte Trauerweiden, zerschmetterte mehrere Stellungen und belegte weite Teile des Schlachtfeldes mit tödlichen Hagelschauern. Dann drehte er mit derselben Plötzlichkeit wieder ab, um auch die Front des Perenoldhügels zugunsten seiner finsteren Meister zu brechen. Dort jedoch vermochten die Katapulte Lichtnahs den Himmelsschrecken in der Luft zu treffen und darnieder auf die Grenzssteine des Nordwestgefälles zu zwingen. Ein Paladin von Andorhals Vergeltung namens Bruder Arnold, Ratsmitglied von Tobiasstadt, führte eine kleine Schar von Markstädtern aufs offene Feld, wo der Drache niedergestürzt war. Dort vernichtete er die unheilige Bestie mit rechtschaffenem Zorn und dem Mut der Menschen von Markstadt, auf das sein Name - Arnold der Drachentöter - als flammendes Infernal der Hoffnung auf dem ganzen Perenoldhügel erschallte. Die Untoten hatten bereits einhundert Rotten versammelt, um eine mögliche Bresche des Frostwyrms auszunutzen. Doch ob des lichtgeweihten Aktes der Drachentötung gelang es den Truppen des Nordwestgefälles hier oben, ihre Schanzen unter geringen Verlusten zu behaupten und jeden Untoten vergehen zu lassen, der es wagte, allzu nah vor die Grenze des Nordwestgefälles zu hechten.
Im frostwyrmbeförderten Chaos an der Alterszapfen-Front kam es derweil zu sonderbaren Zwischenfällen. Während zahlreiche versprengte Stellungen versuchten, sich gegen umherstreunende Ghulrotten zu behaupten und sich große Truppenaufgebote auf der Flucht vor dem Drachen befanden, überfielen Gruppen von Gudrunsheimern an mehreren Stellen die Truppen des Nordwestgefälles. Die Rotte Grauschmied musste sich nicht minder eines Angriffs erwehren. Es ist davon auszugehen, dass diesen Attacken mindestens zwanzig Streiter des Dämmersturms zum Opfer fielen. Mehr noch wandten sich einige Rotten der vor Alterszapfen kampierenden Gudrunsheimer gegen die bisher kaum zum Einsatz gekommenen Kanonenstellungen des Dämmersturms. Den dort stationierten Kanonieren der Allianz gelang ein schneller Rückzug, doch um die Kanonen nicht in die Hände der Verräter fallen zu lassen, wurden sie kurzerhand zerstört. Daraufhin rückten die Wolfskrieger von Burg Stahlkamm aus, um die Kanonenstellungen zurückzuerobern und den dort marodierenden Gudrunsheimern den Garaus zu machen. Der sogenannte König Paul von Gudrunsheim zeigte sich entsetzt über den Verrat seiner Leute und beteuerte alsogleich, nichts mit der Angelegenheit zu tun zu haben.
Während des allgemeinen Rückzugs aller Truppen um mehrere Meilen, zurück in Richtung Alterszapfen, hielten die Dämmersturmoger und Kriegshäuptling Muhbrag eine vorgelagerte Stellung an der Nordflanke des auf Alterszapfen zulaufenden Sumpfabschnitts. Sie hielten etwa dreihundert Untote davon ab, auf Alterszapfen vorzustoßen und fällten vier Monstrositäten, ehe die Geißel begann, ihre Stellung zu umgehen.
Der Rotte Grauschmied sowie anderen Truppenteilen gelang es auf ihrem Rückzug, vereinzelte festgesetzte Kampfverbände aus Umklammerungen zu befreien. Dabei kam es zum Teil zu weiteren, heftigen Nahkämpfen mit bulligen Frontbrechern der Geißel, skelettierten Bogenschützen und anderem Gesocks. Die meisten abgekämpften Truppenteile, einschließlich der Rotte Grauschmied, verbarrikadierten sich in ausgebrannten Stützpunkten, um den weiteren Verlauf der Schlacht abzuwarten. Der Hauptgrund dafür war die diffuse Lage in Richtung Alterszapfen, wo sich Dunkeleisenverbände sowie Truppenkontingente unter Heineken gezwungen sahen, alle übrigen vorgelagerten Kohlegruben zu entzünden, um den Vorstoß der Untoten zu bremsen. Die ausufernden Torfbrände machten jeden heillosen Rückzug zum Wagnis. Im Begriff, seinen Kampfverband in Sicherheit zu bringen, fiel Titt Wumpe, Eidträger des Dämmersturms und Ratsmitglied von Alterszapfen, tapfer kämpfend wider die untoten Horden.
Indes versammelte die Geißel das Gros ihrer Rotten, um einen konzentrierten Angriff auf die geschwächte Verteidigungslinie des Hüters der Ländereien zu unternehmen. Heineken und Appel, die ihnen beistehende Phalanx sowie mehrere Einheiten von Dunkeleisenzwergen bemühten jedoch rechtzeitig, die unmittelbar vor ihrer Stellung platzierten Feuergruben zu entzünden und dadurch eine fast unüberwindliche Todeslinie zwischen Alterszapfen und der Geißel aufzuwerfen. Die schiere Heftigkeit der Brände ließ die Temperatur im Sumpf bedrohlich ansteigen und verhinderte den unkontrollierten Ansturm weiterer Ghule.
Aus dieser Pattsituation heraus betrat der Befehlsstab der Geißeltruppen das Schlachtfeld. Ein eisiger Luftzug brachte die erhitzten Sumpfgefilde zum Brodeln, ehe sich das widernatürliche Antlitz eines Lichs offenbarte, der mit finsteren Relikten und einer Messingkrone behangen langsam auf die Stellung des Hüters der Ländereien zusetzte. An seiner Seite marschierte eine schwer gepanzerte Leibgarde aus verstörenden Kolossen, bewaffnet mit Runenklingen aus den Gletscherfestungen von Eiskrone. Rostige Glockenschläge wogten durch das Fegefeuer der Kohlegruben und kalte Ströme schlugen eine glimmende Kerbe ins schützende Inferno. Nie war ein größerer Schrecken durch den Sumpf gen Nordwestgefälle marschiert. Doch in dieser finstersten Stunde erschallten von Norden und von Süden her die Fanfarren der Allianz. Feldmarschall Reifer ließ die Falle zuschnappen und mobilisierte große Teile seiner bisher zurückgehaltenen Streitmacht, um die sich offenbarenden Strippenzieher der Geißel in die Zange zu nehmen.
Während schon aus der Distanz mehrere Schützenregimenter der Allianz zahlreiche niedere Untote zu vernichten vermochten, suchte Feldmarschall Reifer mit seinem persönlichen Kommandotrupp und einige Elitegardisten den unmittelbaren Nahkampf mit dem gekrönten Lich und seinen grausigen Begleitern. In einem kurzen aber heftigen Zweikampf bezwang Reifer den Lich, während seine Truppen die Saronitpanzer der ihn umgebenden Todesritter sprengten. Daraufhin ward eine teuflische Druckwelle aus scharfkantigen Eissplittern freigesetzt, die den Nebel im Sumpf eine Meile weit zerriss. Augenzeugen berichteten von einer seltsamen Engelsgestalt, die aus der Düsternis des rauchverhangenen Himmels stieg, die Krone des Lichs ergriff und mit ihr gen Anderwelt verschwand. Die Schergen der Geißel zerfledderten unter der blauen Front von Feldmarschall Reifer und was den Klingen und Kugeln der Allianz entkam, floh von einer seltsamen Panik ergriffen bis tief in den Morast, wo es fortan siecht und seelenlos unachtsamer Reisender harrt.
So endete die Schlacht im Totensumpf.
Folgen: Es ist den Streitkräften der Koalition von Aiden zusammen mit der Allianz gelungen, den Kult der Verdammten und seine Geißelschergen vor der Grenze des Nordwestgefälles aufzuhalten und zu bezwingen. Eine Belagerung von Alterszapfen geschweige denn ein direkter Angriff auf den Ort konnte abgewendet werden. Auch der Perenoldhügel hielt mit phänomenalem Erfolg dem Vorstoß der Geißel stand. Leider erlitt besonders der Dämmersturm schreckliche Verluste und hätte die Allianz nicht von Anfang an das Schlachtfeld behauptet, wäre der Geißel ein baldiger Durchbruch gelungen.
Die vielgerühmten dämmersturmschen Lanzenträger wurden in großer Zahl von den Untoten überrannt. Nicht minder konnte unter den Alterszapfenern, die vornehmlich aus verschiedenrassigen Überläufern der Venture Company bestanden, nur selten genug Feuerkraft aufgebracht werden, um dem Feind zu trotzen. Die meisten Kampfverbände räumten ihre Stellungen nach dem ersten Feindkontakt, so sie nicht direkt durch die massierende Gewalt der grotesken Ghule, Moorleichen und verwesenden Ungeheuer umgebracht wurden. Wenn die Dämmersturmtruppen überhaupt Erfolge gegen den Ansturm der Geißel verzeichneten, bestanden diese in eigenständig operierenden Jagdkommandos, zu denen die Rotte Grauschmied zählte, im blutigen Widerstand von Hendrick Heineken und allem voran im Anlegen dutzender Brandpfade und torfbewehrter Feuergruppen. Diese waren vor allem auf das Zutun der Dunkeleisenzwerge von Alterszapfen zurückzuführen. Sie erkauften der Allianz Zeit, zu manövrieren, deckten Rückzüge und ließen gar viele Untote in den sicheren Untergang stolpern. Der Verrat einiger Gudrunsheimer, der leider zum Verlust der Großkanonen führte, brachte zusätzliche Unruhe in die Streitkräfte des Dämmersturms. Das einzige dämmersturmsche Kontingent, das die Schlacht mit vollem Erfolg überstand, waren die Dämmersturmoger unter Häuptling Muhbrag.
Die Schlacht im Totensumpf hat das militärische Potenzial des Dämmersturms im Nordwestgefälle erheblich geschwächt. Seine Vormachtsstellung ist verloren. Bis auf einige bewährte Veteranen ist der dämmersturmsche Lanzenträger tapfer kämpfend untergegangen. In Gorheim beklagen nun viele Familien den Heldentod ihrer Väter und Söhne. Die Bevölkerung von Alterszapfen ist auf ein Viertel seiner ursprünglichen Größe gesunken. Besonders Dunkeleisenzwerge bilden nun den Großteil der Einwohner. Der einst umtriebige, laute Ort, scheint fast wie ausgestorben.
Im Gegensatz dazu hat Markstadt auf dem Perenoldhügel kaum Verluste erlitten und beinahe jeden Vorstoß bereits aus sicherer Distanz zunichte gemacht. Die vom Orden Andorhals Vergeltung behütete Stadt wird daran zu großem Selbstbewusstsein finden. Bruder Arnold erfährt im ganzen Land Achtung und Lobpreisung als Drachentöter, während Großmeister Orodaro sich seines Standes ob allgegenwärtiger Ehrerbietung und angesichts seines taktischen Geschicks sicher sein kann.
Der signifikante Beitrag der Allianz zum Sieg über die Geißel ermöglicht Feldmarschall Reifer neue Verhandlungsspielräume. Die Schlacht endete mit der Erkenntnis, dass das Nordwestgefälle der Allianz mehr bedarf als die Allianz des Nordwestgefälles. Im markstädtischen Land, in Tobiasstadt und auf Burg Stahlkamm wird (auch unter der Bevölkerung) zunehmend Wohlwollen für eine engere Zusammenarbeit mit der Allianz laut. Es ist möglich, dass die Zugeständnisse der Allianz, die im Zitronenfrieden beschlossen wurden, in Zukunft übergangen oder gänzlich aus der Welt geschafft werden. In jedem Fall ist die Allianz auf dem besten Wege, sich einen festen Platz im Nordwestgefälle zu sichern. Wie dieser gestaltet sein mag, werden Zeit und politische Fleißarbeit zutage fördern.
Es scheint, als wäre die Geißel im Nordwesten von Alterac keine ersichtliche Kraft mehr. Die Nähe zur Scholomance könnte zwar stets erneute Bedrohungslagen hervorbringen, doch ob der Kult der Verdammten erneut willens ist, Mühen in die Region des Nordwestgefälles zu investieren, bleibt fraglich. Wer weiß schon, was ein madendurchwuchertes Kultistenhirn umtreibt. Leider konnten nicht alle Geißelrotten vernichtet werden. Im jetzt als Totensumpf bekannten Morast, östlich des Gefälles, treibt sich noch manch schaurige Gestalt herum, weswegen allen Bewohnern des Nordwestgefälles davon abgeraten wird, Fuß auf dieses Terrain zu setzen. Alterszapfen wird weiterhin Sorge tragen müssen, die Ostgrenze des Nordwestgefälles vor unliebsamen Grenzüberschreitungen durch einzelne Untote zu schützen.
Besondere Ehrungen: Auf dämmersturmscher Seite sind nach Auffassung des Oberkommandos alle Überlebenden der Schlacht, die an unmittelbaren Kampfhandlungen beteiligt waren, mit dem Rubinschädel zu ehren. Die Heftigkeit des Angriffs, die Verlustrate und die desaströse Herangehensweise hat den Truppen alles abverlangt. Hendrick Heineken, die Sektion Alpha und die erfahrenen Lanzenträger in seiner Nähe haben das Schlachtfeld lange Zeit gegen eine Übermacht behaupten können und verdienen daher geschlossen das Stahlkreuz. Die überlebenden Dunkeleisenzwerge, die am Bau der wichtigen Kohlegruben beteiligt waren, werden vom Rat von Alterszapfen für die Auszeichnung mit der Siegmarke empfohlen. Ferner seien alle Tagelöhner der Schlacht zu Mitläufern zu befördern. Der Hüter der Ländereien empfiehlt Rottenmeister Grauschmied für die Auszeichnung mit der Schlangenklinge. Rottenmeister Grauschmied würdigt im Besonderen die Leistung von Evered Eltringham, der, zwar nicht im Alleingang, doch maßgebend dazu beitrug, einen Todesritter der Geißel zu Fall zu bringen. Er empfiehlt ihn für die Dämmerklinge.
Besoldung:
[Es folgen lange Besoldungslisten, die vornehmlich auf den Tod gefallener Alterszapfener und Gorheimer verweisen. Irgendwo dazwischen finden sich die Namen der Beteiligten des Eisenschmiedener Dämmersturms und der Rotte Grauschmied.]
Sturmwächterin Viktorie Goldschild: Verzicht auf Besoldung, 50 Marken
Feritan Grauschmied: 300 Goldstücke, 45 Marken, Rubinschädel, Schlangenklinge
Mergram Eisenzorn: 50 Goldstücke, 40 Marken
Phaeron Pfannenschwinger: 50 Goldstücke, 40 Marken
Hugo Pfeifer: 50 Goldstücke, 40 Marken
Twankly Knallfix: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel
Moritz Treubleib: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel
Alva Lairnaugh: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel
Evered Eltringham: 4 Goldstücke, 35 Marken, Rubinschädel, Dämmerklinge
Konstantin Maroy: 4 Goldstücke, 35 Marken, Rubinschädel
Kaspar Katzenjammer: 4 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel
Meise: 2 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel, Beförderung zur Mitläuferin Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Das Skriptorium |
| | | Merry
Anzahl der Beiträge : 44 Anmeldedatum : 04.08.20 Ort : Ich war hier, ich war dort, ich war überall vor Ort
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Sa Okt 30, 2021 11:35 pm | |
| Prognose zu den geplanten Geschäften in Gorheim
von Evered Eltringham
Vermutete Einnahmen - Monatlich
Bewirtung – 50-100 Goldstücke )
Prostitution – 120-200 Goldstücke )
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Vermutete Ausgaben – Monatlich
Bewirtung – 20-60 Goldstücke )
Gehälter – 20–40 Goldstücke )
Gebäudemiete – 10 Goldstücke
Weitere Ausgaben – etwa 5 Goldstücke
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Die Einnahmen belaufen sich voraussichtlich auf 170 bis 300 Goldstücke
Voraussichtliche Ausgaben sind 55 bis 115 Goldstücke
Eine Gewinnspanne von rund 115 bis 285 Goldstücke sind voraussichtlich zu erwarten.
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Anteilig davon 100 bis 270 Goldstücke direkt an den Dämmersturm (vor Steuern)
Anteilig dazu verlangt der Verpächter eine Abgabe von 15% des Gewinnes
Anteilig 15 Goldstücke für die Leitung |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Mi Dez 29, 2021 8:25 pm | |
| Grauschmieds Bericht aus Dörflingen Auf Geheiß der Sturmwächterin ward mir, Skriptor-Rottenmeister Feritan Grauschmied, die Ausbildung der männlichen Hirten von Dörflingen aufgetragen. Ich sollte die kämpferische Schlagkraft der Bevölkerung Dörflingens verbessern. Bisher griff Dörflingen ausschließlich auf weibliche Kriegerinnen zurück, die sich im Umgang mit Wurfspeeren bereits in mehreren Schlachten als kostbare Hilfstruppen für den Dämmersturm erwiesen haben. Aus diesem Grund hatte die Sturmwächterin Sorge um das Selbstbewusstsein der männlichen Bevölkerung und setzte sich kraft meines Aufenthaltes (auf meinem familiären Wohnsitz im Ort bauend) für die Würdigung der waffenfähigen Männer im Ort ein.
Ich verstand den mir gegebenen Auftrag als kräftigenden Dienst an der Verteidigung des Volkes. Ferner empfand ich es als meine Pflicht, den Respekt des Dämmersturms für die Männer von Dörflingen auszudrücken, die aufgrund der vielgerühmten Frauen des Ortes bisher nur wenig Aufmerksamkeit erfahren hatten. Ich kann vermelden, dass beide Vorhaben geglückt sind, wenngleich ich in Aussicht stelle, dass Dörflingens Hirten sich nicht eignen, um als kämpferisches Potenzial für ein attackierendes Kriegsvorhaben herzuhalten. Zuvorderst will ich meiner Aufgabe als Skriptor nachkommen und die bisherige Geschichte des Ortes in wenigen Worten nacherzählen, da die Aufzeichnungen einer jüngeren Zusammenfassung ermangeln.
Vor dem Eintreffen des Dämmersturms im Nordwestgefälle wechselte die Herrschaft über das hügelige Dörflingen unregelmäßig unter verschiedenen, in Alterac obwaltenden Raubrittern und kleineren Kriegsfürsten. Dabei erlitt die Bevölkerung verschiedene Formen brutaler Unterdrückung. Zuletzt unterstand Dörflingen der Willkür des selbsternannten Herzogs Trüffel, der ob seiner außerordentlichen Fettleibigkeit den bekannteren Beinamen "Der Eber" trug. Dörflingen versorgte sich dieser Tage (wie auch heute) über seine Schafszucht, eine rege Wollproduktion und eine vortreffliche, darauf aufbauende Webkunst und Schneiderei. Außerdem verfügt Dörflingen über eine bescheidene Landwirtschaft, die vielfältige alteracsche Gemüse- und Obstsorten hervorbringt. In Dörflingen befand sich einst ein im ganzen Gefälle bekanntes Freudenhaus, das als Treffpunkt und hindurchziehenden Räuberbanden (wie denen des Ebers) als häufige Anlaufstelle diente. Die Macht des Ebers wurde durch Operation Schlachthaus gebrochen. Der Eber selbst fiel in der Schlacht um den Eberbau durch einen mächtigen Zauber des geehrten Eidträgers Sergei Jagellovsk. Dörflingen selbst wurde durch einen schnellen Angriff der Rotte Heldenhammer befreit. Danach fiel der Ort in den Einflussbereich von Herzog Bauergard (von Markstadt) und im Verlauf des Ersten Frühlingskrieg an das Wolfsheer unter Herzog von Wolke. Einige Zeit nach dem Zweiten Frühlingskrieg durchquerte Herzog von Wolke Dörflingen zusammen mit der Braut des Dämmersturms. Die Legende besagt, Herzog von Wolke habe sich auf dem Gipfel ausschweifender Feierlichkeiten der Hoheit der Braut unterworfen und sei ihrer Schönheit unterwürfigst und vor den Augen ganz Dörflingens erlegen. Dörflingen zeigte sich entzückt über die Niederwerfung des Tyrannen und begrüßte die neue, nun wahrhaftig gewonnene Freiheit. Alle Frauen Dörflingens nehmen sich seither das Beispiel ihrer Befreierin zum Vorbild und eifern ihrer Anmut und ihrem Pflichtbewusstsein nach. Nachdem die Braut des Dämmersturms die Markstädtische Koalition bei Alterszapfen zum Sieg wider die Dämonen führte, übten sich die Frauen Dörflingens (ihrem Vorbild entsprechend) im Kampf mit Wurfspeeren. Dörflingen entwickelte eine straffe Gesellschaftsordnung mit gemeinschaftlicher Krankenversorgung, einem Dorfabschnitt für schwangere Frauen und Kindererziehung, strengen Ernährungsgrundsätzen und zielgerichteter Arbeitsteilung. Nach dem Büßerfeldzug reiste der Kommandant des Dämmersturms nach Dörflingen. Dort kam es zur gepriesenen Nacht der Fünfundzwanzig, kraft der Dörflingen seine Treue zum Dämmersturm bestätigte und den Kommandanten als erhabenen Herrn der Braut des Dämmersturms anerkannte. Die Ländereien von Dörflingen sind seither ein wichtiges Schutzgebiet des Dämmersturms. Im Zuge des heillosen Durcheinanders, das nach dem Büßerfeldzug an der Westmark des Nordwestgefälles herrschte, gelang es der Sturmwächterin, die damals noch Rottenmeisterin Goldschild war, Dörflingen davon zu überzeugen, den Leichentribut der unwilligen Aidener zu übernehmen, um einen zerstörerischen Plünderfeldzug der Verlassenen abzuwenden. Dieses bittere Opfer, das bis zum Ausbruch des Blutkrieges währte, wurde von Dörflingen willig ertragen. Die Sturmwächterin bemühte sich daraufhin mit großer Leidenschaft um das Wohlergehen Dörflingens, wobei sie gemahnte, die brennende Verehrung für die Braut des Dämmersturms gewissenhaft zu zügeln, um nicht dem Wahnsinn anheimzufallen. Sie sorgte für die sichere Geburt der Nachkommen des Dämmersturms, die in der Nacht der Fünfundzwanzig Zeugung erfuhren, und leistete für lange Zeit ihren Dienst am einfachen Volk. Als maßgebliche Wegbereiterin der Koalition von Aiden, Beschützerin und auserkoren-geweihte Mutter der Kinder des Kommandanten, ferner als Predigerin und Lehrmeisterin, kommt der Sturmwächterin heute besondere Verehrung zu. Die Dörflinger feiern sie als Heilige Prophetin und rechtschaffende Nachfolgerin der Braut des Dämmersturms. Ihr mäßigendes Wort hatte großen Einfluss auf die Lebensweise zugegen. Erwähnenswert ist außerdem die Rolle der Lady Jane von Rosenfurth, die im dörflingschen Pantheon (wenn man so möchte) manchmal als unterstellte Gemahlin des Kommandanten und manchmal als Teil-Inkarnation der Braut des Dämmersturms verstanden wird. Die Dinge werden hier, das musste ich bemerken, etwas unscharf. Lady Jane erfährt Anerkennung als ehrbare Verführerin, lebende Schönheitsikone und Schutzherrin der Schneiderinnen im Ort. Manche der kundigen Handwerkerinnen eifern dem Ziel entgegen, eines Tages in den Dienst der Rose zu treten, um ihre Künste an einer Inkarnation der Braut zu vervollständigen. Sie empfinden es als religiösen Akt an Licht und Dämmersturm - und überhaupt erstrahlt die Treue zum Dämmersturm selten mit solcher Inbrunst wie in den Hügeln von Dörflingen.
Die Geschichte von Dörflingen kennt, von unserem geehrten Kommandanten abgesehen, keine männlichen Vorbilder. Es war daher kein Zufall, das diese, obgleich ebenfalls zu körperlicher Gesundheit und Kraft strebend, spätestens seit der Ankunft der Braut des Dämmersturms nur eine untergeordnete Rolle in der dörflingschen Gesellschaft spielten. Ich kann nicht gerade behaupten, dass sich die Männer darüber sonderlich beklagt hätten. Ihnen kam landwirtschaftliches Tagewerk, das Hüten der Schafe und Zimmermannsarbeit zu, für die ihnen angemessen großer Respekt vergolten war. Vermutlich tat es sein Übriges, ständig von schönen Frauen umgeben zu sein! Die Hirten waren allerdings nicht abgeneigt, sich einer Kampfausbildung zu unterziehen. Besonders in Anbetracht der Tatsache, auf diese Weise noch besser gegen gefährliche Wildtiere vorgehen zu können.
Ich richtete meine Bemühungen darauf aus, einen widerstandsfähigen Gewalthaufen aufzustellen und die geeignetsten Männer in grundlegenden Fragen der Schlachtordnung zu unterweisen. Sie folgten meinen Weisungen mit großer Aufmerksamkeit und nahmen die aufeinander abgestimmten Bewegungen schnell in ihr Kampfverhalten auf. Dadurch lernten sie, stehende und bewegliche Feinde einzukreisen und sich, andersherum, nicht selbst vom Feind in die Zange nehmen zu lassen. Da sie mit ihren Hirtenstäben am vertrautesten sind, hielt ich es für sinnvoll, diese als ihre Waffen beizubehalten. Ich zeigte ihnen, wie sie gepanzerte Gegner gemeinsam niederringen können und wie ein Ansturm auf dem Schlachtfeld zu empfangen ist. Letzteres erwies sich ohne abhärtende Bedrohungskulisse als schwierig. Mehrfach ließ ich die Hirten gegeneinander anrennen, um ihre Standfestigkeit, Schulter an Schulter, zu erproben. Ob sie in der Schlacht die Stellung halten - besonders gegen einen sichtbar überlegenen Feind - vermag ich jedoch nicht zu beurteilen. Ich halte es für einen klugen Einfall, sie im Ernstfall an der Seite der Kriegerinnen von Dörflingen einzusetzen. Vermutlich würden sie sich nicht die Blöße geben, die Flanke ihrer Schwestern preiszugeben. Dementsprechend betonte ich die ineinandergreifende Wirkung eines vielfältigen dörflingschen Aufgebots. Soweit ich das einschätzen kann, schien sie das zu freuen.
In einer zweiten Phase unterzog ich die Hirten umfassenden Ausdauerübungen. Zwar waren sie im Vorfeld bereits in guter gesundheitlicher Verfassung, doch es schien mir sinnvoll, ihre vorhandenen Stärken zu betonen. Hinzu kommt, dass die Hügel von Dörflingen sich hervorragend für anspruchsvolle Laufübungen eignen. Diese Laufübungen erweiterte ich um kräftigendes Gewichteheben und regelmäßige Bäder in kaltem Wasser. Nichts, was den Dörflingern nicht sowieso schon bekannt gewesen wäre. Um ihren Gemeinschaftssinn im Kampf zu stärken, ließ ich sie diese Übungen gemeinsam durchführen - zum Beispiel durchs Schleppen von Baumstämmen.
Zuletzt ließ ich aus den Reihen der Hirten einen Anführer wählen, der die weitere Ausbildung zukünftig sicherstellt und den Gewalthaufen auf dem Schlachtfeld anführt. In solchen Fällen ist es immer ratsam, das Urteilsvermögen der ansässigen Leute zu betonen. Zumal es darum ging, ihr Selbstbewusstsein zu stärken! Sie wählten einen Mann namens Horst Söder zu ihrem Anführer, der mir für die Aufgabe durchaus geeignet erschien. Ein kerngesunder Dörflinger im besten Alter, der mit seinem Stecken flink umzugehen versteht. Auch in Fragen der Schafszucht scheint er über weitreichenderes Wissen als seine Nachbarn zu verfügen. Ich verlieh ihm den Titel Oberhirte von Dörflingen und überließ die Männer ihren Übungseinheiten. Nach der Fertigstellung des Grauschmiedschen Führungsentwurfs fertigte ich eine Fassung für Dörflingen an und unterwies die Männer im Einsatz desselben. Damit beendete ich meine Ausbildung.
Abschlussbemerkung: Es ist mir gelungen, die Hirten von Dörflingen zu einer schlagkräftigen Truppe zu formen, die sich auf dem Schlachtfeld und in kleineren Scharmützeln als widerstandsfähiges Gemenge aufstellen lässt. Sie bietet die Möglichkeit, mittelstark gerüstete Feinde lange genug zu binden, um sie den Wurfspeeren der Kriegerinnen auszusetzen oder Flankenschläge durch andere Kräfte des Dämmersturms zu erlauben. Die Hirten von Dörflingen sind ausgesprochen gesund, ausdauernd und loyal. An der Seite der Kriegerinnen von Dörflingen entfalten sie ihren ganzen Mut. Ihr besonderes Hirtenwissen macht sie zu überlegenen Streitern im Kampf mit verschiedenen Raubtieren. Ich würde davon abraten, ihre Bewaffnung zu verändern. Sie verfügen über widerstandsfähige Hirtenstäbe. Damit fühlen sie sich sicher. Die Stecken entsprechen ihrem Selbstverständnis und ihrem Tagewerk. Sie ließen sich höchstens durch Metallstäbe ähnlicher Form ersetzen, um die Schlagkraft des Gewalthaufens weiter auszubauen. Soweit mir gesagt wurde, war es allen Beteiligten eine große Ehre, unter einem Rottenmeister des Dämmersturms lernen zu dürfen. Sie freuen sich über das neu erlangte Wissen und geloben, stets bereit zu sein, sollte der Dämmersturm sie zur Schlacht rufen.
Besoldung
Feritan Grauschmied: 30 Goldstücke, 30 Marken Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen aus Alterac, möge der Winterhauch Freude und Geschenke auch in die wärmeren Gefilde dieser Welt übersenden!
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge!
Feritan Grauschmied Rottenmeister des Dämmersturms |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Mo Jan 03, 2022 5:15 pm | |
| Bericht des Übungseinsatzes der Rotte Goldschild (Aufklärung und Rückkehr nordöstlich des Nordwestgefälles) Einsatzteilnehmer: Hugo Pfeifer (Eidträger), Mergram Eisenzorn (Eidträger), Twankly Knallfix (Eidträgerin), Cornelium Manadraht (Tagelöhner)
Vonwegen unserer hochwürdigen Sturmwächterin Viktorie Goldschild her aufgetragen, war der Goldschildrotte veranlasst, nordöstlich von Alterszapfen, bar gescheiter Mützelkluft und Waffengeschirr und allem, sich im Bergland und auf Tal und bei Rabengeschrei zurechtzufinden, dass sie recht wohl nach Hause zurückfinden sollte, ohne zu erfrieren, zu verhungern und dabei bloß mit mannsnahem Zeug und einem scharfen Messer ausgestattet. Dazu war angebracht, allerlei Rätselei zu lösen, um günstigen Kram beizufinden, dass sie leichter wird, die beschwerlich und notgedrungen besagte Reiserei.
Die Goldschildrotte ward abgesetzt von einem Eisenvogel, dass sie sich fand auf weiter Flur und hoher Alm. Ein bisschen Wasser war dabei und ein harscher Tropfen. Drum zog sie los, Brennholz ranzuschaffen und weil sie kluges Volk gewesen, namentlich die Knallfix und der Manadraht, vermochte sie Orientierung zu schaffen, dass nach Westen der heimatliche Weg zu betreten war. Also ging es drum, dass der Pfeifer, dies hier zu schreiben verpflichtet, windigst in eben diese besagte Richtung, nach Westen zu ziehen anbefahl, weil er nämlich der Anführer war. Und darob erging ihm der Gedanke, weil er schon oft hat hungerlichst hatte verreisen müssen, nicht lang zu verharren und besser rasch die Heimat zu suchen, anstatt dran zu krepieren. So ging es bis zur Nacht. Wie der Abend kam, sprach Cornelium Manadraht, der auch Tagelöhner war, von einer Wundergerätschaft, die fliegen und zu erspähen vermochte, was hinter Kamm und Stamm, im Land also, sich regt, ohne dass einer von der Goldschildrotte, sie begleitend, abgestellt werden muss. Da ließ der Cornelium sie fliegen, die Gerätschaft, und sie berichtete allerlei wunderliche Dinge auf einem Zauberstecken. Davon wusste nur Cornelium zu lesen. Hugo meinte, dass ihn das sehr verwundere - doch ließ er es geschehen und wie er dem Bericht gelauscht hatte, fand die Rotte bald Wasser, wo es das Wundergerät sagte und Bäume ebenso und es konnte eine Bettstatt bereitet werden, aus Ästen, Laub und dergleichen. Es regnete auch, daher wurde dazu ein Dach gebaut, wo alle Unterschlupf fanden. Pfeifer konnte das gut, denn er tat dies schon viele Male und war gebürtig von diesem Lande her. Und mit Feuer wurde Wasser erhitzt, dass es an nichts mangelte, weil auch Nüsse von den Bäumen fielen. Daran füllten sie die Mägen, die Rottenleute. Es wurde außerdem recht wohl gesucht, nach Fleisch, aber kurzer Dinge nichts gefunden. Um es später einmal schnell zugehen zu lassen, den Lagerbau und alles Zeug, formte Hugo sich aus Steinen und dicken Stücken Holz und Wurzelwerk eine Axt. Der Stein ward geschmiedet von Mergram Eisenzorn, mit seinem Hammer und aus meisterlicher Zwergenhand. Das sollte die Arbeit leichter machen. Da alles gut zustande kam, wurde all dies zur gebräuchlichen Weise des Herangehens.
Es war auch danach weiterhin ein schlimmer Schauer, der Wald und Tal in Nässe tränkte und bitterlich kalt und durchweichend für alle Kleidung bis auf die Haut. Mit der Nase nach Westen, so wusste man gut an der Sonne zu lesen, ging es immerzu weiter und schnell und beharrlich. Das Wundergerät vom Manadraht erzählte bald von einer Felskluft, dass alle Schutz vor dem Regen finden könnten. Es war ganz schwer zu glauben, doch es gelang, den Weg zu finden, der Rotte, die dann im Felsspalt auf allerlei garstige Flederratten traf, die harsch bepissten, die ganze Rotte, weil sie geweckt wurden, aus ihrem täglichen Schlummer. Es war ein Elend! Aber jäh war der Rotte in der Kluft eine neue Bettstatt bereitet und Feuer gemacht und Knallfix konnte schießen, einige Flederratten, dass sie ein zünftig Abendessen waren. Da zogen Manadraht und Knallfix aus, dass sie der Rotte neues Brennholz finden und es zur Kluft bringen. Sie sind gestoßen auf ein böses Wolfsgetier, dass sie aber mit viel Kunst und Mut in die Flucht schlugen, die Gnome. So ging es zu, in der Kluft.
Wie hier genügend Zeit zugebracht, war die Rotte weitergezogen nach Westen, wo ihr ein Schmarrn bereitet dalag, über einem Loch. Und lochlichst verpfählt war das eine Falle, dass der Schatz, der darauf niedergelassen, sie auslöste, wenn er nicht recht wohl und angedacht genommen wird. Da gingen viele Gespräche und Überlegungen zusammen, dass alle ihre Klugheit probten und sie diese zusammenlegten und obdoch alle es verwussten und einen Weg fanden, gelang es trotzdem nicht. Hugo Pfeifer nahm sich lange Stämme - wohl zurechtgeschlagen - und der Manadraht viel Zauberkram und der Mergram einen Stein. So wollten sie den Schatz mit Achtsamkeit nehmen. Dass es ein Fluchen gab und ein Ärgernis und allerlei unheiliges Geschwätz, verzuckte Hugo seine Stämme und alles fiel zusammen und war doch nach viel Mühe zunichte gemacht. Da marschierten sie voller Gram weiter durchs Land, weil so viel Schmarrn an ihnen angerichtet wurde. Auch Mergram war voller Unmut und hatte es auch zweimal im Namen. Mergram Eisenzorn war sein Name, dass er Gram vorne und Gram hinten zeigte und sehr viel davon, wie es weiterging. Das war ihm wohl recht zugestanden.
Es kam dann allzu viel Hungrigkeit beisammen und Elend und wieder Regen, dass der Himmel eine Hundsfott war und der Wind umso kälter anschlug. Die Rotte verließ den Wald und erreichte ein grasliches Hochland, um das hohe Zipferl da lagen, mit Schneebedeckung und ganz unbekannt, sodass es noch ein weiter Weg sein musste. Da fanden sich viele kleine Tiergestölpel, doch waren sie von schwacher Machart und außerdem Zeichen, die von der gelobten Frau Sturmwächterin für die Rotte hinterlassen wurden. So ging es zu, bis die Rotte an ein Gehöft trat. Da gab es guten Unterstand und Brennholz, dass sie es aufluden, die Söldner vom Dämmersturm, und in der Kate eine schriftliche Botschaft entdeckten, die von der Sturmwächterin verkündete, dass ihre Rotte sich klug verhalten muss. Da bliesen sie ihre Wangen auf und dachten nach, wobei sie das Gehöft erkundeten und weiter Brennholz schlugen. Da fand der Mergram Eisenzorn, der nach dem Vorratskeller strebte, ein Loch im Boden, in das er hineinstieg und worunter ihm, Prestorwurfverdammel, ja eine ganze Schar Rattengezücht unterkam, bebeintes Geschmeiß und Teufeleien. Da hielt der Mergram Eisenzorn Unterredung mit dem Rattengezücht, das wird Kobold genannt, und hat jäh die anderen herangeholt. Und so machten sie eine Hexerei, die Kobolde, dass alle erlebten die schlimmen Dinge, die ihnen wurden angetan, die da waren Hunger und Vertreibung und Elend. Wer schwachen Herzens war, weinte gar bitterlich unter der Wirkung der Hexerei und es war ein schlimmer Kopfschmerz. Auch zeigte sich, wie das Gezücht auf einer Kiste saß, die vom Dämmersturm gewesen und sicherlich mit Schätzen angereichert für die weitere Reise. Die wollten sie nicht hergeben, die Diebe. Darum begann eine lange Krämerei, worin der Anführer vom Rattengezücht seine Forderungen unterbreitete. Die verhießen: Fleisch und ein neues Heimatloch für seine Sippschaft, dass er gegenzüglich die gestohlene Kiste herzugeben behauptete. Das war freilich frech und ein starkes Stück, dass er seinen Diebstahl mit Losungen versah und viele erregten sich, der elenden Sippschaft zernichtend beizukommen. Da hätte die Goldschildrotte ein Schlachtfest angerichtet und sie alle gestraft, für ihre Frechheit, mit Feuer und Lanze und sie hätte blutig obsiegt aber doch zum Preis einiger Narben. Da der Weg noch lang war, ins heimatliche Nordwestgefälle, meinte Hugo Pfeifer, es dürfe keinen Kampf geben und dazu, obgleich viel berechtigter Unmut herrschend sich gebärdete, dass die Botschaft der gelobten Sturmwächterin nur heißen konnte, friedlich mit dem Rattengezücht zu verkehren. Das urteilte Hugo Pfeifer, weil er die Sturmwächterin erlebte, in Aiden, bei Schnitterswall und vielen zusätzlichen Gelegenheiten, da sie immer friedlich obsiegte, so frech und diebisch der Feind auch war, und sogar große Ogerbrut vom Dämmersturm bekehrte. So meinte er, dass die Goldschildrotte sich Frau Sturmwächterin Viktorie Goldschild zum vorbildlichen Beispiel nehmen möge. Und Hugo erklärte also dem grässlichen Anführer der Kobolde, der Kuznox hieß und viel widerlichen Schmarrn vorantrieb, dass er auf die Forderungen eingeht.
Da zog die Goldschildrotte aus, um Fleisch zu finden. Ein neues Heimatloch für das Rattengezücht sah sie bei der Felskluft im Waldland, wo Flederratten leben. Das mochte recht zusammenkommen, das Gezücht und die Flederratten. Tiefer in den Bergen hat es sich zugetragen, dass die Goldschildrotte zwischen hohen Felsen, die das Wundergerät erkannt hatte, ihr gutes Lager aufschlug mit Feuer und knurrenden Mägen, da sie doch selbst Hunger litt. Am Tage, der darauf folgte, sprach der Zauberstecken vom Manadraht, dass es lebendes Getier in der Nähe gäbe, in den Klippen und mit den Augen waren auch Geschöpfe in der Ferne auszumachen. Da machten sich die Söldner vom Dämmersturm auf den Weg und entdeckten einen Beerenstrauch, an dem sie etwas aßen und zubald drei Widdertiere. Von denen war eines groß und zwei klein, dass es Mutter und Zicklein sein mochten und sich an den Hängen aufhielten, wo sie schnell hätten können nach Bergeshöh entschwinden. Hugo Pfeifer aber kannte das Jagen. Da sprach er, dass Mergram Eisenzorn und Twankly Knallfix sich hinter den Steinen verbergen sollen und er ihnen das Getier zutreibe. Da lauerte er am Tier und um es herum und stieg über hohe Kanten und an vielen spitzen Steinen vorbei, und schoss mit seiner Armbrust auf die Hänge bei den Widdertieren. Das war, damit diese von den Hängen flohen und allerlei Raubtiere in der Höhe wähnten. So trabten sie vom Hang fort und weiter auf die Flur, dass Hugo hinter ihnen aus den Hängen kam und toste und schrie und einen schrecklichen Anblick abgab, der die Tiere nach Mergram Eisenzorn und Twankly Knallfix verschreckte. Da schoss Knallfix auf die Tiere und machte viele zunichte und Mergram schlug mit seinem Hammer das Hammelfleisch tot. So war die Jagd erfolgreich, bei der die Beute in die Arme der Jäger getrieben wurde und groß war die Freude und gierig knurrten die Mägen. Nacheinander trugen sie alles ins Lager und Hugo nahm das Fell und das Fleisch und teilte es nach Gedärmen, die essbar waren und denen, die nicht essbar waren und er schnürte die essbaren Gedärme ins Fell und gab die anderen den Raben. Es war genug Fleisch für das Rattengezücht und die Heimreise. Damit es nicht verkommen mochte, ließ Hugo das Fleisch gründlich über dem Feuer räuchern - das geschah mit dem Brennholz und dem Rauch, der daraus aufstieg. So wird frisches Fleisch für viele Tage tragbar und geschmackvoll. Die Goldschildrotte füllte ihre hungrigen Mägen und manch eine Träne ging darüber ab, dass nun endlich so viel gesundliches Fleisch ihre Bäuche nährte.
Während die Räucherung zuging, im Lager der Goldschildrotte, machten sich Hugo Pfeifer und Cornelium Manadraht am nächsten Tage auf, dass sie weiteren Verheißungen des Zaubersteckens nachgingen, von einem allzu nahen Erdloch. Darüber dachten sie, eine nähere Stätte für das Rattengezücht zu entdecken. Dabei fanden sie bald eine Höhlenkuhle, wie das Wundergerät hatte auf dem Zauberstecken versprochen. Es war aber ein faules Gewölbe mit giftigem Schirmwuchs, eine Elendigkeit aus kranker Ritze gekrochen, stinkend seine pelzigen Samen saftend. Da war ihnen schlecht und sie erkannten, dass Obacht recht am Platze schien. Da machte der Cornelium seine feurige Hexerei, um die Höhle vom Giftwuchs zu befreien, aber es nützte doch alles nichts. Hugo staunte, da Cornelium viele Flammen beschwor und staunte zweimal, da die Höhle doch weiterhin bewuchert schien. Weil sie aber wissen wollten, was in der Höhle lag, schickte Cornelium das Wundergerät, das ihn begleitete, in die Höhle, damit es aus dem Inneren berichten möge. Dabei kam nichts zusammen, als das es keine echte Höhle sondern nur eine giftige Kuhle war. So zogen sie wieder ab, der Hugo und der Cornelium und wuschen sich klug mit vergorenen Beeren, um kein Gift an sich zu halten. Dadurch wurden sie nicht krank.
Wie es angedacht war, ging die Rotte bald zum Gehöft zurück, worunter das Rattengezücht sich häuslich eingerichtet. Hugo Pfeifer gemahnte zur Vorsicht, da er sich doch redlich viel aufs Hungerleiden und die Ärgerlichkeiten verstand, die damit einhergehen und wie die Völker untereinander sich verhalten, wenn die einen hungrig sind und die anderen nicht hungrig sind. Da war er sehr misstrauisch und wollte nicht gleich alles zeigen, was sie in den Bergen gefunden hatten und darum auch Wachsamkeit um das erbeutete Fleisch hegen, um es nicht an das Gezücht zu verlieren. Er schickte Mergram Eisenzorn und Cornelium Manadraht, dass sie eine Unterredung mit den Kobolden machen und ihnen Fleisch und eine Bleibe in Aussicht gestellt wird, wenn sie die gestohlene Kiste hergeben. Und es war dazu gedacht, dass dem Rattengezücht ein Pakt angeboten wird, dass sie für ihr Erzschlagen vom Dämmersturm mit weiterer Nahrung entlohnt werden. Doch es kam dabei nicht viel zustande und die heimtückischen Kobolde hetzten den Mergram gegen den Cornelium und den Cornelium gegen den Mergram, dass sie einander grämten ob der Sturheit der Ratten. Da erkannte Twankly Knallfix, dass sie die Kerzen, die das Rattengezücht köpfelte, zu besitzen wünschte und erkundete das Gehöft und rundherum und die Treppe herunter, bis in den Keller und Hugo Pfeifer kam zu den Verhandlungen, wo er selbst die Sturheit der Ratten bezeugte, die ungeheuerlich sich aufspielte. Da sagte der Hugo Pfeifer zum Anführer der Kobolde, er möge den Schatz herausgeben und Fleisch für sein hungriges Volk erhalten und obendrein erfahren, von der Höhle mit dem Flederratten und ein Stückerl Fleisch war ihnen dazu schon als Kostprobe geschenkt. Da verlangte der gierige Kobold, dieser Raffzahn, dass die Goldschildrotte das ganze Geschmeiß bis zur Höhle führe und forderte drum ihre Zeit und ihren ganzen Vorrat an Fleisch und Mühe ein. Und die Twankly Knallfix war plötzlich als Geisel inmitten von Kobolden wiedergefunden, doch dann schnell wieder freigegeben. Da ging es hin und da ging es her. Und der gierige Koboldanführer beharrte auf seinem Wucher und vielen Tollereien, dass sich seine ganze verkommene Abart zeigte. Lieber wollte er seine elende Sippschaft verhungern lassen als darauf zu verzichten, die Goldschildrotte aufs letzte Fleischstück und um viele Tage auszubeuten. Was war das für ein fürstliches Geschmeiß - nicht einmal ein Perenolde hat schändelnder an seinem Volk verfahren. So trug es sich zu, im Gehöft, dass Hugo Pfeifer die dreisterlichen Bedingungen nur ablehnen konnte, dass ihm die gesättigte Heimkehr erhalten bliebe. Der Koboldanführer sprach dagegen seine schattenhaften Drohungen, gewährte der Rotte aber freies Geleit.
Daraufhin hielt Hugo Pfeifer eine Beratung ab, denn es war doch allzu einsichtig, dass ein hungerleidendes Rattengezücht ihnen bald auflauern werde, jetzt wo um die reiche Fleischbeute der Goldschildrotte sicherlich schon manch ein Gerücht umging. Da beschlossen sie aus der drohenden Gefahr heraus, ärgerlich in den Krieg zu ziehen, dass die Gier der Kobolde sie nicht überrumple. Da war der Schatz der Kobolde schon wenigstens zur Hälfte in Vergessenheit geraten, der Diebstahl, weil die Goldschildrotte keine Verletzungen hegte und nun auch keinen Hunger mehr. Umso grausiger war daran die Gier des Koboldanführers. Doch es führte ja kein Weg daran vorbei, den Kampf zu suchen, da der Hunger das Rattengezücht bald würde zu allerlei Scheußlichkeiten erregen. Da berichtete die findige Knallfix kraft ihrer eigenen Geiselei, ein Loch in der Erde erblickt zu haben, das vom Keller abführend einen zweitverbleibenden Eingang ins heimgesuchte Gewölbe des Gezüchts wies. So wusste die Goldschildrotte um alle Zugänge in den Keller. Da war also eine Falltür und ein Tunnel, den sie durch die Erde gegraben hatten, an einen geschundenden Kornspeicher heran, wie jäh zu entdecken war. So fassten sie den grimmigen Plan, alle Zugänge mit Holzgebälk zuzumachen und Feuer und Rauch in ihr Loch zu drängen. Darüber war keine Glücklichkeit unter den Zänkern der Goldschildrotte, doch konnte es nicht sicherer begangen werden als auf diese Weise. Der Koboldanführer schickte bereits seine Späher. Da mussten sie eine Ablenkung herstellen, die Söldner vom Dämmersturm, und schlugen sich genug Holz und Nägel zusammen, ehe sie den Kobolden eine gastliche Schenkung zum Abschied aussichtig machten. So gab die Rotte etwas Fleisch ab, doch nicht so viel, dass sie selbst daran hätte hungern müssen. Und sie nahm dieses Fleisch und warf es in die Kellerluke und lockte sie dadurch alle hinein und in ein gieriges Raufen unter ihresgleichen. Da schlug die Goldschildrotte erst die Kellerluke zu und dann den Schacht und machte Feuer mit Holz und Stroh und allen Dingen, die dazu taugten. So waren sie schnell geräuchert und es ging schlimm unter ihnen zu, dass es eine harte Seele braucht, davon zu berichten oder Zeuge einer solchen List zu sein. Da kratzten sie an den Wänden und einander die Augen aus und raunten und schrien in ihrem letzten Kampf. Viele gingen schnell zugrunde, während die Goldschildrotte mit großer Aufmerksamkeit der beiden Belagerungen harrte. Da waren bereits viele unter viel Pein untergegangen, als schließlich ein Durchbruch versucht wurde, bei der Kellerluke. Hugo Pfeifer, Mergram Eisenzorn und Twankly Knallfix stellten sich dem entgegen und Cornelium Manadraht hielt aufmerksam die andere Versperrung, die beim Kornspeicher war. Das Rattengezücht, das es durch die Kellerluke schaffte, sah schon ganz elendig aus. Es hatte zuletzt viel hungrig sein müssen und jetzt hatte es auch keine Luft mehr bekommen. So schlug sich die Goldschildrotte leicht mit den Ratten und machte sie alle zunichte, mit Lanze, Hammer und Donnerbüchse und es kam dabei kein Kratzer zustande, sodass es, alles zusammengenommen, ein erfolgreiches Schlachten ergab. Zuletzt schrie ihr Anführer, dass er sich ergebe, der Diebische und er kam mit dem wenigen überlebenden Geschmeiß hinaus. Doch er widersetzte sich den Forderungen Hugo Pfeifers. Da hat Knallfix noch mehr von ihnen totgeschossen. Jetzt blieben sie stehen, die Ratten, und ließen sich knechten. So war es der Goldschildrotte ein Sieg mit Bitterkeit aber doch ein großer Gewinn, ohne Verluste und es kam alles wie angedacht, dass die Vorräte sich weithin hielten, die Gefahr geschlagen und die Kiste des Dämmersturms erbeutet werden konnte.
Als Hugo Pfeifer die Not der Ratten sah, empfand er Mitleid mit ihnen, obwohl sie ein schlimmes Gezücht waren. Er ließ ihren Anführer und zwei weitere Kreaturen am Leben, dass sie an einem Strick zusammengebunden, obdoch mit genug Verpflegung abgeführt wurden, um in Alterszapfen ihre Schuld zu begleichen, mit Arbeit aber genug Fleisch, dass sie sich immer sattessen können. So hätte es für viele ausgehen können, hätten sie maßvoll die Verhandlung bestritten. Im Keller, wo das Rattengezücht lag, bis an die Decke gestapelt, so hoch und schlimm zugerichtet und alles verendet, konnte die Goldschildrotte den Schatz bergen, wovon aber manches zu Bruch gegangen. Da war an brauchbaren Dingen ein Feuerzeug, eine Laterne mit Öl, Fusel und allerlei Einzelheiten, die man zum Klettern benötigt, dazu Seile und Haken. Das konnte alles aufgeladen werden. So ging die Goldschildrotte bald weiter nach Westen, machte es dem armen Rattengezücht, dass sie so schlimm versucht hatte, zu täuschen, aber leicht, dabei zu bleiben. Da kam es zu mancher Rast, nur ihretwegen, damit sie ihre Wunden behandeln und sich erholen konnten. Hugo Pfeifer sprach dazu einiges mit Kuznox, dem Anführer, damit sie keine Flucht unternahmen. Wenn eine Sippe unterworfen wird, dann ist es ein Gutrat, den Anführer recht angenehm zu behandeln, dass er sie alle in Schach hält, die anderen Sippenmitglieder.
Beim Marsch auf Westen, der Sonne zu, die da war im Untergang, erreichte die Goldschildrotte bald das Hochgebirge, wo Hugo Pfeifer eine Hochwanz erkannte. Da sagte er, dass sie Titanenhand genannt wird und er erkannte außerdem drei Zipferl, die gefährlich anmuten und daher geschimpft sind als Die Drei Dämonen. So wusste Hugo Pfeifer, dass es kein weiter Marsch mehr war, bis zum Perenoldhügel im Nordwestgefälle. Da es um die Vorräte wohl bestellt war und keiner Not litt, mochte Hugo Pfeifer die großen Berge umgehen, dass sie kein neues Ärgernis einbrachten und es gemütlich nach Hause ging. Da regnete es sehr schlimm, der Himmel die Freudentränen, dass die Helden bald heimkehren und traurig, weil doch so viel Blut vergossen wurde. Dagegen schlug Hugo Pfeifer Kletterhaken in die Klippen und nahm das Seil und spannte ein Ziegenfell über der Goldschildrotte. Er spannte es mit der fettigen Seite nach oben, dass der Regen davon abgleiten sollte und er trug den anderen auf, einen Wassergraben in die Erde zu machen, dass der Regen vom Ziegenfell darin vom Lager fernblieb. So blieben sie ein wenig trocken - durch das Ziegenfell und den Graben. Wenn ein schlimmer Regen kommt, ist es Gutrat, sich zu überdachen und einen Graben zu machen, der auch den Boden trockenhält. So war das also gemacht. Auf diese Weise erreichte die Goldschildrotte bald freudenvoll den Perenoldhügel und grüßte die von Markstadt auf der Schanz und zog dann nach Alterszapfen, wo es wüst zugeht und der Rat von Alterszapfen, die Goblins dort, das Rattengezücht in seine Obhut nahm. Dann gingen sie noch eine Weile und kamen in Gorheim an, dass sie Tränen der Freude vergossen, wie der Himmel über Alterac und viel schmausten und schliefen.
Da wurden sie schließlich zur gelobten Sturmwächterin gerufen und Hugo Pfeifer führte sie in die Berge hinauf, zur eisigen Burg Wellenheim, wo sie thront, die Herrin des Dämmersturms. Und es gab ein festliches Mahl und die Goldschildrotte war aufgefordert, unter dem heiligen Licht der Wellenheimer Lanze und bei der Sturmwächterin sitzend, von allen Dingen zu berichten, die ihr widerfahren. Da lösten sie viel Gram, die Wanderer, und manchen Ärger, der ihnen auf der Reise widerfahren. Und weil Cornelium Manadraht, der Tagelöhner, frech geworden, wie ihm der Mergram Eisenzorn nicht gefiel, musste er gescholten werden. Doch darüber fand die gepriesene Sturmwächterin beschwichtigende Worte und lobte das gemeinsame Obsiegen der Goldschildrotte. Dann aber sprach sie mit großer Härte das Versagen an, das an den Kobolden geschehen war und wie die darnieder geschriebenen Bemühungen nicht genug waren, Freundschaft mit ihnen zu schließen. Die Sturmwächterin sagte mit großem Wissen, dass die Koboldsippschaft die Goldschildrotte nicht betrogen hätte und es andere Wege gegeben hätte, ihnen eine Bleibe zu bereiten. So war es Hugo Pfeifer zur tadelnden Strafe gemacht, das überlebende Rattengezücht in Alterszapfen wohlrecht zu umgarnen und zu echten Wesen des Dämmersturms zu erziehen, obgleich dieser ihre Art so sehr gepeinigt hatte. Drum wurde ihm das Herz schwer, vor dieser unmöglichen Prüfung.
So hat es sich zugetragen, das Unternehmen der Goldschildrotte im Oberland und wenn auch manch unwichtige Erläuterung ausgeblieben ist, wurden doch alle erzählenswerten Dinge darniedergeschrieben, auf das sie mit völliger Wahrheit allen nachkommenden Generationen und Streitern des Dämmersturms zum Vorteil gereichen mögen. Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Hugo Pfeifer Eidträger des Dämmersturms unter der gelobten Sturmwächterin Viktorie Goldschild Besoldung:Ob der erprobenden Angelegenheit, fiel kein Sold für die Goldschildrotte an. Hugo Pfeifer: Kein Sold, 80 Marken (aus dem Säckel der Sturmwächterin) Mergram Eisenzorn: Kein Sold, 80 Marken (aus dem Säckel der Sturmwächterin) Twankly Knallfix: Kein Sold, 80 Marken (aus dem Säckel der Sturmwächterin) Cornelium Manadraht: Kein Sold, 60 Marken (aus dem Säckel der Sturmwächterin) |
| | | Jon Fischer
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Di Feb 08, 2022 7:23 pm | |
| Lage in KarpfenfangDem Sturm entgegen! Es hat sich viel getan in Karpfenfang und dieser Bericht wird beschreiben, wie die Lage dort genau ist. Der Zustand der Häuser Als ich die Statthalterschaft dieses Fischernestes übernahm, waren die Häuser in einem katastrophalen Zustand. Wohnen konnte man darin allemal - kam jedoch ein Sturm, saß die ganze Brut darin nicht mehr im Trockenen. Um diesen Umstand zu ändern schloss ich einen Vertrag mit Ingrid von Aiden: Sie bekommt jeden zehnten Fisch, der in Karpfenfang geangelt wird und eine nicht unerhebliche Summe Gold - sie schickt Holz und Arbeiter. Die Arbeiter haben die Häuser wetterfest gemacht; die Zufriedenheit der Einwohner ist gewachsen. Um weiteren Fortschritt zu bringen haben die Arbeiter aus Aiden ebenso eine Brücke gebaut, die Karpfenfang mit dem Land verbindet. Es mag noch keine befestigte Straße geben, doch der Ort ist nun wesentlich einfacher zu erreichen. Nicht zu vergessen, dass er zuvor bei starkem Niederschlag nur mit Booten zu erreichen war. Die neue Brücke hat dieses Ärgernis aus dem Weg geschafft. Nahrung, Versorgung Der Ort konnte seit der Murlocmigrationskrise nicht mehr autark exestieren - stets waren Essenslieferungen aus Dörflingen nötig. Der Fisch war verdorben, wann immer meine Fischer ihn aus dem See zogen. Dieser Umstand hat sich geändert. Wo wir vorher auf Dörflingen angewiesen waren, lebt der Ort nun wieder vom eigenen Fischfang. Um Handel zu treiben reicht es nicht aus, weil schlicht und ergreifend zu wenige Fischer vor Ort sind. Ich arbeite allerdings an einer Lösung dafür. Gut Ding will Weile haben - ich bin zuversichtlich, dass Karpfenfang in nicht allzu ferner Zukunft über einen florierenden Fischhandel verfügen wird. Wie oben angesprochen lebte der Ort eine lange Zeit auf Kosten der Dörflinger. Dieser Umstand wurde auch dadurch geändert, dass ich jede geeignete Fläche in und um Karpfenfang dazu genutzt habe, Gemüse anbauen zu lassen. Das hat die Zufriedenheit im Dorf weiter gesteigert. Eine Schweinezucht liegt mir ebenfalls vor. Diesbezüglich werde ich Eidträgerin Finnje Freitag konsultieren. Bildung Viele Menschen aus Karpfenfang können weder lesen, noch schreiben. Ihre Rechenkünste reichten aus, um ihren Fisch abzuzählen. Tatsächliche Schulbildung fehlte jedoch gänzlich. Ein Stammkunde der Winkelhütte erzählte mir von einem Wanderlehrer, der im Königreich Sturmwind umherzieht. Ich konnte ihn ausfindig machen und dazu überreden, sich in Karpfenfang niederzulassen. Er bringt den Menschen dort nun Lesen, Schreiben und Rechnen bei. Für den Karpfenang'schen Nachwuchs habe ich eine Schulpflicht angeordnet - die Kinder sollen in den Genuss zivilisierterer Bildung kommen. Die Menschen sind dafür sehr dankbar. Allgemein kann man sagen, dass der Ort einen großen Sprung gemacht hat. Er ist dazu in der Lage, sich selbst zu versorgen, die Anwohner müssen bei einem Sturm nicht mehr im kalten Nass sitzen und auch wenn es aus Eimern pisst, der Ort ist auch ohne Boot erreichbar. Es gibt die Möglichkeit sich zu bilden und auch der Nachwuchs der Dorfbewohner wird nicht dumm sterben. Die Menschen sind zufrieden. Doch das war erst der beschwerliche Anfang. Es gibt Pläne für die Zukunft, die ich mit dem faulen Lumpenpack aus Eisenschmiede teilen möchte. Steinbruch Karpfenfang verfügt über sehr große Ressourcen an Felsen, die in einem Bruch zu Stein gehauen werden könnten. Dieses überschaubare Fischernest könnte eines Tages für seinen Felsen bekannt sein, der im ganzen Gefälle verbaut wird. Doch diese Tage sind aktuell noch fern. Es gibt zwei wesentliche Probleme, die einem großangelegten Start im Wege stehen. Das wäre zum einen der mangelnde Zuwachs an Menschen, die Karpfenfang besiedeln. Damit einhergehend fehlen Fachkräfte, um meine Pläne in die Tat umzusetzen. Ich habe Spitzhacken und anderes Werkzeug gekauft und mit einigen Männern aus dem Ort erste Anlaufversuche gewagt. Mit wenig Erfolg. Ohne Fachkräfte wird daraus nichts; die prekäre finanzielle Lage unserer Kassen sind auch nicht hilfreich. Dazu werde ich weiter unten aber noch einige Worte verlieren. In erster Linie kümmere ich mich darum, einen Steinbruchmeister ausfindig zu machen - einer, der bereit ist, sich in Karpfenfang niederzulassen. Die Winkelhütte dient dabei der Informationsbeschaffung. Und wer auch immer das hier liest und einen Steinbruchmeister kennt, der gut bezahlte Arbeit weit im Norden sucht - lasst es mich wissen. Vielleicht finden sich auf diese Weise auch Lohnarbeiter. Ich werde diesbezüglich einiges in die Wege leiten. Der Steinbruch hat aktuell oberste Priorität. Ich bin guter Dinge, dass der Dämmersturm mit Karpfenfang in Zukunft einen ertragreichen Steinbruch haben wird, der das Gefälle beliefert. Wenn das der Fall ist, wird es einfacher sein, Siedler zu überreden, nach Karpfenfang zu kommen; wird es einfacher sein, Fischer zu finden, die bei uns anheuern wollen. Den Steinbruch betreffend werde ich in naher Zukunft einen eigenen Bericht verfassen, der mein genaues Vorgehen beschreibt. Fischerei Wenn der Steinbruch läuft, läuft auch die Fischerei - so zumindest meine berechtigte Annahme. Trägt meine Arbeit jedoch Früchte, wird Karpfenfang sich hinter Dörfern wie Aiden nicht verstecken müssen. Ich werde den obersten Fischer des Dorfes in Kürze mit einem Mitglied der Karpfenfanggarde in den Süden aussenden. Sie werden sich dort nach besserem Arbeitsmaterial für die Fischer umsehen; außerdem einen Fischer ausfindig machen, der kurzweilig für einen guten Lohn in den Norden kommt - er soll den Fischersleuten in Karpfenfang Kniffe nahebringen. Voraussichtlich erhöht sich der Ertrag dadurch etwas. Nach allem was ich gesehen habe, ist ihre Art die Dinge anzugehen etwas veraltet. Karpfenfanggarde: Die fünf Banditen, die ich eines Tages vorm Verlies bewahrte, erwiesen sich nach meiner Ausbildung, die ihnen das Fernspähen näherbrachte als äußerst effizient. Soweit man von ehemaligen Dieben erwarten kann, effizient zu sein. Nach der Feuerprobe, der Schlacht von Aiden gegen das untote Heer wurden sie zu Mitläufern ernannt. Auf Reisen nehme ich stets zwei von ihnen mit - sie dienen als meine Augen und Ohren; erweisen sich dabei als äußerst hilfreich. Jeder halbwegs ausgebildete Frontkämpfer wird sie vermutlich ungespitzt in den Boden rammen - aber auch das ist ein Umstand, den es zu ändern gilt und daran arbeite ich. Der Hüter der Ländereien hat mir zwei weitere Rekruten geschickt, zusammen mit einem Ausbilder. Er wird der gesamten Truppe den Lanzenkampf näherbringen. Wenn diese Grundausbildung abgeschlossen ist, werden die neuen Rekruten von mir, ebenso wie ihre Vorgänger, eine wegweisende Weiterbildung erhalten. Mein Ausbildungskonzept soll sie zu scharmützelnden Spähern heranziehen; Informationsbeschaffung im tiefergehenden Sinne wird ihnen ebenfalls nähergebracht. Das genaue Konzept ist in den Aufzeichnungen nachzulesen, sollte sich jemand dafür interessieren. Auch hier zählt: Steter Tropfen höhlt den Stein. Ihre tatsächlichen Fähigkeiten den Kampf betreffend wurden erst auf zwei Einsätzen geprüft. Wenn sie sich weiter gut anstellen und nicht vorzeitig an einer Klinge verenden, werden sie eines Tages vielleicht den Eid schwören. Wir werden sehen. Finanzen des Söldnerbundes Die finanzielle Lage des Dämmersturms betreffend sei gesagt, dass ich bisweilen nach Lösungen suche. Die aktuellen Umstände im Gefälle sind allerdings ebenfalls suboptimal. Als Meister der Münze von Tobiasstadt bin ich darüber im Bilde, dass die dort lagernde Allianzarmee sich nicht nur von Luft und Liebe ernährt. Als Verwalter sämtlicher Finanzen von Tobiasstadt, als auch dem Dämmersturm fällt mir die Aufgabe zu, die Versorgung dieser Bande zu gewährleisten. Dieser Umstand ist ebenso ein Ärgernis wie die allgemeine Tatsache, dass eine Allianzarmee im Gefälle lagert. Wie ich dem Protokoll der letzten Zusammenkunft entnommen habe, wird dahingehend bereits an einer Lösung gearbeitet. Ich kann nur zur Eile raten, denn über kurz oder lang wird es unsere finanzielle Lage weiter schwächen. Der Kaffeehandel im Gefälle spült unaufhörlich Gold in die Kassen unseres Söldnerbundes. Mir schwebt vor, den Handel eventuell auszuweiten. Pläne dahingehend sind in der Mache und wenn es sich ergibt, kann man den Gewinn ausweiten. Aber das steht in den Sternen. Auch diese Thematik betreffend werde ich gegebenenfalls einen einzelnen Bericht verfassen, der für jeden frei zugänglich ist. Abschließend sei gesagt, dass Karpfenfang einen Fortschritt gemacht hat. Pläne für die Zukunft stehen fest und ich bin zuversichtlich, dass sie Früchte tragen werden. Es wird sich zeigen. Der erste Schritt ist getan; Schritt für Schritt soll es weiter vorangehen. Ein weiterer Bericht für den Steinbruch wird in naher Zukunft folgen, ein Kostenbericht der Anschaffungen für Fischerei - auch um zu berichten, ob dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt war. Wenn sich mit dem Kaffeehandel neue Möglichkeiten erschließen, folgt ebenfalls Berichterstattung. Es wird meinerseits, die Pflicht als Schatzmeister wahrnehmend, nach Lösungen gesucht, die unsere Kassen wieder füllen. Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
gez., Jon Fischer von Karpfenfang, Rottenmeister und Schatzmeister des Dämmersturms |
| | | Jon Fischer
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| Thema: Re: Unsortierte Aktenberge Di Feb 08, 2022 7:54 pm | |
| (Ein Brief für die Sturmwächterin wurde zugestellt, versiegelt mit dem Wappen des Dämmersturms. Die Worte sind in feiner, leserlicher Schrift verfasst.)
Dem Sturm entgegen, Viktorie
Ich schreibe dir in einem Anliegen, das die Situation in Alterszapfen betrifft. Bosco Bolzenschuss hat mich als Schatzmeister darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Bitte nach der Aufnahme eines Kredits abgelehnt wurde. Die Köhlerei in Alterszapfen wäre ein Gewinn für uns alle, es fehlt nur'n bisschen Moos - du kennst ja diesen grünen Wicht. Allerdings lasse ich mir keinen Honig um die Schnauze schmieren. Ich war vor Ort, um mir ein Bild der Lage zu machen. Die Pläne, die sie ausgearbeitet haben sehen vielversprechend aus. Etwas sehr vielversprechend, doch tüchtig haben sie daran gearbeitet, wahrlich. Der Wald ist sehr dicht bewachsen und wird eine lange Zeit genug Holz bieten, um die Köhlerei zu versorgen. Von Braunkohleförderung ist die Rede. Doch das liegt noch in der Zukunft.
Wenn der Gewinn mit aktuellem Material und Kapazitäten erfolgt, wird er mittelfristig auf maximal 200 Gold geschätzt. Und Schätzungen tendieren auch dazu, die Erwartungen zu unterbieten. Expansion ist durch die dem Rat mögliche Vorgehensweise auch nicht zu erwarten. Es fehlt an Werkzeug, es fehlt an Maschinen. Lohnarbeiter und Treibstoff werden auch benötigt. Wenn die Köhlerei so in Betrieb ist, wie die Pläne des Rates es vorsehen, liegt der mögliche Gewinn bei satten 2.000 Goldmünzen. Dazu ist allerdings der besagte Kredit von 10.378 Dukaten notwendig. Ich habe Bosco gesagt, dass ich mich an dich wende. Die Pläne sehen vielversprechend aus und als Schatzmeister des Dämmersturms gebe ich der Sache meinen Segen; trage die Verantwortung dafür, wenn der Rat den Karren an die Wand fährt. Das habe ich Bosco auch gesagt. Ich bin sicher, dass ihm das ein weiterer Ansporn sein wird, sich ordentlich reinzuhängen.
Sofern dir die Sache komplett widerstrebt, lass es mich wissen. Andernfalls kann ich dir anbieten, verschiedene Angebote für Kredite einzuholen. Von Bosco war allen voran das Dampfdruckkartell angedacht. Wir haben dort schon mal Kreditwürdigkeit bewiesen und können mit guten Konditionen rechnen. Um die Aufnahme des Kredits kümmere ich mich dann; sollte es denn tatsächlich dazu kommen, werde ich auch dabei sein, wenn das Material gekauft wird - mit wachendem Auge. Ist der Stein im Rollen, werde ich im Sinne der Dämmersturm'schen Kassen auch alle zwei Wochen nach Alterszapfen reisen, um einen Finanzbericht vom Rat einzufordern und zu prüfen; nicht, dass dort Schindluder getrieben wird.
Lass es dir durch den Kopf gehen und lass mich wissen, ob du deine Meinung geändert hast. Ein hoher Gewinn in Alterszapfen könnte unter Umständen auch meine Bestrebungen in Karpfenfang, bezüglich des Steinbruches, begünstigen.
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
gez., Jon Fischer von Karpfenfang, Rottenmeister und Schatzmeister des Dämmersturms |
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