Dem Sturm entgegen! |
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| Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] | |
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Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 12:37 pm | |
| Der Sturm grüßt!
Diese neue Kartei sammelt die Berichte der aktuellen Zeitepoche in der Geschichte des Dämmersturms. Die vorherige Kartei, die diesen Namen trug, ist nun als "Post-Expansionistische Ära" in die Aufzeichnungen überführt worden. Die Post-Expansionistische Ära endete mit dem Beginn des Büßerfeldzuges, dessen Ende wiederum die aktuelle Zeitepoche einleitet. Die hier gesammelten Schriften dienen zur Dokumentation der Einsätze des Dämmersturms, als Lehrmaterial, als historiographische Ressourcen und zur Aufzeichnung des Werdegangs der zahlreichen Mitglieder unter dem Banner des Söldnerbundes.
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge!
Das Skriptorium
Zuletzt von Orodaro am So Jul 26, 2020 1:56 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 12:46 pm | |
| - Zitat :
- Botengang in Sturmwind
Seid gegrüßt, Kommandant!
Es war meine Aufgabe, der Tavernenbetreiberin Marla Hedges die Nachricht zu übermitteln, dass ihr sie nicht in Sturmwind treffen werdet. Stattdessen sollte sie darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass sie sich entweder mit einem hochrangigen Gesandten unterhalten oder euch in Eisenschmiede besuchen kann. Weitergehend sollte ich einen Termin einholen, an dem ihr sie oder sie euren Botschafter in Empfang nehmen werdet, beziehungsweise in Empfang nimmt.
Nachdem ich den Auftrag von euch erhielt, brach ich umgehend mit der Tiefenbahn nach Sturmwind auf. Die Fahrtkosten wurden zu meiner Verärgerung mal wieder erhöht, weswegen ich dringlichst um Erstattung selbiger von fünfzehn Stuwminder Silbermünzen - also insgesamt dreißig Silbermünzen! - bitte.
Ich bin euren Anweisungen gefolgt und habe die unweit entfernte Spielunke im Zwergendistrikt rasch finden können. Da mir das Gesicht von Frau Hedges nicht bekannt war, zog ich es vor, die Schenke von außen zu beobachten, um herauszufinden, wer dort das Sagen hat. Schließlich wäre es gewissermaßen töricht gewesen, mich einfach mit meinem Anliegen durchzufragen! Während meiner Observation kehrten viele zwielichtige Gestalten ein und aus. Ein auskehrender Mann mit dunklen Haaren, merkwürdigem Gesicht und Schwert am Gurt, lächelte mich verdächtig an. Ich ging dem aber nicht weiter nach und lächelte zurück. Bei ihm befand sich eine Frau. Die beiden platzierten sich am Kanal und besprachen irgendetwas. Als der Mann wieder hineinging, näherte sich mir die Frau und wollte wissen, was ich hier treibe. Ich gab ihr keinerlei Informationen preis. Kurz darauf wurde der besagte Mann in den Räumlichkeiten offenbar in ein Handgemenge verwickelt. Wie er aber sein Schwert zog, warf ihn die Hausherrin vor die Tür, die sich mir dann also zeigte, sodass ich sie ansprechen konnte.
Marla Hedges gab sich trotz meiner respektierlichen Versicherung, dass ihr euch über ihre Einladung gefreut habt, nicht sehr begeistert über das Ausschlagen ihrer Einladung. Ich will sogar behaupten, dass sie Verägerung ausstrahlte. Ferner lehnte sie es ab, sich nur mit einem Botschafter des Dämmersturms zu unterhalten. Sie betonte, dass sie euch dieses Mal persönlich sprechen muss. Dementsprechend ersuchte sie einen Termin, den ich ihr für übernächste Woche Dienstag anbot und den sie dankend annahm.
Damit war mein Auftrag erfolgreich beendet und ich hoffe, dass alles zu eurer Zufriedenheit geregelt wurde.
Sold
Dagobert Rosenluft: 50 Silbermünzen, 5 Marken
Dem Sturm entgegen!
Dagobert Rosenluft
- Veidt schrieb:
Bericht der Satisfaktion des Frederick von Reibstein
Teilnehmer: Fischer ( Söldner ) Alexander Garcia ( Söldner ) Finnje Freitag ( Mitläuferin ) Hjalmar ( Tagelöhner ) Falkner ( Söldner ) Verlauf:
Die Gruppe traf sich nach Absprache auf der Straße westlich von Goldhain. Falkner übernahm das Kommando und Finnje Freitag verteilte Geschenke, in Form von Heiltränken und Sprengstoff. Hab nichts davon haben wollen, weil ich nicht gut werfen kann und manch anderem ging es ähnlich. Fand es aber gut, dass die Frau sowas selber herstellen kann. Muss ne Schießmeisterin an ihr verloren gegangen sein. Sind dann der Straße in Richtung Westfall gefolgt und bogen nach dem Überqueren eines kleinen Baches, der Sprenkel, gen Süden, zum Treffpunkt von Frederick von Reibsteins Leuten, die sich in einem kleinen Zeltlager unweit des Bachs versammelt hatten und insgesamt etwa ein Dutzend Mann zählten.
Wurde schnell klar, dass Frederick von Reibstein und seine Leute ein Haufen versoffener, unterbelichteter Goblinlutscher sind, die ihre eigenen Ziegen ficken und die dringend auf unsere Anwesenheit angewiesen waren, da sie selbst zum Kacken zu dämlich und zum gerade Pissen zu dicht waren und es ihnen an Intelligenz und Können fehlte, ihre Mistgabeln, Knüppel und Schwerter überhaupt anständig halten zu können.
Wir brachen nach Einbruch der Nacht auf und überquerten den Bach - oder eher, wateten durch eben diesen. Die Leute von Feigschwein Reibstein haben gequengelt wie kleine Bälger, als sie ins kalte Wasser mussten ziemlich gefroren und konnten nur durch auffordernde Worte von Seiten Falkner und das gemeinsame Voranschreiten unserer kleinen Gruppe ausreichend motiviert werden. Direkt auf der anderen Seite des Bachs aber erwarteten uns auch schon Leute von Bruno von Heckenberg, mit Mistgabeln und Knüppeln und einige wenige haben auch Armbrüste getragen. Falkner hatte noch Zurückhaltung befohlen, aber Fischer schiss einfach auf die Befehle des Einsatzleiters schritt voran und eröffnete nach vorgetäuschter Harmlosigkeit das Feuer auf den Heckenberger.
Es entbrannte ein kurzes Gefecht, bei dem Falkner und Finnje Freitag noch Schadensminimierung betreiben wollten, doch Fischer war mit seiner Bewaffnung dem Heckenberger und seinen Leuten weit überlegen. Alexander Garcia und ich sollten auf Falkners Befehl hin die rechte Flanke vor näher kommenden Bauern sichern und zu meiner Schade muss ich gestehen, dass ich dabei zwei Leute erschlagen habe, obwohl ich sie eigentlich nur ohnmächtig hauen oder verscheuchen wollte. Habe da sowohl meine Kraft überschätzt, als auch die Zerbrechlichkeit von menschlichen Körpern unterschätzt. Auch unter Garcias Klingen fielen Bauern und der Rest begriff schnell, dass Flucht die bessere Alternative war. Angeschossen und verwundet zog sich auch Bruno von Heckenberg mit seinen Leuten tiefer in seine Ländereien zurück und Lord von und zu Schnappsdrossel Reibstein ließ die nahen Gebäude plündern, Vieh auf seine Ländereien zurück bringen und begann direkt auf dem erstbesten Acker eine Siegesfeier mit reichlich Alkohol. Ich selber habe abseits auf den Morgen gewartet.
Als wir mit der versoffenen, verkaterten, kotzenden Bande dieses dämlichen, feigen Zickenfickers am nächsten Morgen weiter zogen, schickte Falkner Finnje Freitag und Alexander Garcia voraus, damit wir in keine Falle liefen. Ein naher Hof war jedoch absolut verlassen worden und so marschierten wir weiter, nachdem der Reibsteiner den Hof noch verwüsten und niederbrennen wollte. Starker Regen trotzte ihm da, allerdings. Falkner befahl Finnje, im Falle von weiteren Eskalationen direkt zum Fürsten zu laufen. Schließlich kamen wir zum Anwesen des Heckenbergers. Unterwegs war deutlich geworden, dass Von Reibstein nicht mehr so recht wusste, wer ihm überhaupt den Wein über die Klamotten gekippt hat und wahrscheinlich hat er sich im Suff selber eingesaut und die Sache erfunden, weil er einfach neues Vieh zum Ficken wollte ans Vermögen des Nachbarn ran wollte. Falkner rief nach wie vor zu Beherrschung auf und schließlich brachten Fischer und Garcia den feigen Pisser Reibsteiner auf die Idee, doch die Tochter zur Frau zu fordern, um die Fehde so zu beenden. Ich war sehr verlockt, die feige Sau in die nächstbeste Mistgabel zu schubsen, das Schicksal des armen Balgs irgendwie zu ändern, aber Fischer und Garcia geboten mir Schweigen.
Und so endete die Fehde und Frederick von Reibstein bekam seine Satisfaktion. Fischer meinte, ich solle keinen Sold bekommen, weil ich ja nichts gemacht habe. Auch sollte ich ihm zufolge den Bericht schreiben. Er und Garcia haben miteinander geflüstert, nachdem der Reibsteiner meinte, er könne uns nur siebzig Gold und zwei Kühe geben. Die Kühe lehnte Fischer ab, warum auch immer. Auch verzichtete er komischerweise auf den eigenen Sold. Da mir das Schreiben des Berichts aufgetragen wurde und sich auch keiner mehr bei mir gemeldet hat, liegt es an mir, den restlichen Sold festzulegen.
Soldverteilung:
Fischer ( Söldner ) - Alexander Garcia ( Söldner ) 5 Goldstücke Finnje Freitag ( Mitläuferin ) 4 Goldstücke Hjalmar ( Tagelöhner ) - Falkner ( Söldner ) 5 Goldstücke
56 Gold an den Dämmersturm.
Dem Sturm entgegen Furiosa Chromzahn im Auftrag von: Hjalmar - Alexander schrieb:
Kopfgeld auf Timo Strauch (Bericht) Teilnehmer: Alexander García, Söldner; Delora Kendrick, Mitläufer; Dagobert 'Dago' Rosenluft, Tagelöhner
Die o.g. Söldner fanden sich gegen Abend in Dunkelhain ein um Informationen über den gesuchten Verbrecher Timo Strauch zu sammeln. Unser Aufeinandertreffen lief unkompliziert ab. Als Ranghöchster nahm ich, Alexander García die Aufgabe des Einsatzleiters ein. Gemeinsam entschieden wir, wie man vorgehen sollte. Die Heraldik wurde ausgezogen, damit Kopfgeldjäger, die, wie man im weiteren Verlauf dieses Berichts noch lesen wird, ihren Frust, das Kopfgeld für Timo Strauch nicht für sich beanspruchen zu können, nicht am Dämmersturm auslassen. Außerdem wussten wir im Vorhinein nicht, wie viel Aufmerksamkeit wir mit unserer Informationsbeschaffung erregen würden. Ich verteilte - eine Idee des Söldners Jon Fischer - Falschgold unter Mitläufer und Tagelöhner, damit wir, sollte es sich als nützlich erweisen, jemanden bestechen zu müssen, nicht mit leeren Händen dastehen. Der Plan war es sich in der örtlichen Taverne umzuhören.
Im Vorhinein wurde beschlossen, dass man in Zeitabständen zueiander eintreten sollte, damit das Risiko möglichst gering gehalten wird, von möglichen Komplizen des Gesuchten oder auch vom Gesuchten selbst als Gruppe erkannt zu werden. Ich machte den Vortritt. Nur wenige Minuten nach meiner Bestellung an der Theke, konnte ich die Erzählungen eines Waldhüters aufschnappen, die an zwei Pilger gerichtet waren. Es ging, wie es der Zufall wollte um die Dämonenaktivitäten im Gebirgspass der Totenwinde zum Zeitpunkt des Massakers von Dunkelhain. Ich setzte mich provokant dazu und kurbelte das Gespräch an. Dabei fielen mir die goldenen Ohrringe der vermeintlichen Pilger auf; auch Narben, die man bei solchen Personen nur selten zu Gesicht bekommt Als jene sich urplötzlich verabschiedeten, hielt ich einen von ihnen auf - packte ihm am Arm um dessen Reaktion zu testen. Zugegebenermaßen war dies relativ gefährlich, denn die Aufmerksamkeit der anderen Gäste wurde nun auf die Konfrontation gelenkt. Aber wie sich herausstellte lag ich mit meinem Gespür richtig: Die Pilger beteuerten, sie seien Priester und man solle sie in Frieden lassen, dabei konnte ich in der gleichen Sekunde einen Blick auf ihren Schmuck werfen. Untypisch für Priester. Ich ließ sie schließlich, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen, ziehen. Delora Kendrick trat zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in die Taverne ein. Als die mutmaßlichen Pilger - mir war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass es sich hier um Kopfgeldjäger handeln müsse - die Taverne verließen, folgten Kendrick und ich ihnen im Laufschritt. Dagobert nahm draußen ebenfalls die Verfolgung auf.
In einer schmalen Seitengasse konnten wir einen von ihnen stellen. Das war gar nicht so leicht, denn beide hatten, wie wir später erfuhren, einen Hurtigkeitstrank intus. Der andere Kopfgeldjäger entkam. Viel haben wir nicht aus dem gestellten Kuttenträger herauskriegen können; als ich ihm, seinen Blutfluss stoppen wollend, einen Heiltrank verabreichte, tötete ihn die Überdosis Sekunden später. Die Informationen und Aufzeichnungen die er bei sich hatte erwiesen sich aber als nützlich; sie waren, wie wir auf der Suche nach Timo Strauch und konnten seinen Aufenthaltsort, nachdem sie einer irreführenden Fehlinformation in Rabenflucht nachgegangen sind, im Gebirgspass der Totenwinde unweit der Brücke von Hazad-Khun eingrenzen.
(Hier spürt man förmlich die Pause die zwischen Gedanken und Geschriebenem verbleibt)
Hier möchte ich auf die Worte des Waldhüters eingehen, die ich ihm, während unseres Gesprächs über Kultisten und Dämonen entlocken konnte. Als ich die Taten der Kultisten ganz klar als verabscheuungswürdig kennzeichnete, relativierte der Waldhüter dies; jeder hätte seine Leichen im Keller. Dies machte mich skeptisch. Dagobert Rosenluft hatte im Vorhinein schon die Vermutung aufgestellt - indem er durch das Fenster der Taverne geblickt hat - es könne sich um eine Nachtwache handeln. Nun musste ich nur noch kombinieren und kam so zu dem Verdacht, dass er möglicherweise zu den Komplizen Strauchs gehört.
Als wir den toten Kopfgeldjäger durchsucht hatten, stellte uns der Waldhüter, bedrohte uns mit der Armbrust - wollte, dass wir Abstand zum Kuttenträger nehmen und uns an die Wand stellen. Es gab keinen Grund, diesen Forderungen nicht nachzukommen. Erfolgreich konnte Delora Kendrick dem Waldhüter einreden, dass der Kopfgeldjäger unter dämonischen Einfluss stand, auf seinen, eigentlich der Überdosis zu verschuldenden Zustand hinweisend. Die, sich nun als zu erkennen gegebene Nachtwache war wie besessen davon, die Informationen der Kultisten zu erlangen. Dies verhärtete meinen o.g. Verdacht.
(Tock. Tock. Tock.)
Ich schlug ihn nieder.
Wir durchsuchten ihn und konnten seinen Haustürschlüssel ergattern. Die Leiche und der bewusstlose Waldhüter wurden vom Weg geschafft. Dagobert Rosenfluch kümmerte sich, bei einem weiteren Tavernenbesuch um den Namen der Nachtwache, ebenfalls um die Adresse. Wir waren fest entschlossen, an weitere Informationen zu gelangen, die im Kontext zu früheren dämonischen Aktivitäten stehen. Rosenluft erwies sich hierbei als sehr nützlich. Er konnte uns nach etwa einer halben Stunde alle gewünschten Informationen mitteilen, sodass wir..
(Tock. Tock. Tock.)
..im Haus befanden sich zwar keine Wertgegenstände aber dafür Informationen, die den Aufenthaltsort von Strauch bestätigten, sowie Aufzeichnungen über andere Nachtwachen, die eine Mitschuld am damaligen Massaker tragen. Ich habe von allen Aufzeichnungen, Karten und Notizen Kopien erstellt, nachdem diese bei der Wache abgeliefert wurden. Jene befinden sich im Anhang.
Wir zogen nach Osten, in Richtung des Gebirgspass der Totenwinde. Die Reise dorthin verlief, abgesehen von den typischen Naturphänomenen dieser Gegend relativ unkompliziert. Nach kurzer Rast - Dago hatte eine lecker aussehende Frickadellenstulle dabei, Delora steinhartes Brot und ich nur Zwieback! - zogen wir weiter. An der Brücke von Hazad-Khun trafen wir auf eine verhüllte Gestalt, die sich kurz darauf als verbliebender nicht von mir durchlöcherter Kopfgeldjäger herausstellte. Nachdem er uns klar machte, dass er es nicht zulassen würde, das Kopfgeld für Strauch einzustreichen, überwältigten wir ihn. Mir kam die Idee, ihn für uns kämpfen zu lassen; man versprach ihm, sein Schwert nicht den Klippen zu überlassen und ein ganzes Goldstück. Er willigte ein. Vielleicht mit dem Hintergedanken, dass wir ihn umbringen, sollte er nein sagen.
Endlich erreichten wir die Stelle, an der sich Strauch laut den Informationen aufhalten sollte. Motivierende Worte für jeden, dann brachen wir auf. Ich wies Delora und den Kopfgeldjäger an, die Sturmspitze zu bilden. Ich deckte die Flanken und Dagobert sollte sich als gelernter Sanitäter zurückhalten - denn er würde im Nahkampf vermutlich nur stören. Nachdem wir etlichen, von Timo Strauch aufgestellten Fallen ausgewichen sind, stellten wir ihn. Der Kopfgeldjäger jagte ihm seinen Zweihänder durch die Hüfte, Delora gab ihm den Gnadenstoß.
Man köpfte Timo Strauch, diesen vermaledeiten Kultisten. Seine Ausrüstung teilte ich unter den Anwesenden auf, als rechtmäßige Plünderung. Dem Kopfgeldjäger, sein Name ist mir entfallen, gab ich zehn Goldstücke, damit er mit zufriedenem Grinsen ins Bett geht und uns nicht auf unserer Heimreise in den Rücken fällt. Falschgold. Er schien durchaus Interesse am Dämmersturm zu haben. Da er mit uns kooperierte und erfahren wirkte, spreche ich im Vorfeld meine Empfehlung für ihn aus, sollte er sich beim Rekrutierungsoffizier melden.
Inviduelle Anmerkungen:
Delora Kendrick verhielt sich den ganzen Auftrag über kooperativ. Ihr Kampfgeschick, ihre Disziplin und ihre Fähigkeit, selbst in stressigen Situationen noch ein ruhiges Gemüt zu bewahren, verdienen Anerkennung und Lob.
Dagobert Rosenluft überraschte mit schneller Informationsbeschaffung, aufgeweckter Denkweise und der Idee, man könne das Haus der Nachtwache in Dunkelhain durchsuchen, die für den gesamten unten stehenden Bonus verantwortlich ist.
Soldverteilung:
200 Goldstücke für Timo Strauch's Kopf + 20 Gold zusätzlich für die Informationen seiner Komplizen = 220 Goldstücke
Alexander García, Söldner: 30 Goldmünzen / 25 Marken Delora Kendrick, Mitläufer: 4 Goldmünzen / 10 Marken Dagobert Rosenluft, Tagelöhner: 1 Goldmünze / 5 Marken
Kasse des Dämmersturms: 185 Goldmünzen
Dem Sturm entgegen
Alexander García - Zitat :
Die Rache der Gebrüder Blattschuss (Bericht)
Teilnehmer: Alexander García, Söldner Marisa Grauwerth, Söldner Finnje Freitag, Mitläufer Dagobert 'Dago' Rosenluft, Tagelöhner Hjalmar, Tagelöhner Die o.g. Söldner trafen sich, um das Kopfgeld der Gebrüder Blattschuss nachzugehen, an der McGuffin Station, einer kleinen Bergbau-Siedlung im Nordwesten von Dun Morogh, die um eine, durch das Weltenbeben entstandene Goldmine errichtet wurde. Die Einwohner befürchteten einen baldigen Angriff der Lepra-Gnome. Das Aufeinandertreffen lief unkompliziert ab. Als Ranghöchster, denn Marisa verspätete sich übernahm ich die Aufgabe des Einsatzleiters. Wissend, dass ich der einzig anwesende Eidträger bin, denn Marisas Name lies sich nicht am Aushang wiederfinden, verteilte ich bereits im Vorfeld explosive Gemische - Grüße gehen raus an Finnje Freitag - an die Teilnehmer des Auftrags, mit dem Hintergedanken, auf große Gegnermassen zu stoßen, vielleicht auch auf Maschinen, deren Panzerung nicht mit schlichten Klingen durchbrochen werden kann. Der Verdacht kam mir, als ich einen Blick in den vorherigen Einsatzbericht geworfen hatte; denn der Dämmersturm hat ja bereits in der Vergangenheit mit den Gebrüdern Blattschuss zutun gehabt. Das Wetter war ziemlich beschissen war ziemlich ungünstig: Ein Schneesturm drückte die Temperaturen nach unten und verschlechterte die Sicht.
Nach dem üblichen Vorstellungs-Geplänkel legte ich die Formation fest um keine weitere Zeit zu verlieren. Hjalmar, der Zwerg, sollte voraus gehen - etwa zehn bis zwanzig Meter, denn er kennt das Gebiet durch seine Erfahrung und durch seine Zugehörigkeit als Zwerg ambesten und stemmte sich mit Leichtigkeit gegen den Schneesturm; Finnje und Marisa, die, die auch im Fernkampf begabt sind, sollten die Flanken decken; Ich hielt mich in der Mitte auf um, wenn es drauf ankommen würde, schnell rotieren zu können; Dago, der nur spärlich gerüstet war, gleich hinter mir, im Schutz der gedeckten Flanken und mir, der den persönlichen Aufpasser spielte der Sturmspitze. Wir begaben uns auf den, nach Norden führenden, schnellsten Pfad direkt nach Kreuzburg, der direkt an einem Gebirgssee vorbeiführte, anstatt die Stadt über die Gebirgskette zu erreichen. Zwar war dies ein ziemlich offensichtlicher Weg, doch hoffte ich, dass uns bereits ein Trupp der Gebrüder Blattschuss entgegenkommen würde - denn die Bewohner der Siedlung McGuffin vermutete genau dies - um jenen zu dezimieren damit die Goldmine den Lepragnomen nicht schutzlos ausgeliefert ist. Außerdem hatten die Brüder noch Geiseln in ihrer Gewalt. Um einen Kollateralschaden zu vermeiden, wollte ich also keine Sekunde vergeuden.
Der Marsch verlief absolut unproblematisch. Zwar war der gesamte Weg mit Minen ausgelegt, doch Freitags und Marisas stets aufmerksamen und geschulten Augen und der, jeden Sprengstoff wegdreschenden Axt des Zwergen, trat niemand aus Versehen umgingen wir die Minen mit Leichtigkeit. Vielleicht wäre es sinnvoll die Minen durch einen geschulten Trupp bergen zu lassen um die knappen Vorräte des Dämmersturms aufzustocken; Marisa scheint sich mit der Entschärfung jener auszukennen. Hab ich gehört.
Wenige Kilometer vor unserem Ziel schlug Hjalmar vor, über das Gebirge zu gehen um der befestigten Stellung der Brüder nicht in die Arme zu laufen. Ich stimmte zu und gemeinsam kraxelten wir die Berge hoch, stießen dann schließlich, als wir wieder auf einem befestigten Pfad ankamen, im Minutentakt auf, der Witterung ausgesetzten Wegweiser, die uns in unserem Tun, nämlich Kreuzberg zu erreichen, nur bestätigten. Rechts von diesem Pfad war bereits das Meer zu sehen, links die Gipfel von Dun Morogh. Der Schneesturm flaute allmählich ab. Plötzlich meldeten Marisa und Finnje, dass sie einen lauten Knall vernahmen. Vielleicht den einer ausgelösten Mine. Mir kam der Gedanke auf, dass wir verfolgt wurden, also hielt ich die Truppe dazu an, uns nichts anmerken zu lassen. Das Tempo erhöhten wir Stück für Stück, ohne offensichtlich davonzulaufen.
Kurz vor Kreuzberg schickte ich, nach kurzer Diskussion, Finnje Freitag und Marisa Grauwerth zum spähen aus. Endlich angekommen, machten wir uns ein Bild über höher liegende Stadt. Davor aber bemerkten wir wieder diese Erschütterung, deutlich lauter nun. Wir spekulierten auf akute Lawinengefahr, ich hielt Hjalmar aber dazu an, nach hinten abzudecken um mögliche Verfolger frühzeitig zu entdecken. Wir blieben unentdeckt. Die einzigen Seelen die wir zu Gesicht bekamen bis dato waren zwei Lepragnome, die allen Anschein nach Wachposten darstellten. Einer stand auf einem, nicht weit entfernten Dach. Der andere auf einem Abhang, der an die, ins Gebirge geschlagene Stadt grenzte. Letzterer war außer Schussreichweite. Ich fasste den Entschluss, dass Marisa vorrücken sollte, im Schutz der Felsen und der Bäume, damit sie mit ihren Messern den Wachposten auf dem Abhang in leiser Manier ausschalten konnte; der Rest hingegen sicherte nach hinten ab und bereitete todbringende Schüsse für den Wachposten auf dem Dach vor. Ziel war es, beide gleichzeitig zu töten, damit jene keinen Alarm schlagen konnten.
Ich weiß nicht was schief gelaufen ist, aber Marisa wurde entdeckt. Wir töteten den Wachposten auf dem Dach augenblicklich; der auf dem Abhang verständigte aber bereits seine Kumpanen und hielt die Eidträgerin mit einem Schockgewehr in Schach. Schnell kamen wir ihr zu Hilfe und Finnje war es, die schließlich ihren Pfeil ins Schwarze traf. Wir machten uns daran den Abhang zu erklimmen um schnellstmöglich in die Stadt zu gelangen, bestenfalls die Geiseln zu retten und die Gebrüder Blattschutz zu töten. Mit Seil und Enterhaken war ich der erste, der die Felswand erklomm. Darauf folgte Hjalmar, Marisa, Finnje und schlussendlich, nach einigen Komplikationen, Dagobert. Oben stand ich zuvor aber alleine zwei Lepragnomen mit Schockgewehren gegenüber, die nur wenig Gegenwind boten.
Wir standen also einem Platz, den ich hier, als die Mitte von Kreuzberg tituliere. Links befand sich ein schmaler Weg der zu zwei Häusern führte. Weiter vorne, ein Stück rechts ging es auf einer steinernen Treppe empor, dessen Rand eine große Zwergenstatue zierte. Ich fasste den Entschluss, dass wir diesem Weg als erstes nachgehen, weil sich dort wahrscheinlich, die Hauptstreitkraft aufhielt und mit etwas Glück die Geiseln. Die Häuser konnten später noch geplündert werden. Ich lies die Formation rotieren: Hjalmar und ich bildeten die Sturmspitze, Dago das Zentrum, Finnje und Marisa sicherten nach hinten ab, falls wir, ausgehend von den zwei nicht geplünderten Häuser, die ich oben angesprochen habe, eine Einkesselung durch feindliche Streitkräfte zu erwarten haben. Kaum haben wir die Treppe erreicht, zeigten sich einer der Brüder, sitzend in einem Schredder mit Sägeschwert und weitere Schockflinten-Einheiten weiter oben. Leider außer Wurfreichweite. Sofort gingen wir in den Angriff über, arbeiteten uns, Fernkampfangriffe hageln lassend, die Treppe hinauf. Finnje erwischte einen der Brüder - der in der Maschine - mit zwei Pfeilen, einen anderen der Gnome ebenfalls. Wir konnten ihnen enormen Schaden mit den explosiven Gemischen zufügen, während wir weiter vorrückten. Als der Schredder schließlich um die Ecke bog, reichten drei Bolzen um ihn, bevor er uns irgendwie gefährlich werden konnte, aus dem Weg zu räumen. Mir fällt auf, dass ich die Mitte von Kreuzberg nur einmal erwähnt habe - ein wenig unnötig, dem Platz dann diesen Namen zu geben.
Weiter oben, am Fuß der Treppe erwarteten uns ein Dutzend, in Kette gehüllter Fußsoldaten sowie ein weiterer Schredder, der vom letzten, bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht toten Bruder gesteuert wurde. Das darauffolgende Scharmützel besiegelte unseren endgültigen Sieg über die Gebrüder Blattschuss. Damit möchte ich aber keinesfalls sagen, uns wäre der dieser Kampf leicht von der Hand gegangen. Im Gegenteil: Mehrere Schockflinten-Trupps, in Kette gerüstete Gnome mit Sägeschwerter die man nicht an zwei Händen abzählen konnte und zwei Schredder. Hätten wir den feindlichen Streitkräften nicht mit Effizienz und Können geantwortet, wäre dies - auf beider Seiten - eine verlustreiche Schlacht gewesen. Als wir uns sammelten, bemerkten wir, dass wir nicht mehr vollzählig waren.
Dagobert fehlte ,dieser verrückte Hund. Hat sich packen lassen von einer üblen Bande, die uns von Anfang an verfolgt hatte. Das waren nicht die Geräusche von natürlichen Lawinen, die die Späher vernahmen, sondern gezielte Sprengungen in den Bergen um den Pass zu verschütten von , wie ich von Anfang an gesagt habe zwielichtigen Halunken! Nun: Sie haben Dago als Geisel genommen. Daraufhin habe ich befohlen, die Waffen niederzulegen um einen möglichen Kompromiss zu finden ,mit dem Hintergedanken, den Tagelöhner nicht mit einer Kugel durch den Kopf an seine Familie schicken zu müssen.. Außer Blickreichweite für die Banditen kamen langsam Zwerge aus den Hallen des Hauptgebäudes, das wir Minuten zuvor von den Gebrüdern Blattschuss bereinigt haben. Finnje, die noch nicht von den Banditen entdeckt wurde, wies die sich auszurüsten; das taten sie und gemeinsam nahmen wir den Kampf auf, nachdem Dago vollkommen ausgerastet ist einen Versuch unternommen hat die kritische Situation mit deeskalierenden Argumenten zu entschärfen.
Auch diese Auseinandersetzung konnten wir für uns entscheiden. Der Zwerg fiel, während er sich mehreren Streitkolben und Schwertern entgegenwarf, Dagobert kam ihm aber gleich entgegen um ihn zu versorgen. Marisa, die freigelassenen Zwerge und ich töteten alle Banditen während Finnje Freitag den flüchtenden Anführer aufhielt, der am Leben gelassen werden sollte. Die Banditen bekamen bald schon durch einen, uns feindlich gesinnten Gyrokopter Verstärkung der uns mit tosendem Maschinengewehrfeuer in Sach hielt. Die Verluste hielten sich in Grenzen, da ich dem Piloten nach wenigen Sekunden einen; mit Gift getränkten Bolzen in den Körper jagte und die Flugmaschine daraufhin abstürzte. Die Schlacht war geschlagen. Wir leckten unsere Wunden. Der Anführer der Bande konnte erfolgreich in Gewahrsam genommen, alle Geiseln von Kreuzberg befreit werden.
Alle Teilnehmer verhielten sich den gesamten Auftrag über kooperativ.
Inviduelle Anmerkungen:
Marisa Grauwerth ist eine ausgezeichnete Kundschafterin. Sie verstand sich darauf mit der Umgebung zu verschmelzen; gerade bei den Minen erwies sich ihr Wert, ihre todbringenden Stiche die einige der Halsabschneider in den Dreck schickte, bei den Wachposten hat sie aber vollkommen versagt..
Finnje Freitag überzeugte durch ihre Fähigkeiten als Späherin sowie der Tatsache, dass sie mir den gesamten Auftrag mit Rat und Tat zur Seite stand. Ihr Geschick mit dem Bogen machte den feindlichen Schredder, der uns in der letzten Schlacht entgegenstand und damit auch den Insassen, einer der gesuchten Brüder, mit einem todbringenden Pfeil den Garaus.
Dagobert 'Dago' Rosenluft erheiterte mit seinem Witz und seinen Kletterkünsten bewies ein weiteres Mal Temperament und einen aufgeweckten Geist. Sein ärztliches Fachwissen rettete Hjalmar zum Ende hin wahrscheinlich das Leben.
Hjalmar, der Zwerg erleichterte uns den Weg nach Kreuzberg, durch seine Kenntnisse über die Gegend sowie seine Erfahrung in schneeverwehten Gebieten. Widerspenstig hielt er den Schockflinten und Sägeschwertern stand und pflügte sich durch die Gegnermassen der letzten Etappe.
Anmerkung für den Kommandanten: Wir konnten dem Anführer der Bande seine Beweggründe entlocken: Sein Trupp wurde von der Venture Company angeheuert, die Gold für getötete Mitglieder des Dämmersturms bezahlt. Dabei haben sie es anscheinend besonders auf Mitglieder des Sturms abgesehen, die in der Hierarchie weiter oben stehen. Für die Sturmklinge wurden ihnen beispielsweise fünftausend Goldstücke geboten. Der Anführer ging nur seinem Auftrag nach, erwähnte aber, dass das von der Venture Company ausgesetzte Kopfgeld mit dem 'Dschungelsturm' zusammenhängt.
Anmerkung für Rottenmeister Veidt: Hiermit rate ich Rottenmeister Veidt, Dagobert Rosenluft schneetaugliche Kleidung zu leihen. Als Tagelöhner kann er dafür noch nicht das nötige Budget aufbringen. Dabei sollte ein Auftrag - auch ein freier Auftrag - nicht scheitern, weil Ausrüstung, die zur absoluten Grundausstattung gehört schlichtweg nicht vorhanden ist. Ich empfehle, dem Tagelöhner die gestellte Ausrüstung Stück für Stück abbezahlen zu lassen. Ich gedenke hier zumindest an einen wetterfesten Mantel und passendem Schuhwerk.
Soldverteilung
Alexander García, Söldner: [25] Goldstücke, [5] Marken Marisa Grauwerth, Söldner: [15] Goldstücke, [5] Marken Finnje Freitag, Mitläufer: [3] Goldstücke, [5] Marken Dagobert 'Dago' Rosenluft, Tagelöhner: [1] Goldstück, [5] Marken Hjalmar, Tagelöhner: [1] Goldstück, [5] Marken
Kasse des Dämmersturm: [155] Goldstücke
Plünderungen Schredder: Zwei der Schredder gehören ab sofort dem Dämmersturm. Sie sind etwa drei Meter hoch, für Gnome und Goblins gebaut. Man könnte sie weiterverkaufen, außer es ließe sich ein Mitglied des Sturms finden, der sie steuern kann. Sie haben zwar leichte Blessuren davongetragen, aber sind nicht verheerend beschädigt.
Sprengstoff: Sechzehn leichte Granaten konnten erbeutet werden.
Waffen: Elf Blitzgewehre, ohne reichlich Munition sowie ein Dutzend Sägeschwerter gehen an das Lager des Dämmersturms.
gez. Alexander García
Dem Sturm entgegen - Zitat :
Aufzeichnungen des Markstadtbesuchs
Dies sind Aufzeichnungen aus der spätwinterlichen Zeit nach dem Ende des Büßerfeldzuges. Mir wurde aufgetragen, das Treffen unseres gelobten Kommandanten mit seinem Bruder, dem volkserwählten Herrn von Markstadt, zu verschriftlichen. Während die Brüder einander begegneten, war ich als erwählter Mitläufer des Dämmersturms zugegen. Der Kommandant hatte mich persönlich ausgesucht und ich nehme an, dass dies auf mein Glück bei Alterszapfen zurückzuführen ist, das mir bis zum heutigen Tage viel unverschuldete Anerkennung einbrachte.
Vor Markstadt wies der Kommandant mich an, meine Waffen abzulegen. Er selbst erschien ebenfalls unbewaffnet und ohne Rüstzeug, gleichwohl groß und einschüchternd, dass sich niemand traute, uns auf dem Weg hierher zu drohen. Eine leicht gerüstete Miliz führte uns über die große Kanalbrücke in die Stadt. Mir fiel sogleich auf, dass sie aufgeräumter erschien, als man es mir in den Geschichten erzählt hatte. Die Einwohner widmeten der Sauberkeit große Aufmerksamkeit, sodass nur wenig Müll und kaum Unrat die Straßen säumte, auf denen viele Menschen ihrem Tagewerk nachgingen. Mir schlich sich der Eindruck auf, dass es nur wenig Kriminalität gibt, da niemand verängstigt durch die vielen Gassen der hohen Fachwerkbauten eilte und gleichermaßen wenig bewaffnetes Volk am Straßenrand stand. Darüber hinaus schienen sich die unsittlichen Ausfälle des Volkes eingestellt zu haben. In meinen Augen wirkte es regelrecht züchtig und brav.
Der Kommandant und ich wurden zum Anwesen Bauergards in der Mitte der Stadt geführt, wo Thomas Orodaro residiert, der einen Lichtorden namens Andorhals Vergeltung anführt und dieser Tage Markstadt beherrscht. Dabei passierten wir einen großen Marktplatz, auf dem ein hoch gewachsener Rittersmann in gold schimmernder Rüstung eine Predigt hielt. Wir sollten uns nicht lange damit aufhalten; es fiel mir aber auf, dass der Prediger das Erscheinen und Verschwinden des grünen Mondes mit der Häresie und der anschließenden Befreiung Markstadts in Verbindung brachte.
Das Anwesen ist von hohen Mauern umschlossen und machte nach außen hin einen prächtigen Eindruck. Auf der Rückseite befindet sich ein Turm, der die Schutzmauern überragt und beinahe so weit emporreicht wie die Kirche Markstadts. Jedenfalls wurden wir vorne zunächst von weiteren Milizionären eskortiert, die abgesehen von einfachen Spießen kein nennenswertes Rüstzeug trugen. Vor dem Anwesen selbst empfingen uns dann die Paladine in starker Plattenrüstung, wovon einer unseren Kommandanten erkannte und mit knappen Worten einen Feldzug in Nordend ansprach.
Man begleitete den Kommandanten mit mir im Abseits durch die große Halle, die überraschend leer wirkte. Am Boden erkannte ich die Spuren eines Teppichs, der hier mal gelegen haben musste. Doch stattdessen hatte man sich offenbar jeglichen Prunkes entledigt und all die Möbel und den Schnickschnack ausgeräumt. In einem ärmlich eingerichteten Seitenzimmer empfing uns dann der zweite Orodaro, der seinem Bruder wahrlich ähnlich sieht und gigantisch zu betrachten ist. Doch trug Thomas Orodaro eine Mönchskutte und ich kam nicht umhin, in seiner Nähe die wärmende Berührung des Lichts zu erfühlen.
Die beiden Brüder schlossen sich in die Arme, dass ich mir sehr klein vorkam und überdies begann ihr Gespräch, das nur wenig Raum für Privates ließ, welches ich hier nicht weiter offen lege. Allem voran dankte der Kommandant für die Rettung der Stadt als der Dämmersturm mit seiner stärksten Truppe abwesend war und nicht die geschulten Augen hatte, um die Finsternis in seinen Reihen zu erkennen. Er versicherte zur Erleichterung aller Anwesenden, dass sein Bruder, seine Getreuen oder das Volk von Markstadt keinen Vergeltungsschlag für den Tod Derebron Darkwoods oder den der Falschen Braut zu befürchten habe.
Dem entgegen forderte der Kommandant jedoch mit Verweis auf die dämmersturmschen Statuten die Rückführen des Leichnams von Derebron Darkwood, damit der Söldnerbund seine gepeinigte Seele zur Ruhe betten kann. Der Paladin bedauerte, dass er dies nicht bewerkstelligen könne, da man den Toten bereits verbrannt und verstreut habe. Er versicherte aber, dass dies mit Andacht und großer Trauer getan wurde und Derebrons Leichnam die Segnung des Lichts empfing, ehe er zu gereinigter Asche zerfiel.
Daraufhin sprach der Kommandant umgehend die Befreiung Margarete von Bauergards durch die Sektion Alpha an. Diese befand sich als zweithöchste Frau der Stadt in der Gefangenschaft des Ordens, als die Paladine das Anwesen stürmten. Es hieß, da man nun beidseitig Schaden angerichtet habe, müsse eine Amnestie Margarete von Bauergards die Lösung sein, um beidseitig jede Schuld auszuräumen.
Thomas Orodaro schien nicht begeistert von dieser Lösung, willigte jedoch schließlich ein, um den Bruderfrieden nicht zu gefährden. Er sei nicht ins Gefälle gekommen, um einen Streit anzuzetteln, sondern zu helfen, wo er nur kann. Damit war die allgemeine Vergebung Margarete von Bauergards gemachte Sache – jedoch unter der Bedingung, dass sie auf ihre Ansprüche im Gefälle verzichtet, was wiederum vom Kommandanten bestätigt wurde.
Daraufhin hieß es, man habe den völlig verstümmelten Leichnam Herzog Lucius von Bauergards in einer Folterkammer unter dem Anwesen gefunden – sein Leib war bedeckt von finsteren Runen, was man auf die Tat der Kultisten schob, die hier herrschten, als die Falsche Braut die Macht an sich riss. Es roch nach Dämonenblut und ohne jeden Zweifel wurde er für ein grausiges Ritual geopfert, sodass sein Körper nach einer zweiwöchigen, unentwegt gesprochenen Litanei schließlich dem Licht übergeben wurde.
Der Kommandant erkannte den Volkswillen der Einwohner Markstadts an, Thomas Orodaro zu ihrem Schutzherren zu ernennen. Dies hatte eine Wahl ergeben, die kurz vor unserer Ankunft abgehalten wurde. Der Kommandant bemerkte überdies, dass die Stadt sich in einem ordentlichen Zustand befinde, der beispiellos sei und sie für die Kriege, die noch kommen werden, einen starken Herrscher an ihrer Spitze braucht. Thomas Orodaro bestätigte dies, gab jedoch zu verstehen, dass noch viel Arbeit zu tun sei und es für den Schutz der umliegenden Ländereien von Erwins Ruh, Talstadt, Legdenstein und den ehemaligen Gebieten des Ebers die Hilfe des Dämmersturms brauche. Man habe zwar bereits begonnen, eine Miliz zum Schutz des Volkes auszuheben, doch werde sie erst in einiger Zeit militärisch schlagkräftig sein. Unser Kommandant gestand seinem Bruder diese Hilfe zu und äußerte den Willen, den Status Quo wiederherzustellen, der vor dem Angriff der Legion geherrscht hatte. Dies solle in Form einer Zweiten Markstädtischen Koalition geschehen, sobald man die Einwilligung Thomas Reiters erhalten habe. Thomas Orodaro stimmte diesen Plänen zu und gab sich noch einmal sichtlich erleichtert über die friedlichen Absichten seines Bruders.
Weiter hieß es, dass Thomas Reiter, der nun über die Gebiete im Westen herrscht, die einst dem verstorbenen Herzog von Wolke hörig waren, der vollständige Anspruch auf genau diese Gebiete bestätigt werden soll. Sollte er Probleme haben, seinen Anspruch durchzusetzen, werde der Dämmersturm ihn unterstützen, um die Westgrenze des Gefälles stabil zu halten.
Die Brüder einigten sich darauf, dass es angesichts der unverkennbaren Gefahr eines großen Krieges zwischen Horde und Allianz unbedingt notwendig sei, das Gefälle zu stärken. Dies fußt darauf, dass Alterac einen strategisch wichtigen Knotenpunkt bildet und Lordaeron durch die Expansion der Verlassenen mehr denn je das Ziel eines Feldzuges werden könnte. Sowohl Horde als auch Allianz könnten Alterac also als Marschroute wählen, dabei die schwachen Ländereien beanspruchen und als Nachschubreservoir ausbeuten. Desweiteren bietet das Gefälle direkten Zugang zum Binnenmeer des Lordaemersees und damit auch zum Brückenkopf der Insel Fenris und ihrer Nebeninseln. Fenris wiederum bietet die Möglichkeit, einen direkten Angriff auf Unterstadt zu starten, weswegen die Schlacht im Lordaemeresee zu einem entscheidenden Kriegsschauplatz und die Uferregionen zu strategischen Zielen werden könnten. Der Kommandant kündigte dabei an, auch die Region um Kaltenbruch zu konsultieren, um eine gemeinsame Front gegen die einmarschierenden Kriegsparteien zu bilden.
Hierbei gab es insofern Meinungsverschiedenheiten, als das Thomas Orodaro willens war, die Allianz umgehend zu unterstützen, so sie in Alterac einmarschiert und mit den Ambitionen vorgeht, die Verlassenen anzugreifen. Doch der Kommandant konnte ihn vorerst davon überzeugen, dass er durchaus willens sei, der Allianz zu helfen – sie dabei aber nicht das Wohl des alteracschen Volkes aus den Augen verlieren sollten. Der Plan sei daher, das Gefälle wie auch Kaltenbruch zu teuren Zielen für beide Seiten zu machen, gleichzeitig aber Gespräche mit der Allianz anzustreben, um eine beidseitig profitable Lösung zu erzielen. Es gehe vor allem darum, nicht ungefragt ausgebeutet zu werden, wie es nun einmal das Schicksal jener ist, die sich im Krieg nicht selbst zu helfen wissen.
Der Kommandant wies darauf hin, dass der Ausbau des Hafens von Lordamm ratsam wäre und Markstadt sich militärisch vor allem darauf konzentrieren sollte, eine Flotte aufzubauen, während Reiter und Dämmersturm die Landstreitkräfte bilden. Thomas Orodaro gab an, dafür finanzielle Unterstützung zu benötigen, die ihm der Kommandant zusicherte.
Ich wurde daraufhin gebeten, den Raum zu verlassen, da sich die Brüder persönlichen Gesprächen widmen wollten. Man quartierte mich ein und versorgte mich gut. Tags drauf brachen wir wieder auf und erreichten Gorheim ohne Zwischenfälle. Dem Sturm entgegen! Samuel Zukunft Mitläufer des Dämmersturms - Zitat :
Besuch von Thomas Reiter auf Burg Wellenheim
Ich grüße den Dämmersturm in Eisenschmiede!
Ich richte mich mit dieser eiligen Botschaft an den Kommandanten, das Oberkommando und natürlich alle, die an der Verarbeitung dieser Informationen beteiligt sind. Ich bin sicher, dass sie viele von euch zufrieden stimmen wird, wenngleich sich damit die ein oder andere neue Aufgabe eröffnet, die ich mit meinen bescheidenen Mitteln noch nicht bewältigen kann. Doch ich will nicht weiter um den heißen Brei reden.
Zu unser aller Überraschung erreichte jüngst eine Delegation aus Burg Stahlkamm Gorheim und kurz darauf Burg Wellenheim, wo ich sie in Empfang nahm. Ihr Anführer erwies sich als Thomas Reiter persönlich. Ein überaus respektvoller Mann, was ich unverhoffterweise sagen muss. Ich ging eher davon aus, dass mir bei unserer ersten Begegnung ein zweiter Wolf unter die Augen treten würde. Doch offensichtlich war das nicht der Fall. Er machte gleich im ersten Satz auf unsere Waffenbrüderschaft aufmerksam und wie sehr der Verlust der Braut für das ganze Gefälle zu bedauern sei. Er entschuldigte sich, dass er bisher nichts von sich hören ließ - wobei er auf die Schwierigkeiten seiner angetretenen Herrschaft aufmerksam machte.
Jedenfalls versicherte mir schwor Thomas Reiter, noch ehe wir gemeinsam zu Abend aßen, feierlich den Eid, dass er treu an der Seite des Dämmersturms stehen wird, um das Nordwestgefälle gegen seine Feinde zu verteidigen. Und ferner gab er zu verstehen, dass er großes Interesse daran habe, die Markstädtische Koalition schnellstmöglich wiederherzustellen. Ich muss zugeben, dass mich die plötzliche Loyalität etwas überrumpelte, zumal wir all die Wochen vorher keinerlei Nachricht aus dem Westen erhalten hatten. Doch jäh zeigte sich mir, dass Reiter nicht vollkommen uneigennützig handelte. Er gestand ein, dass er Hilfe benötigte. Mit dem Tod des Wolfes und schließlich auch mit dem Verschwinden der Braut des Dämmersturms und der Herrschaft der Falschen Braut, gaben sich viele der Ortsvorsteher und Bürgermeister der einstmals wölfischen Gebiete misstrauisch und aufrührerisch. Sie trauten nicht länger seinem Wort und bestanden zudem darauf, niemals Thomas Reiter die Treue geschworen zu haben, sondern bestenfalls der Familie von Wolkes.
So erklärte Thomas Reiter, dass die Ländereien von Aiden und Lichtnah keine Steuern mehr überführen und nicht mehr auf die Nachrichten Reiters antworten. Tatsachengemäß hätten sie sich also von ihm losgesagt. Darüber hinaus seien viele Truppen desertiert, die in Markstadt stationiert waren, als die Falsche Braut fiel. Er könne daher den alten Gebieten des Ebers keine weitere Aufmerksamkeit schenken. Seine Truppenstärke belaufe sich gegenwärtig auf höchstens einhundert Mann, die zwar mit bester Verfassung und Ausrüstung kämpfen können, jedoch nicht zuletzt als Garnison seiner noch vorhandenen Ländereien dienen müssen. Eine Eroberung des befestigten Lichtnahs und ein Angriff auf Aiden sind aus dieser Situation heraus riskante Unternehmen. Mit der Hilfe des Dämmersturms aber, so Reiter, sei er zuversichtlicher, die Gebiete wieder seinem Einflussbereich einzuverleiben. Er bittet daher offiziell um Hilfe und verwies darauf, dass seine Loyalität für das Gefälle keiner Gegenleistung bedürfe, er andersherum aber bereit wäre, einen fairen Preis für schnelle militärische Hilfe zu zahlen.
Ich persönlich halte die Niederschlagung der Rebellen für eine gute Gelegenheit, unsere frisch ausgebildeten Truppen zu erproben und muss betonen, dass eine starke Westgrenze für die bevorstehenden Prüfungen, denen sich das Gefälle ausgesetzt sehen wird, unabdingbar - ja geradezu überlebenswichtig - ist. Ferner wäre mir aber Unterstützung aus Eisenschmiede sehr willkommen, um einen reibungslosen Erfolg unseres Eingreifens zu gewährleisten.
Ich bitte daher um eine schnelle Entscheidung aus Eisenschmiede!
Dem Sturm entgegen! Hendrick Heineken Hüter der Ländereien - Veidt schrieb:
Bericht: Kopfgeld auf Narzissus Goldmund
Auftrag: Beschaffung von Kopf und Aktentasche der Zielperson, Narzissus Goldmund
Teilnehmer: Alexander Veidt ( Rottenmeister, Einsatzleiter ), Rena ( Söldnerin), Cord ( Tagelöhner )
Ergebnis: Erfolgreich
Zusammenfassung: Im Vorfeld vergewisserte ich mich, dass die Flugmaschine des Dämmersturms nicht in Alterac war und auch in den kommenden Tagen nicht in den Norden fliegen würde. So wählte ich den Luftweg um schnellstmöglich mit Rena und Cord nach Beutebucht zu gelangen. Jek Nappler flog die Maschine absolut routiniert und setzte diese auf einem kleinen Rollfeld unweit der Stadt auf. Wir erreichten die Niederlassung der Freien Autorenvereinigung Azeroths ohne Zwischenfälle und ich suchte dort das Gespräch mit Janne Auster, der Generalsekretärin, zwecks einer Vorbesprechung.
Da der Gesuchte auf Grand Zastaria gesehen wurde, einem Erholungsort für Reiche im Schlingendorntal, sollten wir dort unser Glück versuchen. Zu diesem Zweck bekamen wir drei Tagestickets sowie eine Flugmöglichkeit zur Verfügung gestellt. Eine anfängliche Idee, Rena als Neureiche auszugeben und gemeinsam mit Cord als ihre Leibwache zu fungieren, wurde schnell verworfen, denn zum einen gab es dort nur wenige Reiche mit eigener Leibwache, zum anderen würden wir drei als Touristen weitaus unauffälliger sein. Wir hatten noch etwas Zeit, bis zum Abflug der Flugmaschine am nächsten Morgen also schickte ich Cord und Rena nach einer kurzen Besprechung los, zwecks einer glaubwürdigen Tarnidentität einkaufen zu gehen, was ich ebenso machte. Ich gab ihnen für die Nacht frei, mit der Bedingung, am nächsten Morgen bei einem vereinbartem Treffpunkt zu erscheinen. Da wir unsere Ausrüstung nicht einmal mit an Bord der Flugmaschine nehmen durften galt es, bereits als Touristen dort anzukommen. Ich ging mit Rena und Cord am nächsten Morgen also in die Taverne eines vertrauenswürdigen Bekannten, wo wir uns umziehen konnten und unsere Ausrüstung sicher verwahrt werden würde. Einzig den Sturmbumerang nahm ich mit mir.
Der Flug nach Grand Zastaria blieb ereignislos. Die Tagestickets allerdings gaben uns auch ein Zeitfenster vor, denn sie waren nur von zehn Uhr morgens bis zwei Uhr nachts des Folgetags gültig. Wir hatten also sechzehn Stunden Zeit um die Sache hinter uns zu bringen. Großes Lob geht hinsichtlich der Infiltration vor allem an Rena, die kaum wieder zu erkennen war und während der Nachforschungen absolut professionell vor ging. Auch Cord zeigte Eigeninitiative und hat die ihm erteilten Aufgaben erledigt. Wir haben uns also getrennt, jeder von uns mit einer Tarnidentität, um die Zielperson ausfindig zu machen. Die ersten Stunden brachten wenige Ergebnisse, doch schließlich erfuhren wir, dass Narzissus Goldmund drei eigene Leibwachen hatte; zwei Goblins und einen Menschen und das er eine Vorliebe für eine Prostituierte aus der Roten Mühle hatte. Dank etwas Glück mussten wir nicht sämtliche Gasthäuser für Wochen- und Dauergäste untersuchen, sondern fanden dank eines Gesprächs heraus, dass Goldmund in einem Gasthaus namens Schlitz Karlton wohnte und selbige wohl nur sehr selten verließ.
Ich beschloss daher, die Sache innerhalb seines Zimmers zu beenden und vorzugsweise die Wachen zu beschäftigen, da wir weder die Bewaffnung noch die Ausrüstung für ausgefeilte Kampfhandlungen dabei hatten. Cord gab ich etwas Geld um drei Amüsierdamen aus der Roten Mühle anzuheuern. Diese sollten die Wachen ablenken. Der Plan sah vor, dass Rena in der Rolle einer Prostituierten oder Botin zu Narzissus Goldmund aufs Zimmer ging und ihn ausschaltete, denn sie hatte etwas Gift mit auf das Gelände schmuggeln können. Cord und ich würden helfen oder darauf achten, dass die Wachen nicht störten. Ich selbst wurde jedoch plötzlich überrascht und abgelenkt, als mich eine meiner Kontaktpersonen aus Sturmwind wieder erkannte. Ich musste mit besagter Person daher auf Distanz gehen und brauchte einige Minuten, um den Kerl abzuwimmeln.
Während dessen hatten Rena und Cord zwei der Wachen von Goldmund von dessen Zimmertür fortlocken können, in die Bar im Erdgeschoss des Gebäudes. Die dritte Wache, ein Goblin, war jedoch bei Goldmund auf dem Zimmer. Und so mussten wir den Plan etwas anpassen: Die dritte unserer Amüsierdamen, ein Goblinmädchen, schickten wir mit vergifteten Getränken auf das Zimmer Goldmunds. Dann schickten wir sie fort. Tatsächlich hatte ich einiges an Gold locker machen müssen, denn die Damen waren nicht blöd, aber umso gieriger. Allerdings halfen sie uns auch deutlich weiter. Die vergifteten Getränke aber wurden nicht angerührt oder entfalteten ihre Wirkung zu langsam, denn als Rena vorsichtig horchte und durchs Schlüsselloch guckte sah sie, dass Goldmund und seine Wache eben noch wach waren. Und da ich befürchtete, dass die anderen Wachen sich nicht ewig ablenken lassen würden, klopfte ich an die Tür mit einer billigen Ausrede. Der Goblin machte die Tür auf, allerdings bereits mit einer Flinte in der Hand. Und so griff ich ihn mit dem Bumerang an und fing ihn anschließend mit dem selbigen, damit er weder Alarm schlagen noch auf uns feuern konnte. Cord eilte zu Goldmund und schlug ihn beherzt nieder, ehe dieser schreien konnte. Und als der Goblin beherzt durch den Wirbelwind springen wollte und ihm der Bumerang die Kehle aufschnitt, schlossen wir die Tür. Mit dem Entersäbel der Wache trennte Rena Goldmund den Kopf ab und ließ diesen kurz austropfen, ehe sie ihn in einen Koffer packte. Auch die Aktentasche war bald gefunden und so zogen wir ab, um das Gelände zu verlassen.
Wir hatten das Gebäude noch nicht lange verlassen, da läutete hinter uns eine Glocke. Die verbliebenen Wachen Goldmunds hatten die Sauerei offenbar entdeckt und Alarm geschlagen. Rasch aber auch nicht offenkundig übereilt steuerten wir weiter den Ausgang an, während weitere Glocken läuteten. Die Wachen von Grand Zastaria benötigten ein Weilchen, um sich zu formieren. Schließlich galt es auch, die Gäste nicht in Panik zu versetzen. Und so konnten wir das Gelände tatsächlich verlassen, ehe man uns aufforderte, stehen zu bleiben. Auf den letzten Metern wurde es heikel, denn die Wachen von Goldmund feuerten auf uns. Die abgestellten Flugmaschinen und die herein brechende Dunkelheit aber boten uns ausreichend Deckung und der Pilot, den uns die Autorenvereinigung zur Verfügung gestellt hatte, flog uns absolut elegant aus der Gefahrenzone. In Beutebucht übergaben wir Kopf und Aktentasche und kassierten das vereinbarte Kopfgeld und holten unsere Ausrüstung. Ich gönnte Rena und Cord einen freien Abend in Beutebucht und am nächsten Mittag brachen wir mit der Flugmaschine nach Eisenschmiede auf.
Die Zeitschriften am selbigen Tag berichteten davon, dass die verbliebenen Wachen von Goldmund für die Morde verantwortlich gemacht wurden. Da private Wachen dort eh ungern gesehen wurden und die Eigentümer der Anlage keine Kunden verlieren wollte, boten sie sich als Sündenböcke an. Das große Rätsel blieb lediglich, wohin der Kopf des Halbelfen verschwunden war. Das südliche Schlingendorntal scheint derzeit ein Garant für heikle Situationen für uns zu sein.
Soldverteilung und Anmerkungen:
Cord hat die ihm erteilten Befehle befolgt und ich war nicht unzufrieden mit seiner Leistung. Die ein- oder andere Lektion über Disziplin oder Respekt wird er vermutlich noch lernen müssen. Er bekommt 10 Marken und 1 Goldstück für seine Leistung, des weiteren hat er sich einen Scharmützeltaler verdient, da er Goldmund rasch ausschaltete, was den Zugriff extrem vereinfachte und einen raschen Abzug ermöglichte.
Rena hat mich mit ihren Infiltrationskünsten mehr als positiv überrascht und ihre professionelle Arbeit - trotz Eigenarten - hat einen nicht geringen Beitrag zum Missionserfolg geleistet. Sie bekommt 10 Marken und 50 Goldstücke und hat meiner Meinung nach eine Siegmarke verdient, für ihre Leistung.
Ich selbst nehme mir die übrigen 10 Marken und 149 Goldstücke als Sold. Die übrigen 300 Goldstücke gehen an den Dämmersturm.
Dem Sturm entgegen Alexander Veidt |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 12:51 pm | |
| - Alexander schrieb:
GEHEIM Nur für Eidträger einsehbar
Es war einmal in Azeroth (Bericht)
Teilnehmer: Kathlyn Lawley (Söldner); Alexander García (Söldner); Jon Fischer (Söldner); Marisa Grauwerth (Söldner); Rorie Steinherz (Tagelöhner); Hjalmar (Tagelöhner) Ausgang: Erfolgreich Gescheitert Es ist kompliziert Ziel: Im Sinne der finanziellen Regeneration des Dämmersturms die, auf die McFarlane Bande ausgesetzten hoch dotierten Kopfgelder eintreiben.
Verlauf Start und Informationsbeschaffung in Westfall
Die Söldner Kathlyn Lawley, Alexander García, Jon Fischer sowie der Tagelöhner Hjalmar trafen sich in Westfall, nahe des Übergangs zu Elwynn. Die Einsatzleitung ging an Kathlyn Lawley. Bevor wir zum Nazferiti aufbrechen wollten, besprach man, dass es sinnvoll wäre, sich vorher bei der Flussschiffgesellschaft nach Hinweisen und Informationen zur Bande umzuhören. Auch die Späherkuppe als größter Stützpunkt der Allianz kam uns in den Sinn. Bevor es aber endgültig zur Sache ging, zogen wir unsere Heraldik aus. Die Gründe dafür sind dem weiteren Verlauf des Berichtes zu entnehmen. Es ist noch anzumerken, dass Lawley und Hjalmar Pferde des Dämmersturms nutzen. Fischer und ich zogen mit unseren eigenen los. Außerdem führten wir mehrere Heiltränke, explosive Gemische sowie Rauchsätze mit uns.
Um Zeit zu sparen teilten wir uns auf. Fischer und ich galoppierten zur Späherkuppe. Ein aufkommender und stark tobender Sturm machte es uns aber unmöglich auch nur eine nützliche Information zu erhalten; die Miliz war schlicht damit beschäftigt ihren sowieso schon vollkommen abgeranzten den Stützpunkt vor Schäden zu bewahren. Daraufhin machten wir uns wie geplant – bereits jetzt schon knietief in der Scheiße steckend im Schlamm versinkend – zum Nazferiti auf, zu dem Punkt, der von der Späherkuppe am schnellsten zu erreichen ist. Dort warteten wir auf Lynn und Hjalmar die zuvor zur Flussschiffgesellschaft aufgebrochen ist. Da die Einsatzleiterin nicht das erste Mal mit ihr interagiert, war es naheliegend, dass sie die geeignetste Person ist um sich dort nach Informationen umzuhören. Es gab gespaltene Meinungen über die McFarlane Bande. Einerseits sympathisieren einige der Arbeiter der Gesellschaft mit der Bande – Arbeiter dessen Land ihnen zu einem Schleuderpreis abgeluchst wurde. Die Legende hält sich, der Anführer der gesuchten Verbrecher, Seff McFarlane, hatte ein ähnliches Schicksal und reagiert nun entsprechend auf diese Ungerechtigkeit. Die höheren Amtsträger der Flussschiffgesellschaft verfluchten die Bande allerdings. Bis vor einigen Wochen kam es immer wieder zu Überfällen auf neuere Kontore am Ufer – die Schäden seien mit zehntausend Dukaten kaum aufzuwiegen. Seitdem die Verbrecher aber auf einem gekaperten Schiff der Flussschiffgesellschaft bei einem Angriff auf das Hauptkontor – eine größere Schaluppe mit bronzener Gallionsfigur, rotem Segel und blauen Streifen am Rumpf die auf den Namen ‚Marie Elena‘ getauft wurde – noch wenige Male an den südlichen Docks gesichtet wurde, hörten die Übergriffe auf. Dies deckte sich mit unseren Mutmaßungen, die Bande habe Westfall über den Nazferiti gänzlich den Rücken zugekehrt. Außerdem erfuhr Lawley und Hjalmar, dass der Geschäftsführer der Flussschiffgesellschaft, Frank, nicht auf Weiteres zu sprechen sei. Er befinde sich auf einer Geschäftsreise in Richtung des südlichen Kaps.
Der Deal zwischen Defias und Beschäftige der Flussschiffgesellschaft
Nach der Informationsbeschaffung folgte wie oben angesprochen die Zusammenkunft am Ufer. Zwar war uns die Motivation der Bande noch nicht klar – denn die Flussschiffgesellschaft ist allen Anschein nach noch nicht besiegt – doch kam uns der Verdacht auf, dass die Geschäftsreise von Frank und der plötzliche Abmarsch der Verbrecher einen Zusammenhang haben könnte. Nach der Besprechung zogen wir weiter, den Nazferiti entlang, der McFarlane Bande auf den Fersen. In regelmäßigen und kurzen Abständen – etwa 15 Meilen – begegneten wir immer wieder Posten der Flussschiffgesellschaft, die ihr Einflussgebiet enorm vergrößert haben, vergleicht man ihre derzeitige Lage mit denen der, der früheren Einsatzberichten zu entnehmen ist. Nach wenigen Stunden der berittenen Reise zeigte sich in abschätzbarer Entfernung ein demolierter Bauernhof, den Fischer und ich zügig auskundschaften. Dabei kam heraus, dass der Bauernhof wohl schon seit längerer Zeit verlassen war – in Verbindung mit den gesuchten Verbrechern konnten wir dies aber nicht bringen.
Im Süden von Westfall angekommen wurde das Land, nachdem auch das letzte Dock der Flussschiffgesellschaft passiert wurde, wilder. Es ließen sich hier nur noch vereinzelte Farmen erkennen. Der lange und zügige, mir heftig am Arsch scheuernde Ritt den Nazferiti entlang erforderte eine Rast die wir einlegten. Nach Stunden der Rast begegneten wir einem Schiff der Flussschiffgesellschaft, das den Nazferiti entlangfuhr. Nichts Außergewöhnliches, besonders nicht auf dieser Route, aber natürlich behielten wir es aufmerksam im Auge. Wie es der Zufall wollte – wir blieben währenddessen unentdeckt – öffnete die Besatzung, bestehend aus zwei Goblins, nicht unweit der Einsatztruppe des Dämmersturms die Ladeluke und warf kurzerhand einen großen Sack voll mit Fracht über das Ufer ohne vom Kurs abzukommen geschweige denn anzuhalten. Und wenig später erblickten wir drei berittene Gestalten die direkt auf die Ware zuhielten. Alle waren verhüllt in roten Tüchern. Und da wir uns in Süd-Westfall aufhielten war es naheliegend, dass es Anhänger der Defias-Bruderschaft waren – und dies erleichterte uns die Entscheidung ungemein ihnen die Parierstange über den Schädel zu ziehen sie kurzerhand auszuschalten. Lawley inzwischen befahl der Schiffbesatzung anzuhalten. Und weil Goblins störrisch und stur sind schickte sie noch einen Argumentverstärker in Form eines Pfeils hinterher, der einen der Grünhäute kurzerhand aufspießte. Aber das Schiff fuhr weiter. Wer hätte das gedacht. Während ich damit beschäftigt war einen der Defias-Anhänger zu der Ware zu befragen, versuchte Lawley, Fischer und Hjalmar das Schiff anzuhalten, dessen übrige Besatzung – bestehend aus einem Goblin – lauthals fluchte und mit seinem Passierschein wedelte. Die Befragung ergab, dass die Defias-Anhänger von der Flussschiffgesellschaft Dynamitstangen verkauft bekommen haben – wie sich später herausstellte bestand die gesamte Fracht des Schiffes aus Dynamit, aber nur ein kleiner Teil dessen ging an die berittenen Gestalten. Genauer gesagt 25 Stangen. In einem, nach unserem Überfall geschehenden waghalsigem Manöver konnte schließlich auch das Schiff gestoppt werden. Da mir die, mittlerweile ins Gebüsch kotzende Tuchfresse immens auf den Sack ging, schickte ich sieDass der letzte noch lebende Anhänger der Defias in diesem Moment in Ohnmacht gefallen war, war ein glücklicher Zufall, so konnte ich mich ebenfalls zum mittlerweile stehenden Schiff bewegen, die Pferde natürlich mitbringend.
Dem Nazferiti entlang ins Schlingendorntal, auf direktem Wege zur Venture Company
Während Hjalmar und Fischer sich um den Goblin kümmerten – denn die standen bereits mit beiden Beinen am Schiff – konnten Lawley und meine Wenigkeit Rorie Steinherz ausmachen, die verspätet zu uns stieß und die Einsatztruppe verstärkte. Sie brachte, neben ihren Dampfpanzer in Form einer Rüstung einen Widder mit, der ihr als Reittier dienen sollte. Bei der Befragung mit dem Goblin stellte sich heraus, dass im Auftrag der Flussschiffgesellschaft noch, im Vergleich zu den Handelspartnern in Süd-Westfall, größere Mengen Dynamit an weitere Abnehmer im Schlingendorntal geliefert werden sollten. Da wir ebenfalls vorhatten den Nazferiti entlang zu reisen – denn dies war bis dato unser einziger Anhaltspunkt um die McFarlane Bande ausfindig zu machen – handelten wir ein Geschäft mit dem Goblin aus, er solle uns mitnehmen, als einzig anwesende Person, die das Schiff trotz der gefährlichen Strömung navigieren konnte, getarnt als bewaffneter Begleitschutz. Nachdem er sich auch noch gehörig von uns bezahlen ließ – so gehörig, dass ein Großteil Fischers Falschgold ausmachte – führten wir unsere Reittiere sowie unsere restliche Ausrüstung an Bord. In der Hoffnung man könne die dämmersturmschen Sprengstoffvorräte nach dem Auftrag auffüllen, beschlagnahmten wir einen Teil des Dynamits und versteckten es am Ufer, den Sturm, der zuvor der Späherkuppe zu schaffen gemacht hat in jenem Moment vergessend. Nach kurzer Eröffnungsrede seitens unseres Kapitäns – sein Name ist war Hacklebertz – ging es auch schon weiter. Vom erschöpfenden Ritt zu Land zur entspannten, wenn auch holprigen Schifffahrt den Nazferiti entlang. Es dauerte nicht lang, da erreichten wir den, im Schlingendorntal ansässigen ersten Kunden. Die Venture Company. Ein Glück, dass wir uns zu Beginn entschieden, die Heraldik auszuziehen, denn vor uns erstreckte sich eine voll mechanisierte Anlage, die in der Lage war unser Schiff samt Besatzung innerhalb eines Wimpernschlags auszulöschen. Uns blieb deshalb nichts anderes übrig als das Geschäft abzuwickeln, der Venture Company also das gesamte, sich auf unserem Schiff befindende Dynamit zu überreichen. Nebenbei befragten wir einen der Vorarbeiter der V.C. nach der McFarlane Bande, nannten ihm dabei explizit das von der Flussschiffgesellschaft gekaperte Schiff, die Marie-Elena. Der Vorarbeiter behauptete, das Schiff vor zwei Wochen gesehen zu haben, auf der gleichen Route, auf der wir uns befinden. Nach der Übergabe ging es weiter, tiefer ins Schlingendorntal, die Venture Company hinter uns lassen, ohne Dynamit an Bord abgesehen von den 25 Stangen die von den roten Tuchfressen Defias beschlagnahmten. Die Fahrt verlief unkompliziert. Bei dem nächsten und letzten Handelspartner aufzutauchen – der sich in der Nähe des Kaps befinden sollte - ohne die ihm versprochene Ware an Bord wäre zu riskant gewesen, also beschlossen wir in der Nähe von Fort Livingston wieder an Land zu gehen.
Schiffbruch und Rast in Fort Livingston
Um den Goblin zum Schweigen zu bringen – immerhin brachten wir seinen Arbeitskollegen um und beschlagnahmten die Hälfte seines Dynamits – versuchten wir ihn zu rekrutieren, damit er sich als Tagelöhner in den Reihen des Dämmersturms versuchen kann. Dies lehnte er ab. Also sah ich keine andere Möglichkeit, als ihn zu töten. Keine Einwände. Zuvor aber sprang ich vom Bord ans Ufer um das Schiff mithilfe eines Seiles an einem nahgelegenen Baum zu befestigen. Daraufhin gab ich Fischer das Zeichen: Er griff daraufhin den Goblin an, scheiterte bei dem Versuch ihn zu töten und Hacklebertz setzte daraufhin als Racheakt die Motoren in Gange, auf das das Schiff vollkommen durchdrehte und drohte die Hälfte der Anwesenden über Bord zu schmeißen. Den Schrotangriff den ich daraufhin dem Goblin entgegenschickte – der ihn augenblicklich tötete – legte gleichzeitig auch die Schiffsteuerung lahm, was uns die Entscheidung abnahm, ob man noch versuchen solle, das Schiff zu retten oder über Bord zu gehen. Die Zwerge, Hjalmar und Rorie gingen zwar wie ein Stein unter, konnten sich aber aufgrund ihrer schweren Plattenrüstung schnell ans Ufer retten. Lawley und Fischer ebenfalls. Ich hingegen kam erst spät gegen die Strömung an und dank zahlreicher Rettungsversuche der anderen wurde ich nicht von den Wassergewalten zerdrückt. Fischers und Steinherz‘ Pferde hatten weniger Glück. Die restlichen Reittiere konnten sich an Land retten. Wir sammelten uns und zogen los, uns an der riesigen Zerklüftung orientierend, die der Kataklysmus mit sich gebracht hat. So mussten wir nicht allzu tief ins Dickicht eintauchen und hielten weitere Katastrophen vorerst auf Abstand. Es dauerte nicht lang da erreichten wir Fort Livingston. Man einigte sich darauf, die Wappen des Dämmersturms wieder überzustreifen und bei der Wahrheit zu bleiben: Das man Jagd auf die McFarlanes mache. Nachdem die Infanteristen unsere Gesichter mit denen der aktuellen Steckbriefe verglichen, nahmen sie uns unsere Waffen ab und erlaubten uns, eine Weile zu rasten. Die Informationsbeschaffung gestaltete sich mehr als schwierig. Zwar war fast jedem Reisenden, der hier in Fort Livingston rastete die Kriminellen, auf denen wir auf der Suche waren, ein Begriff, doch abgesehen von Mutmaßungen und nach Schlagzeilen gaffenden Gesichtern kamen uns nur wenig brauchbare Informationen zu Ohren. Allen Anschein nach sind die Verbrecher über den Nazferiti weitergereist – sie hätten sich, gerade weil die Allianzsoldaten jedem Reisenden auf ein potenzielles Kopfgeld untersuchen, niemals so offenkundig in der Nähe oder gar bei einem Stützpunkt der Allianz blicken lassen.
Zeppelin, Dschungelfieber und Verstärkung
Rorie Steinherz erfuhr von einem Fremdenführer der Forscherliga, der eine Gruppe reisender Studenten sich führte, dass sich nicht unweit von Fort Livingston – nämlich zwanzig Meilen nördlich – ein Stützpunkt der Forscherliga befindet, der mit einer erschlossenen Route mit dem der Allianz verbunden ist. Nachdem Hjalmar uns darauf aufmerksam machte, dass wir das am westfällischen Ufer gelagerte Dynamit mittlerweile vergessen konnten, sprach er einen Zeppelin an, der westwärts von uns am Horizont verschwand. Dem gingen wir aus irgendeinem Grund nach. Wir nahmen unsere gesamte Ausrüstung mit samt der Reittiere. Der Weg durchs Dickicht gestaltete sich mit den Vierbeinern aber als schwierig, weshalb Hjalmar mit den Pferden und den Dynamitstangen wieder zum Fort zurückkehrte. Der Rest, nämlich Kathlyn Lawley, Jon Fischer, Rorie Steinherz und ich kämpften sich weiter durchs Dickicht, schließlich über einen gefährlichen Fluss nur um schlussendlich auf Späher der Horde zu treffen, dessen Stützpunkt allen Anschein nach das Ziel des Zeppelins war. Wir legten es nicht darauf an, von der Horde entdeckt zu werden nur um noch mehr Ärger zu entfachen, also zogen wir schleunigst wieder von dannen und kehrten nach Fort Livingston zurück wo Hjalmar auf uns wartete. Kathlyn Lawley und Jon Fischer ging es von Stunde zu Stunde schlechter, bis bei ihnen das Dschungelfieber diagnostiziert wurde. Wir rasteten einige Tage in Fort Livingston. Da der Auftrag nicht mit zwei kampfunfähigen Söldnern durchgeführt werden konnte, forderten wir Verstärkung aus Eisenschmiede an. Marisa traf wenig später ein, mit der von Steinherz vorgeschlagenen, von der Forscherliga eingerichteten Reiseroute. Ich übernahm daraufhin die Einsatzleitung. Unser nächster und vorerst letzter Anhaltspunkt war Beutebucht.
Aufbruch nach Beutebucht 1 – die Gurubashi-Arena
Nachdem wir Fischer und Lawley von ihren explosiven Gemischen und Heiltränken befreiten, zogen wir weiter. Nach einem holprigen Ritt entlang der Zerklüftung eröffnete sich vor uns der tiefe, undurchsichtige Dschungel. Doch noch bevor einander unsere Orientierungskünste vorführen konnten, begegneten wir zwei Reisenden: Vater und Sohn. Beide legten noch ein Gebet am nächstgelegenen Wegschrein ab. Sie erklärten, dass sie auf dem Weg zur Gurubashi-Arena waren. Da dies sowieso auf unserer Route lag, boten wir ihnen unseren Begleitschutz an. Mit der Karte der Reisenden erreichten wir schon nach wenigen Stunden die Arena, auf der die dicht befahrene Haupthandelsroute in Richtung des Kaps führte. Zahlreiche Wesen tummelten sich hier, von denen die meisten auf dem Weg in die Arena waren. Wir hielten es für richtig, sich in diesem Ballungszentrum nach Informationen umzuhören. Leider konnten wir nicht in die Arena eintreten ohne Karten zu erwerben. Also machte ich mich auf, dies zu tun, während die anderen anfingen, sich nach den McFarlanes zu erkundigen. Da ich mehrere Stunden hätte warten müssen, drängelte ich mich schlicht und ergreifend vor und kam so nach wenigen Minuten schon an die von mir begehrten Karten. Wir entschieden danach trotzdem nicht in die Arena einzutreten. Einerseits tummeln sich drinnen genau die gleichen Personen wie draußen, andererseits ist es fraglich, ob man bei der in der Arena stattfinden Attraktion überhaupt dazu kommt, Leute zu befragen. Während Hjalmar sich mit einem Troll unterhielt, der ihm Glücksbringer andrehen wollte, erklärten Rorie und Marisa, dass sich die Informationsbeschaffung ähnlich schwierig gestaltete, wie schon zuvor in Fort Livingston. Es stellte sich immer wieder heraus, dass die einfachen Arbeiter und Bauern stark mit der Bande sympathisieren, was mit ihrem Hass auf die Flussschiffgesellschaft zusammenhängt. Da wir nun doch nicht vorhatten in die Arena einzutreten, hatte ich vor, die Karten wieder loszuwerden. Ich mischte mich ein weiteres Mal unter die Leute und traf schon nach kurzer Zeit auf einen Familienvater, der mir Informationen der McFarlane Bande im Tausch mit den Karten für die Arena anbot. Ich willigte ein. Er erzählte, dass er mit der Flussschiffgesellschaft Nord-Westfall zusammenarbeite. In letzter Zeit kam es immer wieder zu Lieferausfällen, die wohlmöglich mit den gesuchten Verbrechern zusammenhängen. Dabei hatte man es immer wieder auf schweres Gerät und Waffen abgesehen. Der Familienvater vermutete, dass da etwas im Busch sei. Ich verabschiedete mich und traf mich wieder mit den anderen. Wir trugen unsere Informationen zusammen. Hjalmar hatte in der Zwischenzeit einen Aufnäher der Blutsegelkabuniere sowie einen Anhänger des Dampfdruckkartells erworben. Dass die McFarlanes irgendetwas planten war uns nun klar. Es galt nur noch herauszufinden was.
Aufbruch nach Beutebucht 2 – Angriff der Troll-Armee
Wir ritten entlang der Haupthandelsstraße Richtung Beutebucht. Marisa schien das Klima besonders zuzusetzen. So drohte sie mehrere Male beinahe vom Pferd zu fallen. Ansprechbar war sie kaum noch, geschweige denn kampffähig. Abgesehen verlief unsere Reise davon relativ unproblematisch. Hin und wieder begegneten wir an uns vorbeiziehenden Händlern und Reisenden. Die mehrere Meter hohen Klippen, die die Handelsstraße auf der wir uns befanden in die Mangel nahm sowie die schwüle Hitze und die flimmernde Luft, ließ uns trotzdem die Augen offenhalten um nicht vollkommen überrascht in einen Hinterhalt zu geraten. Es kam wie es kommen musste. Hinter dem nächsten Felsen kam uns ein panisch schreiender Mensch entgegen, der einige Meter hinter sich bereits seinen Karren mit Waren liegen gelassen hat. Nachdem er uns vor angreifenden Trollen warnte, wurde er von einem Pfeil durchbohrt und starb augenblicklich. Augenblicke später kam uns eine Meute von hochgewachsenen, mit Knochen behangenen Trollen entgegen. Wir schalteten schnell, da diese offensichtlich auf Ärger aus waren und bewarfen sie mit Gemischen, ehe wir in den Nahkampf übergingen und die erste Welle vollkommen vernichteten. Wirklich gefährlich wurden uns die Trolle, die uns von den Klippen aus mit vergifteten Pfeilen beschossen. Nachdem Hjalmars Pferd getötet wurde und sein Besitzer sowie ich schwere Verletzungen davontrugen, gingen wir in Deckung, mit dem Rücken zur Klippe, sodass wir wenigstens nur noch aus einer Richtung beschossen werden konnten. Nach dem Kippen von Heiltränken folgte der Gegenangriff in Form von meiner Armbrust und schließlich der Idee, mit den 25 Dynamitstangen den ganzen Abhang zu sprengen. Während ich also alles nötige dafür packte und mich auf den Aufstieg vorbereitete, zogen die Zwerge das Feuer auf sich und schritten mit dem letzten verbliebenden Pferd, nämlich meines, zum Karren des zuvor getöteten Händlers. Steinherz hat sich dabei besonders hervorgetan – ohne die Deckung ihres Schildes hätte die Einsatztruppe nach wenigen Salven ausgesehen wie Alteracer Lochkäse. Aber auch mein Pferd raffte wegen dem Gift, mit das die hinterhältigen Trolle ihre Pfeile bestrichen irgendwann dahin. Kurz bevor ich ‚die Bombe‘ legen konnte, den ganzen Abhang sprengen wollte um den Trollen gehörig Angst einzujagen, stoppte der Angriff. Urplötzlich. Wir vermuteten, ihnen ist die Munition ausgegangen. Schnellstens packten wir das Wichtigste zusammen – so viel wir eben ohne Pferde tragen konnten – und zogen weiter, die Straße entlang, hin zu einer Passage, an der der Abhang abflachte und Einlass gewährte zu einer Lichtung mit Wasserfall.
Aufbruch nach Beutebucht 3 – Aufbruch zur Küste, zurück und das Aufeinandertreffen mit den Blutsegelkabunieren
An einen Fluss abseits der Straße konnten wir unser Wasser auffüllen. Um einen weiteren Hinterhalt zu vermeiden, brachen wir zur Küste auf um von dort aus nach Beutebucht zu reisen. Auf einer erhöhten Position verschafften wir uns einen Überblick. Dort entdeckten wir einen Gorilla. Wir hielten es für unklug mitten in sein Territorium zu laufen, also blieben wir gehörig auf Abstand und marschierten weiter durchs Dickicht. Zu unserer Überraschung stoßen wir urplötzlich auf eine alte, morsche Holzbrücke die wir aber, trotz der schweren Rüstungsträger, unbeschadet passieren konnten. Unbeschwert, wenn auch mitgenommen hielten wir weiter auf die Küste zu, ehe wir das Opfer von einem gut durchdachten Angriff eines Rudels aus Raptors wurden; dabei ging, meinem jugendlichen Leichtsinn zu Schulden meiner Tapferkeit meinem Leichtsinn wegen Hjalmar und ich unter den zahlreichen Angriffen unter. Rorie konnte sie im Alleingang danach mit einem explosiven Gemisch in die Flucht jagen und damit die gesamte Einsatztruppe davor bewahren, als Mittagessen zu enden. Nach einer geschlagenen Nacht – Marisa ging es langsam wieder besser – entschied die Truppe, man müsse, obwohl man die Küste schon fast erreicht hatte, wieder zurück auf die Handelsroute. Mittels einer Liege wurde ich transportiert, da bei dem Raptorangriff mein Bein schwer verletzt wurde. Hjalmar musste, der Erschöpfung wegen seine Rüstung ausziehen. Trotzdem erreichten wir die Handelsstraße, nachdem wir ein weiteres Mal dem Gorilla begegnete – wobei unklar ist, ob es sich um das gleiche Exemplar wie zuvor handelte – unbeschadet. Und dort begegneten wir dem fahrenden Volk, wie zuvor schon. Nur wurden sie in diesen Augenblick nicht mit Pfeilen durchbohrt. Im Gegenteil. Sie waren bestens gelaunt. So gut gelaunt, dass sie unserer Bitte, mit ihnen bis nach Beutebucht reisen zu dürfen, nachkamen; wir fuhren in ihrem Karren mit und wurden von einem Passagier namens Doktor Rob notdürftig verarztet. Der Ärger wartete nicht lange auf sich. Der Karren, in dem sich die gesamte Söldnerschar befand, hielt urplötzlich an. Grund dafür war eine Straßensperre der Blutsegelkabuniere. Ich ließ es auf den Versuch ankommen, mich als der ihren auszugeben, indem ich mir den Aufnäher, den Hjalmar Tage zuvor an der Gurubashi-Arena erworben hat, in Sekundeneile auf die Schulter nähte. Währenddessen haben Hjalmar, Rorie und Marisa Zeit geschunden. Die einfachen Piraten haben mir noch abgekauft, dass ich zu den Blutsegelkabunieren gehörte – wer aber hätte damit rechnen können, dass sich unter ihnen ein hochrangiger Offizier befinde. Balthasar Jefferson. Dieser durchschaute das falsche Spiel und wollte die Wahrheit wissen. Damit rückten wir raus und erfuhren, dass Frank, der ja auf einer Geschäftsreise nach Beutebucht war, in den nächsten Tagen ein Treffen mit den Blutsegelkabunieren hat. Wo sich Frank befand, wusste er allerdings nicht. Wo das Treffen stattfinden sollte, wollte er uns ebenfalls nicht sagen. Dass wir daran schuld seien, dass die Blutsegelkabuniere ihr Dynamit nicht erhalten, verschleierten wir. Jefferson bot uns schließlich Begleitschutz nach Beutebucht. Dies nahmen wir dankend entgegen und verabschiedeten uns von Doktor Rob und seinem verbliebenen Anhang.
Ankunft und Informationsbeschaffung in Beutebucht
Die Ankunft in Beutebucht verlief unkompliziert. Wir hielten es nicht für nötig, noch eine Sekunde länger in der Nähe der Piraten zu verweilen als nötig. Dank Marisas Kenntnisse fanden wir uns relativ gut in der wirren ‚Stadt‘ zurecht und tauchten in einem Etablissement namens ‚Zum rasierten Hocker‘ unter. Dort besprachen wir das weitere Vorgehen. Der Hauptverdacht war, dass die McFarlanes das Treffen mit Frank, dem Geschäftsführer der Flussschiffgesellschaft und den Blutsegelkabunieren sprengen wollte. Also war es nun unser Ziel, die McFarlanes nach Möglichkeit vorher ausfindig zu machen, damit nicht einer der wichtigsten Geldgeber für die Kopfgelder dahinrafft, bevor wir auch nur eine Dukate gesehen haben. Bevor wir aber zur Hafenbehörde aufbrachen um uns nach Schiffen der Flussschiffgesellschaft zu erkundigen, schnappte ich das Gespräch zweier Menschen auf, die sich über einer der McFarlanes unterhielten: Einer der Verbrecher sei vor nicht allzu langer Zeit ins Geschäft gekommen und hätte sich dort über Präzisionswaffen erkundigt. Als ich die Menschen darauf ansprach, machten sie schleunigst die Biege. Die Suche nach einem exotischen Präzisionsgewehr verstärkte unsere Vermutung, dass die McFarlanes einen Anschlag auf Frank planten. Leider konnten wir Marisas fachkundigen Rat ein weiteres Mal nicht in Anspruch nehmen, da sie erschöpft im Gasthaus blieben musste. Also blieb es bei Steinherz, Hjalmar und mir den Auftrag in eine schlussendlich doch noch gute Richtung zu führen. Unser erster Anhaltspunkt war die Hafenbehörde. Hier erkundigte ich mich bei diesem degenerierten und korrupten Pack einem der Beamten nach den Schiffen der Flussschiffbehörde. Heraus kam, dass sich drei Schiffe am Hafen befinden. Nachdem er mir auch die dazugehörigen Stege mitteilte, zog ich ab und traf mich wieder mit Hjalmar und Rorie die in der Zwischenzeit, mit jemanden sprachen, der sich mit Präzisionsgewehren auskenne. Herauskam, dass sich ein Anhänger der McFarlanes – wahrscheinlich der, der zuvor schon den zwei Menschen in Matrosenkleidung aufgefallen war – nach einer gnomischen Waffe erkundigt hat, die HZZM2, die aber gar nicht auf dem öffentlichen Markt zu erwerben ist. Der Händler leitete die Zwerge weiter an einen gewissen Emmet, an dem der Händler auch den McFarlane Kriminellen verwiesen hat. Nun hatten wir zwei Anhaltspunkte: Den Hafen mit den dazugehörigen Informationen oder die Adresse von Emmet. Wir entschieden uns erst zu Emmet zu gehen.
Emmet und die McFarlane Bande
Bei der Adresse angekommen zögerten wir nicht und klopften schlicht und ergreifend an der Tür. Emmet stellte sich als ein älterer, hilflos paranoider Mensch heraus. Als wir ihn seiner Wohnung eine Unterredung hielten, bestätigte er, dass die McFarlane Bande bei ihm gewesen ist und Interesse an diesem exotischen Präzisionsgewehr hatten. Emmet hatte zugesagt, er könne es ihnen besorgen versicherte ihnen zwar, er könne diese Waffe über Umwege anschaffen, doch der Preis dafür soll die gesuchten Verbrecher allerdings stutzig gemacht haben. Seitdem hat er sie nicht mehr gesehen und er vermutet, dass er sie auch nicht mehr sehen wird. Bevor wir ihn aber weiter ausquetschen konnte, klopfte es an der Tür. Darauffolgte die Aufforderung, alle Insassen, also wir, die Söldner und Emmet, sollen ohne Waffen mit erhobenen Händen nach draußen kommen. Emmet schwafelte paranoid vor sich her, angeblich sei dies der Geheimdienst, der ihm auf die Schliche gekommen ist. Während die Zwerge drauf und dran waren sich festnehmen zu lassen, also ohne Waffen nach draußen spazieren wollten, redete Emmet auf uns ein, warten zu müssen und wenn nötig, zu kämpfen. Ich willigte ein, die Zwerge allerdings marschierten befehlsverweigernd nach draußen und ließen sich fesseln. Nicht lebensmüde marschierte ich also schließlich auch nach draußen und bekam so erstmals die Gestalten ins Blickfeld: Keine Uniform und maskiert, aber dafür eine breite und vor allem hochwertige Palette an Ausrüstung. Bevor sie jedoch auch noch Emmet zwangen, sich zu ergeben, fielen alle der verschleierten Personen, mit Ausnahme von mir einer gezielten Explosion zum Opfer. Die McFarlane Bande zog auf, die, zumindest für diesen Augenblick, unsere Retter darstellten, so ironisch es auch klingt. Seff, Cheryl, Dieter, Kwing-Schulze und Hango, Nikoslav und schließlich Joe – abgesehen von Jey Wahrer waren alle anwesend. Emmet trat schließlich heraus und erklärte, dass wir, die Söldner, die sich immer noch totstellten, nicht zu den maskierten, bewaffneten Personen gehörten. Dies rettete uns wohl vorerst das Leben, aber wir kamen trotzdem nicht darum herum, von der Bande gefesselt zu werden um schließlich, weit weg von Emmets Wohnung aber immer noch in Beutebucht, in einem Lagerhaus zu untergebracht zu werden, das voll war mit Sprengstoff, Waffen und sogar einem Maschinengewehr.
Der Plan
Bevor die McFarlane Bande uns also töteten, rückten sie erstmal mit der Sprache raus, wie das bei großen Verbrechern und Schurken ja üblich ist. Tatsächlich, sollte man Seff McFarlane, einen verbitterten, von der Flussschiffgesellschaft verarschten Mann tatsächlich Glauben schenken, handelte es sich bei den maskierten und schwer bewaffneten Gestalten, die Emmets Wohnung umstellten um den Geheimdienst. Man vermutet sogar, dass das SI:7 dahintersteckt. Wir hielten es für das Beste bei der Wahrheit zu bleiben und uns zu erklären. Hjalmar ließ dabei aber geschickt seine Antisympathie gegenüber Frank, dem Geschäftsführer der Flussschiffgesellschaft miteinfließen. Seff erklärte, dass sie tatsächlich hier sind um Frank zu töten, aber das reichte nicht, um die Gesellschaft zunichte zu machen. Franks Tod war die ‚persönliche Note‘ in seinem Plan, denn der Geschäftsführer hatte vor Jahren Seffs Frau getötet und dessen Tochter vergewaltigt, als jene ihren Hof nicht abtreten wollten. Plan war es, die Anwesenden des Treffens das bald stattfinden sollte zu töten; darunter also die Vertreter der Flussschiffgesellschaft, den Blutsegelkabunieren, sowie, und das erfuhren wir zu diesem Zeitpunkt, mit die Venture Company, die Defias und nicht zuletzt einer Geheimorganisation, die zumindest in den gesamten östlichen Königreichen agiert, ‚die Ungekrönten‘. Letztere sind schon seit geraumer Zeit hinter der Bande und Emmet hinterher. Da es nicht reichte, die Vertreter der größten Handelspartner der Flussschiffgesellschaft zu töten – denn sie würden nach kurzer Zeit schlicht ersetzt werden – ging der Plan noch einen Schritt weiter. Denn nachdem dermaßen viel Irritation gestiftet wurde, fallen, so laut Prognose der Bande, die Aktien der Gesellschaft ins Bodenlose. Diese würde man dann zum Großteil aufkaufen, die Geschäftsführung übernehmen und das Gewerbe schließlich vollends gegen die Wand fahren. Das war der Plan. Und für diesen Plan brauchte man nicht nur die HZZM1 sondern auch weit über hunderttausend Goldstücke. Um an das nötige Kapital zu kommen, wollte man vorerst die Bank von Beutebucht ausrauben. Das ist kein Scherz. Und wir sollten ihnen dabei helfen. Uns blieb gar nichts anderes übrig, wenn wir weiterleben wollten. Zum Dank wurde uns Gold in Höhe der Kopfgelder versprochen, die auf die McFarlanes ausgesetzt waren.
Der Bankraub der in die Geschichte eingehen soll – Teil 1
Zuallererst holten Strumpf, Joe und ich in den frühen Morgenstunden die restlichen Stangen Dynamit aus dem Gasthaus, in dem die Söldnerschar gerastet hat. Marisa liegt immer noch fiebrig im Bett und war zu diesem Zeitpunkt vollgepumpt mit schläfrig machenden Arzneimitteln, was mir die Erklärungsversuche ersparte, plötzlich mit den von uns gesuchten Verbrechern gemeinsame Sache zu machen. Die Marie-Elena bekam einen neuen Anstrich und wurde mit Schredder-Motoren versehen. Sie sollte den McFarlanes und den Söldnern als Fluchtvehikel dienen – nach dem Bankraub, versteht sich. Jey würde uns zu einem gegebenen Zeitpunkt mit der Schaluppe abholen. Während Nikoslav, Hjalmar und ich das Maschinengewehr auf dem Dach der Bank von Beutebucht in Stellung bringen sollten, war es die Aufgabe von Dieter und Joe das angrenzende Gasthaus in Brand zu setzen um die Zivilisten aus dem Weg zu räumen und den Haudraufs keine Möglichkeit einräumend, uns über einen direkten Weg zu erreichen. Nachdem das Feuer gelegt war – ein Inferno – ging es also los. Die Söldnerschar und Nikoslav kämpften sich durch das Gasthaus, im Gepäck das Maschinengewehr und eine Menge Munition. Wir schlängelten uns durch Zivilisten und auch wenn die brandheiße Luft im Gebäude uns den Atem nahm und der Haut Verbrennungen zufügte, gelangten wir schließlich heil nach draußen. Bestandteil unserer Aufgabe war es auch, die kezanischen Präzisionsschützen auf dem Dach der Bank auszuschalten. Hjalmar und Rorie hatten keine Probleme damit dies durchzuführen. Danach platzierten wir das Maschinengewehr auf dem Dach der Bank. Gleichzeitig erklang der Schuss eines Bankangestellten, der den Überfall meldete. Daraufhin mobilisierten sich zahlreiche Haudrauf-Einheiten am anderen Ende der Stadt und stiegen in kleineren Schiffen um zu uns überzusetzen. Hier kam das Maschinengewehr in Stellung an das ich mich setzte. Während ich also damit beschäftigt war, einen Haufen Grünhäute den Garaus zu machen, zeigten sich endlich auch Cheryl und Seff, die kurz zuvor die Heckenschützen an den naheliegenden Felsen ausgeschaltet haben. Seff brachte einen Handbohrer mit um eine gezielte Sprengung des Daches vorzubereiten. Als ich mich für wenige Sekunden umdrehte sah ich nur einen abgebrochenen Handbohrer und einen Zwergen der auf einen fluchenden Seff einredete. Mir ist schleierhaft, was da passiert ist. Plan war es nun, das Dach Stück für Stück zu sprengen – das ging solange gut, bis das Maschinengewehr irgendwann einfach weggefegt wurde, weil niemand Zeit hatte, es zur anderen Seite des Daches in Sicherheit zu ziehen. Direkt unter uns am Steg wurde die Konzentration von Sicherheitskräften immer größer. Hango wurde im Nahkampf getötet, Schulze landete blutend im Wasser. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit offenbarte sich nach einer letzten Sprengung das Innere der Bank.
Der Bankraub der in die Geschichte eingehen soll – Teil 2
Ich hatte die Ehre, als erster in den Tresorraum zu steigen und wurde gleich von einem Paar Schrotflinten erwartet, die wir aber rasch ausschalten konnten. Nun zeigte sich auch endlich Jey Wahrer, der die Marie-Elena in unmittelbarer Reichweite zur Bank navigierte – sich selbst ankündigend, indem er eine Granate in Richtung der Goblins warf. In der Zwischenzeit stopften wir Gold in Säcke, mobilisierten handliche Kisten und ließen palettenweise Goldbarren eine improvisierte Rampe, die direkt zu unserem Fluchtschiff führte, herunterrutschen. Es dauerte nicht lang da öffnete sich die Tür der Bank und es zeigten sich weitere, mit Kettenhemd und Schrotflinten ausgestattete Haudraufs. Die blutrünstige Cheryl machte kurzen Prozess mit ihr und verhinderte schlimmeres. Ganze Schiffverbände des Dampfdruckkartells und der Blutsegelkabuniere waren mittlerweile damit beschäftigt uns den Weg abzuschneiden. Also mussten wir uns mit dem Gold zufriedengeben, das wir bis dahin auf das Schiff gebracht haben und machten nun selbst die Biege. Die Motoren, mit der die Marie Elena versehen wurden machten sich bezahlt, doch die Hafenblockade der Galeonen war mittlerweile so dicht, dass es unmöglich war, zu türmen. Strumpf und Joe haben glücklicherweise einige der Schiffen Stunden zuvor präpariert. Kurz bevor die Marie-Elena also drohte aufzuklatschen, explodierten einige der Galeonen, was uns letztendlich die Flucht ermöglichte. Doch noch bevor wir endlich in Sicherheit schippern konnten, machte eine Flugmaschine auf uns Jagd. Nikoslav überreichte uns Repetiergewehre; er selber griff zu einem Raketenwerfer. Doch es blieb bei wenigen Schüssen des ‚einfachen‘ Schießeisens um auch diese Gefahr zu bannen. Die McFarlane Bande setzte uns schließlich an der Küste ab unweit von Beutebucht. Man versprach uns, man melde sich in naher Zukunft bei uns um den Plan schließlich zu vollenden. Wir sollten warten. Also warteten wir.
Das Wiedersehen
Wir warteten. Doch kurz bevor sich die Zweifel in uns festsetzen konnten, man hätte uns über's Ohr gehauen, zeigte sich ein Mitglied der McFarlane Bande. Es war Vater Joe der uns darüber informierte, dass das Treffen von Frank, den Geschäftspartnern der Flussschiffgesellschaft sowie den Geheimdienst 'die Ungekrönten' am heutigen Tag stattfinden sollte. Da die Marie-Elena überall am Kap gesucht wird, mussten wir laut Joe den Treffpunkt mit dem Rest der Bande über den Dschungel erreichen. Außerdem wurden wir darüber in Kentniss gesetzt, dass Kopfgelder auf Hjalmar, Rorie und mich ausgesetzt waren in Höhe von fünfhundert Goldstücken. Das Kopfgeld der McFarlane Bande wurde pro Mitglied auf tausend Goldstücke erhöht. Auf einer Klippe angekommen, auf der man einen guten Blick auf das Geschehen werfen konnte - bisher waren nur Mitglieder der Blutsegelkabuniere zu sehen in Form einiger Dutzend Matrosen sowie drei Kriegsschiffen - verabschiedete sich Joe mit den Worten, der Rest würde gleich hier eintreffen. Nach einiger Zeit traf nicht nur ein Gyrokopter ein, sondern auch ein Flussschiff, dass mehrere bewaffnete Söldner beherbergte und einen, in schwarz gehüllten Mann, der, wie sich später herausstellte, Frank war. Weiter beobachten konnten wir nicht, da unweit von uns ein Haufen rotmaskierter, bewaffneter Gestalten auftauchten die uns ohne Vorwarnung festnahmen - dass sie zufällig auf ihrer Patroullie auf uns stießen war ziemlich unwahrscheinlich. Wir nahmen an, es gehörte zum Plan oder Vater Joe hatte uns verraten. Wir ließen uns also abermals auf diesem Auftrag die Waffen abnehmen und schließlich führten uns die Piraten oder die Defias, oder weiß der Geier wer das war uns ab. Wir stiegen die Klippe entlang runter auf die Küste, wurden in ein Beiboot gesetzt und schipperten damit zu einem der Flakschiffe der Blutsegelkabuniere, wo wir dann unter Deck gebracht worden sind. Dort 'wartete' auch Jey Wahrer auf uns, ebenfalls gefesselt. Der wollte zu diesem Zeitpunkt aber kein Wort sagen. Irgendwann zeigte sich schließlich auch Cheryl, die von mehreren bewaffneten Matrosen zu uns geschleppt wurde. Außerdem zeigte sich Vater Joe, der seinen Verrat an der McFarlane Bande beichtete um von seinen Straftaten freigesprochen zu werden. Wir saßen fest aber dabei wollten wir es nicht belassen. Hjalmar war der erste, der es schaffte mit purer Kraft die Fesseln zu lösen. Daraufhin folgten die anderen; es folgte ein Gemetzel unter Deck bei dem wir als Sieger hervorgingen. Kurz bevor ein Unteroffizier drohte uns mit Schrot zu durchsieben, wurde er von hinten von Vater Joe erschossen, der dann doch kein Verräter war. Liest sich das nur so bescheuert? Der hatte nämlich nur so getan, als würde er den Fadenziehern, nämlich den großen Spielern der Geschäftspartner und der Flussschiffgesellschaft in die Hände spielen indem er die McFarlane Bande gegeneinander ausspielt. Der Waffenhandel der HZZM1 verlief nicht nach Plan. Deshalb kam der Verdacht auf, es befände sich ein Verräter in den eigenen Reihen. So änderte Seff den Plan, damit nicht jeder in eine Falle lief. Jeder bekam andere Befehle. Wir hatten aber keine Zeit darüber nachzudenken, wer uns denn verraten haben soll. Unser Ziel war es nun die Schiffbatterie auf die Küste auszurichten. Auch Nikoslav traf ein und tötete während er zu uns stieß mehrere Matrosen. Während Jey Wahrer sich die Kleidung eines toten Blutsegelkabuniers anneignete, warfen wir, also die Söldnerschar, einen Blick auf die Küste. Dort brach das reinste Chaos aus. Ein Großteil der Anwesenden wurde vergiftet, Piraten bekämpften Defias, Defias erschossen Söldner der Flussschiffgesellschaft und innerhalb weniger Sekunden lagen mehrere hochrangiger Mitglieder - darunter als Beispiel auch Balthasar Jefferson - im Dreck. Nur von Frank fehlte jede Spur, der allen Anschein nach immer noch auf dem Plumpsklo sitzt, dass er zu dem Zeitpunkt betrat, als wir durch die maskierten Kerle abgeführt wurden. Das Gefecht verlief zugunsten der Piraten, die daraufhin mit zwei Dutzend Matrosen das Plumpsklo umstellten. Frank wurde gezwungen mit niedergelassenen Waffen und erhobenen Händen aus dem Plumpsklo zu schreiten doch noch bevor er befragt werden konnte, musste er sich von seinen Eiern verabschieden. Das war Seff. Nun sollten wir die Kanonen abfeuern um der Küste ordentlich einzuheizen und das taten wir. Unterdessen zeigte sich auch Dieter Strumpf der im Chaos auf ein Beiboot geflüchtet ist um zu uns zu kehren. Er erklärte, dass er derjenige war, der ein Großteil der Anwesenden vergiftet hat indem er sich als Kellner der Versammlung verkleidet hat. Dadurch haben die Anwesenden sich erst gegenseitig verdächtigt. Er brachte auch den, auf dem Schiff versteckten Raketenwerfer mit. Nun wo Seff seinen Todfeind, nämlich Frank beim sterben zusah kam die Frage auf, wie es denn nun weiterging. Da offenbarte Vater Joe, dass Seff selbst der Verräter war: Denn der ganze Plan diente dazu, dass alle ohne Misstrauen ihre Aufgabe erledigen. Seff McFarlane selbst hatte Sturmwind informiert, aber nicht um die Bande auszuliefern, sondern um ihren Tod zu inszenieren. Und das klappte folgendermaßen: Während Seff Frank beim sterben zusah, tauchten Streitkräfte der Allianz mit Gyrokoptern auf. Sie seilten sich ein und umstellten ihn. Seff zeigte im nächsten Augenblick auf das Schiff wo der Rest der Bande sowie die Söldnerschar steckte und zog daraufhin die Waffen. Natürlich wurde er sofort erschossen. Um den Rest der Bande auszulöschen, richteten sich die Maschinengewehre der Gyrokopter auf das Flakschiff, auf dessen Oberdeck wir uns kurz zuvor noch präsentiert haben. Doch als die Gyrokopter endlich anfingen zu schießen, saßen wir alle schon sicher im Beiboot. Zeitgleich schoss Jey mit dem Raketenwerfer auf das Pulverlager des Schiffes - dies resultierte in einem riesigen Feuerball. So sah es aus, als hätten die Gyrokopter das Schiff explodieren lassen und alle wären im Glauben, sie hätten die McFarlanes und uns in die Luft gesprengt. Wir warteten in einem umgeworfenen Beiboot bis die Allianztruppen abgezogen sind und haben uns dann schlussendlich auf eine Sandbank gerettet.
Flucht und Ende
Für uns ging es in einer nochmals umgestrichenen Marie Elena nach Surwich. Abgeholt haben uns Emmet sowie Schulze, der doch nicht ertrunken ist und sich am Tag des Raubzugs an Land retten konnte. Vater Joe erklärte uns noch, dass nun alles nach Plan verlaufe. Sein Kontaktmann in Sturmwind hatte das Gold, was wir Tage zuvor gestohlen hatten, längst erhalten und wird nun die nötigen Anteile der Flussschiffgesellschaft aufkaufen damit die McFarlane Bande sie schlussendlich ruinieren kann. Die Bande teilte sich auf und bevor auch der Priester Joe verschwand, drückte er uns eine Schatzkarte in die Hand, die einen Ort südlich von Surwich auf einer Insel markierte. Dorthin reisten Hjalmar, Rorie und ich und hoben eine Kiste aus in der sich fünftausend Goldstücke befanden. Unser Lohn. Schlussendlich.
Soldverteilung
5000 Goldstücke
Kasse des Dämmersturms: [4798] Goldmünzen
Alexander García, Söldner: [50] Goldmünzen, [75] Marken Kathlyn Lawley, Söldner: [50] Goldmünzen, [25] Marken Marisa Grauwerth, Söldner: [50] Goldmünzen, [25] Marken Jon Fischer, Söldner: [50] Goldmünzen, [25] Marken Hjalmar, Tagelöhner: [1] Goldmünze, [25] Marken Rorie Steinherz, Tagelöhner: [1] Goldmünze, [25] Marken
gez. Alexander García - Zitat :
Bericht: Angriff auf die Rotband-Piraten
Ziel: Lokalisierung des Piratenschiffes Magnifizenz und Beihilfe bei der Requisition des Schiffes
Teilnehmer: Alexander Veidt ( Rottenmeister ), Finnje Freitag ( Söldnerin ), Kathlyn Lawley ( Söldnerin ), Dagobert Rosenluft ( Tagelöhner )
Ergebnis: Erfolgreich Missionsverlauf Aufgrund der Informationen, die ich dank Jason Robards, einem ehemaligen Mitläufer des Dämmersturms und Karduin Malloc, einem Mann mit Verbindungen zum Allianzmilitär in Erfahrung bringen konnte, war eine hinreichende Vorbereitung und Planung möglich. Für die geplante Mission sollte die Rotte Veidt die Piratenfestung Küstenwacht im Nordosten des Schlingendorntals, nahe Zul'Gurub, infiltrieren. Die Rotte sollte zu diesem Zweck die Rolle fahrender Händler und ihrer Leibwache aus Glücksrittern verkörpern, mit Dagobert Rosenluft als reisender Arzt und Finnje Freitag als reisende Händlerin von Heilsalben und Tinkturen. Kathlyn Lawley und ich würden die Rolle von fahrenden Mietklingen spielen, die in den Süden wollten und die Mitfahrt auf einem Karren mit dem Schutz vor Banditen oder anderen Übergriffen bezahlen würden. Im Vorfeld lies ich meine Rüstung umlackieren um das Risiko zu vermeiden, von Piraten erkannt zu werden, hatte ich doch viel Zeit in Beutebucht verbracht. Ich besorgte außerdem einen kleinen Wagen und zwei günstige Pferde, um diesen zu ziehen. Finnje leistete bei der Vorbereitung die meiste Arbeit, denn sie gestaltete den Wagen, bemalte ihn und schmirgelte die Farbe stellenweise ab, um dem Karren ein abgenutztes Aussehen zu verleihen, auch bastelte sie originalgetreue Trollpfeile, die sie auf den Wagen feuerte, um nach der Fahrt durch das Schlingendorntal noch glaubwürdiger zu wirken. Finnje stellte außerdem falsche Tinkturen und Heilsalben her sowie Heiltränke und Gemische. Die Rotte hat sich eine Meile östlich von Goldhain getroffen und brach von dort aus in den Süden auf.
Die Reise war weitgehend ereignislos. Im Dämmerwald schlossen wir uns fahrenden Händlern an, die ebenfalls ins Schlingendorntal unterwegs waren. Eine reisendes Ehepaar verlor ihren Sohn bei einem Angriff durch Wildworgen, den wir ohne eigene Verluste abwehren konnten. Wir banden uns die Köpfe der Worgen an die Sattel der Pferde, um bei den Piraten und potentiellen Troll-Angreifern Eindruck zu schinden. Im Rebellenlager im nördlichen Schlingendorntal fanden wir weitere Mitreisende, allen voran einer Gruppe aus fünf verarmten Jugendlichen, die zur Küstenwacht wollte, um sich den Rotband-Piraten anzuschließen. Mara, meine Kontaktperson von der 101. Division, den sogenannten Luftgeborenen, wartete dort auf uns und begleitete uns bis kurz vor die Küstenwacht, die wir über einen Bergpass nördlich von Zul'Gurub erreichten, am frühen Abend. Wir sollten Mara kontaktieren, sobald wir genauere Informationen hatten.
Zweifellos war es von Vorteil, die Festung nicht als Rekruten oder heimlich des Nachts zu infiltrieren, denn obwohl es weit weniger Piraten als in den mir genannten Informationen gab, wurden die jungen Anwärter sofort in den unteren Teil des Lagers gebracht, während wir auf einem kleinen Platz lagern durften. Eben weil die Uhrzeit bereits fortgeschritten war, sollte Dagobert die Behandlung der Piraten erst am nächsten Tag beginnen. Finnje und Lynn gesellten sich an ein Lagerfeuer, wo Finnje den Piraten entlockte, warum die Rotband-Piraten so offen Anwärter suchten, aber trotz gutem Andrang das Lager nicht brechend voll war: Sämtliche Anwärter, die zu unfähig und zu schwach waren, wurden aussortiert und den Verlassenen überlassen, die in regelmäßigen Abständen ein Schiff vorbei schickten, den sogenannten Schwarzen Frachter. Im Austausch dafür bekamen die Piraten Waren aus Grom'gol und erhofften sich auch weitere Schiffe zu bekommen, während sie weiter rekrutierte und die Spreu vom Weizen trennte.
Am nächsten Tag begrüßte man uns mit der Nachricht, dass wir am nächsten Morgen verschwinden sollten. Hier muss ich Dagobert überaus lobend hervor heben, denn er bewirkte einen längeren Aufenthalt in der Basis, der mit seinem Wirken als Arzt zu rechtfertigen war. Auch kam er so in Kontakt mit General Grau, dem Zwergen, dem die ganze Küstenwacht unterstand. Nach einer ausgiebigen ärztlichen Behandlung seines entzündeten Stumpfes schien der Zwerg Dagobert sehr wollgesonnen zu sein. Dagobert könnte ihn im Zuge der Behandlung betäuben und erfuhr, dass die Piraten ewig nicht mehr auf See waren, dank eines Glücksgriffes, der mehr Geld einbrachte als die Geschäfte mit den Verlassenen. Er fand eine Karte, die eine Position im Süden markierte und eine Liste mit den vergangenen und geplanten Besuchen der Verlassenen. Er kopierte beides und fand sich wieder beim Wagen ein, wo er mit der Behandlung der Piraten begann. Finnje suchte gleichzeitig das Gespräch mit dem Versorgungsoffizier, einem Leerenelfen dem sie entlockte, dass das Piratenschiff nicht auf Beutezug war, sondern im Süden ankerte, bei einem neuen Hauptquartier. Sie verkaufte dem Leerenelfen außerdem fünf Kisten voller falscher Salben und Tinkturen, für fünf Goldstücke. Unglücklicherweise wurde uns anderen in der Zwischenzeit gesagt, dass der General den Doktor behalten wollte und wir anderen zum Abend hin das Lager zu verlassen hatten. Im Wagen tauschten wir die gesammelten Informationen aus und gingen die nächsten Schritte durch.
Wir ließen den Anwärtern im unteren Teil des Lagers eine versteckte Warnung zukommen, die sie hinsichtlich der Geschäfte mit den Verlassenen aufklärte. Auf Rat von Dagobert hin wurde auch General Grau ein Brief zugespielt, mit der Absicht, ihn auf unsere Seite zu ziehen, mit Aussicht auf Amnestie und einer reichen Belohnung, als Alternative zum sicheren Tod durch die Allianz. Dabei banden wir ihm nicht auf die Nase, dass wir nur so wenige waren, sondern warnten vor einer großen Streitmacht der er nur entkommen konnte, wenn er rechtzeitig die Seiten wechselte. Finnje und ich lenkten die Wachen am östlichen Eingang der Basis ab, damit Lynn sich nach draußen schleichen konnte. Dabei wurde Lynn jedoch entdeckt und obwohl sie sich trotzdem davon schleichen konnte war sie gezwungen, ein explosives Gemisch in die Basis zu werfen, um eine Ablenkung zu schaffen. Sie gab Mara die gesammelten Informationen, die Position der zweiten Basis - wie sie auf der Karte vermerkt war - und die Termine, zu denen die Verlassenen vorbei kamen. Mit einem Funkgerät in ihrem Rucksack gab Mara die Informationen weiter und gab Lynn eine Leuchtpistole, mit der sie Unterstützung rufen solle. Gleichzeitig versetzte die kleine Explosion das halbe Lager in Aufregung und im unteren Teil des Lagers brach ein Aufstand der Anwärter los, die sich gegen die Piraten stellten. Im Zuge dessen kam es bei unserem Wagen zu einem Schusswechsel, bei dem die übrigen beiden Offiziere der Küstenwacht ums Leben kamen und sich der General auf unsere Seite stellte. Ich wurde dabei angeschossen, konnte aber mit einem Heiltrank stabilisiert werden.
Wir zogen ohne Karren an der Ostküste entlang, in Richtung Süden, den das zweite Hauptquartier der Rotband-Piraten war südlich von Zul'Gurub an der Ostküste zu finden. General Grau blieb zurück holte uns jedoch ein, nachdem die Unruhen in der Küstenwacht ein Ende fanden - zugunsten der Anwärter und der Piraten, die dem General treu waren. Mit etwa drei Dutzend Überläufern holte er uns ein und führte uns durch den Urwald zur zweiten Basis der Piraten. Die große Überraschung war hier ein mit goldenen Fresken verzierter Gurubashi-Tempel, der beim Weltenbeben versunken war und innerhalb einer versteckten Bucht lag, in dem auch das Piratenschiff ankerte und die zweite, kleinere Basis zu finden war. So begann der letzte Teil der Mission, bei dem ich den General dazu aufrief, uns mitten ins Piratenlager zu führen. Einen Anwärter ließ ich draußen mit der Leuchtpistole zurück, er sollte nach zehn Minuten eine Leuchtrakete abfeuern und die eintreffende Allianz-Verstärkung auf den Stand der Dinge bringen.
Im kleineren, von einer Mauer umspannten Lager trafen wir auf etwa fünfzig Piraten die in einer hölzernen Kaserne und in zahlreichen Zelten lebten. Der erste Maat, ein Goblin, erwartete uns und führte uns zum Kommandanten der Piraten, der weder im Tempel noch im Lager zu finden war, sondern an Bord des Schiffes. Den Versuch, mit der gesamten Rotte dabei zu sein, als der Zwerg dem Kommandanten detailliert vom Angriff der Allianz erzählte, der die Küstenwacht zerstörte und ihn zur Flucht zwang, blockte der erste Maat ab. So konnte General Grau lediglich Dagobert und Finnje mit sich nehmen, während Lynn und ich mit den übrigen Überläufern warten mussten. Schließlich, als nach Minuten das Leuchtsignal am Himmel erschien, entschloss ich mich, die Initiative zu ergreifen.
Denn das Schiff war weitestgehend leer und es schien, als habe sich ein Großteil der Piraten in den Tempel begeben, der mit Beibooten erreicht werden konnte. Die übrigen Piraten waren im Lager, so dass das Schiff weitgehend unbewacht und unbemannt war. Und so stürmten Lynn und ich das Schiff, während die Überläufer sich gegen die Rotband-Piraten im Lager stellten. Im Vorfeld hatte ich noch erklärt, im besten Fall Deckung auf der Mauer oder auf dem Schiff zu suchen. Unter Deck des Schiffes band ich den Adjutanten und den Kommandanten mit dem Sturmbumerang, während der Bootsmann und der Erste Maat im Kampf gebunden wurden. Überraschenderweise griff der Pandaren-Söldner Tao Chow-Chow mich hinterrücks an. Im Zuge der Kämpfe verletzte er mich ernsthaft mit seiner exotischen Kampfkunst. Der Kommandant wurde vom wirbelnden Wind des Bumerangs zerrissen, der auch den Tauren schwer verwundete, so dass er von Lynn letztendlich bezwungen werden konnte. Der Bootsmann feuerte auf den Ersten Maat, in der Hoffnung, all das Dynamit an dessen Leib zum Explodieren zu bringen, was scheiterte und dem Goblin das Leben kostete. Auch General Grau fiel dem Revolverbeschuss des Orcs zum Opfer, ehe dieser von Finnje getötet werden konnte. Der Pandaren wurde von Dagobert mit einem beherzten Kopfschoss nieder gestreckt, unmittelbar nachdem er mich kampfunfähig geprügelt hatte.
Im Lager war gleichzeitig eine wilde Schlacht zwischen Piraten und Überläufern losgebrochen. Die Überläufer waren eingekreist und konnten sich nicht zur Deckung des Schiffes durchschlagen und zwei Dutzend starben bei den heftigen Scharmützeln. Der Mut der Verzweiflung muss sie jedoch angetrieben haben, denn trotz Unterzahl wurden die fünfzig Piraten im Lager auf die Hälfte reduziert. Ehe sich das Blatt jedoch zu unseren Ungunsten entwickeln konnten, trafen die Soldaten der Allianz ein und überwältigten die restlichen Piraten im Lager, ehe sie auch jene im Tempel überwältigten.
Das kleine Lager der Piraten - und hauptsächlich der mit Gold gefüllte Tempel - wurde von der Allianz gesichert, die schließlich mit dem erbeuteten Piratenschiff zur Küstenwacht segelten. Vor der Küste erwartete uns das eigentliche Schiff der Allianz, von dem die Verstärkung mittels Gyrokoptern über dem Urwald abgeworfen worden war. Wir konnten in der Küstenwacht lagern, wo ich mich von meinen Verletzungen erholte und wenige Tage später noch zusah, wie das Schiff der Verlassenen vor der Küste überrascht und versenkt wurde. Erst dann traten wir die Heimreise auf unserem Karren an. In Sturmwind berichtete ich in Anwesenheit von Mara und Karduin Malloc vom Missionsverlauf und bekam für unsere Rolle bei der Schiffsrequisition 1660 Goldstücke ausgehändigt.
Abschließende Bemerkungen und Besoldung Jedes Mitglied der Rotte Veidt hat die zugewiesenen Aufgaben zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt. Ich möchte Finnje hervor heben, die mit ihrer Vorbereitungsarbeit betreffend des Wagens und der falschen Salben und Tinkturen großes Bemühen und Eifer für unsere Sache bewies. Lynn hat wie immer absolut präzise Arbeit geleistet und durch die Tötungen von Leutnant Vio Leth, Sergeant Scarless und Adjutant Schwarzhorn ihre Kameraden beschützt und den Missionserfolg voran getrieben. Dagobert hat - wie auch Finnje - wertvolle Informationen beschafft und trotz seines Wirkens als Feldschers hatte er meiner Meinung nach die größte Herausforderung zu bewältigen, im Angesicht des Feindes und in einer ungewohnten Umgebung. Er bewältigte diese Herausforderung und verdiente sich nicht nur meinen Respekt, sondern sollte außerdem zum Mitläufer befördert werden. Auch soll eine Siegmarke ihn an diese erste, größere Prüfung im Dienst der Rotte Veidt und des Dämmersturms erinnern. Ich bin sehr stolz, diese drei an meiner Seite wissen zu dürfen.
Gemeinsam mit den 1660 Goldstücken und den Köpfen von Iley Rot ( 100 Gold ), Schwarzhorn ( 25 Gold ), Broun ( 35 Gold ), Grehn ( 75 Gold ), Grau ( 75 Gold ) und Scarless ( 25 Gold ) sowie den Verkauf von falschen Salben für 5 Gold beläuft sich der Gewinn für den Dämmersturm auf exakt 2000 Goldstücke. Der Sold für die Rotte fällt folgendermaßen aus:
Alexander Veidt ( Rottenmeister) : 299 Goldstücke Finnje Freitag ( Söldnerin ) : 50 Goldstücke Kathlyn Lawley ( Söldnerin ): 50 Goldstücke Dagobert Rosenluft ( Tagelöhner ): 1 Gold
Kasse des Dämmersturms: + 1600 Goldstücke
Im Zuge der Mission konnte der Pandaren-Söldner, Tao Chow-Chow zwar nicht lebendig gefangen werden, doch fielen seine Habseligkeiten in den Besitz des Dämmersturms. Dies wäre das Grüne Schwert der Unterwelt - eine hochwertige Shaktani-Kriegsklinge, eine reich verzierte Schwertlanze, eine der heiligen Drachenkugeln und zahlreiche Glücksbringer und Amulette. Da die Diebstähle dieser Gegenstände wohl auch das hohe Kopfgeld auf den Pandaren erklären, empfehle ich, entweder einen Gehilfen des Schatzamtes nach Pandaria zu schicken oder gar mehrere Mitglieder des Dämmersturms, die die Gegenstände ihren rechtmäßigen Besitzern zurück bringen - gegen entsprechenden Finderlohn.
Dem Sturm entgegen Alexander Veidt
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| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:02 pm | |
| - Jaydenn schrieb:
- Bericht: Die Geschichte von Eis und noch mehr Eis
Auftragsziel: Beschaffung von Skroths abgeschlagenem Kopf und das aufsuchen des auf der Flucht verlorengegangenen Amuletts
Teilnehmer: Aylen Thalindar (Söldner – Einsatzleitung) Bernd (Söldner) Jessica Lichtenherz (Mitläufer) Jonnar McQuade (Tagelöhner)
Ausgang des Auftrags: Erfolgreich
Zusammenfassung: Am Abend vor dem Aufbruch habe ich mich von der in Eisenschmiede stationierten, auftraggebenden Forschergruppe auf den aktuellsten Stand setzen lassen, was die Lage angeht; sie haben mich darüber aufgeklärt und mir eine Karte gegeben, die zu dem Standort des zerstörten Lagers führt. Früh am nächsten Morgen brach die Gruppe, bestehend aus Bernd, Lichtenherz, McQuade und mir, zu dem Lager auf. Die Reise verlief ereignislos bis auf den Aufstieg auf die nächsthöheren Ebene Dun Moroghs, die nur durch eine Klettereinlage zu erreichen war. Die sich auftuende Ebene war von Menschenhand unberührt und völlig der Natur überlassen, doch auch Wildtierübergriffe blieben uns erspart. Auf dem Weg zum Lager entdeckte Lichtenherz eine Höhle, von der wir zuerst vermuteten, es sei die Höhle des Yetis. Ihr Standort ist auf der Karte von mir vermerkt worden und kann so eventuell für weitere Nachforschungen in dieser Sache erreicht werde. Kurz darauf stießen wir auf das zerstörte Lager, welches ungünstig inmitten eines Passes lag, der zwei recht unstrategische, klaffende Eingänge besaß. Das Lager bestand aus drei Zelten, nun nicht mehr als zerrissene Laken und einer zerstörten Holzhütte. Trotz der Angabe des Auftraggebers, dass die dort lagernde Forschergruppe rechtzeitig die Flucht ergreifen konnte, fanden wir in der Nähe der Zelten mehrere, bis zur Unkenntlichkeit auseinander gerissene Leichen – eindeutig Gnome. Sie trugen einfache Winterkleidung, die sich nicht zuordnen ließ. McQuade fand am hinteren Ausgang des Passes bereits schneeverwehte Spuren, doch sie waren zu groß für einfache Wildtierspuren. Es wurde gemeinsam beschlossen, zuerst den Spuren zu folgen, statt die zuvor gefundene Höhle zu erkunden.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der sich ausbreitenden Kälte entfachten wir die Feuerstelle im Lager und blieben dort über Nacht, um Erholung und bessere Sichtverhältnisse beim aufspüren sicherzustellen. Selbstverständlich wurden Wachen für beide Pässe eingeteilt, damit uns nicht das gleiche Unglück wie die Forschergruppe ereilen würde.
Noch bevor die Sonne aufging packten wir unsere Sachen und verfolgten die Spuren – sie führten uns zu einem Höhleneingang, vor dem Knochenhaufen aufgestapelt waren. Die Tatsache, dass dort nicht nur kleine Wildtiergerippe lagen, sondern auch die Überreste eines Bären, bestätigten den Verdacht, dass es sich hierbei um die Höhle des Yetis handeln musste. Zu dem Zeitpunkt waren wir durch diverse Spuren noch davon überzeugt, dass es sich um mehrere Yetis handeln müsse. In der Höhle, die sich bloß als Durchgang entpuppte, fanden wir eine Wandmalerei eines offensichtlich relativ intelligenten Wesens; es zeigte eine Art Geschichte. Die erste Zeichnung zeigte viele Yetis während der Verlauf klar machte, dass nur einer übrig geblieben ist – nämlich Skroth. Auf der letzten Malerei jagte er wutentbrannt humanoide Wesen. Die Höhle führte uns nicht in ihr Inneres, sondern offenbarte sich, wie bereits erwähnt, als einen Durchgang, der uns zu einem versteckten Hain führte. Merkwürdige Geräusche eines Wesens kamen aus einer uns nicht ersichtlichen Ecke; McQuade sah als erstes, dass es sich um Skroth handelte, der an etwas arbeitete. Daher rührten auch die schleifenden Geräusche. Ohne große Umschweife positionierten wir uns und konfrontierten den Sohn des Winters; während magische Fesseln ihn an Ort und Stelle banden zeigte sich McQuade geschickt im Umgang mit seinem Bihänder und Bernd gelang es, dem Yeti in den Rücken zu fallen und ihn mit wenigen, gekonnten Hieben fast komplett zu zerlegen. Lichtenherz‘ Magie aus gleißendem Licht brachten ihn schließlich zum Fall. Während des Kampfes wurde deutlich, dass der Yeti Frostmagie durch seinen Odem heraufbeschwören kann, was seine Einzigartigkeit und seinen Ruf durchaus belegt. Glücklicherweise kam dadurch niemand zu Schaden. Das gesuchte Amulett baumelte an einem seiner Hörner und war offensichtlich magisch – doch nach dem Kampf war es, als wäre die Magie des Amuletts mit dem Tod des Yetis gänzlich erloschen. Trotz mehrerer Versuche gab es keinen Weg, irgendetwas daraus zu filtern, weshalb wir das nun ordinäre Amulett ebenfalls samt enthauptetem Kopf Skroths abgegeben haben.
Entlohnung: 50 Goldstücke (Abgabe des Kopfes + Amulett) 4 Goldstücke (Trinkgeld der Forschergruppe) 5 Goldstücke (von Thalindar im Lager gefundene, anschließend verkaufte Uhr)
Gesamt: 59 Goldstücke Übriger Betrag nach Soldverteilung: 52 Gold und 50 Silber
Soldverteilung: (Aufgrund der finanziellen Lage und der vergleichsweise niedrigen Entlohnung für diesen Auftrag wurde davon abgesehen, die maximal zur Verfügung stehenden Löhne für alle Ränge auszuteilen. Ich bitte um Nachsicht.) Bernd – 5 Goldstücke Aylen Thalindar – verzichtet auf Sold Jessica Lichtenherz – 1 Goldstück Jonnar McQuade – 50 Silberstücke
Gezeichnet Aylen Thalindar - Zitat :
Verkauf der gestohlenen Pandaren-Artefakte Im Auftrag des Schatzmeisters habe ich Kontakt zu den Pandaren in Sturmwind aufgenommen. Die vom Kopfgeldjäger Tao Chow-Chow im Schlingendorntal erbeuteten Artefakte, die aus verschiedenen Klöstern Pandarias gestohlen wurden, sollten ursprünglich für 1000 Goldstücke gemeinsam mit einem lebendigen Tao Chow-Chow nach Pandaria gebracht werden. Da der pandarische Kopfgeldjäger, der Meister des schnellen Abschieds, jedoch getötet wurde und eine Reise nach Pandaria zu zeitaufwendig wäre, beauftragte der Kommandant das Schatzamt - und der Schatzmeister wiederum mich - die Artefakte in Sturmwind gegen einen entsprechenden Finderlohn abzugeben oder anderweitig zu verkaufen.
Das Gespräch mit einem der Pandaren, Stählerne Stirn, verlief anfangs wenig erfolgsversprechend. Man war deutlich enttäuscht, dass Tao Chow-Chow selbst nicht lebendig zurück gebracht werden konnte. Für die Artefakte wollte man mir 500 Goldstücke geben. Aber ich habe deutlich gesehen, dass man mich schnell abfertigen wollte und vermutlich wollte Stählerne Stirn selber auch ordentlich was verdienen. Also ging ich in die Offensive und erzählte von den wilden Kämpfen gegen die Rotbandpiraten und gegen Tao Chow-Chow selbst. Und ich deutete an, dass ich mir die Reise und all den Trubel auch einfach sparen könnte, um die Artefakte selber zu behalten, sie zu versteigern oder sie der Forscherliga zu geben.
Am Ende gab Stählerne Stirn jedoch klein bei. Volle 1000 Gold bekam ich für die Artefakte und all die Mühen, die der Dämmersturm auf sich nehmen musste, um sie zu bekommen. Das Geld wurde bereits dem Schatzmeister ausgehändigt.
Dem Sturm entgegen
Dr. phil Shelly Lorna Aphra
- Zitat :
Verkauf der Gnomenwaffen in Kaltenbruch Da der Kommandant mitsamt einiger hochrangiger Mitglieder des Dämmersturms bei den Feierlichkeiten zur Befreiung von Kaltenbruch vor einem Jahr eingeladen war, bot sich dem Dämmersturm eine Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Da der Kommandant bezüglich der erbeuteten Gnomenwaffen der Blattschuss-Bande mit Lady Hekate gesprochen hat, war es meine Aufgabe, mich mit dem Schatzmeister von Kaltenbruch zu treffen und über einen Preis für die Gnomenwaffen zu verhandeln.
Die beiden erbeuteten Schredder fanden unglücklicherweise auf wenig Interesse, da man in Kaltenbruch nicht bereit ist, Gnome oder gar Goblins zu beschäftigen. Einen Umbau der Fahrerkabinen halte ich für zu zeitaufwendig und teuer. Es bleibt noch abzuwarten, was mit den beiden Schreddern passieren soll. Bei den Feierlichkeiten suchte ich das Gespräch mit dem Schatzmeister, Jaquan von Geldenfels. Allerdings brauch ein Wettbewerb im Tauziehen unser Gespräch ab, bei dem Von Geldenfels als Kommentator dienen sollte. Aus Langeweile meldete auch ich mich an. Die Zweiergruppen wurden per Losverfahren ermittelt und ich bekam eine dürre Handwerkerin namens Kathul als Partnerin.
Gleichzeitig schloss der Kommandant mit Lady Hekate eine Wette ab, bei der es um 25 % der Verkaufserlöse ging, je nachdem, ob ich den Wettbewerb gewann oder nicht. In der ersten Runde gewannen wir gegen Payton Langzahn vom Haus Hekate und Lady Fiona Wynters vom Haus Van Haven. Am nächsten Tag gewannen wir gegen Anna van Ardhall und Gadrean Callaghan. Da wir restlos jede unserer Runden gewannen, bekamen Kathul und ich einen Pokal und ich obendrein einen Bonus von 25% für die Gnomenwaffen.
Und das sollte sich als sehr hilfreich erweisen, denn Von Geldenfels verhandelte knallhart. Gerade wegen dem Bonus wollte ich so gewinnbringend wie möglich verkaufen, ohne jedoch zu unverschämt zu werden. Am Ende verkaufte ich die 11 Schockflinten und 12 Sägeschwerter jedoch für 5500 Goldstücke, was mit den zusätzlichen 25% einen Gesamtgewinn von 6875 Goldstücken bedeutet. Ein ordentlicher Bonus für ein paar Runden Tauziehen.
Den Großteil des Geldes nahm ich bei der Abreise via Portal schon mit mir, der Rest wurde bei Lieferung der Waffen ausgehändigt. Ich beauftragte meine Gehilfin, Miss Aphra mit dieser Aufgabe. Sie sollte natürlich einige Reiter aus Gorheim mit sich nehmen. Die Übergabe verlief ereignislos. Jaquan von Geldenfels und das Haus Hekate könnten auch in Zukunft noch Interesse an Waffen zeigen. Besonders Belagerungswaffen aus Lichtnah wären für sie interessant - und für uns lohnenswert, sollte sich da etwas bewerkstelligen lassen.
Dem Sturm entgegen
Alexander Veidt
- Zitat :
Bericht: Angriff auf Lichtnah und Aiden
Ziel: Unterwerfung von Lichtnah und Aiden zwecks Festigung von Thomas Reiters Herrschaft
Teilnehmer: Alexander Veidt ( Rottenmeister ), Finnje Freitag ( Söldnerin ), Kathlyn Lawley ( Söldnerin ), Dagobert Rosenluft ( Mitläufer ), Aylen Thalindar ( Söldnerin )
Ergebnis: Erfolglos Missionsverlauf Nach einem ereignislosen Flug und einem kurzen Zwischenfall in Gorheim, bei dem sich reiche Bewohner der Stadt lauthals über die neue Reichensteuer beschwerten, brach die Rotte gemeinsam mit Hendrick Heinekens Lanzenreitern auf, gen Westen. Uns wurden Pferde zur Verfügung gestellt. In den westlichen Ausläufern des Kaderwulstwaldes sah Finnje eine ungewöhnliche Lichtreflexion, fand aber keine Spuren, sondern lediglich einen beißenden Verwesungsgeruch, der sich nur langsam verflüchtigte. Aylen konnte keine magischen Spuren entdecken. Es drängte sich der Verdacht auf, dass die Verlassenen bereits im Gefälle herum wandern. Heineken bestätigte, dass der Wald seit dem Verschwinden des Söldnerbunds Helmstahl nicht mehr bewacht wurde, abgesehen von einem kleinen Außenposten. Der Rest der Reise blieb ereignislos und wir erreichten Höhlingen am Fuße des Grenzgebirges am frühen Abend, wo wir von Thomas Reiter in Empfang genommen wurden und ich ihn vor möglichen Verlassenen in den Wäldern warnte.
In einer Taverne schmiedeten wir die Angriffspläne. Thomas Reiter bestand auf einen gleichzeitigen Angriff auf beide Orte und während er mit seinen dreißig Soldaten am liebsten Aiden angegriffen hätte, hätte er dem Dämmersturm Lichtnah überlassen - das riskantere Ziel. Wir einigten uns schließlich darauf, dass Peter Appel Aiden angreifen würde, mit etwa fünfzehn Reitern. Mit Gemischen sollte die Palisade durchlöchert werden. Eine Täuschung mit gefärbten Granaten, wie von mir in Betracht gezogen, würde bei Lichtnah nicht funktionieren, wie mir Thomas Reiter versicherte. Lichtnah wüsste, wie Untote kämpfen. Ich schlug vor, dass Reiters Soldaten Wappenröcke von Aiden tragen sollten und das Tor ansteuern sollten, mit der Behauptung, Aiden wäre gefallen. Meine Rotte sollte mit den Blinzelruten zum Tor springen und dieses öffnen, falls die Täuschung nicht gelingen würde. Und ansonsten eben hilfreich dazu kommen, um den Kampf rasch zu beenden. Heineken und dreizehn Reiter sollten hinter den Wolfssoldaten den Hang hinab kommen und in die Stadt preschen. Ein rascher Überraschungsschlag. Als die falschen Wappenröcke fertig waren, zogen wir auch schon los. Unsere Truppen trennten sich und Appel und seine Reiter kamen weit schneller voran, während wir anderen uns durch tiefen Schnee kämpfen mussten. Dabei ritten unsere Reiter eine Schneise für die Wolfssoldaten in den Schnee. Eine kräftezehrende, ermüdende Reise.
Nahe Franzdorf entdeckten Finnje und ich einen Wachposten auf einem Berg. Ich vermutete, dass es sich um einen Wachposten handelte. Aus Sorge, man könnte Lichtnah vorzeitig alarmieren, ließ ich Aylen einen Fokus für die Ruten setzen und die Rotte blinzelte hoch. Es handelte sich um eine Stellung mit zwei gigantischen Triböken, die uns mühelos unter Beschuss hätte nehmen können. Etwa ein Dutzend Wachen war hier stationiert. Wir schalteten sie aus, verhörten jedoch einen Überlebenden, der uns erklärte, warum Lichtnah und Aiden eigentlich rebellierten: Der Wolf - und später Thomas Reiter - hatte zugelassen, dass sich die Verlassenen auf ihren Friedhöfen ihrer Toten bedienten. Reiter hatte uns angelogen, damit wir für ihn die Aufständischen nieder machten. Und natürlich wusste Lichtnah, wie Untote kämpften, da sie diese von ihrem Friedhof vertrieben hatten. Damit bestätigte sich auch der Verdacht, dass wir Untote in den Wäldern des Gefälles hatten. Den Wachmann versorgten wir, so gut es ging und ließen ihn in einer Hütte zurück. Offenbar gab es keine Wege Richtung Lichtnah und die Wachmänner schlugen sich die Munition für die Triböke selber aus dem Berg heraus.
Ich wollte Thomas Reiter zur Rede stellen, im Besten Fall mit dem Ergebnis, dass das Handeln der Verlassenen ein Ende hatte und Lichtnah und Aiden sich ohne einen Angriff wieder auf Reiters Seite stellen würden. Und so passte ich den Plan an, handelte dabei jedoch überstürzt. Ich hatte da oben, auf dem Berg, wenig Zeit für eine angemessene Planung und ich war unschlüssig, was Thomas Reiter wohlmöglich machen würde, wenn er bemerkte, dass wir stutzig geworden waren. Ich wollte Reiter nicht unten, auf der schneeverschneiten Straße ansprechen, denn im Falle eines Streites wären seine dreißig Mann unseren müden, dreizehn Reitern überlegen gewesen. Ich wollte Lichtnah warnen, auf unsere Seite bringen und Thomas Reiter vor den Toren von Lichtnah einkreisen und zur Rede stellen. Ich ließ Heineken eine Nachricht zukommen, steckte ihm einen Zettel zu, denn ich wagte kein offenes Gespräch, aus Sorge, Reiters Argwohn zu wecken, denn er war ohnehin skeptisch, warum wir so lange auf dem Berg waren. Und so reisten wir weiter, bis wir schließlich den Pass in Richtung Lichtnah erreicht hatten.
Die Soldaten des Wolfes gingen den Pass hinab, Heineken und seine Reiter warteten. Meine Rotte folgte der Klippe oberhalb des Passes, um einen besseren Überblick für den Fokus der Blinzelruten zu bekommen. Aylen setzte den Fokus bei einem Steg am Seeufer. Ich nahm allerdings nur Lynn und Finnje mit. Aylen und Dagobert sollten zu Heineken aufschließen, der Thomas Reiter in den Rücken fallen sollte. Dies gab Aylen außerdem die Möglichkeit, einen weiteren Fokus zu setzen, der uns bei Bedarf aus der Gefahr bringen sollte, vorzugsweise in die Nähe von ihr und Heineken. Und so sprangen wir drei nach Lichtnah, wo wir Von Kapen gerade rechtzeitig warnen konnten, denn Reiter und seine Männer standen direkt vor den Toren. Und eine weitere Entwicklung bestätigte sich hier: Die überlebende Wache bei den Triböken hatte es uns bereits gesagt: Der Rest vom Helmstahl lagerte in Lichtnah. Es folgte reichlich Diskussion zu Ansichten, Vorgehensweisen und Schuldzuweisungen. Und dann kam es zum Kampf.
Von Kapen hörte meinen Worten zu, Vincent Dürer jedoch nicht, war unzugänglich für jede Vernunft und Logik und fanatisch in seinem Hass auf den Dämmersturm. Der Helmstahl griff uns an, stürmte wie eine Meute Berserker auf uns zu, trotz meiner Bemühungen, sie davon zu überzeugen, dass der Dämmersturm nicht mit Dämonen und Untoten paktierte. Sie waren der Meinung, dass Salma Sinclaire von Anfang an eine Dämonin gewesen war. Das Dutzend wurde von uns dezimiert und auch die Armbrustschützen Von Kapens eröffneten schließlich das Feuer. Zwei Helmstahler und Dürer blieben übrig. Lynn rettete mir das Leben und kassierte dafür einen üblen Hieb Dürers, der mich erwischt hätte. Von Kapen wollte Blutvergießen eigentlich vermeiden und war der Ansicht, dass man Thomas Reiter zur Vernunft bringen müsse. Doch dieser hörte nicht zu, machte kehrt und zog mit seinen Soldaten ab. Gleichzeitig weigerte sich der Hüter der Ländereien, sich Thomas Reiter in den Weg zu stellen. Denn er sah die Dinge genau so wie Reiter. Aylen versuchte, ihn und seine Männer zu überzeugen, doch Heineken ritt dann alleine fort, nach Norden. Richtung Aiden.
Kommentar von Hendrick Heineken, dem Hüter der Ländereien: Mit Verlaub, hier muss ich die Mängel dieses Berichtes beheben und meine Sicht der Dinge darlegen. Wenngleich ich nie wusste, wie genau der Wolf (und später Thomas Reiter) die Verlassenen davon abhalten, die Westgrenze des Nordwestgefälles zu bedrohen, war ich mir doch im Klaren darüber, dass es irgendeine Abmachung gegeben haben muss. Dieser Pakt bestand darin, dass Lichtnah und Aiden ihre Friedhöfe für die Leichenkarren der Untoten öffnen sollten. Ein Abkommen, das vermutlich schon seit einiger Zeit anhielt. Das ist ekelhaft, ohne jeden Zweifel. Doch es erfüllte seinen Zweck und schützte das ganze Gefälle vor einer Invasion der Untoten. Durch die Destabilisierung der Westgrenze und nun auch noch den verdammten Tod Thomas Reiters ist dies alles verspielt und die Untoten haben kaum einen Grund, sich länger zurückzuhalten. Ich will nicht wissen, mit welcher Wucht uns ihr Zorn treffen wird. Reiter tat also Schändliches, doch er hatte keine Wahl und tat es letztlich, um das Gefälle zu schützen. Aiden und Lichtnah dagegen ergaben sich ihren egoistischen Gelüsten und ergriffen die Chance, das Nordwestgefälle im Stich zu lassen, kaum da der eiserne Griff des Wolfes sich von ihnen gelöst hatte. Da ein großer Krieg zwischen Horde und Allianz bevorsteht, hätte sich diese Situation langfristig für alle Beteiligten verbessern können. Doch so ist die Möglichkeit in den Wind geschossen, die Untoten bis zum Ausgang dieses Konfliktes von uns fernzuhalten. Sie mögen kommen, den Westen überrennen, Markstadt niederbrennen und dann nach unseren Ländereien trachten. Rottenmeister Veidt schien mit seiner lordaeronschen Leidenschaft zu glauben, wir könnten die Untoten aufhalten, so wir nur zusammenstehen: Ich muss nicht ausbreiten, was für eine närrische Idee das ist. Aiden und Lichtnah brachten ein düsteres Opfer - doch besser sie als wir selbst. Das alles im Angesicht einer möglichen Verbesserung der Situation in den nächsten Jahren, so die Allianz nur mit ausreichender Kraft nach Lordaerons Grenzen langt. Rottenmeister Veidt handelte wahrlich überstürzt und ohne jede Absprache mit mir, der die Suppe nun auslöffeln muss. Wir haben Monate, vielleicht sogar Jahre an Zeit verloren - und das könnte unser aller Untergang bedeuten.
In Lichtnah sahen Finnje und ich uns den Angriffen der überlebenden Helmstahler ausgeliefert, die den Soldaten und Schützen Von Kapens immer noch stand hielten. Ich griff mir eine Blinzelrute von Lynn und Finnje und ich teleportierten uns zurück, allerdings nicht ohne meine Bitte an Von Kapen, sich um Lynn zu kümmern. Auch versichte ich ihm, dass der Dämmersturm sich melden würde. Aylen hatte den Fokus zwischenzeitlich so gelegt, dass wir nicht oben auf der Klippe erschienen, sondern in ihrer Nähe, beim Pfad. Finnje und ich erschienen gerade rechtzeitig bei den Lanzenreitern, als Aylen eine hölzerne Brücke lichterloh in Flammen setzte. Denn die dreißig Männer von Thomas Reiter marschierten gnadenlos auf sie - und auf Finnje, mich und die Reiter - zu, waren für Worte nicht mehr zugänglich. Aylen vernichtete die Brücke und fast alle Soldaten verbrannten oder stürzten in die Tiefe. Reiters Schicksal war zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss, doch eilten Soldaten aus Lichtnah durch das Tor. Wir jedoch zogen uns zurück, stiegen auf unsere Pferde und folgten Heineken nach Aiden, wo wir die Palisaden löchrig vorfanden, provisorisch vernagelt. Wir holten Heineken, Appel und die restlichen Soldaten unweit von Dörflingen ein. Nach einem Wortwechsel zogen wir weiter, nach Gorheim. Heineken erreichte Appel gerade rechtzeitig, um den Angriff auf Aiden abzubrechen. Es dürfte dort kaum Verluste gegeben haben. In Gorheim stiegen wir so rasch wie möglich in die Flugmaschine.
Dem Sturm entgegen
Alexander Veidt
- Zitat :
- Bericht: Kopfgeld auf Michael Schriller
Teilnehmer: Viktorie Goldschild (Einsatzleitung), Bernd, Jessica Lichtenherz, Hugo Pfeiffer Ergebnis: Gescheitert. Der Auftrag wurde durch die sich entfaltenden Ereignisse abgebrochen.
Verlauf: Wir trafen uns in Dunkelhain und wurden von Hauptmann Preiss der Nachtwache über den bevorstehenden Auftrag informiert. Zusätzlich zu den bereits gegebenen Informationen des Aushangs teilte er uns mit, dass Botschafter, Reisende und Söldner, die sich auf den Weg nach Stillhügel gemacht haben verschwunden sind, da man seit ihrem Aufbruch nichts mehr von ihnen gehört oder gesehen hatte.
Zeitig machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu dem Ort, der im südlichen Dämmerwald nahe der Berge gelegen ist. Unser Hinweg führte uns durch ein Waldgebiet, in dem wir eine alte Mühle aufsuchten, um eine Rast einzulegen. Beim Sichern des Innenraums fiel uns auf, dass er kürzlich für ein Lager genutzt wurde. Die Spuren ließen auf mehrere Personen schließen, vielleicht drei bis fünf. Wir nahmen an, dass es sich um die verschwundenen Söldner gehandelt hat, von denen der Hauptmann der Nachtwache sprach. Das passt auch zu der Untoten, die wir zuvor am Wegesrand gesehen haben; sie wurde so gründlich zerschossen, dass sie nur noch aus Kopf, Armen und Torso bestand. Unsere Rast wurde durch laute Hilferufe gestört, die von einem einzelnen Söldner kamen, der die Straße hinablief, verfolgt von einer Gruppe Ghule. Trotz unserer Bemühungen, ihm zur Hilfe zu kommen, entschied er sich dafür, in den Wald zu laufen, woraufhin die Untoten ihn erreichen konnten und sogleich damit begonnen haben, ihn zu verspeisen. In einer kurzen Auseinandersetzung erlösten wir die Untoten von ihrem Dasein, um sie auf dem weiteren Weg nicht in unserem Rücken zu haben.
Ein kurzes Wegstück hinter der Mühle, in der wir nächtigten, stießen wir auf einen kleinen Vorort, der aus wenigen Häusern und einer Scheune bestand. Wir konnten zahlreiche Untote zwischen den Häusern wandeln sehen, ebenso fielen uns einige Leichen von Söldnern auf. Es kam der Verdacht auf, dass sie auf demselben Auftrag waren wie wir und daran scheiterten, bis auf den einen, dem wir zuvor auf dem Weg begegneten. Noch während wir darüber nachgesonnen haben, wie mit der Situation umzugehen ist, verließen die Untoten gesammelt den Ort und liefen weiter gen Stillhügel. Es kam die Vermutung auf, dass ihr Meister, der Nekromant, sie zu sich gerufen hat. Wir blieben wachsam und setzten unseren Weg fort.
Kurze Zeit später erreichten wir Stillhügel, einen Ort, der von Bergen umarmt wird und sich weitflächig erstreckt. Das große Stadttor, das nahtlos in die Bergkette übergeht, stand weit offen. Dahinter konnten wir weder Lebende, noch Tote sehen. Noch Leichen auf dem Boden. In der Ferne sahen wir Rauch, der von einem Gebäude ausging. Wir betraten den Ort und hielten uns abseits der Straße zwischen den Bäumen, als ein Horn geblasen wurde, woraufhin ohrenbetäubender Lärm begann. Wir sahen glühende Eisenkugeln den Weg hinabrollen und auch links und rechts des Tores lösten sie sich, prallten davor aufeinander und ließen nichts als glühendes Geröll und Asche zurück. Der Rückweg wurde uns somit blockiert. Ein einzelner Reiter kam auf die Mitte des Ortes zugeritten. Bereits auf den ersten Blick ließ er sich als Lebender erkennen. Auf seinem Pferd konnten wir das Brandzeichen des Dämmersturms sehen, es war eines der Tiere aus Rottenmeister Veidts Pferdezucht. Der Mann, der sich zunächst ruhig verhielt und nur die Distanz zwischen uns und ihm verringerte, teilte uns mit, dass Schiller geflohen sei, was für ihn keine Rolle spiele, da wir sein eigentliches Ziel wären. Ein weiteres Mal blies er in sein Horn, was mehrere seiner Söldner, sechs bis acht an der Zahl, auf den Plan rief. Sie standen auf den Felsen neben dem Stadttor und richteten ihre Gewehre auf uns. Der Reiter stellte sich uns als Jerrod vor und war redselig genug, um uns mitzuteilen, dass andere seiner Bande sich in Westfall befinden, um Rottenmeister Veidts Kopf zu holen: Wir stießen auf Söldner der Venture Company. Und wir liefen ihnen geradewegs in die Falle.
Mit dieser neuen Erkenntnis fackelten wir nicht lange damit, Jerrod anzugreifen. Zugleich näherten sich uns mehrere Gruppen Untoter sowie zwei Gruppen weiterer Söldner, bestehend aus je sechs Mann. Jerrod begann, Granaten nach uns zu werfen. Es ist Bernds äußerst mutigem und kampfwilligem Einsatz zu verdanken, dass Jerrod sein Leben rasch verlor. Es verging nicht viel Zeit zwischen seinem Tod und dem schrecklichen Ereignis seines neuerlichen Erwachens als Untoter. Wir mussten annehmen, dass der Zauber des Nekromanten noch auf dem Gebiet lag oder der Nekromant doch nicht geflohen war. Da wir uns zahlreichen Gegnern, Lebenden wie Untoten gegenübersahen, waren wir zur Defensive gezwungen und zogen uns hinter die Mauer des Rathauses zurück und von dort aus in das Rathaus selbst. Dort verbarrikadierten wir die Zugänge und begaben uns in die Rathaushalle. Einige der Söldner bereiteten einen weiteren Angriff mit ihren glimmenden Kugeln auf uns vor. Das alte Gebäde, zu unserem Glück größtenteils aus Stein, hielt dem Angriff stand. Der Vorraum wurde völlig zerstört und der Rathausturm fiel auf den Vorplatz und nicht auf das Dach, was uns weiteres Glück bescherte und unversehrt davonkommen ließ. Während sich eine Gruppe der Söldner dem Rathaus näherte, stiegen wir zum Fenster hinaus und umquerten das Haus auf der Rückseiter, um uns ungesehen aus der brenzligen Situation zu befreien. Wir schafften es, uns an der Mauer des Rathauses entlang auf das Stadttor zuzubewegen, da die Söldner etwas weiter entfernt damit beschäftigt waren, ihren untoten Kameraden zu besiegen sowie die Schar Untoter, die sich mittlerweile angesammelt hatte, in Schach zu halten. Auch Schiller, der Nekromant, zeigte sich wieder und begann einen unerbittlichen Kampf gegen die Venture Company.
Hugo, der geschickteste Kletterer unserer Gruppe, begab sich auf die Felsen, befestigte ein Seil und ermöglichte es uns, ihm zu folgen und den Rückzug anzutreten. Wir hätten die Situation gerne bereinigt, doch waren wir zahlenmäßig unterlegen und mussten die oberste Priorität darauf legen, unser Leben zu wahren, um uns nach Westfall zu begeben.
Bevor wir uns auf den Weg nach Westfall machten, kehrten wir nach Dunkelhain zurück, um Hauptmann Preiss zu informieren. Ohne ihm zu viel verraten zu wollen, teilte ich ihm mit, dass Söldner der Venture Company es auf Schillers Kopf abgesehen hatten und uns um das Kopfgeld bringen wollten, woraufhin wir uns zurückzogen. Er war dankbar für die Informationen über Stillwasser, die wir ihm geben konnten und obwohl wir Schillers Kopf nicht abgeben konnten, war er bereit, uns mit Munition und einer Repetierarmbrust für Hugo auszustatten. Im Ort erwarben wir Brandflaschen und setzten unseren Weg ohne Zeitverzögerung nach Westfall fort. Ein Bote sollte unterdessen Kunde nach Eisenschmiede schicken, sodass der Kommandant über die Ereignisse und unseren Verbleib informiert wurde.
In Westfall stießen wir dazu, als der Kampf bereits im vollen Gange war. Die Venture Company hatte Feuer gelegt. Zwei Oger waren dabei, die Felder zu verwüsten, die wir passierten. Überall war Rauch, was uns Schutz bot und die Situation zugleich unübersichtlich werden ließ. Wir haben es geschafft, die zwei Oger mithilfe einiger Bauern, die Haus und Hof verteidigten, zu besiegen. Sie zeigten sich erfreut, uns zu sehen. Drei von ihnen, die alt genug und wehrfähig waren, schlossen sich uns bereitwillig an und führten uns zu Rottenmeister Veidt, der sich mit Muhbrak sowie weiteren wehrfähigen Bauern zum nächsten Hof zurückgezogen hatte. Als wir dort ankamen, sahen wir Rottenmeister Veidt auf dem Feld stehen und gegen einen Goblin kämpfen, der einen Raketenrucksack trug. Die weiteren Ereignisse und Details sind Rottenmeister Veidts Bericht zu entnehmen.
Abschließende Bemerkungen Festzuhalten ist, dass die Venture Company bereit ist, stärkere Mittel als bisher gegen den Dämmersturm einzusetzen. Jerrods Gerede weist weiter darauf hin, dass sie ein Auge auf das Hauptquartier geworfen haben. Der Angriff auf die Pferdezucht von Rottenmeister Veidt, der vor den Ereignissen im Dämmerwald und in Westfall stattgefunden hat spricht dafür, dass sie uns bereits genauer beobachten und sich einen Überblick über unsere Standorte machen. Jerrod und seine Söldner sprachen außerdem von einem Kalifen mit unbekanntem Namen, dem sie unterstellt zu sein scheinen. Ihren Anmerkungen zufolge gab es bereits in Tanaris einen Angriff auf den Dämmersturm, der von diesem Kalifen in die Wege geleitet wurde. Ich vermute, dass es sich um den Auftrag „Des Kommandanten neue Kleider“ handeln könnte, zu dem es bedauerlicherweise keinen Bericht mehr gibt. Während dieses Auftrages, bei dem wir Mithril erwerben sollten. wurden wir von der Venture Company angegriffen und konnten den Angriff abwehren.
Aus diesem gegebenen Anlass wird die Anzahl der Wachen unserer Lager in Sturmwind und Eisenschmiede erhöht, um die Bestände vor Diebstählen und/oder Sabotage zu schützen. Die neuen Einsatzpläne hängen bereits aus.
Viktorie Goldschild - Zitat :
Bericht: Oger-Training und Angriff der Venture Company auf den Hof in Westfall ( Eine kurze Schilderung des Trainingsprogramms sowie des Angriffes der Venture Company auf mein Leben )
Gemäß unserem Plan, Muhbrag nach Alterac zu bringen und bei unseren Vorhaben mit Murg dem Klotz zu assistieren, begann ich mit dem Training des Ogers, um ihn auf seine Aufgabe vorzubereiten. Der gutmütige Oger hat all die Jahre nach der Operation Blutsturm damit verbracht, auf den Höfen vom Bund freier Bauer zu leben. Er beschützte die Bauern vor wilden Tieren, Viehdieben und Banditen und wurde dafür untergebracht und versorgt. Man hatte eine alte Scheune für den Oger hergerichtet. Wie von mir vermutet war Muhbrag eingerostet und ist in all den Jahren ziemlich fett geworden.
Der wichtigste Teil des Trainings setzte sich daher aus einer Diät zusammen, sowie einer Mischung aus Ausdauer- und Muskelaufbau-Training. Über Wochen verlor der Oger also die überflüssigen Pfunde und gewann an alter Stärke zurück. Ich ließ ihn laufen - reichlich. Das gefiel ihm nicht besonders, aber Muhbrag ließ sich trotz allem immer wieder schnell von der Wichtigkeit seiner Aufgabe überzeugen. Auch ging ich mit ihm Murlocs, Gnolle und Kobolde jagen. So trainierte ich ihn über Wochen, um ihn bestmöglich in Form zu bringen. Dabei muss ich jedoch auch erwähnen, dass Murlocs, Gnolle und Kobolde keine wirklichen Gegner sind, weder für einen Oger, noch für mich. Dann jedoch geschah etwas unvorhergesehenes - welches das Training schlagartig zum Ernstfall machte und mir außerdem zeigte, dass Muhbrag definitiv bereit für seine kommende Aufgabe war.
Ich war wieder einmal in Westfall, war früh am Morgen mit meinem Streitross Fordring los geritten. Ich ließ Muhbrag einen Pflug ziehen, um eines der Felder umzupflügen. Dies war die beste Kraftanstrengung, die mir für den Oger einfiel. Und es hatte sich in den letzten Wochen als effektiv erwiesen. Ohne jede Vorwarnung kamen die ersten rollenden Bomben aus den nahen Wäldern gepoltert. Ich kenne Erzählungen über Garrosh Höllschreis Teufelswerk, über die schrecklichen Maschinen der Eisernen Horde. Es schien, als hätten einige Goblins noch immer das Wissen, derartige Technologie nachzubauen. Die Seitenwand der nahen Scheune explodierte und die Scheune brannte sofort lichterloh. Woanders wurde ein Wasserturm einfach in Stücke gesprengt, während zwei dieser kleinen 'eisernen Sterne' im Feld explodierten. Panik brach unter den Bauern aus. Seit dem Sieg von Rotte Everard damals, seit Muhbrag auf den Hof aufpasste, hatte es keine größeren Angriffe mehr gegeben. Die meisten Banditen hielten sich fern. Wegen Muhbrag und dem Banner des Dämmersturms, welches vor dem Hof aufgestellt war. Nun aber kamen die Angreifer genau wegen diesem Banner. Das wusste ich sofort, als ich den Goblin sah. Und als die ersten Schüsse auf mich abgegeben wurden. Vor Jahren hatte Freyri Heldenhammer den Bauern einige Schusswaffen gebracht und ihnen das Schießen beigebracht. Er hatte dafür gesorgt, dass die Fensterläden mit Metall verstärkt waren und Schießscharten hatten. Doch trotzdem dauerte es wertvolle Minuten, bis die Bauern sich vom Schrecken erholt hatten und endlich reagierten.
Zwischen den umliegenden Bäumen traten die Angreifer hervor. Kettenrüstung, Gewehre - und Granaten. Schüsse fielen und Granaten wurden geworfen. Ich scheuchte Muhbrag nach Westen und eröffnete das Feuer auf die Söldner der Venture Company. Doch was konnten ein Repetiergewehr, vier Schrotflinten und der Sturmbumerang gegen eine derartige Übermacht ausrichten? Ich überflog die Umgebung mit meinem Blick und schätzte etwa zwei Dutzend Angreifer. Die ersten Bauern wurden nieder geschossen, ehe sie ins Haus fliehen konnten. Und dann kamen auch noch die Oger dazu. Man musste eine Handvoll im Dämmerwald davon überzeugt haben, sich diesem Überfall anzuschließen. Möglicherweise kam diese Bande auch aus dem Schlingendorntal. Sofort kam mir der Gedanke, dass die Venture Company genau wusste, dass ich heute hier sein würde. Und das es hier Muhbrag gab. Nur deshalb hatten sie selber ein paar Oger mitgebracht. Sie hatten diesen Angriff geplant. Ich gestikulierte, brüllte Befehle, während sich die Flammen bei der Scheune und auf dem Feld weiter ausbreiteten. Ich gab einige Schüsse mit Freyri Heldenhammers Repetiergewehr ab und mittlerweile hatten auch die ersten Bauern ihre Gewehre ergriffen. Endlich fielen auch die ersten Angreifer. Doch die Übermacht war erdrückend. Ein Goblin mit Raketenrucksack und knallroter Rüstung führte den Angriff an und anhand seiner Gesten sah ich deutlich, dass ich das Ziel war. Und mehr noch: Sie konzentrierten ihre Angriffe nicht auf mich, sondern bedrohten auch deutlich die Bauern. Sie nutzten meine Ehre, meine Moral, gegen mich. Sie wussten, dass ich nicht einfach abhauen würde, während die unschuldigen Bauern in Gefahr waren. Und sie wussten, dass ich auch Muhbrag nicht zurück lassen würde. Die große Frage war nur, woher sie das wussten.
Weitere eiserne Sterne rollten aus dem umliegenden Wäldchen. Ein Getreidesilo wurde gestriffen und kippte einfach um. Und dann bebte die Welt, explodierte mein eigener Kopf, flammte mein Bewusstsein im Schmerz auf. Ich landete rückwärts im Dreck, irgendwo zwischen hüfthohen Tomaten. Blut floss in mein rechtes Auge und ich riss mir den Helm vom Kopf, nur um das Loch darin zu entdecken. Ich griff mir an den Kopf und sah, dass mein Handschuh blutbesudelt war. Meine Stirn blutete heftig. Die Kugel steckte noch im Innenfutter des Helms, war ausreichend gebremst worden, um sich nicht gänzlich in meinen Schädel zu bohren.
Ich stolperte benommen gen Westen, in Richtung des Haupthofes. Es hatte wenig Sinn, sich dieser Meute fast völlig alleine im offenen Kampf zu stellen. Ich war nicht so flink wie manch anderer. Abgesehen vom Bumerang mussten all meine Waffen nachgeladen werden. Hinter mir brannte die Scheune lichterloh und auch das Feld drohte, gänzlich in Flammen zu stehen. Die Venture Company und die fünf Oger rückten unerbittlich auf. Tatsächlich versuchten sie sogar, mich einzuholen und mir den Weg abzuschneiden. Doch der Rauch der Brände wehte ihnen entgegen. Das schenkte mir wertvolle Zeit, die ich nutzte, um mich fort zu schleppen und einen Heiltrank zu trinken. Beim westlichen Hof angekommen sah ich, wie Muhbrag aus seiner Hütte stürmte, mit Kettenhemd, Wappenrock und seiner gigantischen Keule. Er hatte die Hütte kaum verlassen, da krachten zwei rollende Bomben ins Gebäude und sprengten es in Stücke. Muhbrag wurde zu Boden geschleudert. Die Bauern hatten sich hier bereits in ihrem Gebäude verschanzt und feuerten mit ihren Gewehren aus den Fenstern. Weitere Angreifer gingen zu Boden. Nicht mehr ganz zwei Dutzend. Aber immer noch zu viel. Ich versuchte einen der Bauern mit meinem Pferd weg zu schicken, zur Späherkuppe oder Weststromgarnison. Er sollte Hilfe holen. Doch der Knabe erreichte mein treues Ross nicht einmal, denn Fordring wurde von einer rollenden Bombe getroffen und in Stücke gesprengt. Mit großem Kummer beklage ich diesen Verlust. Fordring hatte mich seit meiner Zeit bei der Wellenheimer Lanze begleitet und durch unzählige Schlachten gebracht - immer heil daraus hervor. Und nun hatte ich einen treuen Begleiter verloren. Und die Möglichkeit, um Hilfe zu bitten.
Die Angreifer hatten mir doch noch den Weg abgeschnitten. Der Goblin selbst zündete seinen Raketenrucksack und landete direkt neben mir, nur um mich sofort mit seinem Säbel zu attackieren. Benommen parierte ich den Hieb und sah, wie die Angreifer das umliegende Feld in Brand setzten und mit ihren Gewehren auf Muhbrag und auf die Bauern schossen. Ein Bengel nach dem anderen kippte tot in den Dreck. Doch soweit ich es beurteilen konnte, hatte die Venture Company auch einige Männer verloren. Aber es war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zwei Oger stürmten durch das rauchende Feld und nahmen Muhbrag in die Mangel, während ich mich darauf konzentrierte, den Goblin auf Distanz zu halten. Er war flink. Seine geringe Größe war sein Vorteil. Und mit seiner Armprothese parierte er so manchen meiner Hiebe. Um uns herum loderte das Feld und die Hitze war unerträglich. Der Rauch kratzte in meiner Lunge. Der Goblin sprach während unseres Duells von einem Kalifen und davon, auch im Dämmerwald eine Falle gestellt zu haben, für die Gruppe, die nach dem Nekromanten suchte. Der Goblin erwischt mich an der ohnehin schon blutenden Stirn und ich bekam ernste Probleme. Doch die Klinge des Säbles erwischte mich an der ohnehin schon blutenden Stirn und kurz knickte ich ein, ging auf ein Knie.
Ich kämpfte mich wieder auf die Beine, während Muhbrag sich mit seinen beiden Artgenossen prügelte. Blitzschnell droschen sie ihre gigantischen Keulen einander um die Ohren. Immer noch lieferten sich die Bauern und die Söldner einen heftigen Schusswechsel. Ich schleuderte den Bumerang auf eine Gruppe von Angreifern, die sich daran machten, das Bauernhaus zu stürmen. Sie alle wurden vom wirbelnden Wind zerfetzt, während ich mich mühsam verteidigte. Ich sah, dass der Goblin etliche Granaten am Gürtel hatte. Möglicherweise konnte ich damit eine Schneise ins brennende Feld sprengen. Dann blühten abseits vom Feld abermals Explosionen auf. Doch diesmal anders als vorher. Diesmal erwischte es die Söldner selbst! Hatten die Bauern das Blatt gewendet? Hatten sie aus Schwarzgebranntem ein paar Brandflaschen gebastelt? Oder war vielleicht doch jemand entkommen, um zur Späherkuppe zu reiten? Die Söldner der Venture Company aber waren überrascht. Und das war endlich wieder eine positive Überraschung. Es war eine Chance. Mit einem einzigen Hieb schlug Muhbrag seine beiden Gegner nieder und machte sich daran, ein Windrad umzuwerfen, damit es eine Brücke über die Flammen bilden würde. Und ich schleuderte dem Goblin etwas von Finnjes Blendpulver in die hässliche Visage, ging auf Distanz und feuerte meine Schrotgewehre leer. Doch der hässliche Mistkerl war flink. Einige Kugeln durchlöcherten seine Ohren und seine Rüstung, doch er aktivierte hektisch seinen Raketenrucksack und hob in den Himmel ab, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Eine Granate explodierte neben Muhbrag und schleunderte ihn gegen das Windrad, welches knackend nachgab und endlich umfiel. Und dann spürte ich es: Die Hitze der Schlacht, die Müdigkeit und der Zorn wichen von mir, als eine ganz andere Wärme sich um meine Schultern schmiegte, mein Herz mit Zuversicht und neuer Kraft erfüllte. Sofort sah ich zur Seite, über das brennende Feld hinweg. Viktorie war hier. Natürlich erkannte ich ihren Segen, nach etlichen Schlachten. Alleine in Silithus hatte das Licht mir mehrmals das Leben gerettet. Muhbrag und ich schleppten uns über das Windrand, weg vom brennenden Feld. Der Goblin bemerkte, dass das Blatt sich wendete und begann zu toben, begann, Granaten nach mir zu werfen. Viktories Segen aber rettete mich. Ich wich aus, warf mich zu Boden. Einige der Angreifer brannten und hatten sich entfernt. Irgendwo zwischen den Bäumen mussten sie sein. Die Moral der Angreifer begann, zu wanken. Zwei der Kerle sahen sich an und ergriffen die Flucht, nachdem sie selber fast von den Granaten ihres Anführers erwischt worden wären. Drei weitere Kerle fing ich mit den wirbelnden Winden des Bumerangs. Der Goblin griff mich wieder an und Windlied konnte die Kerle nicht aufhalten. Einer opfterte sich, damit die anderen beiden zu mir stürmen konnten. Muhbrag gesellte sich an meine Seite und dann, als eine Klinge auf mein Gesicht zu sauste, riss es mich zur Seite und durch die Luft und plötzlich war ich bei Viktorie, Bernd und Hugo Pfeiffer. Der Goblin flog mit seinem Raketenrucksack davon. Vier Angreifer haben die Flucht ergriffen. Etwa acht Bauern sind bei dem Angriff getötet worden, andere wurden mehr oder weniger schwer verwundet.
Abschließende Bemerkungen:
Die Venture Company und die von ihnen angeheuerten Söldner sind gut über den Dämmersturm informiert. Sie wissen, wo unser Hauptquartier liegt und wussten obendrein, wo meine Pferdezucht liegt. Ein Tier wurde gestohlen, zwei Tiere wurden getötet - eigentlich drei, wenn ich Fordring mitzähle. Die Gebäude meiner Pferdezucht wurden beschädigt und mehrere Angestellte wurden leicht verwundet.
Die Venture Company wusste, dass ich in Westfall bin und vermutlich auch, dass ich dort einen Oger trainiere. Ich vermute, sie haben beim Ogerhort im Dämmerwald ein paar Oger für ihre Sache gewinnen können, um die Bedrohung durch Muhbrag effektiv kontern zu können. Ihre Bewaffnung in Form von Gewehren und Granaten machte sie zu einer ernstzunehmenden Bedrohung.
Sie wussten außerdem, dass der Dämmersturm unterwegs nach Stillhügel im Dämmerwald war, wo sie unseren Söldnern zuvor kamen und ihnen innerhalb des Dorfes eine Falle stellten. Ich rate zu erhöhter Wachsamkeit sämtlicher Mitglieder und schlage vor, dass Informationen eingeholt werden, zur Identität des mysteriösen Kalifen.
Dem Sturm entgegen
Alexander Veidt
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| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:11 pm | |
| - Finnje schrieb:
Bericht über die Reise nach Aiden
Auftrag: 1. Aidens Bevölkerung davon überzeugen, Margarete von Bauergard zu folgen, sobald sie ihre Ansprüche geltend macht. 2. Den Konflikt lösen, der durch Aidens Rebellion entstanden ist. Die Lösung soll auf beiden Seiten für Ruhe sorgen und dazu führen, dass die Verlassenen wieder mit Leichen beliefert werden, die sie bisher vom Aidenner Friedhof bekommen haben. Ohne die Einhaltung dieser Vereinbarung muss mit einem offenen Krieg der Verlassenen gerechnet werden, die sich bisher in Schach halten ließen.
Teilnehmer: Viktorie Goldschild (Einsatzleitung), Jessica Lichtenherz, Lanzenträger aus Gorheim: Cornelius Thronraub, Benedikt Ratzinger, Garfield Hammermann, Iwein Frühwurmfänger, Ulfbert Rannes
Hinweg Die Reise begann mit einem Besuch beim Hüter der Ländereien in Gorheim. Als wir ankamen, sahen wir einige besser betuchte Gorheimer, die sich an der geplanten Zahlung für Mütter, die das Kind eines Dämmersturmsöldners empfangen, stören. In einer kleinen Traube standen sie vor dem Gasthaus, in dem der Hüter zu gastieren pflegt und verliehen ihrem Unmut schimpfend Ausdruck. Während wir die Traube beobachteten, machte der Dämmersturm mobil. Fünf Reiter stürmten aus dem Gasthaus und mobilisierten ganze Tagelöhnerzüge, die eilig dem Wald entgegen strebten. Als der Hüter der Ländereien uns empfing, teilte er mir den Grund der Aufregung mit: Margarete von Bauergard, die nach Tobiasstadt gebracht wurde um sich auf ihre bevorstehende Ehe mit Njörn Cherusk vorzubereiten, legte am Abend vor der Hochzeit ein Feuer in ihrem Gasthaus und nutzte das ausbrechende Chaos zur Flucht aus dem Fenster und folgend, so die Annahme, aus dem Ort. Margaretes Verhalten teilt uns unmissverständlich mit, dass weder mit ihrer Loyalität, noch Pflichterfüllung und somit auch nicht mit einer Hochzeit zu rechnen ist. Nach einer längeren Besprechung möglicher Optionen trug mir der Hüter der Ländereien auf, die Reise nach Aiden weiter fortzusetzen und alles daran zu setzen, dass der Ort seiner Pflicht wieder nachkommt. Zur Vorbereitung auf diese Aufgabe bat ich Heineken um Informationen über den Ortsvorsteher, sodass wir vor unserer Abreise erfuhren, dass die Dorfvorsteherin Ingrid Fichtenlump heißt und aufgrund ihres Ranges den Namen Ingrid von Aiden tragen darf. Über ihre Person ließ sich nicht viel in Erfahrung bringen. Sie ist von niederem Stand und wurde vom Volk gewählt, was für ihre dortige Beliebtheit spricht.
Begleitet von fünf Lanzenträgern zu Pferde begaben wir uns auf den Weg nach Aiden, wobei wir die südliche Route entlang des Westberges wählten. Ich wollte mir einen Eindruck des Landes machen und auf dem Rückweg die nördliche Route wählen. Um keinen Konflikt mit den Höhlingern zu riskieren, die dem Bund nicht besonders wohlgenossen sind, umgingen wir den Ort und genossen eine ruhige und gefahrlose Reise.
Nahe einer Weggabelung, die zur linken Hand nach Aiden und zur rechten nach Dörflingen führt, legten wir eine Rast ein und wurden inmitten der Nacht von der Nachtwache geweckt, Schritte näherten sich unserem Lager. Man versuchte, uns zu umstellen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um mehrere Männer, zwei von ihnen trugen die Plattenrüstung der Wolfsleute, drei weitere von ihnen trugen Kette und Lanzen. Sie forderten von uns, dass wir ihnen unsere Vorräte und unsere Pferde geben. Auf unser Gold wollten sie verzichten und verwiesen auf die Nähe zu Dörflingen. Dort könnten wir einkaufen. Da ich nicht im Sinn hatte, ohne Pferde und Proviant weiter zu reisen, musste ich diese Anfrage ablehnen. Nachdem erste Verhandlungsversuche scheiterten, entfachte ein kurzes Aufeinandertreffen der Männer, die sich als einander ebenbürtig erwiesen. Einige von ihnen schienen sich sogar von der Schlacht in Alterszapfen zu kennen. Während des Gefechts mussten beide Seiten einsehen, nicht ohne Verluste davon kommen zu können. Mit einem letzten Versuch, zu einer Einigung zu kommen gelang es mir, den Kampf zu unterbrechen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Koalitionssoldaten, die nach den erschütternden Ereignissen in Markstadt desertierten. Drei von ihnen, Raphael, Alphons und ein weiterer, dessen Namen ich nicht kenne, gehörten zum Dämmersturm, ihr Rädelsführer Hans und ein weiterer Plattenträger, er schien ein betagter Ritter zu sein, zu den Männern des Wolfes. Dabei fiel die Sprache auf Salma von Wolke, auch bekannt als Die Braut des Dämmersturms. Ich erklärte ihnen, dass die echte Braut seit Markstadt vermisst wird, was sie ein wenig zu beruhigen schien, da sie ihr sehr zugetan waren und bisher annehmen mussten, dass sie als Dämon getötet wurde. Im Gegenzug erklärten sie mir unmissverständlich, dass sie keine andere Wahl hätten, als weiter zu flüchten. Sie wollten dem Land den Rücken kehren, kämen ohne Pferde und Vorräte jedoch nicht weiter. Das Aufeinandertreffen ließ sich nicht anders lösen, als ihren Forderungen entgegen zu kommen. Ich versprach ihnen eines der Pferde als Packpferd sowie genügend Vorräte für drei Wochen. Damit zeigten sie sich einverstanden und ich glaube, dass die Männer auf beiden Seiten letztlich nur froh darum waren, dass es nicht zu weiterem Blutvergießen kam. Ich versuchte, die Gemüter weiter zu beschwichtigen, indem ich alle vom Kampf verletzten Männer versorgte. Am nächsten Morgen ritten wir nach Dörflingen, um die Vorräte zu besorgen und ließen ein Pferd und einen der Lanzenträger bei ihnen, um niemanden zu beunruhigen.
Dörflingen, erster Besuch Aufgrund der gegebenen Umstände verbrachten wir bei unserem ersten Besuch in Dörflingen nicht viel Zeit. Während sich Jessica im Ort ein wenig umgehört hat, erledigten die Lanzenträger unsere Einkäufe. Uns allen fiel auf, wie freizügig sich die Bewohner geben und kleiden. Wir nahmen zunächst an, dass Hurerei auf offener Straße und insbesondere im Gasthaus betrieben wird, doch auf den zweiten Blick und nach ein paar Nachfragen wurde ersichtlich, dass die Menschen dies nicht unbedingt für Geld, sondern schlicht zu ihrem Vergnügen tun. Ich nahm mir Zeit, ein längeres Gespräch mit einem Händler zu führen und erfuhr dabei unter anderem, dass sich in Stahlkamm und Weißhaupt zwei neue Burgherren aus den Reihen der Wolfsmänner hervorhetan hätten. Die beiden Orte können sich untereinander nicht einig werden. Die westlichen Orte lägen alle miteinander im Streit. Händler haben bereits begonnen, die Wolfsländer, darunter auch Aiden, zu meiden und vertreiben ihre Waren lieber in Dörflingen oder Pökelheim. Einen Teil der Waren, die wir erwerben wollten, haben uns die Händler einfach geschenkt, so beliebt ist der Dämmersturm dort. Immer wieder rühmte der Händler die Braute als Retterin von Dörflingen. Ihr hätten die Bewohner ihre neue Freiheit zu verdanken, da sie in Dörflingen über den Wolf triumphierte. Der Händler berichtete außerdem von einem Mann in Robe, der sich auf den Feldern herumtreibe, das Dorf gelegentlich besuche und zu den Menschen spreche.
Ich entschied mich, diesen Mann aufzusuchen, fand ihn wie vom Händler beschrieben am Stadtrand auf einem Felsen und frug ihn, was ihn nach Dörflingen führe. Er stellte sich als Bruder Arnold vom Orden „Andorhals Vergeltung“ vor. Sein Großmeister Thomas Orodaro habe ihn nach Dörflingen geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Bruder Arnold scheint ein angenehmer Mensch zu sein. Er wirkte vernünftig und zeigte, anders als von manch einem erwartet, keinen sofort erkennbaren Fanatismus. Er war äußerst besorgt über die Dörflinger und vermutete den Einfluss eines dämonischen Zaubers, der sie in seinem Bann hält. Zugleich konnte er, ebenso wie auch ich, keine Magie, Verzauberungen oder dunkle Auren wahrnehmen. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, bis er zu dem Schluss kam, dass die Menschen eine Art Personenkult um die Braut gebildet haben, nachdem sie sich die Wolfssoldaten öffentlich unterwerfen konnte, sodass sie künftig ihr dienten. Und nicht ihrem Herren, der ebenfalls zugegen war. Mit dieser Erkenntnis begab sich Bruder Arnold unverzüglich zurück nach Markstadt, um seinem Großmeister davon zu berichten. Ich gehe dennoch fest davon aus, dass mit weiteren Besuchen der Paladine zu rechnen ist. Um die Geduld der desertierten Soldaten nicht zu strapazieren, setzten wir unsere Reise kaum zwei Stunden später fort, übergaben ihnen die Vorräte und ließen ihnen eines der Pferde. Weitgehend unversehrt und mit einem Pferd weniger setzten wir unsere Reise fort.
Aiden Nach einer kurzen Wegstrecke erreichten wir Aiden und wurden ohne nennenswerten Widerstand in den Ort gelassen. Unsere Waffen gaben wir dabei am Eingang ab, um das aufkommende Misstrauen zu beschwichtigen. Ingrid von Aiden begrüßte uns verhalten und räumte die Möglichkeit eines Gespräches ein. Zugleich konnte ich veranlassen, dass Jessica sich um Kranke und Verletzte kümmert. Bereits vor dem Ort habe ich sie dazu angehalten, sich dabei unter den Leuten umzuhören.
Während Jessica ihrer Pflicht, die Kranken und Verwundeten zu versorgen nachkam, sprach ich mit Ingrid. Es war ein zähes und sehr langes Gespräch, bei dem sich folgendes herauskristallisierte: Stahlkamm und Weißhaupt bedrohen Lichtnah und Aiden und haben die Straße gen Süden (für Aiden) abgeschnitten. Lichtnah könne sich aufgrund seiner guten Verteidigung noch eine Weile halten, während Aiden im Fall eines Angriffs untergehen würde. Als Grund gab sie den Tod von Thomas Reiter an und bat mich darum, dafür zu sorgen, dass Aiden nicht angegriffen wird. Sie wird zudem keine Gebeine des Aidenner Friedhofes mehr zur Verfügung stellen. Die Grausamkeit dieses Unterfangens hat die Aidenner mürbe gemacht, sodass sie insgesamt bereit scheinen, für diese Entscheidung zu sterben. Ingrid schien sehr sicher zu wissen, dass ihren Leuten nicht mehr zuzumuten ist und daran ließ sich nicht rütteln. Je länger wir darüber sprachen, desto angespannter wurde die Stimmung, bis Ingrid kurz davor schien, das Gespräch abzubrechen. Unvernünftig ist Ingrid jedoch nicht, also suchten wir nach weiteren Möglichkeiten. Dabei kam sie schließlich darauf zu sprechen, andere Orte in die Verantwortung zu ziehen. Ingrid zeigte sich bereit, die Übergabe der Gebeine in Aiden stattfinden zu lassen, solange die Gebeine von anderswo geliefert werden. Gefordert werden etwa dreißig Stück alle zwei Wochen. Aidens Friedhof ließe sich noch etwa ein Jahr dafür nutzen. Besuche der Verlassenen im Osten lehnte ich kategorisch ab, da es strategisch nicht zu verantworten ist, ihnen mehr Observationsmöglichkeiten einzuräumen. Sie sind bereits zu tief ins Gefälle vorgedrungen. Dies lenkte das Gespräch erst gar nicht auf Orte im Einflussgebiet des Dämmersturms, die im Vorfeld bereits ausschieden. Insgesamt bevorzugte ich die Möglichkeit, die Gebeine vergessener Schlachtfelder zu nutzen, um Aidens und Lichtnahs Schicksal keinem weiteren Ort zuzumuten.
Um Ingrid und mir mehr Zeit zu verschaffen und um die Verhandlungen nicht platzen zu lassen, unterbrachen wir das Gespräch und ich schickte einen Boten zum Hüter der Ländereien, um nähere Erkundigungen einzuholen. Unsere schriftliche Kommunikation lässt sich wie folgt zusammenfassen: Ältere Schlachtfelder, die nicht geräumt wurden, wären im Westberg zu finden. Auch könnte man das Schlachtfeld der Schlacht bei Straßenwald in Betracht ziehen, sofern die Gebeine dort noch nicht geräumt wurden. Außerdem gäbe es Massengräber vor Markstadt aus dem Ersten Frühlingskrieg. Da der Westberg schwierig zu begehen ist und das Fleddern von Leichen nahe Höhlingen und den Wolfslanden für Empörung oder Profitgier gegenüber des Dämmersturms sorgen könnte, bleiben diese beiden Optionen zwar offen, waren jedoch nicht zu präferieren. Die Massengräber vor Markstadt schloss ich aus, um die Beziehungen des Paladinordens zum Dämmersturm nicht zu gefährden. Ich entschied, dass es lohnenswert ist, das Schlachtfeld bei Straßenwald zu observieren, um diese Möglichkeit abzuklopfen. Bei Dörflingen, Karpfenfang, Pökelheim und Neuringen, alle im Norden nahe des Sees gelegen, ist die Machtfrage und Zugehörigkeit durch die Koalition nicht genau geklärt. Der Hüter der Ländereien wies darauf hin, dass sich diese Orte nutzen ließe. Er und ich stimmten außerdem dahingehend überein, dass Stahlkamm und Weißhaupt sich nicht auf einen Kampf gegen Aiden einlassen werden, sobald die Verlassenen wieder ihre Lieferungen bekämen. Er bezweifelte außerdem, dass sie die nötige Kampfkraft dafür hätten. Nach gründlichem Abwägen entschied ich, Ingrid anzubieten, das Schlachtfeld bei Straßenwald observieren zu lassen und auf seine Tauglichkeit hin zu prüfen. Außerdem sagte ich ihr zu, mich umgehend auf den Weg zu anderen Orten zu begeben, um die dortigen Möglichkeiten abzuklopfen. Im Gegenzug zeigt sich Ingrid auf meine Anfrage hin bereit, uns auf Anfrage mit Informationen zu versorgen, da sie mehr aus dem Westen des Gefälles mitbekommt als die Orte im direkten Einflussgebiet des Dämmersturms. Außerdem erkundigte ich mich nach ihrer Bereitschaft, mit dem Dämmersturm zu handeln. Dies begrüßt sie ausdrücklich, da Aiden nach neuen Abnehmern für seine Erzeugnisse sucht. Nach einem Handschlag und einer freundlichen Verabschiedung brachen wir ohne Zeitverzögerungen nach Dörflingen auf.
Dörflingen, zweiter Besuch In Dörflingen kam ich im Gasthaus mit Sarah Grau ins Gespräch. Sie hat eine sehr hohe Stellung im Ort inne und spricht offiziell für die Dörflinger. Von ihrer Art her ist sie eine verruchte Verfüherin, dabei ist sie nicht unklug oder gar kaltherzig. Während eines langen und mitunter sehr ernsten Gespräches öffnete ich ihr die Augen in Bezug auf die Braut, die weitaus mehr war als ihr verruchtes und imposantes Auftreten in Dörflingen. Es war ihre Aufgabe und erdrückende Pflicht, den Frieden im Gefälle wieder herzustellen und zu wahren. Durch die Verblendung und Triebhaftigkeit der Dorfbewohner wurden sie blind für die wahren Gefahren, die im Gefälle lauern und sahen nur noch ihr eigenes Vergnügen und folgen nicht dem Bild der Friedensbringerin, die Salma wirklich war: Eine ganz normale Frau, erdrückt von ihren Pflichten, zerrissen von den höheren Mächten. Ich vermag nicht zu sagen, ob Sarah Grau meine Worte zum Anlass nimmt, um die Lebensart der Dörflinger zu zügeln. Ich riet ihr dazu, wenigstens für Wachpräsenz zu sorgen. Und ich sagte zu ihr, dass es eine Möglichkeit gäbe, den Frieden im Gefälle zu wahren, was auch die Aufgabe ihres Vorbildes war. Sarah zeigte sich sehr einsichtig und wir kamen darin überein, dass die Lieferungen nach Aiden von Dörflingen übernommen werden. Dies kann sofort in die Wege geleitet werden. Sarah Grau wird außerdem für Diskretion sorgen, sodass die Bewohner so wenig wie möglich und die Paladine Markstadts am besten gar nichts von dieser Übereinkunft erfahren.
Pökelheim Unser weiterer Weg führte uns nach Pökelheim. Dort begrüßten uns die wachhabenden Wolfssodaten und ließen sich auf ein Pläuschchen ein. Dabei erfuhr ich, dass der Wirt eine gute Ansprechperson sei, wenn man an die Bewohner herantreten möchte. Der Wirt begrüßte uns mit äußerster Gastfreundschaft und war sogar bereit, uns die Zimmer kostenlos zu überlassen. Noch genießt der Dämmersturm dort ein gutes Ansehen. Während eines Gespräches unter vier Augen teilte ich dem Wirt die Ereignisse im Westen des Gefälles mit; die Zerstrittenheit der verschiedenen Orte, Lichtnahs und Aidens Rebellion und die Konsequenzen daraus. Ich habe bemerkbar angedeutet, dass es sein kann, dass die Verlassenen auch vor Pökelheim stehen könnten, sei es durch eine Invasion oder um den Ort als Quelle für ihr abscheuliches Geschäft zu nutzen. Dabei ließ ich einfließen, dass es die Möglichkeit gäbe, lediglich eine Abgabe zu tätigen, die über Aiden liefe. Der Wirt zeigte sich verständlicherweise erschrocken und teilte mir mit, dass die Bewohner ihre Entscheidungen gemeinsam treffen. Außerdem wies er wiederholt darauf hin, dass Pökelheim sich auch an Markstadt wenden könnte, wenn die Verlassenen Druck machen. Um selbst keinen Druck zu erzeugen, beließ ich es bei diesem Vortasten. Der Wirt wollte dies mit weiteren Bewohnern besprechen. Außerdem rechnete er damit, dass ein Vertreter von „Andorhals Vergeltung“ bald wieder im Ort auftauchen werde. Insgesamt war die Nähe zu Markstadt und die damit verbundene Sehnsucht nach Sicherheit bemerkbar. Ich beließ es bei den bereits gesprochenen Worten. Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns und reisten über Tobiasstadt zurück.
Tobiasstadt Tobiasstadt empfing uns mit Trauerglocken und einem Trauermarsch, der von nahezu allen Bewohnern begleitet wurde: Njörn Cherusk erlag seinen schweren Verletzungen und wurde zu Grabe getragen. Wir begleiteten den Trauerzug dezent und zurückhaltend. Nach einer kurzen Nacht im Gasthaus, der Wirt teilte uns dabei mit, dass der Dämmersturm aufgrund von Margaretes Verhalten nicht sehr beliebt ist, brachen wir im frühen Morgengrauen auf und erreichten Gorheim am Nachmittag. Da die Kunde von Cherusks Tod noch nicht bis Gorheim vorgedrungen war, setzte ich den Hüter der Ländereien in Kenntnis.
Zusammenfassung
- Margarete ist eine Nacht vor ihrer Hochzeit mit Njörn Cherusk geflohen und konnte bisher nicht aufgefunden werden.
- Stahlkamm und Weisshaupt liegen im Streit miteinander, seitdem sich dort Emporkömmlinge zum Burgherren haben küren lassen. Zugleich üben sie Druck auf Lichtnah und Aiden aus und haben die Straße gen Süden für Aiden abgeschnitten.
- Aiden erklärt sich bereit, den Übergabeort für das Abkommen mit den Verlassenen zu stellen. Im Gegenzug wird Aiden (derzeit von Dörflingen) mit Gebeinen versorgt, um den dortigen Friedhof nicht weiter zu schröpfen. Der Dämmersturm wird diese Übergaben koordinieren, auch, um Streit zwischen den beiden Orten zu vermeiden. Aidens Dorfvorsteherin Ingrid erklärte sich bereit, uns mit Informationen zu dienen, solange Aiden beliefert wird. Außerdem strebt Aiden einen Handel mit dem Dämmersturm an, um sein Erz zu verkaufen. Im Gegenzug können Waren des Dämmersturms angeboten werden, die in Aiden benötigt werden.
- Dörflingen erklärte sich bereit, seinen Friedhof für die Lieferungen der Gebeine zu öffnen.
- Die Bereitschaft von Pökelheim ist ungeklärt.
- Das Schlachtfeld bei Straßenwald sollte sehr zeitnah observiert und gegebenenfalls als zweite Quelle genutzt werden.
- Markstadt versucht, seinen Einfluss auszuweiten und schickte Gesandte nach Dörflingen, Pökelheim, Legdenstein und anzunehmenderweise auch zu anderen Orten.
Abschließende Bemerkungen Aidens Schicksal sollte sich möglichst nicht wiederholen. Es ist ratsam, weitere Quellen aufzutun, um Dörflingen nicht ebenso zu schröpfen und dadurch den Widerstand der Dorfbewohner zu erregen. Die blinde Verliebtheit der Dörflinger muss nicht für immer halten und sollte nur sehr bedingt zu manipulativen Zwecken genutzt werden; Sobald die Menschen wieder klarer sehen, werden sie kaum anders handeln und empfinden als andere Alteracer.
Dem Sturm entgegen! Viktorie Goldschild
Zusammenfassender Bericht der jüngsten Ereignisse sowie Verhältnisse im Gefälle Dörflingen Dorfsprecherin für offizielle Anliegen: Sarah Grau Dem Dorf geht es wirtschaftlich gut, die Dorfgemeinschaft ist sichtbar vorhanden. Beim Einreiten fällt auf, dass es keine Wachpräsenz gibt. Der Dorfplatz nahe des Gasthauses wird für Handel und andere Belange des alltäglichen Lebens genutzt. Das Gasthaus stellt das Herzstück und Zentrum der Begegnung dar. Gehandelt wird überwiegend mit Wolle der dorfeigenen Schafe. Fleisch genießt keinen großen Stellenwert mehr, in Dörflingen achtet man auf seine Figur. Zwei Schneider sollen im Ort zu schnellem Reichtum gekommen sein, denn man kleiden sich in gute Tuche. Kinder, Alte, Kranke und Schwangere sieht man nicht auf den Straßen, sie wurden fernab des Dorfzentrums untergebracht und genießen eine äußerst zufriedenstellende Versorgung. Dorthin kehren auch die Dorfbewohner nach erlediger Arbeit oder ausgelebtem Vergnügen zurück. Das alte Hurenhaus, für das Dörflingen bekannt war, wurde zum Gasthaus. Im Ort fließt anscheinend kein Geld mehr für körperliches Vergnügen. Die Menschen sind dafür so offen, dass sie dem einfach nachgehen, überwiegend im Gasthaus, jedoch nicht abseits des Ortskerns. Der Dämmersturm genießt in Dörflingen ein hohes Ansehen. Die Bewohner haben einen Personenkult um Salma von Wolke, auch bekannt als Die Braut des Dämmersturms gebildet, lassen ihr Andenken hochleben und rühmen somit auch ihre Nähe zum Bund. Dörflingen hat sich verpflichtet, seinen Friedhof für das Geschäft mit den Verlassenen zu öffnen. Die Lieferungen nach Aiden werden vom Dämmersturm koordiniert. Dörflingen eignet sich hierfür besonders, da die Menschen den Lebenden einen höheren Stellenwert zurechnen als den Toten. Trotzdem ist dringend festhalten, dass dies nicht überstrapaziert werden darf. Schwindet der Glanz der Braut in den Augen der Dörflinger, könnte es ihnen ähnlich ergehen wie Aiden.
Aiden Dorfvorsteherin (gewählt): Ingrid Fichtenlump, auch als Ingrid von Aiden bekannt Aiden handelt mit Eisen aus der Mine und Holz aus den Wäldern. Die Aidenner sind starke, eigensinnige Menschen, die sich weitgehend aus den größeren politischen Konflikten herauszuhalten scheinen. Seit Aidens Rebellion sieht sich der Ort von Weißhaupt und Stahlkamm bedroht. Diese Bedrohung konnte abgewendet werden, da das Abkommen mit den Verlassenen wieder aufgenommen wurde und maßgeblich für dafür sorgt, dass die Verlassenen eine Invasion hinauszögern. Die Konflikte mit den westlichen Orten haben dafür gesorgt, dass Händler Aiden zu meiden begonnen haben. Der Ort sucht nach neuen Abnehmern für seine Erzeugnisse, die bisher in die Ländereien des Wolfes verkauft wurden. An einem Handel mit dem Dämmersturm zeigte sich Aiden sehr interessiert. Wieder aufblühender Handel und wirtschaftliche Stabilität könnten dazu beitragen, dass das Geschäft mit den Verlassenen so unbeeinträchtigt wie möglich vonstatten geht. Aiden steht hierbei lediglich als Übergabeort zur Verfügung. Gefordert werden etwa dreißig Leichen im Abstand von zwei Wochen. Solange der Nachschub durch den Dämmersturm gewährleistet wird, ist Ingrid von Aiden bereit, Informationen an den Dämmersturm weiter zu geben.
Weisshaupt Burgherr: Karl Reikwald Reikwald ist ein ehemaliger Hauptmann und Freund von Thomas Reiter. Er kann angeblich gut mit Geld umgehen. Hat sich, ebenfalls angeblich, als Adliger ausgegeben. Er hat einen schlechten Ruf bei manchen Wolfssoldaten und soll ein "Ekelpaket" sein.
Stahlkamm Burgherr: Hans Fenri Fenri ist ein ehemaliger Hauptmann und Freund von Thomas Reiter. Nach dem Ersten Frühlingskrieg und der Schlacht um Markstadt wurde er befördert.
Pökelheim Ansprechperson: Rudolph, Wirt. Pökelheim profitiert nach wie vor vom Fischfang. Den Menschen scheint es weitgehend gut zu gehen. Sie zeigen sich dem Dämmersturm gegenüber dankbar für die Befreiung und begegneten uns mit äußerster Gastfreundschaft. Entscheidungen, die das Dorf betreffen, werden in der Regel über Zusammenkünfte im Wirtshaus getroffen. Ein Paladin vom Orden „Andorhals Vergeltung“ hat Pökelheim besucht. Die Menschen dort sprechen zwar nicht sehr gut von Markstadt, scheinen eine politische Nähe aus Sicherheitsgründen jedoch zu bevorzugen. Eine Annäherung an Markstadt ist nicht unwahrscheinlich. Feldwaibel Erich Becker, ein Wolfssoldat, hat ein Abkommen mit Rudolph, dem Wirt, getroffen. Für etwas Geld, Essen und Unterkunft bewachen die Wolfssoldaten den Ort nach wie vor.
Markstadt Die Paladine des Ordens „Andorhals Vergeltung“ arbeiten daran, den Einfluss von Markstadt auszuweiten und zeigen sich dabei an den Orten interessiert, deren Herrscherfrage und Zugehörigkeit ungeklärt ist. In Dörflingen, Pökelheim und ferner in Legdenstein berichteten die Menschen von der Anwesenheit eines Gesandten. Augenzeugen haben von neu gebauten "Kampfbooten" oder "Kriegsschiffen" berichtet, Markstadt hat also mit der Umsetzung des geplanten Vorhabens begonnen, eine Seeflotte zu errichten, um die Verteidigung und Schlagkraft zur See zu erhöhen und Fenris im Falle eines Angriffs unattraktiv für die Horde zu gestalten.
Tobiasstadt Nach Cherusks Tod ist die Nachfolge nicht geklärt. Tobiasstadt scheint sich aufgrund der Entwicklungen um Margarete von Bauergard vom Dämmersturm zu distanzieren. Während unseres Besuches wurden wir nicht mehr als geduldet.
Die Braut des Dämmersturms Salma von Wolke hat Dörflingen gemeinsam mit ihrem Gatten und den Wolfssoldaten besucht. Dies war kurz bevor die Legion Alterszapfen angegriffen hat. Während ihres Aufenthaltes gab es ein großes Fest im Dorf. Ihre Anwesenheit und Präsenz scheint die Menschen derart in ihren Bann gezogen zu haben, dass sie am Ende bereit waren, alles für die Braut zu tun. Ihren Gatten, den Wolf, hat diese Hingabe sehr erschüttert, er verließ das Fest frühzeitig. Seine Frau hat ihm vor allen Menschen, die ihr und nicht ihm die Treue schworen, die Blöße gegeben und ihn gedemütigt. Dörflingen hat Salmas triumphalen Auftritt zur Inspiration genommen und genießt seine neu gewonnene Freiheit (die Loslösung vom tristen Dasein der Bauern) mit Sorglosigkeit, Freude und voller Leibeswonne. Ebenfalls nach Salmas Vorbild, denn in jener Nacht muss es sehr triebig zugegangen sein. Nach jener Nacht kamen die Dorfbewohner zusammen und waren sich in ihrer Verliebtheit und Faszination für die Braut einig. Sie beschlossen, nach ihrem Vorbild zu leben. Sie sprechen sehr verklärt von den Ereignissen und scheinen sich teilweise nicht gut erinnern zu können, warum sie so fasziniert von der Braut waren. Deswegen ist dringend festzuhalten, dass es während meines Besuches keine Anzeichen auf Zauberei gab. Die Menschen wirkten nicht bezaubert, zeigten einen klaren Geist und nahmen meine Segen des Lichts mit Freuden an. Auch ist festzuhalten, dass sie alle freiwillig in das recht offene Liebesspiel einsteigen. Niemand wird gezwungen. Man kümmert sich außerdem gut um Schwache, Kranke und Schwangere. Da die Braut ihre Kinder so sehr liebt, passt man auch in Dörflingen auf den Nachwuchs auf, der von dem triebigen Verhalten im Gasthaus und teilweise auf offener Straße nichts mitbekommt. Das Werk eines Dämons läuft auf Zerstörung und Zerwürfnis hinaus, die Dorfbewohner wirken jedoch sehr ausgeglichen und gar etwas zu sorglos. All dies ist auf Salmas Einfluss zurückzuführen, dessen Stärke und Intensität bemerkenswert ist. Ich vermag nicht zu sagen, was sie benutzt hat, um die Menschen so zu bezaubern, ob Magie oder Alchemie oder eine Mischung aus beidem. Sicher ist nur, dass selbst die schönste Frau keine solche übermenschliche Wirkung auf andere hat.
Dem Sturm entgegen! Viktorie Goldschild
- Veidt schrieb:
- ( Ein fein säuberlich geschriebener Bericht findet sich in der persönlichen Schublade des Kommandanten wieder. )
- Zitat :
Bericht: Die Befreiung von Murg dem Klotz
Ziel: Befreiung von Murg dem Klotz aus dem Verlies von Markstadt
Teilnehmer: Alexander Veidt ( Rottenmeister ), Finnje Freitag ( Söldnerin ), Kathlyn Lawley ( Söldnerin ), Alexander Garcia ( Söldner ), Dagobert Rosenluft ( Mitläufer ), Cord ( Tagelöhner ) Case Dorsett ( Tagelöhner) , Ashaine Agathon ( Haus Hekate )
Ergebnis: Erfolgreich Missionsverlauf Im Zuge des Beginns von Operation Entsetzlich galt es, den mächtigen Oger Murg den Klotz aus dem Kerker von Markstadt zu befreien, damit er fortan im Sinne des Dämmersturms handeln konnte, um das Nordwestgefälle zu stärken. Von entscheidender Wichtigkeit war dabei, diese Befreiung heimlich durchzuführen, um kein Zerwürfnis mit Markstadt und Thomas Orodaro zu riskieren. Während Kommandant Orodaro zu diesem Zwecke die Magierin Ashaine Agathon aus Kaltenbruch ausgeliehen hat, war es mein Vorschlag, einen Feiertag zur Ablenkung des Paladinordens zu nutzen. Portalmagie, Illusionsmagie, Finnjes Schlafmittel und eine Reihe von Alibis sollten uns hier den Erfolg bringen.
Dem Empfang von Ashaine Agathon in den frühen Morgenstunden folgte ein ereignisloser Flug nach Alterac, wo wir in Gorheim landeten und einen Karren mit den fünftausend Gold beladen ließen, die als finanzielle Unterstützung für Markstadts Flottenprojekt gedacht waren. Eine Delegation aus Soldaten nahm uns in Empfang und erklärte, dass ein Trupp bewährter Lanzenträger bereits unterwegs war, um im Sumpf nahe Markstadt Stellung zu beziehen. Man übergab mir also den Karren mit den Lasttieren sowie eine Karte und sobald das Gold aufgeladen war, machten wir uns auf den Weg.
Kurz vor Tobiasstadt kamen uns fünfzehn schwer gepanzerte Reiter entgegen. Sie trugen rotweiße Wappen mit einer rotweißen Rose und ihr Anführer stellte sich als Achim Traafmund von den Reitern der Rosenfurth vor, geschickt von Jane Rosenfurth, der Stellvertreterin von Lady Hekate - wie mir Miss Agathon verriet. Sie brachten bittere Kunde vom Angriff der Horde auf die Heimat der Nachtelfen und boten uns ihre Dienste an. Aufgrund unserer Mission schickte ich sie weiter, gen Gorheim mit der Gewissheit, dass Rottenmeister Heineken bessere Verwendung für die Männer hätte. So zogen wir weiter, vorbei an Tobiasstadt. Ich verzichtete darauf, die bittere Kunde den Cheruskern mitzuteilen und wollte auch keine Zeit verlieren.
Es war bereits dunkel und am regnen, als wir den Sumpf unweit von Markstadt erreichten. Ich gab Finnje die Karte und schickte sie gemeinsam mit Miss Agathon und Alexander Garcia los, um die markierte Stelle im Sumpf zu finden, wo unsere Soldaten mit einem toten Oger warten würden und wo der Befreiungstrupp mitsamt Murg später mittels Magierportal die Stadt verlassen sollte. Unglücklicherweise hatten die Soldaten keinen Oger im Gefälle gefunden, sondern eine krude Attrappe aus gefüllten Tierhäuten mitgebracht. Die Soldaten erwähnten auch Mug'thol, der angeblich noch leben sollte und irgendwo in Alterac aktiv war. Finnje ließ besagte Attrappe verstecken und ich beschloss, dass der Tausch so nicht funktionieren würde. Sobald Miss Agathon sich mit der Umgebung vertraut gemacht hatte, kehrte die Gruppe zu uns zurück und wir fuhren weiter, nach Markstadt.
Markstadt war erstaunlich sauber und ordentlich. Ein Spalier aus Milizionären empfing uns, summte dabei eine feierliche Melodie, während uns der Duft von Friedensblume und Silberblatt in die Nase stieg. Wir überquerten die Brücke in die Stadt, passierten die dürftig gerüsteten Milizionäre und wurden von Thomas Orodaro empfangen, der in eine einfache Kutte gekleidet war. Ich überbrachte ihm die bittere Kunde vom Kriegsbeginn und übergab den Karren mit dem Gold an seine Männer, die diesen zum Anwesen des Statthalters brachten. Dann führte uns der Großmeister von Andorhals Vergeltung durch die nächtliche Stadt. Die nächtlichen Straßen waren wie leer gefegt und an den Straßenkreuzungen waren Wachen postiert. Der Großmeister, der uns anbot, ihn Bruder Thomas zu nennen, erklärte uns, dass sich des nachts niemand ohne Begleitung in den Straßen aufhalten durfte. Wachen begleiteten sogar die abendlichen Tavernenbesucher nach hause. Und die Verbrechensrate sei so weit gesunken, dass nur noch Murg im Gefängnis verweilte – was unserem Vorhaben zweifellos entgegen kam.
Bruder Thomas führte uns am Kasernengelände vorbei. Ich lobte den Großmeister für seine gute Arbeit und erzählte von ganz anderen Eindrücken, die ich von Markstadt bekommen hatte. Zum Abendessen führte uns der Großmeister in das Haus einer alten, stummen Frau, die für uns Eintopf gekocht hatte. Die alte Dame, Karin, schien ehrlich und unglaublich glücklich zu sein, als sie den Großmeister erblickte. Wir unterhielten uns ein wenig über die Kriegsbemühungen, wollte ich doch den Schein unseres Besuches aufrechterhalten. Der Großmeister beklagte sich über den Mangel an Rüstungen und ich versprach ihm, dies nicht zu vergessen. Nach dem Essen beschrieb der Großmeister uns den Weg zu einem nahen Gasthaus, wo Zimmer für uns vorbereitet worden waren. Die Gedenkfeier zu Andorhals Fall aber würde schon am frühen Morgen, um sechs Uhr beginnen. Ich erzählte ihn von meiner Absicht, einige Mitglieder aus der Stadt zu schicken, um dort Rottenmeister Heldenhammer zu ehren, was er uns nicht verwehrte. Auch er verabschiedete sich und im Gasthaus fanden wir etwas Ruhe und besprachen unser weiteres Vorgehen.
Der Mangel an einem toten Oger machte es nötig, den Plan ein wenig anzupassen, ebenso die Tatsache, dass die Feierlichkeiten am frühen Morgen begannen und wir keine Möglichkeit hatten, vorher die Kaserne zu besuchen. Vor Sonnenaufgang schickte ich Finnje, Case und Ashaine los, um das Kasernengelände auszukundschaften. Doch die Wachen auf den nächtlichen Straßen machten es ihnen unmöglich, überhaupt so weit zu kommen. Und so würden sie später ihr Glück versuchen, während ich mit den anderen Rottenmitglieder die Messe besuchte.
An dieser Stelle füge ich den Bericht von Finnje ein, während ich noch von der Messe selbst schreiben werde.
( Es folgen zwei Seiten mit der Handschrift von Finnje )
- Zitat :
Wir haben Markstadt offiziell verlassen, vorgebend, dass wir vor der Stadt unseren eigenen Angelegenheiten nachgehen und die Stelle aufsuchen, an der Heldenhammer fiel, um ihn zu ehren und Neuzugängen von ihm zu erzählen. Nahe der Stadt haben wir uns in ein Wäldchen geschlagen. Dort haben wir unsere Rüstungen gegen zivile Kleidung und Verkleidungen als Küchenhilfe ausgetauscht und uns mittels eines Portals, das Magierin Agathon erstellt hat, wieder in die Stadt begeben. Zu erwähnen ist, dass nach Angaben von Magierin Agathon irgendetwas mit der Magie nicht zu stimmen schien, es fiel ihr bemerkbar schwer, das Portal zu öffnen und aufrecht zu halten. Trotzdem haben wir es alle geschafft, hindurchzuschlüpfen und kamen nahe der Kaserne in einer Seitenstraße an. Von dort aus hat sich Magierin Agathon, verkleidet als altes Muttchen, zur Kaserne begeben. Vor dem offenen Tor standen nur zwei Wachen, die sich sofort als hilfsbereit genug erwiesen haben, dem etwas schusseligen Muttchen zu helfen und sie in die Küche zu bringen. In der Küche hat sie es geschafft, eine Flasche des von mir präparierten Giftes unter das köchelnde Essen zu mischen, bevor sie von der Wache wieder hinausbegleitet wurde und uns sicher und unentdeckt erreichen konnte. Wir warteten und beobachteten, bis das Gift seine Wirkung zeigte: Bei einem Wachwechsel wurden die zwei Wachen vor dem Tor durch zwei andere ausgetauscht, die ihren Dienst bereits gähnend begonnen haben und ein paar Minuten später tief und fest eingeschlafen sind. Das war unsere Gelegenheit, uns auf das Kasernengelände zu begeben. Rosenluft und Cord blieben zurück, um Schmiere zu stehen und notfalls ein Ablenkungsmanöver einzuleiten, während Magierin Agathon, Garcia und Case mich begleiteten. Als wir gerade losliefen, hat ein Passant unseren Weg gekreuzt, ein alter Mann, der ein wenig dumm geguckt hat. Er war ärmlich gekleidet und hat sich nicht besonders schnell bewegt. Angehalten oder angesprochen hat er uns nicht. Ich erwähne es trotzdem, denn die Straßen waren menschenleer und außer uns und ein paar Wachen war niemand zu sehen. Nur dieser komische Alte. Auf dem Kasernengelände traten wir in einen leeren Innenhof, von dem drei Türen abgingen. Eine führte zur Küche, eine weitere, so schätzte ich, zu den Mannschaftsquartieren. Eine dritte hinab ins Verlies. So war unsere Hoffnung, die sich kurz darauf als richtig erwies. Wir öffneten eine der Türen, hinter der eine Treppe hinabführte. Sie war unverschlossenen, was mich ein wenig irritierte. Wer lässt denn eine Verliestür offen? Der uns entgegenströmende Schweißgeruch war hingegen ein gutes Zeichen für die Anwesenheit des Ogers. Leise stiefelten wir die Treppe hinab und kamen in einen Vorraum, von dem die Zellen abgehen. Allesamt leer, bis auf eine. Zwei Wachen saßen dort, tief und fest schlafend. Case hat die Wachen im Auge behalten und Garcia die Treppe, während ich mit dem Oger sprach. Murg war in einem schlechten Zustand, als wir ihn aufgefunden haben. Er roch nach Verwesung. So stark, dass ich kurz befürchtete, er könnte untot sein. Das war zum Glück nicht der Fall, aber er ist krank und unterernährt. Seine Haut hängt schlaff an ihm herab und er wirkte (für seine Größe und Kraft) geschwächt. Man schien nicht mit seiner Flucht gerechnet zu haben, was die unverschlossene Tür erklären würde. Allem Anschein nach wurde er gerade so am Leben gehalten. Als wäre es besser, ihn langsam dahinsiechen zu lassen und ihm die Kräfte zu rauben, bis er verreckt. Mit einem guten Stück Fleisch, das ich vorsorglich mitgenommen und ihm angeboten habe, um mir sein Entgegenkommen zu sichern, konnte ich feststellen, dass er einen gesunden Appetit zeigte und das Essen bei sich behalten kann. Das ist wichtig, für seine Genesung und natürlich seine gesamte Verfassung. Er sagte, dass er laufen kann, was auch wichtig war, schließlich wollten wir ihn mitnehmen. Dem hatte er nichts entgegen zu setzen, überhaupt war er kooperativ und wollte nur wissen, ob wir spitze Ohren haben. Magierin Agathon erstellte mit viel Mühe und Not ein weiteres Portal. Case und Murg konnten es durchqueren, bevor es seine Stabilität verlor und der Rest von uns gezwungen war, nach anderen Wegen zu suchen. Wir begaben uns wieder vor die Kaserne zu den anderen, unentdeckt. Alles war ruhig, die Wachen schliefen und kein komischer Alter kreuzte unseren Weg. In der Seitengasse strickten wir rasch den Plan zusammen, uns zu trennen und die Stadt zu Fuß zu verlassen. Bei Nachfragen auf den bewachten Brücken wollten wir angeben, aus Lordamm zu kommen und wieder dorthin zurückzukehren. Cord und Garcia kamen ohne Schwierigkeiten über eine der Brücken. Rosenluft, Magierin Agathon und ich passierten eine andere Brücke. Eine der Wachen wurde auf uns aufmerksam und hat sich erkundigt, warum wir die Feierlichkeiten so früh verlassen. Es ist Rosenlufts rascher Improvisation und seiner Überzeugungskraft zu verdanken, dass die Wache keinen weiteren Verdacht geschöpft hat und uns passieren ließ: Er konnte glaubhaft versichern, dass er uns arme Weiber nach Hause bringt, da uns der Weihrauch nicht bekam. Alle sammelten sich abseits der Stadt, dort, wo wir unseren Krempel versteckt hatten. Ich rüstete mich wieder und begab mich wie der Wind in den Sumpf zu den Lanzenträgern, Case und Murg. Als ich dort ankam, wurde Murg bereits von Muhbrak in Empfang genommen und weggeführt. Case hat die Lanzenträger hinterhergeschickt und so konnten er und ich rasch zurück zu den anderen. In voller Montur betraten wir die Stadt erneut. Man schien bereits auf unsere Rückkehr gewartet zu haben, doch ließ man uns ohne Nachfragen passieren, sodass wir uns zurück ins Gasthaus begeben konnten.
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag
Während Finnje Murg und ihr Trupp Markstadt verließ, um Murg zu befreien, gingen wir übrigen zur Kirche von Markstadt. Der große Platz vor der Kirche war voller Leute und zu unserem Glück hatte der Großmeister uns Plätze in der Kirche freigehalten. Auch lang nachdem wir Platz genommen hatten, strömten noch Menschen in die Kirche, die reichlich verziert war, mit Blumensträußen, Kerzen und schwarzen Tüchern auf den Bänken. Die Predigt des Großmeisters war mit geschickten Worten geschmückt, in denen er Andorhals Fall mit dem von Alterac verglich. Beide verraten von ihrer Herrschaft und beide aus ihren eigenen Reihen heraus vernichtet. Schließlich kam er auch auf die Tage der Braut und die schlimmsten Tage von Markstadt zu sprechen. All das mit sehr clever gewählten Worten, die ihm das Wohlwollen des Volkes sichern sollten. Dabei beweihräucherte er nichts, fiel aber auch nicht auf das Niveau einer Hasspredigt. Sehr interessant waren seine Worte, dass nur das Licht die größte Ehrerbietung erfahren durfte, kein König keine Schönheit, kein Prophet und auch er selbst nicht. Ich glaube, dass diese immer wieder hervorgehobene Bescheidenheit das ist, was das Volk so sehr in des Ordens Bann zieht. Sie wollen nicht offenkundig verehrt werden. Sie brachten Ordnung zurück in die Stadt. Und so sind Kompromisse wie die abendliche Ausgangssperre wohl das geringste Übel, denn zu deutlich ist die Erinnerung an die alten Zeiten unter der Kobra.
Das Schicksal Andorhals aber mahnte zur Vorsicht, meinte der Großmeister. Nach dem Zweiten Krieg wähnte sich Lordaeron sicher. Und auch Markstadt sei nun in einer trügerischen Sicherheit. Die Zeit der Braut sei vorbei, doch im Norden herrsche die Dunkle Fürstin und Arroganz spiele ihr in die Hände. Er sprach vom Kampf gegen die Dunkelheit und von Disziplin und Tugend und vom Feindbild, dass Schatten und Untod darstellten. Die Menge war gebannt und sogar die Kinder schwieden. Keine quengelnden Säuglinge, keine unaufmerksamen Lausbuben. Alle hingen dem Großmeister an den Lippen. Doch fiel mir auch auf, wie er die Braut in einem Satz mit Arthas Menethil nannte. Und keinen Unterschied machte zwischen Salma und dem Dämon, der sie ersetzt hatte. Jedes Wort musste sorgsam gewählt worden sein. All das, um die Feindbilder zu stärken und den Markstädtern in ihren Meinungen zu bestärken. Jede Beeinflussung in eine andere Gedankenrichtung war sehr subtil, um eben keinen Abscheu auf die Ausländer zu wecken, kam es mir in den Sinn.
Lieder wurden gesungen. Der Großmeister sprach auch davon, dass sie nicht alleine stünden, im Kampf gegen die Bedrohungen von jenseits der Berge. Er sprach von Freunden im Osten und - wie er hoffte - bald auch im Westen. Er sprach davon, dass sich die Allianz endlich dem Wert von Alterac bewusst werden würde. Er sprach von unserem geplanten Angriff auf die Insel Fenris. Dann las er aus der Chronik seines Ordens vor. Sprach vom Ende Andorhals und vom Kult der Verdammten, von der Seuche und vom Ende Lordaerons. Dabei gab er Terenas Menethil auch eine Mitschuld an den Ereignissen, was ein geschickter Schachzug gewesen sein kann, um das Volk weiterhin wohlwollend auf ihn reagieren zu lassen. Anschließend wurde eine Litanei gesungen, mit Inhalten, die an den Zweiten Krieg angelehnt waren. In einer Pause wurden Gabenkörbe gesegnet und verteilt, ebenso Wasser und Bier. Danach ging es weiter, mit lordaeronischen Kirchenliedern. Dem folgte eine halbe Stunde, in der das Volk nach vorne trat, um seinem Glauben Ausdruck zu verleihen. Dabei brachten die Bürger keinerlei Kritik zum Ausdruck, sondern schienen einfach nur dankbar zu sein. Nichts davon schien einstudiert zu sein. Einige Frauen übergaben Geschenkkörbe an die rund zwanzig Paladine. Auch ich hätte Gelegenheit gehabt, nach vorne zu treten, entschied mich aber dagegen. Zu nah ist die Lektion, dass beste Absichten oft böse enden können. Und da der Großmeister bereits von Freunden im Osten gesprochen hatte, wollte ich keine unnötige Aufmerksamkeit auf mich oder mein Wappen lenken.
In einer weiteren Pause vertrat ich mir etwas die Beine und dabei konnte ich deutlich das Licht spüren, welches die Halle erfüllte. Es erinnerte mich an die Macht der Lanze, als diese noch ihre volle Kraft gehabt hatte. Auch mich beeinflusste sie, so kann ich zumindest jetzt mit Sicherheit sagen. Das Licht und die Gefühle, die es mit sich bringt und verstärkt, unterstreichen jedes Wort und jede Tat der Paladine, die kein bisschen fanatisch erscheinen - wie beispielsweise der Scharlachrote Kreuzzug. Demut und Tatendrang scheint Andorhals Vergeltung auszuzeichnen. Ich nutzt die Pause, um mit Bruder Thomas zu sprechen und lobte ihn um des Wandels, der sich in Markstadt vollzogen hatte. Ich zeigte mich beeindruckt und dankbar für die Einladung zur Gedenkfeier und sprach von der zukünftigen Zusammenarbeit im Kampf um das Wohl des Gefälles.
Der Rest der Messe erwähnte den Ewigen Streit zwischen Licht und Schatten, der das Leben selbst versinnbildlichte und nannte den Untod als ärgsten Feind. In diesen Worten lag eine gewisse Anerkennend der Leere, die mir auffiel. Ohne die Leere gäbe es kein Potential, diese mit Sinn zu füllen. Nach der Messe sprach ich noch kurz mit dem Großmeister und versprach, den Mangel an Rüstungen nicht zu vergessen. Wir verließen die Kirche nach angemessener Verabschiedung und kehrten ins Gasthaus zurück, wo ich vom Erfolg der Mission erfuhr. Wir verloren nicht viel Zeit und ohne einen überhasteten Eindruck zu machen machten wir uns auf den Heimweg. Wir waren keine halbe Meile von der Stadt entfernt, als wir Alarmglocken hörten. Der Rückweg blieb ereignislos und in Gorheim erwartete uns die Flugmaschine, um uns zurück nach Eisenschmiede zu bringen.
Abschließende Worte Besonders hervorheben möchte ich Finnje, die ihren Teil des Auftrages souverän erfüllte - und dabei erfolgreich improvisierte und sich ein weiteres Mal als wertvolles Mitglied von Dämmersturm und Rotte Veidt zugleich bewies. Ohne ihre Fähigkeiten und ihr Geschick wäre die Herangehensweise an die Mission vermutlich eine andere gewesen. Ihrer Effizienz und Verlässlichkeit ist es zu verdanken, dass der Oger befreit werden konnte und keine offensichtliche Spur zurück zum Dämmersturm führte. Meiner Meinung nach hat sie dafür den Dreinachtsmond verdient. Lobend möchte ich auch Ashaine Agathon erwähnen, die als Außenstehende nichts desto trotz Können und Anpassungsfähigkeit an den Tag legte. Im Falle einer zukünftigen Zusammenarbeit wäre ich alles andere als abgeneigt, sie wieder zu sehen. Dagobert Rosenlufts Improvisation beim Verlassen von Markstadt soll auch nicht unerwähnt bleiben. Ich bin sehr zufrieden mit der gesamten Rotte, die ein weiteres Mal absolut professionell agiert hat.
Abschließend möchte ich noch einmal den Namen Mug'thol erwähnen. Möglicherweise nur ein Gerücht, doch kann es vermutlich nicht schaden, die Umgebung des Gefälles im Auge zu behalten, da ein weiterer Ogerkriegsherr unsere Pläne deutlich stören könnte. Auch möchte ich die Probleme erwähnen, die Ashaine Agathon beim Wirken ihrer Portalmagie hatte. Ich habe das Verschwinden des Marschalls nie vergessen können und obwohl die Interferenzen auch auf die Nähe zum Dalarankrater zurück geführt werden können, möchte ich daran erinnern, dass der Verbleib dieses mächtigen, geheimnisvollen Magiers immer noch ungeklärt bleibt.
Die Soldverteilung ergibt sich wie folgt:
Alexander Veidt ( Rottenmeister ) : 100 Goldstücke, 15 Marken Finnje Freitag ( Söldnerin ) : 50 Goldstücke, 15 Marken Alexander Garcia ( Söldner ) : 50 Goldstücke, 15 Marken Dagobert Rosenluft ( Mitläufer ) 4 Goldstücke, 15 Marken Cord ( Tagelöhner ) : 1 Goldstück, 15 Marken Case Dorsett ( Tagelöhner) : 1 Goldstück, 15 Marken
Dem Sturm entgegen
Alexander Veidt
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| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:16 pm | |
| - Zitat :
Operation Murloc
Dieser Bericht beschreibt die Ereignisse der Invasion von Fenris durch die Streitkräfte Markstadts und des Dämmersturms zu Beginn der großen Lordaeronoffensive unter Hochkönig Anduin Wrynn.
Da ein neuer Krieg zwischen Horde und Allianz absehbar war und das Nordwestgefälle von Alterac, in welchem der Dämmersturm eine profitable Interessensphäre sieht, unmittelbaren Zugang zum Lordaemersee hat und dieser sich als zukünftige Frontlinie erweisen könnte, entwickelte der Kommandant einen Makroplan, bekannt als Operation Entsetzlich. Dieser Plan sah die Stärkung der Grenzen des Nordwestgefälles und weitere Maßnahmen vor, um es zu einem attraktiven Verhandlungspartner und zu einer relevanten Regionalmacht in Alterac zu machen. Während Teile des Makroplans erfolgreich waren und andere scheiterten oder nicht rechtzeitig vor dem plötzlichen Kriegsbeginn durchgeführt werden konnten, stellte die Invasion von Fenris einen wichtigen Höhepunkt der Operation dar. Die Invasion von Fenris trug den Namen Operation Murloc.
Operation Entsetzlich und Operation Murloc gingen davon aus, dass die Streitmacht der Allianz ihren Angriff auf Lordaeron in Süderstade beginnen wird. Von dort wäre es in einem raschen Schlag möglich gewesen, das Bollwerk des Silberwaldes zu umgehen und durch das von der Horde nur dürftig besetzte Alterac zu den Ufern des Lordaemere vorzustoßen. Von einem gesicherten Lordaemersee, der maßgeblich von Fenris aus kontrolliert wird, ließe sich dann ein direkter Angriff auf Unterstadt durchführen. Gleichzeitig bieten ein erobertes Hügelland und ein allianzfreundliches Alterac den Rückhalt, um Lordaeron langfristig von der Horde zu befreien und schnellen Nachschub von Menethil aus zu gewährleisten. Insofern sollte sich Operation Murloc nahtlos in den schnellen Vorstoß der überlegenen Allianzarmee fügen, um ihr - so sie den Lordaemersee erreicht - die Insel Fenris für einen fairen Preis zu übergeben und sie fortan bei ihrem weiteren Kriegsvorhaben profitabel zu unterstützen.
Um Fenris anzugreifen wurden von Markstadt im Vorfeld - wenngleich mit weniger Vorbereitungszeit als erhofft - zwei Kampfgaleeren gebaut. Dafür erhielten die dort residierenden Paladine des Ordens Andorhals Vergeltung finanzielle Unterstützung durch den Dämmersturm. Desweiteren wurden eifrige Markstädter unter ihren neuen Führern zu religiös inspirierten Milizionären ausgebildet; die an der Küste des Gefälles lebenden Fischer außerdem zu Galeerenmatrosen. Dazu muss aber gesagt sein, dass für die Ausbildung nur wenig Zeit blieb und es Markstadt vor allem an weiterer Kampfausrüstung fehlte. Mit Kupferlieferungen des Dämmersturms erhielten die Galeeren für etwaige Seegefechte bronzene Rammböcke. Es gelang Markstadt noch rechtzeitig, eine der beiden Galeeren mit einer Balliste auszustatten.
Als die Nachricht vom Beginn des Krieges und dem bevorstehenden Marsch der Allianz auf Lordaeron bekannt wurde, begannen schleunigst die taktischen Planungen einer Invasion von Fenris durch markstädtische und dämmersturmsche Truppen. Ein Aufklärungstrupp des Dämmersturms, bestehend aus der Sektion Beta, überflog das Gebiet von Fenris mit einer dämmersturmschen Transportmaschine und lieferte eine Serie von Luftbildaufnahmen mithilfe einer S.E.L.F.I.E.-Kamera. Diese Aufnahmen zeigten Murlocpopulationen auf den anliegenden Morgeninseln und eine bemerkenswert kleine Garnison auf Burg Fenris, die allerdings über schwere Ballisten an der West- und Ostseite verfügte. Von unterstädtischer Marine oder nennenswertem Küstenschutz war nichts zu sehen.
Vor diesem Hintergrund erschien die Landung als unproblematisch. Die starken Festungsanlagen von Burg Fenris zeigten dagegen zwar einige Beschädigungen aus dem Zweiten Krieg, gestalteten sich jedoch trotzdem als dick und äußerst wehrhaft. Die Verlassenen hatten sich bis dato nicht auf eine Schlacht auf dem Lordaemere vorbereitet und offenkundig nicht mit einem plötzlichen Angriff gerechnet. Es ist aber davon auszugehen, dass Fenris rasch hätte stärker besetzt werden können, wenn sich abgezeichnet hätte, dass die Allianz an die Ufer des Lordaemeresees marschiert. Umso wichtiger war es, einen überraschenden Schlag gegen Fenris zu führen, um der Streitmacht der Allianz den Weg zu ebnen.
Der Schlachtplan sah vor, Burg Fenris zugleich vom Land als auch zur See anzugreifen. Die beiden Galeeren erhielten die Aufgabe, zusammen mit markstädtischen Matrosen unter der Führung zweier Paladine und der Rotte Goldschild, die Westmauer der Festung anzugreifen, die feindlichen Ballisten auszuschalten und dann mittels Leitern und Enterhaken mit dem Sturm auf die Wehrgänge zu beginnen, um die Feindtruppen zu binden und bestenfalls von West nach Ost auszuschalten. Zugleich sollte eine Streitmacht, bestehend aus der Rotte Veidt, dämmersturmschen Lanzenträgern in zweifacher Rottenstärke, der Sektion Alpha und achtzehn Paladinen von Andorhals Vergeltung die Festung frontal angreifen, das dicke Tor mittels einer Thoriumbombe durchbrechen, den Burghof sichern und den Bergfried erobern. Der Oberbefehl der Operation lag beim Kommandanten des Dämmersturms, Tim Orodaro, und beim Großmeister von Andorhals Vergeltung, Thomas Orodaro. Nach vorherigen Schätzungen waren die Truppen des Nordwestgefälles den Verlassenen damit zahlenmäßig etwa 3 zu 1 überlegen.
Da die Galeeren nicht ausreichten, um alle Truppen auf die Insel Fenris zu bringen, wurden die Fischer von Lordamm darum gebeten, ihre Boote für das Unterfangen bereit zu stellen. Da die Paladine ein hohes Ansehen genießen, waren die Lordammer nur zu gerne dazu bereit. Die Dämmersturmtruppen aus Eisenschmiede wurden mittels Flugmaschine nach Gorheim gebracht, wo sie sich der Sektion Alpha und den dämmersturmschen Lanzenträgern (es handelte sich hierbei ausschließlich um Veteranen der Schlacht um Alterszapfen) anschlossen, um dann nach Lordamm zu fahren, wo die Paladine und Markstädter sie bereits mit der Flotte erwarteten. Dort wurden die Truppen aufmunitioniert, feierlich von der Bevölkerung verabschiedet und auf die Boote geschickt. Um die zweite Galeere ebenfalls mit Belagerungswaffen auszustatten, brachte der Dämmersturm zwei Kanonen von Burg Wellenheim in die Operation ein. Die Flotte nahm rasch Kurs auf Fenris. Dichter Nebel erschwerte die Sicht.
So kam es, dass die beiden Galeeren jäh unter Beschuss gerieten, als plötzlich die westlichen Klippen von Fenris vor ihnen auftauchten. Es gelang der kanonenbewaffneten Galeere unter Rottenmeisterin Goldschild und Bruder Arnold recht schnell, einen der drei westlichen Türme von Fenris auszuschalten. Die zwei verbliebenen verwickelten die beiden Schiffe jedoch in ein langes Artilleriegefecht aus dem die Verlassenen als Sieger hervorgingen, nachdem es ihnen gelang, die Kanonengaleere zu versenken. Die Rotte Goldschild und die meisten anderen Matrosen konnten sich auf die andere Galeere retten, doch fortan waren sie kampfunfähig und hatten den Großteil ihrer Ausrüstung verloren. Die zweite Galeere, nunmehr völlig überladen, ging trotz der weiterhin schießenden Ballisten zum Sturmangriff über, indem die Mannschaft sich mittels Enterhaken an die Klippe zog und dann die Sturmleitern an die Mauern führte. Bruder Balthasar und seine speerbewaffneten Matrosen versuchten den Angriff auf die Wehrgänge, während die geschundene Besatzung der anderen Galeere sich zwischen den Klippen in Deckung hielt.
Die Turmbesatzungen der Verlassenen gaben ihre Stellung auf und griffen die hochstürmenden Markstädter von zwei Seiten an. Sie waren zahlenmäßig weit unterlegen, doch da die Markstädter praktisch keine Kampferfahrung und kaum Rüstung besaßen, konnten die untoten Veteranen sie reihenweise niedermachen. Es stellte sich heraus, dass die Garnison - obgleich zahlenmäßig schwach - aus sogenannten Vergeltungsbringern bestand. Einer Eliteeinheit der Verlassenen, die in Nordend gegen die Geißel eingesetzt wurde. Bruder Balthasar befahl den wenigen Überlebenden seiner Mannschaft den Rückzug, während er selbst bis zum letzten Atemzug kämpfte, noch viele Verlassene mit in den Untergang riss, und schließlich auf einem Berg aus markstädtischen Leichen erschlagen wurde.
Unterdessen war die Rotte Veidt mit gesundem Abstand an der fenrisianischen Küste gelandet und hatte nach einem kurzen Gefecht mit feindlichen Armbrustschützen ein großes Loch ins Tor von Burg Fenris sprengen können. Die Rotte erlitt keinerlei nennenswerte Verluste, da sie geschickt von Nebel und Rauchgranaten Gebrauch machte. Die Armbrustschützen auf den Mauern räumten ihre Position und gaben das Torhaus frei. Die Sektion Alpha unter Hendrick Heineken rückte auf und mit ihr das Aufgebot an dämmersturmschen Lanzenträgern. Wohlwissend, dass der Feind eine Falle vorbereiten könnte, organisierte Rottenmeister Veidt zunächst das Erklimmen der Festungsmauern links und rechts des Torhauses, während die Lanzenträger vor dem freigesprengten Loch auf eine bessere Gelegenheit warten sollten. Dies erwies sich nachträglich als lebensrettend für die Phalanx.
Die Rotte Veidt und die Sektion gerieten daraufhin entlang des Torhauses unter schweren Beschuss durch einen Gasangriff der Verlassenen, die sich einige Meter weiter hinten im Burghof formiert hatten. Unter schweren Verlusten mussten sich beide Verbände zurückziehen, gaben das Torhaus aber nicht auf. In einem zweiten Versuch gelang es der Rotte Veidt eine Ladung Zephyrium von der Mauer aus in die Rotte der Verlassenen zu befördern. Die Explosion ließ die feindliche Formation unter ihrerseits großen Verlusten in Unordnung geraten. Dies konnten die Lanzenträger unter Heinekens Kommando ausnutzen, um unbeschadet durch das Tor zu dringen und den Vergeltungsbringern mit weiteren Granaten zuzusetzen, ehe sie selbige im Nahkampf mit ihren Lanzen angingen.
Während die dämmersturmschen Lanzenträger den Burghof eroberten, drang die Rotte Veidt auf die westlichen Wehrgänge, um den Vorstoß der Galeerenmannschaften zu unterstützen. Dies Unternehmen kam freilich zu spät, doch auf dem Weg da hin, konnten sie einen verbleibenden Vergeltungsbringer ausschalten und die Lanzenträger warnen, dass die Turmbesatzungen ihre Ballisten auf den Innenhof ausrichten. Nachdem die Lanzenträger sich in einen toten Winkel gerettet hatten, gaben die Turmbesatzungen ihre Stellung auf und zogen sich mitsamt der letzten Verlassenen aus dem Innenhof in den Bergfried zurück. Daraufhin erreichten Kommandant Orodaro und Großmeister Orodaro mit seinen Paladinen die Burg. Der Innenhof wurde in Beschlag genommen, die Verwundeten behandelt und der Bergfried umstellt. Kommandant Orodaro konnte erfolgreich Anspruch auf einen gefangen genommenen Vergeltungsbringer erheben, der daraufhin abgeführt wurde.
Nachdem die verbliebene Garnison der Untoten, die Möglichkeit auf eine faire Kapitulation ausschlug, begann der Sturm auf den Bergfried. Ein Sturmtrupp, bestehend aus der Rotte Veidt unter der persönlichen Führung des Kommandanten, gelangte mit Enterhaken von oben heran ins Innere des Bergfrieds, während die Paladine von Andorhals Vergeltung das heruntergelassene Fallgitter aufsprengten. Der Sturmtrupp stieß kaum auf nennenswerten Widerstand, nur immer wieder auf kleinere Hinterhalte einzelner Untoter. Es gelang dem Trupp schließlich, die feindliche Kriegskasse abzufangen, die von zwei Verlassenen quer durch die Festung in den Audienzsaal gebracht werden sollte. Der Beutewert belief sich auf 5.977 Sturmwinder Dukaten. Im Audienzsaal hatten sich die letzten Reste der Garnison eingefunden. Zwei untote Magier beschworen zum Entsetzen aller ein Portal nach Durotar, um Garnison und Kriegskasse dorthin zu evakuieren. Der Umstand, dass das Portal nicht nach Unterstadt führte, offenbarte eine schreckliche Tatsache. Kaum da die Reste der Garnison vernichtet waren und das kollabierende Portal den Saal verwüstete, setzte ein markerschütterndes Erdbeben ein.
Nördlich von Fenris verschwand der gesamte Horizont hinter einer giftgrünen Masse aus Seuchenwolken, die Tirisfal beinahe zur Gänze in Beschlag nahm und beständig auf den Lordaemeresee zu hielt. Das bedeutete: Die Hauptstreitmacht der Allianz war nicht etwa in Süderstade gelandet, sondern ohne jeden Rückhalt und ohne jede Form von beständiger Versorgung mitten im Herz des Feindes, in Tirisfal, und hatte versucht, Unterstadt anzugreifen. Dieses Vorhaben musste gerade eben gescheitert sein, auf das sich das ganze Land in todbringenden Seuchennebel hüllte. Zwar war Fenris erfolgreich erobert worden, doch angesichts der drohenden Gefahr musste die sofortige Evakuierung der Insel eingeleitet werden. Die Toten wurden verbrannt und die Truppen von Dämmersturm und Markstadt entkamen gerade noch rechtzeitig mit der verbliebenen Galeere und den angelegten Booten.
Fazit: Operation Murloc war erfolgreich. Von ihrem Erfolg konnte allerdings keine fünf Minuten gezehrt werden. Die Insel musste wieder aufgegeben werden und mit ihr ein großer Teil der dämmersturmschen Pläne für den auflodernden Krieg. Da die Allianz durch die Torheit Wrynns und seiner Berater derart jämmerlich in Lordaeron gescheitert war, würde sich der weitere Krieg ungeahnt in die Länge ziehen. Statt der zielgerichteten Etablierung einer stabilen Front und eines effektiven Vorstoßes hatte die Allianz alles auf eine Karte gesetzt und verloren. Einerseits verspricht das profitable Waffengänge für den Dämmersturm, andererseits aber eine sehr schwere Belastung für das Nordwestgefälle. Die Vorbereitungen, die mit Operation Entsetzlich eingeleitet wurden, werden in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen. Es stellt sich ferner die Frage, wie lange die Verlassenen noch zögern werden, ehe sie das Nordwestgefälle angreifen - jetzt wo sie wissen, das von dort Gefahr ausgeht.
In diesem Zusammenhang muss außerdem der Schluss gezogen werden, dass die Kompetenz der sturmwindschen Generalität mangelhaft ist und es sich zukünftig besser planen lässt, wenn man auf ihre zu erwartenden Fehler statt auf ihre möglichen Erfolge baut. Außerdem ist die Allianz durch das Verheizen mehrerer Armeen und den Verlust der kaldoreiischen Territorien sehr geschwächt und dürfte kaum noch über mehr militärische Potenz als die Horde verfügen.
Die erbeutete Kriegskrsse konnte zumindest die Kosten der Operation decken und darüber hinaus die belastete Schatzkammer des Dämmersturms etwas auffrischen.
Dem Einsatz der Galeeren war nur mäßiger Erfolg bestellt. Das liegt vor allem daran, dass die markstädtischen Matrosen nicht genug Zeit hatten, für den Kampfeinsatz ausgebildet zu werden, die Paladine zwar große Krieger aber keine erfahrenen Admiräle sind und die noch sehr junge Rotte Goldschild weder eingespielt war, noch über Kampferfahrung auf See verfügte. Dennoch gelang es dem kleinen Marineunternehmen, die Westseite der Festung lange genug zu beschäftigen, sodass die Landstreitkräfte in die Burg eindringen konnten. Die Rotte Goldschild erhält dafür den Scharmützeltaler. Davon ausgenommen ist ein Mitläufer namens Cord, der auf Geheiß von Rottenmeisterin Goldschild außerdem keinen Sold erhält. Die Tagelöhner Jonnar McQuade und Aswin Schreckfrosch werden auf Geheiß von Rottenmeisterin Viktorie dagegen zu Mitläufern befördert. Da sich der Lordaemersee in Zukunft zu einer wichtigen Frontlinie entwickeln wird, müssen Markstadt und Dämmersturm eine größere Flotte errichten und ihre Kompetenzen im Seekrieg ausbauen.
Die Landstreitkräfte unter Rottenmeister Veidt und Rottenmeister Heineken erlitten zwar schwere Verluste unter den Gasangriffen der Verlassenen, doch es gelang ihnen dennoch, ihre zahlenmäßige Überlegenheit auszuspielen und die Festung schließlich für den Dämmersturm zu erobern. Ihre Erfolge im Kampf gegen Elitetruppen der Verlassenen qualifizieren sie für den ehrenwerten Rubinschädel. Auf Geheiß von Rottenmeister Veidt werden außerdem Phaeron Pfannenschwinger mit dem Zwillingsdrachen und Finnje Freitag mit der Meisterpfeilspitze ausgezeichnet.
Die Eroberung von Fenris hat zumindest einen moralischen Wert. Gilt es die Festung erneut zu nehmen, kennt man nun das Terrain und die Fehlerquellen. Außerdem trugen Veidt und Heineken dazu bei, das Schreckensgespenst der Festungsmauern zu brechen: Dem Dämmersturm war es vorher nie gelungen, eine Belagerung durch den Sturm auf eine Festung erfolgreich zu beenden. Um diesen Erfolg zu unterstreichen, werden außerdem sämtliche an der Operation beteiligte Lanzenträger des Dämmersturms unter Eid gestellt. Da es sich hierbei um Veteranen der Schlacht um Alterszapfen und nun auch der Schlacht um Fenris handelt, erscheint das mehr als angemessen und dürfte auch zukünftig die Moral der Alteractruppen steigern.
Die Murlocpopulationen auf den Morgeninseln haben angesichts der sich ausbreitenden Giftwolke ebenfalls die Flucht angetreten und suchen nun die Küsten des Nordwestgefälles heim. Dieser unmittelbaren Bedrohung muss nun zusätzlich getrotzt werden. Sold (Truppen aus Eisenschmiede)
Alexander Veidt: 300 Goldmünzen, 50 Marken, Rubinschädel
Viktorie Goldschild: 300 Goldmünzen, 50 Marken, Scharmützeltaler
Marisa Grauwerth: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel
Finnje Freitag: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel, Meisterpfeilspitze
Alexander Garcia: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel
Phaeron Pfannenschwinger: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel, Zwillingsdrache
Henry Dorsett: 4 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel
Hugo Pfeifer: 4 Goldstücke, 30 Marken, Scharmützeltaler
Cord: Kein Sold und keine Auszeichnungen
Shelly Aphra: 4 Goldstücke, 30 Marken
Marc Ernst: 1 Goldstück, 20 Marken, Rubinschädel
Paul Jäger: 1 Goldstück, 20 Marken, Scharmützeltaler
Aswin Schreckfrosch: 2 Goldstücke, 30 Marken, Scharmützeltaler, Beförderung
Jonnar McQuade: 2 Goldstücke, 30 Marken, Scharmützeltaler, Beförderung
Titt Wumpe: 25 Goldstücke, 40 Marken
Jamal ibn-Marask: 25 Goldstücke, 40 Marken
Bosco Bolzenschuss: 25 Goldstücke, 40 Marken
Jekk Nappler: 25 Goldstücke, 40 Marken
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Tim Orodaro Kommandant des Dämmersturms - Zitat :
Dem Sturm entgegen, Kommandant
Ich kann erfreulicherweise berichten, dass ich Großabnehmer für unsere Kupfererzeugnisse gefunden habe. In unserer näheren Umgebung war das Militär von Gnomeregan interessiert, uns größere Mengen abzunehmen. Unglücklicherweise war der Transport nach Eisenschmiede kostspielig. Pilotin Shelly Aphra flog dabei die Flugmaschine, während ich persönlich mich um die Verkäufe gekümmert habe. Die andere Hälfte unserer Kupfervorräte gingen wie abgesprochen an Markstadt, zwecks unserer Kriegsvorbereitungen.
Anbei eine Liste der Erträge, abzüglich der Treibstoffkosten:
Verkaufserlöse von Gnomeregan: 6700 Goldstücke Treibstoffkosten: 750 Goldstücke
Gewinn des Dämmersturms: 5950 Goldstücke
Rottenmeister Alexander Veidt
- Grauwind schrieb:
- Bericht: Steter Tropfen höhlt den Stein
Teilnehmer: Paul Jäger (Tagelöhner), Nakama Chen (Tagelöhner), Mark Ernst (Tagelöhner), Jon Fischer (Söldner)
Die Mission verlief erfolgreich.
Direkt bei unserer Ankunft wurden wir nebst sinnlosem Geschwätz auch darüber informiert, was wir zu tun haben: In der Graftschaft umherziehen und für Ordnung sorgen. Also fragten wir bei den Bauern herum, wo wir denn helfen könnten - wir wurden kurzerhand zu einer alten Frau geschickt, die uns danach zu einem weiteren schickte, woraus sich ein weiterer, kleiner Auftrag ergab. Ich fasse die Ziele kurz zusammen.
Für die alte Frau sollten wir aus einem spinnenverseuchten Teil einer der Kupferminen acht makellose Spinnenbeine besorgen. Das war recht einfach; wir vernichteten die Spinnen in der Mine und versiegelten das Loch, aus dem sie offenbar kamen.
Als das getan war, sollten wir ihrem Sohn Nahrung bringen und dieser schickte uns dann los, einen alten Bären zu töten, der die Bewohner schon lange in Angst versetzt und bereits eine Frau gerissen hat. Mit seinem Kopf gingen wir dann in die hiesige Gaststätte.
In der Gaststätte weilten wir allerdings nicht lange. Eine junge Frau kam herein und berichtete über ein Verbrechen. Ihr Vater wurde von einem Dieb ermordet und ihr Haus wurde ausgeräumt - sie überlebte nur, weil sie sich versteckte. Kurzerhand entschieden wir uns, den Täter zu eleminieren. Auch das gelang uns.
Allgemein kann man sagen, dass das alles Aufgaben waren, die sich auch die Garde der Grafschaft hätte annehmen können, weshalb es mir schleierhaft ist, warum der Graf Söldner angeheuert hat - aber das soll mir nur recht sein.
Als wir die letzte Aufgabe erledigt haben, ritten wir zurück zum Sitz des Grafen und berichteten davon. Die Frage kam auf, wo denn der gestohlene Schmuck abgeblieben sei. Den habe ich eingesteckt, da der Auftrag selbst nur 30 Goldstücke brachte. Ich habe mich verschätzt: Der Jäger, der Sohn der alten Frau, passte es nicht, dass die Tochter des ermordeten Bauern ihre Augen auf Paul Jäger warf. Er unterstellte uns, dass wir den Schmuck hatten (was ja auch der Fall war) - aber anstatt uns auch nur irgendwie zu Wort kommen zu lassen, sagte der Graf, dass er aufgrund der Umstände 25 Gold vom Sold abziehen würde, uns dafür aber Gegenstände aus seiner Rüstkammer überlässt. Die ganze Sache kam ihm wohl grade gelegen. Nachdem unsere Wunden noch versorgt wurden und wir recht freundlich verabschiedet wurden, war der Auftrag abgeschlossen.
Die gesamte Ausbeute des Auftrags belief sich letzendlich dennoch auf 192 Goldstücke.
Soldverteilung:
Mark Ernst: 1 Goldstück, 5 Marken
Nakama Chen: 1 Goldstück, 5 Marken
Paul Jäger: 1 Goldstück, 5 Marken
Jon Fischer: 29 Goldstücke, 15 Marken
160 Goldstücke werden in die Kasse des Dämmersturms eingezahlt. ________________
Der Vollständigkeit halber liste ich die Belohnungen aus der Rüstkammer des Grafen auf:
Ich bekam "Nützliche Handschuhe des Adlers" - sehr robuste Lederhandschuhe, stammen angeblich von einem Falkner. Wer Interesse an ihnen hat, sie liegen in den Schlafräumen auf einem leeren Bett. Wer zuerst kommt, malt zuerst.
Paul Jäger wurde "Standhafter Gurt des Ebers" verliehen. Ein grüner Plattengürtel mit einem Anker auf der Schnalle, aus Kul'Tiras.
Nakama erhielt "Weicher Umhang des Wolfes", ein gefütterter Lederumhang.
Marc Ernst erhielt "Gefütterte Stiefel des Wals", ein paar ziemlich hässliche Lederstiefel, die mit Öl bestrichen wurden, damit kein Wasser hindurchdringt.
Gez., Jon Fischer - Grauwind schrieb:
- Bericht: Leicht verdientes Geld
Teilnehmer: Jon Fischer (Söldner, Einsatzleiter), Finnje Freitag (Söldner), Hugo Pfeifer (Mitläufer)
Missionsstatus: Erfolgreich
Wir folgten den Anweisung und trafen uns zur vereinbarten Zeit an der Kathedrale. Der Feldmarschall wurde uns von seiner Pflegerin übergeben und wir gingen in die Altstadt, wo die bereitgestellte Kutsche auf uns wartete. Da der Feldmarschall aber noch essen wollte, musste Finnje ein kleines Festmahl für den werten Herren besorgen. Ich begutachtete die Kutsche. Nicht nur, dass es ein dachloser Schrotthaufen war, nein - alle anderen Kutschen waren seltsamerweise reserviert. Da uns aber nichts anderes übrig blieb, zogen wir so los. Im Laufe der Reise, die bis kurz nach Goldhain recht ereignislos verlief, konnte man immer mehr feststellen, dass der Feldmarschall an unkontrollierten Wutausbrüchen litt und darüber hinaus überhaupt keinen Sinn für Humor hatte. Ein absolut unsympathischer Mann; fraglich, ob wirklich die Verwundung an der Küste daran schuld war. Wie dem auch sei: Einige Stunden nachdem wir Goldhain durchquerten fielen Finnje und mir eine Gestalt auf, die uns offenbar beobachtete. Kurzerhand entschloss ich, sie ein wenig zu verwirren - da machte mir der Feldmarschall allerdings einen Strich durch die Rechnung. Der hat den Burschen nämlich auch entdeckt und schoss wie vom Lemmis gepickt los, um ihm sein Schwert in die Fresse zu hauen. Davon konnte ihn seine eigene Tollpatschigkeit zum Glück abhalten. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd ließ sich der Bursche fassen und befragen.
Dabei kam zur Sprache, dass eine Bande von Banditen, zweidutzend Mann, angeheuert wurde, den Feldmarschall zu ermorden. Zusammen mit der Tatsache, dass alle Kutschen reserviert waren, ergab das langsam ein Bild. Der Feldmarschall vermutete den Großmarschall Herzog dahinter. Da wir nur mutmaßen konnten, entschloss ich, dass wir vorerst ins Holzfällerlager gehen, anstatt umzudrehen. Den Burschen nahmen wir als mögliche Geiselmit. Auf dem Weg dorthin machten wir uns Gedanken, wer noch dahinter stecken könnte. Nachdem Lebensversicherung zur Sprache kam, war der Feldmarschall sich eigentlich sicher, dass seine Noch-Ehefrau dahintersteckt. Als wir dann im Osttal ankamen, kümmerte Finnje sich um eine neue Kutsche und ich horchte die hiesige Wache nach der beauftragten Räuberbande aus. Nachdem dadurch klar wurde, dass es sich um weniger als die Hälfte der genannten Männer handelte und es nur einfache Diebe sind, beschloss ich, dass wir vorerst nach Seenhain reisen werden. Finnje konnte bei Rottenmeister Veidts Pferdezucht einen Karren auftreiben, der gute Tarnung ermöglicht hat, zusammen mit dem Ablegen des Wappens. Das war übrigens die Idee des Feldmarschalls. So unerträglich er auch war, der Mann hat seinen Ruf verdient. Mit Geisel und Feldmarschall auf dem Karren ging die Reise geplant nach Seenhain weiter; Hugo schickten wir mit der gemieteten Kutsche zurück, um dem Großmarschall von den Vorfällen und dem Verdacht zu berichten.
In Seenhain angekommen wurden wir freundlich an die besagte Adresse verwiesen. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine wahre Irrenanstalt gehandelt hat, die "Arkham Anstalt". Meiner Meinung nach war dieser Choleriker genau dort richtig aufgehoben, aber Finnje und der Feldmarschall waren anderer Meinung. Also warteten wir ab, bis Hugo zurückkehrte. Die Zeit nutzte ich, den Burschen abermals zu befragen und ihm über den Dämmersturm zu erzählen. Die Nacht bis zur Ankunft von Hugo verbrachten wir in der hiesigen Gaststätte. Als Hugo am nächsten Tag aufschlug brachte er Klarheit: Der Großmarschall hatte keine Ahnung davon, was für eine "Kur" des Feldmarschalls Frau da vorgeschlagen hat. Die Sache wurde in Sturmwind kurzerhand untersucht und es kam heraus, dass seine Verlobte und seine Ex-Frau diesen Plan schmiedeten, um an das Vermögen des Feldmarschalls zu gelangen. Sie wurden verhaftet und der Feldmarschall wurde nicht in die Arkham Anstalt verfrachtet. Ende gut, alles gut - leicht verdientes Geld war das wahrhaftig.
Abschließende Anmerkung: Der junge Bursche sowie drei Mitglieder der Bande ließen sich dazu überreden, dem Dämmersturm beizutreten. Auf Vorschlag des Kommandanten hin sollen sie zur nächstmöglichen Gelegenheit in das Nordwest-Gefälle verfrachtet werden, um die dortigen Truppen zu verstärken.
Soldverteilung
Jon Fischer: 24 Goldstücke, 15 Marken Finnje Freitag: 24 Goldstücke, 15 Marken Hugo Pfeifer: 2 Goldstücke, 10 Marken
50 Gold in die Kasse des Dämmersturms
Gez., Jon Fischer - Finnje schrieb:
Einsicht nur für Eidträger
Operation: Falscher Hase Auftrag: Vernichtung einer Destillationsanlage der Venture Company (Schlingendornkap), Sicherung von Informationen Teilnehmer der Rotte Goldschild: Rottenmeisterin Viktorie Goldschild, Söldner Jon Fischer, Mitläufer Hugo Pfeifer, Mitläufer Aswin Schreckfrosch, Mitläufer Jonnar McQuade
Verlauf: In den vergangenen Wochen und Monaten kam es vermehrt zu Angriffen der Venture Company auf den Dämmersturm. Hieraus wurde ersichtlich, dass ein Informationsfluss vom Dämmersturm zur Venture Company bestehen muss. Mit anderen Worten: Es gibt einen Spion in unseren Reihen. Um dies aufzudecken, wurde bei der letzten Zusammenkunft mit schillernden Worten und einfallsreichen Details ein Schlachtplan ausgearbeitet, der vorsah, eine ihrer Anlagen im nördlichen Schlingendorntal mithilfe des Hauses Hekate und des Hauses Rosenfurth zu vernichten. Die falsche Fährte zeigte bald ihre Wirkung: Die Venture Company bekam einen Wink, woraufhin sie ihre Leute im Norden zusammenzogen, um sich gegen den angeblich bevorstehenden Angriff zu wappnen. Vor diesem Hintergrund konnte Operation: Falscher Hase stattfinden. Anstatt die nördlich gelegenen Anlagen anzugreifen, wurde Rotte Goldschild zum Schlingendornkap geflogen und im Flieger von mir über die bevorstehende Operation informiert: Unser eigentliches Ziel war eine Destillationsanlage, die das geförderte Rohöl in Küstennähe verarbeitet. Diese sollten wir sprengen. Das verringerte Wachaufgebot und der für die VC überraschende Angriff sollte uns dabei in die Hände spielen.
Wir landeten an der Küste und nutzten eine verlassene Trollruine, an der Ruderboote für uns versteckt wurden, um uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Im Dschungel, nahe der Anlage, befindet sich ein kleiner Schmugglerposten, Toschis Station. Um sicherzugehen, dass die Schmuggler nicht mit der VC kooperieren und uns bei einem Angriff in den Rücken fallen, habe ich Fischer und Schreckfrosch dorthin geschickt, um sich ein wenig umzuhören und bei sich bietender Gelegenheit ein paar Handlanger für unser Vorhaben zu rekrutieren. Der Schmugglerposten unter der Führung von Toschi, einem Troll, ist neutral und scheint sich, um seine Neutralität zu wahren, nicht näher in die Geschäfte der VC einzumischen. Somit war es nicht möglich, Männer von dort für unser Vorhaben zu begeistern. Fischer konnte außerdem berichten, dass die VC ihre Wachen tatsächlich gen Norden geschickt hat, sodass unsere starke Vermutung eines Spions spätestens jetzt klare Gewissheit annahm.
Die Destillationsanlage der VC, die es zu sprengen galt, liegt nah am Strand. Vor dem Strand liegt eine kleine Insel. Die Insel anzugreifen, auf der die Verwaltung der Destillationsanlage abgewickelt wird, war unser erstes Ziel. Imselben Atemzug wollte ich die dort gelagerten Informationen sichern. Von der Insel aus wollten wir anschließend zum Festland herüber, um die Anlage zu sprengen und uns in Richtung Beutebucht abzusetzen. Damit die Verstärkung vom Festland uns nicht zu zeitig erreicht, war Eile geboten. Um die Insel stehen sechs von Wachen besetzte Förderungstürme. Um unentdeckt zur Insel zu gelangen, nutzten wir Nacht und Nebel, hielten uns recht nah an der Küste und ruderten vorsichtig zur Insel, auf der wir im Schutz eines größeren Gebäudes an Land gingen. Von dort aus konnten wir sehen, dass eines ihrer Schiffe an einem Steg lag und, soweit wir es erahnen konnten, besetzt war. Auch im Lager war noch reger Betrieb. Wir begannen unseren Angriff damit, eine Bombe unter dem erhöht gebauten Haus zu platzieren. Den Moment der Sprengung wollten wir nutzen, um uns wieder auf das Boot zu begeben und zum Schiff zu rudern, es zu kapern und die darauf befindlichen Kanonen gegen ihre Besitzer zu verwenden. Die Sprengung verlief wie am Schnürchen, das Verwaltungsgebäude stürzte ein und das ausbrechende Feuer half uns dabei, unentdeckt zum Schiff zu gelangen. Die Rufe der Insulaner verrieten uns, dass die Anlage von Kalif Montana, einer äußerst schlecht gelaunten Goblinfrau, geleitet wird. Sie hat die Explosion überlebt und brüllte Befehle, die nach Fingernägeln auf einer Schiefertafel klangen. Mit Seilen und Enterhaken stiegen wir an Deck. Wie geplant hat das ausbrechende Feuer die Insulaner alarmiert, sodass viele von ihnen das Schiff über den Steg verließen, um zu helfen. Auf dem Schiff stießen wir auf ein paar Männer, die uns keinen wesentlichen Widerstand bieten konnten und uns zugleich beschäftigt hielten. Der Kampf blieb nicht unentdeckt, man wurde auf uns aufmerksam. Kalif Montana formierte ihre Männer. Sie näherten sich dem Schiff. Mit Schreckfrosch an der Kanone hatten wir einen goldenen Vorteil auf unserer Seite, es ist seinem guten Schuss zu verdanken, dass der Steg unter der Wucht des Kugeleinschlags zerbrach und einige Männer sowie Kalif Montana mit sich riss. Zwei ihrer Handlanger, die auf dem Steg standen, überlebten den Angriff. Während Fischer und Jonnar noch damit beschäftigt waren, den letzten Widerstand auf dem Schiff nieder zu ringen, warfen die Überlebenden Granaten. Eine davon erwischte mich so unglücklich, dass ich den restlichen Einsatz über im Kampf nicht mehr zur Verfügung stand. Es ist Fischers Verantwortung und Leitung zu verdanken, dass die Operation erfolgreich zu Ende geführt wurde.
Nachdem das Schiff und die darauf befindlichen Informationen gesichert wurden, begab sich die Rotte zum Festland. Die Destillationsanlage, zwischen Hügeln und dem Strand gelegen, bot genügend Deckung, um sich unbemerkt heranzuschleichen und die Thoriumbombe zu platzieren. Auch diese Sprengung verlief wie am Schnürchen; Die gesamte Anlage flog in die Luft und Rotte Goldschild konnte sich gen Beutebucht zurückziehen. Dort erwartete uns der Flieger, der uns zurück nach Eisenschmiede brachte.
Zusammenfassung der gewonnenen Informationen: Die Venture Company ist sehr an Azerit interessiert. Zur Gewinnung dieser Substanz haben sie ihre Geschäfte in Kalimdor, Nordend, Zandalar und Kul Tiras (dorthin haben sie das verarbeitete Öl verkauft) zurückgefahren und sind nun vermehrt auf Zandalar aktiv. Dort hat ihr Anführer, Mogul Ratztunk, sein Hauptquartier. Neben Zandalar ist Kul Tiras eines ihrer Ziele. Der Mogul stellt den Kopf der Organisation dar, ihm sind Kalifen unterstellt. Kalifen sind wichtige Unterführer, haben eine entsprechend hohe Position inne und kontrollieren Gebiete der VC, was ihnen viel Macht und Entscheidungsgewalt einräumt. Den Kalifen sind Emire unterstellt, welche die Truppen der VC anführen. Die Angriffe auf den Dämmersturm wurden diesen Informationen zurfolge von Emiren durchgeführt. Ein Kalif namens Shrok hat das Schlingendorntal kürzlich verlassen und widmet sich den Geschäften auf Kul Tiras. Anzunehmenderweise wurde er von Emir Montana, die daraufhin zu Kalif Montana wurde, ersetzt. Mehrere Piratennester finden Erwähnung: Freihafen, Jederhafen und Stibiza. Puerta Ventura findet Erwähnung und ferner der Name Aschenwind.
Es konnte eine Karte mit Stützpunkten der VC auf Kul Tiras und eine auf Zandalar gesichert werden.
Dem Sturm entgegen! Viktorie Goldschild
Soldverteilung: Viktorie Goldschild: 300 Gold, 20 Marken Jon Fischer: --, 20 Marken Jonnar McQuade: 4 Gold, 20 Marken Aswin Schreckfrosch: 4 Gold, 20 Marken Hugo Pfeifer: 4 Gold, 20 Marken - Phaeron schrieb:
- Einsatzbericht: „Murlocmigrationskrise“
Ziel: Die Murlocbedrohung an der Küste des Nordwestgefälles abwenden
Teilnehmer: Jon Fischer von Karpfenfang (Söldner), Bruder Phaeron Pfannenschwinger(Söldner), Klaus Hammelfleisch (Mitläufer), Moritz Treubleib (Mitläufer), Gunther Etzelberg (Tagelöhner), Harald Apfeldieb (Tagelöhner), Indrick Bordom (Tagelöhner), Boralt Bussikoffski (Tagelöhner), Piet Klaus (Tagelöhner), Ewald Ewaldson (Tagelöhner), Bernd Bäcker (Tagelöhner), Friedrich Dreimann (Tagelöhner)
Am ersten Tag, als wir, Jon Fischer und Bruder Phaeron Pfanneschwinger in Alterac ankamen war es regnerisch. Wir trafen auf Heineken. Dort schlossen sich uns ein Trupp Lanzenträger und zwei Westfaller mit Schrotflinten an. Wir hätten auch zwei Reiter haben können, jedoch haben wir uns nach Absprache dazu entschieden die Westfaller mitzunehmen.
Wir wollten zu Anfang den kürzeren Weg nach Karpfenfang nehmen, über Tobiasstadt, jedoch kam es dazu, dass wir an der Grenze von Tobiasstadt von zwei Menschen aufgehalten wurden (Diese haben eindeutig am vorherigen Abend etwas über die Strenge geschlagen haben, wobei sie einen Teil ihrer Kleidung verloren haben. Dennoch haben sie pflichtbewusst ihren Dienst an der Grenze angetreten.) Sie verlangten Wegzoll von uns und gaben uns zu verstehen, dass der Dämmersturm nicht mehr bei ihnen willkommen sei. Diese Menschen gehörten der Cherusker Fahne an.
Wir musste dann einen anderen Weg einschlagen, wobei wir an Markstadt und daraufhin an Lordamm vorbeikamen. In Lordamm trafen wir auf ein paar Paladine, welche sich zusammen mit ihren Lanzenträgern gegen die Murlocs stellten. Wir entschlossen uns die mächtigen Streiter des Lichtes im Kampf gegen die Brut aus den Tiefen des Lordaemersees zu unterstützen. (Es war uns eine Ehre an der Seite solcher heiligen Krieger zu stehen, welche für die Reinheit und Pracht des heiligen Lichtes stehen.) Wir siegten an dieser Stelle und die uns begleitenden Tagelöhner des Dämmersturm bekamen einen ersten Blick auf unseren Gegner. Einer der Paladine schloss sich dann, als Dank für unsere Hilfe uns an um uns zu unterstützen. Der Name dieses heiligen Ritters des Lichts ist Bruder Tristan.
Wir erreichten dann das Dorf Karpfenfang. Das Dorf war vollständig von den Murlocs eingenommen worden. Die Bewohner hatten sich in ihren Häusern verbarrikadiert. Wir schafften es die Murlocs aus dem Dorf zu locken und auf engen Raum in eine Falle zu locken. Dann haben wir sie von beiden Seiten aufgerieben. Bruder Tristan und der Eidträger Jon Fischer haben sich dabei besonders hervorgetan und zahlreiche der Murlocs mit der heiligen Macht des Lichtes und einem bleiernen Kugelhagel vernichtet. Einer der Lanzenträger hatte sich bei der ersten Auseinandersetzung in Karpfenfang schwer verletzt.
Wir mussten zum Dorf mit Booten übersetzen, da der durchgehende Regen die Straßen überschwemmt hatte. Im Dorf haben wir den Dorfbewohnern gezeigt, dass sie nun ihre Häuser verlassen konnten. Die armen Dorfbewohner waren ausgemergelt und kurz vor dem verhungern. Dennoch wurden wir feierlich empfangen. Sie berührten unsere Rüstungen und Waffen, als ob wir Heilige wären. Einer der Dorfbewohner versprach Jon Fischer sofort seine Tochter. Ihr Name ist Rita. (Ein nettes Mädchen. Natürlich ist er nicht sofort darauf eingegangen, aufgrund der Tatsache, dass er einen Eid geleistet hat.) Wir wurden von einem Boten davon informiert, dass eine Murlocsippe zu uns auf dem Weg sei. Dementsprechend begannen wir Verteidigungsanlagen aufzubauen, welche aus Booten und Pfählen bestanden.
Seltsamerweise stießen kurz vor der Schlacht stolze Kriegerinnen aus Dörflingen zu uns, welche uns ihre Hilfe in der Schlacht gegen die Horden der Murlocs aus dem Lordaemersee anboten. Sie sagten, dass sie von Sarah Grau geschickt worden sind. Wir nahmen ihre Hilfe dankend an. Die Schlacht verlief erfolgreich, während die Einwohner des Dorfes sich wieder in ihren Häusern verbarrikadierten. Die Murlocs brandeten gegen die improvisierten Mauern aus aufgestellten Booten und abermals zeigten Bruder Tristan und Jon Fischer ihre ausgezeichneten Fähigkeiten im Kampf, sowie auch die Lanzenträger und die beiden Mitläufer aus Westfall. Die Kriegerinnen deckten unsere Strandseite, welche wir mit angespitzten Pfählen befestigt hatten. Es war eine glorreiche Schlacht. Viele der Murlocs wurden von der Entfesselung der Macht des heiligen Lichtes zerschmettert. Sowie dem blanken Metall der Waffen die auf sie gerichtet wurden.
Nach der Schlacht kamen dann die Dorfbewohner wieder aus ihren Häusern. Auf der anderen Seite der überschwemmten Straße trafen wir dann auf den Kommandanten, welcher uns zu unserem Sieg beglückwünschte und Jon Fischer seinen zusätzlichen Namen von Karpfenfang gab, sowie der Erlaubnis die ihm versprochene Frau aus dem Dorf zu heiraten. Jon Fischer von Karpfenfang wurde damit zum Statthalter von Karpfenfang ernannt. Ich, Bruder Phaeron, traute die Beiden und es war ein schönes Fest. Am Tag darauf machte ich mich dann mit den Truppen auf den Rückweg.
Hiermit empfehle ich, Bruder Phaeron Pfannenschwinger, Eidträger des Söldnerbund Dämmersturm, die uns begleitenden Tagelöhner für eine Beförderung zum Mitläufer. Zudem empfehle ich, dass alle Teilnehmer des Auftrages zur Lösung der Murlocmigrationskrise mit dem Scharmützeltaler ausgezeichnet werden.
Soldverteilung:
Jon Fischer von Karpfenfang (Söldner) 50 Gold, 75 Marken Bruder Phaeron Pfannenschwinger (Söldner) 50 Gold, 75 Marken
Die restlichen 50 Gold gehen an den Söldnerbund Dämmersturm. Die Besoldung der Alteractruppen wird von Burg Wellenheim getragen.
Dem Sturm entgegen
Bruder Phaeron Pfannenschwinger |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:19 pm | |
| - Zitat :
- <NSC>
Bericht der Appelschen Truppen während der Murlocbedrohung
Dieser Bericht bezieht sich auf das Kontingent unter Peter Appel, das während der Murlocbedrohung im Nordwestgefälle neben anderen Truppen des Dämmersturms eingesetzt wurde, um die Kreaturen, die von den Morgeninseln geflohen waren, nachdem die Seuchenwolke von Lordaeron sich auf den Lordaemersee ausgebreitet hatte, mit Waffengewalt und insbesondere aus den Ländereien von Lordamm, Neuingen, Pökelheim und Karpfenfang wieder zu vertreiben; wobei dieses Kontingent im Genauen dazu aufgebracht wurde, Neuingen zu erreichen und das Umland von besagten Murlocrotten zu befreien.
Mir, Peter Appel, Eidträger und stellvertretendem Truppenführer der Sektion Alpha, war eine Schar von Lanzenträgern auf zweifacher Rottenstärke unterstellt, die im Ganzen erst vor kurzer Zeit ihre Ausbildung abgeschlossen hatte. Hendrick Heineken, Rottenmeister, Hüter der Ländereien und Truppenführer der Sektion Alpha kommandierte ein Kontingent aus Reitern und Veteranen von Alterszapfen und Fenris. Eidträger Pfannenschwinger und Eidträger Fischer kommandierten ein Kontingent aus kürzlich ausgebildeten Lanzenträgern und zwei Flintenschützen aus Westfall. Markstadt brachte ein Kontingent unter einem Rittersmann namens Bruder Arnold auf, welches etwa vierfache Rottenstärke umfasste und aus leicht gerüsteten Lanzenträgern ohne besondere Kampferfahrung bestand.
Das Kontingent Pfannenschwinger-Fischer zog voran und verließ den Sammelpunkt in Gorheim, um jäh Lordamm zu erreichen, wo es unplanmäßig das Kontingent von Markstadt unterstützte, das Probleme hatte, Lordamm von den marodierenden Murlocs zu befreien, die den Ort hatten überrennen können und nun in den Straßen wüteten, dass es eine Art war. Lordamm konnte erfolgreich befreit werden, doch die darauffolgende Ruhephase, die Pfannenschwinger und Fischer ihren Truppen gönnten, ließen sie etwas hinter den Zeitplan fallen, dass mein Kontingent und das Heinekens an ihnen vorbei nach Neuingen und Pökelheim zog. Ich beschloss, von Osten her auf Neuingen zu marschieren, um Nutznießer der aufgescheuchten und verängstigten Murlocs zu werden, die Zeuge wurden, wie ihre Artgenossen in Lordamm aufgerieben wurden. Das Terrain dort ist sehr sumpfig und meine Männer hatten die meiste Zeit über mit dem unwegsamen Gelände zu kämpfen, ehe wir noch vor Neuingen auf kleinere Laichgründe trafen, die wir ohne großen Widerstand zerstörten. Die markstädtischen Truppen aus Lordamm waren uns dabei behilflich.
In Neuingen empfingen uns Soldaten, die einstmals dem Wolfsheer angehörten und nun von der Bevölkerung für den Schutz von Heim und Herd bezahlt wurden. Die Männer hatten sich schon seit mehreren Tagen erfolgreich der eindringenden Murlocs erwehren können und brachten uns in ihren Plan ein, die verbliebenen Rotten in den Sümpfen zwischen Pökelheim und Neuingen anzugreifen. Das Unternehmen gelang, doch stießen wir unterwegs auf ein bemerkenswert großes Exemplar, das seinen Artgenossen befahl, vor unseren Lanzen in Richtung Westen zu fliehen, nachdem wir nur wenige Murlocs hatten töten können, während das unwegsame Gelände unser Vorankommen erschwerte, weswegen wir wiederum beschlossen, die Stellung in Neuingen zu halten und leichte Verletzungen auszukurieren.
Später erreichte uns ein Botenreiter von Heinekens Kontingent, dass er Pökelheim erreicht und dort ebenfalls mit ehemaligen Wolfstruppen verhandelt habe, die sich seinem Unternehmen anschlossen, eine besonders große Murlocansammlung unweit des Ortes aufzureiben, woraufhin ich vermelden konnte, dass diese noch Verstärkung durch die Murlocs erhalten würde, die uns entwischt waren. Heineken ordnete einige Stunden später an, unsere Stellung zu räumen und uns der Schlacht in den Sümpfen um Pökelheim anzuschließen. Wir erreichten das Schlachtfeld aufgrund des unwegsamen Geländes zu spät, doch Heineken hatte auch ohne unsere Hilfe den Sieg erringen können. Leider war auch ihm der Löwenanteil der Kreaturen entwischt, der nun auf Karpfenfang zuhielt, wo mittlerweile das Kontingent Pfannenschwinger-Fischer Stellung bezogen und den Ort von Murlocs gesäubert hatte, um nun den Ansturm der Hauptrotte zu erwarten. Aufgrund von ständigem Regen konnten wir nicht rechtzeitig nach Karpfenfang aufschließen. Heineken befahl mir, wieder in Neuingen Stellung zu beziehen, während er selbst nach Karpfenfang aufbrach und unterwegs unseren Kommandanten Tim Orodaro empfing, der sich ein Bild der Lage machen wollte und später, da er sah wie Pfannenschwinger und Fischer Karpfenfang befreit und selbst noch gegen die konzentrierte Murlocsippe verteidigt hatten, Fischer zum Statthalter von Karpfenfang ernannte.
Die Truppen hatten auf ganzer Linie gesiegt, obgleich die Wetterverhältnisse eine schnelle Unterstützung verhindert hatten, weswegen es umso erfreulicher ist, dass wir kaum Verluste zu beklagen hatten. Ich denke, dass die ungeordneten Murlocrotten, die überhaupt erst aus Angst von ihren Inseln geflohen waren, nicht vermochten, unsere eng stehenden Speerwände zu überwinden und überhaupt schienen sie vor allem getrieben zu sein und nicht mehr auf einen großen Kampf aus, sobald sich das Blatt gegen sie wandte. Ich schlage alle Beteiligten meines Kontingentes für den Scharmützeltaler vor, wie in der beigefügten Besoldungsliste noch einmal nachzulesen ist. Zwei Tage nach Ende der Kampfhandlungen übergaben wir auf Geheiß des Kommandanten Neuingen an markstädtische Truppen, denen sich im Übrigen die Wolfsmänner anschlossen, die noch dort waren.
Dem Sturm entgegen!
Peter Appel Stellvertretender Truppenführer der Sektion Alpha - Zitat :
<NSC>
Bericht der Offensive gegen die Murlocbedrohung, Kontingent Heineken
Ich fasse mich in diesem Bericht kurz, da das meiste bereits von den Kontingenten Appel und Pfannenschwinger-Fischer zusammengetragen wurde. Nach der Schlacht von Fenris zog es große Murlocsippen von den Morgeninseln an die Küste des Nordwestgefälles, wo sie Lordamm, Neuingen, Pökelheim und Karpfenfang bedrohten. Eine Streitmacht aus vier Kontingenten, drei vom Dämmersturm (Heineken, Appel, Pfannenschwinger-Fischer) und eines von Markstadt (Bruder Arnold), rückte aus, um die Murlocs zu vernichten. Der Plan sah vor, dass Pfannenschwinger-Fischer Karpfenfang befreit, Appel Neuingen, Bruder Arnold Lordamm und meine Wenigkeit das schöne Pökelheim. Mir unterstanden die Rubinschädelträger von Fenris auf zweifacher Rottenstärke und vier gorheimsche Reiter, die ich vor allem als Botengänger einsetzte, um die Kommunikation der Kontingente zu unterstützen.
Entgegen dem ursprünglichen Plan unterstützte Pfannenschwinger-Fischer die Befreiung Lordamms, da die Markstädter offenbar Probleme hatten. Das war zwar eigenmächtig, kam uns aber gelegen, da es die Murlocs von Anfang an unter Druck setzte und sich die Kontingente Appel und Heineken nicht mehr damit befassen mussten. Außerdem hat es sicherlich einen guten Eindruck bei den Markstädtern hinterlassen.
Der ganze Frontverlauf gestaltete sich daraufhin so, dass die eher unsortierten Murlocsippen, die am Ufer gewütet hatten, nun von Lordamm aus nach Westen hin aufgerollt wurden. Erst vor und hinter Neuingen durch Appel, dann durch meine Männer in Pökelheim. Durch die Botengänger wussten wir stets, wann die Murlocs wo auftauchen werden und konnten uns entsprechend darauf einstellen. Hilfreich waren auch die Söldner, die einstmals der Wolfsarmee gedient hatten und nun in Neuingen und Pökelheim hausten. Sie hatten bis hierhin verhindert, dass die Orte selbst in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Dieses ganze Aufrollen führte letztendlich dazu, dass sich die Murlocs auf dem Weg nach Karpfenfang sammelten und den Ort, den Pfannenschwinger-Fischer bereits befreit hatte, attackierten. Die Kontingente Heineken und Appel konnten nicht mehr rechtzeitig aufschließen. Das war aufgrund des schlechten Wetters und mangels brauchbarer Straßen durch das sumpfige Küstengebiet aber ohnehin bereits klar, weswegen ich einen Reiter entsandte, der Pfannenschwinger und Fischer über die nahende Bedrohung aufklärte. Sie haben den Ort daraufhin befestigt und dem heftigen Ansturm erfolgreich getrotzt. Dabei kamen ihnen überraschend dämmersturmloyale Kriegerinnen aus Dörflingen zur Hilfe, die sich auf die Braut und auf Weisungen von Rottenmeisterin Goldschild beriefen.
Kurz vorher erreichte der Kommandant Pökelheim. Als wir mit ihm nach Karpfenfang zogen, war die Schlacht bereits entschieden. Er ernannte Fischer zum Statthalter von Karpfenfang und verlieh ihm die dazugehörigen Würden. Das Gebiet ist fortan dämmersturmsches Territorium. Neuingen und Pökelheim wurden wenige Tage später an die Markstädter abgetreten und sollen zukünftig offenbar in das markstädtische Land eingegliedert werden.
Die Murlocs hatten meiner erfahrenen Phalanx nichts entgegenzusetzen. Ihnen fehlten Waffen und koordinierte Führung. Lediglich ihre Zahl vermochte uns im ersten Moment großen Schrecken zu bereiten, doch wussten sie diese nicht einzusetzen. Auch der Einsatz unserer Granaten trieb sie schnell auseinander und verscheuchte die meisten, noch ehe sie den Nahkampf erreichen konnten. Es hat außerdem maßgeblich zum Erfolg beigetragen, dass wir uns durch die Botengänger schnell verständigen konnten und wir den Murlocs trotz des schlechten Wetters immer einen Schritt voraus waren.
Ich empfehle alle Beteiligten für den Scharmützeltaler, die Truppenführer indes für die Siegmarke und habe das alles rechtens in der beigefügten Besoldungsliste verzeichnet. Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge!
Hendrick Heineken Hüter der Ländereien Rottenmeister des Dämmersturms - Finnje schrieb:
- Bericht: Kopfgeld auf Tekno Wirkingsson
Teilnehmer: Rottenmeisterin Viktorie Goldschild, Mitläufer Jonnar McQuade, Mitläufer Aswin Schreckfrosch
Verlauf: Wir begannen unsere Suche nach Wirkingson in Beutebucht und konnten folgende Informationen zusammentragen: Von der Hafenverwaltung erfuhren wir, dass ein Frachter der Allianz, der mit Geistereisenerz beladen und auf dem Rückweg von Pandaria war, von Wirkungson überfallen wurde. Der Überfall ereignete sich fünfzehn Seemeilen vor Port Monee, einer Insel auf halbem Wege zwischen Beutebucht und Pandaria. Ein Überlebender, Soldat Rolf Schmus, konnte seine Informationen für eine hübsche Summe bei der Schwarzmeerflotte verkaufen. Das Kopfgeld von 1500 Gold sei, so der Verwalter weiter, nicht gestiegen, da dies Angelegenheit der Allianz sei. Es würde ihn nicht wundern, wenn die Horde ihre Finger im Spiel hätte. Der Krieg der Fraktionen scheint sich teilweise zur See abzuspielen. Hätte die Allianz genügend Interesse an Wirkingsons Kopf, wäre das Problem für das Kartell bequem gelöst. In einer Hafenkneipe, die vor allem von Allianzsoldaten frequentiert wird erfuhren wir von vermehrten Gefechten zwischen der Horde und der Allianz im östlichen Südmeer. Seit Wirkingssons Überfall auf Port Monee scheut sich das Kartell, dort große Investitionen vorzunehmen. Vielmehr hofft Revilgaz darauf, dass die Allianz das Problem lösen könnte. Wir erfuhren außerdem, dass Wirkingsson Überlebende an Trollgaleeren verkauft hat. Seine Strategie zur See besteht darin, feindliche Schiffe mit der Kraft seines "feuerspuckenden" Drachenbootes in der Mitte zu zerbrechen und somit zu versenken. Sogenannte "Pandariafahrer", also Händler, die nach Pandaria und zurück fahren, gehören zu Wirkingssons Zielen. Zusammenfassend erfuhren wir, dass Wirkingsson noch immer rund um Port Monee aktiv war und sein Lager entsprechend in der Nähe sein musste. Der Feuerschweif und das Feuerspucken seines Schiffes kommen von den technischen Neuerungen der Goblins, die zu seiner Crew gehören.
Während unserer Nachforschungen stießen wir zufällig auf einen Wertpapierhändler. Jonnar fielen merkwürdige Kisten auf, welche das Zeichen der Allianz trugen und mit dem Firmenwappen des Goblins überklebt wurden. Wir nahmen Kontakt zu dem Händler auf, gaben uns als Handlanger einer reichen Geschäftsfrau aus und gaukelten vor, in Erze investieren zu wollen. Dies stellte sich als Volltreffer heraus, der Goblin, dessen Firma "Allamare" heißt, zeigte sich sofort bereit, uns Anteile am Geistereisenerz zu verkaufen. Mit etwas Gold und geschickter Zunge konnte ich ihn dazu bewegen, uns ein kleines Zeitfenster einzuräumen. Angeblich, um unseren Boss zu informieren. Tatsächlich führte einer unserer nächsten Wege zu einem Vertreter der Allianz. Ich hatte das Glück, am Hafen eine Allianzfregatte, "Adamants Ausfall", zu finden und mit dem Kapitän sprechen zu können. Ihr sind aufgrund von Beutebuchts Neutralität zwar die Hände gebunden, dennoch fand sie unsere Informationen wertvoll genug, um mir meine Auslagen zurück zu erstatten.
Der weitere Weg führte uns nach Port Monee. Wir konnten bei einem Pandariafahrer mitfahren. Da Schreckfrosch seine Dienste als Matrose anbieten konnte, Jonnars Muskelkraft sehr gelegen kam und ich mich als Heilerin feilbot, konnten wir umsonst mitreisen. Das Schiff, besetzt mit ein paar Kanonen, schloss sich außerdem mit weiteren Schiffen zusammen. Das war mir wichtig, um nicht bereits auf der Hinfahrt zu einem von Wirkingssons Zielen zu werden. Auf Port Monee, eine kleine, vom Handel dominierte Insel, quartierten wir uns ein und nahmen unverzüglich weitere Nachforschungen auf. Wir erfuhren, dass der Gouverneur der Insel ein Goblin namens Baron Woffelz ist. Ich entschied, ihn zur aktuellen Lage zu befragen. Sein Haus, im Villenviertel des Ortes gelegen, wurde von zwei Hobgoblins bewacht. Schreckfrosch und McQuade konnten ihre Dummheit so geschickt ausnutzen, dass sie uns ins Haus ließen, obwohl Woffelz jeden Besucher hat abweisen lassen. Woffelz, der selbst für goblin'sche Verhältnisse ungewöhnlich reich ist, war in einer schlechten Verfassung, als wir ihn in einem seiner Räume gefunden haben. Berauscht von diversen Mittelchen und verwirrt durch unser Eindringen hielt er uns zunächst für Handlanger von Wirkingsson. Mir wurde schnell klar, dass er unter hohem Druck stand und sich vor Wirkingssons Leuten, die ihn in der Hand zu haben schienen, fürchtet. Die Situation eskalierte schnell, als Woffelz im wahrsten Wortsinn durchgeknallt ist. Ich glaube, er verlor das Bewusstsein, woraufhin sich seine Handfeuerwaffe löste. Die mit Azerit gefüllte Patrone brachte einen Teil der Decke zum Einsturz, Jonnar wurde leicht verletzt. Glücklicherweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Heilung für Woffelz vorbereitet und mit noch mehr Glück konnte sie den Schleier um seinen Geist durchdringen. Es gelang mir, ihn wieder zu Bewusstsein zu bringen und einen Großteil der berauschenden Wirkung seiner Mittelchen zu negieren. Er wurde wieder klar. Endlich konnten wir uns unterhalten. Dabei kam folgendes heraus: Wirkingsson hatte Woffelz ganz in seiner Hand. Nach seinem Überfall auf Port Monee zwang er den Gouverneur, die Hälfte der Wachen zu beurlauben, woraufhin die Insel kaum noch ausreichend geschützt war. Dadurch, dass Wirkingsson die Tochter des Gouverneurs, Bella, in seine Hände bekam, hatte er ein hervorragendes Druckmittel, um Woffelz nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Wir erfuhren, dass er regelmäßig Crewmitglieder nach Port Monee schickt, in der Regel, um Waren abzusetzen oder die Erlöse einzukassieren. Für die Händler hatte Woffelz zu sorgen. Er kooperierte, um das Wohlergehen seiner Tochter sicher zu stellen und um Port Monee, das vonseiten des Kartells wenig Hilfe zu erwarten hatte, nicht weiter zu gefährden. Wirkingssons letzte Forderung war, die nächsten Pandariafahrer auf ihrer Route umzuleiten. Woffelz nahm an, dass sie von Wirkingsson auf der neuen Route überfallen werden. Da man Woffelz neumodische Bildaufnahmen seiner Tochter geschickt hatte, konnten wir außerdem ablesen, dass Wirkingssons Crew aus mindestens dreißig Personen besteht. Im Hintergrund ließen sich Palmen ausmachen. Woffelz vermutete Wirkingsson nordwestlich von Port Monee. Nach einigen Diskussionen darüber, wie wir weiter vorgehen, beschloss ich unseren Plan. Über den Seeweg sollten wir uns zu den nahegelegenen Inseln bringen lassen, etwa dorthin, wo wir Wirkingssons Piratennest vermuteten. Dort wollten wir uns an Land begeben und die Suche fortführen. Ich hatte im Sinn, auf Wirkingssons Handlanger zu warten, die auf Seglern nach Port Monee reisen, um ihre Reiseroute zu beobachten. Daraufhin galt es, das Piratennest ausfindig zu machen, zu observieren und in dem Moment, in dem Wirkingsson mit dem Großteil seiner Crew unterwegs ist, um einen der Pandariafahrer zu überfallen, zuschlagen. Ein Kampf auf See kam nicht infrage - diesen Vorteil wollten wir dem Feind nicht lassen. Woffelz gefiel unser Vorhaben anscheinend, denn er gab mir etwas Gold, um unsere weiteren Vorbereitungen besser bestreiten zu können. Jedes Goldstück von ihm wurde auch wahrlich gebraucht.
Am nächsten Tag besorgten wir eine Karte des nordwestlichen Bereichs sowie Kompass und Fernrohr. Nordwestlich von Port Monee befinden sich neben ein paar Inseln einige Sandbänke, die recht dicht beieinander liegen. Wir wägten ab, wie wir dorthin kommen. Ein Pandaren bot an, uns auf seinem Hausboot mitzunehmen. Ein Troll, der sich in der Region sehr gut auskennt, war ebenfalls bereit, uns zu begleiten, hatte jedoch nur ein kleines Floß. Ein Kapitän des Kartells war auch bereit, uns mitzunehmen und gegen ein wenig Geld seine Route anzupassen. Wir wählten das Kartellschiff - gegen den Rat von Woffelz. Es war unser Ziel, uns bei drei nahe vor Port Monee gelegenen Inseln absetzen zu lassen. Wir nahmen an, dass Wirkingssons Nest nicht so nah an Port Monee gelegen ist und wir von dort aus in Ruhe unseren Observationen nachgehen können. Da der Kapitän uns für etwas Gold ein Ruderboot überließ, waren wir mobil genug, um uns von den Inseln aus weiter ins nordwestliche Gebiet zu begeben. Dass wir so früh von Bord gingen, war unser Glück. Das Schiff fuhr weiter und wurde bereits nach wenigen Seemeilen von Wirkingsson angegriffen. Schreckfrosch konnte dies durch das Fernrohr beobachten und berichtete, wie Wirkingsson mit einer rasanten Geschwindigkeit auf das Schiff zusetzte und es in der Mitte zerbersten ließ. Ohne Beute und ohne Gefangene machte Wirkingsson kehrt und verschwand wieder in nordwestliche Richtung. Der Kampf zur See, dies sei nebenbei erwähnt, hat ein paar Vögel aufgeschreckt. Ihr hässlicher Gesang ("Trollolol") hat grausame Erinnerungen bei mir geweckt und es hat einige Momente gebraucht um mir zu vergegenwärtigen, dass es nur Sittiche sind. Ganz normale Sittiche mit einer hässlichen Singstimme.
Mit meiner Laterne lockten wir die Überlebenden zu uns an Land. Fünf Personen erreichten uns, Eddard der Dunkeleisenzwerg, Bernadette die menschliche Kriegerin, Knoblauch, ein Goblin, der eigentlich Radditz von Knallzonk heißt und Juppz, ebenfalls ein Goblin. Außerdem war ein Gnoll namens Achim dabei. Ich versorgte ihre Wunden, wir gaben ihnen Essen und Trinken und unterhielten uns. Bernadette, Eddard und Knoblauch waren sofort damit einverstanden, uns auf der Suche nach Wirkingsson zu begleiten. Juppz und Achim waren zu geschwächt und blieben auf der Insel zurück. Wir verabredeten, dass sie uns für einen Anteil der Beute begleiten können, wir Wirkingssons Kopf und damit auch das Kopfgeld jedoch für uns beanspruchen. Damit war jeder einverstanden. Noch in derselben Nacht ruderten wir in den Bereich mit den vielen Sandbänken und konnten uns unentdeckt durch das Gebiet bewegen. Schreckfrosch wurde auf einen fallenden Baum aufmerksam, als er sich näher umsah. Er fiel auf einer etwas weiter entfernten Insel, die wir anruderten. Wir erreichten eine malerisch schöne Bucht, die eine perfekte Versteckmöglichkeit bietet. Schreckfrosch erkannte mehrere Wachen auf der Insel, sodass wir sofort zur Seite abdrehten und im Schutz einiger Felsen an die Insel heranruderten. Wir konnten sie glücklicherweise unentdeckt erreichen.
In enger Formation drangen wir weiter vor, um das nächstbeste Lager der Piraten ausfindig zu machen. Auf dem Weg töteten wir zwei Goblins. Dann stießen wir auf ein kleines Lager mit ein paar improvisierten Hütten. Dort saßen drei Piraten und hielten Wache. Ihr Blick war uns abgewandt. Wir nutzten diese Unaufmerksamkeit und griffen an. Zum Glück verlief der Kampf für uns sehr glimpflich, doch er erregte die Aufmerksamkeit weiterer Piraten. Wir wussten, dass sie uns bald erreichen werden und fassten rasch den Plan, sie mit Feuer zu begrüßen. Im Lager befand sich ein Fass mit Treibstoff und da Eddard über Kenntnisse im Sprengen verfügt, bot uns dies einen Vorteil. Wir präparierten ein mit Brennstoff gefülltes Bierfass, deponierten es in der Mitte des Lagers und versteckten uns. Einige Piraten näherten sich dem Lager. Sie kamen aus verschiedenen Richtungen und begannen, den Ort einzukreisen. Dadurch konnten wir nicht so viele auf einen Schlag sprengen, wie wir es im Sinn hatten, doch es gelang Eddard, mit dem restlichen Treibstoff einen ganzen Bereich in Brand zu setzen und überdies einen Orc in die Luft zu jagen, der genügend Sprengstoff am Körper trug, um seinen Nebenmann in Mitleidenschaft zu ziehen. Manche der Piraten erlagen ihren Verbrennungen, andere flüchteten in den Dschungel. Die übrigen wurden getötet. Zwei von ihnen versorgten uns zuvor mit der Information eines weiteren Lagers, einer Höhle am Strand, die ein wenig getarnt wurde. Dort sollte sich auch Bella befinden. Zwar habe ich mir im Nachhinein gewünscht, diese zwei Piraten verschont zu haben, doch konnten wir sie weder mitnehmen, ohne dass sie ein Risiko für uns darstellen, noch sie zurücklassen. Denn Wirkingssons Rückkehr musste kurz bevor stehen, wie ich annahm. Es galt, keine Zeugen zurückzulassen.
Auf dem Weg zur Höhle hielten wir uns im Dschungel und nahmen auf dem Weg ihre Wachposten aus. Das brachte uns ein tragbares Maschinengewehr ein. Die Höhle selbst bot uns keinen nennenswerten Widerstand. Erwähnenswert ist, dass Bella gar nicht so unfreiwillig bei den Piraten war. Als süßes, quengelndes Goblinmädchen konnte sie sich durchsetzen und wurde reich beschenkt. Dennoch stellte sie keine Gegenwehr dar und hielt sich fortan eng an meiner Seite (auch wenn ich ihr dafür damit drohen musste, ihr eine dreckige Socke in den Mund zu stopfen, wenn sie nicht zu plärren aufhört. Das fand sie überzeugend genug, um sich weitgehend still zu verhalten). Zwei verbliebene Piraten ergaben sich uns. Wir fesselten sie und verließen die Höhle, in der neben ganzen Bergen aus Gold und Waren auch Waffen, Treibstoff und Munition gelagert wurden. Mit etwas Dynamit, ein paar Raketen und Granaten begaben wir uns zu einem Lager, das über der Höhle auf den Felsen gelegen war. Wir haben es auf dem Hinweg schon gesehen. Eddard wurde von mir beauftragt, eine Sprengfalle auszulegen, in die Wirkingssons Crew auf dem Weg zu uns unweigerlich laufen muss. Schreckfrosch stellte das MG auf, Jonnar hielt sich zum Nachladen bereit. Der Rest behielt Strand, Wäldchen und Felsen im Blick. Es dauerte Stunden, bis Wirkingssons Schiff endlich zur Insel zurückkehrte. Sie zeigten sich nicht sehr alarmiert durch das von uns niedergeschlagene Lager und hielten sich nicht lange auf. Mitsamt seiner Crew zog Wirkingsson durch den Dschungel in unsere Richtung, während von seinem Schiff her laute Musik herüberwummerte. "Musik" ist hier ein sehr loser Begriff. Es waren mehr barbarische Töne, erzeugt durch goblin'sche Technik. Eine Beleidigung für das Ohr. Seine Crew zog genau auf unsere präparierte Falle zu. Schreckfrosch richtete das MG auf den Weg aus, den sie nehmen mussten. Doch es kam nicht mehr zum Einsatz. Bedauerlicherweise war es uns dabei nicht möglich, den Kapitän des Schiffes, mit dem wir nach Port Monee gefahren sind, zu retten. Wirkingsson muss sein Schiff gekapert haben, denn man zog ihn als Gefangenen mit. Ich habe versucht, ihn aus dem Gemenge zu uns zu ziehen, doch bevor dies gelang, ging der Sprengsatz hoch. Sehr gründlich. So gründlich, dass von der Crew nichts übrig blieb. Ein paar Piraten, die Wirkingsson beim Schiff zurückgelassen hat, haben zwar versucht den Schatz zu stehlen und sich davon zu machen, doch wir erwischten sie, entwaffneten sie und nahmen sie gefangen.
Danach blieb nur noch, die Beute zu teilen. Die Schiffbrüchigen warnten uns davor, zu gierig zu werden, da es das Kartell erzürnen könnte. Diesem Rat folgte ich. Eine Verschlechterung der Beziehungen zum Kartell täten dem Bund gerade nicht gut. Auf den guten Rat unserer Begleiter ließen wir die Hälfe des vorhandenen Goldes zurück und teilten die andere Hälfte gerecht unter uns auf. Die drei haben es sich redlich verdient und ich wollte keinen Streit um die Beute mit ihnen beginnen, nun, da alles in trockenen Tüchern war.
Wir überließen unseren Begleitern einen der Segler. Selbstverständlich bot ich Eddard, Bernadette und Knoblauch nach ihrer verlässlichen Mitarbeit an, dem Dämmersturm beizutreten. Da sie in der Region 'ihr eigenes Ding' durchziehen wollen, lehnten sie leider ab. Unsere Wege trennten sich. Die übrigen Waren von Wirkingsson, so verlockend sie auch waren, mussten wir zurücklassen. Unser Boot und der Segler boten schlicht nicht genügend Platz und waren mit Gold und Gefangenen bereits ausgelastet. Wir begaben uns ohne Umwege nach Port Monee, lieferten die Gefangenen aus und brachten Bella zurück zu ihrem Vater. Woffelz zeigte sich überaus glücklich darüber, seinen Augapfel sicher zurück zu wissen. Zwar entlohnte er uns nicht mit Gold, aber er gab uns ein Empfehlungsschreiben für das Kartell mit, das uns Tür und Tor öffnen kann, wenn wir wieder im Refugium des Kartells unterwegs sind. Man könnte es vielleicht nutzen, um unsere verbliebene Schuld ganz oder teilweise zu tilgen oder um bessere Handelsbedingungen für uns auszuhandeln. Woffelz setzte sich außerdem dafür ein, dass uns das Kopfgeld auch ohne Kopf ausgezahlt wird. Vor lauter Dankbarkeit durften wir mit einem Kartellschiff zurückreisen, das uns fürstlich bewirtete und versorgte.
Alles in allem war diese Mission ein Erfolg. Jonnar McQuade und Aswin Schreckfrosch haben verlässlich an meiner Seite gekämpft und sich beide durch Ideen- und Einfallsreichtum ausgezeichnet. Gerne empfehle ich, sie für diese Mission mit einem Scharmützlertaler auszuzeichnen.
In Port Monee haben ich den günstigen Moment genutzt, fünfzig Stangen Dynamit für den Bund einzukaufen. Bei nur einem Gold pro Stück war es ein gutes Geschäft. Meine übrige Reisekasse habe ich in nützliche Waren umgesetzt und 20 Vernichtergeschosse gekauft sowie genügend Yserallinsamen für 60 Heiltränke mit verbesserter Wirkung. Beides ist eine Schenkung von mir, aufdass es uns in Zukunft nutzen wird. Das Dynamit und die Vernichtergeschosse wurden unseren Lagerbeständen hinzugefügt. Die Yserallinsamen wurden dem Alchemielabor zur Weiterverarbeitung überlassen.
Auf der Insel haben wir 4100 Gold erbeutet. Zusätzlich dazu haben wir ein Kopfgeld in Höhe von 1500 Gold erhalten.
Gewinne: Ein paar Piratentagebücher 1 Karte der nordwestlichen Inseln vor Port Monee (Wert: etwa 50 Gold) 4.100 Gold Beute 1.500 Gold Kopfgeld Yserallinsamen (reicht für 60 verbesserte Heiltränke) 20 Vernichtergeschosse (50 Stangen Dynamit)
Sold: Viktorie Goldschild: 300 Gold, 100 Marken Jonnar McQuade: 4 Gold, 50 Marken, Empfehlung: Scharmützlertaler Aswin Schreckfrosch: 4 Gold, 50 Marken, Empfehlung: Scharmützlertaler
Dem Sturm entgegen! Viktorie Goldschild - Jaydenn schrieb:
- Einsicht ausschließlich für Eidträger
Bericht: Bei Nacht und Nebel
Abreise von Eisenschmiede nach Burg Wellenheim, welche ohne Komplikationen verlief. Ein Pferd mit Satteltaschen und Vorräten wurde mir zu Verfügung gestellt, bevor ich über Tobiasstadt und Legdenstein nach Markstadt ritt. Auch dieser Weg verlief ohne nennenswerte Störungen. Dort angekommen nahm ich eine falsche Identität an und legte die Heraldik des Sturmes ab, da es sich meinem Wissen entzog, ob der Dämmersturm dort ein gern gesehener Gast ist. Nach Einlass suchte ich die Taverne „Zum Kinkertlitzchen“ in der Innenstadt auf, um dort den vorgeschlagenen Kontaktmann zu treffen: Norbert, ein älterer, blinder Herr, der sich im weiteren Verlauf als durchaus fähiger Weissagungsmagier entpuppt hat. Die Kontaktaufnahme zu ihm wurde mir durch den Kommandanten nahegelegt, da Norbert relevante Informationen bezüglich über einen „gemeinsamen Freund“ haben sollte. Selbst nicht ganz in der Kenntnis, um wen es sich handeln könnte, fand ich ihn in dieser Unterkunft und begann eine mehr oder minder ertragreiche Konversation. Es stellt sich heraus, dass mir Rottenmeister Torfstich durch die Überreichung des Folianten bei seinem Tod in Silithus eine Aufgabe weitergereicht hat. Seine Aufgabe. Der Foliant ist folglich zum Teil auf meine Person geprägt worden, jedoch nicht gänzlich. Bei der Kodifizierung und Herstellung des Folianten scheinen mehrere Schlüsselmeister beteiligt gewesen zu sein, von denen jedoch nur noch einer lebt. Hier tut sich die erste Problematik auf: Der verbleibende Schlüsselmeister ist untot und möchte den Folianten für die Dunkle Fürstin beanspruchen. Er wird alles andere als kooperativ sein. Deshalb sieht der Plan vor, ihn auszutricksen, sodass er den Folianten dekodieren und endgültig auf mich prägen kann, bevor er umgebracht wird. Die Frage keimt auf: Wozu das Ganze? Eine kleine Exkursion in die verdrehte Welt der Magie: Die Aufgabe Torfstichs wurde an mich weitergereicht. An sich kein dringendes Anliegen, sollte man meinen. Kleiner Rückblick zum Büßerfeldzug oder eher gesagt, die Rückkehr nach Tanaris, bei der wir die Kammer aufgesucht haben, in der der vermeintliche Dämon lauern sollte, den Torfstich nicht fangen konnte. Seine letzte Aufgabe. Alles, was dort zu finden war, waren verrottete Leichen von Kirin Tor Anhängern. Keine Spur jedoch von dem Dämon. Torfstichs Vermächtnis sieht jedoch vor, genau diesen entflohenen Dämon in dem Folianten zu bannen. Da dieser Foliant jedoch nur zum Teil auf mich geprägt ist, kann ich weder sein Potential erkennen noch seine Macht nutzen. Norbert hat klar gemacht – denn auch ich zweifelte die Priorisierung dieser Problematik an – dass dieser besagte, flüchtige Dämon eine Bedrohung für ganz Azeroth darstellen könnte. Weshalb diese Aufgabe nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Folglich ist es unabdinglich, den verbleibenden Schlüsselmeister zu finden und ihn dazu zu zwingen, den Folianten endgültig auf mich als Besitzer zu übertragen, auf das ich diese Macht nutzen und die Aufgabe Torfstichs vollbringen kann. Der aufbewahrte Leichnam Torfstichs ist in dieser Hinsicht als absolut schützenswert anzusehen, denn auch er wird im Verlauf noch eine Rolle spielen. Norberts Vorschlag ist, den Marschall zu finden. Wer jedoch schon einmal in Kontakt mit der Legende um den Marschall in Berührung kam, wird schnell merken: Der Marschall lädt nur zu sich ein, wenn er Interesse hat oder es seinen Zwecken dienlich sein kann. Seine Gesinnung und Motive sind zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt. (Anm.: Für die Vertiefung in seine Persönlichkeit empfehlen sich die allgemeinen Alteracberichte und der Bericht der Operation Geist.) Norbert legt mir nahe, die Kirche Markstadts aufzusuchen und mich dort „berieseln zu lassen“. Der Marschall würde meine Präsenz wahrnehmen und mir Hinweise auf seinen Aufenthaltsort zukommen lassen. Norbert meinte interessanterweise noch, dass der Kommandant Freunde im Osten, bald im Westen sicher sein konnte. Und der allianzangehörige Süden sich dem Wert von Alterac bewusst werden wird. Mehr war der Unterredung mit dem alten Weissagungsmagier nicht zu entnehmen. Für die Nacht kehrte ich in das Gasthaus ein und wartete auf den Tagesanbruch, um mich der Angelegenheit anzunehmen.
Am nächsten Tag jedoch war die Stadt gepackt mit schwarz gekleideten, scheinbar trauernden Menschen. Je näher ich dem Kirchenplatz kam, desto voller wurde es. Eine Festivität zum Andenken den Fall Andorhals, da auf exakt diesen Tag die Jährung dieses Ereignisses gefallen ist, dem zu Ehren eine große Messe des Ordens in der Kirche abgehalten wurde. Mit Mühe und Not konnte ich einen Stehplatz in der vollen Kirche ergattern, um mich „berieseln zu lassen“. Zwischendrin erhaschte ich einen Blick auf Rottenmeister Veidt, der bei Thomas Orodaro in der vordersten Bank verweilte. Statt der mehr oder minder erträglichen Messe zu folgen, beobachtete ich das Volk. Kinder und Erwachsene gleichermaßen zeigten bemerkenswerte Disziplin bei der Messe, trotz Litaneien aus dem Zweiten Krieg und lordaeronischen Kirchenlieder, die der Anteilnahme nach kaum jemand kannte. Eine andächtige, regelrechte Begeisterung ließ sich in die Stimmung hineininterpretieren, doch haftete dem ganzen kein Fanatismus an. Die Bürger dankten Andorhals Vergeltung, Markstadt vor einem ähnlichen Schicksal bewahrt zu haben und das lang und breit mit Gaben an den Orden. Es wirkte aufrichtig und nicht einstudiert. Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Bürger an Orodaros Seite stehen, wenn ein Krieg gegen die Verlassenen ausbricht. Bemerkenswert ist auch, dass Orodaro das Gleichgewicht in Licht und Schatten sieht, jedoch ist der Untod scheinbar die größte Sünde für ihn. Er sieht es als unrechtmäßiges empordrängen des Untodes, der versucht, eine Ewigkeit zu reklamieren, die ihm nicht zusteht. Nach dem Ende der (stundenlangen) Messe wurde ich unweigerlich mit der Menge nach draußen gedrückt. Auf dem regnerischen Platz kehrte Ruhe ein, die Menschen verzogen sich nach und nach in ihre Häuser, bis der Platz gänzlich wie leergefegt wirkte. Bereits mit dem scheitern der Berieselung konfrontiert machte auch ich mich auf den Weg, bis ein kleines Mädchen einen Stein in meiner Nähe fallen ließ. Unscheinbar, magisch impotent. Ein Stein. Ich hob ihn auf und betrachtete ihn, erkannte jedoch nichts Außergewöhnliches. Es folgte eine grobe Fahrlässigkeit meinerseits, die in einer absoluten Katastrophe hätte enden können. Ich speiste den Stein mit arkaner Magie – denn der Platz war eigentlich leer. Es entfaltete sich ein feuerwerkartiges, magisches Labyrinth aus einer Karte mit einem Punkt, dass so auffällig war, dass es einen Ordensbruder anlockte, der gerade aus der Kirche schlenderte. Sofort gab ich mich als unwilliges Opfer dieser Hexerei aus, doch es führte kein Weg daran vorbei, dass der argwöhnische Ordensbruder mich vor Thomas Orodaro führte. Es folgte eine Art mildes Verhör, bei dem ich mir bereits sicher war, dass er nicht gut enden würde. Er erkannte meine Lügen – zweifelsohne eine Gabe des Lichtes – doch bevor er über mich richten konnte, wurde ihm eine Botschaft von einem heraneilenden Ordensbruder übertragen. Zweifelsohne war es das Werk der Rotte Veidt, die mich dort aus dem Kreuzverhör befreit hat. Ich wurde entlassen, die Ogerangelegenheit war deutlich dringender als eine Magierin des Dämmersturms, die ihr magisches Feuerwerk nicht bei sich behalten konnte. Die Magie des Steines war jedoch unlängst erloschen. Mit den restlichen Fetzen der Karte, die sich mir gezeigt hat, suchte ich stundenlang die Stadt ab, mich an der Kirche als Ausgangspunkt orientierend. Im vorletzten Viertel war ich der Aufgabe näher als mir lieb war, doch eine Seitenstraße öffnete sich und mit ihr eine Kiste, auf dem ein deplatzierter Schuh stand. Noch bevor ich ihn inspizieren konnte, sog mich seine Wirkung in eine scheinbar andere Dimension. Die gleiche, die damals in „Operation Geist“ erwähnt wurde. Es war ein zeitloser, magisch knisternder Raum voller Portale, eine Art Kreuzgang durch Azeroth, ohne wirklich einer zu sein. Oder überhaupt zu sein. Ein Astraler in den Diensten des Marschalls empfing mich, doch ob meiner Verspätung war der Marschall nicht mehr anzutreffen. Stattdessen führte er mich kurz herum, stellte sich als Zephyrpeon vor und lud mich ein, mit ihm zu verweilen, bis sein Meister zurückkehrte. Gesagt, getan. Erst geschlagene sechs Stunden, ein Kapitapoly-Spiel, drei Gläser Wein und zwei Teller voller Manakekse später, wurde ich zu einem wirbelnden Portal geführt, durch das ich ohne Bedenken schritt. Immerhin hat allein dieser Ort verifiziert, dass ich den Marschall gefunden habe. Oder eher andersherum. Ich tauchte mitten auf einer schneeverwehten Klippe auf, mit Blick auf eine unter uns liegende, weite Passage zwischen zwei Gebirgsketten. Vor dem Abgrund tat sich eine unbewegliche Silhouette auf: Der Marschall. In dunkle, knochenbestückte Roben gehüllt und mit einer totenkopfähnlichen Maske als auch einem düsteren Stab, der alles andere als Vertrauen weckte, ähnelte er von Weitem eher einem Verlassenen als einem Verbündeten. Seine Identität ist demnach nach wie vor ungeklärt. Selbst im Nachhinein lässt mich diese Konversation über seine Gesinnung rätseln, doch er handelt im Sinne der Allianz, so viel sei versichert. Er wies auf das vor uns liegende Feld – ein Pass vor Aiden, der in einer kommenden Schlacht eine relevante Rolle spielen wird. Sollten die Verlassenen in Alterac einfallen, so ist dies der Weg, den sie nehmen werden. Der Marschall versichert mir, dass er über den Zeitpunkt und die Zahl der Verlassenen Bescheid wissen und sich melden wird, sobald es so weit ist. Für diesen Zweck muss jedoch die ein oder andere Aufgabe vom Dämmersturm erledigt werden. Paraphrasiert: „Personen müssen in richtige Ämter gehoben werden, falsche Personen müssen beseitigt werden. Untote müssen getötet werden.“ Weiter elaboriert hat er diese Ausführung nicht. Ich schätze, er wird sich melden, wenn sich eine dieser Aufgaben auftut. Danach zeigte ich den eigentlichen Grund meiner Anwesenheit: Den Foliant Torfstichs. Er nahm in an sich und versuchte, ihn an Ort und Stelle zu analysieren, doch es taten sich ganze Litaneien magischer Runen und Formeln auf, die sich höher als der Graumähnenwall stapelten. Die Kodierung des Folianten gab sogar dem Marschall Rätsel auf – und diese Behauptung ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Tatsache, dass der Marschall eine scheinbar über das Alter und den Verfall erhabene Entität ist, die zur Erschaffung eigener, magischer Räume und die Aufrechterhaltung der Portale ist, als wäre es nichts, lassen über ein immenses, magisches Potential vermuten, dass man sich als Normalsterblicher nicht einmal vorstellen mag. Als Magierin war die Nähe zu ihm nahezu unerträglich und zerschmetternd aufgrund dieser magischen Potenz, die bei jedem Atemzug durch ihn fließt. Er zog den Folianten ein und versprach, sich dessen Analyse und Untersuchung zu widmen. Derzeit sollte ich mich mit einer von ihm gestellten Aufgabe stellen, die daraus bestand, Karl Reikwald – der Nachfolger Thomas Reiters – umzubringen und es aussehen zu lassen, als wäre die Horde schuld an diesem Mord. Der vermutete Grund hinter dieser Aktion hat mit der zuvor paraphrasierten Aussage seitens des Marschalls zutun: Personen müssen in die richtigen Ämter erhoben, falsche Personen beseitigt werden. Reikwald scheint – seiner Meinung nach – dem letzteren Fall anzugehören. Darüber hinaus hat sich dabei aufgetan, dass es zwei rivalisierende Nachfolger Reiters gibt, zum einen Reikwald in Weisshaupt und zum anderen Fenri in Stahlkamm. Um sich einen Vorteil zu sichern paktiert Reikwald mit der Horde, genauer gesagt mit den Verlassenen Ohne weitere Nachfragen brach ich in Richtung Weisshaupt auf. Der Marschall sicherte mir zu, dass er sich melden würde.
Auf dem Weg nach Weisshaupt schmierte ich mich mit den verwesenden Innereien eines Kleintieres ein, um den Gestank nach Verwesung anzunehmen. Mein Plan war gewagt, nahezu selbstmörderisch – doch anders war es nicht zu bewerkstelligen. Ohne Umschweife platzierte ich mich vor Weisshaupt, wo mich erst nach einer geschlagenen Stunde jemand bemerkte. Die Sicherheitskräfte scheinen aus Personalgründen mangelhaft besetzt zu sein. Einer der Wachmänner kam auf mich zu und meine Finte funktionierte: Er erkannte mich als Verlassene. Ohne Widerspruch zu dulden drückte ich ihm einen Brief in die Hand, dessen Adressat Reikwald war. Darin stand, er habe mich als Gesandte der Verlassenen zu treffen, es gäbe noch die ein oder andere Sache zu bereden, die keinen Aufschub duldete. Minuten später stand Reikwald mit zwei eskortierenden Wachleuten vor mir. Auch er hegte keinen Zweifel an meiner untoten Erscheinung. Hochmütig wedelte ich seine zwei begleitenden Männer weg, sie sollen doch keine prekären Details erfahren, meinte ich zu Reikwald. Tatsächlich befahl er seinen Männern, zu gehen, ehe er mich widerwillig zum Friedhof führte. Derweil erzählte er mir von dem militärischen Zentrum, dass Weisshaupt darstelle, worüber ich mich provokativ lustig gemacht habe, denn die Wachaufstellung ist nahezu lächerlich. Er erzählte von Kanonen, die er bald geliefert bekommen würde. Auf meine sehr unbedachte Nachfrage diesbezüglich hin wurde er mitten auf einer Hängebrücke misstrauisch und argwöhnisch. Es scheint, Weisshaupt bezieht Kanonen von den Verlassenen – welcher Art ist mir nicht bekannt. Ob sie nun ordinäre Kriegsmaschinerie sind oder gar Seuchenwerfer sein könnten. Jedenfalls bin ich aufgeflogen. Eine Wiederholung des Brückenbrand-Dilemmas mit Reiter konnte ich mir nicht leisten, obwohl es sich angeboten hätte – dies hätte den Verdacht auf den Dämmersturm gelenkt, was tunlichst zu vermeiden war. Mit einem gezielten Zauber richtete ich ihn auf der Brücke hin und hinterließ ein Pergament mit dem Zeichen der Verlassenen darauf mit den Worten: „Unwürdig. Damit hat sich der Handel erledigt, lebender Abschaum.“ um auch ja den Glauben zu streuen, die Verlassenen seien schuld an seinem Tod, so wie der Marschall es vorgesehen hat. Darüber hinaus haben mehrere Wachleute meine Präsenz anerkannt und mich als Untote wahrgenommen. Es sollte kein Zweifel daran bestehen, wer diese Tat begangen hat. Die Alarmglocken Weisshaupts wurden mittlerweile geläutet, der Mord Reikwalds wurde scheinbar von den nahen Mauern der Festung gesehen. Mich streckenweise durch den Schnee blinzelnd, um meine Spuren zu verwischen, entkam ich ohne Komplikationen und wanderte durch Alterac in Richtung Aiden.
Dort angekommen – es war mitten in der Nacht und die Tore waren geschlossen – erinnerte ich mich an die Worte des Marschalls, dass Rottenmeisterin Goldschild dort ihre Hilfe unterbreitet hat und das Volk dem Dämmersturm demnach milde gestimmt ist. Ich gab mich dem Wachmann als Gesandte des Dämmersturms in Richtung Markstadt zu erkennen und er gewährte mir Einlass, nachdem ich meine Zugehörigkeit zum Söldnerbund erwiesen habe. Ich kehrte in ein Gasthaus ein, um auf Nachrichten vom Marschall zu warten, doch lange musste ich nicht ausharren. Bei meinem Eintritt in das Gebäude wurde mir ein Brief gereicht, den ich in meinen gemieteten Räumlichkeiten las. Der Fehler, der sich in Markstadt mit dem Stein ereignet hat, soll nicht noch einmal geschehen. Der Brief gab Aufschluss darüber, dass der Krieg in Lordaeron begonnen hat und König Wrynn gescheitert ist, als auch dass der Kommandant sich von Fenris zurückziehen musste. Der Marschall selbst berichtete mir von seinem Fortschritt mit dem Folianten. Er fand lediglich heraus, dass es sechs Schlüsselmeister gab. Ein Stümper, zwei hauptsächliche tragende Magiewirker hinter dem Folianten, während sich die anderen drei Stimmen vor ihm verschließen. In Konklusion ist es noch nicht klar, wer die Schlüsselmeister sind und ob Norberts Aussage, dass nur noch ein Schlüsselmeister lebe, der Wahrheit entspricht. Nach einem ausbildungsbedingten Aufenthalt in Aiden für geschlagene zwei Wochen kehrte ich in Gorheim ein, um von der Achten Zusammenkunft dort zu erfahren. Sofort unterrichtete ich den Kommandanten über die hier beschriebenen Ereignisse und die daraus resultierenden Ergebnisse.
Gezeichnet Aylen Thalindar - Finnje schrieb:
- Reise zum Urtum im Forst von Kaderwulst
Auftrag: Das Urtum davon überzeugen, den Schutz der Südgrenze (Kaderwulstforst) zu gewährleisten Teilnehmer: Finnje Freitag, Fjölni Felhammer
Verlauf: Wir begaben uns von Gorheim aus zum Forst von Kaderwulst. Die kurze Reise verlief nahezu ereignislos. Erwähnenswert ist eine Sichtung von toten Wölfen. Sie waren zu verwest und verschneit, um eine Todesursache auszumachen. Sicher ist, dass sie dort schon lange liegen. Kurz danach passierten wir einen Wachposten des Dämmersturms; Die Lanzenträger berichteten uns, dass Sichtungen von Tieren auf dem Pass selten sind und sie zudem keine Wölfe gesehen haben. Der Wald von Kaderwulst empfing uns mit seiner gewohnten Dunkelheit. Fjölni und ich blieben ein gutes Stück auf dem Weg und schlugen uns schließlich ins Dickicht. Uns fiel beiden auf, dass der Wald nicht so düster und verdorben wirkte. Die Natur schien gesund zu sein und die wenigen Tiere, die wir sichten konnten, wirkten normal und ungewöhnlich. Wir haben keine merkwürdigen Stimmen gehört und das Gefühl, der Wald beobachte einen, war nicht besonders präsent. Jedenfalls nicht auf eine schlechte Weise. Abseits des Weges versuchte Fjölni, Kontakt zum Urtum aufzunehmen. Wir konnten hören, wie der Wind seine Nachricht davontrug. Doch nichts geschah. Wir waren ein wenig ratlos. Dann zog ein schreckliches Unwetter auf und obwohl ich drauf und dran war, da einfach reinzulaufen um dem Wind zu folgen entschieden wir uns dazu, unter einem Baum auszuharren und das Wetter abzuarten. Schlaf überfiel uns auf magische Weise, drückte uns die Augen zu und ließ uns im Stehen einschlafen. Wir hatten beide merkwürdige Träume und das Gefühl, dass wir auf einer Reise sind. Als würden wir getragen werden wie ein Blatt im Wind. Als wir erwachten, standen wir in der Mitte eines beeindruckenden Pilzkreises. Ein riesiges Gesicht schwebte über uns, die Haut aus Rinde, die Augen weich und magisch. Es war ergreifend, das Urtum von Angesicht zu Angesicht zu erblicken. Ich war so beeindruckt und gerührt, dass mir die Tränen kamen. Irgendwer hat geweint. Niemand hat geweint.
Das Urtum nahm sich Zeit für unser Gespräch und war außerdem so umsichtig in einer Sprache zu sprechen, die wir alle verstehen. Außerdem scheint es sich über das Geschenk, das ich ihm gebracht habe, gefreut zu haben. Ich habe mich für einige Liter frisches Quellwasser entschieden, da ich dachte, dass jeder Baum gutes Wasser zu schätzen weiß und somit auch das Urtum. Er hat die Vögelchen, die in seinen Ästen nisten, davon trinken lassen. Ich muss dazu sagen, dass es nicht irgendwelche Vögelchen waren und schon gar keine Singvögel. Vielmehr Kreischvögel. "Trololol". Unser Gespräch fiel schließlich auf die Situation in Alterac. Fjölni und ich versuchten dem Urtum begreiflich zu machen, dass die Verlassenen eine Gefahr für Lebewesen und Natur darstellen. Das Urtum, Freund Immergrün genannt, hatte eine andere Auffassung von Gefahr. Ich glaube, er findet die Verlassenen gar nicht so schlimm. Mit sehr deutlichen Worten machte er uns klar, dass es die Menschen mit ihren Herdfeuern und Äxten sind, die eine viel größere Gefahr darstellen. Wir haben ein wenig hin- und herdiskutiert, aber ich glaube nicht, dass man ein Urtum von seiner Meinung abbringen kann. Erst, als Fjölni die Orcs als Verbündete der Verlassenen erwähnte, wurde Freund Immergrün hellhörig. Orcs, so sagte er sinngemäß, wären ein schrecklicher Feind, denn sie kämen und holzen die Wälder ab. Nun konnten wir eine Vereinbarung mit ihm treffen, denn gegen Orcs, so sagte er es sinngemäß, würde er den Wald schützen wollen. Um den Wald dazu zu bewegen, sich Durchreisenden zu verschließen, müsse die Natur viel Kraft aufwenden. Nun, da der Winter da ist, ist dies ein ordentlicher Kraftakt, denn die Natur zieht sich in diesen Monaten meistens zurück, um sich gegen die Kälte zu wappnen und ihre Kräfte fürs Frühjahr zu speichern. Jedenfalls sagte Freund Immergrün, dass er nicht bereit wäre, dies dem Wald abzuverlangen, denn Bündnisse mit Kurzlebigen sind brüchig und ohnehin glaube ich nicht, dass er uns besonders vertraut. Aber gegen Orcs, so meinte er, wäre er durchaus bereit, die Natur auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. Wir kamen schließlich zu einer Einigung. Freund Immergrün ließ uns sogar schwören, dass wir uns daran halten. Ich hab ordentlich Bauchweh bei dieser Sache, denn solch Schwüre sind ernst zu nehmen und im Leben würd ich mich nicht mit der Natur selbst anlegen wollen. Aber da Freund Immergrün sich nur wünschte, dass wir den Forst von Kaderwulst in Ruhe lassen, was wir ja ohnehin schon tun, schien es das beste, sich seinen Wünschen zu fügen. Im Gegenzug will er den Forst unpassierbar machen. Wir dürfen ihn zwar auf dem Hauptpfad passieren, aber wehe dem, der auch nur einen Ast abknickt, eine Maus erschießt oder gegen einen der Bäume pinkelt. Ich schneid euch die Schniedel scheibchenweise ab, wenn ihr euch wagt! Dies gilt für den Dämmersturm, darüber hinaus sollen wir auch dafür sorgen, dass der Forst für andere Parteien des Gefälles tabu bleibt. Freund Immergrün versprach im Gegenzug, den Wald unpassierbar zu machen. Kein Orc und keiner ihrer Verbündeten wird ihn durchqueren können.
Zu den toten Wölfen sagte Freund Immergrün, dass sie den Forst verlassen haben, als sie zum Dienst gerufen wurden. Leider hatten wir keine Gelegenheit, näher nachzufragen. Zu erwähnen ist auch, dass die Anwesenheit des Urtums dem Wald gut zu tun scheint. Die Tiere wirken gesund und kräftig, der Natur geht es gut und wir konnten keine Spuren düsterer Einflüsse wahrnehmen.
Fjölni und ich empfehlen, den Pfad durch den Forst von beiden Seiten durch den Dämmersturm bewachen zu lassen und zugleich die Gerüchte um den Forst wieder zu schüren, um die Menschen davon abzuhalten, dort Holz zu schlagen oder zu wildern.
Dem Sturm entgegen Finnje Freitag
Sold: Finnje Freitag: Das Urtum sehen und sprechen zu dürfen kann man mit Gold gar nicht aufwiegen. Es war mir eine Ehre, dabei zu sein. Fjölni Felhammer: Fjölni will keinen Sold. Er hat diese Reise gerne unternommen, sagte er. - Grauwind schrieb:
Karpfenfang
Dem Sturm entgegen,
in diesem Bericht beschreibe ich Erfahrungen aus dem ersten Monat in Karpfenfang, erste Zukunftsvisionen und eine Liste von Dingen, die dieser Ort dringend nötig hat.
Noch bevor wir den Ort befreit haben fiel mir auf, dass er über keine vernünftige Straße verfügt und bei solchen Regenschauern nur mit Booten zu erreichen ist. Das ist inakzeptabel, daher habe ich einen mehr oder weniger detailierten Bauplan anfertigen lassen - es geht um den Bau einer überdachten, breiten Stelzenbrücke, die Überschwemmungen fortan verhindern sollte. Der Bauplan ist in den Anlagen zu finden; da ich allerdings kein Architekt bin, sollte sich irgendjemand der halbwegs Ahnung hat diesen nochmal genauer ansehen.
Desweiteren sind die Häuser der Dorfbewohner mehr als ärmlich und ich befürchte, dass sie einem heftigen Gewittersturm nicht ohne erhebliche Schäden trotzen werden. Provisorische Maßnahmen wurden bereits in die Wege geleitet, um den ein wenig entgegenzusetzen - künftig sollte man jedoch in Betracht ziehen, die Häuser mit professioneller Hilfe (darauf gehe ich noch näher ein) zu verbessern; das wird die ohnehin sehr hoffnungsvolle Stimmung der Dorfgemeinschaft erheblich verbessern.
Wo ich grade bei der Stimmung bin: Obwohl dieses Dörfchen - noch, wohlbemerkt - ein absolutes Drecksloch ist, sind die Menschen hier guter Dinge und zufrieden, jetzt wo der Dämmersturm da ist; überaus dankbares Völkchen, diese Karpfenfänger.
Wie geschrieben gibt es Dinge, die noch benötigt werden. Die weniger zahlreichen Bäume rund um die Ländereien von Dörflingen sind zwar zum Bauen geeignet, allerdings wird viel mehr davon benötigt:
- genügend Baumaterial für den Bau einer Stelzenbrücke und Verbesserungen am Ort - vernünftiges Werkzeug, Hämmer, Sägen, Nägel, Messzeuge - unbedingt einen Vorarbeiter, der die Bauarbeiten leitet und im Idealfall eine Handvoll Arbeiter, die die Dorfbewohner unterstützen
Da die Fischerei sich noch immer nicht lohnt - der Fisch bleibt ungenießbar - mussten wir bis dato mit Schalentieren auskommen, die in Küstennähe hausen. Die gehen uns aber langsam aus; Lebensmittellieferungen würden dem Ort sehr entgegenkommen. Der Anbau von Obst und Gemüse ist aufgrund der Bodenbeschaffenheit nahezu ausgeschlossen, aber ich werde veranlassen dass wenigestens ein kleines Gemüsebeet angelegt wird; vielleicht haben wir ja Glück.
Als letzten Punkt zu den Verbesserungen für den Ort führe ich eine vorerst kleine Hütte auf, in der ich mit meinem Eheweib leben kann. Den Bau jener lässt sich vermutlich mit dem spärlichen Holz in der Umgebung machen, künftig soll daraus jedoch auch ein Zuhause werden - da das aber größtenteils mich betrifft, greife ich dafür in die eigene Tasche.
Nun zur Ausbildung der Banditen: Sie haben sich angestrengt, haben sich gut geschlagen - sind ein ganzes Stück mehr diszipliniert als noch vor einem Monat. Bei der Beseitigung letzter Murlochaufen haben sie sich ihre Sporen verdient und ich würde sie als vollwertige Kämpfer bezeichnen, die noch einiges zu lernen haben. Momentan lasse ich sie um die Nahrungsmittel zu bereichern Fallen im Wald aufstellen um Wild zu erlegen und das Gebiet patroullieren. Die Zeit wird zeigen, ob sie zu einer Vorzeigetruppe werden, aber ich bin zuversichtlich. Um Bedrohungen wie Murlocs muss sich der Ort nun aber keine Sorgen mehr machen.
Ein letzter Vorschlag ist es, überall in den Ländereien des Dämmersturms Flugblätter und Aushänge zu verteilen, um für Karpfenfang zu werben. Aus diesem Ort kann man viel machen. Wer etwas erschaffen will soll nach Karpfenfang kommen; jeder der fähig ist und etwas dazu beiträgt ist willkommen.
Das war es vorerst. Wie beschrieben bin ich zuversichtlich und die Bürger von Karpfenfang sind zutiefst untertänig. Für Aufenthalte in Eisenschmiede und Sturmwind habe ich Wilhem zu meinem Stellvertreter ernannt. Er ist der Vater meines Eheweibs und besitzt innerhalb des Ortes das meiste Ansehen, weswegen die Entscheidung auf ihn fiel.
Um die Geschäftlichkeiten im Wald von Elwynn, der Winkelhütte, kümmert sich derzeit mein Buchhalter, Vincent Mullinger. Er hat genaue Anweisungen erhalten und das Personal ist darüber im Bilde, dass er im Falle meiner Abwesenheit das Sagen hat. Während meines Alteracaufenthalts werden sämtliche Dokumente und Zahlungen für den Dämmersturm weiterhin vom selben Boten überbracht.
Insofern: Dem Sturm entgegen!
gez., Jon Fischer von Karpfenfang - Orodaro schrieb:
- <In den Akten Hendrick Heinekens findet sich eine Abschrift der Antwort auf Jon Fischers Schreiben.>
Antwort nach Karpfenfang
Seid gegrüßt, Jon Fischer von Karpfenfang, Statthalter des Dämmersturms in und von Karpfenfang, Befreier von Karpfenfang und - wenn Ihr denn mögt - auch der Schrecken der Murlocs,
ich habe Euer Schreiben erhalten und eine Eskorte mit Kartoffelsäcken, Getreide, Saatgut für das geplante Gemüsebeet, und ausreichenden Mengen an Arzneien auf den Weg gebracht. Sie wird Euch in Kürze erreichen. Sie hat außerdem die Aufgabe, eine Nachricht in Dörflingen zu hinterlassen, sodass Ihr Eure Hilfslieferungen künftig von dort beziehen werdet. Dörflingen wird Euch daraufhin mit Nahrungsmitteln und etwas Kleidung versorgen.
Ich lasse Euch außerdem Anteile am Besoldungsbudget zukommen, damit Ihr Eure Truppen angemessen bezahlen könnt.
Aufgrund der angespannten Situation mit Tobiasstadt, können wir vorerst kein Baumaterial aus dem Tobiasstädtischen Forst beziehen, während der Kaderwulstsche Forst zur verbotenen Zone erklärt wurde. Das heißt genauer gesagt, dass wir mit dem verfügbaren Baumaterial in Gorheim unseren eigenen Bedarf decken müssen. Da wir seit der Vermittlungsarbeit von Rottenmeisterin Goldschild Handelsbeziehungen nach Aiden genießen, das eine Forstwirtschaft unterhält, müsst Ihr Euch dort nach Holz für Eure geplante Brücke umsehen. Die wenigen vorhandenen Baumeister werden ebenfalls in Gorheim benötigt. Möglicherweise werdet Ihr auch diesbezüglich in der Region fündig.
Das nötige Werkzeug, einschließlich der Nägel und Messwerkzeuge werdet Ihr jedoch bald aus Gorheim erhalten.
Stünde es in meiner Macht, würde ich Euch dieser Tage gerne eine Truhe voll Gold überlassen, doch die geringen Steuern, der gestiegene Sold und nun auch noch die Vorbereitungen für Winterhauch lassen meine eigenen Kassen verebben. Der Schatzmeister wurde indes vom Kommandanten damit beauftragt, die aus Kupferdorf bezogenen Erze in eine regelmäßige Lieferung an die Allianz einzubetten, um unseren Haushalt in Alterac beständiger zu machen. Wenn das passiert ist, kann ich vielleicht etwas freigiebiger sein.
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge! Hendrick Heineken Hüter der Ländereien Rottenmeister des Dämmersturms Truppenführer der Sektion Alpha |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:23 pm | |
| - Orodaro schrieb:
Bericht der Observation von Tobiasstadt
Der anhaltenden Krise mit Tobiasstadt wegen, wurde ich damit beauftragt, den Ort zu unterwandern und alles Wissen anzureichern, dass bei einer Lösung des Streits behilflich sein könnte. Aufgrund meiner alteracschen Herkunft und meiner Kenntnisse über Land und Leute fiel die Wahl auf mich. Da Tobiasstadt dem Dämmersturm mittlerweile unfreundlich gesonnen ist, wählte ich die Tarnung eines Fellhändlers. Die nötigen Felle erhielt ich dazu vom Dämmersturm. Es waren nicht viele und sie waren dem Umstand angemessen, dass ich vorgab, von außerhalb des Gefälles zu kommen. Meine mittelalteracsche Mundart leistete dazu ihren Beitrag und ich musste nicht lügen, wenn ich meine Herkunft behauptete.
Ich quartierte mich also, ohne das man mir ans Zipferl griff, in Tobiasstadt ein. Der Bevölkerung geht es dieser Tage nicht schlecht. Die meisten sehen wohlgenährt aus und keiner hat Hunger zu beklagen. Der Grund dafür ist ein reichhaltig gefüllter Kornspeicher, an dem sich die Bevölkerung in bekömmlichen Rationen bedienen darf, wenn der jeweilige Haushalt gerade keine Überschüsse verzeichnen kann. Tobiasstadt verfügt über eine kleine Landwirtschaft, die den Bedarf des Ortes jedoch nicht vollends deckt. Jagd im Tobiasstädtischen Forst und Händler aus dem Markstädtischen Land versorgen den Ort mit weiteren Fressalien. Tobiasstadt rühmt sich derweil seiner großen Schmieden und Werkstätten, die ordentliche Arbeit leisten, wie ich bemerken konnte. Mit Eisen und Holz versteht sich das Tobiasstädtische Volk, das über dem eine günstige Forstwirtschaft betreibt, die gereichen würde, den Ort viele Male mehr mit Holz zu versorgen. Holzwaren aus Tobiasstadt gehen nach Markstadt, aber auch weiter in den Westen. Da Tobiasstadt keine Minen hat, muss es die Erze für seine Schmieden von außerhalb einkaufen. Ich fand heraus, dass es ein Abkommen mit Aiden gibt, dass die Lieferungen von Eisen mit einem Teil des frisch geschmiedeten Waffen- und Rüstzeugs vergütet werden und sich derartig also beide Orte aufrüsten können.
Im Gros der Tobiasstädter besteht kein ehrliches Interesse daran, mit irgendwem Krieg zu führen. Die Sorge, es könne zu einer Fehde mit dem Dämmersturm kommen, ist in aller Munde. Dennoch geben die Tobiasstädter viel auf ihre Unabhängigkeit und finden sich im Zwiespalt, nicht kämpfen zu wollen, aber andererseits auch nicht unter die Fuchtel des Dämmersturms zu geraten, was sie wähnen, wenn sie ihm nicht die Stirn bieten. Sie bemerken, dass der Dämmersturm in der Vergangenheit versucht hat, seinen Einfluss über Tobiasstadt zu vergrößern und glauben, dass sie auf lange Sicht unter seine Vorherrschaft geraten, wenn sie die alte Freundschaft aufrechterhalten. So spricht es sich. Doch bei manch einem waren der Verlust des großen Njörn Cherusk, die eigenartigen Verwickelungen mit Margarete von Bauergard oder die Anbandelungen mit der Horde im Rat von Markstadt ausschlaggebend, dass sich Vorbehalte gegenüber dem Dämmersturm entwickelten. Es ist demnach weniger ein einziger Vorfall als doch vielmehr das Gesamtbild, dass die Tobiasstädter gegen den Dämmersturm aufgebracht hat.
Tobiasstadt wird zur Zeit dieses Berichtes von drei Männern angeführt, die gemeinsam einen Stadtrat bilden. Diese Männer heißen Kenno Tifferl, Bardock Kohlschlucht und Vincent Dürer. Kenno Tifferl ist der Vorsprecher der Schmiedezunft von Tobiasstadt und ein angesehener Bürger. Er vertritt vor allem die gewöhnlichen Einwohner und Handwerker, die keinen Kampf aber die Unabhängigkeit der Stadt aufrechterhalten möchten. Bardock Kohlschlucht ist der neue Hauptmann der Cherusker Fahne und daher oberster Verteidiger der Stadt. Die Fahne weiß, dass sie einen Krieg gegen den Dämmersturm nicht gewinnen kann, doch sie ist bestrebt, den Ort aufzurüsten und zu einem unappetitlichen Gegner zu machen. Sie fürchten die Schlacht nicht. Vincent Dürer ist uns bekannt. Er war der Hauptmann des Helmstahls, einem Söldnerbanner aus Lordaeron. Nachdem er sich vom Dämmersturm abgewandt hatte, half er Aiden und Lichtnah im Kampf um ihre Unabhängigkeit. Er gewinnt durch diesen Umstand großes Ansehen, da er die Geschichte für sich beanspruchen konnte, er wäre ausschlaggebend in der erfolgreichen Rebellion gewesen. Da die meisten seiner Männer jedoch getötet wurden, hat er eine neue Schar aus Vagabunden versammelt, die ebenfalls als Helmstahl auftritt. Sein militärisches Wissen ist sehr gefragt und ich muss nicht hinzufügen, dass er den Dämmersturm verabscheut und ihm gerne im Scharmützel entgegentreten möchte.
Die Truppenstärke von Tobiasstadt ist der des Dämmersturms weit unterlegen. Ich konnte eine Rotte der furchteinflößenden Cherusker zählen, die allesamt viele Schlachten gesehen haben. Doch ihre Zahl ist so gering, dass ich überzeugt bin, eine Speerwand des Dämmersturms könne sie umzingeln und mit Leichtigkeit niedermachen. Zur Cherusker Fahne kommen etwa zwanzig freiwillige Bürger, die den Umgang mit verschiedenen Waffen üben, aber über keine echte Kampferfahrung verfügen. Der neue Helmstahl zählt dazu etwa zehn Mann, sodass insgesamt mit nicht mehr als dreieinhalb Dutzend Waffenträgern zu rechnen ist. Sie alle tragen allerdings Waffen und Rüstungen von tödlicher Schärfe, erlesener Härte und beachtlicher Widerstandskraft.
Es gibt Anstalten, dass Tobiasstadt eine Palisade errichtet, die fertig sein wird, wenn wir ein Unternehmen gegen sie beginnen. Auf dem Tobiasstädtischen Pass ist man sogar mit einer Steinmauer und einem Turm zugange, doch deren Fertigstellung wird noch eine Weile dauern. Auch weil Tobiasstadt keinen eigenen Steinbruch hat. Den Wegzoll betreffend scheint sich Tobiasstadt sehr genau auszusuchen, wen es besteuert und wen nicht. Ich wurde nicht behelligt, als ich die Stadt betreten und wieder verlassen wollte.
Ich bemerke sechs Baulichkeiten, die von Belang sind. Das Rathaus, wo viel Papierzeug aufbewahrt wird und eine geringe Steinmauer als Rückzugspunkt dienen mag. Die Waffenkammer, wo sie Waffen und Rüstzeug lagern. Den Kornspeicher, wo die Stadt einen geraumen Teil seiner Fressalien bewahrt. Die drei großen Schmieden des Ortes, wo Waffen, Rüstzeug aber auch anderes Eisenzeug hergestellt werden und die Werkstätten, die sich auf viele Formen der Baumeisterei, Tischlerei und Schreinerei verstehen. Fünf davon haben eine ansehnliche Größe.
Damit schließe ich meinen Bericht. Den Preis der Felle konnte ich durch regen Handel wieder hereinholen. Pflichtbewusst reiche ich das Geld ein.
Dem Sturm zu und entgegen!
Hugo Pfeifer Mitläufer des Dämmersturms
Besoldung
Hugo Pfeifer: 4 Goldmünzen, 20 Marken - Grauwind schrieb:
- Seltsame Geschehnisse im Dämmerwald
In Folge eines kleinen, von Rottenmeisterin Goldschild ausgerufenen Langzeittrainings von mir und Paul Jäger gelangten wir in den Dämmerwald. Als Abschluss und einzige tatsächliche Herausforderung dieses Trainings beschloss ich, einen Jünger der dunklen Künste - vorzugsweise per Steckbrief - ausfindig zu machen. Auf dem Weg nach Rabenflucht aber stießen wir auf einen Nekromanten und seine Schar aus ungefähr eineinhalb Dutzend hirnloser Ghule.
Fluchtmöglichkeiten blieben aus, da der Nekromant von seinem dunklen Ritual abließ und seine Ghule auf uns hetzte. In diesem Ritual betete er zusammen mit drei schattenhaften Wesen ein Feuer an, über dem sie einen glühenden Mann auf abscheuliche Weise mit ihrer Magie am Leben erhielten. Es wirkte, als würden sie aus seinem Leid Kraft schöpfen. Als wir entdeckt wurden vermischten sich die drei Wesen zu einem und strömten, einer dunklen Energie gleich, in den Nekromanten. Beim Kampf gegen die Ghule, die weniger ein Problem waren als die finsteren Zauber des Nekromanten, schien es, als würde er weiterhin Kraft aus dem Leidenden schöpfen, welcher unter Qualen markerschütternd schrie. Es war seltsam. Den Nekromant umgab dieser Schatten wie ein Schild und selbst nach dem Büßerfeldzug und allem, was ich dort erlebt habe, ist es mir schleierhaft mit welchen Mächten sich dieser Totenbeschwörer eingelassen hat.
Als sich der Kampf dem Ende neigte und seine untoten Diener fielen richtete sich der Schatten, so will ich meinen, gegen ihn selbst, in Form von leerenartiger Magie, mit der der Totenbeschwörer Paul Jäger und mir zusetzen wollte. Das Glück - oder aber die Macht, die den Magier leitete - war wohl auf unserer Seite. Kurz bevor ich meine Klinge in das dunkle Herz des Nekromanten stieß, verließ ihn die schattenhafte Präsenz, man könnte sagen sturzbachartig und manifestierte sich zuerst pfützenartig auf dem Boden, einem Ereignishorizont gleich und formte sich schließlich selbst zu einem fleuchenden Ungetüm.
Jäger und mir gelang es zwar, dieses Unding zu attackieren, allerdings war es von derartiger Transparenz, dass es ihm kaum schadete. Als es mich das letzte Mal angriff und dabei scheiterte, schwand seine Form erneut und dieses Wesen fiel wie ein fallengelassener Umhang auf den Boden, wo es schließlich in Sekundenbruchteilen vollkommen dahinschwand; zeitgleich starb der Mann auf dem Scheiterhaufen und sein Geschrei verstummte.
Ich habe unzählige Kämpfe gegen derlei Mächte hinter mir, aber nie ist mir etwas derartiges untergekommen. Es schien, als hätte dieses Wesen - und es sah sehr nach den Mächten der Leere aus - Besitz vom Nekromanten ergriffen, um sich dessen Fähigkeiten als Totenbeschwörer zu eigen zu machen. Um mir ein Urteil darüber zu bilden, wie es dazu kam, fehlt mir die Fachkenntnis; ein Magiekundiger sollte sich Gedanken darüber machen. Eventuell wird dieses Wesen erneut auftauchen und sein Unwesen treiben. Der Kopf des Nekromanten brachte bei der Nachtwache zehn Goldstücke und ich bin mir sicher, dass die Wesenheit erneut auftauchen wird. Sollte es dazu kommen, dass wir uns dieser Angelegenheit annehmen sollten wir vorbereitet sein; außerdem macht es mich verrückt, nicht zu wissen, was das für ein Ding war.
Außerdem bitte ich alle Mitglieder die sich im Dämmerwald aufhalten darum, nach Aushängen Ausschau zu halten; womöglich wurde in der Zwischenzeit bereits ein Steckbrief geschrieben, der zu meinen Beschreibungen passt.
Insofern: Dem Sturm entgegen!
gez., Jon Fischer von Karpfenfang - Veidt schrieb:
- Bericht: Kupferliefererung nach Gnomeregan ( Dezember )
Dem Sturm entgegen!
Mit Freude kann ich davon berichten, dass ich zumindest für die nahe Zukunft einen dauerhaften Abnehmer für die monatlichen Kupfererträge aus dem Nordwestgefälle gefunden habe. Die technische Akademie von Gnomeregan wird uns jeden Monat abnehmen, was Kupferdorf gefördert hat.
Für den vergangenen Monat wurde die Kupfermenge für 456 Goldstücke an die technische Akademie verkauft.
Ich habe Rottenmeister Heineken ferner einen Brief geschickt, in dem ich vorgeschlagen habe, Minen in der verwüsteten Zone zu suchen und zu plündern. Eventuell finden sich nahe Minen abseits vom Gefälle, bei denen sich etwas Lukratives abbauen lässt. Mittels kurzer Ausflüge kleinerer Arbeitertrupps kann man so eventuell Material finden, welches die Mine von Kupferdorf nicht hergibt. Wichtig ist natürlich, dass für die Arbeiter kein Risiko besteht, in marodierende Oger oder gar in Späher der Horde zu rennen.
Alexander Veidt - Grauwind schrieb:
- Bericht des handelsbezogenen Besuchs in Aiden
Da Burg Wellenheim schon ausführliche Berichte vorliegen, halte ich mich kurz.
Nach dem Eintreffen wurde ich nach kurzem Gespräch mit einer Wache zu Ingrid von Aiden geschickt. Ich habe zwei meiner Karpfenfang-Truppe mitgenommen, damit sie als Augen und Ohren fungieren konnten. Auf dem Weg zu Ingrid fiel mir auf, dass die Stadt ordentlich aufrüstet. Sie zieht jeden wehrfähigen, jungen Mann ein, verstärkt die Palisaden und bestellt amtlich viele Katapulte. Soviel dazu.
Der Grund meines Besuchs war der Mangel an Bauholz und handwerklichen Fachleuten in Karpfenfang. Ich habe die Pläne, die ich schon nach Burg Wellenheim schickte, Frau von Aiden vorgelegt und sie legte einen Preis fest: 2000 Goldstücke - oder aber, Karpfenfang arbeitet für Aiden. Das missfiel mir aber. Ich schlug Ratenzahlung vor. Nachdem Frau von Aiden einen Zinssatz von 50 Prozent aufsetzen wollte, konnte ich sie auf 25 Prozent herunterhandeln; außerdem geht jeder zehnte Fisch, der - sobald genießbar - aus dem Lordamaere gezogen wird an Aiden. Das hielt ich für überaus annehmbar und willigte ein. So zahlt Karpfenfang nun achtzehn Monate lang rund 140 Goldstücke an Aiden, jeden Monat, und darüber hinaus, bis der See eines Tages verdunsten mag, 10 Prozent der Fischerträge an Aiden.
<Anbei ist eine Abschrift des Vertrages zwischen Karpfenfang und Aiden, unterzeichnet von Jon Fischer von Karpfenfang und Ingrid von Aiden.>
Außerdem ließ ich Frau von Aiden wissen, dass sie - sollte sie denn irgendwann Probleme haben - gut und gerne Karpfenfang oder einen anderen Ort des Dämmersturms damit behelligen darf. Ich schätze, Ingrid von Aiden hat der Handel gefallen. Hat zumindestens den Eindruck gemacht; kann mich auch täuschen. Sie kriegt einen Arschvoll Gold. Liege wohl richtig.
Wie dem auch sei: Dem Sturm entgegen!
gez., Jon Fischer von Karpfenfang - Orodaro schrieb:
Bericht vom Maskenball des Hauses Hekate in Dalaran
Wie in der zweiten Proklamation des Kommandanten verfügt, unterstützte der Dämmersturm den diesjährigen Maskenball des Hauses Hekate. Die Gastgeberin war dieses Jahr Lady Jane von Rosenfurth, die Lady Heltai Hekate vertrat. Lady Hekate war mit wichtigen Angelegenheiten in ihren Ländereien beschäftigt und konnte deshalb nicht an den Feierlichkeiten in Dalaran teilnehmen. Da es in den Vorjahren vermehrt zu Toten auf dem Ball kam und der Dämmersturm indes einen Teil der Garde der Rosenfurth im Nordwestgefälle unterhält, wo sie im Kampf gegen etwaige Invasoren behilflich ist, hat der Dämmersturm nun im Gegenzug die Hausgarde unterstützt. Der Kommandant war derweil persönlich auf den Ball eingeladen worden.
Eidträger Jon Fischer von Karpfenfang wurde zum Leiter des dämmersturmschen Gardekontingentes erklärt. Darunter befanden sich ansonsten Alexander Garcia, Aylen Thalindar, Aswin Schreckfrosch, Marc Ernst, Esteban und Feritan Grauschmied. Herr von Karpfenfang war zusätzlich mit der Aufgabe betraut, sich auf den exklusiven Feierlichkeiten nach alteracschem Adel umzusehen und sich dort vorstellig zu machen. Alexander sollte nach Kunsthändlern und Kunstschaffenden Ausschau halten, um Kontakte zu ihnen aufzubauen, während Aylen Thalindar damit betraut wurde, Lady van Haven, die Regentin des Hauses van Haven aus Hohenwacht (in Arathi) zu begrüßen, um ihr und ihrer Nation zur Rückeroberung Stromgardes zu gratulieren. Es sei vorweg gesagt, dass keine dieser Aufgaben in nennenswertem Maße erfüllt werden konnte, da andere Dinge nach mehr Aufmerksamkeit verlangten.
Die Truppe verteilte sich auf dem Gelände und unterstützte die Garde beim Einlass der Gäste, wo die diese jeweils mittels Einladungskarte nachwiesen, dass sie geladen waren. Die Feierlichkeiten selbst begannen mit einem furiosen Schauspiel, das vor allem das Bündnis zwischen dem Haus Hekate und dem Haus van Haven zelebrierte. Dem schloss sich der Eröffnungstanz an, bei dem der Kommandant Orodaro mit Lady Jane von Rosenfurth ein leidenschaftliches Zusammenspiel aufs Parkett legte, das indes das Bündnis des Dämmersturms mit dem Haus Hekate verdeutlichen konnte. Die öffentliche Reaktion war angemessenerweise stürmische Begeisterung.
Als die Feierlichkeiten daraufhin eröffnet waren und die Tanzfläche auch den anderen Gästen zugänglich wurde, begannen die Sicherheitskräfte des Dämmersturms mit akribischer Patrouille. Hierbei kam es zum Vorfall. Zwei Bedienstete des Hauses Hekate wurden auf frischer Tat ertappt, wie sie den Dirigenten und Herold des Hauses Hekate, Casper von Teichert, von der Galerie des Ballsaals in den Tod stießen. Die beiden Mörder konnten sofort gefasst und der Garde übergeben werden, während der Tote schneller von den Männern der Garde und auf die Anweisung der Gastgeberin verschwand, als das jeder auch nur einen Blick hätte riskieren können. Die schnelle Ergreifung der Mörder ist vor allem Alexander Garcia und Aylen Thalindar zuzuschreiben, welche die nahen Einsatzkräfte rasch zu koordinieren wussten. Von hier an befanden sich die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft. Während die Feierlichkeiten unbekümmert fortgesetzt wurden, kam es zur Befragung der Mörder.
Es stellte sich heraus, dass der Tote offenbar Eintrittskarten gegen beachtliche Goldsummen an Außenstehende verkauft hatte. Eine der beschuldigten Bediensteten (es waren eine Zofe und ein Schmied, die sich als Liebespaar erwiesen) hatte Von Teichert dabei beobachtet. Wie dieser dann Wind davon bekam, bedrohte er sie mehrmals, ehe es schließlich während des Maskenballs zur Eskalation kam, Von Teichert die Zofe konfrontierte und der Schmied aggressiv dazwischen ging, was zum Tod des Herolds führte. Nunmehr waren die Mörder also gestellt, doch eine neue Bedrohungslage tat sich auf. Die verkauften, irregulären Eintrittskarten konnten einem Attentäter in die Hände gefallen sein, der das Fest zu infiltrieren versucht.
Eine angeordnete Durchsuchung des Heroldbüros förderte Einladungslisten, Gold und eine (mutmaßlich nazmirische) Vodoopuppe zutage, der eine diffuse Form von schwarzer Magie nachgewiesen werden konnte. Ferner wiesen die Magier des Hauses darauf hin, dass die Aura dieser Puppe sie an eine Vasallin des Hauses Hekate erinnerte; die Lady von Ewigstein. Diese hatte lange nichts mehr von sich hören lassen und war trotz Einladung auch nicht auf dem Maskenball zugegen. Die Lady von Rosenfurth wurde über die Ermittlungen informiert, lehnte es trotz Anraten von Kommandant Orodaro, der wiederum Alexander Garcias Vorschlag folgte, jedoch ab, eine erneute Kontrolle aller Gäste mitsamt ihrer Einladungen vorzunehmen. Ferner wurde beim Einlass standardmäßig kein Abgleich mit der Einladungsliste und den vorgezeigten Einladungen vorgenommen, sondern lediglich das Vorhandensein von Einladungen geprüft. Diese Lücke, die zum Standardprotokoll der Garde gehörte, machte es Personen mit falschen Einladungskarten erschreckend leicht, das Fest zu infiltrieren. Es blieb vorerst nichts anderes übrig, als weitere Befragungen und Durchsuchungen der Räumlichkeiten Teicherts durch die Hausgarde abzuwarten. Während der Kommandant sich des persönlichen Leibschutzes der Lady von Rosenfurth annahm, wurden alle Sicherheitskräfte mit verschärfter Wachsamkeit im Saal postiert, wo sie den Verlauf eines Kostümwettbewerbs überwachten. Die Lady nahm indes die Weisung an, keine Getränke aus öffentlichen Gefäßen und keine offen dargebotenen Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.
Des Nachts, wie die Lady wohlbewacht auf ihre Gemächer gebracht wurde, machte Kommandant Orodaro Bekanntschaft mit Avaliar Vivienne Berro von der Foxworth Company, die eine Nachfolgeorganisation des alten Bündnisses von Münze und Klinge darstellt. Nach einem anregenden Gespräch konnte der Kommandant den Erwerb von zwei kleinkalibrigen Feldgeschützen zum Preis von 2.400 Goldstücken sicherstellen, was in etwa zwanzig Prozent unter dem Marktpreis liegt und ferner kein Aufsehen in der zunehmend gleichgeschalteten Rüstungspolitik der Allianz erregen wird. Desweiteren wurden die alten Geschäfts- und Bündnisbeziehungen erneuert und nunmehr auf den unmittelbaren Kontakt zwischen Kommandant Orodaro und Berro zugeschnitten. Hiermit soll nicht die Arbeit der obersten Lagerverwalterin oder des Schatzmeisters untergraben werden; vielmehr geht es dabei um die Mängel älterer Praktiken, bei denen Unterhändler des Dämmersturms in Sturmwind vermitteln sollten. Da das nur mäßig funktioniert hat, wird die Korrespondenz der Führungskräfte nun direkt stattfinden, um dann auf die zuständigen Verwaltungsebenen abgetragen zu werden.
Der zweite Tag des Balls begann mit einer Eröffnungsrede der Lady von Rosenfurth, auf die wiederum eine illustre Modenschau folgte. Die gezeigten Kleider (es war auch viel reizende Unterwäsche darunter) entstammten vornehmlich dem Zeichenbrett der Lady und wurden von Moana Wellington verwirklicht. An dieser Stelle ist zu bemerken, dass Rottenmeisterin Goldschild sich an diesem Anblick sicherlich erfreut hätte und für ihren vorbildlichen und langjährigen Dienst im Dämmersturm mit einer maßgeschneiderten Auswahl der Lady von Rosenfurth belohnt werden könnte.
Die zunehmenden Ermittlungsergebnisse bestätigten nur das, was man ohnehin schon wusste. Allerdings konnte mithilfe der Lady von Rosenfurth festgestellt werden, dass Herr von Teichert den Einladungslisten - mit dem unreflektierten Segen der Lady - einige Namen hinzugefügt hatte. Es wurde darüber hinaus ein Notfallplan beschlossen, Lady von Rosenfurth im Falle eines Anschlags mittels Portalmagie zu evakuieren, während der Dämmersturm die Situation bereinigt. Mit Blick auf den Tagesplan gelang es dem Kommandanten endlich, die Lady von Rosenfurth davon zu überzeugen, eine zweite Kontrolle der Einladungen vorzunehmen, um jene Gäste, die Teichert hinzuzufügen ersucht hatte, aus der Menge zu sondieren. Um dies nahtlos in die Feierlichkeiten einzubinden, wurde die zweite Einlasskontrolle an den Ausklang einer Löwenhinrichtung gehängt, die einer Verlassenen galt, und im Vorhof des Anwesens stattfand.
Es gelang dem Dämmersturm und der Garde auf diese Weise, die verdächtigen Personen aus der Menge zu filtern. Zwar war die Lady von Ewigstein ebenfalls unter den verdächtigen Namen, befand sich jedoch nicht unter den Gästen. Stattdessen konnte nach emsiger Befragung der Verdächtigen eine Frau festgestellt werden, die den Herold von Teichert bestochen hatte, um an den Festlichkeiten des Adels teilnehmen zu können. Der Name der Frau war Valeyna Callaghan, eine Kurierin, die jedoch vorher keinen Kontakt zum Haus Hekate hatte und der ihr auch nicht nachgewiesen werden konnte. Vielmehr hatte sie Teichert per Brief kontaktiert, da das Gerücht umging, er verkaufe Einladungskarten für den Ball. Die Frau wurde diskret der Garde und schließlich der Lady von Rosenfurth übergeben. Sie schien tatsächlich nur den Prunk eines solch exklusiven Festes erfahren zu wollen und darüber hinaus keine schadvollen Absichten zu hegen. Der Kommandant riet dennoch dazu, die Frau exemplarisch hinzurichten, um zukünftige Versuche dieser Art zu unterbinden. Der Rat wurde abgelehnt.
Die Bedrohungslage wurde damit entschärft. Da Herr von Teichert eigentlich nicht als gieriger Mann zählte (wobei wir hier bisweilen nicht mit Sicherheit davon ausgehen können, dass die Lady von Rosenfurth ein sicheres Urteil darüber abzugeben vermochte; andere aber zumindest ähnliches behaupten), erschien sein gaunerhaftes Verhalten im Hinblick auf den Verkauf der Einladungen sehr bemerkenswert. Der Kommandant riet daher ausdrücklich, der Lady von Ewigstein einen Besuch abzustatten, die Voodoopuppe näher zu überprüfen und wies außerdem darauf hin, dass selbige zu einer charakterlichen Veränderung des Herolds beigetragen haben könnte. Die beiden Mörder wurden zu lebenslanger Knechtschaft für das Haus Hekate verurteilt. Der Dämmersturm konnte seinen Einsatz, lobüberschüttet und im Lichte des abschließenden Feuerwerks beenden.
Im besonderen Maße sei an dieser Stelle das schnelle Eingreifen Thalindars und Garcias erwähnt. Jon Fischer von Karpfenfang befand sich indes die meiste Zeit unter den Gästen und versuchte seine Sekundäraufgabe zu erfüllen, während die anderen Einsatzteilnehmer vortrefflich und geduldig den Saal überwachten und es zu keinen weiteren Zwischenfällen kommen ließen. Thalindar und Garcia erhalten dafür die Siegmarke, während der Rest der Truppe mit dem Scharmützeltaler geehrt wird. Alexander Garcias Beitrag zu den Ermittlungen war vortrefflich und geistesgegenwärtig. Daher erhält er zusätzlich die Sichel der verkehrten Sicht. Alle am Einsatz beteiligten Tagelöhner werden zu Mitläufern befördert. Unter dem Vorbehalt sich für regelmäßige Überprüfungen bei Rottenmeisterin Goldschild einzufinden, erhält Garcia außerdem die Klinge Goblinschreck. Sollte sich ihr Gebrauch als zu riskant erweisen, wird die Rottenmeisterin die Waffe wieder sicher verwahren. Jon Fischer von Karpfenfang erhält derweil den alten Dolch Schimmerspruchs, auf das er ihn fachgerecht in seine Prothese integrieren lassen mag. Mit diesen großzügigen Belohnungen setzt der Kommandant seine Ankündigung aus der zweiten Proklamation in die Tat um.
Der Einsatz und der Besuch des Maskenballs waren ein umfassender Erfolg. Es konnten neue diplomatische Kontakte geschmiedet sowie alte bestätigt werden. Darüber hinaus ist es dem Kommandanten zuletzt gelungen, auch mit Lady van Haven zu sprechen und ihr in gegenseitiger Sympathie zu den Erfolgen in Arathi zu gratulieren. Sold
Jon Fischer von Karpfenfang: 50 Goldstücke, 50 Marken, Scharmützeltaler, Schimmerspruch
Alexander Garcia: 50 Goldstücke, 50 Marken, Siegmarke, Sichel der verkehrten Sicht, Goblinschreck
Aylen Thalindar: 50 Goldstücke, 50 Marken, Siegmarke
Aswin Schreckfrosch: 4 Goldstücke, 20 Marken, Scharmützeltaler
Marc Ernst: 5 Goldstücke, 20 Marken, Scharmützeltaler
Esteban: 5 Goldstücke, 20 Marken, Scharmützeltaler
Feritan Grauschmied: 5 Goldstücke, 20 Marken, Scharmützeltaler
Die Auszeichnungen sind bei der Neunten Zusammenkunft auszugeben.
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Tim Orodaro Kommandant des Dämmersturms - Veidt schrieb:
- Bericht: Schutz des Anwesens der Von der Gnadens
Teilnehmer:
Jonnar McQuade ( Mitläufer, Verantwortlicher ) Alvur Goldspaten ( Tagelöhner ) Alva Lairnaugh ( Tagelöhnerin )
Ergebnis: Erfolgreich
Ablauf:
Der Auftrag sah vor, das Anwesen der Von der Gnadens während einer Geschäftsreise des Grafen und seiner Gattin vor Dieben und anderem Gesindel zu beschützen. Im Vorfeld teilte ich Alva und Alvur mit, dass wir uns auf der Straße westlich von Goldhain treffen würden, in Sichtweite der Stadt aber außerhalb von eben dieser. Ich gab beiden Heiltrank und Blendpulver, für den Fall der Fälle, dann machten wir uns auch schon auf den Weg, zu Pferd. Bei einem Wachposten erkundigten wir uns nach hiesigen Banditenbanden, doch es schien, dass die westliche Ecke des Elwynnwaldes ruhig war, wohl dank der Nähe der Weststromgarnison.
Beim Anwesen angekommen empfing uns die Haushälterin, Hanne Lore Schmitt und erklärte uns, dass Graf und Gräfin bereits aufgebrochen waren und etwa vier Tage unterwegs sein würden. Sie zeigte uns das uns zugewiesene Zimmer und gab uns zu verstehen, dass es jeden Tag um 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr Essen geben würde. Hier legte ich folgenden Plan fest: Wir würden das Essen ausnahmslos draußen zu uns nehmen. Ich würde von 3 Uhr morgens bis 6 Uhr schlafen, bis zum Frühstück. Danach würde Alva bis um 12 Uhr schlafen, bis zum Mittagessen. Nach diesem würde Alvur bis 18 Uhr schlafen, bis zum Abendessen. Und ich würde nach dem Abendessen bis 21 Uhr schlafen. Wir alle drei würden uns des Nachts also um das Haus positionieren und Wache halten. In der Küche lernten wir auch die Köchin Mojara kennen, eine sehr herzliche Zwergin. Alle anderen Hausangestellten hatten den Graf und die Gräfin begleitet. Und da es keinen weiteren Eingang außer der Haupttür gab, ließ ich mir von der Haushälterin den Schlüssel geben. Die Tür würde verriegelt sein, außer zu den Essenszeiten.
Ein Rundgang um das Haus zeigte uns leeren Hundezwinger auf der Ostseite, einen Gartenschuppen im Norden und den bereits bekannten Stall für die Pferde an der Westseite des Hauses. Alvur hatte zwei Hunde mit sich gebracht, die uns bei der Wacht helfen würden. Mein Plan war es, uns an den Ecken des Hauses zu positionieren, wo wir auch Blickkontakt zueinander aufbauen konnten. Tagsüber war das schwierig, mit einer schlafenden Person. Doch war das Haus auch nicht zu groß, als dass man keine Rufe hören würde, wenn etwas schief ging.
Der Rest des ersten Tages verlief ruhig. Am Zweiten Tag verabschiedete sich die Haushälterin, die verschiedene Geschäfte abzuwickeln hatte und nach ihrer Mutter sehen wollte. Das hat mir zwar nicht gefallen, doch ließ sie nicht mit sich reden. Sie übergab mir ihren Schlüssel. Der Tag blieb zunächst ruhig und das Wetter war mies, als ein Knall kurz vor dem Mittagessen die Aufmerksamkeit von Alvur und mich auf sich lenkte. Eine Gnomenmagierin, die sich uns als Glitter Funkelstein vorstellte, war vor dem Haus aufgetaucht. Sie war reichlich betagt und offensichtlich ziemlich zerstreut. Sie behauptete, mit der Gräfin zum Tee verabredet zu sein. Mojara konnte dies auf Anfrage von Alva bestätigen. Also ließen wir die Gnomin, die sich schon eine Woche zuvor mit dem Termin geirrt hatte, ins Haus. Dort schlief sie sich aus und verschwand dann wieder, mittels Magie. Gegen Nachmittag wurde das Wetter immer schlechter. Es begann, ordentlich zu schütten.
Ein ärmlicher Kerl tauchte auf und bat um eine Möglichkeit, sich aufzuwärmen. Er sei auf dem Weg nach Westfall, wo seine Tochter ein Kind zur Welt gebracht hätte. Natürlich war ich argwöhnisch, wollte aber barmherzig sein. Ins Haus lies ich den Kerl nicht, ließ ihn aber in den Stall, damit er sich aufwärmen konnte. Ich gab ihm etwas Nahrung, einen Heiltrank und trockene Kleidung aus meinem Rucksack. Allerdings war ich mir bewusst, dass er auch ein Spitzel sein könnte. Und so warnte ich ihn auch vor den Konsequenzen, sollte er mich belügen. Nachdem er sich einigermaßen aufgewärmt hatte, schickte ich ihn fort. Am Abend kehrte auch die Haushälterin von ihren Besorgungen zurück.
In der Nacht allerdings tauchten vor dem Haus zwei Kerle auf. Einer warf eine Brandflasche in den Stall, nachdem Alvur noch vergeblich versucht hatte, ihn zu bremsen - und ihm ein Schienbein weg geschossen hatte. Er verblutete elendig. Der andere Kerl konnte von Alvur erledigt werden. Auf der Ostseite des Gebäudes stellte ich indes drei weitere Banditen. Zwei Kerle und eine Frau. Ein Mann und eine Frau hatten das Gebäude erklommen. Ein anderer war gestürzt und hatte sich wohl den Rücken oder die Beine gebrochen, denn er konnte sich nicht rühren. Es war der Kerl, der früher am Abend bei uns untergekommen war. Ich erklärte den beiden auf den Zinnen des Herrenhauses, dass ihre Lage aussichtslos sei. Dass sie sich ergeben sollten. Und das taten sie. Sie kletterten wieder nach unten und erklärten, geschickt worden zu sein, von Friedrich Wilhelm Viktor Albert, dem enterbten und geächteten Sohn des Grafen. Er hat es auf ein Großschwert, den Verteidiger der Exilanten abgesehen, welches im Haus zu finden sein wird.
Das Banditenpaar, Helmut und Angela, kam auch unter der Voraussetzung vom Dach, dass wir sie ziehen lassen würden. Hier muss ich jedoch zu meiner Schande gestehen, dass ich die Beherrschung verloren habe. Denn abgesehen davon, dass ich die drei Banditen der Wache ausliefern wollte obwohl ich ihnen versprochen hatte sie ziehen zu lassen, griff ich Bernd an, den Kerl, der mich angelogen hatte und nun mit nutzlosen Beinen vor mir lag. Damit er nie wieder jemanden bestehlen könne, wollte ich ihm in meiner Wut die Finger abschneiden. Er ist daran gestorben. Die anderen beiden gerieten in Panik und eilten davon. Alvur, sein Gewehr und seine Hunde konnten sie nicht mehr aufhalten. Der Stall ist abgebrannt, doch zumindest die Pferde konnten wir in Sicherheit bringen.
Weitere Vorkommnisse gibt es nicht. Der Graf zeigte sich erschüttert ob der abgebrannten Stalls, doch die Haushälterin erklärte ihm, dass dies nicht unser Verschulden war. Um meinen Wutausbruch und um die entkommenen Mietschwerter tut es mir leid. Nichts desto trotz war die Mission ein Erfolg. Das Anwesen wurde beschützt und der Auftraggeber der Halunken konnte zumindest identifiziert werden. Alvur und Alva haben gute Arbeit geleistet und besonders Alvur möchte ich positiv hervor heben, aufgrund seiner hilfreichen Wachhunde und seinem Geschick mit dem Gewehr. Beide haben den Maximalsold verdient, ferne würde ich mir für Alvur eine Siegmarke wünschen.
Besoldung:
Jonnar McQuade: 4 Goldstücke 10 Marken Alvur Goldspaten 1 Goldstück, 10 Marken Alva Lairnaugh 1 Goldstück, 10 Marken
Dem Sturm entgegen Jonnar McQuade - Finnje schrieb:
Bericht über das Treffen mit dem Rat von Tobiasstadt
Teilnehmer: Viktorie Goldschild (Einsatzleitung), Jon Fischer von Karpfenfang, Jonnar McQuade, Paul Jäger, Aswin Schreckfrosch [tab=80]Lanzenträger aus Gorheim: Erwin Tulpenstrahl, Dieter Zwitschge
Verlauf: Um den Konflikt zwischen Tobiasstadt und dem Dämmersturm zu lösen und zu einer Einigung zu kommen, die beiden Seiten gerecht wird, habe ich den jüngst gegründeten Stadtrat von Tobiasstadt zum Gespräch geladen und hierfür das Gasthaus von Aiden erwählt. Es war Fischer von Karpfenfangs Rat, das Gespräch nicht in Tobiasstadt zu führen, sondern neutralen Boden anzubieten, um den Vorbehalten auf beiden Seiten entgegen zu wirken.
Rotte Goldschild versammelte sich in Gorheim, wo Fischer von Karpfenfang, der das Gasthaus in Aiden für unseren Anlass reserviert hat, zu uns stieß. Um unsere Reihen auf der Reise aufzustocken, wurden uns zudem zwei Tagelöhner, Erwin Tulpenstrahl und Dieter Zwitschge, zugeteilt und begleiteten uns fortan. Ich schickte Fischer von Karpfenfang und McQuade zu Pferd voraus, um dem Rat von Tobiasstadt unsere Einladung zu überbringen und sicher zu stellen, dass sie in den richtigen Händen ankommt. Wir folgten zu Fuß. Auf dem Weg erfuhren wir von einem Bären, der sich auf dem Pass herumtreibt. Die Warnung kam uns sehr gelegen, denn als wir kurz darauf inmitten des Schnees und einem eisetzenden Unwetter den Pass überquerten, griff uns besagter Bär an. Es ist dem mutigen Einsatz und dem bemerkenswerten Kampfgeschick Zwitschges zu verdanken, dass es bei einem kurzen Intermezzo ohne Verletzungen auf unserer Seite blieb: Während Jäger den Bären auf sich fokussierte, griff Zwitschge seinen ungeschützten Rücken an und erstach das Wildtier mit einem einzigen, treffsicheren Lanzenstich.
Nach dieser kurzen Unterbrechung konnten wir unseren Weg fortsetzen und das schlechte Wetter hinter uns lassen. Als wir Tobiasstadt passierten, fiel uns ins Auge, dass die Palisadenumzäunung fertig gestellt wurde und die Stadt bis zu Felsformationen im Süden und Norden umschließt. Die Reichsstraße führt zu einem Torhaus, das wir links liegen lassen konnten, denn es war nicht meine Absicht, über den Pass von Tobiasstadt zu reisen. Wir umgingen die Stadt und nahmen den Weg durch den Forst gen Norden, wo wir auf Fischer von Karpfenfang und McQuade stießen, die bereits auf uns warteten. Sie beschrieben das Geschehen, das sich am Stadttor abgespielt hat, als nervös und ungeordnet. Offenbar nahm man an, dass der Dämmersturm mit Kanonen und Soldaten angerückt sei, sodass Bardock Kohlschlucht, Hauptmann der Cherusker Fahne, seine Mannen zusammenrief und hinter dem Stadttor versammelte. Fischer von Karpfenfang und McQuade konnten die Situation beruhigen: Trotz der vorherrschenden Unruhe und einiger Vorbehalte von Vincent Dürer nahmen die Ratsherren die Einladung an.
Wir setzten unsere Reise fort und ließen den Forst hinter uns, um eine Auseinandersetzung mit den Patrouillen von Tobiasstadt zu vermeiden. Nahe der Ruinen von Alterszapfen schlugen wir unser Nachtlager auf. Inmitten der Nacht wurde unsere wohlverdiente Ruhe von einem Alteracer unterbrochen, der sich auf das Lager zubewegte und um etwas zu Essen bat. Da Fischer von Karpfenfang und McQuade, die zur Wache eingeteilt waren weitere Gestalten im Schnee bemerkten, schlugen sie Alarm. Wie sich kurz darauf herausstellte, handelt es sich um die Familie von Rüdiger, der mit Frau, zwei Söhnen, seinem Schwiegersohn und seiner Schwiegertochter unterwegs war. Sie sind eine der Flüchtlingsfamilien, die aus dem Osten fliehen. Ihr Dorf wurde von Murg, den sie "König von Mitterland" nennen, niedergebrannt. Das Schicksal von Rüdigers Tochter ist uns nicht bekannt, vermutlich starb sie auf der Reise oder bereits davor. Wir gaben ihnen genug zu Essen für eine Tagesreise, ich versorgte die zahlreichen Wunden, die vor allem durch die Kälte und den langen Marsch an ihnen nagten und mit etwas Geld aus meinem Beutel und einer Wegbeschreibung schickten wir sie schließlich nach Gorheim. Wenn sich die kampffähigen Männer dieser Familie dem Dämmersturm anschließen möchten, so werden sie es mit meiner Empfehlung tun.
Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise ohne weitere Zwischenfälle fort und erreichten Aiden nach einem kurzen Zwischenstop vor Dörflingen, denn sobald die Dörflinger uns erkannten, wollten sie uns nicht ohne ihren Gruß, Kuss und Segen weiterziehen lassen. Ich hielt es kurz, stellte jedoch in Aussicht, Dörflingen auf dem Rückweg einen Besuch abzustatten, nicht zuletzt, da mir zugetragen wurde, dass die Ortsvorsteherin Sarah Grau ein Kind erwartet und ich es mir nicht nehmen lassen wollte, nach ihrem Befinden zu sehen.
In Aiden richteten wir uns im Gasthaus ein und erwarteten den Rat von Tobiasstadt. Wir nutzten die Zwischenzeit, um uns ein wenig umzuhören. Es lässt sich folgendes zusammentragen und bestätigen:
Die freien Orte Aiden, Lichtnah und Tobiasstadt betonen ihre Zusammenarbeit, die sich in den bestehenden Handelsbeziehungen verdeutlicht. Aiden bezieht Katapulte aus Lichtnah und Rüstungsteile aus Tobiasstadt, das wiederrum Eisen aus Aiden bezieht. Im Westen konnte sich Hans Fenri als Herrscher behaupten. Mit dem Tod von Karl Reikwald fiel ihm die Garnison von Weisshaupt zu, sodass Fenri die verbliebenen Wolfstruppen vereinen konnte. Er bestätigte zudem die Unabhängigkeit von Aiden und Lichtnah und ließ die Orte wissen, dass er einer Zusammenarbeit entgegensieht.
Die Ratsmitglieder von Tobiasstadt erreichte Aiden zum verabredeten Zeitpunkt. Ich möchte mit einer kurzen Beschreibung der Ratsherren beginnen.
Kenno Tifferl Tifferl, Vorsprecher der Schmiedezunft und angesehener Bürger, hat ein Händchen und zwei Augen für Gold und scheint jede Möglichkeit des Verdienstes auf viele Meilen zu wittern. Er wirkt sehr gierig, aber vernünftig und scheint nicht an einem sich ausweitenden Konflikt interessiert zu sein.
Bardock Kohlschlucht Hauptmann Kohlschlucht ist als Anführer der verbliebenen Cherusker der oberste Verteidiger von Tobiasstadt. Mit seinem aufbrausenden Temperament und seinen SEHR lauten Worten macht er viel Wirbel. Seine Wut und seine Kampfeslust dirigieren sein Handeln. Er bevorzugt einen handfesten Kampf, zeigte sich jedoch weitgehend vernünftig und kompromissbereit.
Vincent Dürer Dürer ist dem Dämmersturm seit einigen Jahren bekannt und ein neues Gesicht in Tobiasstadt. Er führt die Söldner des Helmstahl an, die Tobiasstadts Verteidigung unterstützen. Mit etwa zehn Männern in seinen Reihen hat er einen geringeren Einfluss, zugleich schätzt Tobiasstadt die angebotene Hilfe. Er beschönigt seinen Einfluss, den er auf Aiden hatte, als der Ort sich zur Unabhängigkeit bekannte. Dass er bei der letzten Begegnung mit dem Dämmersturm die Flucht ergreifen musste, verschweigt er derweil. Dürer ist dem Dämmersturm gegenüber verbittert und hasserfüllt. Keine Übereinkunft konnte ihn zufrieden stellen. Er würde den Dämmersturm am liebsten aus dem Gefälle verbannen. So ruhig im Verhalten, klug und zurückhaltend wie er sich zeigt, darf man diesen Mann nicht unterschätzen.
Während eines zünftigen Mahls begannen wir das Gespräch. Ich ließ den Tobiasstädtern und damit auch Vincent Dürer Zeit, ihre Beschwerden über den Dämmersturm auszudrücken und die Forderungen von Tobiasstadt zu formulieren. Kohlschlucht sprach für Tobiasstadt und drückte aus, dass sich die Bürger übergangen fühlen, da frühere Entscheidungen der Koalitionsparteien ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht berücksichtigt haben. Durch jüngere und ältere Ereignisse lehnt Tobiasstadt die "Verbandelei" in Form von Eheschließungen ab. Dass der Wolf Salma zur Frau nahm und alle weiteren Ereignisse um ihre Person werden mit Zorn und Abscheu aufgenommen. Vincent Dürer sprach vor allem für sich selbst. Hierbei ist zu erwähnen, dass er versucht hat, Salma das Leben zu nehmen und dabei scheiterte. Dies muss in die Zeit des Büßerfeldzuges fallen, denn bisher war uns darüber nichts bekannt. Sein Vertrauen ist zutiefst verstört und er macht einen zerrütteten Eindruck. Die Forderungen von Tobiasstadt wurden ungeordnet und ohne vorherige Absprache unter den Ratsmitgliedern un den Raum geworfen und waren teilweise so absurd, dass sie nicht zur Diskussion stehen konnten (beispielsweise ein vierstelliger Zoll, wann immer wir den Pass von Tobiasstadt nehmen oder ein Verbot, in den Ländereien des Dämmersturms Schmieden zu betreiben). Die Forderungen des Dämmersturms waren klar und einfach: Der Zoll muss mit sofortiger Wirkung fallen, dann wird das Handelsembargo aufgehoben. Beide Parteien können wieder frei miteinander handeln und der Dämmersturm kann den Pass von Tobiasstadt ohne Gegenwehr oder Beschränkungen nutzen.
Nach langem Hin und Her war es mir schließlich möglich, einige Kompromisse mit den Ratsherren zu schließen, während wir uns in anderen Punkten einig waren. Ich liste die errungenen Übereinkünfte auf:
- Der erhobene Zoll fällt, wodurch das Handelsembargo aufgehoben wird und der freie Handel zwischen den Parteien wieder beginnen kann - Der Dämmersturm kann den Pass von Tobiasstadt ohne Gegenwehr oder Beschränkungen nutzen - Als Zeichen des Friedens und des guten Willens werden 2000 Goldstücke des Dämmersturms nach Tobiasstadt gebracht - Der Forst, der Tobiasstadt umgibt, wird in zwei gerechte Hälften geteilt. Eine steht Tobiasstadt zu, die andere dem Dämmersturm. Beide Parteien werden die jeweils andere in ihrem Forstbereich in Ruhe lassen - Der Dämmersturm verspricht, keine Schmiedeerzeugnisse aus Tobiasstadt an die Horde zu verkaufen oder sie freiwillig zu überlassen - Es wird ein jährliches Fest geben, das im Wechsel in Gorheim und Tobiasstadt gefeiert wird. Hierbei treten Recken beider Parteien im Duell gegeneinander an und kämpfen um ein Preisgeld - Tobiasstadt und der Dämmersturm gewähren einander freien Hande, ohne sich in Konkurrenzverhältnissen zu bewegen (bestehende Handelsbündnisse werden berücksichtigt) - Es werden Gesandte eingesetzt, um offizielle Anliegen vorzutragen und über die Einhaltung der beschlossenen Punkte zu wachen
In folgenden Punkten konnten wir noch keine Einigung erzielen:
- Die Höhe des Preisgeldes für das Turnier. Kohlschlucht schlug 3000 Gold vor - Welche Waren Tobiasstadt im Gegenzug für die Schmiedeerzeugnisse begehrt und vom Dämmersturm aus dem Süden organisiert werden können - Ein Unterpfand des Friedens. Tobiasstadt forderte, dass Rottenmeister Wellenheims und Salmas Sohn als Unterpfand des Friedens fortan in Tobiasstadt lebt. Ich habe diese Forderung abgelehnt. Der Wunsch nach einem gleichwertigen Pfand ließ sich jedoch nicht so einfach aus der Welt schaffen. Dieser Punkt muss neu verhandelt werden
Solange keine Einigung erzielt wurde, bleibt der Zoll und damit auch das Handelsembargo bestehen. Tobiasstadt ließ darüber hinaus durchblicken, dass die Stadt weiter an ihrer Verteidigung arbeiten wird, um sich mittelfristig zu einem unattraktiveren Ziel zu machen. Bemerkenswert ist auch, dass Tifferl und Kohlschlucht mit den Vereinbarungen recht zufrieden gewirkt haben, während Dürer mehr als unzufrieden gewirkt hat, sich dem Willen der anderen beiden Ratsmitglieder jedoch gebeugt hat. So uneins der Rat ist, eines scheint ihn doch zu vereinen: Alle drei Männer kamen in der Vergangenheit nicht zu ihrem gefühlten Recht oder auch "zum Zug", um es etwas banaler auszudrücken und alle drei sehen im Dämmersturm einen Sündenbock für viele Ereignisse in der Vergangenheit, was sie wiederrum in ihrem Zusammenhalt bestätigt.
Wir verließen Aiden zeitig nach dem Treffen, besuchten Dörflingen auf dem Rückweg (Ortsvorsteherin Sarah Grau erwartet Zwillinge und ist bei bester Gesundheit und Verfassung) und kehrten nach einer ereignislosen Rückreise zurück nach Gorheim.
Meine Rottenmitglieder und die beiden Tagelöhner aus Gorheim haben sich durch ihr zuverlässiges Verhalten tadellos hervorgetan. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Dieter "Bärentöter" Zwitschge, durch dessen rasches Einschreiten eine reibungslose Weiterreise möglich war. Ebenfalls ist besonders hervorzuheben, dass Jon Fischer von Karpfenfang bei den Vorbereitungen des Gesprächs eine verlässliche und einfallsreiche Hilfe war. Gemeinsam mit Jonnar McQuade ist es ihm gelungen, dem Rat von Tobiasstadt die Einladung zu überbringen und mit einer Zusage zu uns zurückzukehren. Alle drei verdienen den Scharmützlertaler für ihre Beteiligung an diesem Einsatz. Darüber hinaus möchte ich die errungenen Informationen von Hugo Pfeifer erwähnen, welche maßgeblich dazu beigetragen haben, die Gespräche mit guter Vorbereitung und einem Einblick in die Denkweise der Tobiasstädter zu führen. Einem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass sich viele der von ihm errungenen Informationen in diesem Bericht wiederfinden.
Dem Sturm entgegen! Rottenmeisterin Viktorie Goldschild
Sold und Empfehlungen Viktorie Goldschild: Soldverzicht. Mein Auftrag ist noch nicht erfüllt. Jon Fischer von Karpfenfang: 50 Gold, 30 Marken. Empfehlung: Scharmützlertaler für die guten Vorbereitungen und die Zusage von Tobiasstadt, das Treffen wahrzunehmen Jonnar McQuade: 4 Gold, 25 Marken. Empfehlung: Scharmützlertaler für die Zusage von Tobiasstadt, das Treffen wahrzunehmen Paul Jäger: 4 Gold, 15 Marken Aswin Schreckfrosch: 4 Gold, 15 Marken Erwin Tulpenstrahl: 1 Gold, 15 Marken Dieter "Bärentöter" Zwitschge: 1 Gold, 15 Marken. Empfehlung: Scharmützlertaler für das schnelle und mutige Töten des Bären. - Aylen Thalindar schrieb:
Einsatzbericht: Götterurteil
Teilnehmer: Aylen Thalindar (Söldner, Einsatzleitung) Bernd (Söldner) Paul Jäger (Mitläufer) Feritan Grauschmied (Mitläufer) Abbas (Tagelöhner)
Ziel: Das Haus Haberich in Rotkamm hat ein Götterurteil ausgerufen - einen Zweikampf zwischen dem Angeklagten und einem Champion des Klägers - um die Schuld Rodrik Eddelmuds zu beweisen, welchem die Vergewaltigung einer Cousine Haberichs vorgeworfen wird.
Ausgang: Gescheitert Verlauf: Der Hinweg nebst dem ein oder anderen, unwichtigen Hindernis Oben genannte Söldner haben sich vor den Toren Sturmwinds eingefunden, um die Reise ins Rotkammgebirge anzutreten; genauer in das Fürstentum der Haberichs, wo der Zweikampf ausgefochten werden soll. Zuvor wurden alle Teilnehmer vor der potenziellen Gefahr gewarnt, die explizit bei diesem Auftrag eine permanente Komponente ist, sofern man sich freiwillig für den Kampf melden möchte. Fakten und bereits bekannte Informationen wurden ausgetauscht, bevor der nächtliche Marsch durch Elwynn begann. Wir nahmen die übliche Handelsroute auf den gepflasterten Pfaden des Waldes, vorbei an Goldhain in Richtung Holzfällerlager. In diese Richtung kam uns eine alte Frau samt Karren entgegen, die uns vor überfallenden Banditen im Osten warnte und sie bereits scheinbar selbst um einen illegalen Wegzoll erleichtert haben. Sie erhielt unseren Dank, doch wir entschieden uns, den Pfad beizubehalten: Eine Ausweichroute in den Wald wäre zu einer holprigen Nachtwanderung oder zu einem lichterlohen Wegweiser geworden – beides deutliche Nachteile im Gegensatz zur direkten Konfrontation, sollte es geschehen.
Auf der Höhe eines zerfallenen Turmes stellten sich und tatsächlich fünf Plünderer in barrikadenartigem, versperrendem Versuch den Weg – bewaffnet mit Schwertern und Gewehren, gekleidet in Lumpen und Leder. Vorerst wurde es mit höflicher Diplomatie versucht, die mit bisher leeren Drohungen gar nicht erst bedacht wurde. Bevor die Verhandlungen vertieft werden konnten, denn niemand hatte vor, diesen Wegzoll zu bezahlen, peitschten die ersten Schüsse durch die Nacht und ich gab den Befehl zum Zugriff. Minuten später waren diese Banditen kein Thema mehr, höchstens für die patrouillierenden Wachen des Königreiches. Grauschmied und Bernd wurden verletzt, jedoch nicht kritisch, weshalb die Weiterreise nicht verzögert wurde. Abbas plünderte ein Gewehr samt Munitionsbeutel, welche der Waffenkammer des Dämmersturms hinzugefügt werden.
Ankunft im Fürstentum und klärende Worte Der weitere Weg war frei von jedweden Bedrohungen, der Übergang von Elwynn zu Rotkamm, von Zentrum zu Sumpf war problemlos. An der ersten Brücke wurde zur Bestätigung der Identität nach dem Brief Haberichs gefragt, der an den Sturm adressiert war, bevor uns Einlass in das Fürstentum gewährt wurde. Vorbeifahrende Kutschen und ein gewisses Aufgebot an Gardisten lassen darauf schließen, dass diese Veranstaltung nicht auf die leichte Schulter genommen wird, doch bei den Zuschauern und Anreisenden handelte es sich wahrscheinlich nur um den Hofstaat Eddelmuds und den der Haberichs. Der zweite Sohn des Hauses, Domenic Haberich, empfing uns vor der Burg und führte uns hinein, damit die potenziellen Streiter sich bei der von der Schandtat betroffenen Cousine vorstellig machen konnten. Grauschmied und Jäger äußerten verbal den Wunsch, nicht anzutreten – aufgrund zuvor erlittener Verletzungen und Unwohlsein, welches dem Kampf nicht zuträglich gewesen wäre. Somit wurden Bernd und Abbas als Champions des Sturmes vorgestellt. Die Cousine Haberichs machte alles außer einen geschändeten Eindruck: Gänzlich der Arroganz und dem Hochmut verfallen war sie scheinbar nur auf eines aus, unverfälschte Rache in einem recht brutalen Ausmaß. Die Kämpfer wurden über die Regelungen des Turniers aufgeklärt, aber vor allem über die eventuelle Konsequenz des Todes. Denn: Während Eddelmud bei einer Niederlage Kastration und Gefangenschaft droht, konnte Eddelmud mit dem Verlierer anstellen, was er für angemessen hielt, eine Hinrichtung vor der Menge inkludierend, sofern er darauf aus war.
Nachdem alle Angelegenheiten geklärt waren und unsere Teilnahme bestätigt war, händigte uns die Cousine eine Phiole mit flüssigem Inhalt. Gift, welches wir Eddelmud verabreichen sollten, um seine Kampfkraft zu schwächen. Ich nahm die Phiole entgegen und verstaute sie, um die Auftraggeberin nicht zu erzürnen, doch zu keinem Zeitpunkt war der Einsatz des Giftes eine Option. Der Dämmersturm hat eine gewisse Reputation, welcher nicht durch eine solche unehrenhafte Tat einen Verlust erleiden sollte. Haberich führte uns daraufhin zu den Trainingsgründen, wo wir einen Blick auf den Herausforderer werfen konnten: Ein Schwertmeister, ohne Zweifel. Auf Provokationen sowie einen eigenen Übungskampf wurde verzichtet, als auch auf das auskippen des Giftes in der drüben platzierten Wasserkanne. Stattdessen zogen wir uns für eine Unterredung zurück, um den Kämpfer des morgigen Götterurteils auszuwählen. Sowohl Abbas als auch Bernd haben sich freiwillig für diesen Kampf gemeldet, doch aufgrund mangelnder Einsicht in die Fähigkeiten erstgenannten Söldners habe ich mich für Bernd entschieden. Es sei erwähnt, dass ich durchaus allen Teilnehmern dieses Auftrages einen Sieg zugetraut hätte – doch eine Entscheidung musste gefällt werden.
Das Götterurteil Am nächsten Morgen läutete ein Horn das kommende Urteil ein: Wir fanden uns samt Haberich an einer Tribüne samt Rängen ein. Eddelmud stand bereits auf der Tribüne samt einem Schiedsrichter, woraufhin auch Bernd seinen Weg dorthin antrat. Nur wenige Worte wurden gewechselt, ein respektvolles Nicken der Kontrahenten und dann wurden auch schon die Klingen gekreuzt. Ein erbitterter Kampf brach aus, denn Eddelmud wurde jedem Gerücht gerecht, dem wir zu Hofe lauschen durften. Ein Meister der beidhändig geführten Klingen in Vollplatte gegen den bewehrten, kriegsgeschmiedeten Schlächter des Sturmes. Der Schlagabtausch war anfangs ebenbürtig und in einem ausgeglichenen Wechsel an ausgeteilten Schwerthieben und eingesteckten Klingenstreichen. Die Menge war angespannt und ruhig – als wäre dies tatsächlich keine Veranstaltung zum puren Vergnügen oder der Schaulust zugedacht, sondern ein Kampf auf Leben und Tod, der es in gewisser Weise auch tatsächlich war. Die Zeit hatte einen Stillstand, doch die Angriffe Eddelmunds kannten keinen Halt. Letztlich war es Bernd, der schwerstverletzt kapitulieren musste. Mitten in der Geste, um Gnade für den geschlagenen Söldner zu bitten, erhob ich mich bereits – doch Eddelmud wendete sich der Menge zu, keine Intention deutlich werden lassend, Bernd zu enthaupten. Eddelmud untermauerte seinen Sieg mit Worten an die Vasallen seines und des anderen Hauses, dass die Anschuldigung ungerechtfertigt sei und dieses Urteil jeglichem, menschlichen Verstand und der Vernunft trotzt. Er betitelte die Cousine (Fredaya Haberich) als die wahre Schuldige, die wohl nie zur Rechenschaft gezogen werden wird, doch sie solle durch den Tod des Söldners nicht in ihren intriganten Absichten bestätigt werden, weshalb Bernd verschont werden soll. Er schlug Bernd mit dem Schwertknauf bewusstlos und trat ihn anschließend von der Tribüne.
Die Möglichkeit stand im Raum, Eddelmud von dem Gift zu erzählen und es ihm zu zeigen, damit er handfeste Beweise gegen Fredaya Haberich vorzuweisen hat und sie anschwärzen könnte, doch mit der Entehrung Bernds – eines würdigen Gegners, welcher sich keiner Respektsbekundung zu schade war – entschied ich mich dagegen. Dieser Konflikt war nicht (mehr) unserer und kein Gewinn würde daraus resultieren. Ob der mangelnden Hilfe des haberichen Adelshauses wurde Bernd mit Verbänden erstversorgt und mit einem Heiltrank stabilisiert. Domenic Haberich organisierte uns noch einen selbst zu ziehenden Karren, auf dem der besinnungslose, verletzte Söldner nach Seenhain transportiert wurde, um sich dort einer ärztlichen Behandlung zu unterziehen. Das Fürstentum hat verlauten lassen, dass der Dämmersturm sich nicht mehr auf seinen Ländereien zu blicken hat lassen, aufgrund des Misserfolges blieb die Auszahlung des versprochenen Betrages aus, da er an die Bedingung des Sieges geknüpft war.
Es sei anzumerken, dass die Niederlage weder auf den Dämmersturm, noch auf Bernd als Kämpfer zurückzuführen ist. Rational gesehen war Eddelmud ein hervorragender Schwertkämpfer und dem Söldner dennoch durchaus ebenbürtig. Gift und Magie – sie waren valide, zur Verfügung stehende Hilfsmittel, doch als Einsatzleitung habe ich das Risiko als zu hoch empfunden und stehe zu dieser Entscheidung, sollte eine Rechtfertigung oder anderweitige Konsequenzen wegen dieser Entscheidung auf mich zukommen. Der Besoldung an alle teilnehmenden Söldner wird von mir aus eigener Tasche bezahlt, um den Aufwand zu entschädigen. Ebenso übernehme ich Bernds Arztkosten, welche in Seenhain entstanden sind.
Soldverteilung: Aylen Thalindar, Söldner: Keine Besoldung. Bernd, Söldner: [25] Goldmünzen Paul Jäger, Mitläufer: [4] Goldmünzen Feritan Grauschmied, Mitläufer: [4] Goldmünzen Abbas, Tagelöhner: [1] Goldmünze
Gezeichnet Aylen Thalindar |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:28 pm | |
| - Finnje schrieb:
Die Verlassenen marschieren.
Bericht über die Sichtung des Streitzuges der Verlassenen Teilnehmer: Viktorie Goldschild, Aylen Thalindar
Verlauf: Aylen und ich haben uns in Gorheim eingefunden, da Hans Fenri dem Dämmersturm eine Nachricht hat zukommen lassen, in der er um ein Gespräch gebeten hat und mit niemandem anderen als Aylen Thalindar sprechen wollte. Rottenmeister Heineken hielt es ebenso wie ich für angemessen, dass ich sie zu diesem Gespräch, das am Pass von Gorheim stattfinden sollte, begleite.
Wir erreichten den Pass zu Pferd. Hans Fenri, der allein zu reisen schien, kam uns entgegen. Es ist möglich, dass er sein Reisegeleit um die nächste Ecke hat warten lassen, gesehen oder gehört haben wir außer ihm niemanden. Er grüßt uns und drückt aus, dass er hoffe, der Dämmersturm habe guten Grund, ihn zu sich zu bitten. Das war nicht das, was wir erwartet hatten. Wie sich herausstellte, erhielt auch er eine Einladung mit demselben Inhalt, nur dass sie angeblich vom Dämmersturm verfasst wurde. Wer auch immer die Wege von Hans Fenri und dem Dämmersturm kreuzen wollte, hatte hierbei Erfolg. Trotz der merkwürdigen Umstände zeigte sich Fenri bereit, das Gespräch mit uns zu führen, immerhin war er ja schon da. Und auch ich sah dem mit Freude entgegen, denn die Zeit für eine Annäherung scheint reif. Doch so kam es nicht.
Ein Zauber begann, seine Kräfte zu entfalten und ergriff uns ohne Gepäck und Pferd, trug uns fort und setzte uns an einem ganz anderen Ort wieder ab. Wir befanden uns von einem Lidschlag auf den anderen auf einem halb zerfallenen Wachturm. Das Land um uns herum wirkte trübe. Schwere Nebel verdichteten den Himmel, sodass die Sonne nur zu erahnen war. Es roch modrig und ich konnte Leid spüren. Die Lethargie der Umgebung, die merkwürdige Starre der Natur wurde selbst mir begreiflich, ohne näheren Bezug zu den Kräften der Natur zu haben. Ich schätze, dass wir in Tirisfal waren. Möglicherweise auch im Silberwald. Da ich beide Länder noch nicht gesehen habe und wir in der Umgebung keine markanten Punkte ausmachen konnten, lässt es sich nur erahnen. Was wir kurz darauf zu sehen, hören, riechen und fühlen bekamen, lässt sich kaum ausdrücken. Ich werde mich sachlich halten, so wie wir die Ruhe bewahren und uns im Schutz des Turms verstecken konnten.
Wir konnten Glockenschläge vernehmen, dumpf und rhythmisch. Der Klang wurde lauter und lenkte unsere Blicke zu einer nahen Straße. Die ersten Verlassenen, die dort aus dem Nebel stiegen. über das kurze Stück der Straße gingen, das wir sehen konnten und nach einigen Metern wieder im Nebel verschwanden, waren noch leicht zu zählen. Es waren schwer gepanzerte Kolonnen, ausgerüstet mit Schwertern, Hellebarden und Armbrüsten. Ihnen folgten gemischt gerüstete Bataillons, deren Rüstungen sich von nacktem Fleisch bis zu bemerkenswert gerüsteten Kriegern erstrecken. Manche ihrer Streiter scheinen in Kästen aus Adamant zu stecken, so massiv und turmhaft war ihre Erscheinung. Je mehr Untote die Straße entlangliefen, desto schwieriger gestaltete es sich, den Überblick zu behalten. Ich bin rasch dazu übergegangen, fünfzig Stück von ihnen abzuschätzen, um ihre Anzahl zu überschlagen. Den Bataillons folgten Kolonnen aus wiederbelebten Fleischbergen, riesige Monstrositäten mit mehreren Gesichtern auf einem Kopf, mit verschiedenen Waffen in zahlreichen Händen. Teilweise wurden Plattenteile zwischen ihre Hautlappen genäht. Hinter ihnen stiegen klapprige Skelette aus dem Nebel. Nachdem auch sie an uns vorbeizogn, war ich bei schätzungsweise vierhundert Untoten angelangt.
Es folgten weitere Einheiten, die mal mehr und mal weniger geordnet marschierten. Wir sahen schwer gerüstete Krieger in Platte mit Zweihändern und Schilden. Ihnen folgten zwölf Gefangene. Menschen. Sie waren nackt, hungrig und völlig verstört, obwohl man das sicher nicht betonen muss. Man hat den Menschen Nägel in die Haut getrieben, sie mit Ketten verbunden und die Ketten zu einem riesigen Banner führen lassen, das sie zu tragen gezwungen wurden. Es war wesentlich größer als alle anderen Banner, die wir bisher gesehen haben und auf ihm war das Abbild einer brennenden, von den Verlassenen zerstörten Allianzstadt zu sehen. Darunter war zu lesen: "Dem Unsterblichen die Garde - Sargog von Andorhal".
Diesem schaurigen Bild folgten schwarze Reiter in Saronitrüstungen auf Todesrössern, doch dieser Anblick war nichts im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte. Den Reitern schloss sich eine so üble, eine so verdorbene Präsenz an, dass sie die sonstigen Eindrücke dieses Streitzuges in den Schatten zu stellen vermochte: Ein Hexer ritt daher und man musste nicht lange darüber grübeln, denn es stand ihm auf den Leib und auf die Aura geschrieben. Er trug Schriftrollen bei sich und Folianten. Einen Runenstab in der Hand. Üble Kristalle hingen an seiner Robe. Die Präsenz war so durchdringend abartig, das ich den Blick senken musste und die Gestalt, die neben ihm ritt, nicht in aller Detailtiefe erfassen konnte. Es handelte sich um einen gerüsteten Krieger. Ob Dämon oder Elitekämpfer vermag ich nicht genau zu sagen. Ihnen folgten weitere Hexer, die "Leibstandarte Drachenhund", wie auf ihrem Banner zu lesen war. Ihre gesammelte Präsenz war nicht so abartig wie die des Hexers. Ich kann nur vermuten, dass er sich Sargog von Andorhal nennt, wenn dies nicht der Name seines schaurigen Begeiters ist. Die folgenden Hexer ließen eine nahezu kutschengroße Kiste in ihrer Mitte schweben, die von zahlreichen Schlössern verschlossen war. Ihnen folgten weitere Untote, die nicht sehr gut gerüstet waren. Hier war ich bei etwa achthundert an der Zahl angelangt.
Und noch immer war kein Ende in Sicht. Es zogen Wölfe an uns vorbei, geführt von pervertiert anzusehenden Wildführern und ihnen folgten weitere Gefangene, die man teilweise an die Wagen genagelt hatte, die sie zu ziehen gezwungen waren. Es handelte sich um Nachschub- und Munitionswagen. Darunter auch Leichenwagen, die ebenfalls dem Nachschub dienen. Der letzte Karren wurde von sechs Hexern in einen Bannzauber gehüllt und von mindestens vierzig Streitern bewacht: Wir konnten darin Fässer aus massivem Material sehen. Ich schätze, dass es sich um Saronit handelt. Der Inhalt wird die Seuche oder eine Art der Seuche sein, denn wir konnten eine giftig grüne Substanz erahnen. Diesem erschreckenden Bild schlossen sich Apotheker-Rotten an. Ein abschließender Zug, das 9. Unterstadt, bildete das Schlusslicht des Zuges und ließ mich insgesamt etwa tausend Verlassene zählen.
Trotz aller Umstände blieb Hans Fenri standhaft und einigermaßen gefasst. Über einen magischen Gegenstand, den Aylen im Turm entdeckte, wurden wir zum Ausgangsort zurückgbracht. Fenri, entsprechend alarmiert, brach sofort auf, um die Vorbereitungen für diese Schlacht zuende zu führen. Ich erwarte, dass wir ihn vor Aiden sehen. Aylen und ich begaben uns zurück nach Gorheim. Während ich dort verblieb um auf den Hüter der Ländereien sowie unseren Kommandanten zu warten, begab sich Aylen zurück nach Eisenschmiede.
Ich habe anhand alter Karten versucht, den Standort des Turmes zu bestimmen. Dies war leider nicht möglich, sodass sich die Sichtung nur auf Tirisfal oder möglicherweise Silberwald begrenzen lässt. Das lässt uns einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen, bis dieser Streitzug das Gefälle und damit den Pass von Aiden erreichen wird. Wir wissen nicht, ob sie sich dem Kampf mit voller Stärke stellen oder ob eine Teilung der Truppen vorgesehen ist. Es ist somit damit zu rechnen, dass der gesamte Zug das Gefälle passieren wird.
Um die Hintergründe der magischen und rätselhaften Ereignisse zu entschlüsseln sei Eidträgern geraten, den Bericht "Bei Nacht und Nebel" von Aylen Thalindar zu lesen.
Dem Sturm entgegen! Rottenmeisterin Goldschild
Soldverteilung: Viktorie Goldschild: 100 Gold, 50 Marken Aylen Thalindar: 50 Gold, 50 Marken - Alexander schrieb:
Die goldene Gans (Bericht)
Teilnehmer: Alexander García (Söldner); Marc Ernst (Mitläufer); Merle (Tagelöhner); Abbas (Tagelöhner) Ausgang: Erfolgreich Ziel: Die Rettung und Wiederbringung der goldenen Gans sowie die Auslieferung des lebendigen Benedict Topper.
Verlauf Alle oben genannten Teilnehmer trafen pünktlich vor Winkelhütte ein. Bevor wir Jon Fischer von Karpfenfang in dem Etablissement aufsuchten, stellte man sich einander vor, denn neben einem neuen Mitglied, Merle der Tagelöhnerin, die auch mir fremd war, kannten sich die Söldner untereinander nicht. Nach diesem kurzen Geplänkel, das sich nicht als Hürde erweisen sollten, schoben wir uns an den Türsteher vorbei und fanden schon nach recht kurzer Zeit den einarmigen Bruder Wächter von Karpfenfang. Dieser führte uns wiederum nach draußen, an zwei würfelnden Wachen sowie einem Plumpsklo vorbei, direkt zu einem dicklich aussehenden, kleinen Kerl, der auf den Namen 'Tommy' hörte. Er trug starke Blessuren und war dermaßen erschöpft, dass er keine körperliche Bedrohung darstellte. Jon Fischer von Karpfenfang stellte ihn als Cousin von der Zielperson Benedict Toppers vor. Er sollte uns bei der zielgerichteten Erfüllung des Auftrages helfen. Fischer berichtete uns, dass Benedict Topper etwa zehn Männer unterhielt sowie an einer Hütte am Ufer campierte - die Informationen stammen direkt vom 'glaubenswürdigen Tommy'.
Da Fischer noch etwas im Keller zu erledigen hatte, lud er uns in die Winkelhütte ein, um letzte Vorbereitungen bei einer Mahlzeit zu treffen. Als die Teilnehmer und ich speisten, trug ich den Plan vor. Dieser wurde von diesem Nichtsnutz Marc Ernst immer wieder kritisiert, auf dass ich ihm fast die Gabel in den Nacken rammte. Wir nehmen Tommy, der zu diesem Zeitpunkt noch draußen den letzten Rest Angst aus sich scheißte auf uns wartete, als Geißel und tauschen ihn mit der goldenen Gans. Erst wenn sie in Sicherheit gebracht wurde, zünden wir die Hütte am Ufer an, locken Benedict Topper mit den anderen verwirrten Wachen heraus und schlagen in aller Schnelle zu - dabei ist zu sagen, dass die üblen Kerle bei der Übergabe nur den Tagelöhner Abbas und mich sehen, denn Marc Ernst und Merle sollten, aus der Ferne spähend, erst dann eingreifen, wenn die Situation eskaliert - geplant oder nicht.
Da alle Teilnehmer mit dem Plan einverstanden waren und Fischer kurz darauf am Tisch erschien, an dem wir uns stärkten, bereitete ich eine Ladung improvisierten Sprengstoff vor. Der Wächter von Karpfenfang machte bekannt, dass alle Teilnehmer, zur sowieso schon ausgehangenen Belohnung, eine freie Woche Auswahl an Huren in der Winkelhütte bekämen. Jon Fischer gab uns noch zu verstehen, dass 'Tommy' bei einer Falschinformation vogelfrei sei. Außerdem ist er ein gesuchter Mann, mit zwei Goldstücken Kopfgeld. Diese Information behielten wir im Hinterkopf. Wir machten uns auf, erzählten 'Tommy' von der Geißelübergabe - also er gegen die Gans - nicht aber von dem danach folgendem Angriff, wenn das Weibsstück in Sicherheit gebracht wurde. Mit einem Karren wurde der Kerl transportiert, der davor auf Befehl hin gefesselt und geknebelt wurde.
Das erste Etappenziel war Goldhain, von dort wir in Richtung Ufer laufen sollten, auf geradem Weg um die Hütte zu erreichen. Der Marsch erwies sich beinahe als ereignislos, bis Merle, die als naturverbundener Leichtfuß zum spähen in den Wald um uns geschickt wurde und um mögliche Hinterhälte oder Ähnliches vorzubeugen, uns berichtete, dass in der Nähe zwei Wildtiere, die sich verdächtig nach Bären anhören sollten, ihren Paarungstanz vollführten. Merle riet uns, bis wir sie umgangen haben, die von uns verursachte Geräuschkulisse auf ein Minimum zu reduzieren. Dies taten wir dann auch - schafften es ohne Komplikationen weiter. Vor Goldhain hielt ich die Truppe an, im Hinterkopf habend, dass wir einen gesuchten Mann auf dem Karren transportierten und ihn noch als Geißel brauchten. Wir schlugen uns mit dem Holzkarren abwärts von der Straße in den Wald.
Da die Wegweisung mehr als ungenau war, entfernte ich den Knebel von Tommy und befahl ihm, uns durch den Wald zu führen bis zum Ufer, wo die Hütte von Benedict Topper und seiner Gefolgschaft stehen sollte. Die Sinnhaftigkeit dieses Einfalls erwies sich, als Abbas nach einem längeren Marsch einige Fußspuren entdeckte, ganz in der Nähe des Nazferiti. Es sei noch angemerkt, dass wir den Karren abseits von der Straße abgestellt haben, da das Gelände, wegen tobendem Platzregen, für die Räder des Wagens ungünstig war und wir nur unnötig Zeit verlieren würden. Ich schickte Merle, die sich zuvor schon als geschickte Späherin erwies, auf dem Weg zu Goldhain sowie auf der Reise in Richtung des Ufers, los, um die Gegend auszukundschaften - Informationen sammelnd, wie viele Männer dort tatsächlich stehen, wie die Hütte aussah und ob die goldene Gans aufzufinden war. Marc Ernst wurde von mir als Eskorte für die Kundschafterin eingeteilt, der im Abstand zu ihr die umliegende Gegend absichern sollte - auch für den Fall, dass Merle entdeckt werden würde. Er erhielt dafür meine Armbrust samt Bolzen.
Abbas und ich blieben mit Tommy ein gutes Stück hinter den Fußspuren. Schon nach wenigen Minuten kehrte unsere Kundschafterin sowie ihre Eskorte zu uns zurück. Merle berichtete uns von mehreren Männern, die aber zusammen nicht die, von Tommy genannte Zahl 'Zehn' erreichten. Aber der Kundschafterin war es unmöglich in das Haus hineinzublicken - außerdem warteten einige der Banditen am Steg. Die Warterei machte uns stutzig, denn sie konnte alles bedeuten. Tommy aber konnte uns nicht sagen, was das Warten einiger Banditen am Steg zu sagen hatte. Nach kurzer Absprache ging es dann schon ans Eingemachte: Wir verfolgten den besprochenen Plan mit dem kleinen, hinzugefügten Detail, dass Merle und Marc sich nahe des Ufers aufhalten sollten um ein mögliches Floß oder Schiff auszumachen; außerdem hielt ich sie noch dazu an, erst in Reichweite zu kommen, wenn Abbas und ich mitsamt der Geißel die volle Aufmerksamkeit auf uns gezogen haben.
Mit der Geißel im Gepäck und dem Wüstenmann an meiner Seite, der eine Pistole auf den geknebelten und gefesselten Tommy richtete, gingen wir schnurstraks auf die, uns zuvor detailliert beschriebene Hütte zu. Die Kerle, die draußen standen, wurden recht schnell auf uns aufmerksam. Mehrere Pistolen- und Gewehrläufe richteten sich auf uns; auch Benedict Topper stiefelte aus der Hütte heraus und schloss auf zu seinen Männern. Sechs Banditen - ein Topper. Vier fehlten - laut Tommy's Informationen. Doch um weiter darüber nachzudenken blieb kaum Zeit, denn ich stellte bereits die Forderung, uns die Gans auszuliefern für Topper's Cousin Tommy. Doch es stellte sich heraus, dass Tommy keinerlei Wert für Topper hatte - nichtmal, als ich kurz davor war, der Geißel ein Ohr abzuschneiden; da verzog sich keine Regnung in Benedict's Gesicht. Im Schatten meiner Maske sprach ich zu meinem Nebenmann Abbas, dass Teil Zwei des Plans sofort in die Tat umgesetzt wird, im Angesicht der Tatsache, dass wir, laut Drohung, in fünf Sekunden nach Nichtübergabe des Lösegeldes für die, immer noch nicht zu sehende Gans von Kugeln durchsiebt werden würden. Ich hielt Abbas dazu an, nach meinem 'Signal' durch's Fenster der Hütte zu springen und das Weibsstück in Sicherheit zu bringen, während ich mich selbst um Benedict Topper und seine zu sehenden Gefolgsleute kümmern wollte.
Und dann ging es los. Die Geißel in die Kniekehle tretend, sprintete ich über ihr hinweg, mitten in die Banditen; Abbas hinter mir, abbiegend, klirrend in das Haus einbrechend. Meinem Ansturm unterlagen sechs der Banditen - Topper war von einem anderen Kaliber als seine Leute, denn er erwies sich als hartnäckiger Gegner. Marc Ernst schloss kurz nach Beginn des Gefechts auf und begab sich in den Nahkampf. Merle erwies sich als Naturkraft - mit einem Zauber räkelten sich Wurzeln um die Zielperson Benedict, der Augenblicke danach gefangen war. Im Haus stoß Abbas auf Widerstand: Eine Frau, wie ich im Nachhinein sah, die ein Händchen für Messer hatte. Marc Ernst ließ von mir ab und stürmte in das Haus hinein um dem Wüstenmann zur Seite zu sehen. Dort drinnen richteten sie ein Massaker an dem Weibsstück an. Zeitgleich signalisierte uns die naturverbundene Merle, dass mehrere Männer - vier an der Anzahl - auf einem Floß in Richtung des Stegs waren, alle bewaffnet mit Äxten und Gewehren; die Verstärkung, vor der uns der gefangene Topper warnte, der eifrig, aber erfolgslos versuchte, die Ranken zu erschlagen, die ihn eisern gefangen hielten. Ich selber suchte Deckung - wurde fast getroffen und ging unter Schock einige Sekunden zu Boden.
Marc Ernst trat aus der Hütte hinaus und feuerte einen Bolzen in Richtung der Verstärkung ab - dieser Angriff zeigte Wirkung, denn einer der Kerle unterlag, wahrscheinlich aufgrund des Giftes, das die Stahlbolzen trugen, dem Tod und kippte ins Wasser. Merle zündete mit einem weiteren Zauber das Boot an, weswegen die Verstärkung, die sich zu dem Zeitpunkt nur noch auf drei Mann beliefen, vorzeitig am Ufer übersetzen mussten. Doch davor richteten sich die Gewehrläufe auf Merle, die getroffen wurde und blutend zu Boden ging. Das gab mir die Zeit zu den Klingen zu greifen - der Verstärkung entgegenkommend und die drei restlichen Männer tötend.
Benedict Topper konnte sich, als ich soweit abseits von der Gruppe war, von den Wurzeln befreien. Sicher gaben sie erst nach, als Merle das Bewusstsein verlor. Doch Marc kam der flüchtenden Zielperson zuvor und nagelte ihn fest, begrub ihn unter dem eigenen Körpergewicht. Ich schloss zur Gruppe auf: Es stellte sich heraus, dass sich die Gans tatsächlich im Haus befand - bewacht von der Messerkünstlerin, die von Abbas und Marc getötet wurde.
Benedict Topper wurde auf Befehl hin von Marc Ernst das Bewusstsein genommen, während Abbas sich um Merle kümmerte, die Glück im Unglück hatte. Sie überlebte. Ich trat in das Haus zur goldenen Gans, die sich aber sträubte, mit uns zu kommen - wo wurden auch ihr die Lichter ausgepustet, damit man sie ohne Widerstand zurück zur Winkelhütte bringen konnte, nach einer kurzen Verfolgungsjagd. Wir trugen die Leichen ins Haus, plünderten sie und legten dann ein Feuer - ohne den improvisierten Schrot hätte das bei all dem Regen mit Sicherheit nicht geklappt. Tommy wiederum schaffte es zu fliehen, doch er war nicht weiter von Bedeutung. Aufgrund des wenigen Guts an Geldmitteln, die die Kerle besaßen, teilte ich die paar Silberstücke, die sich nicht mehr als auf ein Goldstück beliefen, unter den Teilnehmern auf.
Der Weg zurück verlief ereignislos. Trotz der geschwächten Merle und den ohnmächtigen Zielpersonen schafften wir es zurück zur Winkelhütte. Im Nacken das Feuer der Uferhütte. Wir schlossen unseren Auftrag ab. Der goldenen Gans war es freigestellt für Fischer zu arbeiten, weswegen sie, nach kurzer 'Absprache' einfach wieder davonlief, nachdem wir sie der Winkelhütte auslieferten.
Zusätzliche Anmerkungen:
Merle erwies sich als ausgezeichnete Späherin - mein geübtes Auge selbst und meine Fähigkeiten als Kundschafter stellte sie, zumindest solange sie sich in der Natur bewegte, in den Schatten; sie wurde nicht entdeckt und konnte uns rund um die Uhr mit Informationen eindecken. Auch war sie es, die uns vor der anbahnenden Verstärkung warnte.
Marc Ernst verhielt sich, zu meiner Überraschung, erschreckend kooperativ, trotz gelegentlich eingeworfener, nicht zur zielgerichteten Absolvierung des Auftrages helfenden, Wortfetzen. Mit dem Bolzenschuss in Richtung der Verstärkung hätte er auch einen Basilisken töten können.
Abbas folgte seinen Befehlen vorbildlich. Er bewahrte neben mir, trotz mehrerer Gewehrläufe vor uns und auf uns die Ruhe und äußerte nie sinnlose Bedenken, die meinen todsicheren Plan nur unnötig kritisieren würden - obwohl die Gans sich letztlich als wertlos herausstellte, sei die tatkräftige Rettungsaktion seinerseits hervorgehoben, ungeachtet der unbekannten Gefahr.
Obwohl der Plan aufgrund der genannten Komplikationen nicht ausgeführt werden konnte, arbeitete die Einsatztruppe effizient - trotzdem meines Wissens nach niemand von ihnen zusammen mit den jeweils anderen Teilnehmern gekämpft hatte, agierten sie als Gruppe.
Plünderungen:
- Das Lager des Dämmersturms wird mit drei schlichten, dafür nicht gebrauchten Gewehren aufgestockt
Soldverteilung
Kasse des Dämmersturms [24] Goldstücke
Alexander García, Söldner [10] Goldstücke, [20] Marken Marc Ernst, Mitläufer [4] Goldstücke, [10] Marken Merle, Tagelöhner [1] Goldstücke, [5] Marken Abbas, Tagelöhner [1] Goldstücke, [5] Marken
gez. Alexander García - Orodaro schrieb:
Die Schlacht von Aiden
Dieser Bericht fasst die Ereignisse aus der Schlacht von Aiden zusammen, in der die vereinten Kräfte des Nordwestgefälles eine Armee der Verlassenen daran hinderten, vom Dalarankrater aus das alteracsche Nordwestgefälle zu betreten. Die Armee hatte das Ziel, von dort aus auf Alterac-Stadt vorzustoßen, das zu diesem Zeitpunkt zwar von der Horde besetzt, aber von der Allianz belagert wurde. Die Streitmacht des Nordwestgefälles bestand aus Kontingenten der Städte Aiden, Lichtnah und Markstadt sowie großer Truppenteile des Wolfsheeres unter Hans Fenri, und beinahe des gesamten versammelten Dämmersturms. Eine derart vereinte Streitmacht hatte es seit den Tagen der Braut des Dämmersturms nicht mehr gegeben.
Datum: 9. Februar, zweites Jahr des Blutkrieges Ort: Aiden, Nordwestgefälle (Alterac) Ausgang: Sieg des Bündnisses von Aiden, die Verlassenen bezahlen Wegzoll und marschieren weiter
Konfliktparteien: Aiden, Lichtnah, Wolfsarmee, Markstadt, Söldnerbund Dämmersturm gegen die 2. Silberwalder Armee
Befehlshaber: Tim Orodaro (Dämmersturm), Thomas Orodaro (Andorhals Vergeltung, Markstadt), Ingrid von Aiden (Aiden), Hans Fenri (Wolfsarmee), Gottfried von Kapen (Lichtnah) gegen Hochexekutor Drachenhund, Sargog der Unsterbliche (unklar)
Truppenstärke: ~40 Rottenstärken (davon ~15 vom Dämmersturm) gegen ~100 Rottenstärken
Verluste: ~6 Rottenstärken und ~18 Rottenstärken (zeitweilig 25 durch Gefangene)
Rahmen und Vorgeschichte
Die Schlacht von Aiden steht im Kontext des Blutkrieges zwischen Horde und Allianz. Zugleich markiert sie eine wichtige Stelle in der Geschichte des Nordwestgefälles. Auf dem Höhepunkt der Invasion durch die Brennende Legion wurde die Braut des Dämmersturms gestürzt. Ihr war es gelungen, das Nordwestgefälle unter dem Banner des Dämmersturms zu vereinen, während sich große Teile seiner Streitkräfte weit entfernt auf dem Büßerfeldzug befanden. Ihr plötzliches Verschwinden hinterließ zahlreiche entgegenstrebende Interessen. Der von ihr im Westen eingesetzte Statthalter Thomas Reiter starb im Zuge der Rebellionen von Aiden und Lichtnah, worunter die Wolfsländereien an der Westgrenze in ihre Bestandteile zerfielen. Markstadt geriet unter die Herrschaft eines lordaeronschen Paladinordens namens Andorhals Vergeltung und der Dämmersturm hatte unlängst Alterszapfen beim Angriff der Dämonen verloren. Tobiasstadt und Dämmersturm hatten sich zunehmend entfremdet und im gesamten Nordwestgefälle schien die Zukunft ungewiss.
Kommandant Orodaro nahm nach Ende des Büßerfeldzuges Kontakt zu den Paladinen in Markstadt auf, wo er seinen Bruder als ihren Großmeister antraf. Aus diesem Treffen erwuchs eine enge Zusammenarbeit zwischen den markstädtischen Ländereien und dem Dämmersturm. Während Aiden und Lichtnah erfolgreich ihre neue Unabhängigkeit behaupten konnten und einander den Schulterschluss bereiteten, stritten Hans Fenri und Karl Reikwald (zwei Offiziere des Wolfsheeres) um die Herrschaft über Burg Stahlkamm, Burg Weisshaupt und Höhlingen. Hans Fenri konnte sich letztlich durchsetzen, da Reikwald einem Attentat zum Opfer fiel. Anstatt Aiden und Lichtnah anzugreifen, um die alten Wolfsländereien wieder zu vereinen, schloss er Frieden mit den Orten und bot ihnen seine Hilfe an.
Rottenmeisterin Goldschild war es indes gelungen, diplomatische Beziehungen zu Aiden aufzubauen, nachdem der Dämmersturm zuvor noch für Thomas Reiter und gegen die Rebellen eingestanden war. Sie wendete damit eine Krise ab, die sich nach der Rebellion aufgetan hatte. Der Grund dafür, dass die Verlassenen bis hierhin nie das Nordwestgefälle überfallen hatten, bestand darin, dass Aiden und Lichtnah auf Befehl des Wolfes (und später Thomas Reiters) ihre Friedhöfe den ständig anrückenden Leichenkarren hatten öffnen müssen. Dies hatte schließlich zur Rebellion von Aiden und Lichtnah geführt, deren erfolgreicher Ausgang die ständige Gefahr einer untoten Invasion aufwarf. Aidens Nachbarort, Dörflingen, unterwarf sich zur selben Zeit dem Dämmersturm, da dort ein religiöser Kult um die Braut und den Kommandanten entstanden und bis zu diesem Zeitpunkt gepflegt worden war. Goldschild konnte die Bürger von Dörflingen dazu bewegen, ihre Toten an Aidens statt zu spenden, womit dem Nordwestgefälle wieder genügend Zeit verschafft war, sich zu sortieren.
Die Zusammenarbeit zwischen Markstadt und Dämmersturm führte zum Bau einer Lordaemereflotte. Als nach dem Krieg der Dornen König Anduin den Angriff auf Lordaeron befahl, attackierten Markstadt und Dämmersturm gemeinsam die Insel Fenris, um der nahenden Allianz einen Brückenkopf zu erschließen. Der Sturmangriff auf die völlig unvorbereitete Garnison der Verlassenen war erfolgreich, doch als zur selben Zeit die Hauptstadt Lordaerons in Seuchenwolken versank und selbige bedrohlich über den Lordaemersee zogen, musste die Insel wieder geräumt werden. Große Murlocpopulationen waren ebenfalls vor der Seuche geflohen und wüteten nun an den Küsten des alteracschen Nordwestgefälles. Eine gemeinsame Offensive von Dämmersturm und Markstadt befreite die Küste von den Murlocs. Das kleine Fischerdorf von Karpfenfang, das von Jon Fischer (heute Jon Fischer von Karpfenfang) und Phaeron Pfannenschwinger befreit wurde, stellte sich daraufhin dankbar unter den Schutz des Dämmersturms, während alle anderen Küstenorte dem Einflussgebiet Markstadts einverleibt wurden.
Um das Nordwestgefälle gegen ausländische Invasoren zu schützen, gelang es Finnje Freitag und Fjölni Felhammer im Forst von Kaderwulst einen Pakt mit den dort lebenden Waldgeistern zu schließen. So das Nordwestgefälle den Kaderwulster Forst in Ruhe lasse, kein Holz schlage und ihn auch sonst nicht weiter störe, würden sich die Bäume und Tiere gegen Feinde aus dem Süden erheben, die versuchen den Wald zu durchqueren.
Aiden und Lichtnah hatten seit ihrem erfolgreichen Unabhängigkeitskampf Bestrebungen unternommen, ihre Freiheit auch in Zukunft zu behaupten. Die Orte nahmen Kontakt zu Waffenschmieden im Nordwestgefälle auf, stellten ständige Milizen auf und bauten Befestigungen entlang ihrer Ländereien. Als die Horde schließlich von Andorhal aus Alterac-Stadt besetzen konnte und die Allianz vom Hinterland aus Truppen entsandte, um die Stadt zu belagern, mehrten sich die Gerüchte, dass die Horde plane, eine Entsatzungsstreitmacht aus dem Silberwald zu schicken. Aiden wurden Informationen zugespielt, dass diese Entsatzungsstreitmacht direkt durch den Pass von Aiden und das gesamte Nordwestgefälle zu ziehen gedenkt. Diese Meldung provozierte die massive Aufrüstung des gesamten Nordwestgefälles. Aiden und Lichtnah schlossen ein Bündnis gegen die anrückende Streitmacht, dem sich bald darauf auch Markstadt, Hans Fenri und der Dämmersturm anschlossen. Nur Tobiasstadt blieb aufgrund einer anhaltenden diplomatischen Krise mit dem Dämmersturm diesem Bündnis fern. Es verkaufte Aiden allerdings Waffen aus seinen Schmieden. - Spoiler:
Aufklärung und Planung
Der Bericht Die Verlassenen marschieren schildert die Entsatzungsstreitmacht und galt schlussendlich als Bestätigung für die Gerüchte, die schon wochenlang im Land kursierten. Von diesem Bericht ausgehend begannen alle Bündnispartner ihre Truppen zu mobilisieren und vor Aiden zu versammeln. Dort bildete sich rasch ein Militärrat aus Kommandant Orodaro, Großmeister Orodaro, Hans Fenri, Ingrid von Aiden und Gottfried von Kapen. Dieser Rat beschloss einen Schlachtplan, basierend auf den von Aiden errichteten Verteidigungsanlagen.
Das Schlachtfeld wurde in vier Bereiche unterteilt, die weitläufig das Gebiet westlich von Aiden bis hin zu seinen Stadtmauern absteckten. Da das Eintreffen der Verlassenen im Winter erwartet wurde, lagen weite Teile des Schlachtfeldes im Tiefschnee, was den Einsatz von Kavallerie erschwerte. Der erste Teil des Schlachtfeldes war eine weitläufige, leicht abschüssige Schneeebene, auf der man den Aufmarsch der Untoten erwartete.
Den zweiten Teil bildete eine dahinterliegende, schwer befestigte Grabenstellung. Zwischen der Grabenstellung und der Schneeebene errichtete der Dämmersturm hunderte Sprengfallen. In der Grabenstellung selbst sollten sich von Norden nach Süden das Kontingent von Aiden mit einer Miliz und lichtnahschen Ballisten, beinahe der gesamte Dämmersturm mit zwei leichten und einer schweren Kanone und schließlich das Kontingent aus Lichtnah mit schweren lichtnahschen Katapulten befinden. Das Gros der Truppen im Graben bildeten Lanzenträger, zugleich aber auch allerlei plänkelndes Volk, die Truppen der Rotte Goldschild, die Sektion Alpha, einige Reservisten aus dem Eisenschmiedener Dämmersturm, Kommandant Orodaro und mehrere Geschützmannschaften. Dämmersturmsche Lanzenreiter sollten als ständige Sanitätskommandos und Unterstützer eingesetzt werden, ohne den Kampf zu suchen.
Den dritten Teil des Schlachtfeldes nahm der Aidener Forst ein. Darin sollten die Wolfstruppen unter Hans Fenri, sowie die Markstädter und der sie anführende Paladinorden von Andorhals Vergeltung aufmarschieren. Das markstädtische Kontingent bestand aus mehreren Regimentern Lanzenträgern und den schwer gerüsteten Paladinen, nebst der Truppen Hans Fenris, die sich aus sehr schwerer, plattengerüsteter Infanterie zusammensetzten. Durch den Wald waren sie vor den Blicken des Feindes geschützt. Für den Fall, dass der Kampf den Wald erreicht, wurden außerdem Attrappen errichtet, um den Feind zu irritieren und von größerem Widerstand ausgehen zu lassen. Zwischen dem Wald und den Grabenstellungen wurde die Rotte Veidt platziert, die das Kommando über Luftschläge aus dämmersturmschen Flugmaschinen hatte und Feindbewegungen östlich der Grabenstellungen so lange wie möglich aufhalten sollte, um Flankenschutz zu leisten und einen sicheren Rückzug aus den Grabenstellungen zu gewährleisten.
Der vierte Teil des Schlachtfeldes sollte Aiden selbst sein, das mit einem gewasserten Verteidigungssgraben, Palisaden und mehreren innerstädtischen Verteidigungsringen als letzte Zuflucht dienen konnte.
Reiter der Rosenfurth, die seit einiger Zeit zur Unterstützung im dämmersturmschen Land verweilten, wurden indes nach Süden geschickt, um beim Pass von Burg Stahlkamm ein kleines Kontingent verbliebener Wolfstruppen zu unterstützen. Zwar sprachen alle Vorzeichen für einen Durchbruch bei Aiden, doch Kommandant Orodaro und Hans Fenri wollten alle westlichen Zugänge nach Alterac abschirmen, um den Untoten kein Schlupfloch zu erlauben.
Der Schlachtplan sah vor, dass die Untoten mit eine Wegzollforderung von 250.000 Dukaten empfangen werden. Da sie diese aller Wahrscheinlichkeit nach ablehnen würden, erwartete die Verlassenen daraufhin ein Sperrfeuer der Geschütze aus den Grabenstellungen. Beim Versuch, diese zu erreichen, würden die Untoten die Grabenstellungen flankieren oder frontal angreifen. In jedem Fall hätten sie dabei durch ein weitläufiges Feld aus Sprengfallen marschieren müssen, das ihre Truppen zunehmend dezimiert. Für den unwahrscheinlichen Fall eines Frontalangriffs wurde vor den Grabenstellungen ein weiterer Graben aus hoch entzündlichem Treibstoff aufgeschüttet.
Im Falle des wahrscheinlicheren Flankenangriffs sollten die im Graben positionierten Kontingente von Aiden, Dämmersturm und Lichtnah den Feind so lange wie möglich aufhalten und dezimieren, während die Rotte Veidt ihnen den Rückzug in den Wald und Richtung Aiden freihält. Sobald dieser Rückzug kontrolliert initiiert wurde, sollten sich die Truppen hinter den Markstädtern und Wolfstruppen neu formieren, um dann geschlossen gegen die überraschten Untoten vorzugehen. Sollte auch dies die Schlacht nicht beenden, hätte sich die Streitmacht nach ausdauernden Kämpfen im Forst nach Aiden zurückgezogen, um von dort aus mit weiteren Katapulten einen zweiten Angriff zu provozieren und die Verlassenen in eine Abnutzungsschlacht zu drängen.
Es ist anzumerken, dass das gesamte Kalkül dieses Schlachtplans darauf drängte, die Untoten dazu zu bewegen, den Wegzoll zu bezahlen. Es verstand sich von selbst, dass die Entsatzungsstreitmacht nicht vollständig zu besiegen war. Doch sie hatte ja auch nicht die Absicht, das Nordwestgefälle anzugreifen. Sie wollte es nur durchqueren, um ihren Waffenbrüdern in Alterac-Stadt zur Hilfe zu eilen. Mit jedem gefallenen Untoten wäre diese Hilfe wirkungsloser gewesen - und dementsprechend galt es für die Verlassenen, möglichst unbeschadet bis nach Zentral-Alterac zu kommen. Das Nordwestgefälle konnte mit einem Sieg indes nicht nur Reichtümer erwerben, sondern gleichzeitig den Leichentribut aus Dörflingen beenden und sich selbst als Regionalmacht etablieren, die nicht einfach übergangen werden kann.
Verlauf
Die Armee der Verlassenen zeigte sich im Morgengrauen von Westen her und arbeitete sich in endlos erscheinenden Kolonnen durch den Tiefschnee. Die Bündnispartner von Aiden formierten ihre Truppen auf den geplanten Stellungen im Graben und im Wald.
Kommandant Orodaro richtete die Standarte des Dämmersturms an der heiligen Wellenheimer Lanze auf. Seit den Tagen des Büßerfeldzuges brannte ihr Licht nur noch schwach. Doch im Angesicht der drohenden Schlacht sprach der Kriegsherr das Gebet der Wellenheimer Lanze und ließ zwei gefangene Ren'dorei vor sich führen, um an ihnen das Werk des Lichts zu vollbringen. Er richtete die Kreaturen der Leere hin und darüber frohlockend verbrannte das Licht der Lanze ihre verdorbenen Leiber zu Staub und loderte heftiger denn je über das ganze Schlachtfeld herab, um den stellungnehmenden Truppen Beistand zu leisten.
Ingrid von Aiden hielt eine ergreifende Rede auf die Freiheit des Nordwestgefälles und Katapulte schossen die Forderung nach Wegzoll vor die Füße der Untoten. Die Untoten erwiderten Gelächter und formierten zahlreiche Regimenter zur Schlachtordnung, worüber das Nordwestgefälle mit schwerem Artilleriebeschuss antwortete. Nach ersten Einschlägen wurde dieses jedoch durch eine Maßnahme des Hochexekutoren Drachenhund unterbunden. Der Hexenmeister beschwor kraft einiger gefüllter Energiekristalle (die er vermutlich im Dalarankrater hatte aufladen können) und seiner eigenen verdorbenen Magie einen riesigen, halbkuppelartigen Schild aus Teufelsmagie. Dieser spannte sich über die Armee der Verlassenen und erlaubte ihr, sich in aller Ruhe in Schlachtordnung zu begeben. Magierkohorten reihten sich innerhalb der untoten Regimenter auf und öffneten indes zahlreiche Portale, die sich unmittelbar entlang der Grabenstellung auftaten.
Auf diese Weise gelang es den Untoten, die Grabenstellungen direkt zu attackieren und alle dazwischenliegenden Fallen zu umgehen. Die ausbrechenden Grabenkämpfe störten die Artilleriekommandos so weit, dass nur das Kontingent aus Lichtnah seinen Beschuss aufrechterhalten konnte, da es der Rotte Veidt gelungen war, den Feind an dieser Stelle zurückzudrängen. Dennoch dauerte es lange, bis die Rotte Goldschild und die dämmersturmschen Lanzenträgerformationen unter Hendrick Heineken Herr der Lage werden konnten. Die erste Welle der Verlassenen, die durch das Portal kam, bestand vor allem aus schwer gerüsteten Elitesoldaten der Entweihten, welche die Streitmacht des Gefälles mit riesigen Turmschilden nur so vor sich herschoben. Die Rotte Goldschild erlitt schwere Verluste und besonders die Stellung der Aidener wurde regelrecht überrannt. Auch Heinekens Kontingent litt schwer unter dem Angriff, manövrierte sich aber schnell in eine Pattsituation. Die Lanzenträger des Dämmersturms vermochten es, die Untoten in der Nähe der Portale aufzuhalten, doch sie konnten sie nicht bezwingen. Es standen sich enge Phalanxformationen und rundum gepanzerte Schildwälle gegenüber. Letztlich versagte den Männern die Ausdauer und sie ließen sich einige Meter weit bis zum Grabenabschnitt der Rotte Goldschild zurückfallen, um sich neu zu formieren. Dieser war es nach brutalen und verwüstenden Nahkämpfen gelungen, eines der Portale mithilfe von Granaten zu sprengen. Wahrscheinlich traf man dabei die Magier auf der anderen Seite, die es aufrechterhielten. Doch an anderer Stelle rückten immer mehr Untote nach und setzten die Grabenstellungen zunehmend unter Druck. Aidens Kontingent brach an den Feindmassen und musste sich vollständig zurückziehen.
Indes konnte die Rotte Veidt erfolgreich die Südostflanke der Grabenstellung halten und den Lichtnahern weiteren Beschuss ermöglichen. Dabei kamen auch erfolgreich die improvisierten Luftschläge mittels manuellem Bombenabwurf aus dämmersturmschen Transportmaschinen zum Einsatz. Außerdem wurde die Rotte Veidt von einem Kontingent todesmutiger Speerwerferinnen aus Lichtnah und einigen freigekauften Galgenvögeln aus Sturmwind unterstützt. Doch die Katapulte Lichtnahs vermochten nicht, den teufelsmagischen Schild der Untoten zu brechen. Stattdessen fiel dieser von selbst und gab den Blick auf zweimal sechs untote Regimenter frei, die hinter dutzendstarken Rotten aus riesigen Monstrositäten die Nordwest- und die Südostflanke der Grabenstellungen anpeilten. Dahinter stand eine lange Reihe aus Fleischwagen, die nun mit aufgeblähten Kadavern das Feuer eröffneten. Doch sie schossen nicht hoch zu den Grabenstellungen (möglicherweise hatten sie nicht die dafür notwendige Reichweite) sondern in den Tiefschnee zwischen sich und den Gräben. Der Rest der Armee verbarg sich hinter einem großen Felsen außerhalb der Reichweite der Artillerie des Nordwestgefälles. Die schrapnellartig explodierenden Kadaver der Fleischwagen lösten die zahlreichen vergrabenen Sprengfallen aus und hüllten das Schlachtfeld in eine Front aus Schneenebel, Gestank und Trümmerregen.
Als der Weg daraufhin frei war, rückten die beiden Kampfverbände auf die Flanken des Grabens vor. Da die Artillerie zu weiten Teilen bereits durch den Portalangriff ausgefallen war und das Kontingent von Aiden gefallen und versprengt zurück in seine Stadt floh, hatte der feindliche Kampfverband auf der Nordwestseite leichtes Spiel und einen ungestörten Vormarsch durch den Tiefschnee. Die Monstrositäten räumten die Witterung zu tiefen Schneisen beiseite, um den dahinter marschierenden Kolonnen auch diese Hürde zu nehmen.
Der Kampfverband auf der Südostseite bekam es jedoch mit der Rotte Veidt und den noch immer schießenden Katapulten von Lichtnah zu tun. Er teilte seine Armbrustschützen vom Rest, um den Beschuss auf die Grabenstellungen zu erwidern, worunter die Rotte Veidt leichte Verluste erlitt, die jedoch schnell evakuiert werden konnten. Die Katapulte Lichtnahs landeten einige schwere Treffer und die koordinierten Luftschläge Rottenmeister Veidts setzten dem flankenschlagenden Kampfverband immer weiter zu. Doch weite Teile des Schadens konnten von den voranmarschierenden, gepanzerten Monstrositäten abgefangen werden. Als der Feind auf Wurfweite war, nutzte die Rotte Veidt das zerklüftete Gelände geschickt aus, um den Feind mit Granaten einzudecken. Besonders der selbstlose Einsatz der rituellen Kriegerinnen aus Dörflingen brachte schließlich die Front der Monstrositäten zu Fall. Daraufhin schlug eine Thoriumbombe, abgeworfen aus einer Flugmaschine, im Feindverband ein und brachte diesen weiter durcheinander.
Die Lichtnaher bekämpften indes die zurückgelassenen Armbrustschützenverbände und konnten sie bis auf halbe Stärke zermürben, woraufhin diese begannen zur Front aufzuschließen, um nicht länger dem Artilleriebeschuss ausgesetzt zu sein. Es stellte sich aber heraus, dass der Schaden, den Lichtnah und Veidt angerichtet hatten, zwar beträchtlich war, jedoch ein Großteil des Vorstoßes überlebt hatte. Drum zog die Rotte Veidt sich zurück, um sich neu zu gruppieren und die Feindkräfte entlang des Waldes auszubreiten. Dort warteten die schwer gerüsteten Truppen des Wolfsheeres, die Paladine und die Markstädter auf ihren Einsatz.
In den Grabenstellungen schloss sich die schwer ramponierte Rotte Goldschild mit den Lanzenträgerformationen unter Hendrick Heineken zusammen und bildete eine neue Schlachtreihe; jenen Truppen entgegen, die das Aidener Kontingent überrannt und sie selbst zurückgetrieben hatten. Da Heineken seine Verbände rechtzeitig hatte abziehen können, waren ihm die meisten davon erhalten geblieben. Darüber hinaus hatte er seine Ausgangsposition mithilfe von dafür bereitgestellten Treibstofffässern angezündet und konnte dem Feind so das Vorrücken erschweren. Die nun nachstürmenden Verlassenen fielen vor allem einem wohlkoordinierten Granatenregen zum Opfer, den die Lanzenträger zu entfachen verstanden. Doch selbiger erschöpfte sich bald an immer wieder neu aufrückenden Feindkräften.
Kommandant Orodaro hatte inzwischen den allgemeinen Rückzug der Truppen nach Aiden und hinter die markstädtisch-wölfische Linie befohlen. Das Lazarett wurde abgebaut, die Verletzten und Toten fortgeschafft, sowie sämtliches greifbares Kriegsmaterial von der Front fortgeschafft. Unter der Führung von Jekk Nappler, Titt Wumpe und Aswin Schreckfrosch konnten auch zwei Drittel der dämmersturmschen Artillerie erfolgreich evakuiert werden. Die dritte Kanone fiel den heftigen Nahkämpfen zum Opfer, denen die Rotte Goldschild von Beginn bis Mitte der Schlacht ausgesetzt war. Nach und nach konnte die gesamte Grabenstellung von allem nicht unmittelbar Kämpfenden geräumt werden, was eine logistisch-koordinatorische Meisterleistung darstellt; gleichfalls aber auch auf den beharrlichen Widerstand der Rotte Veidt zurückzuführen ist, die bis hierhin jeden Versuch verlangsamen konnte, die Südostöffnung der Grabenstellung zu bedrängen.
Zwar gelang es der dämmersturmschen Phalanx unter Heineken und der Rotte Goldschild mehrere Feindwellen mit Granaten abzuwehren, doch ein brillsches Regiment erreichte furios den Nahkampf mit der Rotte Goldschild und ließ sie unter der Last des andauernden Kampfes schließlich zusammenbrechen. Im selben Augenblick zeigte sich ein riesiger Untoter mit flammendem Schwert und brennender Rüstung auf den Zinnen der Aidener Grabenbefestigung. Mit ihm kam der Klang jenes Kampfverbandes, der sich mit Kurs auf die Nordwestflanke in Bewegung gesetzt hatte. Ein schwer gerüsteter Moloch mit Monstrositäten, Schildwällen und Panzerbrechern. Doch wahrhaftig das Blut gefrieren ließ nur dieser eine, dieser riesige Untote hoch droben - der da stand und den Kommandanten des Dämmersturms einforderte. Es besteht kein Zweifel daran, dass der Feind suggerieren wollte, es handle sich um Sargog den Unsterblichen; jenen untoten Champion, den Kommandant Orodaro in Nordend vernichtete. Doch anstatt sich auf das Duell im Graben einzulassen, befahl der Kommandant des Dämmersturms seinen erleichterten Truppen den Rückzug. Dabei zündeten sie den Graben hinter sich an und kamen in Sicherheit, ehe der Feind zum nächsten Schlag ausholen konnte.
Auf der Südostflanke rückten die Untoten indes weiter gegen die Rotte Veidt vor, der es gelang alle verbliebenen Monstrositäten auf Distanz und daraufhin die versprengten Reste eines todesendschen Regiments im Nahkampf auszuschalten. Doch dahinter kündigte sich bereits eine Front aus zweieinhalb schwer gerüsteten Regimentern an, denen die Rotte Veidt nicht mehr gewachsen gewesen wäre. In diesem Augenblick schloss Kommandant Orodaro mit der Standarte des Dämmersturms und Resten der Rotte Goldschild zur Rotte Veidt auf, um die Schlacht zu beenden. Zwar hatten die Verlassenen augenscheinlich gerade die Oberhand, doch sie hatten schwere Verluste erlitten und waren sich noch nicht darüber im Klaren, dass das Nordwestgefälle noch ein beträchtliches Aufgebot im Wald verbarg. Während alle anderen Dämmersturmtruppen sich nach Aiden zurückzogen, formierte Kommandant Orodaro die Rotten Veidt, Goldschild, die Kriegerinnen von Dörflingen und das Oktett aus Galgenvögeln, um die Falle zuschnappen zu lassen.
Großmeister Orodaro und Hans Fenri bliesen zum Angriff, marschierten aus dem Wald und flankierten dadurch die zweieinhalb Regimenter auf der Südostflanke des Grabens. Der Kampfverband reagierte ertappt und stemmte sich dem Ansturm entgegen, während es dem Rottenverband seine geschwächte Flanke darbot. Dahinter schlossen die Armbrustschützen auf, die vor dem Artillerbeschuss der Lichtnaher geflohen waren. Orodaro, Veidt und Goldschild überrannten mit voller Wucht die geschwächte Flanke und die dahinterliegenden Armbrustschützen. Dabei konnten zwei verzauberte Arkanitklingen und eine verzauberte Armbrust erbeutet werden. So brachten sie sich hinter die Schlachtreihe der beiden Regimenter, die nach vorne hin mit den Markstädtern und Wolfstruppen kämpften. Furiose Lichtblitze und schwergepanzertes Aufeinanderkrachen kündeten vom Erfolg der Verbündeten.
Kommandant Orodaro ließ den Kessel schließen und die beiden Regimenter, die 11. Grabmalbrigade und das 9. Vergelterregiment, streckten die Waffen und gingen in Gefangenschaft, noch ehe der Feind von der anderen Flanke her die Grabenstellungen zu durchqueren vermochte. Jene Kreatur, die Sargog sein könnte, befahl den aufschließenden Untoten Halt zu machen und Hochexekutor Drachenhund ließ seine magische Stimme über dem Schlachtfeld erschallen, worin er die Schlacht beendete und sich bereit erklärte, den Wegzoll zu zahlen.
Später erreichte den Dämmersturm die Kunde, dass die Reiter der Rosenfurth an der Seite von Wolfstruppen eine Rotte von Untoten hatten abwehren können, die versucht hatte, entlang des Passes von Stahlkamm ins Nordwestgefälle einzudringen. Vermutlich, um der Streitmacht bei Aiden in den Rücken zu fallen. Folgen
Die Streitmacht der Verlassenen schickte schließlich einen Unterhändler nach Aiden, der dem Nordwestgefälle Gold und Schätze im Wert von 100.000 Dukaten überreichte. Kommandant Orodaro, Großmeister Orodaro, Ingrid von Aiden, Hans Fenri und Gottfried von Kapen unterzeichneten daraufhin einen Vertrag, der die gefangenen Verlassenen freigab, sobald die Streitmacht der Untoten das Nordwestgefälle am Perenoldhügel wieder verlassen sollte. Die Route wurde sorgsam festgelegt und jeder Kontakt zur Bevölkerung sollte gemieden werden. Die Untoten sollten das Nordwestgefälle schnell durchqueren, niemanden behelligen – und erhielten dafür freies Geleit und die Versicherung aller Mächte des Nordwestgefälles, dass niemand sie angreifen wird. Hendrick Heineken wurde damit beauftragt, die vereinten Truppen des Gefälles zu koordinieren, um die Straßen zu bewachen und sicherzustellen, dass alles nach Plan verläuft. Kommandant Orodaro fügte dem Vertrag noch hinzu, dass die Untoten nicht länger ihre Leichen von den Friedhöfen des Nordwestgefälles beziehen werden. Die Untoten erklärten sich zu diesem Zugeständnis bereit. Es vergingen keine vierundzwanzig Stunden, bis sich das Heer der Verlassenen wieder in Bewegung setzte. Sie schliefen nicht. Sie aßen nicht. Sie ruhten nicht. Doch ihre Zahl war kleiner geworden und der Ablauf gestaltete sich ganz und gar vertragsgemäß. Wenige Tage später waren sie nach Osten hin verschwunden.
Für das Nordwestgefälle bedeutete dieser Sieg, der letztlich geringere Verluste eingefordert hatte als erwartet, eine neue Epoche des Wohlstands und der Einigkeit. Auf der Asche des Schlachtfeldes begann der Kongress von Aiden, der schließlich die Koalition von Aiden und den Eidgenössischen Rat des Nordwestgefälles hervorbrachte. Somit war nicht nur ein großer Sieg über die Feinde der Lebenden errungen, sondern ein weitaus stärkerer Nachfolger der untergegangenen Koalition von Markstadt geschaffen - nicht am Ende eines untereinander geführten Streites, sondern auf den Grundfesten eines gemeinsam errungenen Sieges. Auswertung
Die Schlacht war aus militärischer Sicht ein großer Erfolg. Zwar gelang es nicht, den Feind mithilfe von Sprengfallen auszudünnen - und auch die Artillerie wurde durch das umsichtige und kriegserfahrene Agieren der Verlassenen negiert, doch der kombinierte Einsatz von gepanzerten Schlachtreihen, Plänklern, Granaten und Luftschlägen erlaubte den Truppen des Nordwestgefälles ein hohes Maß an Flexibilität und sollte in Zukunft weiter ausgebaut werden. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz der Rotte Veidt, die große Laufwege durch den Tiefschnee auf sich nahm und dem Feind verhältnismäßig große Verluste beibrachte, ohne selbst allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Ihr Erfolg führte dazu, dass der koordinierte Rückzug aus den Gräben exakt nach Plan verlief. Die vom Rottenmeister angeordneten Luftschläge konnten dem Feind empfindliche Verluste beibringen und sollten weiter ausgebaut werden. Doch auch der Einsatz der Lanzenträger unter Hendrick Heinekens Befehl und der aufopferungsvolle Kampf der Rotte Goldschild sind hier zu würdigen. Erstere zeigten erstmals die geballte Kraft der dämmersturmschen Phalanx in Kombination mit taktischem Sprengstoff, während es der Rotte Goldschild als einzigem Kampfverband gelang, den direkten Nahkampf mit den Untoten siegreich zu überstehen, ohne ihre Stellung aufgeben zu müssen, wobei sie zuletzt sogar eines der Portale schließen konnte. Wäre der Rotte dieser harte Abwehrkampf nicht gelungen, hätte man den Graben früher aufgeben müssen, was möglicherweise zu einem Zusammenbruch der gesamten Schlachtordnung geführt hätte. Soldverteilung Per Proklamation des Kommandanten wurden alle beteiligten Streitkräfte mit dem doppelten Maximalsold entlohnt. (Auszeichnungen folgen noch.)
Viktorie Goldschild: 600 Goldstücke, 80 Marken, Rubinschädel
Alexander Veidt: 600 Goldstücke, 80 Marken, Rubinschädel, Ehrensiegel
Hugo Pfeifer: 100 Goldstücke, 50 Marken, Rubinschädel
Phaeron Pfannenschwinger: 100 Goldstücke, 50 Marken, Rubinschädel, Zwillingsdrache
Finnje Freitag: 100 Goldstücke, 50 Marken, Rubinschädel
Jon Fischer von Karpfenfang: 200 Goldstücke, 50 Marken, Rubinschädel, Siegmarke
Alexander Garcia: 100 Goldstücke, 50 Marken, Rubinschädel, Siegmarke
Isirion Grünauge: 100 Goldstücke, 50 Marken, Rubinschädel
Marc Ernst: 8 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel, Scharmützeltaler
Aswin Schreckfrosch: 8 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel
Feritan Grauschmied: 8 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel
Jessica Lichtenherz: 8 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel
Jonnar McQuade: 8 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel
Belphegør Eisenhaut: 3 Goldstücke, 20 Marken, Rubinschädel
Abbas: 3 Goldstücke, 20 Marken, Rubinschädel
Alva Lairnaugh: 3 Goldstücke, 20 Marken, Rubinschädel
Alvur Goldspaten: 3 Goldstücke, 20 Marken, Rubinschädel, Siegmarke
[Darunter folgt eine mehrere Ellen lange Liste mit den Bezahlungen und Auszeichnungen der Alteracverbände des Dämmersturms.]
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge.
Das Skriptorium <An dieser Stelle ist ein Zettel angebracht, der auf die großflächige Operation "Schwarzer Ritter" verweist, die auch während dieser Epoche stattgefunden hat.> |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:31 pm | |
| - Finnje schrieb:
Der Fall (von) Tobiasstadt Auftrag: Im Rahmen der andauernden Krise von Tobiasstadt hat sich die Stadt dazu entschlossen, sich nicht an der Schlacht von Aiden zu beteiligen. Die Koalitionsparteien reagierten mit einem ausgeweiteten Handelsembargo auf diese Situation, sodass Tobiasstadt sich für einige Wochen selbst versorgen musste. Trotz der hieraus entstandenen Entbehrungen für die Bürger lenkten die Ratsherren nicht ein. Sie entschieden, den Pass von Tobiasstadt für alle Reisenden zu sperren. Der Stadt wurde die Möglichkeit einer Entschädigungszahlung von 30000 Gold an die Koalitoonsparteien eingeräumt, um für den Schaden aufzukommen, der durch unterbrochene Handelsbeziehungen sowie das Fernbleiben von der Schlacht von Aiden entstand. Die Summe konnte entweder in Raten oder durch die Handwerker der Stadt abgearbeitet werden. Darüber hinaus forderte die Koalition, die Ländereien von Tobiasstadt wieder kostenlos begehbar zu machen und die meisterlichen Handwerker und Schmieden von Tobiasstadt im Gefälle arbeiten zu lassen.
Sollten diese Bemühungen nicht fruchten, so sollte Tobiasstadt vom Dämmersturm mittels eines Militärschlags entwaffnet und für die Koalitionsparteien annektiert werden. Das Leben der Zivilisten sei hierbei zu verschonen, ihr Eigentum, welches die Koalition im Rahmen der Übernahme für sich beansprucht, nicht.
Ausgang: Erfolgreich
Truppenstärke:
Truppenführerin: Rottenmeisterin Viktorie Goldschild
Rotte Goldschild Eidträger Hugo Pfeifer Mitläufer Aswin Schreckfrosch
Sektion Beta Titt Wumpe (Pilot) Jamal ibn-Marask (Schredderpilot) Jek Nappler Bosco Bolzenschuss
Truppen aus Alterac 88 Lanzenträger des Dämmersturms 13 Reiter 10 Kanoniere 25 Rekruten 6 Schützen Verluste: Mitläufer Derrick Ciggory fiel auf dem Pass von Tobiasstadt im Kampf gegen den Helmstahl. Es ist seinem mutigen Einsatz zu verdanken, dass die Kampfkraft des Helmstahls schnell gebrochen werden konnte. Er starb aufrecht kämpfend als Held unter Helden des Dämmersturms. Möge das Licht ihn auf seiner letzten Reise begleiten.
Aufklärung: Da der Handel um Tobiasstadt stillstand, war es nicht möglich, Hugo Pfeifer erneut als Fellhändler in die Stadt einzuschleusen. Um einen Eindruck ihrer Verteidigungsmaßnahmen und der vorherrschenden Stimmung zu erhalten, habe ich einen gebürtigen Tobiasstädter unter unseren Alteractruppen ausfindig gemacht. Im Rahmen eines Besuches seiner Familie konnte er einige Erkenntnisse fassen, welche in die Planung mit einfließen konnten: Tobiasstadt verfügt über eine Palisadenumzäunung, eine Steinmauer im Westen und drei Türme von maximal acht Metern Höhe. Zwei Zugänge führen zur Stadt, einer über den Pass im Westen und der andere über ein hölzernes Tor im Osten. Der Helmstahl unter Vincent Dürers Leitung verfügte über fünfzehn bis zwanzig Mann. Die Cherusker Fahne unter der Führung von Bardock Kohlschlucht umfasste eine Rottengröße. Die untrainierte, wenn auch gut ausgerüstete Bürgerwehr der Stadt verfügte über etwa vierzig Mann (Siehe Bericht: (folgt)). Ob Tobiasstadt ein oder mehrere Geschütze zur Verfügung stehen, war nicht ersichtlich.
Schlachtplan: Mein Plan sah vor, die Stadt von zwei Seiten anzugreifen, sodass die Tobiasstädter gezwungen sind, ihre Truppen zu teilen und an jeder Seite der Übermacht des Dämmersturms gegenüberstehen. Hierfür habe ich den größeren Teil unserer Truppen von Gorheim aus nach Markstadt fliegen und zu Fuß gen Süden marschieren lassen, um den Pass von Tobiasstadt von Westen her zu erreichen. Das kleinere Kontingent an Söldnern näherte sich Tobiasstadt über die Ostseite, verborgen vom dichten Wald und der nächtlichen Stunde, die ich für den Angriff erwählt habe. Beide Kampfverbände verfügten über jeweils eine Kanone, mehrere Reiter, einige Rekruten und die Dämmersturmschen Lanzenträgern, welche den Kern unserer Streitmacht bildeten. Dem Zug im Osten stand zusätzlich ein Schredder zur Verfügung, um das Tor zerstören zu können. Damit dies einfacher vonstatten geht, habe ich die Männer mit Tonkrügen voller Öl und explosiven Gemischen ausgestattet. Das Öl fungierte als Brandbeschleuniger.
Der Plan sah vor, den größeren Teil der Tobiasstädter zum Pass und somit aus der Stadt zu locken, um den Hauptkampf nicht innerhalb der Stadtmauern zu führen. Hierfür sollte ein kleineres Kontingent an Streitern den Pass stürmen und einnehmen. Eine scheinbar besiegbare Anzahl an Männern, meine Anwesenheit sowie die Anwesenheit einer Kriegerin aus Dörflingen, deren Erscheinung insbesondere Vincent Dürer an Die Braut des Dämmersturms erinnern und entsprechend erzürnen sollte, sollte die Ratsherren so in Wut und Kampfeslust versetzen, dass sie sich die Gelegenheit, den scheinbar unterlegenen Dämmersturm am Pass zu schlagen, nicht entgehen lassen können. Sobald sie einen Teil ihrer Truppen auf den Pass bewegten, sollte unsere Verstärkung nachrücken. Zeitgleich sollte das Tor im Osten angegriffen werden, um die Schlinge um die Stadt zuzuziehen und die eigenen Truppen langsam in der Mitte des Ortes zusammen zu führen.
Hergang: Um den diplomatischen Bemühungen genügend Raum zu geben und zugleich auf eine neuerliche Auseinandersetzung mit den Ratsherren von Tobiasstadt zu verzichten, erhielt Tobiasstadt ein Schreiben, welches die zuvor genannten Forderungen beinhaltet und von den Koalitonsparteien unterzeichnet wurde. Der Stadt wurde zudem angeboten, die Goldschuld in Raten (600 Gold pro Monat) abzugelten. Die hierfür gesetzte Frist verstrich ohne eine Antwort aus Tobiasstadt, sodass ein Militärschlag nicht mehr abzuwenden war.
Dem Plan folgend wurde der Dämmersturmsche Schlachtzug in zwei Kampfverbände geteilt. Ich begleitete den größeren Verband, der aus etwa siebzig Mann bestand, mit dem Flieger nach Markstadt. Zeitgleich setzte sich der andere Verband mit etwa vierzig Mann über den Pass in Richtung des Forstes von Tobiasstadt ab, der ihnen bei Nacht und Dunkelheit Schutz gewährleisten sollte. Damit der Schredder durch seine Lautstärke nicht frühzeitig auffällt, folgte er etwas versetzt. In Markstadt stieß die beste Kämpferin von Dörflingen, Annika, zu uns. Auf meinen Wunsch hat Dorfvorsteherin Sarah Grau sie unter den Dörflingerinnen erwählt und zu uns entsendet, um uns während des Kampfes beizustehen. Ihre hinreißende Erscheinung und das Versprechen ihrer bezaubernden Anwesenheit stieß bei unseren Männern auf größte Gegenliebe. Besiegelt wurde ihr Beistand durch meinen Kuss und Segen - sehr zur Freude und zum Jubel der Anwesenden. Nach einer kurzen Rast brachen wir in Richtung Süden auf, wo wir nach wenigen Stunden Wegstrecke den Pass von Tobiasstadt erreichten.
Unsere Sektionäre, die ich zum Spähen vorausgeschickt habe, berichteten von zwei Wachen, die sich am Zugang zum Pass aufhielten. Ich setzte ein Kontingent aus zwanzig Dämmersturmschen Lanzenträgern und sechs Schützen ab. Die Schützen konnten die Wachen mit vergifteten Bolzen mühelos ausschalten und die Hänge des Passes erklimmen. Der Pass selbst wurde nicht besetzt gehalten und auch auf den Hängen haben sich keine Schützen versteckt, sodass wir im Schutz der Nacht unauffällig nachrücken konnten. Mit den Schützen auf Position bewegte ich die zwanzig Lanzenträger weiter auf die Stadt zu, sodass sie von den Wehrgängen aus zu sehen waren. Zugleich brachte Schreckfrosch die große Kanone in Stellung, um den steinernen Turm auf der Westseite unter Beschuss zu nehmen. Zusammen mit Annika, die ihren von Hautbildern verzierten Leib hoch zu Ross und unverhüllt präsentierte (wieder sehr zur Freude der Anwesenden) und umgeben von sechs Eidträgern, die unsere Leibwachen waren, ließ auch ich mich blicken. Da jedes Hautbild auf Annikas Leib die Geschichten der Schlachten und Siege des Dämmersturms erzählt, war auf den ersten Blick ersichtlich, zu wem sie gehört und unter wessen Schutz sie steht. Ich wusste, dass ihr unverhüllter Anblick, der nur allzu sehr an Die Braut des Dämmersturms erinnerte, Dürer mindestens ein Dorn im Auge sein wird und habe gehofft, dass mein Erscheinen sein Übriges dazu tun wird. Dieser Plan ging auf.
Tobiasstadt reagierte nicht damit, sich hinter seinen Mauern und Türmen zu verschanzen. Das Stadttor öffnete sich und heraus trat kein anderer als Vincent Dürer mit all seinem Zorn und seiner Verbitterung. Er war bereit, dem Dämmersturm entgegen zu treten und wurde von zwanzig Söldnern des Helmstahls begleitet. Granaten aus unseren Reihen konnten beinahe die Hälfte von ihnen ausdünnen, noch ehe Stahl auf Stahl gekracht ist. Die Dämmersturmschen Lanzenträger bewährten sich während des ausbrechenden Kampfes, dem der Helmstahl nicht viel entgegen zu setzen wusste. Ohne Verzögerungen konnten sie die Verteidigung des Helmstahls durchbrechen. Während die Streiter des Helmstahls im Kampf gebunden waren, ließ ich ein Leuchtsignal absetzen und ein Horn erklingen. Dies war das Zeichen für den Kampfverband im Osten, sich auf das Tor zuzubewegen und es mithilfe des Öls, der Gemische und des Schredders zum Einsturz zu bringen. Das Horn bewegte außerdem unsere Verstärkung über den Pass, um zu den zwanzig Streitern aufzuschließen, die Reihen zu füllen und Verwundete auszuwechseln. Tobiasstadt sah sich gezwungen, seine Kampfkraft zu teilen. Die Cherusker Fahne unter Kohlschluchts Führung begab sich zum Osttor, während die Bürgerwehr sich am offenen Stadttor bereit machte, um den Pass zu halten. Schreckfrosch hielt das Feuer an der großen Kanone auf den steinernen Turm aufrecht. Dieser wurde, ebenso wie die Wehrgänge, von Armbrustschützen besetzt. Unsere Schützen auf den Hängen nahmen sie unter Beschuss. Ein Geschütz oder andere Abwehrmaßnahmen standen der Stadt nicht zur Verfügung, sodass unsere Kanonenkugeln hauptsächlich den Klang des Krieges über dem Landstrich erklingen ließen. Dies zeigte zusätzliche Wirkung. Die Stadt reagierte wie gehofft. Während die Lanzenträger den Helmstahl umstellten, gelang es dem Kampfverband im Osten, das Tor anzugreifen und die Cherusker Fahne beschäftigt zu halten.
Unsere zwanzig Lanzenträger, die den Kampf am Pass begonnen haben, erhielten Verstärkung durch die nachrückenden Truppen. Verletzte wurden nach hinten gebracht. Der Helmstahl fiel bis auf Dürer und zwei seiner Männer. Ich ließ alle drei gefangen nehmen. Der anrückenden Bürgerwehr, bestehend aus etwa vierzig Männern und Frauen, bot ich an, die Waffen nieder zu legen und noch in derselben Nacht nach Hause zurück zu kehren. Sie sahen von einem Ansturm auf den Pass ab und flüchteten sich in die Stadt. Zurselben Zeit fiel das Osttor und der Kampfverband konnte in die Stadt eindringen. Die Glocken von Tobiasstadt läuteten die Kapitulation ein. Kohlschlucht zog sich mit den verbliebenen Cheruskern und den wehrhaften Bürgern, die nicht schnell nach Hause liefen, ins Rathaus und somit hinter die letzte Verteidigungslinie zurück.
Wir hielten Einzug in die Stadt.
Das Rathaus wird von einer höheren Steinmauer umgeben, die von einem massiven Holztor verschlossen wurde. Unser Schredderpilot begann fachgerecht damit, das Tor auseinander zu nehmen. Zugleich stellte ich einen Plündertrupp zusammen, welcher die drei Schmieden der Stadt auf den Kopf stellte. Dieses direkte Vorgehen sollte vor allem auf Tifferl wirken, von dem wir wissen, dass er ein nahezu goblin'sches Händchen für Gold hat. Die Plünderung der Schmieden verlief so erfolgreich, dass ich an dieser Stelle noch nicht zu sagen vermag, wie hoch der Wert im Einzelnen ist. Waffen von hoher und sehr hoher Qualität, gefüllte Fässer und Truhen, Geldkassetten, Rüstungen und vieles mehr wurden allmählich zusammen getragen. Die Plünderung verlief weitgehend geordnet. Das Herzstück der Plünderungen besteht aus einem Schwert, das von so hoher Handwerkskunst spricht, dass es vom Besten unter den Schmiedemeistern hergestellt worden sein muss. Nicht nur ist es bis zur Perfektion und ein Stück darüber hinaus bearbeitet worden, es ist auch so scharf wie kaum eine andere Klinge. Es trägt den Namen "Cherusk". Zusammen mit teilweise uralten und auf den ersten Blick unschätzbar wertvollen Schriftstücken der Tobiasstädter, darunter ihre geheime Schmiedekunst, verbleibt es im Besitz des Dämmersturms und wird von mir verwahrt, bis ich es dem Kommandanten übergebe. Einzig ein Schmiedemeister wählte den offenen Kampf und bezahlte zusammen mit zwei Gesellen mit seinem Leben. Ich bedauere diesen Umstand, doch meinen Erkundungen zurfolge wird bald einer der Gesellen seine Meisterprüfung ablegen und nachrücken können, sodass mit keinem großen Produktionseinbruch zu rechnen ist.
Bevor Schredderpilot ibn-Marask das Tor ganz zerlegt hat, schickte ich Nappler und Bolzenschuss auf die Rathausmauer. Sie meldeten, dass dreißig Mann vor dem Rathaus stehen. Ich wies sie an, Blendgranaten auf sie zu werfen, sobald das Tor aufgebrochen wird und die Lanzenträger auf den Vorplatz des Rathauses einfallen. Nach einer kurzen und ergebnislosen Unterredung mit Kohlschlucht und dem neuerlichen Angebot an die Bürgerwehr, ein gutes Abendessen statt des Todes zu wählen, was sie entschieden ablehnte, ließ ich das Tor aufstoßen. Unsere Sektionäre warfen Blendgranaten auf die Bürgerwehr, die dem Druck durch die Lanzenträger nicht standhalten konnten. Einige von ihnen wurden niedergeschlagen und gefangen genommen. Andere starben, vor allem durch den Granatenregen aus unseren hinteren Reihen, welche auch die Armbrustschützen ausschalteten, deren Bolzen unserem Angriff nichts entgegensetzen konnten. Stehen blieb einzig die Cherusker Fahne, bestehend aus sieben Mann. Einer von ihnen Bardock Kohlschlucht. Viel ist über die legendäre Kampfkraft der Cherusker geschrieben worden, doch in dieser Nacht war ihnen weder Glück, noch der rechte Kampfeswille hold. Ohne auch nur einen unserer Männer in den Tod zu reißen gelang es den Dämmersturmschen Lanzenträgern, sie zu umstellen. Ich ließ Kohlschlucht sowie den einzigen weiteren Überlebenden der Cherusker Fahne gefangen nehmen.
Dies brach die Gegenwehr von Tobiasstadt. Kenno Tifferl, der sich mit Frau, Kind und etwa zehn weiteren Streitern im Rathaus verschanzt hielt, trat aus dem Rathaus und ergab sich widerstandslos. Die Stadt fiel an uns und in diesem Zug an die Koalition, in deren Namen ich Tobiasstadt annektiert habe. Ohne Zeitverzögerung ließ ich die Ordnung in der Stadt wieder herstellen. Die gefangen genommenen Männer und Frauen der Bürgerwehr wurden entwaffnet, um ihre Rüstungen erleichtert und in ihre Häuser geschickt. Ich ließ mich im Rathaus nieder und fungiere dort bis auf weiteres als Statthalterin des zukünftigen Rates von Tobiasstadt. Auf Geheiß des Kommandanten wird mich Peter Appel ablösen, sobald er in die Abläufe eingewiesen wurde, sodass ich in absehbarer Zeit nach Eisenschmiede zurückkehren kann.
Das Banner der Koalition von Aiden wurde am Rathaus angebracht. Für einen Tag und eine Nacht verhängte ich eine Ausgangssperre über den Ort. Die Bergungs- und Aufräumarbeiten begannen sofort. Das Plündergut aus den Schmieden und den Werkstätten sowie den privaten Behausungen der Ratsmitglieder wird im Rathaus gesammelt, gesichtet und gezählt. Eine genaue Auflistung, auch über die rund zweitausendfünfhundert Gold in der Stadtkasse, wird noch folgen. Die Rüstungen und Waffen der Bürgerwehr wurden ebenfalls beansprucht. Die Schriftstücke, Schmiedeskizzen und Baupläne wurden auf Anordnung des Kommandanten nach Gorheim gebracht. Eine Wacheinheit sorgte für Ruhe und Ordnung. Der Pass und die Wehrgänge werden besetzt gehalten. Mitläufer Derrick Ciggory wurde von mir gesalbt und anschließend nach Gorheim gebracht, um dort beigesetzt werden zu können. Die Verletzten wurden versorgt und konnten gemeinsam mit einem Großteil unserer Streitkraft zurück nach Gorheim kehren. Die Gefangenen Bardock Kohlschlucht, Vincent Dürer und ihre verbliebenen Anhänger wurden nach Burg Wellenheim gebracht, um in Tobiasstadt weder konspirativ tätig zu werden, noch auf die Laune der Tobiasstädter einwirken zu können. Kenno Tifferl verweilt in Tobiasstadt und steht mit seinem Wissen über die Abläufe und Zahlen zur Verfügung. Vorerst wird sein Haus bewacht und Tifferl zur Arbeit im Rathaus begleitet. Er hat mehrmals versichert, nicht an diesem Krieg interessiert gewesen zu sein und zeigt sich kooperativ. Es wird sich noch zeigen, wie die Tobiasstädter auf ihn reagieren. Die Städter fügen sich ihrem Schicksal widerstandslos, die öffentliche Ordnung konnte schnell wieder hergestellt und gewahrt werden, sodass es den Bürgern möglich ist, ihren geregelten Tagesabläufen nachzukommen und ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Es wurde ihnen gewährt, ihre Toten zu Grabe zu tragen.
Empfehlungen: *aufgelistet werden zwanzig Namen Dämmersturm'schen Lanzenträger. Einige von ihnen werden für den Eid empfohlen. Alle von ihnen werden für die Siegmarke empfohlen, da durch ihr taktisches Geschick und ihren mutigen Einsatz das Tor im Osten, der Helmstahl und die Cherusker Fahne fiel. Auch Derrick Ciggory wird posthum für den Eid und die Siegmarke empfohlen.
Soldverteilung Eisenschmiede Viktorie Goldschild: 300 Gold, 40 Marken Hugo Pfeifer: 50 Gold, 20 Marken Aswin Schreckfrosch: 4 Gold, 20 Marken
Titt Wumpe: 50 Gold, 20 Marken Jamal ibn-Marask: 50 Gold, 20 Marken Jek Nappler: 50 Gold, 20 Marken Bosco Bolzenschuss: 50 Gold, 20 Marken - Veidt schrieb:
Bericht: Die Sicherung von Sektor Hillesseite Teilnehmer: Alexander Veidt (Rottenmeister); Alva Lairnaugh (Mitläuferin); Aik Cabaré (Tagelöhner); Ze’naida (Tagelöhnerin), Nicolas ( Zivilist ) Ausgang: Gescheitert Ziel: Die öffentliche Ordnung in einem zugewiesenen Sektor in Süd-Westfall wiederherstellen und aufrechterhalten
Verlauf Im Vorfeld der Mission gab ich den Teilnehmern meinen Leitfaden zur Asymmetrischen Kriegsführung zu lesen und bot an, Pferde meiner Zucht zu benutzen. Ze’naida und Aik tauchten allerdings ohne Pferd beim vereinbarten Treffpunkt vor der Späherkuppe auf, sehr zu meinem Missfallen. Ich hatte mir durch die Pferde einen Vorteil versprochen, wohl wissend, wie effektiv Kavallerie gegen Infanterie sein konnte. Ich verteilte Ausrüstung in Form von je zwei Brandflachen, explosiven Gemischen, Blendpulverbeuteln und Heiltränken an die Teilnehmer, ich selber behielt eine Blendgranate und eine Rauchgranate. Auch hatte ich einige weiße, simple Kutten anfertigen lassen, für den Fall, dass wir die im Aushang beschriebene, lichtfeindliche Banditensekte in eine Falle locken mussten. Auf der Späherkuppe selbst fiel uns ein Karren voller schwer verstümmelter Soldaten auf, der wohl aus einem Einsatzgebiet abgezogen worden war. Die Männer waren allesamt traumatisiert und man gab mir zunächst keine Auskunft über die Ursache ihres Zustands. Der Adjutant, der uns unseren Sektor zuwies, geizte mit verlässlichen Informationen und beschönigte die Situation im Süden in beinah jedem Satz. Dem Dämmersturm wurde ein Sektor einige Meilen südöstlich der Späherkuppe zugewiesen, ein Fleckchen namens Hillesseite. Nicht allzu weit vom Nazferiti entfernt und unweit der im Süden gelegenen Bergen, den Dolchhügeln. Eine Stadt namens Hillesseite gab es dort, ein paar kleinere Dörfer und Gehöfte. Dort würden wir den Trupp der Westfallbrigade ablösen und nach einer Woche selbst abgelöst werden.
Der Adjutant sprach von einer Reihe Zwischenfälle, die allesamt abgewehrt worden waren. Auf meine Anfrage erklärte er mir, dass es den Bund freier Bauern im Norden immer noch gab und dass die Flussschiffgesellschaft von der Kirche aufgekauft worden war. Dort hatte nun ein Bischof namens Habran das Sagen. Westlich von unserem Sektor war die Söldnerbande um Bertling stationiert, die Alvrim Everard vor vielen Jahren bereits zur Seite gestanden hat. Im Norden lagerte die Forstrotte Rübenwald, angeführt von ihrem gleichnamigen Hauptmann. Ich konnte der Brigade ein paar Vorräte abspenstig machen, Dosen mit Löwensymbol, welche ich jedoch später von jeder Dose abkratzte. Auch bekamen wir Aufnäher mit dem Schriftzug KÜSATIW – Königlich-Überregionale-Sicherheitsassistenztruppe in Westfall. Wir sollten die Aufnäher gut sichtbar tragen, damit man uns nicht für Banditen hielt. Nachdem ich mich vom Adjutanten verabschiedet hatte, schickte ich Alva, Aik und Ze’naida los, um Informationen zu sammeln: Ich wollte wissen, was die verkrüppelten Soldaten so zugerichtet hatte. Alva fand heraus, dass zwischen Mondbruch und einem Ort namens Heulersend Sprengfallen auf der Straße verteilt worden waren – eine Taktik der Asymmetrischen Kriegsführung, um die Soldaten der Westfallbrigade gefahrlos zu dezimieren, ohne ihrem Gewehrfeuer ausgesetzt zu sein.. Wir verließen die Späherkuppe in südöstlicher Richtung und gönnten uns eine Rast abseits der Straße, ritten am nächsten Morgen weiter. Um eventuellen Sprengfallen auszuweichen, vermied ich es, in der Mitte oder am Rand der Straße zu reiten. Wir hielten uns also am Straßenrand.
Schließlich hörten wir Schüsse am Horizont. Karren der Westfallbrigade kamen uns auf der Straße entgegen, beladen mit Dutzenden Verwundeten. Sie lieferten sich eine verzweifelte Verfolgungsjagd mit neun gut bewaffneten Reitern, die schwarze Zipfelmützen trugen. Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem ein Karren von Granaten zerstört wurde und die übrigen in Richtung Späherkuppe entkamen. Ze’naida tötete drei der Reiter, ich ebenso. Aik tötete das Pferd eines Reiters, der dann von Alva gefangen genommen wurde. Zwei Reiter entkamen, einer von ihnen schwer verwundet. Alvas Pferd wurde getötet. Ein Einheimischer namens Nico, der scheinbar nicht zu diesen Banditen gehörte, wurde vom Lärm angelockt und bot seine Hilfe an, die ich unter Vorbehalt annahm. Drei herrenlose Pferde konnten sichergestellt werden. Ich ließ den Gefangenen, Derrick, versorgen und die Ausrüstung der Toten heran schaffen. Auch war ich gezwungen, einen Heiltrank zu trinken, da ich einiges abbekommen hatte, schon durch freundliches Feuer der fliehenden Brigadiere. Ich vermutete, dass diese aus Hillesseite kamen und der Ort in der Hand der so genannten Schwarzkappen war, was mir Derrick dann auch bestätigte. Ich ordnete eine Rast an, während der wir zur Ruhe kommen sollten. Derrick sollte sich erholen und Nico sollte eine Karte des Sektors zeichnen.
Derrick erklärte uns, dass die Schwarzkappen nichts gegen das Licht hatten, sondern etwas gegen jene, die sich auf dem Land der ehemaligen Flussschiffgesellschaft breit gemacht hatten. Nach der Übernahme durch die Kirche sind etliche Arbeiter arbeitslos geworden. Man fühlt sich verlassen und im Stich gelassen, vielleicht mehr als je zuvor. Man will das Schicksal selber in die Hand nehmen, da man keinen anderen Ausweg sieht. Derrick meinte, dass die Kirche die alten Kontore abgerissen hat und Arbeiter entlassen hat. Man war scheinbar sehr darauf bedacht, die Gesellschaft nieder zu machen. Ich vermutete, dass die Reste der McFarlane-Bande dahinter stecken könnten. Möglicherweise, so mein erster Gedanke, war Bischof Habran vielleicht sogar Vater Joe. Ze’naida fand einen Brief mit folgenden, noch lesbaren Zeilen:
"…auf dass sich die gerechten Männer und Frauen Westfalls erheben und gemeinsam das Joch des Priesterkönigs abschütteln. Ich blicke mit großer Zuversicht auf unser bevorstehendes Treffen – seht also zu, dass ihr euch keinen Ärger mit unseren neuen Freunden einfangt. S.H. "
Derrick erläuterte uns, dass es sich bei dem Absender um Sina Hendricks handelte, ein hohes Tier bei den Schwarzkappen und ein ziemlich hartes Weibsbild noch dazu. Ich äußerte Sympathie und fragte, warum man sich nicht auf dem Gebiet der Gesellschaft nieder lassen konnte. Derrick erwähnte Kapellen, Schulen und Truppenstützpunkte.
Erbeutet hatten wir zu diesem Zeitpunkt ein Jagdgewehr, zwei Granatenwerfer mit insgesamt sechs Granaten, drei Macheten, zwei abgesägte Schrotflinten, ein paar Decken, Konserven und eine Zeltplane.
Nach einer Rast erklärte Derrick, dass die Schwarzkappen den Einfluss der Kirche im Osten brechen wollten und im besten Fall auch die Brigade aus dem Land jagen wollten um eine neue, am Gemeinwillen orientierte Regierung aufzubauen. Er meinte, in Hillesseite gäbe es mindestens zwanzig schwer bewaffnete Schwarzkappen, die uns vermutlich erwarten. Vor kurzem kamen die Schwarzkappen, vermutlich durch die im Brief erwähnten Freunde, in den Besitz von Sprengstoff. Nicolas konnte das bereits vorhandene Kartenmaterial um ein paar Bachläufe und eine Schmugglerroute durch die Dolchhügel ins Schlingendorntal ergänzen. Auch konnte er einige der eingezeichneten Höfe als vermutlich verlassen klassifizieren. Viele Bewohner zahlten lieber Schutzgeld an die Banden als Steuern an die Brigade. Ich schickte Derrick mit einem der Pferde und den Vorräten – als Zeichen des guten Willens – nach Hillesseite, um ein Treffen mit Sina Hendricks zu arrangieren. Beim Treffpunkt, einem Feld fernab der Höfe, überbrachte man mir allerdings nur die Nachricht, dass wir in zwei Tagen Bischof Habran, Sir Fontanus und vier weitere Priester in der Kapelle von Kehrstadtmeer während einer Messe zum ausklingenden Nobelgartenfest ermorden sollten. Darauf hin würden die Schwarzkappen uns Hillesseite am vorletzten Tag unseres Auftrages übergeben. Sämtliche meiner Worte stießen auf taube Ohren. Man versprach, uns der Reihe nach umzubringen, sollten wir das Angebot ablehnen.
Ich hatte nicht vor, mich zum Werkzeug der Schwarzkappen machen zu lassen, hatte nicht vor, ein Blutbad in Kehrstadtmeer anzurichten, alles nur für das zweifelhafte Versprechen, die Stadt zu verlassen. Im Angesicht der Überzahl der Schwarzkappen und ihrer nicht unerheblichen Bewaffnung entschloss ich mich, Hilfe zu suchen. Dies war vermutlich mein erster Fehler. Möglicherweise war der Fehler auch nur, Hilfe bei der verhassten Kirche zu suchen. Eine Alternative wäre gewesen, Hilfe bei Bertling oder der Forstrotte Rübenwald zu suchen, oder eine Ablenkung in den Dolchhügeln zu versuchen. Ich rechnete bei der Konkurrenz jedoch eher nicht mit Hilfe und malte mir die Dolchhügel als unbekanntes, feindliches Terrain aus, wo eine schwer abzuschätzende Schar von Feinden lauern mochte. Ich hatte also Schwierigkeiten, mit der Kriegsführung gegen die Schwarzkappen anzupassen und die Oberhand zu behalten.
Am Morgengrauen machten wir uns auf den Weg nach Kehrstadtmeer, wo ich mit dem Bischof reden wollte. Unterwegs zogen wir unsere Roben an, denn ich wollte bei eventuellen Spitzeln der Schwarzkappen nicht auffallen und erhoffte mir so Gehör beim Bischof. Der Hauptmann der Brigade, Riff, beharrte darauf, die Sicherheit in der Defensive zu suchen, gab uns allerdings vier experimentelle, mechanische Konstruktionen mit, die dazu gedacht waren, Sprengfallen auszulösen. Der Bischof indes gab mir fünf Knappen und einen Ordensbruder mit. Bedingung war, dass wir die Kapelle unbeschädigt ließen und Bruder Komenus, der Paladin, hätte sie am Liebsten zuerst zurück erobert. Wir entschlossen uns jedoch dazu, zuerst die Schmiede zu erobern, aufgrund der dicken Wände. Beim Ansturm lösten die Krieger des Lichts etliche Sprengfallen aus, doch das Licht beschützte sie. Einige andere Fallen löste ich mit dem Sturmbumerang aus, ehe ich das Dach eines Gebäudes mit dem Granatenwerfer beschoss. Zwei Schwarzkappen stürmten aus der Schmiede und der Nahkampf entbrannte. Alvas Mustang bockte und warf sie ab, doch sie konnte rasch wieder aufschließen. Mit dem Bumerang sprengte ich die Tür eines kleinen Hauses neben der Schmiede. Ein explosives Gemisch schleuderte ich in ein anderes Gebäude, wo die Wand zerstört wurde. Schließlich konnten wir die Schmiede sichern und darin Schutz suchen. Fünf Schwarzkappen waren zu diesem Zeitpunkt erledigt. Die Streiter des Lichts waren verwundet. Ich bot ihnen einen unserer Heiltränke an und zündete mit einer Brandflasche einen Karren mit Stroh an, damit der Rauch uns etwas Deckung bieten würde. Auch ließ ich mir den Granatenwerfer bringen. Alva und Nicolas konnten indes das kleine Nebenhaus sichern.
Nach einer kurzen Ruhepause ging der Kampf weiter. Ich war bereits beim Kampf mit den Reitern verwundet worden, ebenso beim Sturm auf die Schmiede. Durch die Hintertur der Schmiede schlichen wir uns ins Freie und umrundeten einige Häuser, um uns dem Beschuss zu entziehen. Dabei erwies sich eine der Drohnen als nützlich, um Sprengfallen auszulösen, jedoch blieb ein jeder Meter voller potentieller Gefahren. Das Feuergefecht ging weiter, in folge dessen ein Lagerhaus Feuer fing. Die daraus fliehenden Schwarzkappen flohen ins freie, wo sie von mir eliminiert wurden, doch ein einsamer Überlebender schaffte es, mich zu erwischen. Es ist dem Wirken des Paladins, Bruder Komenus zu verdanken, dass ich nicht zu Boden ging. Im Getümmel tauchte eine Einheimische auf und bot ihre Hilfe an, wollte uns einen Weg über den Friedhof zur Kapelle zeigen. Ich rechnete jedoch mit einer List der Schwarzkappen, dachte zunächst, dass sie möglicherweise sogar die Anführerin sein könnte. Schließlich ließ ich sie jedoch ziehen, ohne auf ihr Hilfsangebot einzugehen oder in die potentielle Falle zu tappen. Das Lagerhaus brannte nun Lichterloh und ich entschloss mich, eine Waffenruhe auszurufen, in der die Paladine das Feuer mit dem Licht eindämmen konnten - es hätte sich sonst ausgebreitet. Als das Feuer erloschen war, versuchte ich, mit den Schwarzkappen zu reden. Reichlich Tote hatten sie zu beklagen, doch hatte es auch Zivilisten erwischt, da die Bewohner von Hillesseite auf ihrer Seite waren. Man rief uns - die Einsatztruppe - schließlich in einen Salon, eine Art Gasthaus. Die Kleriker aus Kehrstadtmeer aber waren dort nicht willkommen und warteten in der Schmiede.
Abermals stießen meine Worte auf taube Ohren. Wir waren einfach nur Eindringlinge. Doch bot man uns erneut an, das Dorf zu verlassen, wenn wir die sechs Kleriker aus Kehrstadtmeer in die Kapelle locken konnten - damit die Schwarzkappen sie dort hinrichten konnten. Sie versprachen, ansonsten die ganze Nacht weiter zu kämpfen und uns keinen Moment der Ruhe zu gönnen. Ich kehrte mit der Einsatztruppe in die Schmiede zurück, erzählte Bruder Komenus allerdings vom Hinterhalt der Schwarzkappen, da ich nicht willens war, Diener des Lichts zu verraten. Erst recht nicht, da sie das Feuer davon abhielten, die Stadt zu verschlingen und außerdem hatte Bruder Komenus mein Leben gerettet. Der Bruder und seine fünf Knappen waren allesamt angeschlagen und nicht mehr willens, weiter zu kämpfen. Und mir war klar, dass hier kein Sieg mehr zu holen war. Ich hatte mich überlisten lassen, hatte mich den Bedingungen ihrer Asymmetrischen Kriegsführung unterworfen. Es war nicht möglich, die Stadt zurück zu erobern. Es war nicht möglich, ohne die Bevölkerung zu gefährden, die treu zu den Schwarzkappen stand. Also ritten wir aus der Stadt, auf dem gleichen Weg, den wir gekommen sind.
Bruder Komenus stabilisierte mich, ehe sich unsere Wege trennten und er mit seinen Knappen nach Kehrstadtmeer zurück ritt und ich mit der Einsatztruppe zur Späherkuppe. Dort war man wenig begeistert von meiner Niederlage. Es gab reichlich Tadel, ganz ungeachtet der Tatsache, dass die Soldaten der Westfallbrigade ja selber aus der Stadt gejagt worden waren. Ich gab die restlichen drei Drohnen zurück und lieferte einen Bericht ab, in dem ich mich begeistert zeigte. Möglicherweise können wir irgendwann, bei Bedarf, ähnliche Dronen aus Gnomeregan erstehen, denn dort wurden die Dinger konstruiert. Eben dieser Bericht glättete die Wogen meiner Niederlage. Somit ist der Ruf des Dämmersturms nicht völlig ruiniert und man wird uns benachrichtigen, sollte man erneut Einsatzkräfte brauchen - was nur eine Frage der Zeit ist. Ich entlohnte Nicolas für seine Hilfe, aus eigener Tasche und schickte die Einsatztruppe zurück. Ich selber blieb einige Tage auf der Späherkuppe, um mich von meinen Verletzungen zu erholen.
Nachfolgende Worte Man kann Asymmetrische Kriegsführung nicht mit konventionellen Mitteln bekämpfen. Und doch schafften es die Schwarzkappen, mich nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Zumindest in der Hinsicht, dass mir keine Lösung für die Situation in Hillesseite einfiel und ich tatsächlich glaubte, die Mission durch die Elinierung einer bestimmten Anzahl von Gegnern zu bestehen. Das war ein Irrtum. Der Hass der Schwarzkappen auf Kirche, König, Allianz, Westfallbrigade und Eindringlinge wie außenstehende Sicherheitsassistenztruppen ist enorm. Man kann ihr nicht mit Worten punkten. Man kann hier nicht auf Vernunft setzen. Und doch sind die Bürger Westfalls verzweifelt, frustriert. Durch direkten Kampf war hier nichts zu gewinnen. Doch waren die Forderungen der Schwarzkappen für mich persönlich unzumutbar.
Ich hebe Ze'naidas kämpferische Fähigkeiten lobend hervor, denn beim Angriff der Reiter schwang sie sich mutig vom Pferd, auf gegnerische Pferde und dezimierte den Feind, der andernfalls mehr Schaden hätte anrichten können. Alva Lairnaugh darf ich nicht minder lobend erwähnen, denn es war hauptsächlich ihr Verdienst, eine Schwarzkappe gefangen zu nehmen. Beim Kampf in Hillesseite ist es ihrer Geistesgegenwart zu verdanken, dass ein zuvor überwältigter, entwaffneter Feind abermals zur Waffe greifen und uns hinterrückts angreifen konnte. Ich würde beiden trotz der Niederlage den Scharmützeltaler gönnen.
Die Beute indes fiel nicht schlecht aus:
2 Granatenwerfer, 4 verbliebene Granaten 3 Macheten 1 Jagdgewehr 2 Abgesägte Schrotflinten
Eine Schrotflinte verbleibt in Besitz von Alva Lairnaugh, der Rest wandert in das Lager des Dämmersturms. Besonders die Granatenwerfer werden zweifellos ihren Nutzen finden. Ich will eine Lehre aus der Mission ziehen und hoffe, der nächste Besuch des Dämmersturms in Westfall bringt den erwünschten Erfolg.
Dem Sturm entgegen
Alexander Veidt |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:42 pm | |
| - Fischer schrieb:
- Expedition in die Entsetzliche Zone
Rotte von Karpfenfang wurde mit einem Kontigent Lanzenträgern und zwei westfall'schen Flintenschützen ausgesandt, um in den Osten - in die sogenannte "Entsetzliche Zone" - zu ziehen. Ziel war es, Informationen zu den Bewegungen der Verlassenen, den Ogern unter Murg dem Klotz und einer Hochburg des Syndikats, namentlich "Tannheim an der Mulde", einzuholen; Bodenschätze auszukundschaften und Reste zu plündern.
Teilnehmer
Rotte Karpfenfang
Jon Fischer von Karpfenfang (Rottenmeister) Merle Moorlicht (Tagelöhner) Abbas (Mitläufer)
Truppen des Nordwest-Gefälles
Brian Leben (Söldner) Dieter Zwitschge (Mitläufer) Indrick Bordom (Mitläufer) Harald Apfeldieb (Mitläufer) Piet Klaus (Mitläufer) Ewald Ewaldson (Mitläufer) Cello Liedermacher (Mitläufer) Forrest Ölsardine (Mitläufer) Fabrice Vonnordenher (Mitläufer) Friedrich Dreimann (Mitläufer) Gunther Etzelberg (Mitläufer) Boralt Bussikoffski (Mitläufer) Bernd Bäcker (Mitläufer) Klaus Hammelfleisch (Mitläufer) Moritz Treubleib (Mitläufer)
Missionsstatus: Erfolgreich
Nachdem Rotte von Karpfenfang im Gefälle, am Flugplatz von Gorheim ankam, erwartete uns schon Rottenmeister Hendrik Heineken, Hüter der Ländereien, der uns rasch vor Gorheim führte. Dort warteten schon die Männer auf uns, die uns begleiten sollten. Dreizehn Lanzenträger, zwei Flintenschützen aus Westfall und außerdem zwei Karren um spätere Beute zu transportieren. Die Marschformation festgelegt, habe ich die Expedition schließlich auch offiziell gestartet.
Bis nach Tobiasstadt verlief der Marsch ohne nennenswerte Zwischenfälle, allerdings liefen Abbas und Merle Moorlicht in der Worgengestalt durch die Gegend; die Männer sollten sich an den Anblick gewöhnen. Das trag ob anfänglichem Misstrauen, wie sich später zeigte, auch Früchte. Die Tobiasstädter allerdings waren der Annahme, wir sind gekommen um sie zu vernichten. Brüllend vor Panik sind die Holzfäller aus dem Forst mit vollen Hosen hinter die Stadtmauer geflüchtet, wo sie zweifelsfrei von der schrecklich-dämonischen Schar des Dämmersturms berichtet hat, die da anmarschiert. Lächerlich. Um etwaige Komplikationen zu vermeiden befahl ich, Tempo anzulegen; ich hatte kein Interesse daran, mich mit diesen holzfällenden Schwachköpfen ausseinanderzusetzen.
Entgegen meiner Erwartung warf sich der werte Herr Dürer auch nicht in Schlachtentracht vor die Stadt um uns heroisch entgegenzutreten. Wir konnten weiterziehen. Von Tobiasstadt aus war es auch nicht mehr sonderlich weit und die Strecke recht angenehm zu bewältigen. Zwei Stunden nach dem kleinen Zwischenfall, plus-minus, wohl am Eingang der Entsetzlichen Zone - so mich nicht alles täuscht - erwartete uns dann der nächste Zwischenstopp.
Vor uns machte sich eine Straßensperre auf, überaus breit - breiter, als man sie im Elwynnwald sieht - und auch wesentlich besser bestellt. Banner alter alteracscher Häuser machten sich nebst unzähligem Proviant, anderer Beute und furchtbar geschändeten Gefangenen auf. Das Syndikat. Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Kopf der Bande konnte ich ausmachen, dass wir die Sache mit dem Wegezoll auf dem Rückweg klären; diese Halunkenbande sollte unseren Marsch nicht zum erliegen bringen.
Wir zogen also wieder weiter und ich erklärte den Männern - denn die wollten diese Drecksäcke unbedingt zur Strecke bringen - dass wir die Expedition nicht gefährden, indem wir diesen Kampf bestreiten noch bevor wir am eigentlichen Ziel sind. Allerdings versprach ich, dass wir uns früher oder später um die Wegbesetzer kümmern werden.
Wenig später gab ich die erste Rast an. Die Männer waren müde und brauchten eine Pause. Wacheneinteilung, Zeitangaben, und so weiter. Ich nutzte die Zeit um die Karte anzugehen; beraten mit Abbas und Merle Moorlicht kam ich zu dem Entschluss, den Bergpfad zu nehmen, wo eine Burg namens "Gudrunsheim" warten würde. Ich hätte den Weg durch Täler bevorzugt, allerdings strebte ich an nicht den selben Hin- wie Rückweg zu nehmen und mit möglicher Beute über die Bergpfade zu ziehen schien mir keine gute Idee. Der Plan sah also vor, Gudrunsheim zu passieren, Prestors Träne und Tannheim anzusteuern und auf dem Rückweg durch die Täler zu ziehen und dort zu plündern.
Nach mehrstündiger Rast weitergezogen, schlugen wir den Weg zum Bergpfad an. Ich sandte Merle und Abbas in Worgenstalt zum spähen voraus. Ihre übernatürlichen Sinne zahlten sich aus. Sie fanden ein gebrandschatzes Gut und darin befand sich nebst einem Haufen Asche auch ein goldener Knopf mit Totenkopfsymbol, der schätzungsweise weit über das hinaus ging, was man in diesen Landen erwarten würde.
Knöpflein eingesackt, ging es weiter. Der Bergpfad zu Gudrunsheim bahnte sich an, wir schlugen ihn ein. Je höher wir kamen, desto unwirtlicher wurde das Wetter und nach einigen Stunden des Marschierens verlangte es den Männern wieder nach einer Pause. Diese wurde genutzt. Stunden vergingen. Es wurde geschlafen und gegessen, auch nahm ich mich wieder der Karte an. Kurz nachdem wir wieder weiterzogen, witterte Merle Moorlicht etwas, das gefährlich nah hinter uns lag. Allmählich begann auch der Boden zu zittern und ich entschloss mich dazu, nicht die Flucht zu versuchen sondern beorderte die Karren samt Pferde in Sicherheitsabstand und gab Kampfformation an.
Wo ich mit Ogern gerechnet habe, kamen riesenhafte Ungetüme ans Licht. Wendigos. Ekelhaft stinkende, haarige Schneebestien. Nach einem Granatenhagel sahen die Chancen schon besser aus. Es entflammte ein Kampf. Merle und Abbas sollten von hinten angreifen, während ich die Biester mit den Lanzenträgern in Schach hielt. Der Kampf war kurz, aber hart. Abbas, den ich einem flüchtenden Biest hinterherschickte - ich fürchtete, es rief Verstärkung - ging zu Boden und erlitt einige Knochenbrüche. Der Lanzenträger und Mitläufer Cello Liedermacher überlebte den Kampf nicht. Er wurde von dem letzten Wendigo wortwörtlich in der Luft zerrissen. Möge er gut ruhen; wie jeder andere der Männer stellte er sich todesmutig einem wahrlich furchteinflößenden Feind. Die meisten haben den Angriff gut überstanden, Abbas und drei der Lanzenträger jedoch erlitten schwere Verletzungen, weswegen die Expedition für sie im provisorischen Krankenlager, einem der Karren, weiterging. Was vom Gefallenen übrig blieb beerdigten seine Kameraden unlängst des Scharmützels. Seine Waffen und seinen Wappenrock nahmen wir mit, ebenso wie die Schädel der Bestien. Mein Bauchgefühl sagte mir, sie würden später noch nützlich sein.
Als wir nach weiteren Stunden des Marsches endlich Gudrunsheim erreichten, entpuppte sich das Bauchgefühl als richtig. Nach kurzem Gespräch mit Torwächtern der Festung offenbarte sich ein Kopfgeld auf die Wendigos. Wir schindeten Eindruck, so viele auf einmal getötet zu haben; wie sich später herausstellte tyrannisierten die Bestien die Widderherden der Gudrunsheimer. Wir wurden relativ freundlich empfangen und kurzerhand zum "König" von Gudrunsheim geführt.
Gudrunsheim: Eine marode Festungsanlage mitten in den Bergen, bewohnt von unzähligen Flüchtlingen aus der Entsetzliche Zone, regiert von einem eigenartigen, selbsternannten König, namentlich König Paul, der mit seiner Bande von nördlichen Halsabschneidern und Barbaren alles zusammenhält.
Die Festung selbst ist in miserablem Zustand. Baracken, arme Leute, überall gepfählte Leichen aus Zeiten von Murgs Herrschaft. Außerdem einige Aufgeknüpfte. Die gingen vermutlich auf König Pauls Rechnung. Als wir vor dem Sitz von König Paul warteten - auf sein Erscheinen - richtete der Büttel eine ganze Familie hin. Die hatten angeblich etwas gestohlen. Zu dieser Annahme kam man, als man festgestellt hat dass sie die Letzten waren, die in Gudrunsheim einkehrten. Kurz nachdem den armen Teufeln die Zungen aus dem Maul ragten, kam dann König Paul aus seinem Bergfried marschiert und nahm uns in Empfang. Eine regelrechte Witzfigur, von südlich herstammend, ein sündhaft teures Justaucorps am Leibe und reichlich geschwollenen Worten. Wäre er mir auf der Straße begegnet, hätte ich ihn abgestochen. Leider war das nicht der Fall. Er war dankbar für die toten Wendigos, versprach fünfzig Silberlinge pro Kopf und offenbarte außerdem, dass er ein weiteres Angebot für uns hat. Außerdem fiel mir auf, dass an seinem Gewand ein Knopf fehlte - ein Knopf, der verdächtig nach dem aussah, den wir im abgebrannten Gut fanden. Ich weiß nicht was mich geritten hat, aber beim Unterlass sämtlicher Intelligenz war ich der Annahme, der hochnäsige Wichser würde etwas springen lassen wenn ich ihm den Knopf zurückgebe. Er und seine Leibgarde - ein paar pelzige Barbaren - waren nicht erfreut, dass wir den Knopf fanden. Sie waren kurz davor, uns anzugreifen. Nach einem kurzen Wortwechsel entspannte sich die Situation aber wieder und er lud uns ein, in seiner Burg zu rasten. Als Gäste. Hätte ich das abgelehnt, hätten mich die Lanzenträger vermutlich gelyncht, denn sie waren abmarschiert und müdegekämpft. Außerdem war ich neugierig auf des Königs Angebot.
Wir ruhten, fröhnten der paul'schen Gastfreundschaft. Getreidebrei und wässriges Bier. Das hat die Verdauung amtlich angeregt. Am Abend wollte dann der König mit mir sprechen. Ich nahm Merle mit. Grade aufgebrochen, kamen ein paar nördliche Damen in unsere Gemächer, um sich mit den Lanzenträgern zu vergnügen. Ich vermutete hier keine List, sondern abermals die als Großzügigkeit getarnte Großkotzigkeit von König Paul, also ließ ich die Lanzenträger ihren Spaß haben.
Bei gedeckter Tafel angekommen, redeten wir. Er erzählte uns, wie er hier zu Macht kam. Er kam aus dem Süden. Kurz gesagt: Er ist ein Banditenanführer, der es in einem gesetzlosen Land zu ein bisschen Macht gebracht hat. Ich erzählte ihm vom Dämmersturm. Das weckte sein Interesse und die kleine Demonstration von Kampfeskraft gegen die Wendigos hat ihn sowieso schon überzeugt. Bei dem Gespräch kamen auch einige Informationen herum, die König Murg betreffen; sämtliche relevanten Informationen die während der Expedition gesammelt wurden führe ich allerdings am Ende des Berichts auf.
Das Angebot von König Paul lautete folgendermaßen: Die Zinnmine von Gudrunsheim wurde unlängst von Kobolden heimgesucht. Er will die Stollen nutzen, allerdings weiß er nicht wie viele dort hausen. Söldner sind ihm da also lieber als die eigenen Männer. Als Belohnung winkt alles, was wir in der Mine finden und darüber hinaus Vergünstigungen, sollte es zu Handelsbeziehungen zwischen Dämmersturm und Gudrunsheim kommen. Ich gab an, dass ich Informationen bezüglich Tannheim an der Mulde brauche. Er sagte, wenn wir die Mine räumen, dann würde er dafür sorgen dass er jemanden aus Tannheim findet der uns mit Informationen versorgt. Also willigte ich ein. Am nächsten morgen sollte Aufbruch sein; darüber hinaus sollte er uns einen seiner Leute mitschicken. Damit hatte er kein Problem.
Alles abgeklärt, überraschte uns in einem der Korridore des Bergfrieds ein Berater von König Paul. Ein Untoter. Der klebt an ihm, wie ein Schatten; machte mich die ganze Zeit über reichlich stutzig. Wir hörten ihm zu. In der Kapelle würde ein Verräter wohnen, den er nicht selbst töten kann. Also sollen wir es für ihn machen. Im Gegenzug gibt es vermutlich Gold und vermeintlich gute Informationen. Dann verschwand er wieder, vermutlich durch Teleportation.
Ich entschloss zur Kapelle zu gehen, mit Merle im Schlepptau, um die Sache zu ergründen. Ich ging nicht mit Tötungsabsicht da rein. Die Arroganz des augenscheinlichen Priesters jedoch zwang mich dann und wann immer wieder zur Beherrschung, ihm nicht den Hals umzudrehen. Er wusste, dass der Untote uns anheuern wird. Er ist ihm ein Dorn im Auge, traut sich aber nicht selbst zu kämpfen. Das schien mir eigenartig, denn der Priester wirkte erstmal nicht sonderlich gefährlich. Er erzählte uns, dass König Paul gar nicht wirklich das Sagen hat. Sondern die Verlassenen. König Paul hatte das "zweifelhafte Vergnügen" der erste Halsabschneider zu sein, der einem unterstädtischen Kommandanten vor die Füße lief. Jener half ihm, Gudrunsheim von den Ogern zu befreien. Im Gegenzug sollte er die Verlassenen mit frischen Leichen versorgen. Derartiges hatte ich die ganze Zeit in Verdacht - der Priester erhärtete ihn. Und auch er machte uns ein Angebot; der Übersicht wegen fasse ich alle drei Angebote aber nochmal zusammen.
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Die Angebote
König Paul: Der Herr von Gudrunsheim wollte, dass wir die Stollen von der Koboldplage befreien. Im Gegenzug winken Informationen zu Tannheim, alle Schätze aus der Mine gehören uns und darüber hinaus gibt es bei womöglichem Zinnhandel Vergünstigungen für den Dämmersturm.
Der Verlassene: Der Verlassene, Berater und Schatten von König Paul, wollte dass wir den Priester für ihn töten; angeblich sei er ein Verräter. Als Belohnung winken Informationen zur Schlacht bei Prestors Träne und und ein versteckter Obolus.
Der Priester: Der Priester - das Mordauftragsziel des Verlassenen - wollte, dass wir den Verlassenen töten. Als Belohnung pries er nebst fünfhundert Goldstücken, die seine Organisation, die reichlich geheimnisverkrämt ist bei Auftragsmorden gängig zahlt - wenn nicht mehr - auch noch Informationen an. Anders als bei den beiden ersten Angeboten hat er allerdings Infos zu den Ogern, zu Tannheim und zur Schlacht an Prestors Träne. Darüber hinaus würde er dafür sorgen, dass wenn er durch den Tod des Verlassenen die Geschicke in Gudrunsheim durch Paul lenken kann, der Dämmersturm einen Freund in der Entsetzlichen Zone hat. Und selbst wenn König Paul herausfindet, dass wir den Untoten beseitigt haben, so wird er dafür Sorge tragen dass das keine weitreichenden Konsequenzen hat, was Gudrunsheim und seine Beziehung zum Dämmersturm betreffen wird.
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Das Angebot des Priesters, der nebenbei auch am seriösesten erschien, gefiel mir am besten. Darüber hinaus besaß er neuartige Technik. Der Altar in der Kapelle ließ sich öffnen und offenbarte ein Rauschen. Gesehen hat man nichts, doch der Priester machte den Anschein, wir hätten ihn bei etwas erwischt - vielleicht ein neuartiges Kommunikationsgerät, vielleicht auch einfach gar nichts. Ich vermute irgendeinen Geheimdienst der Allianz; allerdings wäre das nur eine Mutmaßung.
Nach anfänglichem Hadern ob einer Vorauszahlung beschloss ich, dass wir dem Priester helfen werden, sofern er gewillt ist seine ach so gepriesene Kampfkraft als Vorauszahlung zu geben; die würden wir in der Mine nämlich brauchen. Das war ihm nicht geheuer; allerdings war dafür schon beim König gesorgt. Wir kamen zur Einigung, dass er kurz nach Verlassen der Festungsmauern das Weite suchen würde und erst später - wenn alles erledigt ist - wieder nach Gudrunsheim kommen würde. Allerdings markierte er auf einer Karte der zum Stollen führt einen Punkt, an dem wir anderweitig auf Hilfe zurückgreifen können.
Nachdem mit dem Priester alles geklärt war, fasste ich einen Entschluss: Wir werden die Mine räumen um auf die möglichen Schätze zuzugreifen und letztendlich auch den Untoten beseitigen, da der Priester nicht wirkte als würde er Scheiße erzählen.
Der Plan sah zunächst vor, den Untoten zu täuschen. Da der Priester nach Gudrunsheim die Truppe verlässt, entschlossen wir einen der verletzten Lanzenträger ins Priestergewandt zu stecken; sollten Späher des Verlassenen uns beobachten, sorgte das für den gewollten Effekt. Nach dem Minenkampf folgt die Plünderung - Späher hätten keine Einsicht und überhaupt: Sie würden nicht wissen, ob wir in der Mine Verluste erleiden. Also konnte der Lanzenträger das Gewand ausziehen, ohne den Verdacht zu erwecken wir hätten eine Finte angewandt. Würden wir dann auch noch ohne den Priester nach Gudrunsheim zurückkehren, hätte der Verlassene weitaus weniger Gründe uns zu misstrauen.
Dann kam der nächste Morgen und wir brachen mit dem Priester auf. Der Weg zu den Stollen war nicht weit, aber ob der Witterung beschwerlich. Bei der Mine angekommen, tief im Schnee, sahen wir aus der Ferne schon Lichter am Minenausgang. Während Moritz und Klaus zum spähen vorausgeschickt wurden, nahm ich mich des Priesters Hilfe an, die unlängst unserer Position markiert war. Es war eine neuartige Maschine, vermutlich zwergischer Bauart - so jedenfalls die Beschriftung. Ein Kanister, den man auf den Rücken binden konnte wie einen Rucksack, war mit Schläuchen verbunden die schließlich zu etwas wie einem Gewehrlauf führten. Nach kurzem Gemutschel, Gefutschel und Rumgebaue haben wir die Gerätschaft zusammengebaut und getestet. Sie spieh auf Knopfdruck wie ein Drache Flammen. Wirklich tödlich. Die Kampfunfähigen samt Finten-Priester draußen im provisorischen Lazarett gelassen, konnte die Eroberung der Mine beginnen.
Mit dem Flammenwerfer als Verstärkung zogen wir zur Mine aus, angekommen eine Kampflinie formiert. Die wenigen Kobolde im Eingangsbereich flüchteten, weswegen ich es vorerst mit Reden versuchte. Dabei wurde schnell klar, dass die Kobolde einem Oberkobold folgen; einem Koboldkönig, der sich Karsniffz nennt. Das war reichlich eigenartig, denn sie sind ihm gefolgt wie willenlose Schafe. Das Reden ging teilweise auch auf, zumindest insofern, als dass ich einen Großteil der Kobolde in den Eingangsbereich locken konnte. Irgendein Vertreter des Koboldkönigs Karsniffz sprach mit mir; der König selbst wollte das Innere der Mine nicht verlassen. Es waren ungefähr sechszig Rattenfressen, die den Vertreter begleiteten. Als Diplomatie fehlschlug - ich habe den Viehchern nicht genug getraut - entflammte ein Kampf. Der war allerdings relativ kurz. Die Koboldhorden brandeten an unseren Schildwall, schafften es nicht einen Lanzenträger zu töten und wurden schließlich bis auf einige wenige, die tiefer in die Mine fliehen konnten, vernichtet. Das war nicht zuletzt der Verdienst von Moritz, der mit dem Flammenwerfer unzählige - vermutlich mehr als die Hälfte - zur Strecke brachte.
Wir erlitten keine nennenswerten Verletzungen und um den Bestien keine Ruhepause zu gönnen, warteten wir nicht lange und zogen weiter. Tiefer in die Mine, in die Dunkelheit. Das war gefährlich; geht man allerdings mit nötiger Vorsicht vor und nicht wie ein Holzkopf, hat man nichts zu befürchten. Tiefer in der Mine also redete der König weiter und weiter. Er würde uns töten, und so weiter und so fort. Außerdem schickte er uns seine Spinnentiere auf den Hals, die von Kobolden geritten wurden. Seltsamer Anblick. Fünf an der Zahl waren es, wild und ungestüm; diese fielen allerdings binnen weniger Herzschläge und ohne uns groß zugesetzt zu haben. Ich wünschte, König Karsniffz - so nennt sich der Anführer der Kobolde - hätte das gesehen. Aber das Lachen würde ihm sowieso noch vergehen.
Die Spinnentiere beseitigt, kamen wir zu einem Loch im Boden. Da es Wahnwitz gewesen wäre, da runter zu steigen, versuchten wir das Loch zu versiegeln um die Kobolde auszuräuchern. Zweimal. Zweimal ist es gescheitert; das schlimmste daran war allerdings, dass wir die letzte Ladung des Flammenwerfers dafür vergeudet haben.
Um nicht in das Loch zu steigen, mit versammelter, unvorbereiteter Mannschaft, forderte ich den Koboldkönig zu einem Zweikampf heraus. Er und sein Champion gegen mich und Merle Moorlicht. Er nahm das Angebot hochtrabend an. Sinn war es, mir ein besseres Bild zu machen, durch einen siegreichen Kampf die Kobolde womöglich völlig zu demoralisieren oder sie später von den Lanzenträgern im passenden Moment angreifen zu lassen. Mit dem Stichwort 'Dämmersturm' sollten die Lanzenträger langsam nachrücken, unbemerkt, um falls nötig mit in den Kampf zu gehen.
Dann also ging es ins Loch. Merle Moorlicht begleitete mich in Worgengestalt. Hier muss angemerkt werden: Dem Tagelöhner war es freigestellt, mich zu begleiten; dort unten hätte auch nichts als der Tod warten können. Sie bewies nebst einer ordentlichen Portion Mut auch Sinn für Kameradschaft.
Unten erwartete uns der Koboldkönig auf seiner wandelnden Thronbühne, bestehend aus vier Spinnen. Außerdem seine Untertanen; ungefähr fünfzig weitere Kobolde. Er lies verlauten, dass wir gegen seinen Hauptmann kämpfen, Rufuz, und sein Haustier. Würden wir verlieren, so wird man uns fressen.
Dann kam der Hauptmann mit seinem 'Haustier'. Er ritt auf der größten Spinne, die ich in meinem Leben je sah. Sie hieß Archya und beileibe - sie war so gewaltig und uralt, man verfiel dem Glauben sie wäre immer schon da gewesen; die Höhle hätte sich um sie herum erschaffen. Das würde ein harter Kampf werden - so viel war sicher. Das hielt Merle und mich aber nicht davon ab, das Untier sofort anzustürmen. Allerdings hatte das weitaus mehr auf dem Kasten als seine bloße Gewaltigkeit. Die Schreie von Archya waren geistbetäubend, sie sträuten Schmerzen im Schädel und Grauen im Geist. Eine ekelhafte Kreatur, die wohl nicht damit gerechnet hat, einem Veteran des Büßerfeldzuges gegenüber zu stehen. Ihr eigenartigen Schreie riefen Erinnerungen an Kalimdor wach, allerdings waren sie im Vergleich zu der wahren Leere harmlos.
Der Kampf entbrannte also. Man konnte ihr kaum zusetzen, sie schien unverwundbar und nach kurzer Zeit zwangen Verletzungen Merle in ihre menschliche Gestalt zurück. Ich gab das Stichwort an sie weiter, sie solle die Männer zu holen, die zu schwer Verwundeten zum Krankenlager zu schicken um zu gegebener Zeit mit denen anzugreifen, die noch dazu fähig waren - wenn ich es sage.
Derweil kämpfte ich alleine mit der Kreatur. Während die Lanzenträger nach und nach durch das Loch stiegen - unbemerkt - tanzte ich mit der Spinne. Ich wollte ihre Angriffe auf die Koboldmeute entladen und so ein Blutbad verursachen. Nach kurzer Zeit und einigen üblen Angriffen ihrerseits gelang das auch und sie verging sich am Koboldvolk, verschlingte gut die Hälfte und zwang die restlichen - darunter auch den König - zur Flucht. Nun konnten die Lanzenträger zum Kampf mit der Spinne hinzustoßen, denn die galt es nach wie vor zu bezwingen. Ihr Reiter, Hauptmann Rufuz, fiel rasch und nach einem langen, zermürbenden Kampf gelang es uns mit vereinten Kräften auch schließlich, das abscheuliche Untier in die Knie zu zwingen und zu töten.
Nach diesem nervenaufreibenden Kampf gebahr ich Ruhe. Wer außerdem nicht mehr kämpfen kann, sollte zu den anderen im Krankenlager gehen. Es blieben fünf Männer - drei Lanzenträger und die beiden Westfaller - um die restlichen Kobolde zu töten. Den intakten Riesenzahn der Spinne und den Giftbeutel der dazugehört gab ich einem der Verwundeten mit. Damit kann man sicher etwas anfangen.
Merle kümmerte sich abermals um die Verwundeten und leistete hervoragende Arbeit, denn die Männer waren für den letzten Kampf wieder gestärkter als zuvor und wir konnten weiter.
Wir erreichten nach kurzem Marsch die Festung des Königs. Müll, Schrott, Speere - alles was sie finden konnten zu einer Mauer aufgetürmt. Reichlich kreativ, aber das ersparte ihnen nicht ihr Ende. Der Koboldkönig lehnte eine Kapitulation ab. Einige seiner Untertanen wollten fliehen, was ich allerdings nicht zuließ; viele Male habe ich ihnen gesagt, sie sollen aufgeben. Es entbrannte ein sprengstoffreicher Kampf von unserer Seite aus und vier tote Spinnenreiter und zwanzig tote Kobolde später blieb nur der König übrig. Der setzte mich für einige Momente mit zwei Frostbolzen außer Gefecht, doch zu mehr kam er nicht. Die übrigen Männer vernichteten ihn restlos mit ihren verbliebenen Granaten und Gemischen. Der Kampf war gewonnen, die Mine geräumt. Ein einziger Kobold konnte fliehen.
Es gab keine Verluste auf unserer Seite. Bis auf die beiden Westfaller, Moritz und Klaus, wird allerdings jeder Lanzenträger einige Wochen, wenn nicht mehr, Kurzeit brauchen, um wieder kämpfen zu können. Die Beute der Mine fiel dürftig aus. Der erwartete Koboldschatz war nicht da, aber der Koboldkönig hatte einen magischen Ring, der es selbst mir erlaubt - einem absoluten Magie-Nichtskönner - präzise Frostbolzen zu verschießen. Allerdings braucht er einige Zeit, sich wieder aufzuladen.
Darüber hinaus einen riesigen Spinnenzahn und eine volle, intakte Giftdrüse. Beides findet sicher gute Verwendung; derlei Waffen sind heiß begehrt und äußerst effektiv. Außerdem fanden wir einige Bröckchen Malachit und einen kleinen Beutel mit verschiedenen Edelsteinen. Ich bezweifle allerdings, dass deren Wert den der gesamten Expedition deckt.
Nichts desto trotz waren wir siegreich und die Truppe des Gefälles hat abermals ihren Wert bewiesen. Sie sind nahezu furchtlos, folgen jedem Befehl und sind überaus zähe Bastarde, die keinen Kampf scheuen. Nach einer kurzen Rast, um die Wunden zu lecken und zu ruhen, nahmen wir die recht erfolglose Plünderung vor und zogen dann wieder nach Gudrunsheim.
Dort angekommen machte es mehr und mehr den Anschein, keiner dort hätte es für möglich gehalten, dass wir je zurückkehren werden. Dass wir vollzählig waren hat dem ganzen wohl die Krone aufgesetzt und selbst die grimmigsten Bergkrieger bekundeten, wenn auch wortlos, Respekt. König Paul war auch ganz begeistert und wo die Lanzenträger zur verdiente Ruhe im Bergfried kehrten, ging ich mit Merle zum König, um weiteres Vorgehen zu besprechen und die Lorbeeren einzuheimsen.
Er schickte nach einem Stallburschen, der aus Tannheim kam; jener überbrachte dann die Kunde darüber, dass der Ort vollkommen von Ogern zerstört wurde. Das rückte allerdings in die Nebensächlichkeit, denn der Junge hat sich die ganze Zeit über fast ins Höschen gemacht. Hat mich gewundert, dass er nicht umgekippt ist. Ich vermutete, der König hat ihm irgendwas angedroht, damit er Lügen erzählt. Wie sich aber herausstellte, hatte er vor dem Dämmersturm - Merle und mir - Angst. Ein Hirngespinst war es wohl, denn er hat behauptet, er habe unser Wappen in Tannheim gesehen. Die Situation spannte sich an. Allerdings war es wie beschrieben ein Hirngespinst und die Sache konnte rasch in die Belanglosigkeit versinken.
Nachdem alles wieder in Butter war, hatte der König eine weitere Bitte: Er wollte jetzt schon ein Handelsabkommen mit dem Dämmersturm schließen. Zwar bin ich ein Kaufmann des Dämmersturms, allerdings wollte ich ohne jedwede Informationen seitens des Gefälles nichts festlegen. König Paul war mir zu voreilig. Ich schlug vor, dass er einen Gesandten mit uns schickt, da wir ohnehin seine Hilfe brauchen werden: Die Straßensperre. Mit fünfzehn kampfunfähigen Lanzenträgern können wir da nicht ohne Zoll durch. Wir würden die Beute teilen und das Bündnis weiter festigen, allerdings wollte er eine Sicherheit, dass wir auch tatsächlich auf Handel aus sind. Er sollte mir etwas vorschlagen und er wollte die gute Merle Moorlicht, sozusagen als Pfand. Das kam natürlich nicht in Frage.
Ich machte ihm klar, dass das keine notwendige Hilfe ist sondern ein freundschaftliches Angebot, sich die Beute bei der Straßensperre zu teilen und die Bande mit diesem gemeinsamen Angriff weiter zu stärken. Ich könne dem Syndikat auch die Beute überlassen, wenig später mit mehr Männern wiederkommen und mir alles und noch mehr nehmen, ohne Gudrunsheim daran teilhaben zu lassen. Aber er war zu stur - wollte, dass Gudrunsheim die ganze Beute des Syndikats zukommt. Was für eine Frechheit. Das kam für mich nicht in Frage und so beschloss ich, so zu verbleiben dass ich nach der Expedition, zu gegebener Zeit, wieder Gudrunsheim aufsuche um über Handel zu sprechen - natürlich mit der Absicht, er würde einlenken.
Wir gingen wieder in den Schlafraum und genossen Ruhe, um am nächsten Tag die Sache mit dem Untoten in Angriff zu nehmen. Am nächsten morgen also besorgte Merle Frühstück bei einer Magd und horchte sie aus, während ich mich zur Kapelle aufmachte - diesen mysteriösen Kasten untersuchen. Allerdings war die Kirche abgeschlossen und ich kein Fassadenkletterer, also blieb ein Weg hinein verwehrt. Merle unterdessen fand heraus, dass der Untote ob des Schneefalls veranlasst hat, weniger Wachen aufzustellen. Es war nirgends einer der Wachmänner zu sehen. Außerdem verriet die Magd, dass seine Gemächer im Keller des Bergfrieds liegen und man normalerweise die Wachen um eine Audienz bei ihm bitten soll - das alles schien mir reichlich komisch. Es kam mir vor wie eine Herausforderung seitens des Untoten - grade weil es so offensichtlich war. Also ging ich zusammen mit Merle dem Keller entgegen. Es sei gesagt, dass Tagelöhner Moorlicht nicht davon begeistert war, aus gutem Grund. Die Kellertür war offen und es schien mir mehr und mehr eine Einladung zu sein, doch unser Glück zu versuchen. Leider habe ich nicht damit gerechnet, dass der Verlassene eine intrigante Drecksau ist. Wir trafen im Keller nichts weiter an, als seine Stimme die er mit irgendeinem Zauber eben dort hin projeziert hat. Kurz darauf polterten Wachmänner hinunter. Versuche, zu erklären dass wir nichts Böses im Schilde führen waren vergeblich. Wir wurden verhaftet, ebenso wie die Lanzenträger die weiter oben noch frühstückten und vor den König geführt; es wurde rasch der Prozess gemacht. Wir sind in die Gemächer des Beraters eingebrochen und wurden deshalb zum Tode verurteilt.
Nach kurzer Zeit in der Zelle war es dann schließlich so weit. Jedes Mitglied der Expedition wurde gefesselt vor den Bergfried und in den Ort geführt, wo schon der Büttel und die gesamte Bewohnerschaft von Gudrunsheim wartete. Moorlicht, drei der Lanzenträger und ich sollten zuerst abtreten. Meine letzten Worte wurden mir gewährt: Ich erklärte die Situation und offenbarte was passieren wird, wenn in Gudrunsheim siebzehn Mitglieder des Dämmersturms hingerichtet werden. Das hat sie nicht interessiert, ebenso nicht die Worte von Merle, die um einiges einleuchtender waren als die meinen. Also wurden wir kurzerhand vom Balken getreten wie Vieh, um elendig zu verrecken. Ich muss sicher nicht schildern, was für ein beschissenes Erlebnis das ist. Aber ich dachte: Wenn ich schon draufgehe, dann kämpfend. Da half dann Schimmerspruch, meine versteckte Klinge. Immer wieder rammte ich meine Prothese gegen meinen Rücken, bis das verfluchte Ding endlich die Fesseln durchtrennte und ich mich befreien konnte. Ebenso Merle, die mit Goldrinns Segen dafür sorgte, dass direkt der ganze Balken brach, an dem wir baumelten. Kurz davor - ein paar Sekunden vielleicht - ging obendrauf die Kapelle in die Luft, als wären gleich drei Ladungen Zephyrium in ihr detoniert. Glück für uns. Es brach Panik aus und diese nutzten wir aus, die Flucht anzutreten. Merle und ich befreiten nach und nach die Männer, töteten die, die unsere Flucht verhindern wollten während die Lanzenträger mit Klaus und Moritz den Karren und mein Pferd holten. Wir konnten außerdem eine Hellebarde erbeuten und so wir anmuteten wie ein kleiner Streitwagen, war keiner der Wildlinge darauf aus unsere Flucht weiter zu vereiteln.
Ohne Ausrüstung, ohne Waffen und ohne Proviant zogen wir weiter durch die Berge. Zwei geschlagene Tage haben wir damit zugebracht, die Berge zu verlassen. Verfolgt hat uns niemand. Allerdings war der Hunger nicht förderlich, denn alle Expeditionsmitglieder waren verletzt. Als wir dann schließlich wieder im flachen Land ankamen, wollten sie etwas zu essen. Nach einer kurzen Meinungsverschiedenheit schickte ich dann Merle und Klaus etwas suchen, während wir rasteten. Etwas später kamen sie mit reichlich Pilzen zurück. Ein schwacher Trost für die Männer, doch konnten wir so wenigstens weiterreisen ohne dass jemand vom Fleisch fiel.
Wenig später trafen wir dann auf den Priester. Nach einer kleinen Rede, wie strunzdämlich wir uns doch beim Untoten verhalten haben, wollte er seinen Flammenwerfer zurück und ließ verlauten, dass man sich bei mir melden wird, damit ich die Fehler ausbügeln kann. Ich habe wohl seine Arbeit eines ganzen Jahres zerstört. Das alles war mir aber reichlich egal; ich war jemandem selten so dankbar. Nicht nur hat er die Kapelle in die Luft gejagt, sondern hat auch das Tor von Gudrunsheim für unsere Flucht geöffnet. Er meinte zwar, er hat uns nur geholfen weil wir durch unseren Sieg in der Mine doch zu etwas nützlich sind - ich vermute das war in seinem Jargon 'Viel Muskeln, wenig Hirn' - aber ich hatte im Gefühl, dass mehr dahintersteckt. Er warnte uns noch, dass die Toten umgehen und westlich eine Straßensperre des Syndikats wartet und dann trennten sich unsere Wege wieder.
Und wie er da von der Straßensperre sprach, dauerte es nicht lange bis wir sie erreichten. Dieses Mal sahen wir sie von vorne. Keiner war in der Lage, zu kämpfen. Wir hatten keine Waffen. Mir war klar, dass wir jetzt ausgenommen werden wie eine Winterhauchsgans; wenn nicht Schlimmeres - immerhin waren es Menschenhändler. Nach einem kurzen Gespräch wurden wir dann geplündert. Sie nahmen uns unsere Rüstungen, den Siegelring vom Koboldkönig, den Eimer mit Zinn und außerdem eines der Pferde. Was blieb: Der Karren, der Giftbeutel samt Zahn. Und die Edelsteine. Dann ließen sie uns passieren. Ein geringer Trost auf dem Rückweg war der Anblick von Tobiasstadt, das in der Zwischenzeit von Rottenmeister Goldschild erobert wurde.
In Gorheim wurden wir dann gut empfangen. Es wurde veranlasst, ein Festmahl vorzubereiten und man hat uns reichlich ehrbar behandelt. Irgendwie glaube ich, sie haben nicht damit gerechnet uns wieder zu sehen. Wie dem aber auch sei: Die Expedition war damit beendet. Man übergab der Familie des Gefallenen sein Wappen und der Rest ruhte sich aus. Unter anderem ich selbst. Ich habe mich sattgegessen und einen Tag geruht, um die nächstbeste Maschine in den Süden zu nehmen. Merle Moorlicht kuriert ihre Wunden noch einige Tage in Gorheim aus, ehe sie den Rückflug nach Eisenschmiede antritt.
Abschließend kann man sagen, dass die Expedition erfolgreich war. Ob der widrigen Umstände hat nur einer der Männer sein Leben gelassen - mag er gut ruhen - und darüber hinaus konnten wir einige Informationen einholen. Außerdem die Gewissheit: Die Entsetzliche Zone ist so entsetzlich, wie sie beschrieben wurde. Nun folgen Angaben zur Beute, zur mitgeführten Ausrüstung und die Informationen, die wir sammeln konnten.
Beute
1x intakte Giftdrüse samt Zahn, von einer gewaltigen Riesenspinne 1x Beutel mit Edelsteinen; Wert noch nicht geschätzt 1x Siegelring des Koboldkönigs (vom Syndikat gestohlen) 1x Eimer voll Zinn (vom Syndikat gestohlen)
Ausrüstung
18x Explosives Gemisch (alle verbaucht) 18x Stabgranate (alle verbraucht) 22x Heiltrank (alle verbraucht) Außerdem hat keiner der Expeditionsteilnehmer mehr Rüstung oder Waffen. Diese wurden ebenfalls vom Syndikat gestohlen. Was meine Kampfrüstung und Waffen angeht, werde ich mich selbst darum kümmern; Rottenmeister und Hüter der Ländereien Hendrik Heineken ließ schon verlauten, dass die Schmieden von Tobiasstadt sich um Ausrüstung für die Alteractruppen kümmern werden.
Anmerkungen: Alle Einsatzteilnehmer verhielten sich vorbildlich, folgten jedem Befehl und traten für die Interessen des Dämmersturms ein. Ob gegen die schrecklichen Wendigos zu Beginn der Expedition oder in der Mine, als eine sagenhafte Spinnenkreatur für einen erbitterten Kampf sorgte. Als wäre dieser unerschrockene Kampfesmut nicht genug, bewiesen sie in Gudrunsheim grenzenlose Loyalität gegenüber dem Dämmersturm; nämlich mit ihren Waffengefährten zusammen den Weg zum Galgen anzutreten, statt den Versuch zu wagen, durch Verrat ihr Leben zu retten. Rottenmeister Heineken teilte ich bereits mit, dass diese Männer in meinen Augen redlich bereit sind, den Eid abzulegen. Tagelöhner Merle Moorlicht, die mir während der ganzen Mission mit Rat und Tat zur Seite stand und ihre Waffenbrüder mit Naturmagie heilte, was zweifelsfrei das Überleben einiger gesichert hat, empfehle ich hiermit für die Beförderung zum Mitläufer und darüber hinaus für eine Siegesmarke. Ohne sie wären die Verluste weitaus größer gewesen. Sie hat es sich mehr als verdient.
Jedes Expeditionsmitglied, das beim Kampf gegen die Riesenspinne dabei war, empehle ich hiermit für den Stern des Bestienjägers. Alle anderen Teilnehmer sollen für ihren unerschütterlichen Einsatz den Scharmützeltaler erhalten.
Besoldung
Rotte Karpfenfang
Jon Fischer von Karpfenfang (Rottenmeister): 100 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Merle Moorlicht (Tagelöhner): 1 Goldstück, 40 Marken, Stern des Bestienjägers, Siegesmarke, Beförderung
Abbas (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Scharmützeltaler
Truppen des Nordwest-Gefälles
Brian Leben (Söldner): 50 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Dieter Zwitschge (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Indrick Bordom (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Scharmützeltaler
Harald Apfeldieb (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Piet Klaus (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Ewald Ewaldson (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Forrest Ölsardine (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Fabrice Vonnordenher (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Friedrich Dreimann (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Scharmützeltaler
Gunther Etzelberg (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Boralt Bussikoffski (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Scharmützeltaler
Bernd Bäcker (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Klaus Hammelfleisch (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Moritz Treubleib (Mitläufer): 4 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Cello Liedermacher (Mitläufer): Im Kampf gefallen.
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Gesammelte Informationen Syndikat/Tannheim: Eine Hochburg des Syndikats, Tannheim an der Mulde, wurde vor einiger Zeit laut Zeugenaussage völlig von Ogern unter König Murg zerstört. Der Zeitraum der Zerstörung lässt sich in etwa mit der Schlacht am Aidener Pass datieren; vermutlich wurde Tannheim aber etwas früher vernichtet. Außerdem unterhält das Syndikat sehr grenznah zum Gefälle eine Straßensperre und treibt Zölle ein. Vermutlich war Tannheim eine schwere Niederlage, aber das Syndikat scheint in der Entsetzlichen Zone zumindest in sofern präsent, dass sie sich dazu in der Lage sehen in unmittelbarer Nähe zu Dämmersturm-Landen Zölle einzutreiben.
Der Oger: Die Oger unter König Murg müssen jüngst ein paar Niederlagen eingesteckt haben. Glaubt man König Paul, so haben die Verlassenen ihm dabei geholfen, die Oger aus Gudrunsheim zu vertreiben. Wie viele es allerdings waren, konnten wir nicht in Erfahrung bringen und um welche Verlassene es sich bei König Pauls Helfern gehandelt hat, wissen wir auch nicht. Fakt ist jedoch, dass es bei Prestors Träne zu einer gewaltigen Schlacht kam - Murgs Ogerhorde gegen die Verlassenen. Ich vermute, es war die Entsatzungsstreitmacht, denn man hat von einem Untoten mit brennendem Schwert berichtet, der König Murg den Bauch aufgeschlitzt hat. Die Nachfolge von König Murg trat Muhbrag an. Wir wissen nicht, ob er an der Schlacht beteiligt war; allerdings führt mich die Tatsache dass die Ogerhorde weiterhin besteht zur Annahme, dass zumindest die Entsatzungsstreitmacht aufgerieben wurde und wenn nicht das, so hat sie schwere Verluste hinnehmen müssen. Darüber hinaus sprach König Paul davon, dass der neue Ogerkönig versucht, seine Reihen mit Wendigos zu stärken; gut möglich, dass die Ogerhorde nach der Schlacht nennenswert geschwächt ist.
Der Verlassene: Die untoten Scheißkerle sind in der Entsetzlichen Zone besser vertreten, als ich annahm - zumindestens dort, wo die Expedition war. Was die Entsatzungsstreitmacht angeht, so steht weiter oben schon alles, was wir diesbezüglich in Erfahrung bringen konnten. Allerdings scheinen das dort nicht die einzigen Madenhirne zu sein, die umherziehen/zogen. Der Berater von König Paul ist in Wirklichkeit nämlich kein Berater, sondern ein Botschafter der Horde, wenn man so will. König Paul ist die Marionette der Verlassenen; besorgt nämlich Leichen für sie und er darf im Gegenzug Herrscher spielen. Er muss als er mit seiner Räuberbande in die Entsetzliche Zone kam einem Kommandanten der Verlassenen vor die Füße gelaufen sein und dieser half ihm schließlich, Gudrunsheim zu erobern. Dafür ist er allerdings das Bückstück der Madenhirne. Ich glaube aber er gehört zu der Sorte Mann, die drauf stehen wenn man ihnen fauliges Fleisch zwischen die Arschbacken schiebt. Wie dem auch sei, ich schweife ab: Wer besagter Kommandant ist, der Paul half Macht zu ergreifen, wissen wir nicht; die Streitmacht die er dabei hatte muss allerdings groß genug gewesen sein, Gudrunsheim von ein Haufen Ogern zu befreien. Allgemein kann man sagen, dass die Verlassenen zumindest in Gudrunsheim das Sagen haben und ansonsten eine gewisse Präsenz.
Gudrunsheim: Marode, kaputt - überall selbstgebaute Baracken. Ein kleines Flüchtlingszentrum im Herzen der Berge, das von König Paul reagiert wird, dem ich gerne die Haut von den Knochen reißen würde. Schätzungsweise gibt es hundert Flüchtlinge aus allen Himmelsrichtungen, die fähig sind eine Waffe zu führen und darüber hinaus einige Wildlingskrieger. König Pauls Leibgarde umfassen zwölf rüstige, südlordaeronsche Krieger. Die sehen besser geschult aus als das Pack, das dort sonst noch so hausiert. Außerdem der Berater des Königs, der untote Magier, der uns in eine Falle gelockt hat. Zu holen gibt es nebst dem sündhaft teuren Justaucorps des Königs - das Teil finanziert gut und gerne einen kleinen Feldzug - jede Menge Waffen, Rüstungen und eventuell bunkert der König auch ein paar wertvolle Gegenstände für schlechte Zeiten. Unweit von Gudrunsheim gibt es außerdem den Gudrunsheimer Stollen. Dort gibt es reichlich Zinn und dass die Mine funktionstüchtig ist, dafür haben wir ja schon gesorgt.
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Dem Sturm entgegen!
gez., Jon Fischer von Karpfenfang - Fischer schrieb:
- Kopfgeldjagd: Deserteure
Teilnehmer: Jon Fischer von Karpfenfang (Rottenmeister, Einsatzleiter), Aswin Schreckfrosch (Mitläufer), Yael Spielmann (Tagelöhner), Bernd (Tagelöhner)
Missionsstatus: Erfolgreich
Hergang
Die Teilnehmer der kleinen Jagdgesellschaft trafen sich vorm Hauptquartier. Da ich vor hatte, die Deserteure obendrauf auch noch ausgiebig zu plündern, habe ich meinen Esel und den kleinen Karren mitgenommen. So zogen wir dann also los. Das Ziel sollte östlich sein, in den Bergen unlängst der Stadt - von dort aus überfallen die Deserteure nämlich hin- und wieder Höfe. Auf der Straße nach Osten dann, bemerkte Bernd etwas. Es ist seinem verdammt guten Auge zu verdanken, dass wir nicht stundenlang durch die Schneewüsten irren mussten. Der Schütze konnte in der Ferne Rauchschwaden ausmachen. Im Osten. In den Bergen. Das war für mich Grund genug, der Sache nachzugehen.
Bei der Quelle des Rauchs angekommen verriet dieser schnell, dass das Feuerchen noch brennen musste. Yael zum Spähen losgeschickt, kam er kurz darauf mit Informationen zurück. Zwei Zwerge, die allerlei Zeug aus einer zwergischen Hütte verbrannten - dem Gut Schneefall, so hieß der Ort - und ein weiterer, der die Füße auf zwei zwergischen Seniorenleichen ausruhte. Außerdem ein gezähmter Bär. Den Angriffsplan rasch geschmiedet, band ich den Esel an und wir begannen. Die Zwerge fielen schnell und der Bär auch und dann nahmen wir die Tür des Hauses ins Visier; von innen nämlich wurden Stimmen laut. Da keine Schießeisen eingesetzt wurden, konnten sie mit dem kleinen Tumult nicht wirklich etwas anfangen. Als dann zwei weitere Halblinge das Haus verließen, um nachzusehen ob alles in Butter ist, wurden sie von uns in gnadenloser Feuerbereitschaft niedergemäht. Einer hat die Chose überlebt. Da das Haus ohnehin Ziel war, setzte ich mit Spielmann nach und auch dieser Bastard fiel.
Während Bernd und Schreckfrosch draußen decken sollten, gingen Spielmann und ich hinein. Dort warteten die Anführer und außerdem ihre Geisel, die sie zu ihrem Leidwesen nicht wie eine Geisel einsetzten. Sie warteten und dachten, sie könnten uns töten. Waren reichlich von sich eingenommen. Bei solchem Hochmut ist der Fall doch recht tief und die kahlköpfigen Bärtlingen fielen in wenigen Sekunden. In dieser Zeit entflammte draußen ein Feuergefecht, denn der ganze Palaver hat drei Zwerge angelockt, die wohl am naheliegenden See eisangeln waren oder sonstwas trieben. Jedenfalls wollten sie Bernd und Schreckfrosch umnieten. Bernds Kampfsau war allerdings schneller und hat zwei von ihnen gefällt, während der andere durch einen gut platzierten Pfeil starb. Damit war der Widerstand geschlagen und die Deserteure eliminiert.
Die Geisel erzählte später, dass er der Sohn der beiden Toten ist. Er dient in der Armee und die beiden Glatzköpfe waren ursprünglich gute Kameraden. Dass er nicht mit ihnen den Dienst quittierte war noch nicht Grund genug, das Leben dieses armen Teufels zu ruinieren. Als jedoch das Deserteuren-Lager von Kopfgeldjägern verwüstet wurde, dachten die Kahlen, dass ihr ehemaliger Kamerad sie verraten hat. Also zogen sie aus, um sich zu rächen. Erst die Eltern töten, dann das Haus verwüsten und schließlich den Sohn töten. Die nicht sonderlich originellen Pläne der Zwergenbrut haben wir dann letzendlich durchkreuzt. Außerdem erzählte uns der Zwerg, dass sein Vater einer der begehrtesten Widdergeschirr-Hersteller im Land ist. Ein Geheimtipp, irgendwie - besonders einzigartig sahen die Dinge in der Werkstatt seines Vaters allerdings nicht aus. Wie dem auch sei: Der Gute versprach uns ewigwährenden Dank und einen Schild an unserer Seite, sollten wir je seine Hilfe benötigen.
Danach plünderten wir dann. Die Ausbeute war nicht schlecht.
2x Einhandaxt 2x Streitkolben 4x Gewehr 2x Turmschild 1x Dicke Zweihandaxt
Besoldung
Jon Fischer von Karpfenfang: 30 Goldstücke, 20 Marken
Aswin Schreckfrosch: 4 Goldstücke, 10 Marken
Yael Spielmann: 1 Goldstück, 5 Marken
Bernd: 1 Goldstück, 5 Marken
Die restlichen 64 Goldstücke wurden in die Kasse des Dämmersturms gezahlt.
Dem Sturm entgegen!
gez., Jon Fischer von Karpfenfang - Fischer schrieb:
- Die Kontaktperson treffen
Teilnehmer: Jon Fischer von Karpfenfang (Rottenmeister, Einsatzleiter), Abbas (Mitläufer), Bernd (Tagelöhner), Konstantin Maroy (Tagelöhner)
Missionsstatus: Gescheitert
Hergang
Wir trafen uns im Wald von Elwynn, nahe eines Stegs, mit Feritan Grauschmied. Der hat uns Instruktionen des Kommandanten und Karten für die Fahrt nach Kehrstadtmeer gegeben. Die Überfahrt war ereignislos und als wir in der kleinen Stadt ankamen, war es auch schon Zeit, zum Treffpunkt zu gehen. Nicht weit von der Stadt entfernt, im Schutze der Nacht und Felsklüften trafen wir dann die Kontaktperson; Vater Joe - neuerdings nennt er sich, nannte er sich besser gesagt, Vater Jörg. Wir kamen schnell zur Sache. Der Gute wollte für seine Dienste eintausend Goldstücke im Monat, damit er seine hochgesteckten Ambitionen in der Kirche weiter verfolgen kann. Lächerlich hohe Summe trotz der Vorzüge. Bevor wir das Gespräch allerdings vertiefen konnten, merkte ich einen Hinterhalt. Mehrere Gestalten, die aus den Hügeln auf uns zuhielten.
Ich rechnete zuerst damit, ich hätte den Vater Jörg verärgert und er hätte mit Waffengewalt dafür sorgen wollen, dass der Handel um jeden Preis seinen Wünschen entspricht. Ich habe mich geirrt. Es waren Schwarzkappen, die es auf den Vater und seine beiden Leibwächter abgesehen haben. Die Leibwächter wurden fast so schnell abgeknallt wie Vater Jörg, während Abbas und ich aus einer anderen Richtung nachrückende Angreifer attackierten. Maroy und Bernd hielten die Schützen mehr oder weniger in Schach. Vater Jörg und seine beiden Wachen starben sehr schnell, ebenso wie ein paar der Angreifer. Als die Schwarzkappen ihr Ziel, Vater Joe, ausgeschaltet haben und darüber sahen, wie ihre Männer fielen, traten sie erfolgreich den Rückzug an. Mein Versuch, einen Gefangenen zu machen, scheiterte. Bedauerlicherweise hatte Vater Jörg auch nichts dabei, das in irgendeiner Weise auf seinen Kontakt im Süden verweist - demnach ist der Handel im Keim erstickt worden und gescheitert. Auf unserer Seite gab es keine Verluste. Ein wenig Beute konnten wir dennoch machen: 2x Machete, 2x Pistole, 2x Streitkolben, 2x Kettenhemd, 1x Goldene Halskette
Dem Sturm entgegen!
gez., Jon Fischer von Karpfenfang - Orodaro schrieb:
Bericht der Kopfgeldjagd auf Gregorius Samser
Ausgang: Erfolgreich
Teilnehmer: Feritan Grauschmied (Mitläufer, Einsatzleiter), Alva Lairnaugh (Mitläuferin), Tommy Pontius (Mitläufer), Nico (Vagabund aus Westfall)
Ziel: Gregorius Samser aufspüren, töten und den Kopf der Wache des Osttals aushändigen
Verlauf: Im Vorfeld der Kopfgeldjagd habe ich organisiert, dass die Gruppe sich an der Grenzbrücke zum Osttal trifft. Ich habe auf die statutengemäße Ausrüstung hingewiesen und von den vor Sturmwind stationierten Schlachtrössern des Dämmersturms Gebrauch machen lassen. Vor Ort wurde ich einstimmig zum Einsatzleiter gewählt. Noch während wir am Treffpunkt verweilten, um unser weiteres Vorgehen zu planen, hörten wir die Brückenwache über uns spotten. Offenbar haben sich im Rotkammgebirge Trittbrettfahrer als Söldner des Dämmersturms ausgegeben und in den Ländereien von Lichteweg einen halben Weinberg beim Kampf gegen Gnolle abgefackelt. Auch im Hinblick auf Rottenmeister Veidts Einsatz in Hillesseite schien es Versuche von Denunziationen gegeben zu haben. Misstrauen und vorwurfsvolle Äußerungen begleiteten uns im gesamten Osttal. Es gelang uns aber, diese zu zerstreuen und klar zu stellen, dass irgendwelche üblen Machenschaften im Gange sind, die das Ziel haben, den Dämmersturm in ein falsches Licht zu rücken.
Zurück zur Sache.
Wir begegneten noch im Beisein der Brückenwache einem westfallschen Landstreicher. Schwarze Klamotte, Maskierung, Dolche am Gurt. Ein Strauchdieb namens Nico. Frech und nicht von der hellsten Sorte, aber er ließ sich für einen kleinen Anteil (den ich persönlich beglichen habe) für unsere Sache anwerben. Offenbar war er ebenfalls auf das Kopfgeld aus. Er hätte es alleine aber nicht einstreichen können, da bin ich sicher.
Im Osttal habe ich mir von Hauptmann Brot (dem zuständigen Offizier) die bisherigen Ermittlungen im Fall Samser aushändigen lassen und kurzerhand eine Abschrift angefertigt. Alva wusste mit geistesgegenwärtigen Fragen zu unseren Informationen beizutragen. Tommy und Nico haben nach einer Unterkunft gesucht, in der wir daraufhin nächtigten. Für den Folgetag hatte ich vorgesehen, dass wir kurz nach dem Frühstück zur Familie Samser aufbrachen (Schwester Greta und Mutter Julie), um die Räumlichkeiten von Gregorius zu durchsuchen. Dabei gingen wir diskret und höflich vor. Tommy hat sich in der Stadt nach Bekannten der Samsers umgehört.
Zunächst fanden wir nichts Neues heraus. Gregorius war ein begabter Alchemist, der aufgrund der Pleite seines Vaters (durch den Niedergang der Flussschiffgesellschaft Nord-Westfall) das Magiersanktum in Sturmwind verlassen musste, um daheim für die Familie zu arbeiten. Das war auch eines der Motive des verwandelten Samsers, seinen Vater im Zorne zu töten. Ohne seinen finanziellen Abstieg wäre Gregorius nie heimgekehrt und nie zu einer Abscheulichkeit geworden. Wir fanden in Samsers Zimmer eine Reihe von Tränken und alchemistischen Utensilien. Außerdem mannigfaltige Bücher seines Fachbereichs. Ich habe sein Tagebuch eingesteckt, konnte darin aber keine Hinweise auf seinen Verbleib oder die Ursache für seine Verwandlung finden. Ich händige es dem Dämmersturm aus, denn es enthält eine Reihe alchemistischer Experimente. Den eigentlichen Fund machte jedoch Alva. Sie stieß hinter dem Bett auf eine madenbedeckte Bärenrippe, an der wir teufelsmagische Verunreinigungen feststellen konnten.
Daraufhin wirkte Greta Samser sehr aufgelöst und äußerte den Verdacht, ein Freund der Familie - ein Jäger namens Andri - habe Gregorius mit seiner Leibspeise (Bärenrippchen) versorgt und diese vergiftet, um die Familie weiter in den Ruin zu treiben. Das Ziel dieser Intrige hätte dann sein sollen, Greta zu heiraten und sich als Retter zu inszenieren. Wir beschlossen entsprechend, Andri aufzuspüren. Tommy war das bereits gelungen, als wir ihn vor dem Haus der Samsers trafen. Er hatte sich durch das Osttal gefragt und schließlich sogar mit Andri geredet, der frei heraus bestätigte, Gregorius mit Bärenfleisch versorgt zu haben. Sowohl vor als auch nach der Verwandlung. Als Tommy uns den Weg zu Andri wies, ergriff dieser die Flucht. Wir nahmen die Verfolgung auf, wobei Tommy ihn schließlich mit seinem Speer zu Fall brachte. Er gestand unter Schmerzen seine Tat und gab an, er habe die Bärenrippchen mit Dämonenblut verseucht, das er während der Invasion in Westfall gefunden hatte. Er sagte uns außerdem, wo er das übrige Dämonenblut versteckt hielt. Wir übergaben ihn der Wache, die sichtlich erfreut war, den Urheber von Samsers Verwandlung gefasst zu haben. Nebenbei bemerkt trug das sehr zur Wiederherstellung unseres guten Rufs im Osttal bei.
Mit den Informationen von Tommy und weiteren Aussagen Greta Samsers hatten wir eine Reihe von möglichen Orten, an denen sich Gregorius aufhalten könnte. Uns erschien eine nah liegende Mine entlang des osttalschen Stroms am wahrscheinlichsten. Um uns aber nicht die Nadel im Heuhaufen suchen zu lassen, beschloss ich, einen Köder auszulegen. Wir kauften Fleisch bei einem Metzger im Osttal und holten das Dämonenblut aus einem Versteck am Fluss. Der Plan war, das Fleisch mit dem Dämonenblut zu versetzen und Gregorius auf diese Weise aus (oder vor die Mine) zu locken. Den Mineneingang ließ ich von Tommy mit einer Stolperdrahtfalle versehen, die aus vier mitgeführten Granaten bestand. Nico sollte das Fleisch auslegen und mit dem Dämonenblut versetzen. Da er kein Mitglied des Dämmersturms ist, erschien es mir hier sinnvoll, diese unangenehme und besonders gefährliche Aufgabe an ihn abzutreten. Tommy und Alva ließ ich hinter einigen Felsen Stellung beziehen. Die Pferde versteckten wir im Dickicht.
Bedauerlicherweise erwies sich Nico als vollkommener Trottel nicht besonders weitsichtig. Anstatt den Köder erst vor Ort mit dem Dämonenblut zu versetzen, öffnete er die Phiole in unserem Versteck, um sie über dem Fleisch zu entleeren und dann zur Mine zu tragen. Dazu kam es aber nicht. Nachdem er sie geöffnet hatte, hörten wir unmittelbar einen Schrei und Flügelschläge aus dem Wald dringen. Gregorius war unterwegs. Der heftige Geruch der abscheulichen Substanz hatte ihn sofort aufgeschreckt. Nico gelang es noch, das Fleisch ein paar Meter in Richtung Straße zu schleppen, zu beträufeln und sich dann zu mir in Deckung zu bringen.
Dann sahen wir die Abscheulichkeit, die den Zeichnungen gerechter wurde, als ich es bis hierhin befürchtet hatte. Der entstellte Teufel, mit Hörnern, Klauen und ledrigen Flügeln trat von Wahn erfüllt ans Fleisch heran. Er rief nach Andri und war sich offenbar des Verräters bewusst geworden. Uns entdeckte er jedoch nicht. Ich ließ die Gruppe im Dickicht und hinter den Felsen ausharren; in der Hoffnung, dass Gregorius einen Blick in die Mine riskiert. So geschah es. Tommys Falle schnappte zu und die herunterkrachenden Trümmer setzten die Abscheulichkeit an Ort und Stelle fest. Erst dann befahl ich, das Feuer zu eröffnen. Nico und ich rückten langsam vor. Gregorius wehrte sich heftig und warf dabei mit Steinen um sich. Unsere gute Koordination und eine Prise Glück verhinderten, dass er uns traf.
Im Verlauf des Kampfes, noch ehe Nico und ich die Abscheulichkeit erreichten, setzte plötzlich die Wende ein. Das Ungeheuer schrie nach Andri, doch wir versicherten ihm, dass wir ihn bereits entlarvt hatten und er bald hingerichtet werden würde. Als Gregorius das realisierte, schien er erleichtert darüber, dass der Gerechtigkeit genüge getan wurde. Er gab den Kampf auf und erklärte sich bereit, nun seinerseits für den Mord an den vier Wachen, drei Kopfgeldjägern und seinem Vater büßen zu wollen. Er bat uns, seinem Leben ein Ende zu setzen. Aufgrund seiner Kooperation und der Einsicht, dass er einem schrecklichen Verrat zum Opfer gefallen war, berief ich mich ordentlich auf unsere Funktion als freiberufliche Mitarbeiter der Justiz des Reiches, auf den König und den Dämmersturm, ließ verlauten, was ihm vorgeworfen wurde und verurteilte ihn daraufhin zum Tode; seiner Seele Gnade wünschend. Daraufhin enthauptete ich Gregorius Samser. Wir verbrannten seine Leiche. Mir fiel auf, dass er Menschenblut vergoss.
Nach einem kurzen Streit mit dem Westfaller, der offenbar kein Verständnis dafür hatte, dass ich Gregorius zuletzt wie einen Menschen und nicht wie ein Monster hingerichtet hatte, kehrten wir ins Osttal zurück und ließen uns den Sold auszahlen. Ich verteilte ihn ordnungsgemäß und überstellte den Rest dem Dämmersturm. Daraufhin trennte sich die Gruppe und der Auftrag war abgeschlossen.
Ich bat Hauptmann Brot darum, all der schlimmen Gerüchte wegen ein gutes Wort für den Dämmersturm einzulegen. Er zeigte sich geneigt, dies auch zu tun. Außerdem beschloss ich, das Dämonenblut der Abtei von Nordhain auszuhändigen. Meine arme Mutter hatte vor langer Zeit schon schlimme Erfahrungen mit derlei Teufelswerk machen müssen, als sie leichtsinnig die Zerstörung der Treiberklingen anordnete. Der Dämmersturm hatte dadurch schreckliche Verluste erleiden müssen. Ich wollte nicht, dass der unsachgemäße Umgang mit teuflischen Substanzen zu einer Familientradition wird. Die Kleriker von Nordhain zeigten sich überrascht, waren aber hocherfreut und beehrten mich damit, die Klinge meines Vaters zu salben und im Lichte rechtschaffener Kugeln mit stärkenden Segen zu erfüllen. Beeindruckt von dieser Macht blieb ich ein paar Tage in Nordhain, um die Bibliotheken der Abtei zu sichten und von den Priestern zu lernen. Dann kehrte ich zurück nach Eisenschmiede.
Abschlussbemerkung: Wenn man einmal von diesem undiszplinierten, westfallschen Straßenköter absieht, hat sich die Gruppe tadellos verhalten. Alva bewies einen wachen Verstand, indem sie die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellte und bei der Durchsuchung von Samsers Zimmer den entscheidenden Fund machte. Tommy bewegte sich geschickt durch die osttalsche Dorflandschaft und konnte den Einwohnern wichtige Hinweise abgewinnen. Dazu gehört vor allem das Aufspüren von Andri. Außerdem hat er ihn erfolgreich an der Flucht gehindert. Ich selbst schreibe mir den Erfolg zu, Samser durch den Köder schnell aufgespürt zu haben. Außerdem, dass wir ihn durch die Sprengfalle am Mineneingang so effektiv haben festsetzen und besiegen können.
Eine arme Seele, wahrhaftig - sie möge nun in Frieden ruhen.
Soldverteilung:
Feritan Grauschmied: 4 Goldstücke, 20 Marken
Alva Lairnaugh: 4 Goldstücke, 20 Marken
Tommy Pontius: 4 Goldstücke, 20 Marken
Nico: 15 Silbermünzen (von Feritan getragen)
Restbetrag für den Dämmersturm: 88 Goldstücke
Besondere Beute: Das alchemistische Tagebuch von Gregorius Samser Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Feritan Grauschmied Mitläufer des Dämmersturms |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:44 pm | |
| - Finnje schrieb:
- Bericht: Seelenschwertliga
Teilnehmer: Rottenmeister Jon Fischer von Karpfenfang (Einsatzleitung), Söldner Finnje Freitag, Tagelöhner Mergram Eisenzorn Ergebnis: Erfolgreich
Verlauf: Zur verabredeten Stunde fanden wir uns am angegebenen Treffpunkt ein und wurden von Wassili Krashnjawich begrüßt. Nachdem wir uns als Teilnehmer eingetragen und uns somit mit den Teilnahmebedingungen einverstanden gezeigt haben, brachte er uns zum Kampfplatz, der absolut und ausdrücklich außerhalb des Allianzgebietes liegt (ein alter Schacht in Eisenschmiede, hoch oben unter der Kuppel der Großen Schmiede). Dort erwarteten uns die drei Herausforderer der Schornsteinfegergewerkschaft, Haruff Flemmflamm, bewaffnet mit zwei Brechstangen, Erika Brocknarr, bewaffnet mit einer stacheldrahtumwickelten Kugel an einer Kette und Albert Unterbau, bewaffnet mit einem Messer und einem Besen.
Ein Münzwurf entschied darüber, wer seinen Gegner zuerst erwählen darf. Die Schornsteinfeger gewannen den Wurf und Erika Brocknarr erwählte Rottenmeister von Karpfenfang. Unter Wassilis Aufsicht begann das Duell. Erika hatte den Attacken unseres Rottenmeisters von Karpfenfang nichts entgegen zu setzen und konnte keinen erwähnenswerten Treffer durchbringen, ehe er die Oberhand gewann und kurzen Prozess mit ihr machte. Ich bin mir nicht sicher, ob sie überlebt hat, sie war auf jeden Fall kampfunfähig am Boden. Ziemlich kampfunfähig. Wir wechselten unseren Kämpfer aus und Tagelöhner Mergram Eisenzorn duellierte sich mit Haruff Flemmflamm. Dieses Duell lief ähnlich ab, im Handumdrehen konnte er den Kampf für sich entscheiden, einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit Hauruffs für sich nutzen und Hauruff, nachdem er ihm ordentlich die Fresse poliert hat, an die nächste Wand schmettern, wo er liegenblieb. Auch hier kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob sein Kontrahent überlebt hat, denn er war ebenfalls ziemlich am Boden. Wieder tauschten wir unseren Duellanten aus. Den letzten Kampf bestritt ich mit ähnlichem Verlauf und demselben Ergebnis wie meine Kameraden, nur dass ich ziemlich sicher sagen kann, dass Unterbau ein bisschen zu oft in meine Messer gelaufen ist.
Wir haben die Duelle gewonnen und gingen bis auf ein paar blaue Flecken, höchstens, unversehrt aus den Kämpfen hervor. Die drei Schornsteinfeger haben gut gekämpft, waren uns jedoch deutlich unterlegen. Es ist damit zu rechnen, dass dies nur eine „Aufwärmrunde“ war und man bei weiteren Kämpfen erfahreneren Kontrahenten gegenübersteht. Wassili und sein Gehilfe sorgten umgehend dafür, dass der Kampfplatz aufgeräumt und die Leichen/Niedergeschlagenen forgeschafft und versorgt wurden. Es lief eilig ab. Und ohne große Feier. Der Gewinn wurde am Folgetag ausgezahlt.
Soldverteilung (nach Vorgabe von Rottenmeister von Karpfenfang): Rottenmeister Jon Fischer von Karpfenfang: 30 Gold, 15 Marken Finnje Freitag: 25 Gold, 15 Marken Mergram Eisenzorn: 1 Gold, 10 Marken
Dem Sturm entgegen! Finnje "Schornsteinschreck" Freitag - Alva schrieb:
- Bericht zur Suche nach Fiona Jacobsen
Teilnehmende: Alva Lairnaugh (Mitläuferin, Einsatzleitung), Vincent Springer (Tagelöhner), Mergram Eisenzorn (Tagelöhner), Bernd (Tagelöhner)
Ergebnis: teilweise erfolgreich
Verlauf: Wir trafen uns vor dem Dorf Siebenbergen, wohin Vince, Mergram und Bernd gemeinsam anreisten. Darum ließ ich mir zu Beginn berichten, wie ihre Anreise verlaufen war. Vinces und Mergrams aufmerksamer Art ist es zu verdanken, dass ihnen einerseits ein abgeknicktes Brombeergebüsch mit einigen blonden Haaren, andererseits die Überreste eines Wolfrudels, getötet durch Waffen und einige Tage alt, auffielen. Die blonden Haare nahmen sie umsichtig mit. Anschließend wurden sie von einem Bären angefallen, der Vinces Pferd tötete. Das war sehr bedauerlich, da wir nun mit einem Reittier weniger auskommen mussten. Vince ritt vorerst bei mir mit.
Da wir uns bis auf wenige Begegnungen kaum kannten, berichteten wir den anderen kurz von unseren Stärken und Schwächen, damit in riskanten Situationen schneller darüber entschieden werden könne, wer wo einzusetzen wäre. Mein Plan sah vor, die Taverne im Dorf zu besuchen, um mit Herrn Jacobsen über die Umstände von Fionas Verschwinden zu sprechen, und sie von ihm beschreiben zu lassen. Da meine eigenen Fähigkeiten besonders in sozialer Interaktion eingeschränkt sind, wollte ich Vincent mitnehmen, während ich Mergram und Bernd bat, sich im Dorf umzuhören, wobei Bernd seine schauspielerischen Fähigkeiten nutzen wollte und deswegen vorübergehend auf seinen Wappenrock verzichtete. Beim Betreten des Dorfes trafen wir auf zwei Jugendliche, die ihre Haare seltsam frisiert hatten, und sich nicht als besonders hilfsbereit herausstellten.
Auf der Suche nach der Taverne trafen wir im fast leeren Dorf schließlich auf Frau Holle, die wir um Antworten baten. Bevor sie uns diese gab, bat sie uns, von ihren Äpfeln zu pflücken und ihre Kissen aufzuschütteln. Nachdem dies erledigt war, fanden wir heraus, dass sie die Großmutter der verschwundenen Fiona ist und dass Fiona sie besucht hatte. Sie beschrieb Fiona als liebes Kind, das ihr im Haushalt so behilflich war, dass es keine Kontakte im Dorf hatte. Dank Vinces Frage, ob Fiona Lieblingsplätze in der Umgebung habe, erfuhren wir von Frau Holle von einem Ort, den sie Zauberkreis nannte, der sich in südöstlicher Richtung von Siebenbergen befindet und Fiona sehr interessierte. Hamelhain, wo das Elternhaus Fionas ist, liegt von Siebenbergen allerdings in nordöstlicher Richtung. Schließlich erzählte sie uns noch von einem Lord Tschakelfak, der sich ebenfalls auf der Suche nach Fiona befand. Außerdem bekamen wir eine Beschreibung der gesuchten Fiona und die Information, dass die Taverne ‚Zum blutigen Stiefel‘ nicht im Dorf selbst, sondern zwei Wegstunden in westlicher Richtung sei und sie bezeichnete sie als Absteige.
Anschließend trafen wir uns mit Bernd wieder außerhalb vom Dorf. Er berichtete von seinem Gespräch mit dem Jäger des Dorfes, der an der Suche nach Fiona beteiligt war. Seine Hunde hätten aber keine Fährte finden können. Bernd vertraute auf die Wahrheit seiner Worte. Außerdem fand er noch heraus, dass Fionas Vater, Herr Jacobsen der Gildenmeister der Tuchmacherzunft in Hamelhain ist und somit in Siebenbergen, einem Dorf mit vielen Schafzüchtern, für viel Wohlstand sorgt. Zuletzt berichtete Bernd noch, dass Fiona einen Liebhaber haben sollte.
Nachdem wir verschiedene Theorien ausgetauscht hatten (dass der Vater den Liebhaber Fionas finden wolle und Fiona selber habe verschwinden lassen, um diesen aufzuscheuchen oder dass Fiona und ihr Liebhaber sich beim Zauberkreis treffen könnten), ließen wir Bernds Eber die Fährte Fionas anhand der Haare aus dem Brombeergebüsch aufnehmen. Nach einigem Suchen fand der Eber auch die Fährte und führte uns durch den Wald bis wir schließlich bei dem besagten Zauberring ankamen. Er stellte sich als Ring aus Pilzen heraus, in dessen Mitte nichts mehr wuchs und wo sich die Fährte intensivierte. Wir fanden zwei verschiedene Fußspuren dort, wovon ein Paar zu einer leichteren Person gehörten, das andere Paar zu einer schwereren. Wir vermuteten, dass sich Fiona und ihr Liebhaber dort getroffen haben könnten. Allerdings war auch die Möglichkeit einer Entführung nicht auszuschließen, da Fiona aus einem wohlhabendem Elternhaus stammt. Vince fand eine wertvolle Haarnadel und die Stelle, wo die tieferen Fußspuren den Kreis wieder verließen.
Wir folgten den Spuren, bis wir in einiger Entfernung zwei Personen ausmachen konnten, einen prachtvoll gerüsteten Mann und die vermisste Fiona, die im Gras lag. Wir schlichen uns näher, um die Situation einschätzen zu können, doch der Mann, der sich als Lord Tschakelfak herausstellte, bemerkte uns. Er hielt uns für Schurken und unterstellte uns bei jedem unserer Worte Lügen. Er sagte, er sei von Herrn Jacobsen ausgeschickt worden, um Fiona zu retten. Da wir seine wahren Absichten nicht kannten, waren wir ihm gegenüber ebenso misstrauisch wie er uns. Nachdem ein Stein in seine Richtung flog, zeigte sich, dass er fähig ist, das Licht zu wirken, denn er spann ein Netz aus Licht um sich. Mit dem Wissen, dass er anhand des Lichts die Wahrheit in meinen Worten finden könnte, bat ich ihn diese Methode bei mir anzuwenden und näherte mich ihm ohne gezogene Waffen. Er verlangte in meine Augen zu blicken und behauptete dann, ich sei davon überzeugt, dass meine Lügen die Wahrheit seien. Er wollte auch von Vince und Bernd, dass sie sich näherten und den Blickkontakt und versprach sein Ehrenwort darauf uns nicht anzugreifen, wenn wir es nicht täten. Dem kam Vince nach, Bernd jedoch ließ sich aus Vorsicht vor einer Verzauberung nicht darauf ein. Lord Tschakelfak ließ sich provozieren und griff an, während ich mich Bernd zudrehte. Es ist allein Vinces schneller Reaktion zu verdanken, der den Lord in ein Schaf verwandelte, dass wir nicht von seinem Schwert getroffen wurden. Bernd trug Fiona, die ununterbrochen weinte, zu den Reittieren, sie ritt bei mir mit, und wir flohen in den Wald, den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Wir brachten Fiona zurück nach Siebenbergen zu ihrer Großmutter, wo wir nach der Wache schicken ließen, um zu verhindern, dass Fiona ein weiteres Mal weglaufen könnte. Da sie die ganze Zeit nicht mit uns sprechen wollte, konnten wir leider nicht herausfinden, was sie wirklich dazu brachte, den Heimweg nicht anzutreten. Darum konnten wir auch weiterhin nicht sicher sein, dass dieser Lord Tschakelfak nicht doch ihren Schaden im Sinn hatte. Dass wir uns auf sein Wort als Ehrenmann nicht verlassen konnten, hatte er ja bereits gezeigt. Am Morgen überließen wir also Fiona und ihre Großmutter der Verantwortung des Dorfjägers und der Wache, um die Reise zur Taverne anzutreten und herauszufinden, wer versuchte wen zu betrügen.
Die Taverne stellte sich tatsächlich als ungastliche Wirtschaft heraus. Sie war nicht geöffnet und erst auf unsere Nachfrage bei einem Jungen trat der vermeintliche Herr Jacobsen vor die Tür, begleitet von einem ungepflegten Mann. Da wir inzwischen alle misstrauisch waren, ob der Gildemeister der Tuchmacherzunft sich in so einer Taverne niederlassen würde, wollten wir von dem vermeintlichen Herrn Jacobsen eine Beschreibung der Haarnadel Fionas, da wir davon ausgingen, als Vater müsse er sie kennen. Der Mann weigerte sich jedoch und verlangte immer wieder zu wissen, wo wir Fiona versteckt hielten und dass wir sie zu ihm brächten. Ich plante also, den Mann hinzuhalten und Fiona eine Skizze von ihm zu zeigen, um sicherzugehen, dass er wirklich ihr Vater sei. Leider ist meine Fähigkeit im Lügen sehr eingeschränkt, weswegen Vince meine bemühte Umgehung der Wahrheit nicht erkannte und ihm direkt vorwarf, ein Betrüger zu sein. Daraufhin verschwand der vermeintliche Herr Jacobsen im Haus und sein Begleiter zwang uns zum Rückzug. Zum Glück konnten wir ohne weitere Probleme davonreiten. Vince fragte noch, ob wir nichts abfackeln sollten, doch ich wollte die Aufgabe der Festsetzung der Betrüger lieber der Wache überlassen, zumal mindestens ein Kind im Haus war.
Wir ritten nach Hamelhain, wo wir direkt von der Wache angesprochen und nach Siebenbergen begleitet wurden. Dort stellte sich heraus, dass Herr Jacobsen, der bereits anwesend war, tatsächlich Lord Tschakelfak, der ebenfalls anwesend war, angewiesen hatte, seine Tochter zu finden. Der Betrüger war offenbar ein alter Widersacher Herrn Jacobsens. Dieser schickte Wachen und Lord Tschakelfak zu der Taverne, um die Betrüger zu fassen. Uns dankte man mit 25 Goldstücken, die nicht an den versprochenen Sold herankommen, doch da der eigentliche Auftraggeber ein Betrüger war, ist fraglich, ob wir bei ihm überhaupt Lohn bekommen hätten.
Abschließende Worte: Die Gruppe, die ich anleiten durfte, hat herausragende Arbeit geleistet. Bernd konnte durch sein schauspielerisches Talent dazu beitragen, Informationen vom Dorfjäger zu erhalten, tat sich als schneller Läufer im Wald hervor und leitete nicht zuletzt den Eber an, der uns auf die Fährte Fionas brachte. Mergram befolgte gewissenhaft die Befehle, die ich ihm gab, und stellte sich als gute Wache heraus. Ihm und Vince ist es zu verdanken, dass die toten Wölfe und die Haare am Brombeerbusch entdeckt wurden. Bei Vince möchte ich noch einmal seine Aufmerksamkeit und Reaktionsschnelle hervorheben. Er hat außer den Wölfen und den Haaren auch die Haarnadel und die Spuren beim Zauberkreis gefunden und durch seine schnelle Reaktion beim Angriff Lord Tschakelfaks Schlimmeres verhindert.
Soldverteilung: Alva Lairnaugh: 4 Goldstücke, 15 Marken Vincent Springer: 1 Goldstück, 15 Marken Mergram Eisenzorn: 1 Goldstück, 15 Marken Bernd: 1 Goldstück, 15 Marken
Restbetrag für den Dämmersturm: 21 Goldstücke
Dem Sturm entgegen. gez. A. Lairnaugh
- Spoiler:
Bericht zur Suche nach Fiona Jacobsen
Teilnehmende: Alva Lairnaugh (Mitläuferin, Einsatzleitung), Vincent Springer (Tagelöhner), Mergram Eisenzorn (Tagelöhner), Bernd (Tagelöhner)
Ergebnis: teilweise erfolgreich
Verlauf: Wir trafen uns vor dem Dorf Siebenbergen, wohin Vince, Mergram und Bernd gemeinsam anreisten. Darum ließ ich mir zu Beginn berichten, wie ihre Anreise verlaufen war. Vinces und Mergrams aufmerksamer Art ist es zu verdanken, dass ihnen einerseits ein abgeknicktes Brombeergebüsch mit einigen blonden Haaren, andererseits die Überreste eines Wolfrudels, getötet durch Waffen und einige Tage alt, auffielen. Die blonden Haare nahmen sie umsichtig mit. Anschließend wurden sie von einem Bären angefallen, der Vinces Pferd tötete. Das war sehr bedauerlich, da wir nun mit einem Reittier weniger auskommen mussten. Vince ritt vorerst bei mir mit.
Da wir uns bis auf wenige Begegnungen kaum kannten, berichteten wir den anderen kurz von unseren Stärken und Schwächen, damit in riskanten Situationen schneller darüber entschieden werden könne, wer wo einzusetzen wäre. Mein Plan sah vor, die Taverne im Dorf zu besuchen, um mit Herrn Jacobsen über die Umstände von Fionas Verschwinden zu sprechen, und sie von ihm beschreiben zu lassen. Da meine eigenen Fähigkeiten besonders in sozialer Interaktion eingeschränkt sind, wollte ich Vincent mitnehmen, während ich Mergram und Bernd bat, sich im Dorf umzuhören, wobei Bernd seine schauspielerischen Fähigkeiten nutzen wollte und deswegen vorübergehend auf seinen Wappenrock verzichtete. Beim Betreten des Dorfes trafen wir auf zwei Jugendliche, die ihre Haare seltsam frisiert hatten, und sich nicht als besonders hilfsbereit herausstellten.
Auf der Suche nach der Taverne trafen wir im fast leeren Dorf schließlich auf Frau Holle, die wir um Antworten baten. Bevor sie uns diese gab, bat sie uns, von ihren Äpfeln zu pflücken und ihre Kissen aufzuschütteln. Nachdem dies erledigt war, fanden wir heraus, dass sie die Großmutter der verschwundenen Fiona ist und dass Fiona sie besucht hatte. Sie beschrieb Fiona als liebes Kind, das ihr im Haushalt so behilflich war, dass es keine Kontakte im Dorf hatte. Dank Vinces Frage, ob Fiona Lieblingsplätze in der Umgebung habe, erfuhren wir von Frau Holle von einem Ort, den sie Zauberkreis nannte, der sich in südöstlicher Richtung von Siebenbergen befindet und Fiona sehr interessierte. Hamelhain, wo das Elternhaus Fionas ist, liegt von Siebenbergen allerdings in nordöstlicher Richtung. Schließlich erzählte sie uns noch von einem Lord Tschakelfak, der sich ebenfalls auf der Suche nach Fiona befand. Außerdem bekamen wir eine Beschreibung der gesuchten Fiona und die Information, dass die Taverne ‚Zum blutigen Stiefel‘ nicht im Dorf selbst, sondern zwei Wegstunden in westlicher Richtung sei und sie bezeichnete sie als Absteige.
Anschließend trafen wir uns mit Bernd wieder außerhalb vom Dorf. Er berichtete von seinem Gespräch mit dem Jäger des Dorfes, der an der Suche nach Fiona beteiligt war. Seine Hunde hätten aber keine Fährte finden können. Bernd vertraute auf die Wahrheit seiner Worte. Außerdem fand er noch heraus, dass Fionas Vater, Herr Jacobsen der Gildenmeister der Tuchmacherzunft in Hamelhain ist und somit in Siebenbergen, einem Dorf mit vielen Schafzüchtern, für viel Wohlstand sorgt. Zuletzt berichtete Bernd noch, dass Fiona einen Liebhaber haben sollte.
Nachdem wir verschiedene Theorien ausgetauscht hatten (dass der Vater den Liebhaber Fionas finden wolle und Fiona selber habe verschwinden lassen, um diesen aufzuscheuchen oder dass Fiona und ihr Liebhaber sich beim Zauberkreis treffen könnten), ließen wir Bernds Eber die Fährte Fionas anhand der Haare aus dem Brombeergebüsch aufnehmen. Nach einigem Suchen fand der Eber auch die Fährte und führte uns durch den Wald bis wir schließlich bei dem besagten Zauberring ankamen. Er stellte sich als Ring aus Pilzen heraus, in dessen Mitte nichts mehr wuchs und wo sich die Fährte intensivierte. Wir fanden zwei verschiedene Fußspuren dort, wovon ein Paar zu einer leichteren Person gehörten, das andere Paar zu einer schwereren. Wir vermuteten, dass sich Fiona und ihr Liebhaber dort getroffen haben könnten. Allerdings war auch die Möglichkeit einer Entführung nicht auszuschließen, da Fiona aus einem wohlhabendem Elternhaus stammt. Vince fand eine wertvolle Haarnadel und die Stelle, wo die tieferen Fußspuren den Kreis wieder verließen.
Wir folgten den Spuren, bis wir in einiger Entfernung zwei Personen ausmachen konnten, einen prachtvoll gerüsteten Mann und die vermisste Fiona, die im Gras lag. Wir schlichen uns näher, um die Situation einschätzen zu können, doch der Mann, der sich als Lord Tschakelfak herausstellte, bemerkte uns. Er hielt uns für Schurken und unterstellte uns bei jedem unserer Worte Lügen. Er sagte, er sei von Herrn Jacobsen ausgeschickt worden, um Fiona zu retten. Da wir seine wahren Absichten nicht kannten, waren wir ihm gegenüber ebenso misstrauisch wie er uns. Nachdem ein Stein in seine Richtung flog, zeigte sich, dass er fähig ist, das Licht zu wirken, denn er spann ein Netz aus Licht um sich. Mit dem Wissen, dass er anhand des Lichts die Wahrheit in meinen Worten finden könnte, bat ich ihn diese Methode bei mir anzuwenden und näherte mich ihm ohne gezogene Waffen. Er verlangte in meine Augen zu blicken und behauptete dann, ich sei davon überzeugt, dass meine Lügen die Wahrheit seien. Er wollte auch von Vince und Bernd, dass sie sich näherten und den Blickkontakt und versprach sein Ehrenwort darauf uns nicht anzugreifen, wenn wir es nicht täten. Dem kam Vince nach, Bernd jedoch ließ sich aus Vorsicht vor einer Verzauberung nicht darauf ein. Lord Tschakelfak ließ sich provozieren und griff an, während ich mich Bernd zudrehte. Es ist allein Vinces schneller Reaktion zu verdanken, der den Lord in ein Schaf verwandelte, dass wir nicht von seinem Schwert getroffen wurden. Bernd trug Fiona, die ununterbrochen weinte, zu den Reittieren, sie ritt bei mir mit, und wir flohen in den Wald, den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Wir brachten Fiona zurück nach Siebenbergen zu ihrer Großmutter, wo wir nach der Wache schicken ließen, um zu verhindern, dass Fiona ein weiteres Mal weglaufen könnte. Da sie die ganze Zeit nicht mit uns sprechen wollte, konnten wir leider nicht herausfinden, was sie wirklich dazu brachte, den Heimweg nicht anzutreten. Darum konnten wir auch weiterhin nicht sicher sein, dass dieser Lord Tschakelfak nicht doch ihren Schaden im Sinn hatte. Dass wir uns auf sein Wort als Ehrenmann nicht verlassen konnten, hatte er ja bereits gezeigt. Am Morgen überließen wir also Fiona und ihre Großmutter der Verantwortung des Dorfjägers und der Wache, um die Reise zur Taverne anzutreten und herauszufinden, wer versuchte wen zu betrügen.
Die Taverne stellte sich tatsächlich als ungastliche Wirtschaft heraus. Sie war nicht geöffnet und erst auf unsere Nachfrage bei einem Jungen trat der vermeintliche Herr Jacobsen vor die Tür, begleitet von einem ungepflegten Mann. Da wir inzwischen alle misstrauisch waren, ob der Gildemeister der Tuchmacherzunft sich in so einer Taverne niederlassen würde, wollten wir von dem vermeintlichen Herrn Jacobsen eine Beschreibung der Haarnadel Fionas, da wir davon ausgingen, als Vater müsse er sie kennen. Der Mann weigerte sich jedoch und verlangte immer wieder zu wissen, wo wir Fiona versteckt hielten und dass wir sie zu ihm brächten. Ich plante also, den Mann hinzuhalten und Fiona eine Skizze von ihm zu zeigen, um sicherzugehen, dass er wirklich ihr Vater sei. Leider ist meine Fähigkeit im Lügen sehr eingeschränkt, weswegen Vince meine bemühte Umgehung der Wahrheit nicht erkannte und ihm direkt vorwarf, ein Betrüger zu sein. Daraufhin verschwand der vermeintliche Herr Jacobsen im Haus und sein Begleiter zwang uns zum Rückzug. Zum Glück konnten wir ohne weitere Probleme davonreiten. Vince fragte noch, ob wir nichts abfackeln sollten, doch ich wollte die Aufgabe der Festsetzung der Betrüger lieber der Wache überlassen, zumal mindestens ein Kind im Haus war.
Wir ritten nach Hamelhain, wo wir direkt von der Wache angesprochen und nach Siebenbergen begleitet wurden. Dort stellte sich heraus, dass Herr Jacobsen, der bereits anwesend war, tatsächlich Lord Tschakelfak, der ebenfalls anwesend war, angewiesen hatte, seine Tochter zu finden. Der Betrüger war offenbar ein alter Widersacher Herrn Jacobsens. Dieser schickte Wachen und Lord Tschakelfak zu der Taverne, um die Betrüger zu fassen. Uns dankte man mit 25 Goldstücken, die nicht an den versprochenen Sold herankommen, doch da der eigentliche Auftraggeber ein Betrüger war, ist fraglich, ob wir bei ihm überhaupt Lohn bekommen hätten.
Abschließende Worte: Die Gruppe, die ich anleiten durfte, hat herausragende Arbeit geleistet. Bernd konnte durch sein schauspielerisches Talent dazu beitragen, Informationen vom Dorfjäger zu erhalten, tat sich als schneller Läufer im Wald hervor und leitete nicht zuletzt den Eber an, der uns auf die Fährte Fionas brachte. Mergram befolgte gewissenhaft die Befehle, die ich ihm gab, und stellte sich als gute Wache heraus. Ihm und Vince ist es zu verdanken, dass die toten Wölfe und die Haare am Brombeerbusch entdeckt wurden. Bei Vince möchte ich noch einmal seine Aufmerksamkeit und Reaktionsschnelle hervorheben. Er hat außer den Wölfen und den Haaren auch die Haarnadel und die Spuren beim Zauberkreis gefunden und durch seine schnelle Reaktion beim Angriff Lord Tschakelfaks Schlimmeres verhindert.
Soldverteilung: Alva Lairnaugh: 4 Goldstücke, 15 Marken Vincent Springer: 1 Goldstück, 15 Marken Mergram Eisenzorn: 1 Goldstück, 15 Marken Bernd: 1 Goldstück, 15 Marken
Restbetrag für den Dämmersturm: 21 Goldstücke
Dem Sturm entgegen. gez. A. Lairnaugh
- Finnje schrieb:
- Bericht: Seelenschwertliga
Teilnehmer: Finnje Freitag (Einsatzleitung), Alexander García Ergebnis: Gescheitert
Verlauf: Zur verabredeten Stunde fanden wir uns am angegebenen Treffpunkt ein und wurden von Wassili Krashnjawich begrüßt. Nachdem er unsere drei Kreuze unter den Teilnahmebedingungen einkassiert hat, brachte er uns zum Kampfplatz, der abermals ausdrücklich außerhalb des Allianzgebiets lag (ein freies Feld auf dem Morogh). Dort erwarteten uns unsere Kontrahenten, Schwertmeister Yoshamjuitsu und sein Schüler. Ohne Zeitverzögerung warf Wassili die Münze, die entschied, dass unsere Kontrahenten damit beginnen, sich ihren Gegner auszusuchen.
Der Schwertmeister wählte García und der Kampf begann. Die robuste Rüstung des Pandaren, von dem man nicht eine Fellsträhne oder gar seine Augen (er trug einen ziemlich hässliche Fischhelm) sehen konnte, stellte hierbei ein Problem dar; Bevor García entscheidende Treffer landen konnte, kam ihm der Schwertmeister zuvor und streckte ihn nieder. Das Duell wurde beendet. Rasch flößte ich ihm einen der starken Heiltrank ein, um Schlimmeres zu verhindern. Wassili mahnte zur Eile. Ich wog ab, ob es sich lohnt, den Kampf allein zu bestreiten, denn Yoshamjuitsu ist ein sehr ernstzunehmender Gegner und mir im reinen Klingen-Zweikampf überlegen. Ich entschied mich dennoch dafür, das jähe Kampfende nicht so stehen zu lassen und mich ihm mit einer anderen Herangehensweise zu stellen.
Abermals ließ der Veranstalter keine Zeit vergehen, bis wir einander gegenüberstanden. Sofort nahm ich reichlich Abstand zu ihm und attackierte ihn mit Pfeilen, um mein Gift unter seine Haut zu bringen, bevor sich unsere Klingen kreuzen. Er blieb zunächst stehen und gab mir die Gelegenheit, den Beschuss aufrecht zu halten. Selbst mit Pfeilen hatte ich es nicht leicht, ihm bis an's Fell zu kommen und hätte mehr Schüsse benötigt, um ihn zu vergiften. Bedauerlicherweise entschied sich der Pandaren auch unter Beschuss nicht dazu, mir nachzusetzen und begab sich stattdessen zu García, der noch verletzt am Boden lag und außerstande war, sich zu bewegen. Yoshamjuitsu drohte mit erhobener Klinge, ihn zu töten. Und das hat den Kampf entschieden. Das Leben unseres Rekrutierungsoffiziers ist zu kostbar, um es leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Ich gab auf. Das Duell wurde beendet.
Wassili teilte uns noch mit, dass Yoshamjuitsu bald in eine andere Preisklasse aufsteigt und sein Sieg sich somit nicht auf unsere Wertung niederschlagen wird. Möglicherweise wird man erneut auf uns zukommen. Sollte es zu einer weiteren Begegnung mit dem Schwertmeister kommen, rate ich dazu, den Kampf auf Distanz zu führen und dabei keinen noch so fiesen Trick auszulassen.
Nach dem Versorgen der Wunden begaben wir uns zurück ins Hauptquartier.
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag - Orodaro schrieb:
- <NSC-Bericht>
Bericht der Schlacht um die Straße von Alterszapfen
Ich berichte hiermit von den Kampfhandlungen gegen das Syndikat, die sich in den frühen Tagen der Koalition von Aiden auf den Straßen östlich von Alterszapfen zugetragen haben. Nachdem die Rotte von Karpfenfang im Anschluss an eine Expedition in die Entsetzliche Zone von einer Straßensperre des Syndikats erpresst wurde und ferner in Erfahrung bringen konnte, dass dort Flüchtlinge auf dem Weg ins Nordwestgfälle gefangen genommen und versklavt werden, beschloss der Eidgenössische Rat das Syndikat in einem gemeinsamen Militärschlag von den Straßen östlich Alterszapfens zu vertreiben. Die Streitmacht bestand aus Truppen des Dämmersturms, der Wolfsarmee und Markstadts. Die Dämmersturmtruppen wurden von Hendrick Heineken angeführt, die Wolfstruppen von Ronald Hühnerschreck und die Markstädter von Bruder Arnold. Heineken versammelte die gesamte Sektion Alpha und ließ ihre bürokratischen Aufgaben für die Dauer der Kampfhandlungen von den Eidträgern der Lanzenträgerschaft erledigen, was sie mit viel Eifer zu tun vermochten. Ferner wurden insgesamt vierzig dämmersturmsche Lanzenträger, dreißig gepanzerte Wolfssoldaten und dreißig markstädtische Gardisten in leichter Rüstung und mit Speeren bewaffnet versammelt.
Die Truppen des Syndikats, deren Zahl auf etwa vierzig unterschiedlich bewaffnete Scharmützler zu schätzen war, hatten sich mitsamt ihrer Beute und den Gefangenen in einer Wagenburg verschanzt, die weitläufig die Straße blockierte. Der Plan sah unter Rückbezug auf die Doktrin Sturmerbe vor, dass die Aufmerksamkeit des Feindes mithilfe der Wolfstruppen gebunden wird. Diese in Plattenrüstungen, mit Schwert, Schild und Armbrüsten gerüsteten Krieger sollten den Feind beharken und seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ob der scheinbaren zahlenmäßigen Überlegenheit sollte das Syndikat zum Ausfall bewogen werden, woraufhin die Sektion Alpha die Felsen seitlings der Straße überwinden sollte, um die Wagenburg unerkannt von hinten anzugreifen. Die Lanzenträger des Dämmersturms hatten indes von Westen her aus dem Verborgenen vorzustoßen, um die Wolfstruppen zu unterstützen und die Syndikatstruppen zu umzingeln. Bruder Arnold und den Markstädtern war die Aufgabe vorbehalten, die Wolfstruppen abzulösen, sobald diese sich müde gekämpft hatten.
Der Plan scheiterte an der Sturheit der Syndikatsmitglieder. Nachdem Hühnerschreck seine Truppen hatte aufmarschieren lassen, ließ er einen unermüdlichen Bolzenhagel auf die Wagenburg herunterregnen. Nicht nur, dass die Syndikatler sich hinter ihren Karren vergruben und dem Angriff so entgehen konnten, sie benutzten auch noch ihre Gefangenen als Schutzschilde und säten darüber großen Missmut unter den Koalitionstruppen. Heineken und der Sektion Alpha gelang es indes, hinter die feindlichen Linien vorzustoßen, wo sie in einem gewagten, aber letztlich erfolgreichen Manöver bis auf wenige Meter an die Wagenburg heranpirschen und mehrere Granaten anbringen konnten, um auf der Rückseite ein Loch in die Verteidigung zu sprengen. Bruder Arnold und Hühnerschreck berieten sich auf der anderen Seite. Als sie die Explosion vernahmen, ließen sie jedoch alle Truppen geschlossen vorrücken. Die Syndikatstruppen, verwirrt von dem beidseitigen Angriff, fielen nach hinten aus, um Jagd auf die Sektion Alpha zu machen. Diese schoss mehrere Syndikatler in einem Rückzugsgefecht nieder, musste sich dann jedoch in die Sümpfe absetzen. In der Zwischenzeit überwanden die anderen Truppen die unterbesetzte Wagenburg und trieben die übrigen Marodeure in derartige Unordnung, dass sie und ihr Anführer rasch das Feld räumten und flohen. Es gelang der Sektion auf dem Rückweg einige weitere fliehende Syndikatler auszuschalten, doch der Großteil entkam in die Entsetzliche Zone.
Es konnten etwa sechzig Gefangene befreit werden, die nun als freie Menschen auf die Ländereien des Nordwestgefälles verteilt werden. Ferner wurde eine Beute von dreitausendachtundvierzig Goldstücken gemacht, wovon sechshundertacht Goldstücke dem Dämmersturm übergeben wurden. Darüber hinaus wurden mehrere Armbrüste erbeutet, die der Dämmersturm für sich beansprucht, Rüstzeug und Proviant, das Markstadt erhielt, sowie fünf Pferde, die man den Wolfstruppen überließ. Die noch vorhandenen Besitztümer der Gefangenen wurden diesen wieder ausgehändigt. Auf Heinekens Geheiß wurde die Wagenburg aufgeräumt und mit einem Wachkommando des Dämmersturms besetzt, der nun dort Stellung bezieht, um die Ostgrenze des Nordwestgefälles abzusichern.
Der Erfolg der Schlacht ist der wohlweislichen Intuition aller Befehlshaber sowie dem koordinierten, schnellfüßigen Vorgehen der Sektion Alpha zuzuschreiben. Als der Feind ahnte, von zwei Seiten attackiert zu werden, wagte er nicht nur den Ausfall, sondern sah sich darüber auch zur Flucht gezwungen - spätestens als die Markstädter, Wolfstruppen und Dämmersturmsöldner im Westen vorrückten. Leider konnte nur ein Bruchteil der Feindkräfte ausgeschaltet werden. Die schiere Übermacht der Koalitionsarmee dürfte die Syndikatstruppen jedoch von der Grenze verjagt haben. Samuel Zukunft Eidträger des Dämmersturms Erster Schreiber von Burg Wellenheim - Finnje schrieb:
- Wo die Dolche drohen
Teilnehmer: Rottenmeisterin Viktorie Goldschild, Aylen Thalindar, Hugo Pfeifer, Jessica Lichtenherz, Mergram Eisenzorn, Vincent Springer, Perrin Padley Mission: Treffen mit dem Marschall Ausgang: Erfolgreich
Verlauf: Rotte Goldschild versammelte sich zum Abflug. Titt Wumpe war unser Pilot. Der erste Flugabschnitt verlief ohne Unruhen. Über dem Arathihochland wurden wir von drei Jagdmaschinen der Allianz, besetzt von Gnomen, unter Beschuss genommen, die Flugmaschine musste einige Treffer hinnehmen. Auf Lichtsignale und Funksprüche wurde nicht reagiert. Titt Wumpe konnte uns durch geschickte Flugmanöver etwas Zeit verschaffen, während der wir uns dazu bereitmachten, die Maschinengewehre der Flieger mittels Zauberangriffen unschädlich zu machen.
Es ist Vincent Springers raschem und meisterhaftem Zaubereinsatz zu verdanken, dass wir den Beschuss nicht dauerhaft erwidern und so die Situation mit der Allianz zuspitzen mussten. Er wirkte, kaum dass wir die Ladeluke öffneten, um unsere Angriffe zu beginnen, einen Blinzelzauber, mit dem er einen der Piloten in unseren Laderaum zauberte. Seine Flugmaschine stürzte ab und explodierte beim Aufprall. Seine Kameraden stellten den Beschuss ein. Hugo und Perrin überwältigten den unseren Besucher. Ich sprach mit dem gnomischen Piloten, der sich kooperativ zeigte und als Fähnrich Arthur Rostnjyotowich vom Geschwader Raketenwurm vorstellte. Ihm wurde in Aussicht gestellt, dass wir ihn unversehrt zu Boden bringen, wenn wir unseren Flug unbeschadet fortsetzen können und darüber hinaus Treibstoff erhalten. Durch die ungeplanten Manöver und Kursabweichungen hätten wir es ohne zusätzlichen Treibstoff nicht bis Alterac schaffen können. Wir waren auf die Hilfe der Allianz angewiesen. Arthur Rostnjyotowich setzte sich per Funk mit seinem Vorgesetzten in Verbindung und teilte uns mit, dass wir auf einem nahen Flugwaffenstützpunkt der Allianz landen können. Er stellte uns ebenfalls in Aussicht, den benötigten Treibstoff zu erhalten wenn wir unterschreiben, dass der Angriff auf die Flugmaschine des Dämmersturms nicht stattgefunden hat. Die Allianz hatte uns trotz ihres ungerechtfertigten Angriffs, oder gerade deswegen, in der Hand. Wir landeten auf dem Stützpunkt, unsere Maschine wurde umstellt. In Begleitung von Aylen und Vincent begab ich mich zu Rostnjyotowichs Vorgesetzten, der nicht lange auf sich warten ließ. Während der Wartezeit konnten wir Karten entdecken, auf denen Flugrouten und andere Markierungen nördlich des Thoradinswalls verzeichnet wurden. In Anbetracht der Lage, die von uns forderte jegliche Zuspitzung der Situation zu verhindern verzichtete ich darauf, das Material zu entwenden oder näher zu inspizieren. Nach kurzer Wartezeit erschien Leutnant Wackoff, ebenfalls vom Volk der Gnome. Eines seiner Beine wurde durch eine Prothese aus Adamant ersetzt und sein rechtes Auge mit einer Technik erweitert, die sich meines Verständnisses entzieht. Am Leib trug er das Wappen von Gnomeregan. Er drückte sein Bedauern über den versehentlichen Angriff auf dem Dämmersturm aus, man hielt die Maschine für einen hordischen Versorgungsflieger. Im selben Atemzug „riet“ er uns, den Treibstoff zu nehmen und unseres Weges zu fliegen, sonst müsse er „unschöne Saiten aufziehen“. Diese Drohung von einem Leutnant der Allianz gegenüber einer der Allianz zugehörigen paramilitärischen Vereinigung gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht. Leutnant Wackoff kam uns nur sehr bedingt entgegen. Nicht genug, um seine Drohung hinzunehmen. Und doch war ich dazu gezwungen, mich seinen Bedingungen zu fügen, da ein Konflikt mit der Allianz zu vermeiden war. Ich wusste, dass die Allianz ein rasches Mittel benötigt, um den Verlust der eigenen Maschine zu erklären. Die Kosten, die aus dem Angriff entstanden, lagen somit größtenteils bei der Allianz (unsere Flugmaschine war trotz der Treffer weiterhin flugfähig). Auf Vorschläge unsererseits, beispielsweise künftig eine Funkverbindung herstellen zu können, ging man nicht ein. Auf den Hinweis, wir könnten unsere Maschinen „entsprechend kenntlich gestalten“, also mit dem Wappen des Dämmersturms versehen, ging ich nicht ein (so viel Vorteil dies bei vermeitlichen Verbündeten einbringt, so viele Nachteile bringt eine solche Zielscheibe gegenüber Feinden). Nach gründlichem Abwägen aller Kosten sowie Vor- und Nachteilen unterschrieb ich die vorgelegte Verzichtserklärung auf jede Form von Schadenersatz oder Berichterstattung über den Vorfall. Das Schreiben drückt darüber hinaus aus, dass die Jagdmaschine der Allianz beim Angriff auf einen hordischen Transporter abgeschossen wurde. Eine Kopie des Vertrages hängt dem Bericht an. Zu erwähnen ist, dass Leutnant Wackoff den Dämmersturm kennt und ebenfalls im Bilde über Feldmarschall Reifer zu sein scheint, der sich zur Zeit in der Entsetzlichen Zone aufhält. Wackoff erwähnte, dass das Kupfer des Nordwestgefälles in Gnomeregan bessere Verwendung finden würde, als sie Feldmarschall Reifer dafür hätte. Ich entnehme dieser Aussage, dass Feldmarschall Reifer an den Bodenschätzen des Gefälles interessiert ist und dass Leutnant Wackoff, obwohl seine Wege künftig nicht nach Alterac führen, die Interessen seines Volkes vertritt. Wir verabschiedeten uns. Unsere Maschine wurde mit Treibstoff gefüllt. Während der Stützpunkt der Allianz von der Horde angegriffen wurde, hob unsere Maschine ab und ließ den Kriegsschauplatz hinter sich. Mit dem gebrachten Treibstoff konnten wir unseren Flug fortsetzen und in Gorheim landen. Titt Wumpe wurde damit beauftragt, sich einen Überblick über den Schaden an der Maschine zu machen. Er ist insgesamt gering und wird uns nicht viel Gold kosten.
Als wir in Gorheim ankamen, waren die Feierlichkeiten des Gründerfestes im vollen Gange. Auf den Straßen wurde getanzt, getrunken und gelacht. Die Stimmung war von Ausgelassenheit geprägt. Der ganze Ort muss bei den Vorbereitungen geholfen haben, es gab Speis und Trunk an jeder Ecke. Unsere jüngst im Rahmen des Angriffes auf die Kiesgrube rekrutierten Überläufer waren ebenfalls vor Ort und hielten sich abseits der Feierlichkeiten auf. Ihre Stimmung schien weitgehend entspannt, wenn auch verhalten. Wir erreichten das Gasthaus und quartierten uns ein. Unser Hüter der Ländereien, Rottenmeister Heineken, saß mit der Sektion Alpha im Gasthaus und genoss die Feierlichkeiten. Wir tauschten ein paar freundliche Worte aus und ich ließ ihn wissen, dass er den Bericht über den Hinflug am nächsten Morgen erhalten wird. Meine Rottenmitglieder konnten bis zum Aufbruch am nächsten Morgen ein paar freie Stunden genießen. Hugo Pfeifer verbrachte die Zeit bei seiner in Gorheim ansässigen Familie.
Im Gasthaus fiel Mergram Eisenzorn ein blonder Mann aus dem Süden auf, der durch sein merkwürdiges Verhalten auf sich aufmerksam machte. Er sprach mit einer Bedienung, verwies auf Rottenmeister Heineken und ließ sich eine kostbare Schnapsflasche bringen, für die er zahlte. Als die Kellnerin sich anschickte, die Flasche zum Hüter der Ländereien zu bringen, hielt er sie davon ab, nahm den Schnaps an sich und verließ das Gasthaus. Mergram ging ihm nach und konnte beobachten, dass er mit einem Dunkelhaarigen, vermutlich einem Gorheimer, sprach. Dem Blonden wurde etwas übergeben, das sich auf die Entfernung nicht erkennen ließ. Er verabschiedete sich und machte sich auf den Rückweg zum Gasthaus. Mergram kehrte vor ihm zurück und alarmierte die anwesenden Rottenmitglieder. Ich wies sie an, sich diskret zu verhalten und zu beobachten. Der Blonde traf ein und hielt sich nicht lange im Gasthaus auf. Auf dem Weg nach draußen sprach Mergram ihn an. Nun war ein Aufeinandertreffen nicht mehr zu vermeiden. Mergram ließ den Blonden wissen, dass ihn jemand würde sprechen wollen. Auch wenn dies so nicht angedacht war, entschied ich mich dafür, mich einzuschalten. Der Mann stellte sich als Reingald Zunftrose vor und behauptete, sein Interesse am alterac'schen Lande hätte ihn hergeführt. Er arbeite angeblich als Schreiber für einen in Menethil ansässigen Verlag und käme ursprünglich aus Sturmwinds Umland. Mit Freunden aus dem Nistgipfel sei er über das Hochland bis Alterac gereist und auf diesem Wege ins Gefälle gekommen. Seine Geschichte klang viel zu dünn, um auch nur ein Wort davon zu glauben. Darüber hinaus schien er recht gut informiert. Meine Person war ihm bereits durchs Hörensagen bekannt. Über den Hüter der Ländereien verlor er anerkennende Worte und bemerkte, er sei ihm noch nicht persönlich begegnet. Als er von meinen Rottenmitgliedern auf die kostbare Flasche, die er in der Hand hielt angesprochen wurde sagte er, er habe vor, sie mit einem alten Freund zu teilen. Es passte also alles vorn und hinten nicht zusammen. Wir verabschiedeten uns und er verließ das Gasthaus. Vincent verfolgte ihn diskret und konnte herausbekommen, dass er sich in einem anderen Gasthaus einquartiert hatte. Dort sprach er mit drei weiteren Personen, die ebenfalls aus dem Süden kommen. Ich ließ das Gasthaus „Zum geschabten Bänkle“ überwachen um informiert zu sein, wenn die vier Personen es verlassen und blieb in der Nähe des Tisches, an dem der Hüter der Ländereien mit seinen Kameraden feierte. Obwohl es mithilfe des Lichts leicht gewesen wäre, die Herren auf den nüchternen Grund der Tatsachen zurückzuführen, sah ich davon ab. Der Hüter der Ländereien hatte eine sorgenfreie Nacht zwischen seinen arbeitsreichen und von Verpflichtungen geprägten Tagen redlich verdient.
Später in der Nacht informierte Perrin mich darüber, dass drei verhüllte Personen das Gasthaus verlassen haben und sich auf dem Weg zu uns befanden. Zu diesem Zeitpunkt war der Schankraum leer. Rottenmeister Heineken und die Sektion Alpha hatten sich bereits zurückgezogen. Vincent, Mergram, Perrin und ich waren zugegen und hielten uns bereit. Die Männer trennten sich vor dem Haus, einer kam darauf zu, die anderen beiden näherten sich von links und rechts. Wir teilten uns auf und wurden kurz darauf mit Blendgranaten angegriffen. Da wir den Schankraum bereits verlassen hatten, konnten sie uns nichts anhaben. Perrin hielt sich im oberen Stockwerk nahe der Gastzimmer auf und kämpfte gegen einen der Männer, der zum Fenster hineinklettern wollte. Beim Hinterausgang bekam Vincent es mit einem weiteren Mann zu tun. Vor dem Haus kämpfte Mergram mit meiner Unterstützung gegen den dritten Mann. Im weiteren Verlauf der Kämpfe konnten zwei der Männer fliehen. Vincent wurde lebensgefährlich verletzt. Eine dritter Mann konnte von Mergram und Perrin festgesetzt werden. Ich ließ ihn entkleiden und fesseln. Das Attentat auf unseren Hüter der Ländereien und die Söldner des Dämmersturms konnte abgewendet werden.
Der verkaterte Ort erwachte nur langsam. Zwei eintreffende, nüchterne Lanzenträger begaben sich sofort zum Gasthaus, in dem Zunftrose sich niedergelassen hatte. Es war niemand mehr zugegen. Mit einem starken Kaffee weckte ich Rottenmeister Heineken und setzte ihn über die Ereignisse der Nacht und des Vortages in Kenntnis. Wir besprachen uns kurz. Er veranlasste, unsere Koalitionspartner zu informieren und entsendete berittene Boten. Ich sorgte dafür, dass Nachricht zu den übrigen Ratsmitgliedern von Tobiasstadt getragen wird. Aylen wurde nach Burg Wellenheim entsendet. Jessica blieb bei Vincent, um sich seiner Genesung und Pflege anzunehmen. Wir setzten unseren Weg zu unserem Außenposten beim Kaderwulstforst fort. Auf dem Weg stießen wir auf einen Gorheimer Karren am Wegesrand. Er war leer, das Reittier tot am Boden. Es wurde aufgeschlitzt und blutete aus. Vom Fahrer oder einem Angreifer war keine Spur zu sehen. Wir erreichten den Außenposten ohne weitere Zwischenfälle.
Der Marschall erwartete uns in der Nähe und ließ mich wissen, dass er mich unter vier Augen zu sprechen wünscht. Diesem Wunsch kam ich entgegen. Während unseres Gespräches setzte mich der Marschall darüber in Kenntnis, dass Feldmarschall Reifer einen Krieg aus den Schatten gegen das Gefälle anstrebt, um die inneren Strukturen und Bündnisse zu zerrütten und Zwietracht zwischen den Koalitionspartnern zu schüren, bis man einander nicht mehr vertraut und die innere Ordnung in sich zusammenfällt. Wir haben mit weiteren Attentaten zu rechnen, die den Verbündeten der Koalition in die Schuhe geschoben werden sollen. Mit einem offenen Angriff des Feldmarschalls sei nicht zu rechnen, da er davon ausgeht, ihn nicht gewinnen zu können. Der Marschall ließ mich wissen, dass er uns im Kampf gegen Feldmarschall Reifer nicht unterstützen wird. Eidträger erhalten eine detaillierte Einsicht in das Gespräch mit dem Marschall, ein entsprechender Bericht wurde angehängt.
Nach der Unterredung kehrten wir nach Gorheim zurück. Der Gefangene, ein ehemaliger Auftragsmörder der Defias, berichtete in der Zwischenzeit, er wäre aus dem Sturmwinder Verlies freigekauft worden und sei einer Gruppe ihm Unbekannter zugewiesen worden. Sie erhielten den Auftrag, den Hüter der Ländereien zu töten. Über die Auftraggeber und ihre Zugehörigkeit konnte er nichts sagen. Über sein weiteres Schicksal wurde noch nicht entschieden. Den Rückweg nach Eisenschmiede bestritten wir ohne weitere Zwischenfälle. Vincent kuriert sich in Gorheim aus. Aylen wird auf Burg Wellenheim verweilen.
Abschließende Worte und Bemerkungen Meine Rottenmitglieder verhielten sich zweckorientiert und handelten effektiv. Eidträger Hugo Pfeifer und Aylen Thalindar stehen mir mit unanfechtbarer Treue zur Seite und vertreten den Dämmersturm in jeder Situation würdevoll und anderen zum Vorbild. Jessica Lichtenherz' heilende Hände sind gerne gesehen. Besondere Erwähung finden:
Mergram Eisenzorn: Mergram tat sich durch seine Aufmerksamkeit hervor. Ohne seinen Einsatz wären wir nicht auf "Zunftrose" aufmerksam geworden. Auch führte er einen unerbittlichen Kampf gegen den Attentäter. Auf Mergram ist Verlass. Vincent Springer: Vincent tat sich durch sein taktisches und diskretes Vorgehen hervor. Sein Blinzeleinsatz im Flugzeug milderte eine schwierige Situation maßgeblich ab. Hierfür hat er sich nicht nur eine Beförderung zum Mitläufer, sondern auch eine Auszeichnung verdient. Perrin Padley: Wer trotz Unerfahrenheit und Unsicherheit Mut beweist, hat Lob und Anerkennung verdient. Perrin behielt einen kühlen Kopf und setzte sich ohne Rücksicht auf Verluste für den Auftrag ein.
Mit meiner Rückkehr nach Eisenschmiede habe ich verfügt, dass unsere Flugmaschinen künftig Reservetreibstoff mit sich zu führen haben. Durch die sich verlagernden Kriegsschauplätze im Arathihochland kann es künftig zu ähnlichen Vorfällen kommen, sodass dafür gesorgt sein muss, dass unsere Flieger ihren Weg trotz Umwegen fortsetzen können. Die Flugrouten werden künftig mit erhöhter Wachsamkeit genommen.
Sold und Empfehlungen: Viktorie Goldschild: 300 Gold, 30 Marken Hugo Pfeifer: 50 Gold, 20 Marken Aylen Thalindar: 50 Gold, 20 Marken Jessica Lichtenherz: 4 Gold, 10 Marken Mergram Eisenzorn: 4 Gold, 10 Marken Vincent Springer: 1 Gold, 10 Marken. Empfehlungen: Beförderung zum Mitläufer, Verleihung der Siegmarke für seinen meisterlichen und taktisch versierten Blinzeleinsatz Perrin Padley: 1 Gold, 10 Marken. Darüber hinaus wurde Perrin die Ketten/Plattenrüstung des Gefangenen zugesprochen
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt. Kaderwulst ist eine Lüge.
Rottenmeisterin Viktorie Goldschild
Anhang Kopie des Vertrages mit der Allianz Bericht über das Gespräch mit dem Marschall, einsehbar ab Rang: Söldner
- Spoiler:
GEHEIM Einsicht nur für: Eidträger. Unberechtigte Einsicht wird mit dem Tode bestraft. Der Marschall wollte mich nicht sprechen, um sich über das geplante Vorgehen der Allianz zu unterhalten, auch wenn seinen Gesten und den gewählten Worten ein gewisses Entgegenkommen innewohnt. So ist davon auszugehen, dass Ort und Zeit des Treffens nicht zufällig gewählt wurden. Sein eigentliches Anliegen betrifft den ehrenwerten Sturmwächter Walter Torfstich und das verzauberte Buch, welches er uns hinterlassen hat. Über Aylen gelangte es in die Hände des Marschalls und wurde von ihm untersucht. Er teilte mir mit, dem Buch seine Geheimnisse entnommen zu haben und dass er nun bereit wäre, es seiner Bestimmung zuzuführen. Zu diesem Zweck forderte er die Herausgabe des Leichnams des Sturmwächters, der weiterhin unter größter Geheimhaltung vom Dämmersturm behütet wird. Um seine Forderung zu schmieren, bot er mir Informationen über Die Braut des Dämmersturms, Salma Sinclaire, an. Sie verschwand vor mehr als einem Jahr. Bis zum heutigen Tag war es mir trotz intensiver Bemühungen nicht möglich, ihre Spur aufzugreifen, Salma zu finden oder im Fall ihres Todes ihren Leichnam zu bergen und zu Grabe zu tragen. Dennoch war das Angebot des Marschalls an dieser Stelle auszuschließen. Es ist unsere Pflicht und Aufgabe, unsere Gefallenen zu ehren. Sowohl mein ehemaliger Rottenmeister, der Sturmwächter, als auch Salma unterstehen dem Schutz eines jeden Mitgliedes des Dämmersturms und ferner meinem persönlichen Schutz. Auch nur eine Seele des Dämmersturms herzugeben oder gegen eine andere zu verschachern widerspräche meiner Person in ihren Grundfesten. Meine Empörung über das „Angebot“ des Marschalls ist grenzenlos. Er besaß außerdem den Dreist, eine offene Drohung auszusprechen, sollten wir uns gegen seine Forderungen entscheiden. Sinngemäß drückte er aus, dass wir ihn nicht als Feind würden haben wollen und es uns besser ginge, bliebe er auf unserer Seite. Die Lage wird zusätzlich dadurch erschwert, dass die Horde, ausgehend von Hochexekutor Drachenhund, dem wir bei der Schlacht vor Aiden begegneten, ein großes Interesse am Leichnam des Sturmwächters und am Buch hegt. Während es im Interesse des Marschalls ist, das Buch und Walters Leichnam von der Horde fernzuhalten, hat er ein ebenso großes Interesse, sich beides anzueignen. Es ist nicht mit Sicherheit zu sagen, ob der Marschall um den Aufenthaltsort des Sturmwächters weiß. Ich gehe davon aus, dass er es sich denken kann. Es war auch ohne diese Hintergründe nicht ratsam, dem Marschall so viel Macht in seine Hände zu legen. Seine Person und seine Motive liegen noch immer im Dunkeln. Obwohl sich eine deutliche Nähe zur Allianz abzeichnet und es möglich ist, dass er der Allianz verbunden ist, ist zugleich nicht auszuschließen, dass er letztlich seinen eigenen Zielen folgen wird. Auch ist ungewiss, wie viel die Allianz über den Sturmwächter und das Buch weiß. Das Buch in Verbindung mit Walters Leichnam würde dem Marschall Tür und Tor zu zerstörerischen Mächten öffnen, die wir nicht kontrollieren könnten. Ich hielt es für sinnvoll, ihn nicht mit einer schlichten Absage zu verabschieden und verwies ihn darauf, ihm nicht einmal dann entgegen kommen zu können, wenn ich es wollte. Ich sagte ihm zu, sein Anliegen unserem Kommandanten vorzutragen.
- Orodaro schrieb:
Bericht der Rüstungsverhandlungen mit der Foxworth Company
Rottenmeisterin Goldschild traf sich mit Ingenieuren der Foxworth Company, die eine untergründige Waffenwerkstatt betreiben. Ich diente dabei als ihr Leibwächter und als Protokollant des Treffens. Maelie Callaghan und Charlotte Donovan führten die Verhandlungen für die Foxworth Company.
Ich führte Skizzen mit der gewünschten Munition für unsere kezanischen Maschinengewehre sowie der bisher verwendeten T-2-Torbrecherbomben mit mir. Diese Skizzen wurden den Verhandlungspartnern im Laufe des Gesprächs vorgezeigt. Sie gaben an, die Munition in relativ kurzer Zeit herstellen zu können. Hinsichtlich der schweren Bomben boten sie dem Dämmersturm neuere Exemplare mit rückwärts zählenden Zeitzündern, einem auf eine Uhrzeit festgelegten Zeitzünder sowie einem aus der Ferne bedienbaren Zünder mittels Fernbedienung an. Rottenmeisterin Goldschild meldete Interesse an sieben Bomben der ersten, einer Bombe der zweiten und einer Bombe der dritten Klasse an. Ebenso daran, fünfzig Kästen der angesprochenen Munition zu erwerben.
Nach kurzen Verhandlungen einigten Foxworth Company und Dämmersturm sich auf Preise, die leicht unter dem gegenwärtigen Marktpreis liegen. Rottenmeisterin Goldschild gab die entsprechende Bestellung auf, wovon fünfunddreißig Prozent bei Aushändigung von fünf Kästen Munition im Voraus gezahlt werden. Dies soll neun Tage nach Beschluss dieses Handels geschehen.
Munition: 50 x 19,37 = 968,5 Gold
Bomben: 7 x 105,42 = 737,95 Gold (Zeitzünder rückwärts zählend) 1 x 110,4 Gold (Zeitzünder Uhrzeit) 1 x 121,8 Gold (Fernzünder/Fernbedienung)
Insgesamt: 1938,64 Gold
Die Anzahlung (35%) beläuft sich auf 678,52 Gold.
Hugo Pfeifer Eidträger des Dämmersturms - Orodaro schrieb:
- Trainingsbericht der Rotte Goldschild
Ausgang: Mangelhaft
Teilnehmer: Hugo Pfeifer (Eidträger), Vincent Springer (Mitläufer), Mergram Eisenzorn (Mitläufer) Teilnehmer der Gegenseite: Max Mustermann (Mitläufer), Dieter Michel (Mitläufer), Hinz Kunz (Mitläufer), Otto Normal (Mitläufer)
Rottenmeisterin Goldschild hatte uns für das Übungsmanöver aufgetragen, drei Teile einer Statuette entlang der Straße zwischen Eisenschmiede und dem Gehöft Bernruh aufzuspüren. Dafür waren uns sechs Stunden gegeben, in denen wir verschiedene Aufgaben zu erledigen hatten, die durch rote Bänder am Wegrand zu erkennen waren. Für das Übungsmanöver wurde ich, Hugo Pfeifer, mit der Einsatzleitung betraut. Die Einsatzgruppen wurden vor Beginn mit Farbgranaten und hölzernen Übungswaffen ausgestattet. Sie hatten sich außerdem mit winterfester Kleidung einzudecken.
Wir begannen das Manöver inmitten der Braufestfeierlichkeiten. Misstrauisch ließ ich dort bereits Ausschau nach roten Bändchen halten, doch die verschiedenfarbigen Kleidungen der feiernden Gäste konnten nicht des Rätsels Lösung sein. Außerhalb des Festgeländes erkannten wir dann allerdings die gesuchten Markierungen an mehreren Bäumen, die uns mittels eingezeichneter Pfeile durch die Gegend führten. Zu meinem Ärgernis direkt in ein Feld aus Fallgruben. Das hatte ich nicht kommen sehen und sah mich kurz darauf in eine hineingestürzt. Springer beschwor irgendein Hexenwerk und zauberte mir ungefragt den Rucksack vom Leib, bis er mir dann half, mich aus der Grube zu ziehen. Ich weiß nicht recht, was er damit bezwecken wollte. Er hätte mir auch gleich die Hand reichen können, anstatt diese Schikane zu bemühen. Überhaupt kam er sehr eingebildet daher. Wir gingen nun achtsamer vor, klopften den Boden vor uns ab und arbeiteten uns bis zu einer Baumgruppe heran, wo uns die Hinweise schließlich den ersten Teil der Statuette finden ließen.
Von dort aus zogen wir ostwärts entlang der Hauptstraße von Dun Morogh, dem Gehöft Bernruh entgegen. Je weiter wir Eisenschmiede hinter uns ließen, desto deutlicher nahm der Verkehr ab. Das Wetter wurde schlechter und nach einigen Meilen Wanderschaft dunkelte es am Himmel. Wir erreichten einen See mit Anlieger und Zwergenbehausung. Da wir bis hierhin keine weiteren Markierungen am Straßenrand hatten finden können, ließ ich den Trupp See und Behausung erkunden. Das tat ich auch, um etwaige Verfolger zu erkennen. Allerdings stießen wir auf keine Auffälligkeiten. Wir zogen weiter bis das Gehöft Bernruh näher rückte. Vincent lag uns damit in den Ohren, wie sicher er sich sei, dass wir auf dem richtigen Weg wären. Auch hierbei erschließt sich mir nicht, was er damit bezwecken wollte, da immer offensichtlicher wurde, dass wir etwas übersehen hatten. Am Gehöft angekommen war es bereits Nacht. Ein davor ruhender Gebirgsjäger konnte uns keine Auskunft über rote Bändchen oder verdächtige Reisende geben. Weder wurde nach uns gefragt, noch schien sich ein Hinweis in der Nähe zu befinden.
Ich beschloss daher, den Weg erneut abzulaufen. Auch wenn die Zeit inzwischen knapp wurde. Zu unser aller Überraschung stießen wir endlich, die Müdigkeit der langen Reise im Leibe tragend, auf eine Markierung am Wegesrand. Sie muss uns beim ersten Vorbeigehen entgangen sein, obgleich wir sehr ordentlich vorgingen. Ich kann auch vermuten, dass sie erst nachträglich angebracht wurde, um unser kämpferisches Gewissen zu prüfen. Alles deutete nun darauf hin, dass wir einen Ausläufer der Berge Dun Moroghs zu erklimmen hatten. Da ich nicht einfach blindlings der Markierung folgen wollte - da hatte mich das Elend bei der ersten Prüfung eines Besseren belehrt - ließ ich den Ausläufer umlaufen und tüchtig auskundschaften. Schließlich stiegen wir nämlich von der gegenüberliegenden Seite, die uns die Markierung gewiesen hätte, daran empor, um der Erwartungshaltung unseres unsichtbaren Widersachers auszuweichen.
Tatsächlich kamen wir einer Bande von Mitläufern zuvor, die sich auf die Lauer gelegt hatte, um unseren Vorstoß zum zweiten und dritten Teil der Statuette zu verhindern. Aus der Deckung heraus schmiss ich meine Farbgranate, doch sie zündete nicht recht. Da zischte dieser Esel Springer was von hinten - ich glaube ja, er wollte mich zum Narren halten - und mir nichts dir nichts war mir wie anders und ich sah alles in der Schwebe, längs in der Luft liegend, mit allen Vieren auf dem Boden und den Klöten nackt auf Brautschau. Dieser Hexer hatte mich kurzerhand in einen Ziegenbock verwandelt, dass ich heut noch kahle Stellen fühle, wo mir das Gehörn aus dem Schopfe schoss. Himmelarsch. Und dann sprang er wohl auf und schmiss seinerseits mit Granaten um sich. Ruhmsüchtig und wie ein Aasvogel hatte er den passenden Moment abgewartet, mich als Einsatzleiter zum Teufel zu jagen und alle mit seiner schwarzen Magie zu hintergehen. Ich bemerke zwar im Nachhinein, dass es etwas komisch war, wie die farbig bekleckerten Manöverdiener sich nicht ergaben - da hätte man sich den Klamauk mit dem Granatenzeug auch sparen können! - doch ich hätte es auch nicht getan, wäre mir wer so dreist dahergekommen. Als ich wieder zu mir kam und die Sinne noch nicht ganz beisammen hatte, trampelte ich wütend in einen hinein, den ich im ersten Augenblick für die ganze Teufelei verantwortlich wähnte. Da ging der Widder mit mir durch. Jedenfalls bekam ich am Kopfe einen Schlag verpasst - was mir sehr recht geschah. Mehr noch aber diesem Springerhalunken, über den ich mir just bewusst wurde und von dem ich mir nun erhoffte, er kriege noch ordentlich was ins Gesicht geprügelt, denn ihn auch noch erfolgreich zu erleben, hat und hätte mir die dürftige Restlaune verdorben.
Die Burschen kämpften verbittert und wie Tiere, ich will sie hier ganz gut hervorheben. Sie verteidigten ihren Grund und Boden und den Teil der Statuette, den sie zu bewachen hatten. Ihnen fehlte es an Respekt, einem gefallenen Eidträger gegenüber, doch angesichts der Umstände - und ich saß da wohl im schlechten Lichte Springers - sehe ich ihnen die Unverschämtheiten nach. Dieser Hexenmeister jedenfalls besaß noch die Frechheit, sie zur Resignation aufzufordern, bevor er hinterrücks und mit üblen Mächten im Bunde stehend, Allemann täuschte und schließlich hasenfüßig verschwand, um davon zu küren, was für ein toller Hecht er sei. Da die Übung vorsah, keiner dürfe zurückgelassen werden, war ihm kein Lob vergönnt, als er alleine bei der Rottenmeisterin aufschlug.
Ich misstraue dieser Hundsfotze und wäre davon angetan, flöge er zum Mindesten aus der ehrenwerten Rotte Goldschild. Mir ist schmutzig darüber zumute, einen solchen Verräter an der Seite dieser namhaften Kriegersleute des Dämmersturms zu wissen.
Mit Verlaub, Frau Rottenmeisterin - er ist ein Arschloch.
Hugo Pfeifer Eidträger des Dämmersturms |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:48 pm | |
| - Orodaro schrieb:
- <NSC-Bericht>
Spähbericht von Gudrunsheim
Teilnehmer: Moritz Treubleib, Klaus Hammefleisch
Ziel: Gudrunsheim in der Entsetzlichen Zone auskundschaften
Klaus und ich wurden vom Heineken damit beauftragt, noch einmal ostwärts über die Grenze zu spazieren und außerhalb des Nordwestgefälles in Gudrunsheim nach dem Rechten zu sehen. Es ist nicht so, dass wir als Westfaller mit besonderen Ortskenntnissen bestechen konnten, aber wir hatten die Strecke unter Rottenmeister von Karpfenfang schon einmal zurückgelegt. Offenbar sind wir dabei dermaßen gut in Erinnerung geblieben, dass man uns jetzt alleine arbeiten ließ.
Wir verließen das Nordwestgefälle bei Alterszapfen, wo die ganzen Grünnacken, Dschungeljacken, Jauler und Kohlköpfe inzwischen Stellung bezogen haben, um das Gebiet zu erschließen und die Straße abzusichern. Sie benutzen dafür die alten Karren des Syndikatsstützpunktes, die sie erstmal mit frisch geschlagenen Balken aus dem Wald verkleidet haben. Klaus besorgte uns dort noch eine extra Portion schmackhaften, umdarmten Bohneneintopf - und dann ging es also los.
Da es gerade ziemlich kalt in Alterac ist und war (ich weiß ja nicht, wann dieser Bericht gelesen wird), haben wir uns ziemlich dick in Felle eingepackt. Wir sahen aus wie unsere Väter von der Westfallbrigade, als sie aus den Grizzlyhügeln zurückkamen - und irgendwie nehmen wir immer mehr das Erscheinungsbild der Einheimischen an. Ich war so frei, eine Zeichnung davon anzufertigen, während wir nachts in den Sümpfen östlich des Nordwestgefälles kampierten.
(Klaus hat sich nach unserem letzten Besuch in der Gegend einen Bart stehen lassen. Zu unser aller Glück müssen wir seine hässliche Visage jetzt nicht mehr sehen, hehe.) In den Sümpfen blieb der Wintereinfall jedenfalls nicht aus. Der Boden erwies sich als sehr unzuverlässig und die ohnehin schon schlechte Straße hat unter dem Wetter gelitten. Wir hatten erhebliche Mühen, uns durch dieses Dreckswetter aus Eis und Schnee vorwärtszuarbeiten und immer wenn wir der Auffassung waren, der Schnee würde etwas nachlassen, ging die ganze Scheiße wieder von vorne los. Nichts für Ungut. Die Trauerweiden im Winter sind ein beeindruckender Anblick. Aber die zugefrorenen Sümpfe dazwischen lassen uns den Wind um die Ohren pfeifen, dass wir uns abends hätten anschreien müssen, um einander zu verstehen.
(Klaus war so frei, eine der Weiden, unter der wir genächtigt haben, aufs Papier zu bringen.) Ich halte es jedenfalls für ziemlich unwahrscheinlich, dass eine Armee - besonders die gepanzerten Blauröcke - es ernsthaft in Erwägung ziehen, durch dieses saukalte Scheißland zu spazieren. Denen würde der ganze Nachschub wegsacken. Mit Karren ist hier kein Durchkommen. Und wenn, dann nur mit ziemlich viel Schaufelarbeit und Frostbeulen an den Füßen. Uns fiel außerdem auf, dass kaum Tiere dieses Land bereisen. Der ein oder andere Hase hatte sich in die Gegend verirrt, aber jegliches Großwild, schien bereits geschossen worden oder abgewandert zu sein. Wir machten außerdem einmal Rast in dem ausgebrannten Dorf, auf das bereits von Karpfenfang gestoßen war. Dort hatte sich nichts verändert. Weiter östlich stießen wir auf menschliche Fußspuren, denen wir unauffällig folgten. Wir konnten eine Gruppe von Alteracern aufspüren, die mit Fellen, Äxten und Speeren behangen, den Gudrunsheimern ähnelten. Es hätte allerdings auch irgendeine Gruppe von Flüchtlingen sein können. Wir beobachteten sie eine Weile regungslos aus sicherer Entfernung. Dabei stellten wir fest, dass sie nicht mit irgendeinem erkennbaren Ziel durch das Gebiet zogen. Vielmehr beschrieben sie einen Bogen, als würden sie den Zugang zum gudrunsheimschen Gebirgspass bewachen. Wir wollten mehr über diese Männer und Frauen erfahren, ahnten jedoch, sie würden uns überfallen, kämen wir ihnen auch nur einen Steinwurf weit zu nahe. Daher harrten wir aus, bis sie den Lagerplatz wechselten und durchstöberten ihre Hinterlassenschaften.
Und - meine Damen und Herren - was wir dort fanden, verschlug uns die Sprache! Zwischen gefrorener, alterascher Scheiße lagen westfallsche Bohnenkonserven von einem Zulieferer, dessen Sohn einer unserer Klassenkameraden in der Heimat war. Der Angeber hatte immer damit geprahlt, sein Vater würde die Armee von Sturmwind beliefern. Und tatsächlich fanden wir noch andere Rückstände königlicher Feldrationen. Vor allem Verpackungsmüll. Das heißt also, dass die Gudrunsheimer sich von der Allianz durchfüttern lassen.
Wir bahnten uns daraufhin einen Weg ins Gebirge, wobei wir alles taten, um die gängigeren Pässe zu umgehen. Das gelang uns nicht immer. Bei einer gescheiterten Kletterpartie verstauchte ich mir die linke Hand und Klaus prellte sich die Hüfte, als er auf einer Eisfläche ausrutschte. Nichtsdestotrotz konnten wir Gudrunsheim erreichen und aus sicherer Höhe heraus beobachten. Wir mussten allerdings zwei Tage warten, bevor sich das Wetter soweit gemäßigt hatte, dass wir auch tatsächlich etwas erkennen konnten.
Wie soll ich mich ausdrücken! In diesem verdammten Drecksloch stehen jetzt blaue Zelte. Eine ganze Streitmacht von Blauröcken hat sich da unten eingenistet. Vor allem gepanzerte Fußsoldaten, glaube ich. Mindestens fünfhundert Mann. Aber sicherlich noch mehr - und doppelt soviel Nutzvieh. Außerdem haben wir Greifen gesehen - Klaus war ganz aus dem Häuschen. Feldmarschalls Reifers Streitmacht scheint auch Zwergenunterstützung zu erfahren. Schwere Artillerie scheint die Allianz dagegen noch nicht herangeschafft zu haben. Wir konnten außerdem erkennen, dass König Paul die Ruinen der Festungsanlagen mit Holz hat ausbessern lassen. Manche der auf den Festungsmauern stehenden Grudrunsheimer trugen Schießeisen oder Stahlwaffen, die bei unserem ersten Besuch noch eher selten waren. Alles erweckt den Anschein, als habe die Allianz die Gudrunsheimer vor ihren Karren gespannt. Nach längerer Begutachtung bemerkten wir Gudrunsheimer, die unter Aufsicht von Allianzoffizieren exerzierten.
Wir hielten es schließlich für zu waghalsig, uns näher an Gudrunsheim heranzuwagen. Aber wir hegen die Vermutung, dass König Paul mit Waffen, Proviant und Expertise ausgestattet wird, um die Drecksarbeit der Allianz zu erledigen. Gut möglich, dass er irgendwann an unsere Grenzen klopft. Ich frage mich, was die Allianz wohl davon hält, wenn sie erfährt, mit wem König Paul im Bunde ist.
Alles sehr dubios, aber mehr war erstmal nicht herauszufinden. Wir zogen ab und arbeiteten uns durch die Wildnis zurück ins Nordwestgefälle.
Dem Sturm entgegen!
Moritz Treubleib, Eidträger des Dämmersturms - Finnje schrieb:
- Mission: Schätze einer Trollsippe im Eisklammtal für den Dämmersturm beanspruchen
Teilnehmer: Rottenmeisterin Viktorie Goldschild, Eidträger Hugo Pfeifer und Aswin Schreckfrosch, Mitläufer Mergram Eisenzorn, Tagelöhner Yael Spielmann, Sophie und Perrin Padley Ausgang: Erfolgreich
Verlauf: Rotte Goldschild wurde beauftragt, die Schätze einer Trollsippe im Eisklammtal für den Dämmersturm zu beanspruchen. Die Trolle haben vor nicht allzu langer Zeit eine stillgelegte Mine für sich beansprucht. Durch den Kriegszustand und die ausgebluteten Allianzkräfte war es den Gebirgsjägern nicht möglich, die Trolle selbst zu verjagen.
Ausgestattet mit Erläuterungen von Feritan Grauschmied und Karten des Eisklammtals machten wir uns auf den Weg, der uns ohne Zwischenfälle nach Kharanos führte. Nach einer kurzen Rast und dem Einholen einiger Erkundigungen zogen wir weiter und stießen tags drauf auf einen Wachposten nahe des Tunnels, der zum Eisklammtal führt. Die Gebirgsjäger begegneten uns mit unverhülltem Misstrauen. Uns wurde mitgeteilt, dass der Dämmersturm gelistet sei, was für uns bedeutete, dass wir unsere Namen nennen sollten. Die Gebirgsjäger wollten verhindern, dass Halunken den Tunnel passieren. Nach kurzem Abwägen entschied ich mich dagegen, die Namen zurückzuhalten und darauf zu pochen, dass uns unser Banner vereint, das Misstrauen der Gebirgsjäger hätte derartige Versuche unwirksam gemacht. Wir nannten unsere Namen, erhielten einen Passierschein und konnten unseren Weg fortsetzen. Nach einigen Stunden erreichten wir Ambossar. Das Essen war gut, die Stimmung nicht. Man begegnete uns skeptisch und distanziert. Wir nutzten die Rast für weitere Nachfragen. Hugo suchte einen Gnom namens Roman Tortenschieber auf, von dem wir bereits in Kharanos gehört hatten. Er solle die Trolle als erster gesehen haben. Hugo fand heraus, dass er sich mit einem gnomischen Gerät in der Mine befunden hat, als sie kamen. Er konnte unversehrt flüchten und ließ das Gerät zurück. Aswin Schreckfrosch gelang es mithilfe einer Gebirgsjägerin, eine Karte der Mine zu kopieren. Wir fanden außerdem heraus, dass es sich um fünfundzwanzig bis dreißig Trolle handelt. Ein Arbeiter, mit dem ich sprach erwähnte, wie zeugungsfähig sie wären.
Ohne zu wissen, in welch Situation wir stolpern hielten wir uns die Möglichkeit offen, die Trolle mit Handelsgütern vor die Mine zu locken, um mehrere auf einen Streich erledigen zu können. Zu diesem Zweck besorgten wir Felle, Alkohol und andere praktische Güter, von denen wir annahmen, dass sie das trollische Interesse anregen könnten. Die Waren verluden wir auf einen Schlitten und machten uns am Folgetag auf den Weg zu dem Wäldchen, in dem die Mine liegt. Es wurde bemerkbar kälter, doch mit guter Kleidung und dem Ziel vor Augen konnten wir den widrigen Umständen trotzen. Nahe des Wäldchens suchten Hugo und Sophie nach einem geeigneten Lagerplatz für uns. Sie konnten dabei unbemerkt vorgehen und eine kleine Gruppe Trolle beobachten, die sich über ein Wildtier hermachten. Es schien sich um eine Jagdgruppe zu handeln, die rasch wieder im Wald verschwunden ist. Ihre Bewaffnung war primitiv und schützende Kleidung trotz der Kälte kaum vorhanden. Nach dem Lageraufbau schickte ich einen Spähtrupp los. Er kehrte mit dem Bericht über etwa zwölf Trolle zurück, die sich im Eingangsbereich der Mine aufhielten. Späher oder Wachen schien es nicht zu geben. Wir präparierten den mit Waren beladenen Schlitten mit explosiven Gemischen, um uns gar nicht lange mit einem vorgetäuschten Handel aufzuhalten. Perrin blieb im Lager. Wir machten uns auf den Weg zur Mine.
Hugo kam die schwierige Aufgabe zu, sich den Trollen mit dem Schlitten zu nähern, die Rotte verborgen in seinem Rücken. Er sollte den Schlitten stehenlassen, bevor die Trolle ihm nah genug kommen konnten, sie alarmieren und sich ohne Zeitverzögerung zurückziehen. Dieser Plan ließ sich reibungslos in die Tat umsetzen. Die Trolle starrten Hugo an, als sähen sie Geister. Hugo stieß den Schlitten auf den Mineneingang zu und verschwand wieder im Wald. Statt ihm nachzusetzen, versammelten sich die Trolle im Eingangsbereich und starrten den Schlitten an. Es war Mergram, der ein Gemisch auf den Schlitten warf und mit einer lauten Kettenexplosion die zuvor präparierten Gemische in die Luft fliegen ließ. Vom Schlitten war nichts mehr übrig. Die meisten Trolle hat es auf einen Schlag erwischt. Die wenigen Überlebenden konnten rasch getötet werden.
Wir stießen tiefer in die Mine vor und machten Bekanntschaft mit Eiszapfen, die von der Decke hingen. Es erhob sich lautes Wehklagen, das die zentnerschweren Zapfen lösen und zu Boden fallen lassen konnte. Ich begann, Vermutungen darüber anzustellen, dass das Wehklagen vom geistigen Führer der Trolle stammt, der mit ihren archaischen Zauberkräften vertraut ist. Noch war es nicht möglich, den Finger genauer drauf zu legen. Wir hielten uns am Rand des Tunnels, der uns zu einem Gewölbe führte. Von dort aus führten zwei Wege zum vermuteten Lagerplatz der Trolle, eine große Halle. Der dritte Weg war eine Sackgasse. Im Gewölbe, wir hatten es noch nicht betreten, stießen wir auf einen gewiss drei Meter großen Troll. Er fiel Sophie und Hugo bereits im Wald auf. An seiner Brust trug er zwei Kristalle, die seine Haut zu wärmen schienen. Er schwitzte sogar. Es folgte der Versuch, die Situation auf diplomatischem Wege zu lösen. Dies scheiterte. Dabei erfuhren wir jedoch mehr über Mojo, eine trollische Substanz, die in vielen Quellen Erwähnung findet. Sophie hörte davon bereits in Kharanos und berichtete der Rotte davon. Es scheint, als stellten die Frosttrolle ihr Mojo aus dem Rückenmark von Tieren her. Sie trugen es in Schädeln gesammelt bei sich. Obwohl deutlich wurde, dass es irgendeine besondere Bewandtnis mit diesem Mojo auf sich hat, kristallisierte es sich noch nicht heraus.
Wir griffen den hochgewachsenen Troll, er hatte sich mittlerweile tiefer ins Gewölbe zurückgezogen, von unserer Position aus an. Er überlebte die ersten Attacken und setzte der ersten Reihe der Rotte zu. Zugleich hörten wir die Trolle in allen drei Gängen. Einige von ihnen kamen in das Gewölbe, darunter ein.. ich vermute Voodoo-Priester, der uns nicht weiter gefährlich werden konnte. Wir nutzten unsere Position im Tunnel, in den wir uns strategisch zurückzogen und töteten die Trolle mit Feuer und Gemischen. Ich ließ dem hochgewachsenen Troll seine Kristalle abnehmen. Wir räumten die Mine, begonnen bei der Sackgasse, in der Sophie auf ein Wandgemälde stieß. Einzelheiten dazu habe ich angehängt. Aswin und Yael bewachten den Eingangsbereich. Der Rest der Rotte stieß weiter vor. Der weitere Weg führte in das große Gewölbe, in dem wir die verbliebenen Trolle vermuteten. Eine kleine Gruppe stellte sich uns in den Weg, stellte jedoch kein Hindernis dar. Wir erreichten das Gewölbe. Es war warm. Einzelne, junge Krieger waren zu sehen. Wir konnten Trollnachwuchs erkennen, manche noch so jung, dass ihnen die Hauer fehlten. Und wir begegneten der Trollmutter, wie ich sie in Ermangelung eines Namens nennen möchte. Sie ist ein älteres, gereiftes Trollweib, die geistige Führerin ihrer Sippe. Sie zeigte sich nicht angriffslustig und beherrscht etwas Gemeinsprache, was der Kommunikation sehr entgegenkam. Bereits auf dem Weg zu ihr hat sie mich ihre Trauer um ihre gefallenen Kinder spüren lassen. Ihre Seelennarben sind nicht alle frisch, manche sind sehr alt. Sie muss viele Kinder fallen gesehen haben und hat noch immer genügend Kraft, ihren Nachwuchs zu nähren und zu schützen. Ihn zu schützen muss ihre oberste Priorität gewesen sein, als wir ihr begegneten. Sie hielt ihre Krieger in einer Art Trance zurück und suchte die Nähe eines Artefakts auf, von dem die Wärme auszugehen schien. Ich teilte ihr mit, dass sie ihre Kinder nehmen und fliehen kann. Sie teilte mir ihre Vision mit, die ich angehängt habe. Wir sprachen über das Mojo, von dem sie bereit war, etwas abzutreten, wenn sie im Gegenzug ihre verbliebene Sippe fortführen kann. Auch sprachen wir über das Artefakt, von dem sie sagte, es sei ein freundlicher Wind, der den Namen Nagy Fagy trägt. Sie war nicht bereit, es uns zu überlassen, da es ihr Überleben in der Wildnis sichern würde. Die gnomische Waffe konnte ich ihr nach ein wenig Hin und Her abnehmen, sie war nicht überlebensnotwendig. Die Trolle teilten ihr Mojo mit uns und verließen die Mine. Ich ließ ihre Spuren verfolgen, sie haben sich in die Berge begeben.
Ich bedauere, dass wir das Artefakt nicht erbeuten konnten, musste an dieser Stelle jedoch Güte vor Grausamkeit walten lassen. Wehrlosen Nachwuchs zu töten hätte mich aus meinem priesterlichen Gleichgewicht geworfen und vom Licht entfernt, was mich und dadurch auch meine Rotte während der kommenden Missionen, die von hoher Wichtigkeit sind, geschwächt hätte.
In Ambossar teilte ich mit, dass ein Teil der Trolle in die Berge fliehen konnte. Trotz meiner Befürchtungen zeigten sich die Gebirgsjäger äußerst erfreut über unseren Erfolg und gaben uns ein Belobigungsschreiben mit. Die erbeutete Waffe behielten wir, statt sie Tortenschieber zu bringen. Immerhin hat er uns damit nicht beauftragt und somit bestand wenig Grund, ihn zu beschenken. Sie fiel weder in Ambossar, noch am Grenzposten auf. Dort ließ man uns, nachdem wir das Belobigungsschreiben vorgezeigt haben, ohne weiteren Widerstand passieren. Die Rotte konnte sicher nach Eisenschmiede zurückkehren.
Vision der Trollmutter: In einem Seitenarm der Mine befindet sich eine Wandzeichnung, die einen Berg und einen Turm darstellt. Um den Turm schweben zwei totenschädelartige Fratzen, eine feurig, die andere eiskalt. Ein Eidechsenkopf ist ebenfalls zu sehen, dessen Augen mit Tierblut bestrichen wurden. Eine Zeichnung der Wandmalerei wurde dem Bericht angeheftet.
Ich halte die Vision der Trollmutter hier, wenngleich sich Deutungen aufdrängen, ohne weitere Bezüge fest:
„Grüne Fänge, ein Kleid von Smaragden. Das Klagen eines Prinzen. Er ist verloren. Rote Augen. Ein Berg mit spitzen Felsen, die weit emporragen. Zwei große Geister. Eis und Feuer. Da oben. Sie werden fallen, wo tausend Augen auf sie gerichtet sind. Haltet Ausschau nach dem Kleide von Smaragd, weiße Frau. Was ich gesehen habe, war Unheil von meinem Volk, aber Schicksal von jemand anderem.“
Zwei Kristalle: Die Macht, die den Kristallen innewohnen, ist nicht arkanen Ursprungs und trägt keinen schädlichen Einfluss in sich. Ihre Magie scheint älter, urtümlicher und der Natur verbunden zu sein, sodass es an den Immerquellsaphir der Standarte des Dämmersturms erinnert. Die Kristalle sind dazu in der Lage, die Kälte in der Umgebung des Trägers und in seinem Leibe aufzuzehren. Es wirkt, als wären sie darüber imstande, die Kälte in Wärme zu verwandeln. Es ist wahrscheinlich, dass die Kristalle in der Lage sind, schädlicher Frostmagie entgegen zu wirken. Um von der Wirkung zu profitieren, müssen sie auf der Haut getragen werden. Trägt man nur einen von ihnen, verringert sich die Wirkung.
Mojo: Wirkung: Verringertes Schmerzempfinden, erhöhter Blutdruck, Wärmeempfinden trotz Kälte Nebenwirkung: Schweißausbrüche, Übelkeit, erhöhte Potenz, Trugbilder Wirkzeit: Höchstens ein paar Stunden
Das Mojo besteht aus einer Mischung, die das Labor nicht identifizieren konnte. Laut der Laborleitung handelt es sich um Knochenmark, Kräuter und weitere unbekannte Substanzen, die tierischen Ursprungs sein könnten. Darüber hinaus haftet dem Mojo ein geringer Magieanteil an. Er ist zu niedrig, um ernsthafte Schäden zu verursachen. Eine Suchtgefahr ist bisher nicht bekannt, aber ersten Einschätzungen nach bei regelmäßiger Einnahme wahrscheinlich. Das Alchemielabor wird sich darum kümmern, das Mojo in portionsgerechte Flaschen abzufüllen und diese um eine Mixtur ergänzen, die den Nebenwirkungen vorbeugt.
Waffe: Die gnomische Waffe wird der Sektion Beta übergeben, um ihre Funktion zu ermitteln und Herstellungspläne der Munition zu entwerfen, damit sie rekonstruiert und die Waffe bald genutzt werden kann.
Abschließende Bemerkungen: Meine Rotte hat gute Arbeit geleistet. Ein jeder hat zum Erfolg der Mission beigetragen. Sophie wird geraten, ihre Fähigkeiten im Leisetreten und Spähen zu üben, sie scheint ein Händchen dafür zu haben. Yael Spielmanns dezentes und effektives Vorgehen blieb nicht unbemerkt, hiermit empfehle ich seine Beförderung zum Mitläufer.
Sold und Empfehlungen: Viktorie Goldschild: 80 Gold, 25 Marken Hugo Pfeifer: 50 Gold, 20 Marken Aswin Schreckfrosch: 50 Gold, 20 Marken Mergram Eisenzorn: 4 Gold, 10 Marken Yael Spielmann: 1 Gold, 10 Marken, Empfehlung: Beförderung zum Mitläufer Sophie: 1 Gold, 10 Marken Perrin Padley: 1 Gold, 5 Marken
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt. Kaderwulst ist eine Lüge.
Rottenmeisterin Viktorie Goldschild
Anhang: Karte der Mine Skizze der Wandzeichnung Belobigungsschreiben von Ambossar - Finnje schrieb:
>> EINSICHT NUR FÜR EIDTRÄGER! <<
Zuwiderhandlungen führen zum Ausschluss aus dem Dämmersturm und dem Leben. Mission: Treffen mit Hochexekutor Drachenhund Teilnehmer: Rottenmeisterin Viktorie Goldschild, Eidträger Hugo Pfeifer, Mitläufer Mergram Eisenzorn und Vincent Springer, Tagelöhner Sophie
Verweis: Vermerkt wurde eine Akte im Skriptorium, Notiz: Siehe Anhang.
Verlauf: Der Kommandant hat Rotte Goldschild nach Alterac entsendet, um Hochexekutor Drachenhund an einem von ihm vorgeschlagenen Ort etwa zehn Meilen hinter der Grenze zur Entsetzlichen Zone zu treffen. Diesem Treffen ging ein Brief des Hochexekutors an mich voraus, in dem er seine Kooperation anbot. Die genaueren Zusammenhänge werden im Bericht erfasst.
Unsere Reise begann mit einem ereignislosen Flug, einem kurzen Aufenthalt in Gorheim und einem Besuch beim jüngst gegründeten Außenposten bei Alterszapfen. Der Aufbau des Außenpostens geht zügig voran. Eine aus Holz gezimmerte Mauer führt jeden Reisenden durch einen besetzten Engpass. Es wurde ein Haus und mehrere Schuppen hochgezogen. Der Lagerbetrieb ist bunt und organisiert. Jamal ibn-Marask, Ratsmitglied des Rates von Alterszapfen und Mitglied der Sektion Beta, nahm uns in Empfang und ich überrreichte ihm die in der Mine erbeutete Waffe, damit die Sektionsmitglieder sie untersuchen und einen Bauplan für die Munition erstellen können. Vorbereitend für das Treffen mit dem Hochexekutor ließ ich eine Woche zuvor Späher losschicken, um den Treffpunkt in Augenschein zu nehmen. Ibn-Marask überreichte mir ihre Erkenntnisse. Das Tauwetter führte zu schlammigem Boden, sodass ein rasches Vorankommen vor allem auf freiem Feld schwierig war. Es konnten Jagdgruppen gesichtet werden, die zu Gudrunsheim gehören könnten, wenn es sich nicht um Flüchtlinge aus Zentralalterac handelt. Möglicherweise führen sie etwas im Schilde. Näher als zehn Meilen haben sie sich der Grenze nicht genähert. Hinweise auf einen größeren Angriff oder Bodenbewegungen gab es nicht.
Nach einer Ruhepause machten wir uns noch vor dem Morgengrauen auf den Weg zum Treffpunkt. Auf der Straße kamen wir gut voran. Wir konnten weder Spuren von Wildtieren, noch von Lebenden ausmachen. Der Streifen hinter der Grenze wirkt wie ausgemergelt. Als wir uns dem Treffpunkt näherten, nahm Vincent Springer die Anwesenheit des Hochexekutors wahr und zugleich, das sich uns drei Greifen im Sturzflug näherten. Er konnte sie so früh entdecken, dass wir rechtzeitig unter den Wipfel eines Baumes treten konnten, was ihren Anflug abgebremst hätte. Sie landeten vor uns. Es handelte sich um Zwerge des Wildhammerclans, ehrenwerte Greifenreiter vom Nistgipfel und Mitglieder der Allianz. Man teilte uns mit, dass wir auf Befehl von Feldmarschall Reifer unter Arrest gestellt werden. Eine Anklage, die sich über unsere Anwesenheit hinaus erstreckte, erhoben sie nicht. Ich teilte ihnen mit keinem Wort, sei es wahr oder erlogen mit, warum wir in der Entsetzlichen Zone waren und setzte alles daran, den Moment mit Worten zu beruhigen. Wir ergaben uns ihnen nicht freiwillig und ich ließ im Verlauf des Gespräches deutlich werden, dass wir uns im Fall eines Angriffs dagegen wehren würden. Dies führte schließlich dazu, dass ihr Rädelsführer unser Todesurteil aussprach (ich nehme zumindest an, dass es sich darum handelte, denn seine Worte waren hart und seine Augen blind vor Zorn, den er für gerecht empfunden hat) und sie uns angriffen.
Noch ehe sie ihre Greifen ganz in die Luft erheben konnten, begann die Luft zu flimmern und für einige Momente brach der Nether über uns herein und zum feuerleckenden, wie vom Erdbeben erschütterten Boden hinaus. Hochexekutor Drachenhund, dessen Anwesenheit sich in unmittelbarer Nähe verorten ließ, machte seinem verdorbenen und schrecklichen Dasein alle Ehre. Er tötete zwei der Zwerge, einem von ihm platzten die Adern im Leib. Einen der Greifen verbrannte es bis auf die Knochen. Es zerbarsten sogar ihre Sturmhämmer unter der Last der verdorbenen Magie. Rotte Goldschild blieb von seinem Wüten verschont, doch drohte das Feuer und der felsspuckende Boden, uns zuzusetzen. Rasch zogen wir uns aus dem Inferno zurück, an dem so bald kein Gras mehr wachsen wird. Der noch lebende Greifenreiter flog Drachenhund entgegen und schleuderte eine Axt nach ihm - dies war die letzte Heldentat seines Lebens. Sein Name lautet Utrek, Sohn des Tarnulf. Er flog auf Gruuk.
Rotte Goldschild formierte sich nahe der verbrannten Erde und ich erwartete den Auftritt des Hochexekutors. Er näherte sich uns, ohne sich uns zu zeigen. Das musste er auch nicht, um bemerk- und spürbar zu sein. Es ist leicht, in der Nähe eines solchen Wesens den Verstand zu verlieren. Meine Rottenmitglieder taten es nicht und stellten sich schützend um sich.
Während des folgenden Gespräches habe ich den Hochexekutor nicht mit vielen Fragen die Zunge lockern müssen (falls er eine hat). In der Tat teilte er sich von sich aus mit, sodass von meiner Seite nicht viel zu sagen blieb. Da mir bewusst ist, wie tief ein solch mächtiger Hexer blicken kann, verschloss ich mich vor ihm, nahm jedoch jede Gelegenheit wahr, seine Präsenz zu beobachten.
Er bestätigte, dass König Paul, ganz seinem Wendehals entsprechend, uneinig ist und die Hilfe der Allianz annehmen musste. Er erwähnte, dass Fenris keine Bedeutung mehr für ihn habe und er nicht daran interessiert sei, die Schlacht um Alterac fortzuführen. Dies war nicht die erste Erwähnung seiner Niederlage vor Aiden. Auch erwähnte er die Niederlage durch Murg den Klotz. Wie viel Wahrheit auch in seinen Worten stecken mag, es schimmert durch, dass ihn die Niederlagen beschäftigen.
Er stellte fest, dass ihm der Leichnam des Sturmwächters nicht übergeben werden wird. Und dass er ihm ohne das Buch nicht von Nutzen sei. Sein Angebot lautete, dass er dem Marschall das Buch abnehmen würde, wenn wir ihn in eine Falle führen. Und nachdem dies geschehen sei, würde er den Leichnam des Sturmwächters nutzen, um das Buch seiner Bestimmung zuzuführen, ohne jedoch Anspruch auf den Leichnam zu erheben. Dies würde er 'von einem Kirin Tor zum nächsten' tun, denn er ließ uns wissen, dass er einst ein Kirin Tor gewesen ist. Ich nehme an, dass er bereits zu Lebzeiten auf den Sturmwächter aufmerksam wurde, wenn er nicht sogar einer seiner Kollegen oder auf andere Weise mit seinen Kreisen verbandelt war. Er erwähnte, dass er um die Kreise weiß, die der Sturmwächter in Dalaran zog, denn er habe sie, ganz im Gegensatz zum Marschall, gefunden. Bedauerlicherweise war es nicht der richtige Moment, um ihm mehr Wissen darüber zu entlocken. Er wird es mir mitgeteilt haben, da es für die Bestimmung des Buches unerlässlich ist. Er drückte aus, dass er das wahre Anliegen der Kirin Tor, von denen der Sturmwächter beauftragt würde, kennen würde. Ganz im Gegensatz zum Marschall. Auch ließ er nicht ungesagt, dass er die Kräfte gesammelt habe, die den Folianten erschaffen hätten.
Ich teilte ihm mit, dass es zu einer Übereinkunft kommt, wenn er den Dämonen aufspürt, dem Rotte Torfstich während des Büßerfeldzuges in Tanaris begegnete. Er entgegnete, dass er dies tun und noch mehr Dämonen an das Buch binden würde und man kann sich vorstellen, dass dies bei einem Wesen wie Drachenhund keine Hexenmeister-Floskel ist. Auch zeigte er sich einverstanden, die Pläne von König Paul und der Allianz zu vereiteln und konnte es nicht lassen zu erwähnen, dass dies schnell gehen könnte. Nachdem ich ihm eine Kontaktadresse in Beutebucht und die letzte Sichtung des Dämonen mitgeteilt habe, gingen wir getrennte Wege. Rotte Goldschild konnte Gorheim unbehelligt erreichen.
Abschließende Bemerkungen: Es ist nicht auszuschließen, dass das Erscheinen der Greifenreiter kein Zufall war, selbst wenn den Reitern des Nistgipfels eine Handvoll Reisender, die sich allein auf weiter Flur bewegen, auffallen könnte. Dass sie so zielsicher auf uns zuflogen und auf Feldmarschall Reifers Befehl handelten, was einen direkten Befehl nicht ausschließt, ließ mich hellhörig werden. Es muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass man mit unserem Erscheinen gerechnet hat. Während des Gespräches mit dem Hochexekutor fiel mir auf, dass er verwundet und geschwächt wurde. Es war der todesmutige Angriff des Greifenreiters, der ihm dies zufügen konnte, was ihn empfindlich für seine Wurfaxt und die ihr innewohnende Magie macht.
Die Tapferkeit meiner Rotte im Angesicht der Übermacht soll nicht unerwähnt bleiben. Sie stellten sich dem Auftrag, ohne an seiner Sinnhaftigkeit zu zweifeln oder sie infrage zu stellen.
Sold: Viktorie Goldschild: 150 Gold, 25 Marken Hugo Pfeifer: 50 Gold, 20 Marken Vincent Springer: 4 Gold, 10 Marken Mergram Eisenzorn: 4 Gold, 10 Marken Sophie: 1 Gold, 10 Marken
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt. Kaderwulst ist eine Lüge.
Rottenmeisterin Viktorie Goldschild
Sold: Viktorie Goldschild: 150 Gold, 25 Marken Hugo Pfeifer: 50 Gold, 20 Marken Vincent Springer: 4 Gold, 10 Marken Mergram Eisenzorn: 4 Gold, 10 Marken Sophie: 1 Gold, 10 Marken
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt. Kaderwulst ist eine Lüge.
Rottenmeisterin Viktorie Goldschild - Finnje schrieb:
>> EINSICHT NUR FÜR EIDTRÄGER! <<
Teilnehmer: Finnje Freitag (Einsatzleitung), Vincent Springer Ausgang: Erfolgreich
Auftrag: Laut eines Berichts im Lordaeroner Heimatblatt, einer Gazette mit Sitz in Sturmwind, kamem heimkehrende Matrosen in Nervenheilanstalten. Sie sollen riesige Kraken gesehen haben, anderen platzten Augen aus der Brust, den Armen und Beinen. Offizieren wuchsen Tentakel an den Fingern. Einen Tag nach der Berichterstattung ließ das Blatt eine Entschuldigung drucken. Der Schreiber wurde als Lügner entlassen. Der Kommandant hat mich damit beauftragt, den Schreiber ausfindig zu machen und an Informationen über seinen Bericht zu gelangen. Zur reibungslosen Durchfühung dieses Auftrags habe ich Mitläufer Vincent Springer eingesetzt. Vorbereitend auf den Auftrag habe ich mein Haar schwarz gefärbt und mich in Sturmwind von belebten Orten mit Wachpräsenz ferngehalten. Es sollte nicht möglich sein, Rückschlüsse auf den Dämmersturm zu ziehen. Vincent Springer wurde dazu angehalten, dasselbe zu tun.
Verlauf: Unsere Suche nach dem Scheiber, Harold-Peter Laienkeller, begann bei der Redaktion des Lordaeroner Heimatblatts, dessen Sitz im Handelsdistrikt gelegen ist. Die Redaktion teilt sich ein Geäude mit einem Heimatverbund, der sich Tirisfaler Freibund nennt. Seine Mitglieder stammen unverkennbar aus Lordaeron und setzten sich für heimatverbundene Ziele ein. Neben dem Redaktions/Vereinsgebäude befinden sich Wohnhäuser mit zahlreichen Wohnungen auf mehreren Stockwerken. Eine hohe Wachpräsenz, sie hielt sich bemerkbar in der Nähe der Redaktion auf wies darauf hin, dass man es für notwendig hielt, die Redaktion besonders im Blick zu behalten. Einen nennenswerten Grund für dieses Vorgehen (abgesehen von Laienkellers Artikel) ließen sich nicht erkundigen. Vincent und ich trennten uns im Handelsdistrikt und besuchten Tavernen, Kneipen und Geschäfte, um uns über Laienkeller zu informieren. Dabei erfuhr ich, dass er sich in einem günstigen Gasthaus ("Zum Witz") eingemietet hat. Der Wirt, mit dem ich sprach erzählte außerdem, dass bereits ein Blonder nach Laienkeller gefragt habe. Dies kam ihm merkwürdig vor, da man sich sonst nicht so direkt nach ihm erkundigt habe. Vincent und ich begaben uns zu besagtem Gasthaus. Auch dort gingen wir getrennt vor, während er sich unter den Besuchern (es waren hauptsächlich Handwerker nach der Maloche) umhörte, strebte ich ein Gespräch mit dem Wirt an. Ein wenig Geld lockerte seine Zunge und ich erfuhr, dass Laienkeller sein Zimmer für einen Monat im Voraus bezahlt hat und seit drei Wochen unterwegs sei. Er erzählte mir ebenso wie der Wirt der Gaststätte, dass ein Blonder nach Laienkeller gefragt habe. Dies war dem Wirt sichtbar unangenehm und er habe sich entschieden, dem Blonden nichts zu verraten.
Vincent wurde auf einen Aushang aufmerksam der Handwerker dazu aufrief, eine Reise in den Dämmerwald zu begleiten. Eine ähnliche Anzeige habe ich in der letzten Ausgabe des Heimatblatts, das ich mir zu Beginn des Auftrages besorgt habe, entdeckt. Ein Lordaeroner suchte dort Reisebegleitung in den Dämmerwald, man solle sich bei Interesse beim Wirt des Gasthauses "Zum Witz" melden. Nachfragen beim Wirt führten uns nicht weiter, die Reise sei bereits vor drei Wochen losgegangen und er habe vergessen, den Aushang abzunehmen. Auch sagte er, das Heimatblatt hätte wohl das Drucken der Anzeige nicht eingestellt. Ich vermutete stark, dass es sich beim Lordaeroner, der sich Geleit wünscht um Laienkeller handelt, doch fehlte es an Gewissheit. Während meines Gespräches mit dem Wirt fiel Vincent ein Mann auf, der pfeiferauchend an einem Ecktisch saß, Mantel und Kapuze trug er und hat mein Gespräch mit dem Wirt beobachtet. Da er zu weit weg war, wird er kein Wort gehört haben können. Gerade, als auch ich darauf aufmerksam wurde und ihn ansprechen wollte, war er verschwunden und kein Zeichen wies uns darauf hin, wohin er gegangen ist. Wir suchten vor dem Haus und im Gaststockwerk (Vincent hatte sich zwischenzeitlich ein Zimmer genommen) und konnten ihn nicht finden. Ich habe ein paar Handwerker befragt, die mir glaubhaft versicherten, dass sie keinen Mantelträger gesehen hätten, der Tisch sei den ganzen Abend leer gewesen.
Wir zogen uns in Vincents Zimmer zurück und beschlossen, uns Zutritt zu Laienkellers Zimmer zu verschaffen. Mittels Ausschlussverfahren, das belegte von freien Zimmern trennte, konnten wir drei Räume ausfindig machen, in denen lange niemand gewesen ist. In einem von ihnen fielen uns Spuren auf staubigem Boden auf. Ich entschied mich dafür, in das Zimmer einzubrechen. Vincent stand im Flur Schmiere. Das Schloss war kein Hindernis.
Das Zimmer gehörte eindeutig Laienkeller. Ich habe es gründlich durchsucht und einige Unterlagen mitgenommen, die ich dem Skriptorium zur Verfügung stelle. In einem Versteck stieß ich bei meiner Suche auf sein Tagebuch, das die meisten Hinweise darauf liefert, was Laienkeller zugestoßen ist und warum er sich, begleitet von ein paar Tölpeln die er zusammengesucht hat, in den Dämmerwald begeben hat. Unter den Unterlagen, die ich durchsucht und exemplarisch eingesteckt habe, fand ich Aufnahmen vom 17. Infanterieregiment, stationiert in Nazmir. Einige Bilder zeigen die Soldaten unversehrt und lebend, bereit für den Kampf. Weitere Bilder zeigen Tote mit aufgedunsenen Geschwüren an allen Körperteilen. Auf Schriftrollen wurden Gesprächsnotizen mit traumatisierten Veteranen festgehalten, die innerhalb des letzten halben Jahres geführt wurden. Immer wieder ist von Augen die Rede. Auch von einer neuen Waffe der Horde wurde gesprochen. Ein Soldat berichtete, dass er Stimmen hörte, anscheinend dieselben, die er bereits im Schattenhochland zu hören glaubte. Er habe seit einer Woche nicht schlafen können. Davor sprach er im Schlaf in einer Sprache, die niemand verstehen konnte. Ein Gespräch mit einem Kaldorei wurde ebenfalls festgehalten, es war immer wieder von Val'sharah die Rede. Laienkeller konnte den Ort nicht zuordnen, wusste aber, dass dort etwas Schreckliches vorgefallen sei. Der Kaldorei sagte, es sei gefährlich geworden, zu schlafen. Unsere Träume gehören nicht mehr uns selbst und jene, die sie hüten, sind dem Feind anheimgefallen. Ich vermute, dass er sich auf den Traum der Druiden bezieht, dessen Hüterin, die Träumerin Ysera, gefallen ist. Eine schattenreiche Macht soll ihren Platz einnehmen oder eingenommen haben. Auch Laienkeller hat sich mit dem Grünen Drachenschwarm beschäftigt und scheint Ysera dem Ort Val'sharah zugeordnet zu haben. Ob sie dort verstarb? Ob dort die Wände zum Traum am dünnsten sind? Auch ich kann nur mutmaßen.
Sein gut verstecktes Tagebuch ist der wertvollste Fund. Es geht über mehrere Jahre und erfasst seine reguläre Arbeit als Schreiber für verschiedene Blätter. Allmählich entwickelte sich ein Interesse fürs Okkulte, für verzauberte Gegenstände, unglaubliche Kreaturen, Traumdeutung und anderes. In Nazmir (dort schrieb er Frontberichte) sind eigenartige Dinge geschehen, von denen er nicht mehr sagen konnte, was Wahrheit und was Traum war. Ab dort wird das Tagebuch immer abstruser, so kann man über drei Seiten hinweg seine Ergüsse über den Geschmack von Menschenblut lesen, das sie einem toten Soldaten abschöpfen mussten, um nicht zu verdursten (es schmeckt nicht). Ab diesem Zeitpunkt sammelte er Berichte von Augenzeugen und Soldaten und drückte sein Bedauern darüber aus, dass man so etwas nicht abdrucken dürfe. Doch vor allem begann Laienkeller, sich verfolgt zu fühlen, von einem Mantelträger, den außer ihm niemand zu sehen schien. Seine Träume wurden immer schlimmer (Augen, immer wieder träumte er von Augen) und es lässt sich dem Tagebuch ablesen, wie sein Weg in den Wahnsinn verlief. Doch ein paar klare Zeilen lassen sich darin finden. Der Blonde, der nach ihm gefragt hat, so schrieb er, wäre ein Agent vom Sturmwinder Geheimdienst, der durch seine Berichterstattung und die folgende Kündigung auf ihn aufmerksam wurde. Die letzten Seiten füllen seine Gedanken über den Dämmerwald. Er stieß auf Berichte über einen alten Schrein im Wald und glaubte, ihn im Traum bereits gesehen zu haben. Die Nachtwache verriet ihm, dass sie von ähnlichen Bildern träumten wie er und mit Schlaflosigkeit geplagt wären. Laienkeller begann, immer lauter werdende Hilferufe zu hören. Ich nehme an, er träumte davon und hörte sie so wirklich, wie man einen Ruf nur hören kann. Kopfschmerzen kamen hinzu. Dann die Entscheidung, sich auf die Suche zu machen. Da hatte er bereits große Schwingen und Schuppen im Traum gesehen, wie ein Kleid aus Smaragd. Auf irgendeine verdrehte Weise hatte er Bezug zum Smaragdgrünen Traum. Oder vielmehr zu dem, was er einmal war. Er entschied, sich nicht allein auf die Suche nach dem Schrein machen zu können und sammelte Leute zusammen, die keine Ahnung hatten, dass sie mit ihm ins Verderben ziehen werden. Die letzten Worte lauten: "Schlafen... ich würde so gerne schlafen... Ich habe lange nicht mehr geschlafen... Diese Träume.. Die Membran... ist gerissen. Ny'alotha. Dämmerwald."
Ich stieß auf eine Karte vom Dämmerwald, die ich angehängt habe. Auf ihr lässt sich Laienkellers geplanter Weg ablesen.
Während ich das Zimmer durchsuchte, schloss der Schankraum und es wurde belebt auf der Treppe. Vincent sorgte für Ablenkung und ich verließ das Gasthaus ungesehen zum Fenster hinaus. Am nächsten Morgen trafen wir uns zu Besprechung und ich begab mich nach Eisenschmiede, um die Unterlagen dem Kommandanten zukommen zu lassen und weitere Instruktionen abzuwarten.
Abschließende Bemerkungen: Spuren in Laienkellers Zimmer wiesen darauf hin, dass dort bereits jemand eingebrochen ist. Ich nehme an, dass es sich um den Agenten handelt, der auf der Suche nach Aufzeichnungen wie dem Tagebuch war.
Von früheren Forschungen und vereinzelten Gesprächen mit Druiden weiß ich darum, dass es Orte auf Azeroth gibt, an denen die Wand zwischen unserer Wirklichkeit und dem Traum dünner ist als anderswo. Im Dämmerwald scheint sich ein solcher Ort zu befinden, zu dem sich Laienkeller aufgemacht hat. Nach dem Fall der Träumerin ist höchste Vorsicht geboten. Ich sehe keine große Hoffnung mehr für die arme Reisegruppe.
Ein paar Tage lang habe ich mich nach dem Auftrag verfolgt gefühlt und öfter über meine eigene Schulter geblickt, als es meine Art ist. Den Mantelträger oder andere Erscheinungen habe ich dabei nicht gesehen, auch meine Träume und mein Schlaf blieben unberührt. Zum Glück hat sich die Lanze für ein paar Tage im Hauptquartier befunden. In ihrer Nähe zu meditieren hat meinen Geist geklärt.
Sold: Finnje Freitag: 50 Gold, 15 Marken Vincent Springer: 4 Gold, 10 Marken
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt. Kaderwulst ist eine Lüge.
Finnje Freitag
Anhang Karte vom Dämmerwald Aufzeichnungen (exemplarisch) Bilder Tagebuch - Orodaro schrieb:
Die Schlacht im Zwielichthain
Expedition in den Dämmerwald
Teilnehmer: Orodaro (Kommandant), Viktorie Goldschild (Rottenmeisterin), Alexander García (Eidträger), Aswin Schreckfrosch (Eidträger), Mergram Eisenzorn (Mitläufer), Krähler (Tagelöhner), Garrett (Tagelöhner)
Kurzbeschreibung: Der Dämmersturm hat Nachforschungen hinsichtlich seltsamer Sichtungen von Tentakeln, Visionen und vermeintlichen Leeredienern angestellt, die Soldaten der Allianz in Übersee erlitten haben. Diese Nachforschungen führten in den Dämmerwald und mündeten in die Vernichtung einer Zelle von Leeredienern, die einen verborgenen Gründrachen korrumpiert hatten.
Verlauf: Auf Finnje Freitags Spähbericht aufbauend, der die Arbeit eines lordaeronschen Journalisten über verschiedene rätselhafte Ereignisse aufdeckte, versammelte Kommandant Orodaro eine Expedition aus verschiedenen Truppenteilen des Dämmersturms. Da es Anzeichen auf Leerediener im Dämmerwald gab, ferner sogar Hinweise auf einen leidenden Drachen, der ob des Todes von Ysera den Einflüssen des Smaragdgrünen Albtraums ausgesetzt wurde, war es dem Dämmersturm unter Statut 45 ein heiliges Anliegen, die Bedrohung aufzuspüren und zu neutralisieren. Die irreguläre Zusammensetzung der Expedition folgte vornehmlich dem Zweck, Veteranen des Büßerfeldzugs (und folglich auch Veteranen im Kampf gegen die Leere) mit diesbezüglich weniger erfahrenen Streitern des Dämmersturms zu verbinden. Einerseits um den Erfahrungsstand anzugleichen und andererseits um ihre Zuversicht in und Kampfeskraft mit der Wellenheimer Lanze zu stärken, die der Kommandant für dieses Unterfangen in den Dämmerwald führte.
Ob der angespannten Situation mit der Allianz, die in Alterac die Kooperation des Dämmersturms einforderte, versammelte der Kommandant die Expedition östlich von Dunkelhain und ließ die Truppenteile getrennt voneinander anreisen, um kein Aufsehen zu erregen. Beim gewählten Treffpunkt handelte es sich um eine Turmruine, die in der umnebelten Vergangenheit des Dämmersturms bereits eine tragende Rolle gespielt hatte. Sie war der Todweihungsort der Natter - der ersten Todgeweihten des Dämmersturms, dem aszendierten Engel der Wellenheimer Lanze, der Absolution erfuhr, als er in Silithus die Membran des Schreckens durchbrach und schließlich in rechtschaffenden Flammen mit der Lanze verschmolz. Die düstere Geschichte der Natter, die erst unter schrecklichen Qualen fiel, den Dämmersturm verriet und sich schließlich für ihn opferte, hatte den Ort nicht unberührt belassen und es war nicht minder das Kalkül des Kommandanten, dass der Feind nicht widerstehen könnte, sich hier zu offenbaren.
Auf dem Weg zur Turmruine wurde der Kommandant von Agenten der Allianz abgepasst, als er die Wellenheimer Lanze alleine durch den Dämmerwald führte. Die übrigen Streitkräfte der Expedition waren bereits am Treffpunkt eingetroffen. Nach einer kurzen Sichtung der Umgebung wurde die Expedition von Kultisten überfallen. Schlimmer noch: Den Gemäuern und Gebüschen entstiegen eigenartige Schreckenswesen, die ob ihrer widersprüchlichen Verkehrtheit, ihrer blassen Haut und ihrer fehlenden Bauchnabel als ungeborene Kreaturen der Leere zu erkennen waren. Ferner erschienen grobschlächtige Ungeheuer, aus deren Kutten unidentifizierbare Tentakelmasse drang. Unter Rottenmeisterin Goldschilds Führung gelang es, die Kreaturen erbittert zu bekämpfen. Doch mit dem Erscheinen eines grauhäutigen Orczeloten, nahm die Zahl der Angreifer ein bedenkliches Ausmaß an. Er raunte eine dunkle Prophezeiung vom Tod der Träumerin und demgegenüber vom Aufstieg des Träumers. Die Ruine drohte, überrannt zu werden, bis zuletzt der Kommandant mit der Wellenheimer Lanze erschien und ihr heiliges Licht über dem Dreigestirn der Steine Un'goros die Leere und all ihre Schergen vertrieb.
Der Kommandant ließ die Truppen verschnaufen, ihre Wunden lecken und alles zum Abmarsch bereit machen. Er instruierte die Expedition ob der bevorstehenden Bedrohung und das ein Kind der Ysera den Schergen der Leere zum Opfer gefallen sein könnte. Dem Licht der Lanze folgend, marschierte die Expedition daraufhin abseits der Wege durch den Dämmerwald, dass es war, als ginge sie nicht geraden Schrittes einem Ziel entgegen, sondern als würde vielmehr die Welt um sie herum die Kulissen ändern. Es ist zu sagen, dass der Dämmersturm - und der Kommandant wird es gewusst haben - alsbald die Schwelle der Realität beging, die im Zentrum des Dämmerwaldes besonders fragil beschaffen ist. Es gehen Legenden um, von einem Hain - unerreicht von Normalsterblichen - tief im Dickicht verborgen, wo Drachen in Schuppen aus Smaragd ein Tor in die Traumwelt hüten. Wie die Expedition voranschritt, näherte sie sich diesem verwunschenen Ort, der mehr und mehr und über vielen Ranken erkenntlich machte, dass er unter einer fürchterlichen Verderbnis litt. Das dunkle Grün des Dämmerwalds wich einem Grau und einem Rot und als der Himmel schon ganz unter sprödem Dickicht verborgen lag und in den Laubverwickelungen Grauenhaftes vor sich ging, trat die Expedition vor einen hohlen Riesenstumpf, in dem des Übels Quell vermutet ward.
Der Kommandant richtete die Wellenheimer Lanze auf und forderte das Übel zum Kampf heraus, während sich verdrehte Albträume im Unterholz wölbten. Ein schrecklicher Drache trat aus seinem morschen Hort, schrie gegen das ihn geißelnde Licht der Lanze und die Schutzgebete von Rottenmeisterin Goldschild an, woraufhin ein Kampf epischen Ausmaßes entbrannte - würdig der Lieder, die auf ihn noch zu verfassen sind. Sein verdrehter Leib aus grünen, roten, braunen und gänzlich ergrauten Schuppen speite furorische Wellen der Nichtexistenz, während sich um die Expedition herum regelrechte Horden an seelenlosen Unholden manifestierten - und doch aber nicht manifestierten, da sie nämlich in ihrem grässlich verdrehten Zwiespalt versuchten, in die Realität einzudringen. Es gelang der Expedition den wütenden Angreifern standzuhalten und den Drachen am Boden zu tangieren - nicht ohne ob seines massiven Leibes schlimme Verletzungen zu erfahren. Kommandant Orodaro und Rekrutierungsoffizier García vermochten es, dem Monstrum eine Klaue abzuschlagen, wonebst der Tagelöhner Krähler beinahe durch die Knochen eines anderen Beines setzte.
Der Drache strebte unter den Schmerzen der ihn plagenden Albträume und Verletzungen in den Himmel, von wo aus er Feuerstürme und ein Brüllen dem Hain entgegenspie, der das Land, alle Erde und jeden Busch in fürchterliche Qualen versetzte - gemeinsam leidend, mit ihrem einstmals so edlen Wächter. Darunter offenbarte sich der bleiche Orc, der schon an der Turmruine den Kampf der Nihilisten anführte, um seine existenzzerreißenden Zaubersprüche gegen den Dämmersturm zu richten. Mergram Eisenzorn stand stets und wacker wie Eisen, unweit seiner Rottenmeisterin, um sie in dieser argen Bedrängnis vor Schaden zu bewahren. Er zog die Aufmerksamkeit der Schergen auf sich, worüber der Tagelöhner, den sie Garrett nannten, Pfeil um Pfeil in die spröde gewordenen Schuppen des Drachen schoss. Da traf ihn eine Front aus schwarz umwölkten Schattenflammen und er verging heldenhaft im Kampf wider allen Seins. Das Licht der Lanze bewahrte seine Seele vor dem ewigen Abgrund und wies ihr den Weg gen Himmelreich. Rottenmeisterin Goldschild, indes schwer ob all der sie umtosenden Schattenstürme, der Schergen und der Bestie verwundet, hielt selbstlos streitend ihre heiligen Pavesen aufrecht.
Alexander strebte hin zum bleichen Orc - und Aswin Schreckfrosch tat es ihm mutig gleich. Beide scheiterten an seinem Hexenwerk. Als der Drache wieder herniederstieg, um die außer Ordnung geratende Expedition zu vernichten, krächzten Heerscharen von Dornengeflecht aus dem Unterholz - belebt von purer Qual; seelenlos und wider der Natur. Der Orc, der Aswin schon beinah in seinem Bann verschlungen hatte, befächerte Alexander mit finsteren Verheißungen, den Kampf mit ihm noch etwas weiter zu suchen: Da wandte der Rekrutierungsoffizier sich jedoch plötzlich ab und stieß sich wider der Ruhmessucht ins tausendmündrige Dornengeflecht, um es in rechtschaffendem Zorn an blitzenden Arkanitklingen zu jäten. Hätte er dies nicht getan - den bleichen Orc nicht bleicher Orc sein lassen - es wäre in jener Stunde wohl um die Expedition geschehen gewesen, deren Flanke weit und offen lag. Mergram trotzte unter blitzenden Lichtstrahlen, die seine Rottenmeisterin über ihm entfesselt hatte, dem entsetzlichen Schlund des Ungeheuers. Aswin schoss gequält gen Albtraumhorde und der Kommandant setzte auf die Drachenflanke zu.
Es war ein Bild, dass die Zeit des großen Büßerfeldzuges spiegelte, da nämlich Kommandant Orodaro die Wellenheimer Lanze in den Boden rammte, sich an ihr empor schwang und darob das Rückgrat der Kreatur erreichte. Er führte Cherusk entlang des Halses, strebte hin zum Kopf, und stieß die Klinge geradewegs herab ins Hirn der Bestie, dass sie noch einmal schwang und grölte, noch einmal klagend von sich gab, wie schrecklich ihr Siechen ist, und schließlich unter der Wucht des dämmersturmschen Zorns zusammenbrach. Alexander indes, vom Schmauch der brennenden Holzwesen bedeckt, setzte herum und hinderte den bleichen Orc daran, sich in schattenden Wolken aus dem Staub zu machen. Er zerfleischte den Zeloten, riss ihn tobend auseinander und zerhackte ihm den Kopf, dass niemals wieder Unheil von ihm ausgehen konnte - kein Drache seinem Zauber mehr erlag.
Mit dem Fall des Drachen - und dem des Orcs - zerbrach die große Last, die auf dem Hain sich hatte ausgebreitet. Das Morsche zerfiel und über den reinigenden Flammen des Kraterrubins zerbröselte das, was nicht sein sollte, zu Asche - dem nachfolgenden Leben zu neuer Kraft gereichend. Doch anstatt den gefallenen Drachen direkt zu verbrennen, überführte ihn der Kommandant einem neuen Nutzen. Er riss ihm - Cherusk als Kürschnermesser durch die Flanke führend - große Schuppen vom Leib, die er aufstapelte, wie er auch viele der Drachenknochen freilegte und daneben legte. Die pechschwarzen Augen und alles vom Gebiss, was noch zu nehmen war, wurden aus dem Haupt gezogen, während die übrige Expedition ihre Wunden versorgte und der Toten trauerte. Erst nachdem all diese wertvollen und freilich sehr mächtigen Überreste genommen waren, badete der übrige Drachenleib im heiligen Feuer der Lanze. Danach stieß Orodaro mit einer Gruppe von Erwählten in den Hort herab, wo viele Schätze zu finden waren - die verzauberten Rüstungen der vorher hier eingekehrten Drachenjäger, die der Bestie nicht hatten widerstehen können. Sie lagen unweit eines uralten, kaldoreiisch anmutenden Bogens, dessen Zauber bereits erloschen schien. Die Artefakte wurden unter der Wellenheimer Lanze aufgestellt, um ihr für den Sieg zu danken und sie erwählte Alexander Garcia als den Träger eines flammenbewahrenden Ringes, Aswin Schreckfrosch als Träger eines mächtigen Basiliskenpanzers von jenseits der Südmark und Viktorie Goldschild als Trägerin einer lichtgeweihten Halskette.
Kommandant Orodaro führte die Expedition aus dem Zwielichthain, wissend, dass der Dämmersturm seiner heiligen Pflicht einmal mehr genüge tun und das die Erfahrung dieses Kampfes die Erinnerung an den Büßerfeldzug erneuern und weitertragen konnte. Es ist zu vermuten, dass über diese Schlacht hinaus eine neue Bedrohung in den Schatten der Weltgeschichte lauert - eine Bedrohung, vor der sich die Welt bis zu diesem Zeitpunkt noch zu verschließen sucht. Garrett wurde in seine heimatliche Grafschaft überführt. Der Dämmersturm trug die Bestattungskosten.
Der Bericht ist mit dem Gebet der Wellenheimer Lanze zu beschließen.
Die Litanei der Wellenheimer Lanze
Licht. Wir sind Söldner. Wir sind die Kinder des Chaos und die Boten der Zerstörung. Wir sind die geißelnde Tide des Krieges. Er ist unsere väterliche Gewalt.
Doch wir stehen gemeinsam im heiligen Bund. Der Kontrakt ist unser Blut. Der Befehl ist unser Wille.
Schenk uns die Kraft, diesen Bund zu erhalten.
Auf dass Ordnung ist, wo sonst Chaos herrscht. Und Ordnung den Geist erhält, während Chaos die Klinge führt.
Wir sind der brennende Sturm in der Dämmerung. Die Sturheit ist unser Kredo und die Leere unser Feind.
Leite uns dem Sturm entgegen, der wir selbst sind, um zu schärfen den Geist und zu wecken den Blitz der Existenz.
Wir wissen: Die Lanze schützt! Auf ewig. Und Kaderwulst ist eine Lüge.
Besoldung:
Viktorie Goldschild: 300 Goldstücke, 40 Marken, Stern des Bestienjägers
Alexander García: 50 Goldstücke, 35 Marken, Stern des Bestienjägers, Dämmerklinge
Aswin Schreckfrosch: 50 Goldstücke, 35 Marken, Stern des Bestienjägers
Mergram Eisenzorn: 4 Goldstücke, 30 Marken, Stern des Bestienjägers
Krähler: 2 Goldstücke (Beförderung zum Mitläufer), 25 Marken, Stern des Bestienjägers
Garrett: 20 Goldstücke für die Bestattungskosten
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Das Skriptorium - Mergram Eisenzorn schrieb:
- Bericht: Edivh
Teilnehmer: Mitläufer Mergram Eisenzorn (Einsatzleitung), Mitläufer Alva Lairnaugh, Tagelöhner Perrin Padley, (offenbar nachträglich wurde 'Tagelöhner Konstantin Maroy' in die Spalte gequetscht)
Ergebnis: Erfolgreich
Verlauf:
Die Gruppe hat sich vor Sturmwind versammelt und sich durch den Wald von Elwynn auf den Weg gemacht um das erste Etappenziel, eine Fährstation nahe des Dorfes Eichenhügel, zu erreichen. Tagelöhner Perrin Padley scheint sich nicht viel aus Befehlen zu machen und sich mit einem Bäckerweib vertrödelt während es hieß weiter zu marschieren. Als angemessene Strafe hatte er den Rückweg später ohne Schuhwerk zu beschreiten. Der Weg verlief ohne besondere Vorkommnisse bis zur Fährstation. Der ansässige Fährmann war uns nicht wohlgesonnen. Hätten ihn maßregeln sollen für seine Unverschämtheiten, aber der Tagelöhner Konstantin Maroy hat es vereitelt. Haben darauf verzichtet ihn dafür gebührend zu entlohnen um den Auftrag nicht zu gefährden, was man aber nachholen sollte, wofür ich mich persönlich zur Verfügung stelle. Auf der anderen Uferseite haben wir uns an den Bergen ausgerichtet um zur Kupfermine zu gelangen. Wir haben die Netze von Edivh schnell aufgefunden und keine Zeit rosten lassen. Perrin Padley hatte den halbwegs klugen Einfall die Netze in Bewegung zu setzen damit das Vieh auf uns aufmerksam wird, hätte keinen Zweck gehabt jedes Netz und Baum abzusuchen sonst. Lob an der Stelle an den Iauni(*1) auch wenn er mit seinem Bogen umgegangen ist wie ein Elf mit einem Hammer. Der Spinne schien eine Art Schattenmagie oder sowas innezuwohnen was sie auch im Kampf gegen uns eingesetzt hat. Kenne mich nicht aus mit dem Zeug, aber war übel. Feuer hat sich als relativ wirkungsvoll erwiesen und wir konnten Edivh zurückdrängen, stellen und schließlich erschlagen. Alva Lairnaugh hat sich als ziemliche Domedna(*2) gezeigt im Kampf. Tan matu selek lanun naman Domedna(*3). Alva wurde von der Spinne verwundet und erblindete kurzzeitig.
Der Kopf der Spinne wurde der Gräfin überbracht und das Gold eingestrichen. Es wurden 5 Goldstücke an jeden ausgezahlt, wobei ich die Münzen für den Hurmok(*4) eher bei einer Gnollhure verprasst hätte. Die Gräfin hat sich dafür ausgesprochen den Ruf des Dämmersturms in der Gegend zu verbessern. Schlage vor für weitere Konfrontationen mit Riesenspinnen mehr Feuer mitzuführen.
Soldverteilung: Mergram Eisenzorn: 4 Goldmünzen 12 Marken +5 Gold aus der Tasche der Gräfin Alva Lairnaugh: 4 Goldmünzen 12 Marken +5 Gold aus der Tasche der Gräfin Perrin Padley: 90 Silberstücke 6 Marken +5 Gold aus der Tasche der Gräfin Konstantin Maroy: 30 Silberstücke 0 Marken
Auszahlung von 150 Gold, abzüglich 9 Goldmünzen und 20 Silberstücken Besoldung. 140 Goldmünzen und 80 Silberstücke für den Dämmersturm.
Dem Sturm entgegen Mergram Eisenzorn
Übersetzungen für jene die des zwergischen mächtig sind: (*1) betrunkener Nichtzwerg (*2) kühne Frau/Kriegerin (*3) Möge eure Esse immer hell brennen kühne Frau (*4) Beleidigung - Verräter/Eidbrecher |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:52 pm | |
| - Orodaro schrieb:
- Bericht vom 3. Maskenball des Hauses Hekate in Dalaran
Der Dämmersturm war traditionell geladen, die Garde des Hauses Hekate bei ihrem alljährlichen Maskenball zu unterstützen. Die Gastgeberin war in Abwesenheit von Lady Heltai Hekate erneut Regentin Lady Jane von Rosenfurth, die sich offen in Liebe und in Freundschaft zum Dämmersturm und seinem Kommandanten bekennt. Es wurde ein rottenunabhängiger Verband verschiedener Rang- und Truppengattungen zusammengestellt. Aufgrund der herausragenden Arbeit von Rekrutierungsoffizier Alexander García im Vorjahr wurde dieser auf Geheiß von Kommandant Orodaro für die Dauer des Maskenballs zum Hauptmann des dämmersturmschen Gardekontingentes ernannt. Rottenmeister Jon Fischer von Karpfenfang hatte dieses Amt im Vorjahr ausgefüllt, war nun aber mit den Angelegenheiten in seinen eigenen Ländereien beschäftigt. Kommandant Orodaro war indes als Gast geladen, wobei er zugleich die Aufgaben der persönlichen Leibwache Lady von Rosenfurths wahrnahm. Aufgrund der politischen Spannungen zwischen dem Haus Hekate und Teilen des Hauses van Haven, wurde auf die Einladung unfreundlich gesonnener Gäste, die im letzten Jahr noch anwesend waren, verzichtet.
Das Kontingent wurde mithilfe von hekatschen Portalmagiern zum Anwesen des Hauses Hekate nach Dalaran befördert. Nach einer ordentlichen Inspektion des Geländes, postierte Hauptmann García die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte sorgsam an allen Zugängen, organisierte Wachwechsel und bemühte Patrouillen. Nicht zuletzt die Galerie, auf der es im Vorjahr zu einem tödlichen Mordanschlag gekommen war, erhielt besondere Aufmerksamkeit. Teile des Kontingents waren an der Einlasskontrolle beteiligt, wo es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen kam. Die Gäste wurden auf ihre Einladung hin überprüft und der Saal füllte sich.
Nach einer spektakulären Eröffnungssequenz, in der magische Abbilder der Drachenaspekte die Drachenseele schufen, um sie gegen Todesschwinge zu richten, begann in fließendem Übergang der Eröffnungstanz zwischen Drachenseele und Neltharion. Daraufhin forderte die Gastgeberin das feiernde Volk mit Nachdruck dazu auf, den Feierlichkeiten eine Opfergabe darzubringen, die traditionsgemäß darin bestand, ein Stück der eigenen Unterwäsche abzugeben. Garcías Kontingent stellte sicher, dass alle Gäste dieser Aufforderung nachkamen. Einzelne Gäste, die sich weigerten, wurden vom Festgelände entfernt. Anschließend begann der offene Tanz, der rege Beteiligung unter den Gästen fand. Darauffolgend erwählten ausgesuchte Gäste und Amtsleute des Hauses Hekate den Gewinner des diesjährigen Kostümwettbewerbs. Es gewann, entgegen der Empfehlung des Kommandanten, eine authentische Persiflage von Lord Nefarian zu küren, eine zandalarische Voodoomaske.
Spät nachts kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen einem geladenen Gast der Foxworth Company und einem Ministerialen des Hauses Hekate. Der Gast wurde festgesetzt und auf Geheiß der Gastgeberin unter Zimmerarrest gestellt. Dieser kooperierte und bereitete dem Wachpersonal keine weiteren Schwierigkeiten. Der Vorfall konnte später friedlich und ohne Nachwehen aus der Welt geschafft werden.
Am darauffolgenden Tag wurde der Ball fortgesetzt und verblieb bis einschließlich zum alljährlichen Feuerwerk ohne benennbare Zwischenfälle. Selbiges übertraf jede Erwartung und wurde vom dämmersturmschen Gardekontingent sorgsam überwacht, da sich die meisten Gäste währenddessen auf dem Balkon des Anwesens befanden und etwaige Heimlichkeiten aufgrund der gebündelten Aufmerksamkeit jetzt leichter hätten stattfinden können. Die Katastrophe ereignete sich allerdings danach. Im Vorspiel einer geplanten Zaubervorführung brachten mehrere Erschütterungen und ein entsetzlicher Lärm das Anwesen zum Beben. Dies entsprach nicht dem geplanten Ablauf der Festivitäten. Die Ursache der Erschütterungen war im Ballsaal nicht auszumachen, bis plötzlich ein schwarzer Schemen das Zentrum der Kulisse betrat. Er entpuppte sich als eine dürre Gestalt in Kutte, die kurz darauf schwer getroffen zusammenbrach und sich in einer zerfleddernden Woge unheilvoller Magie auflöste. Augenblicklich strebten magiekundige Sicherheitskräfte und dämmersturmsche Gardemitglieder zur Mitte, um die Überreste zu sichten. Diese wurden dann dem hauseigenen Fachpersonal überlassen.
Es stellte sich heraus, dass es einen Anschlagsversuch auf das Anwesen gab, die Schutzzauber diesen jedoch weitestgehend aufzuhalten vermochten. Nach offiziellen Angaben handelte es sich bei der desintegrierten Person um den engagierten Zauberkünstler, der dem Angriff zum Opfer gefallen war. Aufgrund der veränderten Sicherheitslage wurde das Anwesen mit sofortiger Wirkung abgeriegelt und die anwesenden Gäste in den Bankettsaal geführt, wo man sie besser zu schützen vermochte als auf der weitläufigen Tanzfläche, der Galerie und den zahlreichen Terrassen. Das dämmersturmsche Gardekontingent arbeitete hierbei schnell und effizient. Kommandant Orodaro forderte daraufhin das sofortige Ende des Balls, um weitere Anschlagsversuche zu verhindern. Nach kurzem Zögern willigte die Gastgeberin ein. Die Gäste erhielten die Möglichkeit, im Anwesen zu verbleiben, um den Schutz des Hauses zu genießen oder das Gelände unter Aufsicht zu verlassen. Der Maskenball wurde für beendet erklärt.
Am folgenden Tag sprach Lady Jane von Rosenfurth ihren Dank für die aufmerksame Wacht des Dämmersturms aus und beschenkte alle Einsatzkräfte mit einem multifunktionalen Taschenmesser, das ein harmonierendes Arrangement von Dämmersturm- und Hekatewappen zeigt. Ferner wurden auch die anderen Hilfskräfte - zum Beispiel jene der Foxworth Company - mit besonderen Geschenken bedacht.
Abschlussbemerkung: Trotz des katastrophalen Endes, dessen Ereignisse sich der Zuständigkeit des Dämmersturms entzogen, ist der Einsatz als Erfolg zu werten. Alexander García leistete als Hauptmann des Gardekontingentes die bestmögliche Arbeit, animierte die Sicherheitskräfte zu Mobilität und sorgte für einen friedlichen Ablauf der Feierlichkeiten. Die Einsatzkräfte sind für ihre Disziplin und ihr Durchhaltevermögen in dieser ihnen untypischen Umgebung zu loben. Der Kommandant lässt dieser prestigeträchtigen Veranstaltung wegen den doppelten Maximalsold auszahlen und mehrere Beförderungen in Aussicht stellen.
Der folgende Nachtrag ist nur für die Oberhäupter der Verwaltungsebenen, für Rottenmeister, Champions und den Kommandanten einsehbar. Wende deinen Blick ab, Streiter des Dämmersturms: Du begehst Hochverrat!
- Spoiler:
Bei der desintegrierten, verstorbenen Person handelte es sich um Lady Heltai Hekate höchstselbst. Die Umstände ihres Todes sind rätselhaft und werden vom Kommandanten persönlich untersucht. Das Haus Hekate, das ohnehin schon seit mehreren Jahren von der Regentin Lady Jane von Rosenfurth geführt wird, wird diese Information unter Verschluss halten, um etwaigen Aufrührern und Putschisten entgegenzuwirken. Die minderjährige Tochter Lady Hekates wird beizeiten ihre Nachfolge antreten und steht unter dem Schutz des Dämmersturms sowie der Lady von Rosenfurth. Die Ereignisse, obgleich der Kommandant und Lady Hekate einander tief verbunden waren, ändern nichts am Bündnis mit dem Haus Hekate.
Besoldung:
Alexander García: 100 Goldstücke, 50 Marken, Scharmützeltaler (mit Vermerk für die besondere Eignung als Hauptmann des Gardekontingents)
Finnje Freitag: 100 Goldstücke, 50 Marken
Feritan Grauschmied: 100 Goldstücke, 50 Marken
Alva Lairnaugh: 8 Goldstücke, 30 Marken
Abbas: 8 Goldstücke, 30 Marken
Jason Moor: 3 Goldstücke, 20 Marken, Beförderung zum Mitläufer
Trevor K. Henderson: 3 Goldstücke, 20 Marken, Beförderung zum Mitläufer
Konstantin Maroy: 3 Goldstücke, 20 Marken, Beförderung zum Mitläufer
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Das Skriptorium - Alexander schrieb:
Die Schlacht um Kehrstadtmeer (Bericht)
Teilnehmer:
- Alexander García (Einsatzleiter, Söldner)
- Mergram Eisenzorn (Mitläufer)
- Trever K. Henderson, Bannerträger der Schlacht von Kehrstadtmeer (Tagelöhner)
- Konstantin Maroy (Tagelöhner)
- Sophie Teschler (Tagelöhner)
Ziel: Die Schlacht von Kehrstadtmeer mit dämmersturmscher Waffengewalt unterstützen.
Ausgang: Erfolgreich
Verlauf
Die oben genannten Söldner trafen sich mehrere Stunden vor Aufbruch für eine, von mir angeordnete, verpflichtende Vorbesprechung. Außerdem lud ich Alva Lairnaugh dazu ein, der Vorbesprechung beizuwohnen als Teilnehmerin, des vorherigen Auftrages unter Rottenmeister Veidts Leitung. Ihre Ratschläge verdienen Lob. Die Vorbesprechung diente dem Zweck, Fragen im Vorhinein zu klären, die ansonsten den Verlauf der Mission behindern könnten. Außerdem wurde eine vorläufige Strategie ausgearbeitet. Im Vorhinein wurden alle Söldner daran erinnert, dass wir kompromisslos jenseits moralischer Werte aber stets im Rahmen der Statuten handeln um die Mission zielgerecht zu erfüllen und unsere Auftragsgeber zufriedenzustellen. Jeder Teilnehmer verpflichtete sich diesen Konditionen.
Den Beginn machte Trevor K. Henderson, der seinen, von mir angeordneten Bericht vortrug. Er arbeitete die Niederschrift des ehrenwerten Rottenmeister Veidt auf, die sich mit der, im Zusammenhang stehenden Mission beschäftigte, die öffentliche Ordnung, die zu diesem Zeitpunkt durch die Schwarzkappen bedroht war, aufrechtzuerhalten. Er referierte über die sektenähnlichen Machenschaften der Schwarzkappen, zeigte auf, dass sie gut bewaffnet, intrigant und organisiert sind; viele an der Zahl und unberechenbar. Henderson zog seine Schlüsse und erklärte, dass die Schwarzkappen in keinster Weise vor Verluste zurückschrecken würden. Er warnte uns vor Bodenminen, unterjochte Zivilisten und der Bereitschaft, den Dämmersturm vor unmoralische Entscheidungen zu stellen.
Unsere Strategie sah vor in allen Aspekten loyal zu unserem Auftraggeber zu bleiben - der Kirche und Büttelschweigs Heer. Sollten wir uns auf Verhandlungen mit den Schwarzkappen einlassen, dann nur um sie zu täuschen und zu überlisten. Dem Auftrag wird mit hoher Bereitschaft nachgegangen, um den geschädigten Ruf des Dämmersturms zu rehabilitieren. Engpässe und Straßen werden gemieden. Nach der Besprechung wurde die Ausrüstung verteilt, die unten aufgeführt ist.
Über die Tiefenbahn begaben wir uns als geschlossene Einheit nach Sturmwind. Nach einem Besuch bei der dämmersturmschen Pferdezucht zogen wir beritten weiter. Das mitgenommene Maschinengewehr wurde auf einem, mit einer Plane überdeckten Karren transportiert. Die Pferde sollten bis auf das mitgeführte Schlachtross nur dem Zweck dienen, uns zügig zum Heerlager zu bringen, denn der Rotte fehlte die Kompetenzen, als Kavallerie zu agieren. Der Übergang nahe der Weststromgarnision verlief problematisch. Das Maschinengewehr galt als Kriegswaffe und durfte aufgrund der akuten Bedrohung der Defias nicht nach Westfall transportiert wurden. Aufgrund unserer Ehrlichkeit und Kooperationsbereitschaft wurde uns kein Schmuggelversuch unterstellt. Trotzdem mussten wir das Kriegsgerät in den Händen der Blauröcke geben. Die schweren Bomben wurden nicht beschlagnahmt.
Die Reise durch das westfallsche Ödland zum Heerlager verlief unproblematisch, abgesehen von einem, von Jason Moor gesichteten Minenfund. Von dort aus drosselten wir unsere Geschwindigkeit und begaben uns von der Hauptstraße, um übers Feld - mit gehörigem Sicherheitsabstand zueinander - weiterzuziehen. Der Karren überlebte. Trevor hat ein Händchen dafür. Ich möchte nicht zu viele Worte über das Lager verlieren, in dem die verschiedensten Söldnersheere zusammenfanden. Es war so, wie man es sich vorstellt. Kurz nach unserer Ankunft wurde uns ein Lagerplatz zugeteilt.
Nach der Errichtung unserer Zelte und einer von mir angeordneten Wacheinteilung, haben wir unsere Pferde für einen Wucherpreis, den ich mit einem, im Verlauf der Schlacht geplünderten Ehering ausglich, bei einem Goblin untergebracht. Das Schlachtross wurde mit unserer unten ausgeführten Ausrüstung beladen. Den Karren haben wir im Lager gelassen. Der Rekrutierungsoffizier des Heerlagers musterte uns am nächsten Tag und trug uns als Musketiere ein. Mittels einer Bestechung konnte ich sicherstellen, dass die Einsatztruppe an der Südflanke eingesetzt wird, um nicht den ehrvollen Tod im offenen Felde zu suchen, sondern Ruhm in den kommenden Scharmützeln. Erbeutete Waffen konnten beim Rüstmeister des Lagers verkauft werden. Für Gefangene gab es zwei Goldstücke pro Kopf. Sophie Teschler erbeutete nach einem Schusswechsel, in den wir uns nicht einmischten, Kartenmarterial und Notizen die uns Anhaltspunkte über mögliche Feindbewegungen schafften.
Ich setzte die Formation fest. Eine Zeichnung dieser befindet sich im Anhang. Die Sturmspitze sollte nur auf Befehl aufgegeben werden. Verletzte sollten von den Söldnern, die für die Flanken zuständig waren, zum Kern gebracht werden. Henderson wurde zu diesem Zeitpunkt zum Standartenträger des Dämmersturms der Schlacht von Kehrstadtmeer ernannt.
Nur wenige Minuten vor Schlachtbeginn wurde uns unsere Rolle mitgeteilt. Wir übernahmen die Südflanke hinter einem Tercio namens Steinwaldsau; wir marschierten den Klippen der Dolchhügel entgegen, dort, wo wir laut den erbeuteten Notizen versteckte Banditen erwarteten. Hinter uns bewegte sich eine Kolonne von Pikenieren. Der aufgewirbelte Staub erschwerte die Sicht aller Söldnersheere und so auch unserer. Die Schwarzkappen brachten Sprengstoff an, in Panik geratene, auf das vorderste Tercio des Steinwaldsau zu rennende, Rinder. Binnen weniger Augenblicke sprengten mehrere Explosionen die gesamte vorderste Front und bewegte die Männer zum fliehen. Wir suchten Schutz an einer nahen Ruine. Die anrückende Kavallerie der Schwarzkappen war zu beschäftigt damit, die fliehenden Kämpfer der gesprengten Front zu töten und bemerkten uns nicht. Befehl war es, in den Klippen Schutz vor der Kavallerie zu finden, die wir auf dem Weg dorthin - als diese vor den Pikenieren hinter uns kehrt machten - mit Blendgranaten desorientierten. Im Schutze eines Rauchsatzes fanden wir Schutz im Gebirge. Henderson wurde festgenagelt, aber von Jason und mir befreit. Die vielen Schrotladungen, die uns nach dem Leben trachteten, wurden von den schweren Rüstungsträgern - und Mergrams Schild - abgewehrt.
Wir zogen im Schutze der Gebirgswände weiter, um die Südflanke abzusichern. Mittlerweile hat sich das Tercio Steinwaldsau unter der Führung ihres Befehlsgebers gesammelt. Tief veborgen zwischen trockenen Büschen und hohen Felswänden entdeckten wir mehrere Kanonenläufe die, wenig später, aufs offene Feld schossen und mit ihrer Munition mehrere Reihen unserer Verbündeten pflügten. Nachdem wir einen Hinterhalt im Vorhinein ersticken konnten (im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir fackelten ein halbes Dutzend versteckter Schwarzkappen mit Brandflaschen ab), fanden wir uns in einem Kugelhagel wieder, der uns davon abhalten sollte, zu den feindlichen Kanonen aufzuschließen. Unsere Deckung bot ausreichend Schutz. Mergram hatte Pech mit einer Brandflasche und zündete das gesamte Plateau an; schon bald kämpften wir in nach unseren Oberschenkeln leckenden Flammen. Henderson griff todesmutig zur Standarte und überquerte wie ein gestörter Mutterfickerwie ein pflichtbewusster Tagelöhner das Flammenmeer. Kurz bevor wir im Inbegriff waren, die letzte Etappe zu erklimmen und dem Feuer zu entkommen, verwickelten uns die hinterhältigen Banditen in den Nahkampf. Über ein Dutzend verendete an unseren Klingen und Pfeilen; ein halbes Dutzend ergriff schwerverletzt die Flucht. Finnje konnte auf Befehl hin mehrere der Kanoniere töten, einige von ihnen gefangen nehmen.
Mit Brandflaschen und Pfeilen hinderten wir die meisten der übriggebliebenen, nicht getöteten Schwarzkappen an der Flucht. Von der Klippe aus hatten wir einen guten Ausblick auf die Schlacht, die sich zu unserer Gunst entwickelte. Wir rammten die Standarte des Dämmersturms in den Dreck und beanspruchten den Sektor der Dolchhügel für uns und die anderen Söldnersheere; beschlagnahmten die Kanonen, fesselten die Gefangenen und zogen ab um uns unsere Belohnung abzuholen und wenige Tage später nach dem Erhalt unseres Belohnungsschreiben, die Heimreise anzutreten. Das Maschinengewehr wurde uns bei Weststrom wieder ausgehändigt, auch wenn wir bis zur Tiefenbahn von königlichen Soldaten eskortiert wurden.
Die Söldnerheere von Westfall, so auch Christian von Büttelschweig und die Kirche des Lichts werden sich an den Dämmersturm erinnern als, selbst vor dem explodierenden Rinderwahnsinn, der Kavallerie oder den Schrot spuckenden Flinten nicht zurückschreckende Söldner.
Mitgeführte Ausrüstung
14x Heiltränke (1x verbraucht) 14x Explosive Gemische (8x verbraucht) 14x Brandflaschen (8x verbraucht) 14x Blendpulver (2x verbraucht) 7x Blendgranate (6x verbraucht) 2x Trollbluttrank (1x verbraucht) 2x Rauchsatz (2x verbraucht) - Ein Karren, bestückt mit einem Maschinengeweher und zehn Salven (unverbraucht)
- Eine Standarte des Dämmersturms
- Ein Schlachtross, sechs weitere Rösser für die Reise. Alle kehren wohlbehütet in die Pferdezucht zurück.
- Zwei schwere Bomben (unverbraucht)
Soldverteilung
Alle Plünderungen wurden beim Rüstmeister verkauft. Das Gold fließt in die Solverteilung und die Kasse des Dämmersturms
Sold (Musketiere, 5 Gold pro Kopf) = 35 Goldstücke Gefangene (2 Gold pro Kopf): 6 Goldstücke Erlös durch Verkauf von Waffen beim Rüstmeister =278 Goldstücke Erlös durch eroberte Kanonen = 50
Gesamt = [378] Goldstücke
Alexander García (Einsatzleiter, Söldner) = [50] Goldstücke, [30] Marken Finne Freitag (Söldner) = [50] Goldstücke, [20] Marken Mergram Eisenzorn (Mitläufer) = [4] Goldstücke, [15] Marken Trever K. Henderson (Tagelöhner) = [1] Goldstücke, [10] Marken Jason Moor (Tagelöhner) = [1] Goldstücke, [10] Marken Sophie Teschler (Tagelöhner) = [1] Goldstücke, [10] Marken Konstantin Maroy (Tagelöhner) = [1] Goldstücke, [5] Marken
Die Kasse des Dämmersturms bekommt [269] Goldstücke
Bewertung der Einsatzteilnehmer:
Der Auftrag war ein Erfolg. Alle Einsatzteilnehmer verhielten sich kooperativ und müssen sich in Bezug auf Disziplin nicht vor der königlichen Armee verstecken. Befehle wurden ohne Zeitverzögerung entgegengenommen und ausgeführt. Die teilnehmenden Mitglieder des Bundes agierten und kämpften kompromisslos. Ich empfehle sie alle für die Siegmarke, als Söldner, die das verherrende Kanonenfeuer stoppten und eine große Anzahl an Schwarzkappen tötete; nicht viel weniger zur Flucht bewegte. Finnje Freitag tötete mit ihren kurzen Klingen und gefiederten Pfeilen so viele Schwarzkappen, wie ihre Heraldik an Auszeichnungen schmückt. Sie war verantwortlich für den Befehl, die flüchtenden Kanoniere gefangenzunehmen und führte ihn gewissenhaft aus. Ihr Status als ehrenhafte Eidträgerin ist unangetastet.
Mergram Eisenzorn ist der Inbegriff von Entschlossenheit und Kampfbereitschaft. Er war willig, mit mir auf Befehl hin im Feuer zu brennen um den Vorstoß der anderen Söldner zu decken; bereit, sich den zahlreichen Banditen zu stellen. An seinem Schild verging ein Kugelhagel nach dem anderen. Sein loses Mundwerk ist kontraproduktiv. Ich werde mich dem persönlich annehmen.
Trevor K. Henderson soll gesondertes Lob für seinen umfassenden, mündlichen Bericht bezüglich asymmetrischer Kriegsführung, der Zusammenfassung der vorherigen Mission, die unter Rottenmeister Veidts Leitung stand und eine Bewertung der Schwarzkappen erhalten. Seine, von mir aufgetragene Ausarbeitung wurde gewissenhaft und mit besonderem Engagement ausgeführt und trug maßgeblich zur Strategieentwicklung bei. Ich empfehle ihn zum Mitläufer - auch unter dem Vorwand, wie gewissenhaft er das Feuer überquert hat, ohne sich der Standarte des Dämmersturms zu entledigen.
Jason Moor hat mit Argusaugen maßgeblich dazu beigetragen, die Einsatztruppe nicht blindlings eine Bodenmine auszulösen. Durch ihn wurde unser hohes Tempo auf dem Weg zum Heerlager nicht mit, von einer Explosion abgerissenen Gliedmaßen bestraft.
Sophie Teschler ist ein strahlendes Beispiel westfallscher Beharrlichkeit. Trotz der Gewehrläufe - die überwiegend nach ihrem Leben trachteten - bewahrte sie kühlen Kopf und führte stur und mit geschickter Hand das Schlachtross weiter.
Konstantin Maroy verhielt sich kooperativ.
gez. Alexander García, Rekrutierungsoffizier Im Anhang befindet sich das ausgestellte Belobigungsschreiben, das den Dienst des Dämmersturms zugunsten des Reiches und der Kirche ehrt.
Formation:
- Spoiler:
https://www.bilder-upload.eu/bild-92245d-1581952471.png.html
Anmerkung des Skriptoriums: Bei der im Bericht erwähnten Standarte des Dämmersturms handelt es sich nicht um das heilige Banner, das an der Wellenheimer Lanze weht und gekrönt von den Steinen Un'goros die Geschicke des Dämmersturms behütet. Dem Sturm entgegen, die Lanze schützt - und Kaderwulst ist eine Lüge. Dagegen ist es ein bisher unbedeutendes Banner, welches ebenfalls das Wappen des Dämmersturms trägt und zu Identifikationszwecken auf dem Schlachtfeld verwendet wurde. Ob des damit verbundenen Sieges wurde dieses Banner allerdings als historischer Gegenstand in die Reliktkammer des Dämmersturms überführt und wird fortan unter dem Namen "Siegreiches dämmersturmsches Banner der Schlacht von Kehrstadtmeer" geführt. - Phaeron schrieb:
- Einsatzbericht: Glückauf
Teilnehmer: Jason Moor (Mitläufer), Sir Joven Godfrey (Tagelöhner), Henderson (Mitläufer und Einsatzleiter), Konstantin Maroy (Mitläufer hat die Einsatzleitung übernommen)
Ausgang: Mehr oder weniger erfolgreich
Auftrag: Die Eisenerzmine in Norden Elwynns säubern und den Schürftrupp für den Rest der Schicht bewachen und anschließend zurückbringen.
Verlauf: Die Anreise verlief vollkommen problemlos. Wir reisten allesamt getrennt. Kurz vor unserem Ziel haben wir uns an einem bestimmten Ort getroffen. Aufgrund der Tatsache, dass wir nur aus Mitläufern und Tagelöhnern bestanden haben wir uns auf einen Einsatzleiter geeinigt. Herr Henderson war so freundlich nach längerer Überlegung zu Beginn unserer Mission diese Aufgabe zu übernehmen. Mit Herrn Henderson an der Spitze unserer Gruppe zogen wir daraufhin weiter zu unserem Auftraggeber, der Minengesellschaft Lichterloh.
Dort angekommen wurden wir in deren Büro empfangen und dem Oberaufseher Hassknecht vorgestellt. Ein durchschnittlicher und gerüsteter Herr, welcher jedoch keinen wirklich zwielichtigen Eindruck machte. Dieser war der Überlebende von zwei Angriffen auf die Mine. Zumindest war das unser zu unserem Bedauern noch mangelnde Kenntnisstand zu jener Zeit. Der Oberaufseher hat uns daraufhin mitgenommen und zur Mine geführt wo wir die Minenarbeiter kennen gelernt haben, welche wir mehr oder weniger bewachen sollten.
Nach reichlicher Befragung des Oberaufsehers und der Minenarbeiter, um was für Monster es sich denn handeln könnte und steigender Unsicherheit ihrerseits zudem wachsenden Zweifel unsererseits was die Seriosität des Auftrages und der guten Absichten des Oberaufsehers Hassknecht angeht kam es zu einem kurzen Disput in unseren Reihen, aufgrund der verständlichen Tatsache, dass Herr Henderson uns nicht in Gefahr bringen wollte, da ihm das Risiko zu hoch war. (Verständlich da sich der miese Hassknecht als Lump bewies und uns in eine recht unvorteilhafte Situation führte.)
Von da an übernahm ich (Konstantin Maroy) die Leitung und Verantwortung für diesen Einsatz, da alle anderen bis auf Herr Henderson diesen Einsatz durchaus fortführen wollten. Wir haben uns dazu entschlossen, da wir auch auf den guten Namen des Söldnerbund Dämmersturms achten wollten. Jeder Einsatz birgt ein gewisses Risiko, wobei dieser uns tatsächlich von Anbeginn nicht wohl gesonnen war, wie es sich leider erst am Ende herausstellte. Wir betraten die Mine mit einem Minenarbeiter, welcher uns führen sollte. Es war natürlich merkwürdig, dass der Oberaufseher Hassknecht diese Aufgabe nicht übernehmen wollte, obwohl dieser gerüstet war und sich als Einziger in der Mine auskannte. Innerhalb der Mine zeigte sich, dass diese recht simpel aufgebaut ist und der Minenarbeiter zum Führen nicht mehr nötig war. Aufgrund seiner Angst ließen wir ihn zum Eingang der Mine zurücklaufen, wo er auf uns warten sollte. Die Mine war bis auf zahlreiche Loren mit Eisenerz vollkommen leer. Nicht einmal Spinnen und Kleintiere waren zu bemerken. Am Ende der Mine sahen wir daraufhin den Nebengang aus dem die Kreaturen entstiegen sein sollen. Dieser war jedoch ebenfalls leer. Herr Henderson bewies uns seinen erwachsenen Umgang mit der Situation in dem er uns mehrmals darauf hinwies, dass er es uns ja gesagt hätte. Die Stimmung unter den Söldnern war außerordentlich schlecht, da uns natürlich bewusst war, dass wir in eine Falle getappt sind.
Nach kurzen Nachforschungen und zumindest von machen Seiten sachlicher Auseinandersetzung mit der Situation, da die Lage ab diesem Moment sowieso nicht mehr zu ändern war, waren wir dann dazu übergegangen die Mine zu verlassen, wo wir von Armbrustschützen unter der Führung von Oberaufseher Hassknecht beschossen wurden. Wir folgten ihnen bis zum Eingang wo wir auf den toten Minenarbeiter trafen, welcher uns zuvor hineinführte. Es war uns vollkommen klar, dass dessen Mörder und unsere Angreifer ein und dieselben waren. Wir schafften es die Schützen, bessergesagt die Banditen am Eingang der Mine wo sie auf uns warteten zu überwältigen. Sir Joven nahm sich, während des Kampfes, Oberaufseher Hassknecht vor. Dieser fiel dessen Schwert zum Opfer. Sir Joven ging mit einem äußerst präzisen, jedoch in manchen Augen auch sehr gut als gnadenlos zu bezeichnenden Stil vor. Ganz zum Unmut von Herrn Henderson. Alle anderen bis auf einen der Banditen haben wir getötet.
Ich, als Einsatzleiter begann daraufhin diesen letzten Banditen zu befragen, wobei ich offen mit flammender Hand androhte ihn zu foltern und oder zu verbrennen, ebenfalls zum Entsetzen von Herrn Henderson. Dabei war der vom Armbrustbolzenbeschuss angeschlagene Sir Joven freundlicherweise hilfreich (indem er ihn mit einem Tritt auf des Banditens Hand fixierte, sodass dieser nicht noch weiter elendiglich zurück kroch). Es zeigte sich, dass der Befragte anscheinend nichts Weiteres wüsste, bis auf das was uns schon längst bekannt war. Um keinen weiteren Unmut in der Gruppe zu schüren, sah ich mich dann zu meinem Bedauern dazu gezwungen die weitere Befragung abzubrechen und natürlich von der Folterung abzusehen. Nach einem Befehl von mir, welcher anscheinend zu unpräzise formuliert war hat Sir Joven den Gefangenen mit dem wir, sowieso nichts mehr anfangen konnten erschossen. Herr Henderson hat dies, als Missachtung meines Befehls gesehen und seine Waffe gegen Sir Joven gezogen. Die Situation konnte recht schnell unter Kontrolle gebracht werden. Dieser Vorfall ist vor der Vollendung des Berichtes schon von Sir Joven gemeldet worden und als Strafe ist Herrn Henderson der Sold für diesen Auftrag aberkannt worden, da das ein klarer Verstoß gegen die Statuten war.
Es scheint im Ganzen, dass der Oberaufseher, damit bezweckt hat, dass diese sehr ertragreiche Mine aufgegeben wird und somit das Erz daraus unter der Hand verkauft werden kann, ohne das es von der Minengesellschaft zuvor beansprucht wird. Es ist durchaus möglich das noch mehr dahinter stecken, als nur der verstorbene Oberaufseher. Wir meldeten den Vorfall an der Mine zwischen uns und Oberaufseher Hassknecht der Minengesellschaft, welche uns, aufgrund der unvollständigen Ausführung unseres Auftrages nur die halbe Belohnung gaben.
Besoldung: Jason Moor (4 Goldstücke, 15 Marken) Sir Joven Godfrey (1 Goldstück, 15 Marken) Herr Henderson (Kein Sold, 15 Marken) Konstantin Maroy (4 Goldstücke, 15 Marken)
Die verbleibenden 41 Gold wurden an das Schatzamt des Söldnerbund Dämmersturms weitergegeben.
Dem Sturm entgegen,
Konstantin Maroy - Zitat :
Wider den Schwarzkappen! (Bericht) Teilnehmer:
- Alexander García (Einsatzleiter, Söldner)
- Konstantin Maroy (Mitläufer)
- Trevor K. Henderson (Mitläufer, Bannerträger)
- Joven Godfrey (Tagelöhner)
- Tiny Knallfix (Tagelöhner)
Ziel: Die Dolchhügel von den Schwarzkappen bereinigen
Ausgang: Gescheitert
Verlauf
Die oben genannten Söldner statteten sich mit den unten aufgeführten Utensilien aus. Sie erhielten meine Erlaubnis, um sich direkt vom Lager des Stützpunktes in Eisenschmiede zu bedienen. Das Zusammentreffen erfolgte vor den Toren Sturmwinds zu Pferd. Die Gaule, sowie ein zusätzliches Schlachtross das für den Großteil der Traglast unserer mitgeführten Ausrüstung und Verpflegung zuständig war, stammen aus den dämmersturmschen Ställen. Sie sollten lediglich der Reise zum Heerlager dienen, denn ich hielt einen Einsatz von Pferden in den unwegsamen Klippen für ausgeschlossen. Trevor K. Henderson erhielt die Ehre, ein weiteres Mal im Zuge Operationen in Westfall das siegreiche Banner der Schlacht von Kehrstadtmeer zu führen. Die Reise zur Grenze zu Westfall verlief ereignislos. Die routinemäßige Untersuchung der königlichen Streitkäfte nahe Weststrom konnte durch vorbildliche Kooperation aller teilnehmenden Söldner zügig durchgeführt werden. Auf dem Weg zum Heerlager hatte ich das Gefühl, von den Klippen aus beobachtet zu werden. Eine potenzielle Lichtreflexion eines Fernrohrs verstärkte diese Vermutung. Aus diesem Grund - und aufgrund meiner Erfahrung im Kampf mit den Schwarzkappen - erklärte ich der Gruppe, wie man mit dieser Bedrohung umzugehen hat. Das Befolgen einer kompromisslosen Strategie war unumgänglich. Die teilnehmenden Mitläufern sind durch die vorhergegangene Schlacht von Kehrstadtmeer gestählt, weswegen ich unsere Chancen auf Erfolg trotz geringer Truppenstärke und unzureichender Fernkampfausbildung für gut einschätzte. Im Heerlager angekommen wurde uns ein Zeltplatz zugeteilt. Nach anschließender Musterung war es uns frei in die Dolchhügel zu ziehen.
Der Auftrag unterschied sich von der vorhergegangenen Schlacht von Kehrstadtmeer nicht nur im Gelände, sondern auch in der Art, nicht in einem geschlossenen Heer zu kämpfen, sondern einen Guerillakrieg in den Dolchhügeln zu führen. Die Einsatztruppe sammelte vor dem Aufbruch wertvolle Informationen wie Kartenmarterial und mögliche Truppenstellungen, aber auch Erfahrungsberichte. Uns wurde mehrfach erklärt, dass sich die fremden, eigentlich verbündeten Söldner gegenseitig abschlachten, sind sie erstmal in den Hügeln. Zivilisten wurden nicht mehr von den Schwarzkappen unterschieden. Sprengminen lagen nach den Informationen an jeder erdenklichen Deckung. Jeder Fetzen an Wissen, wie es in den Dolchhügeln zugeht, appellierte an meinen gesunden Menschenverstand, mit dieser Truppenkonstellation nicht in den Kampf zu ziehen. Meine Arroganz und die Sucht nach Erfolg ließ mich darüber hinwegsehen.
Wir folgten einer schwergerüsteten Truppe von elitär-wirkenden Dschungelkämpfern, die zeitgleich mit uns in die Dolchhügel marschierten. Mit ihren Granatwerfern und blechernem Rüstzeug sorgten sie für viel Krach und Hall nahe der Klippen, weswegen ich vorzog, hinter ihnen zu marschieren - um nicht zuerst in eine vor uns liegende Falle zu geraten. Wir nutzten die fremden Dschungelkämpfer auch als Zielscheibe um gegenenfalls hinter ihnen aufzuräumen oder sie, wenn es uns nützt, aus dem Schlamassel zu ziehen. Die Haudraufs fielen in ein Dorf von Bergleuten ein, die vielleicht mit den Schwarzkappen kooperierten, aber ansonsten nichts mit ihnen gemeinsam hatten. Sie konnten weder ihre Rafinesse, noch ihre Kampfkraft aufweisen, weswegen sie von den Dschungelkämpfern wie Schweine abgeschlachtet wurden. Das Dorf fing Feuer. Ich griff ein. Nicht aus Liebe zu den Zivilisten, sondern aus purer Eigeninteresse. Die Dorfbewohner hatten mit Sicherheit verlässlichere Informationen über mögliche Stellungen der Schwarzkappen. Wir brauchten die Informationen. Schnell schmiedete ich einen Plan. Wir stürmten aus den Klippen auf sie zu, während Knallfix sie mit einer Sprengladung gegenüber unserer Position ablenkte. Im Schatten des erzeugten Staubs und dem Rauch unserer Granaten fielen wir über sie ein. Aufgrund meiner vorausgehenden Kampfunfähigkeit erinnerte ich mich nur spärlich an das folgende Scharmützel. Die nun gegnerischen Dschungelkämpfer waren uns zahlreich überlegen und standen selbst den elitärsten Rotten des Dämmersturms in nichts nach. Unsere Truppe wurde Mann für Mann ausgeschaltet. Wir schafften es, jeden von ihnen zu töten, drohten aber, unseren zahlreichen Verletzungen zu unterliegen. Plünderungen waren aufgrund des unwegsamen Geländes, das wir nach der nötigen, zügigen Versorgung unserer Wunden, überqueren mussten, ausgeschlossen.
Wir traten siegreich aus dem Kampf hervor und kehrten als Verlierer zurück. Ich übernehme die volle Verantwortung für die gescheiterte Mission. Alle Einsatzteilnehmer verhielten sich trotz der einschüchternden Situation vorbildlich. Sie handelten unter Einsatz ihres Lebens im Sinne des Dämmersturms. Meine Verletzung zwingt mich, die Waffen für unbestimmte Zeit abzulegen. Ein genauer Bericht der ärztlichen Streitkräfte des Dämmersturms liegt im Anhang vor.
gez. Alexander García, Rekrutierungsoffizier |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] So Jul 26, 2020 1:54 pm | |
| - Finnje schrieb:
- Teilnehmer: Rotte Goldschild: Rottenmeisterin Viktorie Goldschild, Eidträger Hugo Pfeifer und Aswin Schreckfrosch, Mitläufer Sophie, Yael und Mergram Eisenzorn.
Mission: Die verbliebenen Oger ins Gefälle führen Ausgang: Erfolgreich
Verlauf:
Die Rotte fand sich in Gorheim ein. Der Hüter der Ländereien bereitete uns einen freundlichen Empfang und nach einer kurzen Besprechung setzten wir unseren Weg in die Entsetzliche Zone fort, erweitert um einen Lastengaul sowie einigen Vorräten für die Oger. Wir passierten den Außenposten bei Alterszapfen und erreichten die Entsetzliche Zone, in der wir uns auf der Reichsstraße hielten. Noch bevor wir die Grenze des Gefälles passierten, beförderte ich Sophie mit dem Segen des Kommandanten zur Mitläuferin.
Unsere erste Begegnung fand einige Meilen hinter der Grenze statt. Wir beobachteten, wie sich berobte Zauberwirker und Syndikatler über die Straße hinweg ein Gefecht lieferten und entschieden, uns nicht einzumischen. Wir umgingen den Kampf und setzten unseren Weg fort. Dabei beobachteten wir, wie die Robenträger sich geschlagen geben mussten und die Flucht antraten. Bald stießen wir auf einen Wegweiser, an dem ein Leichnam hing. Seine Finger wurden filetiert, seine Zunge gevierteilt und seine Ohren mehrfach beschnitten. Er war kreidebleich und trug runenhafte Zeichen auf der Haut. Beim Nähertreten konnten wir entziffern, was ihm auf der Brust geschrieben stand: „Der Träumer ist erwacht.“
Um die Fremden auf der Weiterreise nicht im Rücken zu haben und um an weitere Informationen zu gelangen, schlugen wir abseits des Weges Lager auf und hielten die Umgebung im Auge. Yael machte sich bei Nacht und Dunkelheit auf den Weg zum Ort des Kampfes. Dort beobachtete er, wie die Syndikatler ihrem Anführer lauschten Es war unverkennbar, dass sie unter dem Einfluss des „Träumers“ stehen und von den Worten ihres Anführers regelrecht berauscht wurden. Auch hörte Yael Gerede über einen Werner, der einen Ring gefunden habe, womit alles angefangen haben soll. Er konnte ungehört und -gesehen zu uns zurückkehren und Bericht erstatten. Wir entschieden uns dafür, die fehlgeleiteten Leerendiener ihrem gerechten Schicksal zuzuführen und brachen noch in derselben Nacht auf, um sie auszulöschen. Der Plan ging auf, wir konnten die Syndikatler ohne nennenswerten Schaden auf unserer Seite vernichten. Das Lager brannte lichterloh ab. Bei der Durchsuchung der Leichen war die Augensymbolik allgegenwärtig, wir fanden sie vielfach in Form von Talismanen und Verzierungen sowie auf der Haut der Männer, in die sie geritzt wurde. Ich stieß auf Schriftverkehr dem sich entnehmen ließ, dass es sich bei den Robenträgern um Hexer handelt, die Bezug zum Syndikat haben, sich dem Träumer jedoch entziehen. Die leerenkorrumpierten Syndikatler machten erfolgreich Jagd auf die Hexer, wobei es auf ihrer Seite zu Verlusten kam. Es ließ sich herauslesen, dass die Hexer der Dämonenbeschwörung mächtig sind und sowohl Wichtel als auch Teufelsjäger ((hundeartige Wesen, deren Tentakelauswüchse den Opfern (magische) Energiereserven auslutschen)) beschwören können.
Ich rechnete damit, dass die Hexer uns kontaktieren werden, nachdem wir ihrem Anliegen indirekt geholfen haben. Wir setzten unsere Reise bei Nacht fort und schlugen am Tage ein Lager auf. Sophie wurde auf einen Wichtel aufmerksam und es kam, wie ich es ahnte: Einer der Hexer machte uns in Begleitung seines Dämons und drei weiteren Gestalten, allem Anschein nach Menschen, seine Aufwartung und stellte sich als Albert Varentinus von der Arguswacht vor. Wir hatten zuvor schon von Gorgram erfahren, dass die Arguswacht einst Verbündete des Syndikats waren. Varentinus ergänzte, dass der Wandel von Werner und die Hinwendung zum Schatten eine weitere Zusammenarbeit unmöglich machten. Er kehrte hervor, dass wir einen gemeinsamen Feind hätten und begann das Gespräch damit zu erwähnen, dass wir unter dem Schutz eines gemeinsamen Freundes stünden. Hierbei kann es sich nur um Drachenhund handeln. Dann berichtete er uns, dass Werner seinen Vorgesetzten mithilfe eines verzauberten Rings getötet und die Zelle in Schnitterswall an sich gerissen habe, stets begleitet von 'zwei Reisenden aus Übersee', die ihm vom Träumer und den Schatten zuflüsterten, womit sie zu Feinden der Hexenmeister und ferner des gemeinsamen Freundes wurden. Beide Parteien sind nicht gewillt, derlei Entwicklungen zu dulden. Es gab Versuche, Werner zu stürzen, doch die Hexer wären geschwächt, fuhr er fort, und hatten bisher keinen Erfolg. Doch hätten sie das Vorhaben, Schnitterswall erneut anzugreifen, bereits beschlossen. Wissend, dass sie ohne Unterstützng nicht siegreich sein werden legte er uns abermals nah, dass eine Kooperation – für den Moment – angemessen scheint. Widerwillig ließ ich ihn wissen, dass wir nicht abgeneigt sind, uns einem Angriff auf Schnitterswall anzuschließen. Die Erwähnung des gemeinsamen Freundes sorgte für eine gewisse Verbindlichkeit, wenn auch kein Vertrauen. Dass es sich um eine zweckgerichtete Zusammenarbeit handelt, war beiden Seiten bewusst, ebenso wie beiden Seiten bewusst war, von der Anwesenheit der jeweils anderen zu profitieren. Eine Besprechung über ein gemeinsames Vorgehen vor Ort fand nicht statt. Die Hexer machten sich zügig vondannen.
Wir setzten unseren Weg fort und stießen auf die Ruinen eines Dorfes, durch das der Pfad, dem wir folgten, führte. Yael und Sophie wurden zum Auskundschaften vorgeschickt. Dabei wurden sie auf einen Orc aufmerksam, dessen Kampfeslust sich durch Yaels rasches Denken und Handeln in Schach halten ließ. Er sorgte dafür, dass wir aufschließen konnten. Der Orc stellte sich als Gorgram vom Frostwolfclan vor und erzählte uns, dass sein Clan ihn ausgesendet habe, um Vergeltung an den Hexenmeister zu üben, die ihm und seinem Volk großen Schaden zugefügt haben. Er erzählte uns, dass er den Aufenthaltsort der verbliebenen Ogerhorde auf seinem Weg passiert habe, sie hätten sich in einem Minenschacht nahe einer Stadt, Schnitterswall, verschanzt. Schnitterswall, eine ruinöse Stadt mit Lücken in der Verteidigung, so fuhr er fort, sei ein Ort, aus dem die schrecklichsten Schreie zu vernehmen waren. Auch die der Oger. Er habe sich dort nicht lange aufgehalten und den Landstrich ungesehen passiert. Was er sprach, beruhte auf seiner Ehrlichkeit und der Weltansicht eines Orcs vom Frostwolfclan. Es war nicht schwer, sich mit ihm zu unterhalten, zum einen aufgrund der guten Vorarbeit von Yael, zum anderen durch seine ruhige Art und seinem Verständnis der Gemeinsprache. Auf seinen Wunsch hin wies ich ihm den Weg zu dem Ort, an dem wir den Hexern zuletzt begegnet sind. Für anderes war er nicht offen, er hatte seine feste Mission.
Nach einem gemeinsamen Mahl verabschiedeten wir einander und zogen weiter. Der nächste Wegabschnitt verlief ohne Zwischenfälle, bis wir das Umland von Schnitterswall erreichten. Wir wurden vom Wegesrand aus angegriffen und mussten uns verteidigen. Mehrere Syndikatler, unter ihnen ein Schattenwirker, hielten sich im Schutz der Dunkelheit versteckt. Es war ein langer und müßiger Kampf, während dessen Verlauf wir so sehr in Bedrängnis gerieten, dass wir zum Rückzug gezwungen gewesen wären, hätte uns nicht unvermittelt Hilfe erreicht: Zwei Hände voll Oger brachen einen Hügel herab auf die Straße zu – zwischenzeitlich hatte die Verstärkung, ein paar Reiter aus Schnitterswall, die Feinde zu unterstützen begonnen und hing uns schier an den Fersen. Von den Reitern blieb nicht viel übrig, nachdem die Oger mit ihnen fertig waren. Ich war selten so erleichtert und erfreut, ihnen zu begegnen. Ich trat vor und ließ sie von unserer Anwesenheit wissen. Befriedigt vom Kampf und noch in Begriff, die warmen Leichen zu verspeisen, schenkten sie mir Gehör. Ihr Rädelsführer, ein gemäßigter Oger namens Goshgosh, sprach genügend Gemein, um als Vermittler zu fungieren. Er berichtete uns, dass Muhbrag sich niedergeschlagen und schwermütig zurückgezogen hatte. Die desaströse und verwahrloste Lage der Oger wurde immer deutlicher. Ohne Zeit zu verlieren ließ ich uns ins Lager führen. Dort erwarteten uns Zustände, die jeder Beschreibung spotten. Die Verwahrlosung der Oger hatte mitleiderregende Züge angenommen. Viele von ihnen waren krank, alle von ihnen ausgehungert und ausgemergelt.Die Rotte schlug in der Nähe unser Lager auf.
Am Folgetag kündigte ich mich bei Muhbrag an. Hugo begleitete mich und Goshgosh führte uns zu ihm. Beide wurden Zeugen unseres Gespräches, das wir tief in der Mine führten. Der schwermütig gewordene Muhbrag, nicht in der Lage zu verstehen, warum der Dämmersturm nicht früher gekommen ist um ihn und die Oger aus dem toten und abgegrasten Landstrich zu holen, empfing mich mit Widerwillen. Unsere mitgebrachten Gaben, so viel Nahrung wie der Lastengaul tragen konnte, nahm er an und begann sehr zu meiner Erleichterung, sich den ausgehungerten Magen zu füllen. Währenddessen schenkte er mir Gehör. Die Aussicht, in geregelten Zuständen mit genügend Nahrung und Platz leben zu können belebte ihn so weit, dass wir ins Gespräch kamen. Die Oger wussten, dass manche der ihren in Schnitterswall gefangen gehalten wurden und den fürchterlichsten Qualen ausgesetzt waren. Man konnte ihre Schreie nahe der Stadt noch vernehmen. Dies betrübte Muhbrag sehr. Er berichtete mir davon, dass er das Flüstern der Schatten hören könne, so wie auch viele der Oger. Ob es an ihrer Kost lag (sie verspeisten mitunter Schattendiener) oder an der Allgegenwart der Leere, die sich wie ein unauffälliger, oft zu übersehender, aber stets präsenter Grauton durch das Land zieht, vermag ich nicht zu sagen. Es war Muhbrag möglich, dem Flüstern selbst in den dunkelsten Stunden zu widerstehen. Stets blieb er sich bewusst, dass er ein Eidträger des Dämmersturms ist und stets schlug sein Herz auch für die, die ihm bereitwillig folgten. Seine Standhaftigkeit, Ausdauer und Kraft verdienen Bewunderung und Respekt. Wir verbrachten lange Zeit miteinander, in der viele Worte flossen und Taten vollbracht wurden, die in diesem Bericht keinen Platz finden werden. Als er die Mine wieder verließ, tat er es als stolzer und kraftvoller Häuptling der Oger, bereit, die seinen in eine bessere Zukunft zu führen.
Sophie und ich bereiteten uns darauf vor, uns der verletzten und kranken Oger anzunehmen. Wir wussten, dass es schwierig wird. Wie schwierig es wirklich werden sollte, konnten wir nicht erahnen. Ich hatte veranlasst, dass die Schwachen in einen gesonderten Bereich in der Mine gebracht werden. Möglicherweise wäre es unter freiem Himmel sinnvoller gewesen, denn der Gestank war so intensiv, dass uns die Luft zum Atmen fehlte. Doch so konnten wir die Umstände kontrollieren, die Oger einzeln versorgen und ihnen nach und nach eine saubere – eine etwas gesäuberte Umgebung bieten. Wir begannen mit wenig Wasser damit, sie zu reinigen und auch ihre Lager in einem ertragbaren Zustand zu bringen. Dann machten wir uns an ihre Versorgung und Heilung. Viele Wunden konnten besänftigt werden. Manche nicht. Und ein Ogerweib verstarb, ohne dass wir ihr noch hätten helfen können. Danach waren Sophie und ich um eine Erfahrung reicher die, so denke ich, keiner von uns aus dem Gedächtnis gleiten wird. Ich möchte an dieser Stelle hervorheben, mit welch Disziplin und Pflichtbewusstsein Sophie ihren Dienst verrichtet hat. Ich habe nicht ein einziges klagendes Wort von ihr gehört und ohne ihre Hilfe wäre es schier unmöglich gewesen, den Arbeitsaufwand in der Kürze der gegebenen Zeit zu bestreiten.
Sogleich gingen wir die Vorbereitungen für den Sturm auf Schnitterswall an. Da wir wussten, dass die Hexer aus dem Osten kommen, teilten wir uns an der Südmauer auf. Die Oger erhielten den Großteil unserer Gemische, um das Stadttor zu sprengen und sich Zutritt zu verschaffen. Hierbei profitierten sie einerseits von der Ablenkung durch die Angriffe der Hexer, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, zum anderen sollten die Oger ihrerseits für genügend Ablenkung sorgen, die meiner Rotte einen ungesehenen Zugang über die Stadtmauer gewährleistet. Schreckfrosch kam der Einfall, den Stadtgraben mit einem Floß zu überbrücken und sogleich übernahm er den Bau desselben. Yael verblieb im Rottenlager, um seine Wunden vom vorherigen Kampf auszukurieren.
Zur gegebenen Stunde fanden wir uns bei Schnitterswall ein und konnten das Hölleninferno beobachten, welches die Hexer über der Stadt entfesselt haben. Der gesamte Ostblock stand in Flammen. Ein riesiger Dämon aus Fels stand den Hexern bei. Das Geschrei aus Schnitterswall war laut und nicht jede Kehle einer unserer Feinde – viele von ihnen waren Gefangene, arme Seelen, zu schwach, um sich zu wehren. Manche von ihnen waren noch Kinder. Muhbrag führte die Oger zum Stadttor, ich meine Rotte zum Stadtgraben. Das Übersetzen mit dem Floß verlief reibungslos, wir erreichten die Stadtmauer ungesehen und konnten sie erklimmen. Dahinter lag ein Viertel, in dem Schmerz, Angst und Entwürdigung so allgegenwärtig waren dass es schwer fällt, die Bilder die wir gesehen haben in Worte zu fassen. Die Schatten hatten Schnitterswall fest im Griff. Selbst jetzt wurden die zahlreichen Opfer noch von Sklaventreibern gequält. Wir hielten uns auf der Mauer, da ich nicht riskieren wollte, auf den Straßen abgelenkt oder umringt zu werden. Wir profitierten von unserem guten Überblick und näherten uns der mittig gelegenen Festung. Ebenso die Oger, die sich ihren Weg über die Hauptstraße bahnten, welche zur Festung führt. Auf der Mauer kam es zu kurzen Gemetzeln, die wir ohne nennenswerte Schäden auf unserer Seite überwinden konnten. Die Lakaien, denen wir begegneten, waren für einen Seitenwechsel nicht offen – stets hielt ich die Augen nach derlei Möglichkeiten auf und auch danach, ein paar der armen Seelen zu befreien. Wer nicht angekettet und genügend bei Kräften war, flüchtete bereits durch das zerborstene Tor.
Wie Rotte Goldschild sich über die Stadtmauer kämpfte und Dämonen sowie Schattendiener sich erbitterte Kämpfe lieferten, während manche fliehen konnten und viele der armen Seelen sterben mussten, kehrte plötzlich und für einen kurzen Moment Stille ein. Scharlachrotes Licht schoss zur Festung hinaus, füllte die Straßen und zerstörte den gigantischen Dämon mit einem Schlag, der die Lage der Hexer empfindlich zu schwächen wusste. Auch fanden wir in all dem Wirrwarr Gorgram, der, so nahm ich fälschlich an, in Schnitterswall in Gefangenschaft geraten war. Erst später klärte sich meine Sicht auf den Verlauf: Er folgte den Hexern, deren Weg nach Schnitterswall führte. Ganz in seiner Nähe stob eine Handvoll Wichtel durch die Gassen und da ich annahm, dass er geschwächt und daran interessiert ist, sich aus seiner momentanen Lage zu lösen, umarmte ich ihn mit meinem lichten Schutz und warnte ihn vor den nahenden Wichteln. Gorgram war unversehrter als angenommen und stürzte sich sofort in den Kampf, in dessen Verlauf Balken zerborsten sind und er in Schutt und Asche unterging. Uns blieb weder Zeit noch Möglichkeit, ins heiß umkämpfte Viertel zu klettern. Wir mussten weiter und so blieb es reine Hoffnung, dass Gorgram überlebt hat. Muhbrag führte seine Oger auf eine Kreuzung zu. Aus der Festung lösten sich einige Priester und stimmten ihre Schattenlitanei an. Ich hielt sie unter einer Kuppel aus Licht gefangen, während die Oger einen Kampf gegen die Soldaten von Schnitterswall führten, die aus dem weitaus geordneter wirkendem Westviertel kamen. Ungefähr zur selben Zeit bewahrheitete sich das düstere Gerede, das es bis an unsere Ohren geschafft hatte: Aus einer Gasse erklang schweres Getrampel. Die in Schnitterswall gefangenen Oger wurden gezwungen, gegen ihresgleichen zu kämpfen. Ein äußerst grausamer und niederträchtiger Umstand, doch was wir zu sehen bekamen, übertrumpfte diese Grausamkeit. Man hatte die Oger so sehr entstellt und mit hässlichen Runen beschrieben, dass sie kaum noch an ihre frühere, gesunde Existenz erinnerten. Ich glaube nicht, dass wir ihnen noch hätten helfen können und entschied, sie auszubremsen. Wir bewarfen sie von der Mauer aus mit Gemischen, was die erwünschte Wirkung herbeiführte. Nachdem Muhbrag und seine Oger die Fußsoldaten besiegt hatten, konnten sie sich den noch lebenden Resten der korrumpierten Oger annehmen und sie erlösen. Es brach uns das Herz, doch es musste geschehen. Und so geschah es. Muhbrag setzte auf die Festung zu. Ich ließ die Barriere fallen und binnen weniger Lidschläge war es unter den donnernden Fäusten und Waffen der Oger um die Schattenpriester geschehen. Sie konnten uns nichts anhaben. Meine Rotte verließ die Stadtmauer und folgte dem Weg, den die Oger bereits genommen hatten.
Wir versammelten uns vor der Festung, aus der unheilvoll rotes Licht schimmerte. Ein paar Lakaien, die sich uns im Kampf stellten, waren schnell besiegt. Um die Festung gab es nichts zu plündern und keine weiteren Hilfsmittel für uns – außer Feuerholz. Mergram schlug vor, die Festung auszuräuchern. Muhbrag unterstützte den Vorschlag indem er uns mitteilte, dass man unter Murg dem Klotz viel gelernt habe. Auch zu brandschatzen. Während wir die Verwundeten versorgten und die im Kampf gefallenen Oger betrauerten, ließ ich Feuerholz und Zunder heranholen. Varentinus und sein Dämon erschienen auf der Hauptstraße. Er ergötzte sich an der feurigen Gewalt, die auf Schnitterswall niederregnete. Der Dämon ergriff das Wort in der verdrehten Zunge seiner Abstammung. Ich verstand kein Wort bis auf das eine: Torfstich. Es rauschten Gefühle durch mich, die älter sind als der Büßerfeldzug. Die Saite meiner Seele, die meinem Rottenmeister, unserem Sturmwächter, für immer verbunden sein wird, begann zu klingen und zu vibrieren. Wut und Entrüstung gesellten sich hinzu: Es war Drachenhund, der den Dämon ausfindig machen sollte und es war Drachenhund, der ihn in Alterac beschwören ließ. Das passte mir nicht. Es war nicht der geeignete Moment, um den Dämon ein für alle Male zu vernichten. Uns fehlten die Mittel dafür. Er wurde uns vor der Nase entlanggeführt. Und wir hatten den Kampf gegen Werner noch vor uns. Der Gedanke, ihn noch angeschlagener zu bestreiten als einige von uns bereits waren, erfüllte mich nicht mit Freude. Zugleich war uns bewusst, dass Hexer und Dämon sich gegen uns wenden werden, sobald wir nicht mehr nützlich sind. Derselbe Gedanke spiegelte sich auf unserer Seite, nun wäre ein guter Augenblick, ihnen zuvorzukommen. Während all dies meinen Geist durchrauschte und das Gespräch weiterfloss bemerkten wir, wie sich Gorgram auf der Stadtmauer näherte. Sich auf die Seite des Dämons zu stellen und Gorgram zu verraten stand außer Frage. Ein paar Atemzüge später griff er den Dämon an. Ich befürchtete und fluchte darüber, dass er binnen Sekunden sein Ende findet, doch Gorgram belehrte mich eines besseren. Der Dämon überlebte den ersten Angriff und Gorgram die Antwort darauf. Es drängte mich zu einer Entscheidung. In meiner Rotte gab es überwiegend Zustimmung dafür, sich auf Gorgrams Seite zu stellen. Ich ließ meine Rotte und die Oger, sehr zum Entsetzen des Hexers, in den Kampf eingreifen. Er ergriff die Flucht. Das war dem Dämonen nicht möglich, gezwungen von der Schlagkraft unserer Angriffe dematerialisierte er sich schwer verwundet und ließ seine riesigen Waffen zurück. Gorgram war dankbar über die Unterstützung, die ihm zuteil wurde und zeigte sich bereit, den weiteren Kampf mit seiner Axt zu unterstützen.
Nach einer kurzen Ruhepause, während der Feuerholz herangeschafft wurde und Sophie und ich so viele Verletzte versorgen wie es uns möglich war, betraten wir die Festung. Auf dem Weg zum „Thronsaal“ profitierten wir sehr von der Schlagkraft der Oger. Sie räumten ganze Gänge leer und konnten an den entscheidenden Stellen Feuer legen, welche die verbliebenen Lakaien hervordrängten, wenn nicht ausräucherten. Sie fielen unserer Schlagkraft zum Opfer. Während eines Kampfes gegen zwei von Schatten kontrollierten Leichen schlug es erst Sophie und dann Mergram zu Boden. Zwei der Oger brachten sie vor das Gebäude und blieben zu ihrem Schutz bei ihnen. Wir drangen weiter vor und erreichten schließlich den Saal, in dem Werner sich mit einer Handvoll seiner Dienerschar verschanzt hatte. Die Wachen wurden von den Ogern zermetzelt. Werner selbst bot keinen großen Widerstand und seine Versuche, den Ring einzusetzen, konnten uns keinen nennenswerten Schaden zufügen. Schwieriger war der Kampf gegen zwei Schattendiener, die sich in zwei Ecken des Raumes aufhielten. Um etwaige Zauber und Tricksereien zu unterbinden, schickte ich Muhbrag und Gorgram gegen sie in den Kampf. Und welch Kampf dies war! Das Erbe Draenors schlug unerbittlich zu. Versuche eines kontrollierenden Zaubers wurden von mir unterbunden. Entfesselte Tentakel wurden von Hugo, der nicht von meiner Seite wich und den Ogern abgefangen und unschädlich gemacht. Es war ein harter Kampf für uns alle und als der letzte Schattendiener fiel, breitete sich neben tiefer Erschöpfung auch Erleichterung aus. Das Gebäude brannte zusehends aus. Wir beeilten uns mit den Plünderungen und konnten mit dem Ring und einer stattlichen Goldsumme auf den Vorplatz treten. Ahnungen davon um welchen Ring es sich handelt, hatten wir vorher bereits und nun gesellte sich Gewissheit hinzu: Es war tatsächlich Karsniffs Siegelring, der uns einst von einem Grenzposten des Syndikats abgenommen wurde.
Ich stellte einen Suchtrupp zusammen, der durch die Straßen zog, um nach Wasser, Plündergut und Überlebenden zu suchen. Sie kehrten mit leeren Händen zurück – wer von den 'Bewohnern' noch am Leben war und laufen konnte, hatte die Stadt bereits verlassen. Nicht einmal Verletzte konnten wir bergen, geschweige denn Wasser aus den Brunnen schöpfen oder unsere Taschen mit Notwendigkeiten füllen. Einzig ein Plünderstreifzug von Goshgosh und ein paar Ogern war erfolgreich, sie fanden Brot und Ziegenkäse. Nach einer kurzen Ruhepause kehrten wir ins Lager zurück. Schlaf, Heilung und ein gutes Mahl waren dringend nötig, zumal noch eine Aufgabe vor uns lag: Die dämonischen Waffen mussten beseitigt werden. Allein ihre in ihrer Nähe zu sein kann bereits genügen, um zu korrumpieren und ich wollte weder den Hexern, noch dem Dämonen die Möglichkeit lassen, sie zurück zu holen. So brachen Gorgram, Hugo und ich am Folgetag erneut nach Schnitterswall auf. Zwei Oger haben vor Ort Wache gehalten und konnten uns von keinen neuen Ereignissen berichten. Sogleich begann ich damit, mich der Waffen anzunehmen, wobei erwähnt werden sollte, dass ich keine besonderen Erfahrungen darin habe, wie mit dämonischen Waffen zu verfahren ist. Das Licht sollte mich leiten und geleitet hat es mich. Der Widerstand der Waffen war überraschend – ich hatte mit Angriffszaubern oder Flüchen gerechnet, nicht aber mit sich materialisierenden Steinhaufen. Auf dem geweihten Grund, den ich unter die Waffen gelegt habe und unter der Wucht meiner Lichtangriffe konnten sie nicht lange bestehen, doch es tauchten stets neue auf, sodass ich mehr als nur froh um die Anwesenheit meiner Gefährten war. Hugo wich mir nicht mehr von der Seite und zusammen mit Gorgram und den Ogern konnten sie mir bei der Vernichtung beistehen. Irgendwann floss genügend Licht in die Waffen. Es begann sich erst die eine und dann die andere zu dematerialisieren. Auch darüber bin ich mehr als nur froh; Wäre es mir unmöglich gewesen mich beider Waffen anzunehmen, hätte Gorgram eine von ihnen zu seinem Clan tragen können, aufdass die Schamanen sich ihrer annehmen. Das wäre eine Notlösung gewesen, doch keine, die mir behagt hat. Ein einzelner Orc mit einer riesigen dämonischen Waffe hätte unweigerlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Und da ich zu diesem Zeitpunkt nicht besonders vertraut war mit seinem Clan, blieb ein unwohliges Gefühl zurück. Doch so konnten wir Schnitterswall, endlich, wieder verlassen.
Um sowohl einer verfrühten Begegnung mit den Hexern aus dem Weg zu gehen als auch zu vermeiden, mit den Ogern in Markstadts Nähe herumzuspazieren beschloss ich, dass wir über den Weg zurückreisen, den Rotte Karpfenfang einst für uns ausgekundet und erschlossen hat. Dies bedeutete eine mögliche Begegnung mit der Allianz. Gorgram begleitete uns ein gutes Stück des Weges. Wir durchquerten die Sümpfe und rasteten an einem stillen Gewässer. Ich schickte die Oger baden und beim Licht, ihr planschender, sich säubernder Anblick erfreute mein Herz, doch der beinahe unbeschwerte Moment wurde jäh von Gorgrams Meldung unterbrochen: Er hatte einen Spähtrupp der Allianz ausgemacht, der sich in unsere Richtung bewegte. Während unseres Aufbruchs besprachen wir die Lage. Ich entschied rasch, dass wir der Konfrontation aus dem Weg gehen und einen Bogen schlagen, der uns von ihnen wegführt, doch wir waren viele. Wir waren laut und wir hinterließen Spuren. Zudem waren manche von uns noch immer angeschlagen. Wir wären leicht zu verfolgen gewesen. Ich wollte ein Ablenkungsmanöver einleiten, das sie auf eine falsche Fährte lockt. Wir berieten uns. Dabei schlug Aswin vor, sie mit Flintenschüssen abzulenken und mutig, wie er war bot er an, dies selbst zu übernehmen. Dem war zuzustimmen, er war kaum verletzt, ist schnell auf den Beinen und ein versierter Schütze. Sogleich begab er sich tiefer in die Sümpfe, suchte sich eine geeignete Position und schoss, bis er die Aufmerksamkeit des Spähtrupps auf sich zog. Dann entfernte er sich ungesehen und ohne ihnen eine Fährte zu legen. Gorgram, der sich nahe der Lagerstätte die ich erwählte aufhielt, nahm ihn im Empfang und geleitete ihn zu uns zurück. Aswin war in allem erfolgreich, das Manöver gelang. Wir konnten unseren Weg fortsetzen und erreichten Alterszapfen ohne weitere Zwischenfälle. Zuvor verabschiedeten wir Gorgram, der mehrmals und ausdrücklich betonte, dass sein Clan dem Dämmersturm wohlgesonnen sein wird und auch ich empfinde ähnlich. Er hat sich als zuverlässiger und geradliniger Begleiter, als guter Ratgeber sowie als hervorragender Kämpfer hervorgetan und da er zudem noch sympathisch ist, waren ihm einige in unseren Reihen zugetan.
Den Ogern wurde Unterkunft und Kost zur Verfügung gestellt, es wurde gar ein Willkommensfest zu ihren Ehren gefeiert und all dies sei ihnen mehr als nur gegönnt, doch wir waren müde und erschöpft und unsere Geister kaum empfänglich für Unterhaltung. Ohne Zeit zu schinden fanden wir uns in Gorheim ein, von wo aus sich ein Großteil der Rotte auf den Weg in den Süden machte. Hugo verblieb in Gorheim bei seiner Familie und ich bezog ein Gasthauszimmer, um nach einer angemessenen Ruhepause auf Burg Wellenheim Bericht zu erstatten.
Ohne die Mithilfe von jedem einzelnen hätten wir keinen Erfolg gehabt. Aus diesem Grunde hebe ich die Taten meiner Rottemitglieder hervor, aufdass sie anderen ein Vorbild sind:
Hugo – Hugo gebührt Respekt für die Aufopferungsbereitschaft, die er dem Auftrag und auch mir gegenüber zeigt. Stets erfüllt er seinen Eid aufs Neue und weicht mir auch in den gefährlichsten und abstrusesten Momenten nicht von der Seite. Sein Rat, Beistand und Tatendrang sind in Rotte Goldschild nicht mehr wegzudenken. Aswin – Aswins Mut, das Ablenkungsmanöver selbst in die Wege zu leiten und seiner erfolgreichen Herangehensweise sowie dem Floßbau gebührt Respekt. Er ist ein verlässliches und unkompliziertes Rottenmitglied sowie ein unerschrockener Kämpfer, dessen klarer Geist selbst umringt von Schatten noch licht zu schimmern vermag. Yael – Yael gebührt besondere Anerkennung für sein diplomatisches Geschick im Gespräch mit Gorgram. Die ruhige und konfrontationslose Unterhaltung hat dazu geführt, dass es zu einer friedlichen Begegnung mit ihm kam. Darüber hinaus vertraue ich auf seine Fähigkeiten als Späher und Schatten der Rotte und auch sein Rat konnte in manchem Moment die richtige Richtung weisen. Sophie – Sophies Pflichtbewusstsein und ihre Disziplin heben sie hervor. Ihr weiches Herz erinnert andere an den rechten Pfad, ihre heilenden Hände retten Leben und nicht zuletzt schießt sie ihre Pfeile zielsicher und ohne zu zögern. Die Prüfungen, die dieser Auftrag Sophie auferlegt hat, waren schwer und ihr gebührt Respekt dafür, sich ihnen nicht nur gestellt, sondern sie auch überwunden zu haben, wobei sie über sich hinausgewachsen ist. Mergram – Für Mergram verlief der Auftrag nicht ohne Schimpf und Tadel von Hugo und seiner Rottenmeisterin. Er muss dringend an seiner Disziplin und seinem Umgang mit Kameraden und Eidträgern arbeiten. Doch eines ist gewiss: Auf Mergrams Schild und seinen Beistand im Kampf ist Verlass. Immer. Ich kann nicht mehr abzählen wie oft er es war, der sich zwischen uns und die Angriffe schob, um sie an sich abprallen zu lassen und wie oft er mein Leben mit vollem Körpereinsatz schützte. Er stand uns in jedem brenzligen Moment bei und stand stets an meiner Seite, ganz gleich, welch Konflikte es vorher gab.
Beutegut und Sonstiges: - aktualisierte Karte mit allen wichtigen Landmarken und Orten - Schriftverkehr vom Lager am Wegesrand, in dem erwähnt wird, dass man gegen die Hexenmeister kämpfe sowie Verluste hinnehmen musste. Auch wird erwähnt, dass die Hexer sich dem Träumer verweigern/entziehen. - Schriftverkehr aus Schnitterswall aus dem hervorgeht, dass es in den Reihen des Syndikats Widerstand gegen Werner und die Lakaien des Träumers gibt. Auch wurden Gefangenentransporte aus dem Oberland nach Zentralalterac erwähnt und besonders auf den Umstand hingewiesen, dass viele Gefangene Schnitterswall nicht überstünden - Weißliche Substanz aus Schnitterswall: Wurde der Laborleitung übergeben - ein paar Waffen ohne besonderen Wert - Schatztruhe aus Schnitterswall: xxx Gold - Karsniffs Siegelring - beschriebene Menschenhaut aus der Festung, auf der die Logistik von Schnitterswall festgehalten wurde; Amtsgeschäfte, Vorratslisten, Gefangenentransporte
Wir haben zudem einen Mann und eine Frau aus der Festung geborgen, beide schwer verwundet und umnachtet von der grausamen Folter, die sie durchleben mussten. Sie sind dem Tode noch immer näher als dem Leben.
Nachtrag: Mittlerweile konnte das Ehepaar nach Tobiasstadt verlagert werden. Dort werden sie während meiner Abwesenheit von Bruder Arnold versorgt. Ich nehme ihre umfassende Heilung und Genesung in die Hand und richte mir dafür persönlich Zeit ein. Bruder Arnold ist gewillt, mir zur Seite zu stehen und ich bin gewillt, dies Angebot anzunehmen.
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt. Kaderwulst ist eine Lüge.
Rottenmeisterin Viktorie Goldschild
Sold und Empfehlungen: Viktorie Goldschild: 300 Gold, 30 Marken Hugo Pfeifer: 50 Gold, 20 Marken. Empfohlene Auszeichnung: Stahlkreuz Aswin Schreckfrosch: 50 Gold, 20 Marken. Empfohlene Auszeichnung: Siegmarke Mergram Eisenzorn: 4 Gold, 15 Marken. Empfohlene Auszeichnung: Scharmützlertaler Sophie: 4 Gold, 15 Marken Empfohlene Auszeichnung: Siegmarke Yael: 4 Gold, 15 Marken Empfohlene Auszeichnung: Scharmützlertaler - Zitat :
Die Berichte jener Tage, da Muhbrag, Kriegshäuptling der Dämmersturmoger, seine geschätzte Braut aus den tückischen Pranken elender Meuchelmörder befreite und sie daraufhin heiratete, um später viele Welpen mit ihr zu zeugen und sein hoheitliches, von Lichteswegen erwähltes Geschlecht fortzupflanzen
Muhbrag hatte einst vernommen, dass eine schöne Maid sich mit Gefolge ins Sumpfland verlaufen hatte. Diese Maid war die Prinzessin, die dem Muhbrag gefiel, da er sie auf einem Bildnis sah. Er, der Häuptling der Dämmersturmoger war, beschloss also, den weiten Weg von Alterac aus anzutreten, um die Prinzessin zu finden und sie zur Braut zu nehmen. Muhbrag gefiel die Prinzessin nicht einfach so. Sie war ihm zuvor im Traum erschienen und schon die hohe Prophetin, die seinem Volk den Weg ins gelobte Dämmersturmland gewiesen hatten, wo es zu den Dämmersturmogern werden konnte, hatte berichtet, dass er sie einst finden und zur Braut nehmen möge. Die Prophetin war eine sehr weise Frau mit Namen Viktorie Goldschild. Weil also die Prophetin und viele schöne Träume und Muhbrags Augen, die sahen, von welch wunderlicher Gestalt die Prinzessin war, ihm rieten, er solle sie finden und zur Braut nehmen, zog Muhbrag aus, um sie zu finden und zur Braut zu nehmen.
Muhbrag, der auszog um seine Prinzessin zu finden und zur Braut zu nehmen, flog auf einem riesigen Eisenvogel von Alteracs Bergen hernieder. Der Vogel hieß Zeviersiebenvier oder Zevierhundersiebenundvierzig. Muhbrag vermochte nicht, den Vogel selbst zu fliegen, doch ein grüner Knilch mit Namen Fridolin, der unterrichtet wurde, von Jekk Nappler, der auch ein Knilch war, der aus der Sippe Nappler kam, verstand sich darauf, den Vogel, der nie mit seinen Flügeln schlug, doch viel brummte, wenn er wachte, zu beherrschen und ihm zu befehlen, wohin der Wind ihn tragen soll. Das hatte Jekk Nappler ihm gelehrt.
Der Vogel landete mit Muhbrag und Fridolin in Khaz Modan im Lande Dun Morogh. Dort war es kalt. Auch in Alterac war es kalt, doch in Dun Morogh ebenso. Sowohl in Alterac als auch in Dun Morogh war es kalt. Und obgleich es in beiden Ländern kalt war, in Dun Morogh und in Alterac, war es in Dun Morogh ein bisschen kälter. Das war dort, wo die Zwerge hausen.
In Dun Morogh, wo Muhbrag landete und vom Eisenvogel stieg, dem Fridolin gesagt hatte, wohin der Wind ihn tragen soll, traf der Kriegshäuptling der Dämmersturmoger auf Tiny, die von der Sippe Knallfix kam, und ein Knilch war, und auf Alva, die von der Sippe Lairnaugh kam und auf Sir Joven Godfrey, der von der Sippe Godfrey kam. Es waren Tiny, Alva und Joven auf die Muhbrag traf, von den Sippen Knallfix, Lairnaugh und Godfrey. Alva war ein Mensch, anders als Tiny, die ein Gnom war. Godfrey war auch ein Mensch und ein Ritter, der eine starke Rüstung trug und auf einem Pferd saß, das auch sehr stark aus sah. Rüstung und Pferd, beides war an Joven sehr stark. Muhbrag war sehr zufrieden, dass er auf Tiny, Alva und Joven traf, die zum Dämmersturm gehörten, wie er selbst. Muhbrag, Tiny, Alva und Joven gehörten zum Dämmersturm. Muhbrag war Häuptling der Dämmersturmoger, Tiny war eine Tagelöhnerin, sowie Joven, der auch Tagelöhner aber Ritter war. Alva war eine Mitläuferin. So heißen solche, die im Rang über den Tagelöhnern stehen. Muhbrag war sehr zufrieden, dass er, obwohl er Häuptling der Dämmersturmoger war, Tiny und Alva und Joven nicht wie Diener sondern wie Freunde behandelte.
Tiny war von munterem Gemüt, dass sie immer viel umher sah. Sie saß auf einer Maschine. Tiny, die von munterem Gemüt war, saß auf einer Maschine aus schwerem Metall. Daraus stieg Rauch und sie war nicht leise. Sie bewegte sich schnell und wurde nicht müde. Die Maschine wurde nie müde, da sie aus Metall war. Die Maschine schwitzte auch nicht, zusätzlich dazu, dass sie aus Metall war und Rauch aus ihr stieg. Auf der Maschine konnte Tiny reiten. Sie wusste viel über solche Dinge.
Alva war ein Mensch und eine Frau. Sie sprach nicht viel, doch Muhbrag hat sich immer gut mit ihr verstanden. Auch wenn sie nicht viel sprach, verstanden Muhbrag und Alva, die eine Menschenfrau war, sich sehr gut. Sie saß auf einem Pferd.
Sir Joven Godfrey hatte schon viele Kämpfe erlebt. Wie Muhbrag. Muhbrag und Sir Joven Godfrey hatten beide schon sehr viele Kämpfe erlebt. Daher verstanden sie sich gut. Außerdem konnte er redlich sprechen, der Sir Joven Godfrey genannt wurde, dass Muhbrag ihn ernannte, zu seinem Herold, damit Muhbrags Sprache, welche die der Oger war, sich in die Sprache der Menschen und der Zwerge übersetzte, damit man ihn verstand. Sir Joven Godfrey, der zum Herold ernannt wurde, sprach nicht die Sprache der Oger, die Muhbrag sprach, doch sein wacher Geist ermöglichte ihm, zu ahnen, was Muhbrag sagen wollte, dass es weise von ihm war, Sir Joven Godfrey zu seinem Herold zu ernennen. Das war sehr gut. Wenn sie nun in Orte kamen, wo es ungewohnt ist, einen Oger zu sehen, wie Muhbrag, der Häuptling der Dämmersturmoger war, berichtete Sir Joven Godfrey stets davon, noch ehe Muhbrag sich zeigte. So war niemand erschrocken, weil Sir Joven Godfrey dies mit großer Umsicht tat. Muhbrag konnte sich bewegen, ohne das ihm jemand Böses wollte. Muhbrag, der mit einem Eisenvogel herangeflogen kam, war aus dem selben Grund nicht in einer Stadt gelandet. Der Grund war, dass er Leute erschreckt hätte, denn es ist so, dass Leute sich erschrecken, wenn sie einen Oger sehen. Es gab viele Kriege zwischen den Ogern und den Menschen und den Zwergen.
Muhbrags Gefährten waren Tiny, Joven und Alva. Er zog also los, um das Sumpfland zu erreichen, wo die Prinzessin war. Muhbrag war in großer Sorge, da er wusste, Unholde wollten der Prinzessin wehtun, weil nämlich jemand ein Kopfgeld ausgesetzt hatte. Das Kopfgeld forderte, die Prinzessin zu vertreiben. Da dachten viele: Wir müssen der Prinzessin wehtun. Weil das viele dachten, machte sich Muhbrag Sorgen um seine Prinzessin. Da musste er sich sehr beeilen.
Eines Tages erreichte Muhbrag, der mit seinen Gefährten reiste, einen großen Tunnel. Das war ein Tunnel, der durch die Berge führte. In Dun Morogh gab es viele Berge, wo die Zwerge unter dem Schnee hausen. Da haben sie große Höhlen. Muhbrag hatte so etwas schon viele Male gesehen. Es durfte nicht jeder durch den Tunnel gehen. Da waren düstere Leute, die vor Muhbrag durch den Tunnel gingen. Muhbrag und seine Gefährten wussten, dass diese Leute das Kopfgeld wollten, da sie sahen, dass sie bewaffnet waren und es eilig hatten. Es ist die Rede vom Kopfgeld, mit dem die Prinzessin vertrieben werden sollte. Auch Muhbrag hatte es eilig. Da schickte er Alva zum Tunnel, wo viele Tunnelwächter saßen. Es waren viele Tunnelwächter. Mindestens zwei Tunnelwächter hüteten den Tunnel und ließen nur jene durch, die eine Erlaubnis hatten, die auf einem Stück Papier stand. Die Leute vor Muhbrag hatten eine Erlaubnis. Doch weil Muhbrag ein Oger war, reichte diese Erlaubnis nicht aus. Es brauchte noch eine zweite Erlaubnis. Muhbrag brauchte eine erste und eine zweite Erlaubnis, weil er ein Oger war. Das berichtete Alva. So ähnlich hat es sich zugetragen. Da fragte ein Knilch plötzlich, ob er vor Muhbrag durch den Tunnel gehen dürfe. Der Knilch hatte es, wie Muhbrag und die Leute vor ihm, sehr eilig. Da hatte Muhbrag einen Einfall, dass der Knilch es leichter haben würde, den Tunnel zu passieren, da er kein Oger war. So gab Muhbrag sich wie ein dummer Oger, da viele glauben, alle Oger wären dumm, und nahm sich den Knilch auf die Schulter. Muhbrag nahm sich den Knilch auf die Schulter und grunzte, damit die Wächter glaubten, Muhbrag sei der Leibwächter des Knilch. So glaubte Muhbrag, den Argwohn der Wächter zu überwinden. Er glaubte dies, dass er den Argwohn der Wächter damit überwinden könne, den Leibwächter des Knilchs zu spielen, da manche Leute sich Oger als Leibwächter halten. Außerdem So sollte es die Wächter weniger verwundern, einen Oger zu erblicken. Doch es gelang nicht, denn die Wächter verlangten beharrlich weiter nach einer Erlaubnis, die auf einem Papier zu stehen hat, dass es ein Passierschein ist. Die düsteren Gestalten, die vor Muhbrag und den seinen waren, durften bereits in den Tunnel eintreten. Da wurde es mühevoll, ihnen nachzusetzen. Der Knilch aber war sehr freundlich. Er redete sehr viel. Sein Name, der vom viel redenden Knilch, war Mimi. Sie war dort, weil sie zu Onkel Knallbier wollte, der im Sumpfland lebte. Dies war nicht ihr leiblicher Oheim - von der Sippe Wackelkontakt war sie gekommen. Ihr Anliegen, Onkel Knallbier zu besuchen, fiel gut mit Muhbrags Anliegen zusammen. Dort sollte auch die Prinzessin sein. Mimi, die zu Onkel Knallbier im Sumpfland wollte, redete sehr viel.
Es begab sich, dass es der klugen Alva gelang, einen Passierschein von den Wächtern zu erlangen. So konnten Muhbrag und Joven und Tiny und Alva und Mimi, die auf Muhbrags Schultern saß, weiterziehen. Sie zogen durch viele Tunnel und über Plätze auf denen Zwerge und Knilche große Maschinen beherrschten. Viele davon hatte Muhbrag noch nie zuvor gesehen. Doch manche kannte Muhbrag auch, da er im Lande Westfall, wo die Menschen hausen, mit ihnen auf dem Feld hatte arbeiten dürfen. Da hatte Muhbrag viel von den freundlichen Menschen gelernt.
Es gab Tunnel, die nach Loch Modan führten. Ein Land, in dem viele Bäume grünen. Dort geht es sehr ruhig zu. Von Loch Modan führten Tunnel ins Sumpfland. Muhbrag reiste also von Dun Morogh, durch Loch Modan, hinan ins Sumpfland. All dies war Khaz Modan. Er musste sehr viele Tunnel bereisen. An manchen Tunneln saßen Zwerge, weil sie den Passierschein sehen wollten, den Muhbrag nun besaß. Sie wollten außerdem die Namen erfahren. So verhielt es sich. Wer einen Tunnel bereist, der muss seinen Namen preisgeben. So gaben alle, die mit Muhbrag reisten, ihren Namen preis. Das war, damit die Bergkönige wussten, wer sich durch ihr Land bewegt. Es war kein Ärgernis damit verbunden. So erreichte Muhbrag das Sumpfland.
Muhbrag und Joven und Alva und Tiny und Mimi gingen durch das Sumpfland. Da war es sehr schwül und die Straßen waren uneben. Es gab viele kleine Wesen, die vom Straßenrand her summten. Da sah Muhbrag auf das Bild, das er von der Prinzessin hatte und war sehr hoffnungsvoll. Viel Nebel beschränkte die Sicht. Obwohl viel Nebel die Sicht beschränkte, konnte das Lager von Onkel Knallbier gefunden werden. Das war, wo Mimi auf Onkel Knallbier treffen wollte. Also schickte Muhbrag seinen Herold voraus, der Sir Joven war, und ließ berichten, dass er nun ins Lager kommen werde. Da war die Freude groß. Mimi traf auf Onkel Knallbier, der nicht ihr blutsverwandter Oheim war. Doch davon wurde schon viel berichtet. Onkel Knallbier und manche Leute im Lager berichteten, dass die düsteren Gestalten hier zu Gast waren. Sie waren bereits weitergezogen. Dies waren dieselben Gestalten, die schon in Dun Morogh gesichtet wurden. Da wurde Muhbrag bang ums Herz, weil er sich sehr um seine Prinzessin sorgte, die er zur Braut nehmen wollte. Die düsteren Gestalten waren Kopfgeldjäger.
Onkel Knallbier verbot Mimi, weiter mit Muhbrag zu reisen. Er war in Sorge um sie. Seine Sorge war nicht wie die Sorge, die Muhbrag für seine Prinzessin empfand. Doch es war eine große Sorge. Also verblieb Mimi im Lager von Onkel Knallbier. Onkel Knallbier wies Muhbrag den Weg nach Moorblick, wo die Prinzessin sein sollte. Dort wollten die Kopfgeldjäger hin, die düstere Gestalten waren.
Muhbrag sah, dass Tinys Reittier schnell und ohne Ermüdung reiten konnte. Dies war so, weil Tinys Reittier eine Maschine war. So sagte er zu Tiny: "Reite voraus, Tiny. Wir müssen ruhen, damit wir nicht im Sumpf erschöpfen. Wenn du Spuren findest, kehrst du zu uns zurück. Nimm außerdem Tücher, dass wir deinen Weg nachvollziehen können." Da ritt Tiny aus und tat, wie ihr geheißen. Am nächsten Morgen waren Muhbrag und Joven und Alva bereits aufgebrochen. Da ging es lange durch den Sumpf. Auch soweit, dass sie unterwegs rasten mussten. So kam Tiny ihnen entgegen, die wusste, wo Muhbrag war, da sie Tücher ausgelegt hatte. Tiny berichtete: "Ich habe Spuren gefunden!" So folgten alle den Spuren und fanden ein leeres Lager. Es war noch nicht lange verlassen worden. Muhbrag eilte nun weiter.
So erreichten sie Moorblick. Dort war bereits etwas Verwüstung angerichtet worden. Dies mussten die düsteren Gestalten verursacht haben. Da sagte eine Frau: "Sie sind in die Mine gelaufen!" So wusste Muhbrag, dass die Prinzessin in der Mine war. Muhbrag hatte Joven vorausgeschickt, damit die Dorfbewohner sich nicht vor ihm erschrecken.
Es begab sich nun, dass Muhbrag, Joven, Tiny und Alva in die Mine herunterstiegen. Da roch es schlimm. Es waren zwei tote Menschen auf dem Boden zu sehen. Nun dachte Muhbrag zuerst, die Prinzessin habe sie erschlagen. Doch wer sie in Wahrheit erschlagen hatte, sollte sich nun zeigen. Eine Kreatur ließ von sich hören. Da rief Muhbrag laut: "Häuptling Muhbrag ist gekommen, um seine Prinzessin zu holen. Weicht fort, Unholde oder stellt euch im Kampf! Muhbrag wird schlimme Dinge geschehen lassen, wenn die feigen Hunde nicht rasch fortlaufen! Muhbrag ist ein großer Krieger und ein Held vieler Schlachten. Muhbrag ist vom Dämmersturm - und der Dämmersturm ist hier. Zum Zerhacken, Zerschmettern und Zerkrachen. Zeigt euch, Unholde, dann werdet ihr vielleicht nicht zerschmettert! Die Prinzessin ist für Muhbrag - so wurde es verfügt!" Die Kreatur, die sich zeigte, war beeindruckt von Muhbrags Worten. Sie war größer als Tiny, als Alva und als Joven. Doch sie war nicht größer als Muhbrag. Sie roch sehr schlimm und war außerdem von vielen Verletzungen bedeckt. Das war, weil das Wesen gegen die Unholde gekämpft hatte. So sagte es schluchzend, weil sein Herz sehr schwer war, dass es sich dem großen Häuptling Muhbrag vom Dämmersturm ergebe. Und es sagte außerdem, dass es Bobo heiße und der erste Ritter der Prinzessin sei. Er hat die Prinzessin verteidigt und bei ihrer Suche nach einem angemessenen Thron geholfen. Da hob Muhbrag das Kinn, als er sah, was für ein tapferer Krieger Bobo war. Das war er, weil er zwei Unholde erschlagen und viele Verwundungen erlitten hatte. Also sprach Häuptling Muhbrag zu Bobo: "Bobo hat tapfer gegen die Feinde der Prinzessin gestanden, die auch die Feinde Muhbrags sind. Muhbrag wird dies niemals vergessen. Nicht weniger die Hilfe bei der Suche nach einem Thron für meine Prinzessin! Du musst nicht klagen, Bobo. Muhbrag entschuldigt sich, falls er Bobo bedroht oder erschreckt hat, denn Bobo muss mit großem Lohn für seine Taten überschüttet werden, wenn Muhbrag die Prinzessin erreicht. Nun aber muss Muhbrag mit dem Dämmersturm weiterziehen, da die Unholde der Prinzessin Übles zufügen wollen. Wird Bobo uns hinführen? Es ist Eile geboten, Erster Ritter!" Dies war sehr weise von Muhbrag. Bobo, welcher der Erste Ritter der Prinzessin war, konnte auf diese Weise getröstet werden. So half Bobo, den Weg durch die Mine zu finden. Doch er konnte nicht mehr kämpfen.
Da stießen sie auf eine Kammer und erblickten die Unholde, welche die Kopfgeldjäger waren. Und sie standen vor einem Thron und darauf war die Prinzessin, die in einen tiefen Schlummer gesunken war. Da brüllte Muhbrag vor Zorn und riet den Unholden, Abstand von ihr zu nehmen und zu fliehen. Doch sie waren uneins und wollten ihre Beute behaupten. So nahm Muhbrag seine Axt, die Fortbruch heißt und von Draenor stammt, wo Muhbrags Sippe herkommt, und kämpfte erbost wider den Unholden, zusammen mit Tiny, Joven und Alva. Alle kämpften sehr wacker und voller Eifer. So erschlugen sie viele Feinde und zermarterten ihnen die Köpfe, dass viel Blut floss und Angst ihre Herzen erfüllte. Da töteten sie alle und weideten sie aus und zerbrachen ihre Knochen unter den Stiefeln des Dämmersturms. Danach sah Muhbrag zum ersten Mal seine Prinzessin.
Als Muhbrag zum ersten Mal seine Prinzessin sah, wurde ihm sehr weich ums Herz. Das war, weil sie sehr schön war. Nie zuvor hatte Muhbrag eine schönere Prinzessin erblickt. Auf der ganzen weiten Welt hatte es nie eine schönere Prinzessin gegeben, als Muhbrags Prinzessin es war. Nicht einmal die Zwergenprinzessin, die Moira hieß und von der Sippe der Bronzebarts war, bevor sie zur Sippe der Thaurissans stieß, war schöner als Muhbrags Prinzessin. Muhbrags Prinzessin war also schöner als Moira Thaurissan. Da stieg Häuptling Muhbrag auf den Thron und auf die Prinzessin, die sehr schläfrig war. Es tropfte noch viel Blut von Muhbrag auf sie hernieder, da er ihre Feinde erschlagen hatte. So küsste Muhbrag die Prinzessin, ob ihrer Schönheit und voller Sehnsucht. Und die Prinzessin erwachte darob und flüsterte ihren Dank und ihre ehrliche Liebe zu ihm auf. Sie war nicht erschrocken ob des starken Ogers über ihr. Das war, weil sie ihn zuvor im Traum gesehen hatte. Auch Muhbrag hatte die Prinzessin zuvor im Traum gesehen. So hatten sie beide einander zuvor im Traum gesehen und wussten, dass sie füreinander bestimmt waren.
So nahm Muhbrag seine Prinzessin und Bobo mit sich und sie ritten auf dem Eisenvogel, mit dem er gekommen war, von einer friedlichen Fläche aus gen Alterac. Das ist, wo Muhbrags Sippe haust. Im Dorf, wo die Prinzessin lange hatte hausen müssen, frohlockten die Leute über die Rettung der Prinzessin und gaben dem Dämmersturm viele Reichtümer. Muhbrag sprach außerdem großen Dank aus, für Joven, Alva und Tiny. Joven, Alva und Tiny sollten nun als große Helden der Dämmersturmoger bekannt sein, weil sie Muhbrag dabei unterstützten, die Prinzessin zu retten. Ohne die wackeren Helden wäre das Abenteuer nicht geglückt. So sind nun auf ewig die Namen Joven, Alva und Tiny mit der Sippe der Dämmersturmoger verbunden und sie wurden laut und redlich genannt, als Muhbrag seine Prinzessin heiratete. Da zeugten sie viele Welpen und waren glücklich bis zum letzten Tag.
Auf Geheiß von Muhbrag und des Dämmersturms wurden Joven, Alva und Tiny für ihre Mühen mit vielen Auszeichnungen geehrt und mit Reichtümern überschüttet. Es gibt darüber hinaus noch vieles zu berichten, das alles geschehen und sehr wahr ist. Doch hier endet nun dieser Bericht.
Auf Befehl von Häuptling Muhbrag aus der Ogersprache übersetzt Matze Luder
Kni Mitläufer des Dämmersturms zu Alterszapfen
Soldverteilung
Häuptling Muhbrag: 30 Goldmünzen, 15 Marken, Scharmützeltaler
Alva Lairnaugh: 4 Goldstücke, 10 Marken, Scharmützeltaler
Sir Joven Godfrey: 1 Goldmünze, 10 Marken, Massagegutschein, Scharmützeltaler
Twankley "Tiny" Knallfix: 1 Goldmünze, 10 Marken, Schönheitsgutschein, Scharmützeltaler
Geld für den Dämmersturm: 464 Goldstücke |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Mi Jan 13, 2021 3:40 pm | |
| - Zitat :
- Bericht der Expedition nach Zentral-Alterac
Ausgang: Teilweise erfolgreich
Teilnehmer: Feritan Grauschmied (Eidträger, Einsatzleiter), Finnje Freitag (Eidträgerin), Alva Lairnaugh (Mitläuferin), Jason Moor (Mitläufer), Abbas (Mitläufer), Twankly Knallfix (Tagelöhnerin), Sir Joven Godfrey (Tagelöhner)
Verlauf: Mir, Feritan Grauschmied, wurde aufgetragen eine Expedition aus dem alteracschen Nordwestgefälle zu führen, das sich unter der Kontrolle des Dämmersturms und seiner Verbündeten befindet, hinein in die Ländereien südlich des Kaderwulster Forstes. Das Ziel sollte darin bestehen, Informationen über den Verbleib von Caval Lairnaugh aufzuspüren sowie die Region im Sinne des Dämmersturms auszukundschaften, etwaige Vorteile einzufahren und Punkte von strategischem Wert zu sichern. Durch die Expedition der Rotte Goldschild nach Schnitterswall lagen Informationen vor, dass das Syndikat Angehörige alteracscher Adelsfamilien gefangen nimmt und für ihre Zwecke gebraucht. Der Verdacht lag nahe, Caval Lairnaugh könne sich als solch ein Gefangener in der Gewalt des Syndikats befinden. Als Knotenpunkte der Gefangenentransporte wurden neben dem zerstörten Schnitterswall die Orte Rotschreckstatt, Leierburg und Furtmannshafen genannt. Folglich beschloss ich, die Expedition auf das Erreichen dieser drei Knotenpunkte auszurichten. Ich ließ alle mir zur Verfügung stehenden Streitkräfte mit Kletterausrüstung und wehrhaften Reitpferden ausstatten, um eine schnelle Reise zu ermöglichen. Ferner rüsteten wir uns statutengemäß mit Sprengstoff aus. Die Nahrungsversorgung plante ich weitreichend bis zum Erreichen des ersten Wegpunktes ein. Da uns wenig über die Region südlich des Nordwestgefälles bekannt war, waren die genauen Standorte zunächst zu ermitteln. Den Weg nach Süden gerade heraus anzutreten, verbot sich durch den Kaderwulster Forst. Fest stand jedoch auch, dafür entschied ich mich früh, dass eine Reise nach Osten (entgegen Schnitterswall) wenig zweckdienlich gewesen wäre, da die Rotten Goldschild und von Karpfenfang bereits in diese Richtung ausgezogen waren und wir genug über diese Ländereien wussten. Darum beschloss ich, die Ländereien südlich des Nordwestgefälles zu erreichen, indem die Expedition den Kaderwulster Forst nicht ostwärts sondern westwärts umgeht. Das bedeutet: An Burg Stahlkamm vorbei, aus Alterac heraus, ins dalaransche Land, von dort aus gen Süden und hinter dem Kaderwulster Forst wieder ostwärts nach Alterac hinein.
Nach einem zügigen Aufbruch aus Gorheim, erreichte die Expedition ohne Zwischenfälle Tobiasstadt, wo wir freundlich empfangen wurden, die Nacht verbrachten und tagsdrauf über den Tobiasstädtischen Pass ins Markstädtische Land zogen. Dort eilten wir mit raschem Galopp durchs Tal und begutachteten die befestigten Grenzposten, die entlang des Kaderwulster Forstes die Aufrechterhaltung des Sperrgebiets gewährleisten. Südlich von Talstadt begegneten wir einer Gruppe von Reitern aus Markstadt. Sie wussten zu berichten, dass es kaum Zwischenfälle an der Grenze gibt und kaum ein Einwohner des Nordwestgefälles dem Kaderwulster Forst nahekommt. Allerdings erzählten sie von einem Strauchdieb aus Höhlingen, der dabei gefasst wurde, wie er den Wald verließ. Er wurde den Grenzwächtern der Wolfsarmee in Straßenwald übergeben. Die Wolfstruppen haben in den Ländereien des ehemaligen Straßenwald ein wehrhaftes Holzfort errichtet, wo sie neue Rekruten ausbilden und die Grenze gen Kaderwulster Forst abriegeln. Zum Zeitpunkt dieses Berichtes unterstand das Fort von Straßenwald einem Hauptmann Feldmer. Dort erkundigten wir uns nach dem Vorfall und erfuhren, dass der Übeltäter bereits zurück nach Höhlingen geschafft und aller Wahrscheinlichkeit nach zum Frondienst in den Minen verurteilt wurde. Der Name des Verurteilten lautete Erwin Schenkelbrot.
Da sich eine Rast anbot und wir Misstrauen hegten, was genau es mit diesem Schenkelbrot auf sich habe, unternahmen wir im Fort und unter den Soldaten Nachforschungen. Diese förderten als sehr nennenswerte Nebenerfahrung zutage, dass das Wolfsheer offenbar Nachwuchsschwierigkeiten hat und begonnen hat, seine Reihen, die durch die Kriege der letzten Jahre ausgedünnt wurden, mit reisenden Mietklingen und Glücksrittern aufzufüllen. Diese verfügen zwar über Erfahrung, jedoch nicht über den gescheiten Gehorsam und die Eidestreue der berüchtigten Wolfsarmee. Im Fort waren also zwei Lager anzutreffen. Die ausgezeichneten Veteranen der Wolfsarmee und ein Haufen von undisziplinierten Söldnern, die nun in der Gewandung der Wolfssoldaten auftreten. Es ist fraglich, inwiefern sich diese Soldaten in den alten Ruf der Wolfsarmee fügen oder ob es zu einer allgemeinen Verrohung kommen wird. Unsere Untersuchungen, bei denen zunächst Fräulein Knallfix ein verdächtiges Gespräch unter den neuen Rekruten belauschte und Finnje sich dann - nicht auffälliger als ein milder Schatten in das betreffende Zelt schlich - förderten zutage, dass zwei der erst kürzlich beigetretenen Wolfssoldaten den verurteilten Schenkelbrot dazu brachten, für sie im Kaderwulster Forst nach sinnvernebelnden Zauberpilzen zu suchen. Ferner schien es gar so, als würden die beiden Soldaten diese Pilze im Lager verteilen, um sich daran zu bereichern und geistig zu erheitern. Freilich ist derartige Zerstreuung im Wolfsheer unerwünscht. Wir meldeten die ganze Geschichte mit höchster Vorsicht und unter vier Augen dem zuständigen Hauptmann Feldmer. Dieser bedankte sich aufrichtig, ließ die Beweise sicherstellen und beide Soldaten verhaften und verprügeln. Zum Dank erhielten wir ein Belobigungsschreiben der Wolfsarmee mit dem wir auf Burg Stahlkamm Zugang zu einem Soldaten namens Theodor erhielten.
Die Reise an Höhlingen vorbei und Burg Stahlkamm entgegen verlief ereignislos. Ich möchte aber an dieser Stelle meine Bewunderung für die Wehrhaftigkeit der Wolfsfestung, Burg Stahlkamm, zum Ausdruck bringen. Ich sah mit dem mir zur Verfügung stehenden Wissen keine Möglichkeit, so man nicht den ganzen Himmel herabfallen ließe, die Festung im Sturm zu nehmen. Sie liegt, das sage ich nur für den unkundigen Leser, in einer Felskluft und bedient sich der steilen Hänge als undurchdringliches Mauerwerk, wohingegen die freiliegenden Schluchten mit Mauern bedeckt sind, so dick, dass sie wochenlangem Kanonenbeschuss standhalten könnten. Besonders gastfreundlich zeigte man sich dem Dämmersturm hier nicht. Wir wurden am Tor empfangen und nicht hineingebeten. Es ist den Wolfssoldaten ob der blutigen Fehden von einst jedoch nicht zu verdenken, Dämmersturmler fern von ihren heiligsten Mauern zu halten. Jedenfalls wurde Theodor vors Tor gebracht und stand uns Rede und Antwort. Dieser stammte gebürtig aus Furtmannshafen und konnte uns die nötigen Karteninformationen liefern, um herauszufinden, wo zwei der drei von uns angestrebten Orte liegen. Über Rotschreckstatt vermochte er uns nichts zu erzählen.
Furtmannshafen: Der Ort liegt an einem Fluss namens Erpe, im alteracschen Tiefland an der Ostmark gelegen, weit von hier entfernt und südlich von Strahnbrad. Ein Rittersmann namens Niccolo von Wasserstatt hat zuletzt dort geherrscht. Ob dies immer noch der Fall ist, konnte nicht geklärt werden. Er hielt es dort streng mit der Leibeigenschaft und war kein allzu freundlicher Geselle. Fischer soll es dort geben – und ein paar Bauern, die ihm hörig sind. Bisweilen kommen Reisende durch die Furt und nächtigten in einer der Herbergen. Selten bieten sie ihre Waren direkt vor Ort feil. Die Reise dorthin, vom Nordwestgefälle aus, ist jedenfalls beschwerlich. Man muss, wenn der direkte Weg nach Osten nicht in Frage kommt, westlich, südlich und dann eben östlich um den Kaderwulster Forst herummarschieren, sich durch Zentralalterac schlagen, unweit der Hauptstadt entfernt, und also immer weiter, bis sich der strahnbradsche Dialekt bemerkbar macht und man den Geruch verwaister Felsgratoger im Wind schmeckt. Eine Verbindung des Wasserstätters zum Syndikat ist sehr wahrscheinlich.
Ich gehe zu einem späteren Zeitpunkt auf Leierburg ein, da uns an dieser Stelle noch nicht alle Einzelheiten bekannt waren. Theodor war jedoch so freundlich, uns die Lage von Furtmannshafen und Leierburg auf einer Karte zu markieren, sodass wir unseren Pfad bestimmen und vorerst beibehalten konnten. Wir bedankten uns also und ritten dann weiter gen Westen, an Burg Stahlkamm und dem gleichnamigen Pass vorbei, bis wir am letzten Grenzposten (eine alte Wehranlage aus perenoldscher Zeit) des Wolfsheeres Alterac ins dalaransche Land verließen. Bis zum Dalarankrater sollte es uns nicht verschlagen, doch es war bemerkenswert, einen Blick auf die brachliegenden Gehöfte zu werfen, die der Dritte Krieg hierzulande hinterlassen hatte. Wir rasteten entlang der Wege und auf verlassenen Bauernhöfen. Dabei ereignete sich ein Zwischenfall bei dem wir von einer Gruppe abgerissener, kränklich wirkender Gestalten angefallen wurden. Unter ihnen befanden sich Magiekundige. Es waren blasse, ausgedorrte Haut und spitze Ohren ersichtlich. Ich vermochte die Kreaturen nicht einzuordnen, doch sie hatten es eindeutig darauf abgesehen, uns umzubringen. Um den Fernkampfangriffen zu trotzen, ließ ich die Expedition in den Ruinen des von uns bezogenen Bauernhofes Stellung beziehen und den Ansturm abwarten. Abbas sollte indes die linke Flanke absichern und bei erster Gelegenheit ausfallen, um die Angreifer zu umstellen. Es müssen knapp mehr als eine Hand voll gewesen sein. Da sie uns irgendwann mit explosivem Hexenwerk beharkten, mit platzenden Kristallen und so weiter, erwies es sich als Fehler, in der Deckung auszuharren. Wir kamen allerdings mit einem blauen Auge davon. Fräulein Knallfix landete mit ihrem Sprengstoff einen verheerenden Treffer, der das Blatt zu wenden vermochte. Den Nahkampf in der Ruine bestritten wir erfolgreich und die Zauberkundigen konnten mit Pfeilen ausgeschaltet werden. Bei den Toten fanden wir kargen Proviant, thalassische Klingen (allerdings nicht von höchster Wertstufe) und einen Beutel voll mit Kristallen, die sensibel auf Arkanmagie zu reagieren scheinen. Ich vermute, dass sie als eine Art Speicher dienen können. Sie wurden dem Dämmersturm allesamt nach Ende der Expedition übergeben.
Wir verließen das dalaransche Land, wie angedacht, in Richtung Süden bis ein Grenzstein die Mark ins Hügelland von Lordaeron bezeichnete. Mich überkam ein wenig Ehrfurcht, weshalb ich kurz verweilte, bevor wir dann also nach Lordaeron ritten und auf eine Straße der Verlassenen trafen. Vermutlich handelte es sich um einen ehemaligen Pfad der Menethilzeit. Doch die Untoten haben ihn zu einer Heeresroute ausgebaut, die breit genug ist, ein Regiment und schweres Gerät zu fassen. Morbide Verzierungen an den Straßenrändern und die scharfkantig-verschnörkelte Bauweise der Verlassenen konnten wir ebenfalls erkennen. In der Ferne konnte Finnje einen Stützpunkt der Verlassenen ausmachen, auf dem jedoch die Banner der Allianz wehten. Offenbar hatten es sturmwindsche Truppen bis hierher geschafft. Auf der Straße indes, mit genügend Entfernung, erblickten wir jäh eine Gefangenenkolonne, in der ein Regiment von Blauröcken einen Haufen abgekämpfter Leichen nach Osten eskortierte. Ich muss hier bemerken, dass die Expedition in einer Zeit stattfand, in der gerade die Kunde umging, die Bansheekönigin sei geflohen und habe die Horde sowie ihr eigenes Volk im Stich gelassen. Kapitulierende Verlassene verwunderten mich also nur bedingt. Zu unserer unangenehmen Verwunderung stellten wir jedoch fest, dass die Straße zwei Meilen voraus von einer Schar vermummter Gestalten belagert wurde. Sie schienen den Allianzsoldaten und den Kriegsgefangenen aufzulauern. Ich entsandte Herrn Moor, um die Eskorte zu warnen, die ihr Anliegen bestätigte und sich dankend daran machte, den Hinterhalt weitläufig zu umgehen. Wir für unseren Teil harrten eine Nacht lang aus, um die Wegelagerer zu beobachten und ihr Vorhaben zu studieren.
Wir konnten die Wegelagerer eine ganze Weile unerkannt beobachten und dachten schon, wir wären einer Sinnestäuschung erlegen, als sie endlich einsahen, dass ihre angedachten Opfer kehrt gemacht hatten, aus der Deckung traten und gen Osten abrückten. Es handelte sich um eine Schar von Mantelträgern, die aus der Entfernung nicht näher zu erkennen waren. Wir beschlossen, ihnen zu folgen. Zumal unser Weg uns ohnehin nach Osten geführt hätte. Nach einer Weile spalteten sich drei Gestalten vom Gros der Mantelträger ab und hielten auf einer Straße gen Alterac. Ich ließ Alva und Finnje vorgelagert die Verfolgung aufnehmen. Leider wurde Alva dabei entdeckt und bewog die drei Gestalten zur misstrauischen Umkehr. Es gelang Finnje, sie vor Erreichen der gen Osten weiterreisenden Schar abzufangen. Sie gab sich zu erkennen und räumte dem Rest der Expedition Zeit ein, ebenfalls hinzuzustoßen.
Wie ich im Nachhinein erkannte, erwies es sich von hier an als äußerst günstig, dass ich eine rote Rüstung trug. Als ich mich ebenfalls zeigte, hoch zu Ross, waren die drei Mantelträger hin und weg ob meiner Erscheinung und umgehend davon überzeugt, dass wir ihre Verbündeten sind. Sie gaben sich als lordaeronsche Ordenskrieger zu erkennen. Ich will nicht lügen. Sie machten einen äußerst bemerkenswerten Eindruck und es besteht kein Zweifel daran, dass sie mit dem Licht an ihrer Seite marschierten. Selten sah ich Krieger von solcher Pracht, mit rotblondem Haar und einer episch anmutenden Narbenvielfalt, dass die Schlachten, die sie geschlagen hatten, sich in ihren Gesichtern verewigten. Ferner waren sie sehr hoch gewachsen und von breitschultrigem Körperbau, der, wie uns dann klar wurde, auch auf den Plattenrüstungen beruhte, die sie unter ihren Mänteln trugen. Zu meinem Bestürzen muss ich jetzt, da ich hier sitze und diesen Bericht schreibe, feststellen, nicht all ihre Namen erfahren zu haben. Ihr Anführer stellte sich vor als Varenus Alexandros Aventinius, Ritterleutnant der hoheitlichen Garde von König Terenas Menethil II. Ein anderer Mantelträger trug den Namen Quintius. Während wir einander begrüßten, gelang es mir, sie im Glauben zu lassen, wir wären ein Zweig ihrer (offenbar weitläufig versprengten) Gemeinschaft und im Zeichen des Dämmersturms Angehörige einer besonderen, ihnen nahestehenden Glaubenslehre. Erneut: Die Rüstung mag ihren Teil dazu beigetragen haben. Ferner fiel die Sonne günstig, zu jener Stunde - das Licht war mir gewogen. Finnjes lordaeronsche Herkunft kam uns ebenfalls gelegen. Allerdings nahmen die Herren Anstoß daran, dass wir Fräulein Twankly mit uns führten. Offenbar halten sie nicht viel auf Gnomereganer. Wir konnten sie davon überzeugen, dass sie unseren Zwecken diente.
Die Lordaeroner hatten die Absicht, nach Rotschreckstatt zu gehen, um dort im Dienste ihres Ordens nach neuen Anhängern zu suchen. Rotschreckstatt verfügte über eine große lordaeronsche Minderheit, die sie zur Pflicht gegenüber ihrer Heimat anrufen wollten. Uns kam das gelegen. Wir beschlossen gemeinsam mit den Lordaeronern zu reisen. Auch weil diese bereits über Verbindungen im Ort verfügten und uns einen einfacheren Zugang gewähren konnten. Mir schienen sie außerdem mächtige Verbündete zu sein, die uns im Falle eines Überfalls den Widerstand erleichtern würden. Gemeinsam traten wir wieder über die alteracsche Grenze und folgten den Gebirgspässen nach Rotschreckstatt.
Rotschreckstatt: Rotschreckstatt ist eine befestigte Stadt, in einer Klamm an der alteracschen Westmark gelegen, und blickt auf eine ruhmreiche Geschichte zurück. Die Arathi haben im Laufe der Jahrhunderte mehrmals versucht, die Stadt zu nehmen - sind jedoch stets an ihren Mauern gescheitert. Als namhafter Volksheld und Ahnherr der Stadt gilt ein gewisser Helmut Willesberg. An der Westmauer steht eine Statue zu seinen Ehren und den Arathi zur Drohung. Im Zweiten Krieg wurde Rotschreckstatt nicht von den Arathi belagert, sondern kurzerhand umgangen. Damit ist Rotschreckstatt eine der wenigen Städte Alteracs, die nie unter der Herrschaft von Stromgarde standen. Die Stadt ist denkbar perenoldfreundlich eingestellt. Allerdings handelt es sich um eine Republik. Der Rat von Rotschreckstatt besteht aus fünf Ratsmitgliedern, die - auf Lebenszeit gewählt - aus der Oberschicht der Bevölkerung stammen. Als wir die Stadt erreichten, bestand der Rat aus Frau Karla von Rosteburg, Herrn Anton Rechnerich, Herrn Klaus Nackematt, Herrn Franz Willesberg und einem Gilneer namens Herr Frottescheier. Herr Frottescheier hatte erst vor Kurzem das Amt des Ratsherrn Trutz übernommen, der für angebliche Geheimverhandlungen mit der Allianz zum Tode verurteilt wurde. Frottescheier hatte maßgeblich zur Aufklärung dieses "Verrats" beigetragen. Rotschreckstatt verfügt über Häuser mit Stroh- und Ziegeldächern, alte aber immer noch wehrhafte Stadtmauern, und eine Turmburg in der Ortsmitte, in welcher der Rat tagt und die Staatsgeschäfte des Ortes vonstatten gehen. Der Versorgungslage ist anzusehen, dass Rotschreckstatt lange Zeit nur wenig Kontakt zum Rest der Welt genoss. Es gibt fast ausschließlich alteracsche Waren aus der umliegenden Region und nur vereinzelte Nahrungsmittel aus dem Ausland, die fahrende Händler hatten aufschnappen können. Rotschreckstatt verfügt über eine recht kleine stehende Streitmacht, von der nur ein geringer Teil der gesamten Stadt untersteht, die meisten aber einzelnen Ratsmitgliedern. Ich vermute, dass die Rotschreckstätter ihrem widerstandskräftigen Erbe heute nicht mehr gerecht werden. Neben hier schon lange ansässigen Alteracern und solchen, die mit den Jahren des alteracschen Niedergangs hergekommen sind, gibt es in Rotschreckstatt eine große Minderheit lodeaeronscher Flüchtlinge, welche weite Teile einer eher ärmlichen Arbeiterschicht ausfüllen. Rotschreckstatt genießt keinen großen Wohlstand, nagt aber auch nicht am Hungertuch.
Die lordaeronschen Ordenskrieger betraten die Stadt mit uns, auf Einladung von Frottescheier, den sie uns im Geheimen als ihren Verbündeten vorstellten. Um standesgemäßen Kontakt zur Republik von Rotschreckstatt herzustellen, beschlossen wir, von Alvas Herkunft Gebrauch zu machen. Sie hatte es im Vorhinein vorgeschlagen und bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen. Mit entsprechend hochwertiger Kleidung und, nennen wir es Attitüde, stellten wir Alva als Adlige mit Rang und Namen vor, uns dämmersturmsche Bannerträger dagegen als ihre Leibwächter und Berater. Die ganze Farce sorgte für Irritation unter den Ordenskriegern. Wir gewannen aber ihre Zustimmung, da sie es für nützlich befanden, eine alteracsche Adlige auf ihrer Seite zu wissen. Jedenfalls spielte Alva ihre Rolle gut - und wir vermutlich nicht weniger. Die Ratsmitglieder waren angetan von einer Angehörigen des alteracschen Adels, wenn sich die erste Begrüßung auch als zurückhaltend erwies. Später, wir waren in einer Herberge untergebracht, wurden die Ratsmitglieder nach und nach bei uns vorstellig und versuchten, Alva und unsere Anwesenheit in der Stadt für ihre Interessen zu gewinnen. Dazu eine kurze Erläuterung der politischen Lage in Rotschreckstatt zum Zeitpunkt der Expedition.
Die fünf Ratsmitglieder ließen sich in drei Parteien unterteilen. Franz Willesberg und Klaus Nackematt bildeten die königstreuen Perenoldianer, die noch immer zum alten Reich von Alterac halten, alteracsche Traditionen wahren und Ausländer, wie besonders die Allianz, in großem Maße als das verabscheuen, was Alterac überhaupt erst zu Fall gebracht hat. Sie verweigern sich einer Verbrüderung mit Sturmwind und haben Vorbehalte gegenüber Lordaeronern. Dabei ist allerdings zu sagen, dass sie die Lordaeroner weniger stark hassten als die Arathi oder die Sturmwinder. Ein Nebeneinanderleben hätten sie zu billigen gewusst. Die Perenoldianer entsprechen dem Bild, das wir im Ausland heute vom Syndikat haben. Wobei wir streng genommen sagen müssen, dass vermutlich alle alteracschen Ratmitglieder sich entweder als ein Teil desselben verstehen oder zumindest diese Zuordnung von außen erfahren würden. Überhaupt lehrte mich die ganze Expedition, dass das Syndikat von Alterac keineswegs homogen ist. Karla von Rosteburg und Anton Rechnerich vertraten gemäßigtere Interessen und vertraten die Ansicht, dass sich Rotschreckstatt seine ablehnende Haltung gegenüber dem Rest der Welt auf Dauer nicht leisten könne. Wenn die Allianz erst Alterac und das Umland eroberte, würde man gezwungen sein, sich, mit Blick auf die Zukunft, freundlich mit ihr auseinanderzusetzen. Die Gedanken betrafen vornehmlich Handelsbeziehungen, die in Erwägung zu ziehen seien. Der hingerichtete Ratsmann Trutz (seine Frau wurde ebenfalls hingerichtet) schien ebenfalls zu dieser Interessengruppe zu gehören. Herr Frottescheier war, den beiden anderen Gruppen entgegen, eine merkwürdige Gestalt. Er schien vornehmlich daran interessiert, die Auseinandersetzung der beiden Lager aufzulösen und einen Putsch gegen den Rat zu planen, während er nach außen mit den Perenoldianern sympathisierte. Ich vermute, dass er ein Agent des Königreiches von Gilneas war und versuchte, Graumähnes Einfluss in Alterac auszuweiten. Spätere Andeutungen bestätigten dies. Alle Gruppierungen hegten ein Interesse daran, mit uns zusammenzuarbeiten, da wir als Neuankömmlinge mit einer legitimen, alteracschen Adligen dazu befähigt waren, die Pattsituation im Ort aufzubrechen. Die Gespräche diesbezüglich fanden alle im Hinterzimmer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Karla von Rosteburg unterrichtete uns darüber, dass sie ein Hilfegesuch aus Leierburg hatte abfangen können. Dort war von vorrückenden Untoten die Rede. Die in der Burg weilenden Truppen des Syndikats baten um Unterstützung, um dem Ansturm zu trotzen. Sie bat darum, dass wir dem Rat dieses Hilfegesuch präsentieren und uns als Gesandte Leierburgs ausgeben. Daraufhin würden die Perenoldianer im Ort ihren Landsleuten voller Eifer zur Seite springen. Auf dem Weg gen Leierburg sollten wir dann dafür sorgen, dass Franz Willesberg und Klaus Nackematt am besten mitsamt ihrer Truppen ausgeschaltet werden.
Franz Willesberg trug uns, wenn auch schwer verständlich, das Anliegen vor, dass er darum wüsste, wie Anton Rechnerich Geheimverhandlungen mit der Allianz führe. Nicht weniger als der hingerichtete Ratsmann Trutz. Wir sollten uns bei Rechnerich einschmeicheln und in seinem Keller nach Beweisen suchen, von denen Willesberg wusste, dass sie existieren. Mit derartigen Beweisen wäre es ihm ein Leichtes gewesen, Rechnerich auszuschalten und die vermeintlichen Vaterlandsverräter aus dem Rat zu verdrängen.
Frottescheier gedachte seine Pläne so umzusetzen, dass wir dem Gesuch beider Parteien folgen, sodass er die entstehenden Unruhen zur Machtergreifung nutzen kann, in der den Ordenskriegern aus Lordaeron und dem Dämmersturm tragende Rollen zukommen sollten.
Alle Angebote boten Raum für Forderungen und Verhandlungen unsererseits. Alle waren durchaus gewillt, die Mühen mehr oder weniger reich zu entlohnen. In jedem Fall war dem Dämmersturm Einfluss in Rotschreckstatt vergolten, wenn es der befreundeten Gruppierung zu mehr Macht verhilft. Die Ordenskrieger rieten uns, mit ausgedrückter Selbstverständlichkeit, dass wir Frottescheiers Angebot folgen sollten, um Rotschreckstatt vollständig für ihre (also aus ihrer Sicht unsere) Absichten zu gewinnen.
Uns erschlossen sich dabei mehrere mögliche Auswirkungen und ich musste abwägen, welches Vorgehen am ehesten den Interessen des Dämmersturms und denen der Expedition dient. Rosteburgs und Rechnerichs Absichten, der Allianz näherzutreten, bissen sich mit den Plänen des Dämmersturms, den Einfluss der Allianz im Umfeld des Nordwestgefälles gering zu halten. Allerdings hatte sich in jüngster Zeit herausgestellt, dass der Einfluss der Gilneer, durch ihre Erfolge im Silberwald, ein größeres Problem darstellt als jener der von Sturmwind aus geführten Allianztruppen (zum Beispiel in Gudrunsheim). Frottescheier fiel also als Verbündeter aus. Andererseits hielt ich die Ordenskrieger unter Aventinius für wichtige Verbündete und es hätte nichts als Ärger gegeben, hätte sich nun herausgestellt, dass wir gegen sie arbeiten.
Wir kamen in gemeinsamer Beratung zu der gewagten Idee, Rosteburgs Interesse am Ausland auf das Nordwestgefälle umzuleiten und ihre Handelsbeziehungen mit dem Dämmersturm und der Koalition von Aiden schmackhaft zu machen, wenn sie ihre Absichten gegenüber der Allianz vorerst fallen ließe. Von den Handelsbeziehungen abgesehen, erhofften wir uns außerdem, in Alvas Sinne, Informationen über Gefangene des Syndikats in Rotschreckstatt und Leierbug. Ich kam also zu dem Entschluss, Rosteburgs Vorhaben mit einem Sprengstoffanschlag, in die Tat umzusetzen. Gleichzeitig planten wir, Frottescheier heimlich außerhalb der Stadt auszuschalten, sodass man ihn eine Weile vermissen würde und die Ordenskrieger es für einen Teil des Plans halten, den Frottescheier uns auftrug.
Hier sei noch erwähnt, dass ich Fräulein Knallfix damit beauftragte, das Zimmer unserer lordaeronschen Gefährten zu untersuchen. Wir wollten mehr über sie herausfinden. Bis auf ein paar merkwürdige Buchtitel, konnte sie aber nichts in Erfahrung bringen.
Um die verschiedenen Gruppierungen in Rotschreckstatt zu verwirren, ließ ich die Expeditionsmitglieder von unserer Unterkunft aus in unterschiedliche Richtungen aufbrechen. Es sollte nicht klar werden, für welche Seite wir uns entschieden hatten. Das funktionierte ausgesprochen gut. Niemand kam uns auf die Schliche. Alva gelang es die von mir gesetzten Forderungen an einen Handelsvertrag mit Rotschreckstatt ohne jedwede Einbußen durchzusetzen. Beeindruckend, wie ich finde. Die Forderungen umfassten den Verzicht von Rotschreckstatt auf jede Form von Handel mit Sturmwind und Gilneas. Stattdessen sollten sie Handelsbeziehungen mit dem Nordwestgefälle aufnehmen, den von der Expedition beschrittenen Pfad durch Lordaeron und das dalaransche Land (vorbei am Kaderwulster Forst) nutzend. Auf Waren aus Rotschreckstatt sei dabei ein Zehnt zu entrichten, wohingegen die Waren des Nordwestgefälles steuerfrei in Rotschreckstatt gehandelt werden können. Ferner gehörte zu den Forderungen, dass uns Rotschreckstatt Auskunft über die im Ort umgeschlagenen Gefangenen des Syndikats übergibt. Außerdem wollte ich den lordaeronschen Ordenskriegern zuspielen, indem der Vertrag vorsah, dass sie die Möglichkeit erhielten, im Ort zu predigen und die lordaeronsche Minderheit für ihre Seite zu gewinnen. Unser Teil der Abmachung umfasste dagegen die von Rosteburg gewünschte Eliminierung ihrer Feinde im Stadtrat. All dies wurde so angenommen.
Gleichwohl informierten wir Herrn Willesberg, von dem Entsatzungsgesuch, das von Leierburg aus gen Rotschreckstatt entsandt wurde. Er schluckte den Köder und ließ umgehend eine Streitmacht aufstellen, die sich aus seinen Getreuen in der Stadtwache, denen von Nackematt sowie einigen armen Irren und freiwilligen Jungburschen zusammensetzte, die noch nie eine Waffe in der Hand gehalten hatten. Abbas erhielt indes die Aufgabe, außerhalb der Stadt in Bestiengestalt auf sich aufmerksam zu machen und ein Treffen mit Frottescheier zu fordern. So sollte der Gilneer aus der Stadt gelockt werden - im Glauben, einen Landsmann mit Berichten aus der Heimat zu treffen. Ich schickte Finnje und Fäulein Knallfix voraus, um einen geeigneten Punkt auf der Marschroute gen Leierburg zu finden, an dem die ausrückenden Truppen überfallen werden konnten. Die Wahl fiel auf einer schmale, hangüberragende Brücke. Dort und weitläufig in den sehr steil gen Straße herabführenden Felsen, platzierten Finnje und Knallfix den gesamten Sprengstoffvorrat der Expedition. Knallfix legte sich auf die Lauer, um die Zündung sicherzustellen. Finnje hielt größeren Abstand zum Sprengstoff, um uns an der Straße zu empfangen.
Abbas traf im Vorfeld des Auszugs der Truppen auf Frottescheier, der sich von der Worgensichtung hatte herauslocken lassen, konnte ihn im Zweikampf erschlagen und seine Leiche verscharren. Willesberg und Nackematt rückten mit Pauken und Trompeten aus, um Leierburg zur Hilfe zu eilen. Es gelang mir und der übrigen Expedition, die Stadt vor ihnen zu verlassen, sodass wir rechtzeitig zu Finnje und Knallfix aufschlossen, die bereit für den Hinterhalt waren. Einige Meilen von Rotschreckstatt entfernt, erwarteten wir die Schar der Rotschreckstätter. Als sie die Brücke erreichten, begann Fräulein Knallfix erfolgreich mit der Zündung des Sprengstoffs. Sie hatte alles sorgsam vorbereitet und die Sprengsätze dergestalt platziert, dass sie in einer raschen Aufeinanderfolge den halben Hang auf die Rotschreckstätter herunterkrachen ließen. Es war ein Blutbad sondergleichen. Was nicht von Feuer und herumgeschleudertem Schutt erschlagen wurde, fiel unter der einstürzenden Brücke mehrere hundert Schritt in die Tiefe und brach sich alle Knochen. Ich hatte ursprünglich angedacht, die Schockwirkung der Explosion zu unserem Vorteil zu nutzen und die übrige Schar in einem schnellen Kampf in die Knie zu zwingen. Doch der Erfolg der Sprengung machte jede Notwendigkeit zunichte, noch einmal das Schwert zu ergreifen. Nackematt und Willesberg waren beide tot und der klägliche Rest, der den Anschlag hatte überleben können (es waren vornehmlich Burschen ohne Kampferfahrung), streckte voller Furcht, am ganzen Leibe zitternd, das, was sie ihr Waffenzeug nannten.
Ich will gestehen, dass diese Vorgehensweise nichts Ehrbares hatte. Sie war kaltblütig und brutal - und sie hat vielen das Leben gekostet, die glaubten, fürs Heil ihrer Heimat in den Krieg zu ziehen. Vielen, die es nicht besser wussten und vielen, die kaum erwachsen waren. Zu wissen, dass ein solcher Angriff, bar jeder Form von Kampf und dem Wissen darum, überhaupt dem Feinde zu begegnen, auch uns und mir einmal das Leben kosten mag, erschüttert mich zutiefst und es hinterlässt mich in großer Verachtung vor dieser Art der Kriegsführung - wenn ich auch ihren taktischen Wert nicht leugnen kann. Wäre mein Vater einst auf diese Weise gefallen, jedes Wort um seinen heldenhaften Tod wäre eine Lüge gewesen, denn nicht mehr hätte ihn getötet, als ein garstiges Gemisch von verschiedenen, widerspenstigen Substanzen. Ich wäre sogar bereit, so weit zu gehen, zu sagen, dass ein solcher Angriff mit der Leere im Bunde steht, denn sie spricht dem Kampf jede Form von Eigensinn ab. Wir haben diese Jungs nicht bloß aus dem Leben katapultiert. In der Stunde, da die Zündung sie alle umgebracht hat, waren sie nichts als seelenlose Fleischsäcke.
Ich verweigerte mich, den kümmerlichen Rest abzuschlachten. Ich ließ sie gefangen nehmen und von Finnje darauf einschwören, uns zu gehorchen und mit uns gen Leierburg zu ziehen. Ich wusste nicht, was wir danach mit ihnen hätten anstellen sollen. Sie waren Zeugen unseres Verrats - doch töten konnte ich sie nicht. Bei meinem Oheim, dem Sturmboten - das konnte ich wahrlich nicht. Jedenfalls setzten wir auf die Möglichkeit, man werde in Rotschreckstatt vom heldenhaften Tod Willesbergs und Nackematts sowie aller anderen erfahren, die im Kampf gegen die Verlassenen gefallen sein sollten. Mehr oder weniger so geschah es auch - auf lange Sicht. Denn es war ja erstmal keine Rückkehr der ausgerückten Schar zu erwarten. Während die Expedition auf dem Pass verweilte, ritten Alva und ich nach Rotschreckstatt zurück, um die Kunde zu überbringen. Rosteburg war hocherfreut - beklagte jedoch durchaus die vielen unschuldigen Toten, die guten Männer und Handwerkerlehrlinge. Sie ließ uns in den Papieren der Stadt wühlen und tatsächlich stießen wir darunter auf den Namen von Alvas Bruder, Caval Lairnaugh - wenn auch in etwas abgeänderter Form. Es hieß, er sei nach einem Fluchtversuch wieder aufgelesen worden, durch Rotschreckstatt geführt und dann nach Leierburg gebracht. Das schrieb unser nächstes Ziel fest. Beklagenswert ironisch, will ich meinen, denn die Rotschreckstätter hätten vielleicht ein sinnvolleres Ende in Leierburg finden können, hätten wir sie einfach in die gewünschte Richtung ziehen lassen. Dieses schmutzige Ränkespiel. Kurzum leistete Rosteburg alles in die Wege, um ihren Teil der Abmachung in die Tat umzusetzen. Ihre (weltoffenere) Partei übernahm die alleinige Kontrolle über den Stadtrat. Außerdem erhielten wir ein treues Packpferd, das uns auf unseren Reisen unterstützen sollte.
Aventinius und seine Ordensbrüder durften beginnen, im Ort ihr Anliegen zu verkünden. Sie sprachen feurige Reden und beschwörten den Landesgeist von Lordaeron. Doch mehr noch offenbarten sie ihr wahres Antlitz, das unter den Mänteln verborgen lag. Sie gaben sich als Angehörige der Scharlachroten Bruderschaft zu erkennen, in leuchtendroten Farben, mit Goldornamenten verziert - feurige Krieger des Lichts, die sich zur Rückerlangung ihrer Heimat gegen alle Verräter und Untote verschworen haben. Es war ein durchaus beeindruckender Anblick und vermutlich der Grund, warum sie mir in meiner roten Rüstung von Anfang an so wohlgesonnen waren. Sie sprachen davon, dass die Erbin des Throns von Lordaeron durch ein Komplott des Wrynnkönigs zusammen mit der Bansheekönigin hingerichtet wurde. Ferner, dass diese Erbin als Untote wiedererweckt wurde und man so versuche, das Königreich von Lordaeron weiterhin mit Untod zu vergiften. Außerdem hieß es, dass König Graumähne und sein Kampf gegen die Verlassenen der einzige mögliche Verbündete in diesen Zeiten sei; wenn sein Fluch auch als deutlicher Makel zum Ausdruck gebracht wurde und nicht auf Dauer akzeptiert werden könne. Das erklärte die Verbindung zu Frottescheier. Aventinius gab vor, die Scharlachrote Bruderschaft schütze den einzigen verbliebenen, wahren Erben von Lordaeron und das es eines jeden Lordaeroners Pflicht sei, dem Ruf zur Waffe und zur Rückeroberung der Heimat zu folgen. Dies und andere Dinge wurden gesagt, sodass sich der Wolkenhimmel teilte und mächtige Lichtstrahlen auf seine scharlachrote Rüstung fielen. Die lordaeronsche Minderheit im Ort war begeistert und es geschah, dass sie fast restlos ihr Hab und Gut nahmen, um sich dem Kreuzzug anzuschließen, der sich im Osten auf die Suche nach weiteren Pilgern machen wollte; nicht weniger als sich dem Kampf gegen die Verlassenen bei Leierburg anzuschließen. Das war ein schwerer Schlag für Rotschreckstatt, denn sie hatten viele Arbeitskräfte ja erst kürzlich an unseren Sprengstoffanschlag verloren. Nun zogen viele weitere von dannen. Ich muss befürchten, dass der Ort noch lange daran knabbern wird.
Aventinius dankte uns aufrichtig dafür, "unserer" Sache gedient zu haben - wenn er sich auch über das Verschwinden Frottescheiers wunderte. Ich sagte ihm, wir zögen voraus und würden uns bald wieder auf dem Pfad gen Leierburg treffen. Wir verließen Rotschreckstatt und schlossen zum Rest der Expedition auf. Wenige Tage später verließen die Lordaeroner Rotschreckstatt.
Mit den durchaus wankelmütigen, völlig gebleichten Überlebenden aus Rotschreckstatt an unserer Seite, zog die Expedition die Pfade entlang gen Leierburg. Finnje hatte den Weg zuvor in Erfahrung gebracht, sodass wir keine Schwierigkeiten hatten, die richtigen Straßen zu finden. Der Weg führte uns zunächst über mehrere friedliche Almwiesen, auf denen jedoch erstaunlich wenig wildes Getier anzutreffen war. Die Landschaft war ausgesprochen schön und vermochte, mich etwas von dem Sprengstoffanschlag abzulenken. Jeder Blick auf unsere zwangsrekrutierten Streiter ließ diese Ablenkung jedoch wieder schwinden. Nicht minder dann die erschreckende Sichtung von Untoten, so weit vor Rotschreckstatt. Unförmige Gerippe, wie frisch dem Grab entstiegen, wandelten mitsamt verfaulter Wölfe durch die kleinen Waldgruppen, die neben unserem Pfad lagen. Ich ließ die Umgebung auskundschaften, doch schlussendlich konnten wir einer Auseinandersetzung mit diesen Ungeheuern nicht entgehen. Als wir bemerkten, wie sie gegen uns aufmarschierten, sah mein Schlachtplan vor, die kleine Schar der Zwangsrekruten zu einem Gewalthaufen zu formieren, um die wandelnden Gerippe abzufangen, sodass wir sie schließlich mit einem Reiterangriff von der Seite niedertrampeln könnten. Leider - und das hätte ich sehen müssen - waren die Rotschreckstätter zu schwach, noch geplagt vom Trauma unseres Angriffs und erschrocken ob der wandelnden Toten. Zu allem Überfluss verwendeten wir Sprengstoff bei unserer Gegenwehr. Das verstörte die Rotschreckstätter noch weiter. Sie brachen auseinander, als ein untoter Eber, der den hirnlosen Rotten voraustrampelte, in ihren Reihen wütete. Sie fanden also gar nicht erst zum Kampf und flohen schon, da sie das erste madige Fleisch berührt hat. Fräulein Knallfix bemühte sich, sie abzufangen und an der Flucht zu hindern. Doch ein Kampf war ihnen beileibe nicht mehr zuzumuten. Schon der Eber hatte einige von ihnen auf grässliche Weise zerfetzt. Nichtsdestotrotz gelang es uns zu Pferde, die Untoten in mehreren Anläufen niederzureiten. Dabei zeigte sich ihr Anführer. Ein Totenbeschwörer der Verlassenen, wie mir schien! Er ergiff die Flucht, da Knallfix ihm ein Loch in die Brust zu schießen vermochte. Damit brach auch der Widerstand der letzten Kadaver. Wir schlugen unser Lager auf und berieten uns darauf, den Aufschluss der Lordaeroner zu erwarten, um gemeinsam gen Leierburg zu marschieren. Ich beschloss außerdem, die Rotschreckstätter heimkehren zu lassen und angesichts der Gefahrenlage einen vorsorglichen Bericht der bisherigen Ereignisse nach Gorheim bringen zu lassen. Ferner bat ich um Verstärkung, die, wie mir später klar wurde, bereits auf dem Weg war. Ich trug Abbas auf, die Rotschreckstätter nach Hause zu begleiten und meinen Bericht abzuliefern, womit er die Expedition verließ. Den Rotschreckstättern war außerdem befohlen, daheim von ihrem harten Kampf gegen die Untoten zu erzählen. Das sollte ihnen den gewünschten Ruhm einbringen und sie gleichfalls davon abhalten - auch zu ihrem eigenen Schutz - von unserem Anschlag auf ihren Truppenzug zu erzählen. Es sollte sich später herausstellen, dass die Rotschreckstätter sich an diese Geschichte gehalten haben. Sie gelten in Rotschreckstatt nunmehr als tapfere Krieger, die mit ansehen mussten, wie ihre Anführer von Untoten getötet wurden.
Gorheim hatte unterdessen Sir Joven Godfrey entsandt, um die Expedition mit frischen Truppen zu unterstützen. Nach einem weiten Weg, unseren Spuren folgend, erreichte er die Expedition kurz nach den eintreffenden Lordaeronern. Diese zeigten sich grimmig ob der Sichtung der Untoten, bereit zum Kampf und mit Lob für unseren Widerstand. Mit den gesalbten Ordenskriegern (Aventinius und seine beiden Ordensbrüder) zogen viele mutige Lordaeroner, welche die Reise betend, lordaeronsche Kirchenlieder singend, und umflackert von Weihrauch begingen. Obgleich kaum gemachte Krieger unter ihnen waren, erschloss sich mir sofort, dass diese Männer und Frauen nicht vor den Untoten weichen würden. Die Scharlachroten wissen ihre Sache anzutreiben und ich will nicht leugnen, dass ich mich in ihrer Nähe sicherer fühlte, als alleine dieses Land zu bereisen. Wir rasteten an Ort und Stelle, verbrannten die Toten und zogen schließlich weiter.
Irgendwann erreichten wir eine mächtige Brücke, die weit gespannt über einer Schlucht lag und den altehrwürdigen Namen "Peterbrücke" trug. Da dieser Übergang sich gut geeignet hätte, einen Hinterhalt auf unsere Schar zu verüben, ließ ich Finnje und Fräulein Knallfix vorauseilen, um die Umgebung zu erkunden. Tatsächlich deuteten sich eigenartige Steinstrukturen auf der anderen Seite an, umschwirrt von wandelnden Skeletten und vornehmlich in Rost gerüsteten Untoten. Auch hierbei schien es sich nicht um unabhängige Verlassene zu handeln, sondern um eine Schar frisch erweckter Leichen. Bei den Steinstrukturen handelte es sich um Grabhügel aus der alteracschen Vorzeit. Es zeigte sich, dass wir uns den Weg über die Brücke erkämpfen sollten. In diesem zweiten Scharmützel schickte Aventinius uns zu Pferde voran, über die Brücke, um die Untoten aufzuscheuchen und bis zum Überqueren des restlichen Kreuzzuges zu beschäftigen. Ich bemühte indes, uns Reiter auf die Formation der Wellenheimer Lanze einzuschwören - jenes dämmersturmsche Reitermanöver, mit dem dereinst Rottenmeister Julius von Wellenheim von Sieg zu Sieg galoppierte. Leider hatte ich dabei zu hohe Erwartungen an den reiterlichen Erfahrungsgrad der Expeditionsteilnehmer. Zwar vermochten sich die meisten ordentlich im Sattel zu halten, doch aus ihm heraus zu kämpfen und dabei wohlabgepasste Manöver zu reiten, war ohne weitere Übung zu viel verlangt. Wir stürmten über die Brücke, ehe die Gerippe den Weg vor uns verschließen konnten. Als sie dann jedoch einige Reihen von Speerkämpfern gegen uns schickten und ich mit übermäßigem Leichtsinn versuchte, sie (mit dem dafür bestimmten Manöver der Wellenheimer Lanze) zu durchbrechen, führte die Expedition in ein heilloses Gemetzel. Der von den Flankenreitern geworfene Sprengstoff traf die Untoten nicht gezielt genug, um eine Kerbe in ihre Reihen zu schlagen. Im Ansturm blieb keine Zeit mehr, umzukehren. Wir verloren die meisten unserer Pferde an die Speere der Untoten und erlitten viele Verluste im Nahkampf und unter ihrem garstigen Pfeilhagel. Fräulein Knallfix durchschoss ein rostiger Pfeil den Arm und auch sonst gelang es uns nur mit Mühe, das Feld zu räumen und die Flucht gen Osten anzutreten. Hinter den untoten Reihen zeigte sich ferner wieder der Totenbeschwörer und ich fürchte, sein Antlitz hatte mich gelockt, den Durchbruch zu wagen und die Sache zu beenden. Nichts dergleichen geschah. Wir entkamen gerade noch dem Schicksal, vollständig aufgerieben zu werden und selbst als Madenwandler zu enden. Die Loraderoner hatten die Zeit jedoch genutzt, um die Brücke zu überqueren. Wir vernahmen ihre Gesänge bis zu unserem Rückzugspunkt und hörten die Klänge der Schlacht noch mehrere Stunden. Die Scharlachroten bezwangen die zahlenmäßig weit überlegenen Scharen des Grabhügels. Aventinius und seine Brüder weihten den Boden mit der Asche der Wiedergänger und zernichteten ihren Widerstand in rechtschaffendem Licht. Ihr Sieg war ferner so überwältigend, dass sie kaum Verluste erlitten und der Totenbeschwörer sich gezwungen sah, erneut die Flucht anzutreten.
Sir Godfrey bat darum, erneut zur Schlacht zu stürmen - doch ich befahl ihm, bei uns und den Verwundeten zu bleiben. Ferner erregte er sich sehr an dem Umstand unserer Niederlage und dem Verlust seines Streitrosses. Doch schließlich verblieb er gehorsam und wir untereinander in allseitigem Respekt. Auch Aventinius tadelte mich nach der Schlacht, obgleich er diesen Tadel in eine Weisung des Lichts übersetzte, denn der verlustreiche Ansturm sollte mir eine Lehre und dadurch also ein Gewinn an Stärke sein. Ich bemühe mich darum, diese Prophezeiung zu erfüllen und dem Licht in dieser Angelegenheit gerecht zu werden. Fräulein Knallfix durchschossener Arm wurde von einem fähigen, lordaeronschen Feldscher namens Josef entfernt, sodass ihr Überleben sichergestellt werden konnte. Auch darüber hinaus erhielten wir waffenbrüderliche Versorgung durch die Lordaeroner. Allerdings ließen sie uns fortan die Nachhut des Kreuzzugs übernehmen, wohingegen uns zuvor die Ehre der Vorhut oblag. Eine andere Entscheidung wäre töricht gewesen, das muss ich sagen - wir hätten zur Vorhut nicht mehr getaugt, angeschlagen und abgesessen wie wir nun alle waren.
Nach einigen weiteren Tagesmärschen über Alm und Gebirgspässe, erreichten wir einen Ort namens Zitzenwalde. Die hiesigen Alteracer errichteten hohe Turmbauten aus Holz, um sich vor Angreifern zu schützen und ihre Schafe zu überwachen, wie mir scheint. Zitzenwalde war kein besonders großer Ort; weitläufig an einem Waldstück gelegen. Beim Durchqueren des Ortes erfuhren wir Blicke der Missgunst. Offensichtlich waren die Zitzenwaldener nicht gut auf Lordaeroner zu sprechen. Das gilt im Übrigen für viele Alteracer, deren Abneigung gegenüber Leuten aus Lordaeron nur von ihrer Abneigung auf Arathi übertroffen wird. Dennoch durchzogen wir den Ort ohne Zwischenfälle. Es versteht sich von selbst, dass die Scharlachroten hier darauf verzichteten, Rekruten für ihren Kreuzzug anzuwerben.
Wir hatten Zitzenwalde noch nicht allzu weit hinter uns gelassen und marschierten gerade durch die anliegenden Wälder, da erblickten wir eine silberne Flugmaschine mit den Zeichen der Allianz am Himmel. Sie überflog unsere Wanderschaft, folgte noch ein Stück dem Verlauf des Waldes und ließ plötzlich hochgefräßige Brandbomben herunterregnen. Wir erlangten später Hinweise darauf, dass dieser Angriff vermutlich einer Schar von Verlassenen galt, die sich im Wald versteckt hielten. Dennoch griffen die Flammen mit aller Heftigkeit um sich und bedrohten bald den Kreuzzug wie auch Zitzenwalde hinter uns. In eiliger Flucht versuchten wir, den Wald zu durchqueren und dem Feuer zu entkommen. Dabei ging einer der wenigen Versorgungskarren der Lordaeroner zu Bruch. Unter Einsatz unseres Lebens nahmen wir unsere Aufgabe als Nachhut wahr, reparierten den Karren in aller Eile und konnten so die wichtigen Nahrungsmittel retten, bevor die Flammen sie verschlungen hätten. Währenddessen entstieg dem Waldbrand außerdem ein verkohlt anmutendes Ungeheuer, das Knallfix, noch halb im Fiebertraum ob ihrer schlimmen Verletzung, mit einer Sprengladung zurück in den Feuersturm beförderte. Es ist immer wieder beachtlich, wie zäh diese Gnomereganer sind. Jedenfalls gelang uns die Flucht aus dem Wald gerade noch rechtzeitig. Für unseren todesmutigen Einsatz wurden unsere Namen gepriesen und Aventinius sprach mit großer Leidenschaft und voller Ehrerbietung seinen Dank an uns aus. Ferner lobte er das Licht, unseren Dienst am Scharlachroten Kreuzzug und die Tatsache, dass sich die Bestimmung vervollkommnete; nämlich dahingehend, dass wir erst zur Nachhut werden mussten, um im Feuersturm derartige Heldentaten zu vollbringen. So hatte alles seine Richtigkeit. Um diesem Zeichen des Lichts mit angemessener Huldigung zu begegnen, belohnten uns die scharlachroten Streiter mit einem Relikt ihres Ordens. Dies war der Armreif des geweihten Thaddäus. Ich zitiere hier die Worte des ehrenwerten Bruder Quintius.
Dies ist die Armschiene des zehnfach geweihten, errettenden Streiters zu Lordaeron, des edlen Herrn, der ward genannt, Sir Thaddäus vom Kleopass, Sohn der stolzen Maria vom Kleopass und gefallen vor Tyrs Hand. Diese Armschiene vermochte seinen Tod zu überdauern und verweilt seit jeher im Besitz der Scharlachroten Bruderschaft. Es hat Nordend erlebt und ward heil wieder zurückgebracht – seinen Träger vor Schaden behütend; und im Geiste Thaddäus erweckt es die Erquicklichkeit seines Trägers. Von Thaddäus dem Älteren, Thaddäus vom Kleopass ging dies‘ an seinen Sohn, Thaddäus den Jüngeren, dass daraufhin sein Sohn Josef dies heilge Relikt des Ordens führte und dieser es mir gab, wie er sagte: Es hat mich errettet, meine Pflicht ist getan. Nun möge der Orden es weiser verwenden, als ich es je könnte. Jetzt ist dies an euch zu geben, auf dass ihr es gewissenhaft und im Dienste des Scharlachroten Kreuzzugs verwenden mögt, denn das Licht hat uns heute gezeigt, ihr wandelt in seiner Gunst. Führt es, wie ihr könnt und gebt es, so ihr darniederliegt und der Orden wieder seines Besitzes bedarf. Heil dir Lordaeron! Gebenedeit sei das Licht, das Urteil und die Kraft, die es erweckt! - Bruder Quintius, Scharlachrote Bruderschaft
Ich befand es für angebracht, dass Finnje, als geborene Lordaeronerin, das Relikt überreicht werden sollte, wie sie es dann auch im weiteren Verlauf der Expedition und darüber hinaus trug, um daran den Schutz des Lichts zu erfahren.
Danach setzten wir unseren Marsch an der Seite der Seite der Lordaeroner fort. Das Gelände wurde zunehmend felsig. Die Alm wich steinigen Klüften. Ich würde jedoch nicht behaupten, die Umgebung habe hier an Schönheit eingebüßt. Im Lichte der auf- und untergehenden Sonne leuchteten die Berge rot und grau, dem Rotkammgebirge nicht unähnlich - mit dem Unterschied, dass in den harscheren Höhenlagen der Schnee das Sonnenlicht reflektierte, wenn es durch die Wolken zu dringen vermochte. Schließlich näherten wir uns den leierburgschen Ländereien und erspähten die alte Festung, auf einer felsigen Anhöhe gelegen. Viele Schluchten umschlossen das massive Mauerwerk. Doch schon von Weitem konnten wir ob der drumherum aufsteigenden Rauchsäulen erahnen, dass die Gemäuer tatsächlich belagert wurden. Von den Verlassenen, wie wir sowie unsere Gefährten zunächst glaubten.
Hier will ich kurz vermerken, was uns über Leierburg im Allgemeinen, vorher und kurz vor der Feste bekannt geworden ist.
Leierburg: Leierburg war (zu diesem Zeitpunkt) eine alteracsche Festung, westlich der Hauptstadt auf einer alten Handelsroute gelegen. Sie fiel im Zweiten Krieg kampflos gegen die Arathi, konnte im Nachklang des Dritten Krieges aber von perenoldtreuen Alteracern zurückerobert werden, die sich dort angeblich noch aufhielten. An anderer Stelle erfuhren wir, dass Leierburg als wichtiger Umschlagplatz und Gefängnis für wichtige Gefangene des Syndikats verwendet wurde. Überhaupt schien es eine gutbewachte Hochburg des Syndikats zu sein, das von hier aus Einfluss auf die umliegenden Ländereien ausübte. Zuletzt befand sich eine Streitmacht der Königlichen Garde von Unterstadt, bestehend aus sogenannten Schreckenswachen, auf dem Weg nach Leierburg. Von Leierburg erging ein Hilfegesuch in die anderen Syndikatshochburgen. Doch offenbar genügte dies nicht, die Burg zu halten. Die Verlassenen vernichteten die Garnison und töteten jeden Lebenden innerhalb der wehrhaften Mauern. Die Schluchten in Festungsnähe, ihre hohen Türme der starke Bergfried vermochten sie nicht aufzuhalten. Die Ereignisse der Expedition und der damit verbundenen Auseinandersetzungen führten dazu, dass manche Teile der Türme und Mauern sich in ruinösem Zustand befinden. Vermutlich ist die Festung inzwischen verlassen worden.
Weitere Beobachtungen förderten zutage, dass Streitkräfte des Frostwolfklans die Burg belagerten. Aventinius vermochte darin nichts als Verbündete der Untoten zu erkennen. Ich ahnte bereits, dass wir zu spät seien und ließ mir den Auftrag erteilen, den Versuch zu unternehmen, mit der kleinen Expedition den Belagerungsring zu durchbrechen, heimlich zur Burgbesatzung aufzuschließen und einen Ausfall zu koordinieren. Dieser Ausfall sollte, mit einer bestimmten Anzahl von Glockenschlägen, den Lordaeronern als Zeichen dienen, wiederum von der anderen Seite anzugreifen und den Feind so in die Zange zu nehmen. In Wahrheit bestand mein Kalkül darin, den Frostwolfklan offen zu besuchen und mich auf die Verbindungen des Dämmersturms zu einem ihrer Helden zu berufen. Gorgram vom Eisblutpass kämpfte siegreich an der Seite des Dämmersturms, der Rotte Goldschild in Schnitterswall, und hatte verkündet, den Namen des Dämmersturms in seinem Volk hochzuhalten. Und tatsächlich erkannte man unser Wappen, da wir uns friedlich dem Belagerungsstützpunkt der Orcs näherten. Als wir außerdem mitteilten, Freunde Gorgrams zu sein, erwies man uns große Ehren und begrüßte uns - soweit man das von Orcs behaupten kann - sehr herzlich in ihrem Lager. Es hieß gar, Gorgram sei selbst anwesend und wolle uns empfangen.
Diese Dinge geschahen - und mehr noch durften wir vor die hiesige Feldherrin der Frostwölfe treten. Sturmreiterin Rashka. Eine beeindruckende Kreatur, die just gerade einen gewaltigen Tiermenschen niederrang, nackt und ohne sonderliche Mühe, obgleich das Wesen sie um drei Köpfe überragte und zwei Hörner vorwies. Die Gelehrten sprechen von den Tauren des Brachlands. Nie zuvor hatte ich einen gesehen. Gorgram empfing uns mit großer Freude und ließ uns in seinen Feldbehausungen rasten. Er versorgte uns gut mit orcischen Fleischgerichten. Gemüse oder andere Formen von Proviant gab es freilich wenig. Sie hielten sich viele Schweine und erprobten bei jeder Gelegenheit ihre Kampfeskunst. Sie liebten sich freimütig, tranken schwarzes Bier und starrten nicht wenig zu uns herüber, die wir ganz anders gekleidet waren. Unsere Bannerfreundschaft zu Gorgram brachte uns jedoch durchaus freundschaftliches Entgegenkommen ein. Ich gelobte der Sturmreiterin, dass der Dämmersturm ihr in der Schlacht um Leierburg beisteht, so sie Plätze in der Bresche für uns erübrigen konnte. Mir schien das die beste Möglichkeit zu sein, die Stadt zu betreten. Zumal ich befürchtete, die Orcs würden alles kurz und klein schlagen, hätten sie erstmal die Mauern überwunden. Ferner bemerkten wir zu unserer Verwunderung, dass sich auch Truppen des 22. Grenadierregiments von Sturmwind im Feldlager befanden. Sie bildeten eine Koalition mit den Frostwölfen wider die fanatische Turmbesatzung.
Nun also nochmal zum eigentlichen Anlass der Belagerung: Ein Regiment der Königlichen Garde von Unterstadt hatte also längst die Syndikatstruppen bezwungen und weigerte sich, dem Waffenstillstand zwischen Horde und Allianz zum Trotz, zu kapitulieren. Sie hielten weiterhin Treue zu ihrer geflohenen Fürstin; bereit alles aufzuhalten, was ihr oder ihnen feindlich gesonnen. Der Frostwolfklan, der die Verlassenen schon immer verabscheute und das vorgelagerte Grenadiersregiment taten sich also zugunsten des Waffenstillstandes zusammen, wenngleich ich sagen muss, dass die ganze Unternehmung nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Vermutlich hätte man sich in Sturmwind darüber erbost, dass Blauröcke an der Seite von Orcs kämpfen. Die Erkenntnis, dass die Verlassenen Leierburg bereits genommen hatten, führte seitens Alva zu Beunruhigung. Auch ich war verstimmt, denn es wurde immer wahrscheinlicher, Caval Lairnaugh nur noch tot vorzufinden; wenn nicht seine Spur ganz von den Wehen des Krieges zerstöbert wurden.
Wir nutzten die Zeit im Feldlager, um unsere Wunden zu lecken. Finnje konnte unter den Grenadieren gar einen Bekannten aus Sturmwind ausmachen. Ronald Jefferson. Sein hoher Rang unter Hauptmann Eifer (nicht zu verwechseln mit Feldmarschall Reifer) ermöglichte es, für ein paar Zigaretten und Alkohol, eine knappe Hand voll zusätzlicher Granaten einzutauschen. Fräulein Knallfix schien im Lager irgendeine Begegnung mit einem Trollschamanen gehabt zu haben. Als sie zu uns zurückkehrte, schien ihre erst vor kurzem entstandene Amputationswunde nicht mehr zu schmerzen. Höchst sonderbar. Ich weiß nicht, welchen Zauber die Schamanen der Horde treiben - doch vorerst scheint er seine Wirkung mit bestechendem Erfolg entfaltet zu haben.
Abseits des Belagerungsrings erwarteten die Lordaeroner noch immer unser Zeichen. Es wäre leicht gewesen, den Orcs von ihrem Aufenthaltsort zu erzählen und sie abschlachten zu lassen. Davon hielt ich aber nichts. Die geknüpften Bande könnten später noch einmal nützlich werden. Außerdem hatten wir beieinander gegen den selben Feind gekämpft. Es wurde bereits genug unschuldiges Blut vergossen. Ich schickte Sir Godfrey, dem es gelang, Aventinius über die Situation aufzuklären und ihn außerdem zu überzeugen, es wäre besser, wenn die Untoten in der Festung und die Orcs - beides erklärte Feinde der Scharlachroten Bruderschaft - sich gegenseitig ausradierten. Die Expedition werde dann den Rest übernehmen. Es wird nicht leicht gewesen sein, den Scharlachroten zu überzeugen. Sir Godfrey hat in dieser Angelegenheit gute Dienste geleistet. Jedenfalls verabschiedete sich Aventinius und kündigte an, Leierburg im weiten Bogen zu umgehen und seinen Kreuzzug fortzusetzen. Es heißt, ihr Ziel sei zuletzt das Grabmal des Lichtbringers südlich von Andorhal gewesen.
Zuletzt von Orodaro am So Jan 24, 2021 3:22 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Mi Jan 13, 2021 3:41 pm | |
| - Zitat :
Derweil beobachteten wir über mehrere Tage die Arbeit der frostwölfischen Belagerungsschmiede, die einen ständigen Beschuss von Leierburg mittels gewaltiger Steinschleudern aufrechterhielten. Es gelang den Grünhäuten, wichtige Festungsanlagen aus sicherer Entfernung zu zerstören. Nach knapp einer Woche, ich vermag es nicht mehr mit Sicherheit zu sagen, hatten sie zwei Breschen ins Mauerwerk geschleudert. Die Banner wurden zusammengerufen. Wir sollten mit der dritten Welle von der Südseite her die Bresche überwinden und den Burghof nehmen. An unserer Seite: Gorgram vom Eisblutpass und eine Vielzahl kleinerer, frostwölfischer Orcsippen, von denen jede ihr eigenes Banner und ihre eigene Kampfesphilosophie zu Felde führte. Die Sturmreiterin und die einzelnen Rottenmeister der Horde hielten feurige Reden von eindrucksvoller Inbrunst und mit den erdbebenden Trommeln des Frostwolfklans begann der Sturm auf Leierburg.
Eine ganze Weile erwarteten wir unseren Einsatz, während wir die vorrückenden ersten Wellen vor uns die Felsen erklimmen sahen. Dann erhielten wir unser Signal. Wir überwanden die Schlucht mithilfe einer von den Belagerungsschmieden des Klans gezimmerten Sturmbrücke. Es war nicht leicht, darauf das Gleichgewicht zu wahren. Sie verfügte über kein Geländer. Beinahe wären manche von uns, mich eingeschlossen, in die Tiefe gestürzt. Fräulein Knallfix hatte das Glück, von Gorgram in die Schlacht getragen zu werden. Im Übrigen ein besonders großer, geradezu majestätisch erscheinender Orc, der eine mit blauen Runen gezeichnete Axt in die Schlacht führt. Seine Anwesenheit auf dem Schlachtfeld spendete mir Zuversicht. Von der Brücke aus mussten wir mühsam die Felsen erklimmen und uns dabei dem Beschuss der Verlassenen aussetzen, die auf den Wehrgängen lauerten. Es waren nicht sehr viele, doch sie verfügten über große, armbrustartige Maschinen, die mit gezielten Schüssen einzelne Streiter aus dem Leben riss. Die Feuerkraft reichte nicht aus, uns aufzuhalten, doch in einem unaufmerksamen Moment, da ich gerade noch den Schild hob, traf mich einer der schweren Bolzen, durchbohrte meine Verteidigung und drang durch die Brustplatte in mich ein und brach mir eine Rippe. Zum Glück. Einen Deut weiter unten und es wäre mit mir vorbei gewesen. Der Schmerz setzte erst viel später ein, da ich den Bolzen dicht bei mir hielt, verheddert zwischen Rüstung, Schild und Fleisch. Ich vermag nicht mehr genau zu sagen, doch irgendwie gelang es uns dann, die Bresche zu erreichen und die Mauern zu erklimmen. Die Verlassenen kämpften verbissen, aber sie waren den Frostwölfen im Verbund mit den Grenadieren aus Sturmwind wenigstens eins zu zehn unterlegen. Daher mussten sie sich immer weiter zurückziehen. Wir hatten zunächst kaum Nahkämpfe zu bestreiten und inmitten der halbzertrümmerten Festungsmauer verschnauften wir kurz und sammelten unsere Kräfte. Die meisten Expeditionstreiter hatten den Ansturm ohne Verwundungen überstanden. Zu unserem Schrecken erspähten wir an den Wipfeln und in den Turmkronen, an den Mauern und dem schmiedeeisernen Fassadeschmuck nichts als grässlich entstellte Köpfe und wohl auch Fleischreste der ehemaligen Burgbesatzung. Caval Lairnaugh war nicht darunter.
Dann entsandten die Schreckenswachen mehrere Züge schwergepanzerter Gardisten und mit dem Einfall der Frostwölfe in den Burghof begann ein fürchterliches Gemetzel, das vielen stolzen Grünhäuten und wohl auch einigen Grenadieren das Leben kostete. Die Unterstädter kämpften wie gepanzerte Wespen und brachten daran einen Orc nach dem anderen zu Fall. Aus dem Bergfried schossen sie mit ihren garstigen Armbrüsten. Mühevoll erwiderten wir den Beschuss. Vom Haupthof, den wir von unserer Stellung aus nicht einsehen konnten, hörten wir die Ehrengarde Rashkas wüten. All die Schreckenswachen trügen weite Kettenröcke, die sie ganz umschlossen, rotgeschmückte Behelmungen und das Zeichen der Dunklen Fürstin auf ihren Schilden. Viele waren dekoriert von den hundert Schlachtfeldern, die sie zuvor im Namen ihrer finsteren Herrin verwüstet hatten. Es war beileibe nicht unser Verdienst, dass es den Grünhäuten irgendwann gelang, die gepanzerten Formationen der Untoten zu brechen. Diese waren dergestalt, dass die Schreckenswachen Rücken an Rücken in dichten Ringen standen, durch die schmale Gassen führten, die uns dazu verlocken sollten, in ihre flinken Säbelhiebe zu marschieren. So fanden viele Grünhäute ihr Ende. Fräulein Knallfix brachte mit unserem Sprengstoff etwas Unordnung in die Untoten, doch ausschlaggebend war die unerschütterliche Beharrlichkeit, mit der die Frostwölfe einen Ring nach dem anderen knackten, während die Grenadiere die Wehrgänge räumten und den Bergfried unter Beschuss nahmen. Als die Verlassenen große Verluste erlitten, zogen sich die Reste in den Bergfried zurück. Was im Burghof stand war nun den Schüssen der Armbrüste ausgesetzt. Darüber verloren auf unserer Flanke einige den Mut und befanden ihre Pflicht für getan. Sie stürmten der Bresche entgegen, um die Leichen ihrer Toten Brüder und Schwestern vom Schlachtfeld zu tragen. Mich durchschauerte der Schmerz des Bolzens, der noch immer brustwärts in mir steckte. Doch aus diesem Schmerz heraus rief ich offenbar - denn ich vergaß den Wortlaut - zur weiteren Schlacht auf; ferner dazu, den Bergfried zu erklimmen und die Feinde zu überrennen. Meine Worte fanden Anklang. Die Sonne stand abermals günstig. Das Licht war mit mir, da es meine rote Rüstung zeigte und ich vermute, dass die Frostwölfe die Farben ihrer Horde bemerkten - entgegen dem Violett der unterstädtischen Banner. Zum Glück erkannten sie in mir nicht den Helmschmuck der Schreckenswachen. Jedenfalls begannen die Grünhäute, den Bergfried zu erklimmen, kurz nachdem es Fräulein Knallfix gelang, ein oder zwei Gardisten mit einer Granate aus ihren Schießscharten herauszusprengen.
Wir schlossen uns dem Aufstieg mit Seilen an. Bis ganz nach oben hätte ich es nicht geschafft. Doch unser Ziel war ohnehin ein anderes. Wir waren erpicht darauf, die Archive der Burg zu finden, um alles über den Verbleib von Caval Lairnaugh zu erfahren. Deshalb betraten wir den Bergfried unterhalb der Orcs, die erst nach den Wehrgängen strebten und nicht durch die Fenster darunter gepasst hätten. In den Korridoren bot sich uns heftiger Widerstand. Die Schreckenswachen kämpften erbittert und es brauchte zwei bis drei Dämmersturmtstreiter, auch nur einen dieser unterstädtischen Ungeheuer niederzustrecken. Alva bewies hierbei ihr im Besonderen ihr Geschick. Finnje freilich auch, die es nicht ausließ, dort aufmerksam zu sein, wo die Dolche und Bolzen und Schwerter des Feindes nach empfindlichen Schwächen unserer Verteidigung drängten. Als wir die Gänge beinahe vollständig geräumt hatten, zeigte sich plötzlich ein gewaltiger Exekutor - ein unterstädtischer Offizier, gewandet in morbide Plattenpanzer mit einem schweren Henkersschwert gerüstet. Da nahm Sir Godfrey sein Schwert, das er von den Scharlachroten hatte segnen lassen, und zerschmetterte den Exekutor mit einem einzigen Angriff. Die Lanze schützt. Nun war der Weg frei und wir suchten in den eroberten Gängen nach den Schriftkammern der Burg. Doch wir hatten schon viel Blut gelassen, ich stand kaum noch gerade und die übrige Expedition pfiff aus dem letzten Loch.
Als wir die Kammern der Burgbibliothek ausmachten, traten uns daraus plötzlich weitere Gardisten, zusammen mit einigen teuflischen Gelehrten und, ich vermute, einem unterstädtischen Apotheker entgegen. Ich will nicht behaupten, in diesem Augenblick keine Furcht empfunden zu haben. Ich glaube, es war Gorgrams Präsenz, die mich dazu anstiftete, die Expedition noch einmal in den Feind zu führen. Doch als unsere Schläge an den Schilden der Schreckenswachen abprallten, als sie die Luft um uns herum vergifteten und Finnje Freitag, getroffen von einem vergifteten Pfeil, an meiner Seite fiel - da musste ich retten, was noch zu retten war und den Rückzug des Dämmersturms befehlen. Wir hatten keine Möglichkeit, ihre letzte Linie zu durchbrechen und es war töricht, überhaupt noch einmal den Angriff zu wagen. Das Licht sei dafür gepriesen, dass wir eine Katastrophe mit Rauchgranaten abwenden und uns in Sicherheit bringen konnten. Es war nun an den Frostwölfen, die Schriftkammern der Burg zu erreichen, was ihnen nach blutigen Kämpfen auch gelang. Ich will nicht unterschlagen, dass Gorgram wenig begeistert darüber schien, dass wir uns zurückzogen - doch auch sein Volk hält das Leben hoch und letztendlich, so hoffe ich, hatte er dafür Verständnis.
Geleitet von einigen Frostwölfen, die inzwischen durch die Hauptfporte des Bergfrieds gebrochen waren, bahnten wir uns erneut einen Weg durch die Korridore. Dort stießen wir auf viele gefallene Orcs, die selbst im Tod noch kämpfend wirkten und viele erschlagene, ganz und gar und mit gerechter Wut zerschmetterte Untote. Über den Untoten machten wir die schaurige Entdeckung, dass sie ihre Körper und Gliedmaßen, unter ihren dicken Rüstungen, mit Haut und Gesichtern getöteter Menschen überzogen hatten. Wir prüften viele der Schreckenswachen, doch keine trug das Antlitz von Alvas Bruder.
Im Erdgeschoss, in einer geräumten Vorratskammer, hatten die Frostwölfe ein Lazarett eingerichtet. Dieser Bereich der Burg war bereits vollständig von Feindkräften geräumt. Finnje erfuhr dort die Behandlung durch einen Orcschamanen des Frostwolfklans, der ihr das tödliche Gift mit urtümlichen Zauberstücken austrieb. Dazu errichtete er einen schlangenförmigen Götzen, um Wasser und Luft anzurufen, sodass ihr das Toxin aus dem Leib geschwemmt wurde. Ich weiß nicht, wie er dies tat - der Schamane - doch es rettete Finnje das Leben. Auch wir anderen erhielten notdürftige Versorgung. Ich musste Sir Godfreys Eifer an dieser Stelle hemmen, denn er war erpicht darauf, erneut in die Schlacht zu stürmen. Doch unser Kampf war gelaufen. Der Schmerz setzte ein. Vom Lazarett aus lauschten wir den letzten Kämpfen in der Burg. Im Hof gab es Erschütterungen. Nach mehreren Stunden hatten sich die letzten Schreckenswachen im Festsaal der Burg verschanzt, wo sie nun träge, aber beharrlich, zerschlagen wurden. Wir erhielten indes die Anweisung, das Lazerett zu verlassen und uns ins Belagerungslager zurückzuziehen.
Wir schleppten uns zum Hof hinaus, wo wir auf die Überreste stinkender, halbverschmorter Fleischberge stießen - grässliche Monstrositäten aus zusammengenähtem Gewebe, verschlauchten Innereien und weiteren Dingen, die ich hier nicht bildlich beschreiben mag, da mich der bloße Gedanke anwidert. Das Ungeheuer, das hier vernichtet wurde, muss wenigstens vier Meter und vier Meter breit gewesen sein. Ob der herumliegenden Fetzen kann ich das aber nur schätzen. Drumherum kampierten Orcs und Grenadiere. Als Alva die Fleischklumpen erkundete, zeigte sich die grausige Wahrheit. Sie erkannte die Gesichtszüge ihres Bruders - zweifelsfrei ob seiner bestimmten Merkmale - fleischlos in eine der Abscheulichkeiten hineingewoben. Die Untoten hatten die Garnison nicht bloß abgeschlachtet, sondern jeden auf der Burg in Baustoffe ihrer widernatürlichen Teufeleien verwandelt. Alva trug die Erkenntnis, wie mir scheint, mit besonderer Fassung. Ich für meinen Teil stöhnte im Geiste ob dieses Ausgangs. Wir mühten alles zusammen, um den garstigen Fleischklumpen zu verbrennen. Möge das Licht dem Herrn Caval Lairnaugh den Weg ins nächste Leben weisen.
Leierburg fiel in der darauffolgenden halben Stunde vollständig an den Frostwolfklan und das 22. Grenadierregiment für das dieser Sieg gleichzeitig das Ende des Krieges und die baldige Heimkehr bedeutete. Der Anführer der Untoten - ich sah es nur von Weitem - wurde vor Rashka geführt und hingerichtet. Mit seinem Todesschrei beschwor er noch einmal seine Treue zur Dunklen Fürstin. Soll er in der Hölle braten. Die Allianztruppen waren zugleich damit beschäftigt, das Schriftgut der Burg zu bergen, das nicht von den Frostwölfen verwüstet wurde. Sie trugen stapelweise Pergament, Papier und hautbeschriebene Grässlichkeiten aus der Festung. Alva konnte in Erfahrung bringen, dass das meiste Schriftgut nach Sturmwind überführt wird. Man gab ihr sogar zögerlich eine Adresse, bei der sie den Versuch unternehmen könne, Erkundigungen über das genauere Schicksal ihres Bruders (so es denn in den Papieren dokumentiert wurde) zu finden. Vielleicht hat der Grenadiershauptmann aber auch einfach nur versucht, sie abzuwimmeln.
Nachdem wir uns einige Tage erholt hatten, verabschiedeten wir uns würdevoll von der Streitmacht, vom Frostwolfklan und besonders von Gorgram. Man begegnete uns mit Respekt - wir haben Seite an Seite gekämpft. Es versteht sich, dass wir aber auch nicht als Helden gefeiert wurden. Unkluge Entscheidungen aber auch harsche Umstände hatten dazu geführt, dass die Expedition nicht länger kampftauglich war. Ich beschloss also, sie zu beenden. Auch, da der Verbleib von Alvas Bruder ausreichend geklärt war und eine Weiterreise gen Furtmannshafen wenig lohnenswert erschien. Wir zogen ab und folgten den Pfaden, über die wir gekommen waren.
Vor Zitzenwalde, wo der Waldbrand gewütet hatte, lauerten uns einige alteracsche Wegelagerer auf. Es handelte sich um die Überlebenden des Ortes, denn er war von den Flammen fast gänzlich verschlungen worden. Sie hatten Hunger und harrten der Güter der Vorbeireisenden. Es gelang uns, sie zu überzeugen, uns nach Rotschreckstatt zu folgen. Dort fehlten nun die Lordaeroner und ich war sicher, man würde sie dort gerne willkommen heißen. Wir versprachen außerdem, die Zitzenwaldener auf der Reise zu beschützen. Tatsächlich ergab sich hierfür eine Notwendigkeit, denn ein altes Übel warf seinen Schatten voraus, da wir die Peterbrücke erreichten. Rachsüchtig präsentierte sich am anderen Ende der untote Totenbeschwörer, der uns auf dem Weg gen Leierburg so übel zugesetzt hatte. Die armen Zitzenwaldener waren voller Furcht, da sie das Madenkleid und die grässliche Axt des Wiedergängers erblickten. Und wir waren in einer derartigen Verfassung, dass wir nur noch ein tüchtiges Reitpferd besaßen und kaum einen Streiter, der zum Waffengang noch in der Lage war. Bis auf Sir Joven Godfrey. Die Zeit war gekommen, da er die Schmach des Rückzugs begleichen und Rache für sein getötetes Pferd nehmen konnte. Ich ließ ihn im dämmersturmschen Namen gegen den finsteren Reiter antreten. Im Tjost, auf Leben und Tod. Das mag eine blumige Fügung sein, in der Tat, doch sah ich keinen anderen Ausweg denn diesen. Sir Godfrey nahm seine Pflicht an, gürtete sich zum Waffengang, sprach ein Stoßgebet ans Licht und forderte den Untoten heraus, der sich lachend auf den Lanzenritt einließ. Im stürmenden Galopp drängten nun beide aufeinander. Der Untote begann, vom Sattel seines skelettierten Albtraums, irgendeine Scheußlichkeit zu wirken. Doch er unterschätzte das ritterliche Können Sir Godfreys, der schon weit genug vorgeprescht war, dass die Lanze den Untoten durchbohrte, aus dem Sattel hob und hunderte Meter in die Tiefe und in sein zerschmetterndes Ende stürzen ließ. Sein Schlachtross stürzte reiterlos hinterher und noch lange hallte der Aufschlag durch die Klamm. Ein heldenhafter Kampf, den der Dämmersturm nicht ungerühmt lassen darf.
Tage später erreichten wir endlich Rotschreckstatt, wo Frau von Rosteburgs Partei inzwischen die vollständige Verfügungsgewalt übernommen hatte. Die gefallenen Ratsherren werden in gewichtiger Erinnerung gehalten – so als hätten sie ruhmreich gekämpft. Gewiss wollten sie das auch. Die Heimkehrer, die wir hatten ziehen lassen, halten sich an die Geschichte ihres verlustreichen Kampfes, und so weiter, weswegen wir nichts von ihnen zu befürchten hatten. Vermutlich fürchten sie eher, jemand könne ihre Geschichte eines Tages hinterfragen. Jedenfalls stimmte es tatsächlich: Die Stadt hat ob der abgezogenen Lordaeroner einen großen Mangel an Arbeitskräften. Die Überlebenden aus Zitzenwalde fanden also ein dankbares neues Heim und rasch neue Arbeit. Nach kurzem Gespräch mit Frau von Rosteburg und einer längeren Genesungsphase, in der wir müde in Rotschreckstatts besseren Gasthäusern ausharrten, zogen wir wieder durch das dalaransche Land ins Nordwestgefälle, nach Gorheim und ich konnte diese leidvolle Expedition endlich beenden.
Abschlussbemerkung: Ich will nicht sagen, dass wir keinen Erfolg hatten. Der Handelsvertrag mit Rotschreckstatt wird dem Dämmersturm und dem ganzen Nordwestgefälle regelmäßige Erträge einbringen. Und auch wenn mir die Herangehensweise, die ihn erwirkt hat, sehr zuwider ist – Menschen auf diese Weise abzuschlachten – kann ich nicht leugnen, dass wir in Sachen Diplomatie, Gebietsaufklärung und dem Kennenlernen neuer, uns nun sehr wohl zugeneigter Gruppierungen durchaus siegreich waren. Auf dem Schlachtfeld dagegen habe ich mir viele Fehler erlaubt, die ich bereits hinreichend ausgebreitet habe. Derartige Rückschläge wird es in Zukunft nicht mehr geben. Diesen Fehlern zum Trotz leisteten alle Streitkräfte pflichtbewusst ihren Dienst. Alva, die in Rotschreckstatt ihre hohe Herkunft ausspielte und maßgeblich zum Erwirken der Handelsbeziehungen beitrug, ihre Rolle redlich spielend, verdient mindestens die Sichel der verkehrten Sicht. Ihre Hingabe, über die verstörende Erkenntnis um den Tod ihres Bruders hinaus, ist endlich mit dem Eid des Dämmersturms zu würdigen. Fräulein Knallfix, die das vernichtende Attentat auf die perenoldschen Truppen von Rotschreckstatt vorbereitete und darüber eine ganze Streitmacht ausradierte, verdient die Silberaxt. Ich bitte außerdem darum, Fräulein Knallfix zur Mitläuferin zur befördern und ihr einen Teil der Vergütung für den Verlust ihres Armes auszuzahlen. Sie hat sich diesen Bonus redlich verdient, auch wenn sie den Eid noch nicht abgelegt hat. Sir Joven Godfrey, der zweimal ungeahnten Heldenmut bewies und trotz kleinerer Meinungsverschiedenheiten treu an unserer Seite stand, hat für die Vernichtung des Exekutors in Leierburg und für den Sieg über den Totenbeschwörer den Rubinschädel verdient. Ich empfehle außerdem seine Beförderung. Finnje Freitag sollte mit der Siegmarke ausgezeichnet werden, denn ihr aufopferungsvoller Dienst, ihr wachsames Auge und ihre herausragenden Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld haben maßgeblich dazu beigetragen, die besagten Erfolge einzufahren. Abbas ist ebenfalls mit der Siegmarke auszuzeichnen, da es ihm gelang, das Attentat auf Herrn Frottescheier durchzuführen, ohne irgendeine Spur in unsere Richtung zu lenken. Ferner auch deshalb, da Frottescheier sich im Zweikampf durchaus zu wehren wusste. Ohne derart begabte Expeditionstruppen hätte ich nicht vermocht, zu erreichen, was erreicht wurde – und wäre meine Erfahrung größer, mein Hochmut geringer, so hätten wir auch darüber hinaus Ruhm für den Dämmersturm gewonnen, in Leierburg und vielleicht sogar in Furtmannshafen. Ich übergebe das Urteil, hinsichtlich meiner Verfehlungen, demütig ins Verfügen des Kommandanten.
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Feritan Grauschmied, Eidträger des Dämmersturms
Sold
Feritan Grauschmied: 50 Goldstücke, 30 Marken (Anmerkung: Der Kommandant verlieh Grauschmied eine Siegmarke für die Anführerschaft der Expedition.)
Finnje Freitag: 50 Goldstücke, 30 Marken, Siegmarke
Alva Lairnaugh: 34 Goldstücke, 25 Marken, Sichel der verkehrten Sicht, Beförderung zur Eidträgerin
Twankly Knallfix: 2 Goldstücke + 200 Goldstücke (die Hälfte für den Verlust eines Armes), 20 Marken, Silberaxt, Beförderung zur Mitläuferin
Sir Joven Godfrey: 2 Goldstücke, 20 Marken, Rubinschädel, Beförderung zum Mitläufer
Abbas: 4 Goldstücke, 25 Marken, Siegmarke
Jason Moor:4 Goldstücke, 25 Marken |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Di Feb 23, 2021 5:52 pm | |
| - Finnje schrieb:
- Bericht: Kopfgeld auf Fliedernacken
Teilnehmer: Merle Moorlicht, Sophie, I'khyn, Flint Bannfeuer
Ergebnis: Erfolgreich
Verlauf: Wir trafen uns vor den Toren Sturmwind. Da Sophie deutlich bekundet hat für die Führung des Auftrags ungeeignet zu sein, fiel mir diese Aufgabe zu.
Zunächst begaben wir uns nach Goldhain, um Erkundigungen über den Überfall einzuholen. Wir haben herausgefunden, dass der Gesuchte ein begehrtes Ziel ist, dem unter anderem die Forstrotte, ein bunter Zusammenschluss hiesiger Söldner, auf den Fersen sei. Sie wurden im Wald nicht fündig und haben sich gen Osten aufgemacht, um Fliedernacken nachzusetzen. Der Bestohlene, Kuchgar sein Name, konnte Fliedernacken beschreiben und ließ uns außerdem wissen, dass er nebst seines Karrens auch sein treues Pferd Otto gestohlen hat. Nach dem Überfall bewegte sich Fliedernacken gen Goldhain, hat den Ort aber nie erreicht.
Noch vor Ort kam es zu einer kleinen Auseinandersetzung mit der Forstrotte, bei der Flint und I'khyn sich gegen ihre Schläger behauptet hätten, hätte ich keine anwesende Wache eingeschaltet, die rechtzeitig für Ruhe sorgte - es hätte unserem Auftrag nicht geholfen, es mit den Söldnern zur Eskalation kommen zu lassen.
Flint zog sich eine Lebensmittelvergiftung zu und da sein Zustand es ihm nicht erlaubte, den Auftritt weiter zu begleiten, verblieb er in Goldhain.
Mit mehr Fragen als Antworten im Gepäck machten wir uns gen Osten auf und erreichten nach einem längeren Marsch am See hinter Goldhain den Ort des Überfalls. Auf einen vorherigen Rat eines Jägers aus Goldhain lag es nah, dass sich Fliedernacken mit der Beute versteckt hält, der Jäger mutmaßte, dass er sich in einer Mine verschanzt haben könnte. Dorthin führten auch die Wagenspuren, die wir ausmachen konnten.
Sophie und ich erreichten einen alten Minenschacht und beobachteten zwei Gestalten, eine hielt sich in den Büschen versteckt, die andere auf einer Anhöhe über der Mine. Während wir noch nicht wussten, wer sich in den Büschen versteckt hielt deuchte uns, dass die andere Person ein Kopfgeldjäger aus Westfall war, der Fliedernacken auflauerte. Fliedernacken muss ein paar Leute in Westfall derart verkrätzt haben, dass man es für besser hielt, ihn zu beseitigen. Es war für uns kein großes Hindernis, ihn aus dem Weg zu räumen.
Im Mineneingang lag ein Toter, er schien nicht mehr Besitz als ein Landstreicher zu haben. Sophie und ich ließen ihn liegen und begaben uns in die Mine. Dort stießen wir auf eine von Fliedernacken gelegte Falle, die uns zum Glück wenig zusetzen konnte. Tief im Minenschacht fanden wir ihn schließlich und in der Dunkelheit entbrannte ein Kampf, bei dem sich Fliedernacken mithilfe seiner Schussfeuerwaffen gegen uns zur Wehr setzte. Doch es war für ihn vergeblich. Bedauerlicherweise fiel er unseren Angriffen zum Opfer, sodass wir ihn nicht lebendig ausliefern konnten. Balsam war hingegen, dass sowohl die gestohlene Ware als auch das treue Pferd Otto vor Ort waren. Sophie kümmerte sich um das Pferd und wir führten es mit dem Karren aus der Mine. Vor dem Eingang wurden wir bereits erwartet, ein Kopfgeldjäger aus Mondbruch in Westfall, der Bruderschaft angehörig, machte uns seine Aufwartung und erzählte unter anderem, dass der andere Tote, eine Schwarzkappe, ihm seinen Auftrag erschwerte. Wir kamen ins Gespräch und als wir just dabei waren, die Bedingungen für einen friedlichen Verlauf zu unser beider Gunsten zu bestimmen, wurden wir unterbrochen: Die Forstrotte unter dem Kommando von Hauptmann Rübenwald erreichte den Ort des Geschehens und der Kopfgeldjäger floh. Ungewillt, eine Auseinandersetzung mit der Forstrotte zu bestreiten blieb mir nichts anderes übrig, als mit ihnen zu verhandeln und dabei im Hinterkopf zu behalten, dass eine friedliche Lösung im Interesse aller sei. Die Forstrotte mag für den Dämmersturm ein zarter Konkurrent im Wald von Elwynn sein, doch lag hierin auch die Möglichkeit, ein Band zu ihnen zu knüpfen. Sie haben sich rund um Goldhain einen Namen gemacht und obwohl sie eine bunt zusammengewürfelte Truppe sind, scheinen sie eine gewisse Beliebtheit beim Volk zu haben. Den Dämmersturm als Aggressor auftreten zu lassen war somit nicht mein Ziel.
Nach langer Diskussion einigten wir uns darauf, das Kopfgeld zu teilen. Ein Wehmutstropfen für mich, hatten Sophie und ich doch den größten Teil der Arbeit erledigt. Doch es nutzte nichts. Die Bedingungen wurden besiegelt und gemeinsam begaben wir uns zurück nach Goldhain, wo der Hauptmann zum Frühstück lud. Auf dem Rückweg tauschten wir den ausgestellten Schuldschein gegen zwanzig Gold vom Kopfgeld und beendeten den Auftrag.
Die Beziehungen zur Forstrotte lassen sich ausbauen. Hauptmann Rübenwald dürfte mich in guter Erinnerung behalten haben, mein Name kann bei künftigen Zusammentreffen bedenkenlos genannt werden.
Anmerkungen: Alle Beteiligten arbeiteten zielgerichtet. Es ist nicht Flints Verschulden, den Auftrag nicht bis zum Ende begleitet zu haben und ich bin froh, dass er genesen ist. Sophies Arbeit war vorbildlich. Sie mag es nicht so sehen, doch auch in ihr steckt eine gute Söldnerin, die Aufträge wird anführen können.
Sold Flint Bannfeuer: 1 Gold, 5 Marken I'khyn: 4 Gold, 5 Marken Sophie: 4 Gold, 10 Marken Merle Moorlicht: 4 Gold, 10 Marken
Dem Sturm entgegen! Merle Moorlicht - Orodaro schrieb:
- Finnje schrieb:
- An den Rat von Alterszapfen
Verehrte Ratsmitglieder von Alterszapfen,
um den finanziellen Aufwand des Kalimdor-Feldzug unseres Kommandanten auszugleichen beauftrage ich euch damit, unseren Safranbestand, der sich im Lagerhaus von Sturmwind befindet, so schnell und gewinnbringend wie möglich zu veräußern.
Auszug aus der Bestandsliste des Lagerhauses in Sturmwind: Safran: 20 Zentner (20 Säcke: 10 mit Fäden, 10 mit Pulver) gekauft für: 2761 Goldstücke
Gutes Gelingen und dem Sturm entgegen! Sturmwächterin Viktorie Goldschild
[NSC-Bericht]
Sehr verehrte, hochwürdige und allerseits schöne Frau Sturmwächterin,
wir vermelden mit großem Stolz den Verkauf von 20 Säcken Safran im alteracschen Nordwestgefälle. Wir haben uns gleich zu Beginn, nach gemeinsamer Beratung, von der Idee verabschiedet, diese große Menge an einen einzelnen Abnehmer in Übersee zu verkaufen. Hohe Nettorendite wären dahingehend nur zustande gekommen, wenn wir bereits im Vorfeld über die nötigen Kontakte verfügt hätten. Solche Kontakte erfordern jedoch ein geraumes Vorab-Investment, das dem Anlass des raschen Verkaufes nicht gerecht geworden wäre. Kurzum befanden wir es für sinnvoll, den großen Bestand in zahlreiche kleinere Lieferungen zu partikulieren, die wir kraft einiger Unterhändler, welche wir aus Tagelöhnern und Mitläufern in Alterszapfen rekrutierten, im gesamten Umland an den Mann (und die Frau) brachten.
Nach den Erfolgen des Schatzmeisters bei der Etablierung einer Kaffeeverbindung nach Alterac, der bereits vielerorts gerne getrunken wird, interessieren sich die Menschen des Nordwestgefälles sehr für ausländische Waren. Unsere Unterhändler berichteten, dass sie vor allem in Gorheim, Markstadt und Aiden geraume Gewinne einfuhren. Doch auch unter den Blauröcken in Tobiasstadt gab es Kundschaft, die ihre Feldrationen zu veredeln gedachte, indem sie ihre Kriegsbeute mit uns tauschte. Unsere Unterhändler handelten vortrefflich und bis auf einen nicht weiter erheblichen Vorfalls mit einem gnollischen Tagelöhner und einem dörflingschen Hirten (beide sind inzwischen wieder wohlauf), kam es zu keinen Komplikationen. Wir wollen Euch eine kurze Übersicht vermitteln. Die genauere Buchführung findet sich im Anhang.
Einnahmen
Markstadt: 1.013 Goldstücke Lordamm: 25 Goldstücke Pökelheim: 13 Goldstücke Karpfenfang: 1 Goldstück (wir glauben, dem Schatzmeister schmeckte es nicht) Neuingen: 10 Goldstücke Erwins Ruh: 3 Goldstücke Alterszapfen: 76 Goldstücke Dörflingen: 11 Goldstücke Aiden: 416 Goldstücke Weißhaupt: 240 Goldstücke Stahlkamm: 130 Goldstücke Lichtnah: 206 Goldstücke Höhlingen: 7 Goldstücke Straßenwald: 10 Goldstücke Talstadt: 4 Goldstücke Legdenstein: 20 Goldstücke Perenoldhügel: 8 Goldstücke Gorheim: 860 Goldstücke Kupferdorf: 14 Goldstücke Tobiasstadt: 40 Goldstücke Armee der Allianz: 376 Goldstücke
Gesamteinnahmen: 3.393 Goldstücke
Ausgaben
Sold und Provision: 400 Goldstücke
Gewinn
Gold für die Schatzkammer des Dämmersturms: 2.893 Goldstücke
Das Gold wurde mit besten Empfehlungen der eingesetzten Kräfte nach Eisenschmiede übersandt. [Es folgt eine lange Auflistung der beteiligten Tagelöhner, Mitläufer, sowie der genauen Besoldung, die an eine statutentreue Provision geknüpft ist. Der Rat selbst hat sich ebenfalls fürstlich entlohnt.]
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge.
Der Rat von Alterszapfen Bosco Bolzenschuss Jekk Nappler Jamal ibn Marask Titt Wumpe - Orodaro schrieb:
Der Zitronenfrieden
Unmittelbar nach der Sechzehnten Zusammenkunft, die deshalb verkürzt stattfand und sich vornehmlich auf die Auszeichnung der Helden wider Marschall und Drachenhund und die Ernennung meiner Wenigkeit zum Rottenmeister des Dämmersturms - von Gnaden der Sturmwächterin, die unseren Kommandanten vertritt - beschränkte, ereilte eine rasch hochköchelnde Krise das Nordwestgefälle. Schon seit annähernd zwei Jahren kampierte eine Streitmacht der Allianz unter Feldmarschall Reifer im östlich des Nordwestgefälle gelegenen Gudrunsheim. Ursprünglich hatte sie die Aufgabe, auf die Verlassenen in Lordaeron vorzustoßen und dabei alteracsche Marschrouten zu erschließen. Das Nordwestgefälle jedoch verwehrte der Allianz in Sorge um seine Unabhängigkeit die bedingungslosen militärischen Zugangsrechte. Es forderte hohe Goldsummen und politische Zugeständnisse, die allesamt von Seiten der Allianz ausgeschlagen wurden. So belief es sich während des Vierten Krieges/Blutkrieges auf eine lange Pattsituation, in der Feldmarschall Reifer mit dem sogenannten König Paul (von Gudrunsheim) paktierte, jedoch keine Versuche unternahm, auf das Nordwestgefälle vorzustoßen. Stattdessen waren es vornehmlich Erfolge von eigenständigen Kampfverbänden aus Gilneas, die in Lordaeron militärische Erfolge gegen die Allianz verzeichneten und strategisch wichtige Insel Fenris eroberten. Reifers Verbleib in Gudrunsheim wurde für den Kriegserfolg obsolet - nicht aber für den Einfluss von Sturmwind nördlich des Thoradinwalls.
Reifers Verhalten änderte sich nun schlagartig, indem sowohl die Heerscharen des sogenannten König Pauls als auch seine (weitaus größere) Allianzstreitmacht durch die tauenden Sümpfe gegen Alterszapfen zog. Die so drohende Eskalation forderte die Mobilmachung des gesamten verfügbaren Dämmersturms für sich ein.
Binnen weniger Tage wurden alle Truppen mit Sack und Pack nach Alterszapfen versetzt. Ein Generalstab aus Sturmwächterin Viktorie Goldschild, Häuptling Muhbrag, dem Rat von Alterszapfen, dem Hüter der Ländereien Hendrick Heineken sowie mir, Rottenmeister Feritan Grauschmied, wurde aufgestellt, um einen denkbaren Schlachtplan zu entwickeln. Die anderen Mächte des Nordwestgefälles beziehungsweise des Eidgenössischen Rates, die nicht zum Dämmersturm gehören, konnten zwar rechtzeitig über die Lage unterrichtet werden, wären jedoch nicht schnell genug vor Ort gewesen, um zum Kampfgeschehen beizutragen. Diesen Bewegungen entgegen war es das Ziel der Sturmwächterin, die Allianz mit einer möglichst streitbaren Drohkulisse am gewaltsamen Vorstoß ins Nordwestgefälle zu hindern und eilige Notverhandlungen einzuleiten, die eine militärische Konfrontation zwischen Dämmersturm und Allianz verhindern sollten. Als Unterhändler für dieses Unternehmen wurde die Rotte Grauschmied erwählt, die von Alterszapfen aus dem Heereszug der Allianz entgegenmarschierte.
Bei unserem Vorstoß durch das östlich von Alterszapfen gelegene Marschland kam es zu einem Hinterhalt durch nicht näher identifizierbare Worgen. Wir konnten die Kreaturen tapfer zurückschlagen. Leider verhinderte ein überschwänglicher Zauber von Mitläufer Konstantin Maroy, einen der Angreifer am Leben zu lassen. Der Überfall aus dem Nebel gibt Rätsel auf. Östlich von Alterszapfen gibt es normalerweise keine Worgen. Ich vermute jedoch stark und ließ mir dies auch von anderen Würdenträgern des Dämmersturms bestätigen, dass die Gilneer geheimdienstliche Versuche unternahmen, um eine militärische Eskalation zwischen Reifer und Dämmersturm zu provozieren. Das hätte beide Kräfte abgerieben und den Einfluss Graumähnes am Lordamersee weiter gestärkt. Zuvor hatten die Worgen einen gnollischen Tagelöhner namens Wuffelz Rafftatz getötet, der als vorgelagerter Späher diente. Sein Tod wurde gerächt. Doch es sollte unvergessen bleiben, dass Gilneas den Dämmersturm angegriffen hat. Die Rotte Grauschmied erreichte die Vorhut der Allianzstreitmacht friedlich, indem sie einen ausgeschwärmten Greifenreiter auf sich aufmerksam machte. Der Wunsch nach Verhandlung wurde deutlich mitgeteilt. Daraufhin rückte Reifers Führungsstab mitsamt dem sogenannten König Paul aus, um uns zu begegnen.
Da meine frisch aufgestellte Rotte (einschließlich Fräulein Knallfix, die mir zusätzlich zur Seite gestellt wurde) viele verschiedene Völkzugehörigkeiten vereinte, kam mir im Vorhinein die Idee, die einzelnen Mitglieder als Botschafter ihres jeweiligen Herkunftslandes auftreten zu lassen. Davon versprach ich mir, der Allianz gegenüber den Eindruck hinfortzufegen, es handle sich bei den Vertretern des Nordwestgefälles um rückständige, alteracsche Bergbewohner. Ferner sollte sich dem Feldmarschall die Allianz spiegeln, indem wir möglichst viele ihrer unterschiedlichen Angehörigen aufführten. So ernannte ich kurzerhand alle Beteiligten für die Dauer des Einsatzes zu dämmersturm-grauschmiedschen Botschaftern. Alva Lairnaugh kam die Vertretung von Alterac zu, Sir Joven Godfrey stand für Gilneas ein, Finnje Freitag war unsere Lordaeronerin, Konstantin Maroy vertrat Dalaran, Fräulein Knallfix Gnomeregan und meine Wenigkeit das schöne Sturmwindreich. Ich erteilte die Weisung an alle, sich in der Manier ihrer jeweiligen Rolle zu gebärden und frei zu sprechen, so es zur gewinnträchtigen Beilegung des drohenden Konflikts beiträgt.
Reifer erreichte uns, hoch zu Ross und von durchaus beeindruckender Gestalt. Sein Gefolge war nicht minder beeindruckend angerichtet und vorerst übernahm einer seiner Berater die Funktion des Verhandlungsführers. Dadurch erschien uns Feldmarschall Reifer, seiner Anwesenheit zum Trotz, geradezu unerreichbar. Er sprach kein Wort. Die Rotte Grauschmied aber spielte ihr Spiel mit großer Finesse, wie ich hier lobend erklären muss. Alva, als Alteracerin, eröffnete den Raum der Verhandlung (sehr treffend, wo wir uns doch in Alterac befanden!) und baute auf ihren Erfolgen in Rotschreckstatt auf, indem sie durchaus der Etikette entsprechend alle dämmersturmschen Verhandlungsführer gekonnt ankündigte, titulierte und in Szene setzte. Es ist auch ihr zu verdanken, dass wir von Vornherein ernst genommen wurden. Danach hielt sie sich zurück, was unweigerlich dem Hochmut aller Beteiligten schmeichelte, die sich auf dem Boden ihres gescheiterten Königreiches unterhielten. Reifers Führungsstab (in dem sich untergeordnet auch König Paul befand) unterrichtete uns über den bis hierhin unklaren Grund des plötzlichen Aufbruchs gen Nordwestgefälle. Der Kult der Verdammten zöge ein riesiges Heer zusammen, das von Osten drohe, Gudrunsheim und weite Teile des alteracschen Nordens mit allerlei untoten Abscheulichkeiten zu überrennen. Wissend, dass dieser Ansturm nicht oder nur unter großen Verlusten aufgehalten werden könnte, beschloss Feldmarschall Reifer seine Armee sowie das Volk von Gudrunsheim (mitsamt ihrem sogenannten König) nach Westen ins Nordwestgefälle zu führen. Auch, um dort eine gemeinsame Verteidigung mit dem Eidgenössischen Rat (dem Bund, dem auch der Dämmersturm angehört) zu organisieren.
Ich will hier nicht auf alle Entgegenungen, Vorschläge und das Für und Wider eingehen, das während der danach einsetzenden Verhandlungen stattfand. Es wurden sowohl kluge Vorschläge von beiden Seiten vorgetragen, als auch diplomatische Vorstöße unternommen, die zum Scheitern verurteilt waren. Es fiel nicht zuletzt ein großes Misstrauen in die Verhandlungen ein, dass all dies auch eine Täuschung sein könne, um Zugang zum Nordwestgefälle zu erhalten. Ist der Blaurock erstmal im Gefälle, werde man ihn nicht mehr los. Diese Dinge und einige weitere wurden angenommen, zumal Reifer nach wie vor nicht bereit (oder nicht in der Lage) war, die hohen Goldforderungen des Nordwestgefälles für Kost, Logis und den gemeinsamen Kampf gegen die Untoten zu zahlen. Ich will hervorheben, dass Sir Godfrey besonders harsch argumentierte, was uns dahingehend zugute kam, unsere Drohkulisse aufrechtzuerhalten. Wenngleich allen Beteiligten bekannt war, dass die Allianz unsere Stellung in Alterszapfen hätte durchbrechen können, standen große Verluste im Raum, die einen Kampf gegen die Untoten erschwert hätten und überhaupt schwer zu verantworten gewesen wären. Ich hätte gerne, auch mit Blick auf den großen Makroplan unseres Kommandanten, maßgeblich auf der Forderung nach Gold und vertraglich gesetzter Unabhängigkeit beharrt. Allerdings hatte Reifer keinen schlechten Schritt getan, da er uns derart unter Druck setzte. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte den Süden die Kunde erreicht, dass er offene Feinde der Allianz beherbergt. Ganz zu schweigen von den Statuten, die mir ein gewisses Entgegenkommen vorschrieben. Ich sah mich also gezwungen, was wenig damit zu tun haben soll, dass ich selbst in Sturmwind aufgewachsen bin, von unserer harten Linie abzukehren und eigenständig gegen die bisherigen Beschlüsse des Eidgenössischen Rates wohlwollendere Vorschläge zu unterbreiten.
Reifer indes kam, da er das skurrile Angebot von Fräulein Knallfix auf ein Zitronenbonbon annahm, den Sorgen des Nordwestgefälles um seine Unabhängigkeit entgegen. Er offenbarte (zumindest dem Anschein nach) durchsichtig den Wunsch der Allianz, die volle Kontrolle auf das Gebiet auszuüben und seine Lage, im Süden nicht verkünden zu können, sich unter die Fuchtel alteracscher Kriegsherren gestellt zu haben. Er verstünde aber gleichzeitig, dass das Nordwestgefälle sich nicht einfach in die Allianz eingliedern lassen könnte. Daher machte er das Angebot, dass der Eidgenössische Rat dahingehend zu reformieren sei, dass er einen einzelnen, gleichberechtigten Platz für einen Vertreter der Allianz böte. So hätten die ansässigen Mächte jederzeit die Möglichkeit, den Einfluss der Allianz zu überstimmen. Kurzum: Das Nordwestgefälle solle nicht in der Allianz aufgehen, sondern die Allianz im Nordwestgefälle. Er verglich diesen Vorschlag mit einer Zitrone, in die nun zu beißen sei - von beiden Seiten aus - um zu einer friedlichen Lösung zu finden. Wir ließen uns davon überzeugen, wogen den Zusammenhang aber mit neuen Forderungen und Einschränkungen auf. Die Allianz und die Gudrunsheimer erhielten vorerst nur Zugangsrechte bis nach Tobiasstadt, wo sie ihr Lager aufschlagen sollten. Als vom Eidgenössischen Rat (in Gestalt des Tobiasstädtischen Rates) gemeinsam regierte Stadt erschien mir das ohnehin als besonders angemessen. Weitere Vorstöße seien mit dem Eidgenössischen Rat zu besprechen, zu dem ein Mitglied der Allianz erst stoßen könne, nachdem gemeinsam dem Ansturm der Untoten getrotzt wurde. Auch der Wunsch auf Siedlungsgebiete für die Gudrunsheimer wurde zunächst ausgeklammert. Durch Freitags und Godfreys Bestrebungen sollte die Allianzstreitmacht außerdem ihre fünf großen Geschütze an den Dämmersturm abtreten und Truppen im Umgang mit ihnen unterweisen. Auf der anderen Seite wurde Reifers Truppen und den Gudrunsheimern eine sichere Nahrungsmittelversorgung versprochen. Nach reiflicher (man verzeihe mir diesen Schalk) Überlegung, willigte der Feldmarschall ein und der durch das Bonbon der Knallfix getaufte Frieden, der Zitronenfrieden, war gemachte Sache.
Danach wurde Alterszapfen über die Bedingungen informiert. Die Sturmwächterin segnete den Vertrag ab, es kam zur Unterzeichnung und die Allianz marschiert mitsamt Gudrunsheim bis nach Tobiasstadt, wo die Fremden zwar nicht mit Begeisterung aber auch nicht mit offener Feindseligkeit empfangen wurden. Die Tobiasstädter haben überdies ihre Erfahrung mit fremden Besatzern. Die in Alterszapfen aufmarschierten Truppen des Dämmersturms konnten wieder nach Hause gehen. Im dämmersturmschen Land, besonders in Alterszapfen wo in erster Linie Überläufer der Venture Company leben, witterten viele Händler die Möglichkeit, das eintreffende Kapital der Blauröcke für ihre Bestrebungen zu nutzen. Die Reaktionen fielen ansonsten jedoch weitreichend unterschiedlich aus, wie ich hier kurz zusammenfasse:
Die alteracschen Truppen des Dämmersturms begegneten den einrückenden Blaurocken missmutig. Alterac wurde einst von der Allianz zerstört und schon seit Jahrhunderten besteht eine gewisse Abneigung gegenüber den meisten anderen Reichen der Menschen. Es ist eine fast unlösbare Aufgabe, diese Wogen zu glätten. Ähnlich verhält es sich bei weiten Teilen der Landbevölkerung, obgleich zumindest auf dämmersturmschen Gebiet nicht die Gefahr von öffentlichem Aufruhr besteht. Man vertraut der Weisung des Dämmersturms. Markstadt und Andorhals Vergeltung begrüßten den Frieden mit der Allianz, besonders im Hinblick auf die Bedrohung durch die Untoten, für dessen Wahrheitsgehalt vieles spreche. Hans Fenri von Burg Stahlkamm, der sich immer dafür eingesetzt hatte, der Allianz entgegenzukommen, begrüßte ebenfalls den Ausgang der Situation. Aiden und Lichtnah beugten sich zähneknirschend den Geschehnisse, brachten aber große Empörung darüber zum Ausdruck, dass der Dämmersturm diese Beschlüsse eigenständig ohne Einbezug des Eidgenössischen Rates traf. Es ist möglich, dass sich hier noch ein unangenehmes Nachspiel anbahnt.
Inhalt des Vertrags in Kurzform
Der Zitronenfrieden
- Die Allianz bürgt für Gudrunsheim. Beide Fraktionen dürfen bis auf die Gebiete von Alterszapfen und Tobiasstadt vorrücken. Bei Tobiasstadt dürfen sie ein Lager aufschlagen. Alle weiteren territorialen Fragen werden nach der Schlacht gegen den Kult der Verdammten im Eidgenössischen Rat besprochen. - Der Allianz wird in Aussicht gestellt, zukünftig einen Abgeordneten in den Eidgenössischen Rat einbringen zu dürfen. - Das Nordwestgefälle wird gemeinsam mit der Allianz die Streitmacht des Kults der Verdammten bekämpfen, die von Osten droht. - Die Armee Feldmarschall Reifers sowie das Volk von Gudrunsheim erhalten bis zur Schlacht gegen den Kult der Verdammten Verpflegung. - Die Armee Feldmarschall Reifers muss fünf große Kanonen an den Dämmersturm abtreten und Truppen des Dämmersturms im Umgang mit ihnen unterweisen.
Abschließende Bemerkungen
Meine Rotte hat sich während ihres ersten Einsatzes sehr gut gemacht. Auch wenn er bis auf die Übergriffigkeiten der Gilneer keine Kampfhandlungen umfasste. Alle Mitglieder der Rotte bewiesen Verhandlungsgeschick (auf jeweils ihre Weise) und Einfallsreichtum. Ob der Wichtigkeit des Einsatzes empfehle ich alle Beteiligten für die Siegmarke.
Der Zitronenfrieden bezeichnet einen Wendepunkt in der nach außen gerichteten Haltung des Nordwestgefälles. Man könnte sagen, wir hätten Operation Entsetzlich, dem Makroplan des Kommandanten, nun schlussendlich eine Absage erteilt. Zwar wurde das Nordwestgefälle unter dem Eidgenössischen Rat geeint, doch der restlos gewinnbringende Verkauf von militärischen Zugangsrechten konnte nicht erzielt werden. Die Zeit wird zeigen, inwieweit das Nordwestgefälle seine Unabhängigkeit gegenüber der Allianz behaupten kann. Ich will mich darüber zuversichtlich geben. Es ist uns gelungen, wieder mit Sturmwind zu verhandeln. Möglicherweise entwickeln sich daraus ertragreiche Beziehungen, die dem Willen unseres Kommandanten, das Licht schütze ihn auf seinem Kreuzzug, gerecht werden. Hinsichtlich der inneren Lage im Land, ergeben sich neue Herausforderungen. Der Unmut darüber, dass Blauröcke die Grenze des Nordwestgefälles betreten haben, darf nicht anwachsen.
Ich verbleibe mit großem Dank und Beglückwünschungen für den Erfolg unserer Sturmwächterin, die eine friedliche Lösung des Konflikts zu veranlassen vermochte. Mögen Dämmersturm und Nordwestgefälle unter ihrer Weisung auch weiterhin erblühen.
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge!
Feritan Grauschmied Rottenmeister des Dämmersturms
Besoldung
Feritan Grauschmied: 300 Goldstücke, 40 Marken, Empfehlung für die Siegmarke
Finnje Freitag: 50 Goldstücke, 35 Marken, Empfehlung für die Siegmarke
Twankly Knallfix: 50 Goldstücke, 35 Marken, Empfehlung für die Siegmarke
Alva Lairnaugh: 50 Goldstücke, 35 Marken, Empfehlung für die Siegmarke
Sir Joven Godfrey: 4 Goldstücke, 30 Marken, Empfehlung für die Siegmarke
Konstantin Maroy: 4 Goldstücke, 30 Marken, Empfehlung für die Siegmarke - Tiny schrieb:
Bericht: Kirche der barmherzigen Dame Moria
Teilnehmer: Tiny, Joven, Konstantin
Ziel: Den Totenbeschwörer Lachsfeld erschlagen
Ergebnis: Gescheitert
Ausrüstung: Blendpulver, jeweils zwei Heiltränke und Gemische Verlauf: Im überaus einladenden Dunkelhain angekommen erfragten wir bei einem Mitglied der Nachtwache den Weg zum Zielort unseres Auftrags. Also packten wir unsere sieben Sachen, die wir ohnehin schon trugen und marschierten durch den Dämmerwald. Ein ordentlicher Marsch, gut für die Linie und die uns allzeit verfolgenden unheimlichen Geräusche und huschenden Schatten hinter jedem Baum, sorgten schlussendlich nur dafür, dass wir in Zukunft weitaus weniger schreckhaft sein werden.
Den bedrückenden Gefühlen zum Trotz erwies sich unser Weg zwar als weit - (Personen mit größeren Beinen mögen dies eventuell anders empfinden) -, aber durchaus sicher. Lediglich eine große Scheune am Wegesrand erwies sich als potentielle Gefahr. Aus ihrem Inneren drangen Geräusche, solcherart wie sie nur diese nichtganzsototen Toten erzeugen. Schnell wogen wir Optionen ab, da das Tor unter der Gewalt der Monstren zu brechen drohte. Anzünden - sie damit erlösen, aber eventuell die Gefahren es Umlandes anzuziehen? Sie kontrolliert durchbrechen lassen und erledigen? Oder, und dies war unsere Option, einen großen Karren vor die Tore zu schieben und diese damit zu stabilisieren. Sir Joven und Konstantin gelang dies, während ich die Toten im Inneren im Ohr behielt. Tore gesichert, Ressourcen gespart - der schaurige Waldmarsch wird fortgesetzt.
Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir ein Lager von Dämmerhainern und Argentumkreuzzüglern. Gesichert mit Palisaden und einem Graben. Ein Ort geschaffen um die umliegenden Straßen zu sichern. Bis zur Nacht und dem damit verbundenen Schlaf konnten wir noch erfragen in welcher Richtung sich die gesuchte Kirche befinden müsste. Daraufhin gab es etwas essbares und die kleine Gruppe wurde zur Schlafstatt befohlen.
Am nächsten Morgen - zumindest nach dem Schlaf - schickte ich Sir Joven und Konstantin aus. Der Ritter solle, wenn möglich, einen Führer durch den Wald auftreiben. Dies würde uns den, vermutlich überwachten, Weg zur Kirche ersparen können. Die Dämmerhainler konnten aber keinen Mann entbehren. Konstantin hingegen knüpfte Kontakt zu den Truppen des Kreuzzugs. Er erhielt das Angebot eines Segens - ein großer Vorteil angesichts unseres baldigen Feindes. Auch erhielten wir das Angebot im Lager zu verbleiben und einem baldigen Kampf anzuschließen. Sei dieser überstanden könnte man womöglich Kämpfer entbehren um uns zu begleiten. In Anbetracht unserer der Zeit, die Lachsfeld nutzen könne um noch mehr seiner Schergen zu erwecken und der Ungewissheit des Zeitpunktes wann genau jener Angriff im Lager erfolgen solle, nahmen wir dankend den Segen und setzten unsere Reise auf direktem Wege fort.
Es dauerte nicht lang da ereilte uns der erste Angriff. Ein verfallener alter Wagen und ein quietschendes Windrad sorgten für unsere Deckung. Vier dürre Skelette und acht schnelle Miniworgen. (Mir wurde mittlerweile zugetragen, dass dies wahrscheinliche rasende Ghule waren - Miniworgen passt aber definitiv besser). Der Kampf war zwar schnell aber nicht ohne Wunden geschlagen. Joven und Konstantin tranken jeweils einen Heiltrank.
Tiefer hinein in die Dunkelheit des Waldes. Und alsbald kamen die Umrisse einer Bezäunung in Sichtweite. In dem Verdacht, dies könne die gesuchte Kirche sein hielten wir Ausschau nach einem sicheren Ort, am besten hochgelegen, um uns einen Überblick zu verschaffen. Außerhalb der Friedhofsmauern auf der linken Seite des direkten Weges wurden wir in Form eines Hügels fündig.
Außerhalb der Kirche sammelten sich die Nichttoten. Ein Magier, drei Miniwor... - rasende Ghule, zwei stark gepanzerte Wachen an den Kirchentoren, sechs Bogenschützen und ein Dutzend faulige Wanderer.
Nahe der Kirche steht ein Baum, der durchaus ins marode Dachwerk führen könnte - riskant. Aber gute Kletterer hätten womöglich diesen Weg nehmen können. Wir planten anders:
In der Hoffnung der skelettartige Magier würde als eine Art Anker fungieren und zumindest ein paar der Biester mit in den endgültigen, wirklichen Tot reißen - sollte dieser zwingend als Erster fallen. Danach die sechs Bogenschützen. Auf dem Hügel wären wir vor den Nahkämpfern geschützter als auf den Feldern des Friedhofs. Und wir griffen an.
Konstantin gelang es den Magier sofort auszuschalten, aber die fixe Idee eines Ankers erwies sich als falsch. Er riss keinen anderen mit sich. Die Nichttoten setzten sich in Bewegung. So gut man vom Hügel zu sehen vermag - so gut wird man eben auch gesehen. Rasende Ghule erreichten schnell unsere Position, doch geschützt durch Höhe und Joven hielten wir sie in Schach. Die sechs Bogenschützen setzten uns zwar zu, doch erlagen auch sie unserer Magie und Feuerkraft. Dann brach die Tür der Kirche und ein Mann widerwärtiger Natur betrat das Schlachtfeld. Der gesuchte Beschwörer Lachsfeld. Wüst schimpfend beschloss er, dass er uns gerne seiner Sammlung hinzufügen würde. Übelriechende Zauber flogen über das Schlachtfeld und die beiden gepanzerten Wächter folgten ihm auf Schritt und Tritt. Und uns ging der Sprengstoff aus.
Während Sir Joven uns weiterhin die Ghule vom Leib hielt beschloss Konstantin in einer wagemütigen "Alles-oder-nichts"-Aktion dem Kampf ein sofortiges Ende zu bereiten und zauberte sich direkt neben Lachsfeld und seine Schergen um den Beschwörer schnell zu erledigen. Der Flammenzauber aber schlug fehl. Der Nekromant entzog sich meiner Reichweite, und gänzlich ohne Sprengstoff suchte ich die Flucht nach Vorn. Ich gab die Stellung am Hügel auf und verschanzte mich hinter der Friedhofsmauer. Szmklrgl und das Gewehr konnten den Nichtoten von dort besser zusetzen, und schlussendlich wollte ich in Ansturmreichweite gelangen. Doch Lachsfeld verbarg sich in einem Pulk aus Wandlern und seinen Leibwächtern. Konstantin gelang das Unmögliche, und er konnte sich, zwar schwer verletzt aber lebend, wieder zurückzaubern. Obwohl die Friedhofsmauer mich, als Gnom, gut verbarg fand mich doch ein Zauber der schlimmer roch als alles andere. Es gab keine Rüstung, keinen Schutz und alles wurde dunkel.
Der Kampf ging ohne mich weiter. Magier Konstantin setzte mich während unserer Rückreise ins Bild. Sir Joven konnte unterdessen den Sieg über die Ghule verbuchen und rückte nun zum Friedhof vor, während Konstantin einen Versuch unternahm Lachsfeld zu verwandlen - doch einer seiner Wächter schritt ein. Er verbarg sich gut hinter einem wahren Fleischschild. Und dann begrüßten wir unsere Vorgänger. Vier Recken mit Schrotflinten schritten aus der Kirche und schlossen sich dem Feind an.
Während Lachsfelds Zauber weiter aus seinem Fleischschild flogen, entsandte er einige Wandler gen Joven, welcher eine Bresche in der Friedhofsmauer verteidigte. Nun zusätzlich von den donnerden Schrotflinten unter Druck gesetzt blieb nur noch ein riskanter Rückzug. Konstantin gelang es sich zur Mauer durchzuschlagen, mich aufzusammeln und zu fliehen.
Sir Joven floh nicht. Entschlossen deckte er die Flucht. Zauber und Geschosse flogen am Magier vorbei - doch der Ritter verhinderte, dass uns irgendjemand folgen konnte. Noch lange verhallte das Klirren von Stahl auf Knochen - das donnern der Büchsen und schlussendlich das Lachen Lachsfelds. Und genauso wenig kam Sir Joven nach.
Zurück im Lager des Kreuzzugs kümmerten sich Heiler um unsere Wunden.
Anmerkungen: Konstantins Rückzug war geistesgegenwärtig und richtig. Ohne Sir Jovens maßlos tapferes Opfer wären wir mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht unbehelligt zurück zum Lager des Kreuzzugs gelangt.
Die Stellung auf dem Hügel erschien wie eine optimale Position. Allerdings ging uns der Sprengstoff aus und es ist fraglich wie lange man dort ungedeckt gegen die Zauber, Pfeile und Schrotflinten bestanden hätte.
Lachsfeld sprach davon uns in seine Sammlung aufzunehmen. Ein Schicksal, welches er sicher für Sir Joven umgesetzt hat. Ein Schicksal, dass seinem Opfer nicht gerecht wird und um Erlösung bittet.
Unsere Truppe stieß auf eine Vielzahl an Untoten. Wahrscheinlich wäre es angebracht mehr als die übliche Menge Sprengstoff mitzunehmen. Überdies vermag ich die genaue Anzahl der Feinde nicht zu nennen. Da Lachsfeld seine Reihen, unabhängig unserer Tötungen, sicher wieder vergrößert haben wird.
Dem Sturm entgegen! Tiny |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Mo Mai 31, 2021 5:13 pm | |
| - Finnje schrieb:
Bericht über den Kampf gegen Marschall und Drachenhund
Beteiligte: Rotte Goldschild, Sektion Alpha unter dem Kommando von Peter Appel, Lanzenträger, Schützen
Nach einer langen Vorgeschichte voll Verstrickungen und Wirrungen war der Zeitpunkt, um Marschall und Drachenhund das Handwerk zu legen, endlich gekommen. Hierfür wurde Burg Wellenheim zeitig in Alarmbereitschaft versetzt und die Truppen aus Gorheim nach und nach auf die Burg verlagert. Rotte Goldschild und weitere Einsatzkräfte aus dem Süden fanden sich einige Tage vor dem verabredeten Treffen mit dem Marschall auf der Burg ein. Nach außen wurde ein friedlicher Schein gewahrt, die Bewegungen der Einsatzkräfte erfolgte so dezent wie möglich.
Am verabredeten Tag erschien der Marschall ohne Begleitung und wurde von Aylen empfangen und durch die Burg bis in den Wächterturm geführt. Nach kurzer Unterhaltung begann er damit, die Verbindung zwischen dem Sturmwächter und dem Folianten, den er zu diesem Zweck bei sich trug, zu lösen. Hierfür eröffnete er zwei Portale zwecks Beschaffung von Utensilien, die ihm von seinen magischen Dienern gereicht wurden und obwohl der Gedanke im Raum hing, dass er ein Portal zu viel eröffnete blieb keine Gelegenheit, ihn lange zu hinterfragen oder aufzuhalten. Der Schein musste gewahrt werden. Er vollzog das Ritual der Lösung vom Sturmwächter erfolgreich und zeigte sich erfreut darüber, dass der Dämmersturm sich dafür entschieden hat, sich mit ihm zu verbrüdern. Er stellte dem Nordwestgefälle lange Jahre des Friedens und der Eintracht in Aussicht, nicht ahnend, dass sein Untergang bereits in die Wege geleitet wurde. Eingeleitet wurde sein Untergang durch die zarte Erscheinung einer Dörflingerin, die sich unbemerkt auf der Galerie zeigte und seine Todesfuge auf ihrem Bass anstimmte. Bereits die ersten Töne mussten dem Marschall bis in Mark und Bein geklettert sein. Ihm fiel schier alles aus dem Gesicht - zumindest nehme ich dies stark an, denn er hätte überraschter nicht sein können. Die Musik war zugleich das Signal für Drachenhunds Auftritt. Ich ließ ihm den Moment, um sich seiner grausamen Existenz entsprechend in Szene setzen zu können. Und in Szene gesetzt hat er sich. Seine üble Präsenz schwallte durch den Turmsaal und seine Begleiter, die Schlüsselmeister, tauchten mit ihm zusammen auf. Ich vermag nicht recht zu sagen, warum der Marschall keinen Fluchtversuch unternahm, nehme jedoch an, dass er es sich nicht nehmen lassen wollte, Drachenhund zu besiegen. Die Egos beider Männer krachten aufeinander wie kurz darauf ihre Zauber. Sie lieferten sich einen erbitterten Kampf, denn für sie ging es um Leben, Tod und den Folianten. Der Marschall bot seine eisigen Kräfte auf und hielt Rotte Goldschild mit seinen eisigen Zaubern Schemen beschäftigt, die seinen Portalen entstiegen. Alle paar Momente erschien ein weiterer Schemen, deren Angriffskraft sich auf die Schlüsselmeister und die Rottenmitglieder konzentrierte. Zusammenfassung des Kampfes: Drachenhund und Marschall griffen einander an. Rotte Goldschild setzte sich gegen einen Golem zur Wehr, der einem der Portale entstieg. Tiny gelang es mit einem glücklichen Treffer mit einer Granate, eines der Portale in sich zusammenfallen zu lassen. Das eisige Grab des Sturmwächters wurde vom Kampf in Mitleidenschaft gezogen. Aylen half maßgeblich dabei, das Grab zu stabilisieren und zu schützen. Erste Versuche von ihr, das verbliebene Portal mit Zaubern zu stören, blieben erfolglos. Von der Galerie aus schossen die Schützen mit vergifteten Geschossen auf den Marschall. Zu unserem Pech konnte er nicht vergiftete werden, was seine Zauber andauernd stark bleiben ließ. Drachenhund wurde verletzt. Der Burgsaal wurde in Mitleidenschaft gezogen, mehrere Löcher klafften in der Mauer, mehrere Bodenplatten zerschellten. Ein gewaltiger Angriff des Drachenhundes trug grausame Früchte, er schoss den Marschall durch die Mauer hinaus in die eisigen Weiten. Rotte Goldschild ging koordiniert vor. Unterstützt von zwei Lanzenträgern hielt unsere erste Reihe den Angriffen stand und schaffte es, Zauber und Angriffe des Golems an ihren Schilden zerschellen zu lassen.
Die Lanze weinte über den Verrat, der vom Dämmersturm am Marschall begangen wurde. Ihr Wehklagen beschwert mein Herz bis heute.
Nachdem der Marschall vernichtet wurde, blieb den Anwesenden keine Atempause. Ohne Zeitverzögerung schritt Drachenhund zur Tat und begann gemeinsam mit den Schlüsselmeistern, das Ritual durchzuführen und die verbliebenen Bindungen zwischen dem Folianten und den Schlüsselmeistern zu trennen. Rotte Goldschild hatte noch immer mit dem Golem zu kämpfen und dem verbliebenen Portal entstiegen weitere Schemen. Nicht wenige Angriffe galten den Schlüsselmeistern und wir müssen von Glück sprechen, dass sie nicht zu früh gefallen sind. Der Golem fiel meinen Lichtzaubern zum Opfer, was die Lage für Rotte Goldschild ein wenig entschärfte. Doch das Portal stand noch immer. Aylen unternahm ihr Möglichstes, um es zu schließen, doch die Zauber waren stark und ihre Gegenmaßnahmen zerrten an ihren Kräften. Davon ließ sie sich nicht beirren - nicht genug, um aufzugeben. Sie setzte ihr Bemühen fort, während weitere Schemen aus dem Portal hervorkletterten. Es war abzusehen, dass sie uns überrennen würden, wenn wir ihnen nicht reichtzeitig Einhalt gebieten. Noch immer vollzogen Drachenhund und die Schlüsselmeister ihr Ritual und brachten es nach einer gefühlten Ewigkeit zum Ende. Die letzten Bindungen zwischen den Schlüsselmeistern und dem Folianten wurden gelöst. Drachenhund fühlte sich in seinem Handeln bestätigt. Wir wiegten ihn in seinem Sieg, der sein Ego noch mehr aufblähte. Doch nicht für lange. Abermals erklang die sanfte und warme Musik seiner Todesfuge von der Galerie aus. Die Erkenntnis sickerte in seine untoten Knochen. Seine letzte Stunde hatte geschlagen. Die neuerlich einsetzende Musik war überdies das Zeichen für Sektion Alpha, die unter dem Befehl von Peter Appel in den Turmsaal einfiel und ihre Angriffskraft auf Drachenhund und die Schlüsselmeister konzentrierte. Es ist ihrem koordinierten Vorgehen zu verdanken, dass die Situation zu unseren Gunsten verlief. Ein Schlüsselmeister nach dem anderen fiel.
(Rest folgt) |
| | | Orodaro
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| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Mo Mai 31, 2021 5:13 pm | |
| - Orodaro schrieb:
Der Kreuzzug der Rotte Grauschmied
Da die erste Unternehmung scheiterte, die sich zum Ziel genommen hatte, den Totenbeschwörer Lachsfeld im Dämmerwald zu vernichten, die Kirche der barmherzigen Dame Moria zurückzuerobern und ferner ein Mitglied der Rotte Grauschmied, der ehrwürdige Sir Joven Godfrey, dabei sein Leben ließ, wurde eben jene Rotte entsandt, um den gefallenen Waffenbruder zu bergen und sein Werk zu vollenden. Darüber hinaus erklärte ich, Rottenmeister Grauschmied, den Einsatz zum Kreuzzug, dessen erweitertes Ziel darin bestünde, Wallawanien gänzlich vom Einfluss des Totenbeschwörers zu befreien. Mit Feuer und Schwert, so war mein Anliegen, sollte die Geißel aus diesem Teil des Reiches vertrieben werden.
Ich versammelte die Rotte Grauschmied in Dunkelhain und griff für die Reiseplanung auf Karteninformationen und den Bericht von Fräulein Knallfix zurück. Vor Ort wurde die Rotte ins Geschehen eingeführt. Wir machten eine Bestandsaufnahme der uns zur Verfügung stehenden Kampfmittel und verteilten sie gleichmäßig auf die Einsatzkräfte. Danach brachen wir in Richtung Wallawanien auf. Unser erstes Ziel sollte der Wegposten an der wallawanischen Grenze sein. Ich erhoffte mir von dort weitere Einzelheiten, über die gegenwärtige Entwicklung in der Grafschaft. Da es Fräulein Knallfix im ersten Vorstoß auf Wallawanien gelungen war, mit der hiesigen Garnison in Verbindung zu treten, erwartete ich eine schnelle Verständigung. Es sollte jedoch anders kommen.
Auf unserem Weg in Richtung der wallawanischen Grenze stießen wir auf eine bereits von Knallfix beschriebene Scheune. Der uns vorhergehende Kampfverband hatte sie mit einem Karren verriegelt, um die darin brummende Bedrohung am Ausbruch zu hindern. Nun lag das Scheunentor offen und am Boden zeichneten sich Spuren von Schweinen ab. Auch darüber hinaus erweckte alles den Anschein, als seien die Tiere getötet und auf unselige Weise wiederauferweckt worden. Die Spuren wiesen in Richtung Wallawanien, überfallen wurden wir vorerst jedoch nicht.
Als wir uns nicht sehr viel später dem Wegposten an der wallawanischen Grenze näherten, mussten wir zu unserem Unwohlsein feststellen, dass ihre ursprüngliche Garnison die Stellung hatte aufgeben müssen. Untote siechten in der Umgebung vor sich hin und beanspruchten die Grabenstellung für ihren finsteren Meister. Wir nutzten den Straßengraben, um uns den Untoten unerkannt anzunähern. Da wir auch nach mehrfacher Prüfung keinen Befehlshaber ausmachen konnten, erwartete ich keinen sonderlich umsichtigen Widerstand. Die zahlenmäßige Überlegenheit gegenüber der Rotte Grauschmied riet mir jedoch zur Vorsicht. Wir lockten die Untoten in ein Rückzugsgefecht, bei dem wir einerseits den Straßengraben als Laufschneise nutzten und andererseits die Straße selbst als Freifläche, auf der wir die Untoten mit großen Vorräten an Sprengstoff und Zündmittel unter Feuer nahmen. Das Unterfangen verlief sehr günstig. Die Untoten fielen auf unser Manöver herein und ließen sich übers Schlachtfeld dirigieren, ohne von der befestigten Stellung des Wegpostens ernsthaft Gebrauch zu machen. Besonders Herr Eltringham überzeugte im Nahkampf, als wir das Gros der Untoten bereits auf Entfernung vernichtet hatten und die letzten Schergen im direkten Kontakt zerschlugen. Ich will hier auch nochmal Kaspar Katzenjammers Lautenspiel hervorheben. Es mag etwas eigentümlich anmuten, die musikalische Untermalung eines Schlachtfelds im Dämmersturm mit Lob zu überschütten, doch ich komme nicht umhin, festzustellen, dass die hymnische Begleitung mich über weite Strecken vergessen ließ, wie unheimlich und trostlos der Wald und wie abscheulich unser Feind sich gebärdete. Diese Wirkung ist nicht zu unterschätzen.
In den Überresten des Lagers fanden wir Hinweise darauf, dass sich die wallawanischen Grenzer zusammen mit der Gesandtschaft der Argentumdämmerung zum wallawanischen Herrenhaus zurückgezogen hatte. Offenbar wurde der Wegposten von Lachsfelds Schergen überrannt. Entgegen mancher Stimmen aus der Rotte beschloss ich, eine Nachricht nach Dunkelhain zu übersenden und den Wegposten zu halten, bis die Nachtwache uns ablöst. Mir war es ein Anliegen, Wallawanien nachhaltig von Lachsfelds Einfluss zu befreien, anstatt durchs Wespennest zu irren. Der Wegposten stellt einen strategisch wichtigen Knotenpunkt dar. Ohne ihn gesichert im Rücken zu wissen, wäre mir ein Vorstoß auf die wallawanischen Gebiete zu riskant vorgekommen. Wir bauten den Stützpunkt wieder auf und richteten uns für mehrere Tage ein.
Am zweiten Tag überfiel uns ein Gespann aus skelettierten Zauberern unter der Führung eines Totenbeschwörers. Offenbar handelte es sich um einen Gefolgsmann Lachsfelds. Er trug, wie Finnje feststellte, die Zeichen des Kultes der Verdammten. Finnje war es auch, die den angreifenden Totenbeschwörer fast im Alleingang niederstreckte. Ihre Erfahrung auf diesem Gebiet kam uns sehr zugute, denn die Untoten hielten uns mit Frostzaubern beharrlich auf Abstand. Der Angriff bestätigte mir noch einmal, wie fragil die Sicherheitslage an der wallawanischen Grenze ist und das es richtig war, den Wegposten für einige Zeit zu behaupten.
Später erreichte uns ein Botengänger aus dem Westen, der auf dem Weg nach Dunkelhain war. Er nächtigte bei uns und wir teilten unsere Rationen mit ihm. Im Gegenzug brachte er meine Nachricht nach Dunkelhain, die von der Wichtigkeit des Wegpostens und unserer Lage vor Ort berichtete; darüber hinaus auch davon, dass wir eine Ablösung benötigen, um weiter vorstoßen zu können. Wider meinen Erwartungen erreichte uns wenige Tage später ein kleiner Verband der Nachtwache, der uns für die Hilfe dankte und an unser statt Stellung bezog. Ich glaube, es kam uns zugute, bereits den Erfolg vorweisen zu können, den Posten zurückerobert zu haben. Es ist nachvollziehbar, dass Dunkelhain seine begrenzten Mittel nur dort einsetzt, wo sich bereits fruchtbarer Boden abzeichnet. Ich würde es nicht anders halten.
Anstatt nun direkt auf die Kapelle der barmherzigen Dame Moria vorzustoßen, entschied ich, zunächst den bedrängten Streitkräften (so es sie denn noch gäbe) Wallawaniens beim Herrschersitz des Grafen Oleg von Wallawanien zur Hilfe zu eilen. Ich ließ mir den Weg dorthin erklären und wir machten uns auf die Reise durchs wallawanische Hinterland. Unseren ersten bemerkenswerten Halt markierte ein von Ghulen, Wiedergängern und scheußlichen Schreckgespenstern heimgesuchter Hof. Dieser verbarg eine grausige Untergangsgeschichte. Finnje konnte das Gelände auskundschaften und den Weg bis zum Bauernhaus ebnen. Die übrige Rotte hatte mit den vom Feld her drohenden Untoten zu kämpfen. Die erregten Geister stimmten derweil ein schiefes, geradezu scheußliches Trauerlied an, das immer wieder aus den Fugen geriet; als wären sie unfähig, es zu Ende zu führen. Kaspar erkannte darin ein dämmerwaldsches Grabeslied, das auf Beerdigungen gesungen wird und auf Anraten der übrigen Rotte begann er damit, das Lied in seiner ganzen Länge zu spielen. Der Schreckensgesang der Geister beruhigte sich und die Schemen lösten sich auf, um ihre Reise ins Totenreich anzutreten.
Nachdem wir das Gelände von untotem Fleisch gesäubert hatten, stießen wir im Bauernhaus auf den hiesigen Bauern, der sich das Leben genommen hatte. Aus Schriften und den Spuren vor Ort förderten wir zutage, dass Lachsfeld die hier lebende Familie bei der Beerdigung einer Tochter (die bei einem tragischen Unfall ums Leben kam) überfiel und grausam abschlachtete. Danach erweckte er, mit Ausnahme des Vaters, alle Bewohner zu Untoten. Der Vater schloss sich im Haus ein, gefoltert von den Schreien seiner Angehörigen und ihren Versuchen, zu ihm vorzudringen, um ihn zu verspeisen. Die ruhelosen Seelen verharrten indes im Augenblick ihres Todes; da sie versuchten, das abgebrochene Trauerlied fortzuführen. Offenbar hatten wir ihr Leid beendet, da Katzenjammer ihrer Zeremonie den Abschluss bereitete. Wir verbrannten alle Leichen, sowie die Überreste des Hofes, um künftige Heimsuchungen zu verhindern. Außerdem fanden wir übrig gebliebene Kornvorräte, die wir mitnahmen, um die Truppen Wallawaniens zu unterstützen.
Zwei Tage später erreichten wir den Gutshof des Oleg von Wallawanien und gerieten dabei unmittelbar in laufende Kampfhandlungen. Olegs zusammengeschrumpfte Hausgarde sowie die hierher beorderten Streiter der Argentumdämmerung verteidigten die Apfelbäume des Herrenhauses gegen eine anbrandende Übermacht von Untoten. Ich führte die Rotte sofort in die Schlacht. Es gelang uns sogleich, hinter feindlichen Linien einen Kommandostand ausfindig zu machen, von wo aus eine Hand voll wirrer Kultisten die Bewegungen der Untoten zu koordinieren schien. Sie schienen nicht mit einem Angriff auf ihre Stellung zu rechnen, weshalb wir sie zügig überwältigen und töten konnten. Das brachte Unordnung in die Untoten, doch ihre Zahl war groß. Graf Oleg, seine Männer, Söhne und die Streiter der Argentumdämmerung unter Terenas Gaulin von Schabrück kämpften verzweifelt von einem Leichenberg aus, umzingelt von dutzenden bewaffneten Untoten, die immer wieder auf sie eindrängten. Wir eilten ihnen zur Hilfe und entlasteten die Front, doch alsogleich tönte ein markerschütterndes Dröhnen über die Apfelfelder. Leichenteile und entstellte Säuglinge regneten über das Schlachtfeld und zwangen fast alle Streiter, darniederzugehen und Schutz zu suchen, während sich im Nebel eine wütende Herde von untoten Schweinen abzeichnete, die tollwütig entgegen unserer Stellung drängte. Doch wahrhaft Anlass zum Entsetzen bot der aus ihnen hervorragende Streitwagen.
Gezogen von zwei gewaltigen Ebern und verziert mit grotesken Schädeln, mit Fleisch und Nieten, rollte das untote Antlitz Sir Joven Godfreys gegen seine einstigen Waffenbrüder zu Felde. Kalt war sein untoter Blick und schartig die Lanze, die uns zu vernichten auserkoren schien. Ich stemmte mich mit aller Kraft gegen den Angriff, während die Rotte nach Fassung rang. Darüber vermag ich nicht recht zu sagen, wie es mir gelang, doch da der polternde Streitwagen auf mich zuhielt, glitt ich an den Ebern vorbei und trieb das geweihte Schwert meines Vaters durch die Flanke einer untoten Abscheulichkeit; mehr noch durch das Vordergespann des Wagens, den ich so zum Stehen brachte, ehe er die Rotte überrollen konnte. Das Licht war mit mir, in jenen Stunden. Daraufhin entbrannte ein weiteres Gemetzel, dem Eltringham schwer verwundet zum Opfer fiel, als er versuchte, die uns flankierenden Schweine aufzuhalten. Ich schlug mich lange mit Godfreys sterblicher Hülle, bis sich Finnje freikämpfen und mir zur Hilfe eilen konnte. Gemeinsam sprengten wir seinen Plattenpanzer und zernichteten, was Lachsfeld aus ihm gemacht hatte. Mit großer Mühe und unter dem ständigen Beschuss von weiteren grausigen Leichenteilen (inmitten derer uns nur Katzenjammers Lautenspiel Hoffnung spendete) gelang es uns, den Ansturm der Untoten aufzuhalten und sie bis auf den letzten Kadaver niederzumachen. Die Tatkraft meiner Rotte im Kampf gegen die Untoten suchte ihresgleichen. Als wir ansetzten, um die feindlichen Geschütze aufzuspüren, fanden wir nur noch martialische Gebilde aus Holz und Eisen vor, mit denen man uns beschossen hatte - die untoten Schergen einschließlich Lachsfeld, der sie offenbar direkt angeführt hatte, waren vor unserem Widerstand geflohen.
Graf Oleg und Von Schabrück dankten uns und dem Dämmersturm für die heldenhafte Rettung. Und ebenso errettend kam ihnen das von uns mitgeführte Getreide zu, denn ihre Vorräte drohten bereits, zur Neige zu gehen. Wir bestatteten die Toten mit den Segenssprüchen der Argentumdämmerung; so auch Sir Joven Godfrey, der heldenhaft sein Leben für diese Lande ließ und nun endlich seiner wohlverdienten Ruhe zugeführt werden konnte. Eltringham, nun kampfunfähig, blieb zur weiteren Versorgung im Herrenhaus zurück. Graf Oleg wollte indes keine Zeit verschwenden und bat den Dämmersturm wie auch Von Schabrück, schon mit dem nächsten Morgengrauen auf die Kapelle der barmherzigen Dame Moria zu marschieren, um Hannes Lachsfeld, dem Schänder Wallawaniens, endlich das Handwerk zu legen.
Obgleich unsere Kräfte gemindert waren, unsere Ressourcen beinahe aufgebraucht und viele Wunden noch schmerzten, wäre es falsch gewesen, nun umzukehren. Wir waren mit dem erklärten Ziel aufgebrochen, Lachsfeld zu vernichten und auch wenn sich in der Rotte Ermattung abzeichnete, war ich sehr gewillt, dieses Ziel zu erreichen. Keiner Ruhmsucht wegen, nein, vielmehr doch mit dem Wunsch, dass die bis hierhin gefeierten Erfolge Bestand haben würden und sich Godfreys Schicksal nimmermehr wiederholt.
Wir erreichten die Kapelle der barmherzigen Dame Moria zur Mittagsstunde. Auf dem Gottesacker zeichnete sich nur wenig Widerstand ab. Ich nehme an, dass Lachsfeld die meisten seiner Schergen bereits an die vielen Geplänkel mit der Rotte Grauschmied und andere Vorstöße durch wallawanisches Hinterland verloren hatte. Es gelang uns rasch, das Gebäude zu umstellen. Eine Erstürmung der Kapelle selbst war mit großen Risiken verbunden, weshalb Von Schabrück die Absicht hegte, den geweihten Boden der Kapelle anzurufen und den lichtgeweihten Geist der barmherzigen Dame Moria gegen Lachsfeld im Inneren zu richten. So begannen er und die anderen Streiter der Argentumdämmerung eine lange Litanei. Graf Oleg forderte Lachsfeld in einer feurigen Rede dazu auf, sich zu zeigen und für seine Verbrechen zu büßen. Daraufhin öffneten sich die Fenster der Kapelle und untotes Geschmeiß eröffnete mit Schrotflinten das Feuer auf uns. Um die Streiter der Argentumdämmerung sowie auch Graf Oleg zu schützen, stießen wir beharrlich weiter auf die Kapelle vor und begannen damit, die Fenster in einem heftigen Feuergefecht zu räumen. Danach kletterten wir durch dieselben hinein. Finnje und Maroy stiegen indes aufs Dach, um durch ein dort befindliches Loch das Kirchenschiff beschießen zu können. Den Gebrauch von Sprengstoff untersagte ich ob der heiligen Gemäuer. Im Inneren präsentierte sich uns eine garstige Schar von Kultisten, die irgendeiner kranken Zeremonie zugunsten Lachsfelds frönten, der hinter dem Altar stehend mit irgendeiner fremdartigen Macht anbandelte; vermutlich rief er den Kult der Verdammten um Hilfe. Lachsfelds Hexerei setzte uns zu, doch wir konnten uns in der entweihten Kapelle behaupten, seine Schergen niedermachen und ihn schließlich selbst herausfordern. In der Mitte des Kampfes erstrahlten die spröden Gemäuer plötzlich in himmlischem Glanz. Feuer der Rechtschaffenheit sprossen aus den Fugen und von den zersplitterten Buntglasfenstern her, um unsere Feinde zu Staub zerfallen zu lassen. Auch Lachsfelds erfuhr unter der entfesselten Litanei und der Vergeltung der barmherzigen Dame Moria entscheidende Verletzungen. Doch ich vermochte nicht, ihm den Todesstoß zu verpassen. Er arbeitete sich mit seinen verkommenen Zauberkräften an Oleg von Wallawanien heran, besonders erpicht darauf, sein Werk an ihm zu vollenden. Da schleuderte ihm gerade noch rechtzeitig unser Barde, Kaspar Katzenjammer, ein Wurfmesser in den Kopf. Lachsfeld ging daran mit aller Heftigkeit zugrunde. Die Schlacht um Wallawanien war gewonnen und der Kreuzzug der Rotte Grauschmied hatte sein Ziel erreicht.
Darob waren sowohl Argentumdämmerung als auch Oleg von Wallawanien (der viele Söhne im Kampf gegen den Totenbeschwörer verloren hatte), voll des Lobes und des Dankes. Graf Oleg verhieß, dass jeder Dämmersturmsöldner, der seine Ländereien betritt, ein warmes Bett und Verpflegung erwarten darf und ferner, dass die Geschichte des Söldnerbundes, der Argentumdämmerung und der ehrwürdigen Grafschaft von Wallawanien nun unverrückbar miteinander verbunden sei. Von Schabrück nahm sich des Wiederaufbaus und der neuen Weihung der Kapelle an, worüber er eben jenen Wurfdolch, mit dem Kaspar den finsteren Lachsfeld gefällt hatte, mit dem Segen der barmherzigen Dame Moria bedachte. Mit diesem mächtigen Segen soll er fortan noch viele untote Schergen und ihre Beschwörer zu Fall bringen. An die Stelle einer Siegesfeier rückte eine Zeit des bedächtigen Wundenleckens, der Einkehr und der stillen Trauer um all die ehrbaren Menschen des Reiches, die in Wallawanien hatten leiden und sterben müssen.
Ich führte die Rotte Grauschmied zurück nach Dunkelhain, ließ Eltringham weitergehend versorgen und erklärte das siegreiche Ende des Kreuzzugs. Durch ein Empfehlungsschreiben des Grafen wurde uns von Seiten der Nachtwache das Kopfgeld auf Hannes Lachsfeld zugesprochen.
Abschlussbemerkung: Die Rotte Grauschmied hat der Geißel in Wallawanien bei jeder erdenklichen Gelegenheit siegreich getrotzt. Jedes Rottenmitglied bewies großes Können und eine zielstrebige Herangehensweise im Kampf gegen die Untoten. Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, ihre Erfahrung und ihre Fachkenntnisse im besonderen Maße hervorzuheben. Der Kampf gegen die Wiedergänger ist fest mit der Gründungsgeschichte der Rotte verbunden und soll auch fortan zur Tradition werden, kraft derer wir unser bestes Wissen zum Wohle des Dämmersturms einsetzen. Kaspar Katzenjammers erfüllendes Lautenspiel war eine Entdeckung sondergleichen, die sogar dazu beitrug, die Untoten ganz unmittelbar ihrer Bestimmung zuzuführen. Eltringham zeigte große Kraft und Hingabe im Kampf; Finnje Freitags legendären Kampfkünste und Fähigkeiten als Jägerin der Totenbeschwörer finden im Dämmersturm keinen streitbaren Vergleich; Alva Lairnaugh vernichtete dutzende Untote durch kühles Geschick und zielgerichtete Schläge; Konstantin Maroy, der nunmehr zweifach gegen Lachsfeld angetreten war, lieferte uns seine arkanmagische Expertise und meiner Wenigkeit war in alledem das verdiente Glück bestellt, die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen zu haben. Ich empfehle die gesamte Rotte aufgrund ihrer mehrfach erwiesenen Eignung für den Rubinschädel. Eltringham und Katzenjammer sind unbedingt zu Mitläufern zu befördern und Konstantin Maroy hat sich meine Empfehlung für den Eid des Dämmersturms redlich verdient. Mögen Licht, Lanze, der wachende Arm des Kommandanten und der Schutz der Sturmwächterin ewiglich mit uns sein.
Besoldung
Feritan Grauschmied: 30 Goldstücke, 8 Marken, Rubinschädel
Finnje Freitag: 25 Goldstücke, 7 Marken, Rubinschädel
Alva Lairnaugh: 25 Goldstücke, 7 Marken, Rubinschädel
Konstantin Maroy: 3(+30) Goldstücke, 6 Marken, Empfehlung für den Eid, Rubinschädel
Kaspar Katzenjammer: 2 Goldstücke, 6 Marken, Beförderung zum Mitläufer, Rubinschädel
Evered Eltringham: 2 Goldstücke, 6 Marken, Beförderung zum Mitläufer, Rubinschädel
Das Kopfgeld von 127 Goldstücken wurde vollständig auf die Rotte aufgeteilt. Der Dämmersturm profitiert künftig von verbesserten Beziehungen in den südlichen Dämmerwald und zur Argentumdämmerung.
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Feritan Grauschmied Rottenmeister des Dämmersturms - Finnje schrieb:
Bericht über das Treffen mit einem Vertreter des Argentumkreuzzuges Beteiligte: Finnje Freitag Verlauf: Erfolgreich
Auf Geheiß der Sturmwächterin habe ich mich an den Argentumkreuzzug gewendet, um ihn als Verbündeten im Kampf gegen den Kult der Verdammten zu gewinnen. Um das Treffen so angenehm wie möglich zu gestalten, habe ich in meinem Anschreiben auf meine Laufbahn bei der Argentumdämmerung und beim Argentumkreuzzug verwiesen.
Man empfing mich im Kapitelsaal in Sturmwind, in dem Bruder Arminius Tannentümpel, ein Priester und Skriptor, auf mich wartete. Die Begrüßung und das Gespräch waren von gegenseitigem Respekt geprägt. Ihm gefiel es, mit einer ehemaligen Späherin zu sprechen und mir gefiel es, dem Kreuzzug, der einst mein Zuhause war und die Grundlage für mein weiteres Leben legte, einen Besuch abzustatten.
Der Kreuzzug ist an Informationen interessiert. Dem kam ich entgegen und zeigte Bruder Tannentümpel eine Karte vom Gefälle. Ich klärte ihn über die friedliche Lage im Gefälle auf, verwies auf die unterschiedlichen Koalitionsparteien und die politische Lage. Vorhergehende Schlachten wie der Kampf gegen die Verlassenen kamen zur Sprache. Um zum Thema überzuleiten und Bruder Tannentümpel ins Bild zu rücken, zeigte ich ihm eine Karte der Entsetzlichen Zone, die das Gebiet bis Gudrunsheim abbildete. Ich hielt die Vorgeschichte der Entsetzlichen Zone klein und erläuterte ihm, dass der zerstörte Landstrich zu vielen Flüchtlingen geführt hat, von denen nicht wenige in Gorheim ein neues Zuhause gefunden haben. Ich erzählte ihm außerdem, dass die fragile Lage es dem Kult der Verdammten erlaubte, in der Entsetzlichen Zone Fuß zu fassen und sich nahezu ungestört auszubreiten. Bruder Tannentümpel lauschte meinen Ausführungen mit nicht müde werdender Aufmerksamkeit. Er ist geschult darin, komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen und konnte meinen Erläuterungen ohne viele Nachfragen folgen. Dies machte es mir sehr einfach, ihm die Lage zu vergegenwärtigen. Schließlich kam ich auf die Bedrohung durch das "riesige Heer" des Kultes zu sprechen und ließ ihn wissen, dass Feldmarschall Reifer zusammen mit den ihn untergebenen Truppen an unsere Türen klopfte und Unterschlupf im Gefälle gewährt bekam. Der Einfachheit halber verzichtete ich darauf, den Zitronenvertrag ausführlich zu erläutern und ging sogleich zum Wesentlichen über: Der hart errungene Frieden im Gefälle steht einer bisher ungesehenen Bedrohung gegenüber. Ich formulierte mein Anliegen an ihn so höflich und respektvoll, wie es mir möglich war und erbat die Hilfe des Kreuzzuges, versichernd, dass selbst wenige Streiter dazu beitragen könnten, die Lage zu Gunsten der Lebenden zu verändern. Bruder Tannentümpel zeigte sich kritisch und erwähnte zurecht, dass das Gefälle bereits andere Bedrohungen abwenden konnte. Ich hielt dem entgegen, dass das Gefälle zwar wehrhaft sei, bisher aber keinem riesigen Heer gegenüberstand und dass die Kräfte des Dämmersturms sich ob des Feldzuges unseres Kommandanten zu teilen gezwungen waren, was unsere Schlagkraft eindämmte. Er zeigte sich einsichtig und obwohl es ihm nicht möglich war, uns Streiter zur Seite zu stellen, kam er meiner Anfrage sehr großzügig entgegen. Er versprach dem Dämmersturm fünfhundert Einheiten eines sogenannten Vakzins. Ein Vakzin ist ein Mittel, das zur Immunisierung gegen bestimmte Krankheiten beiträgt. In diesem Fall handelt es sich weniger um eine Krankheit als vielmehr um die Verseuchung durch Untote, die nach schmerzlicher Krankheit zum Untod und grässlichen Mutationen führt. Fünfhundert Einheiten, die jeden der sie einnimmt davor schützt, ist ein kaum ermesslicher Gewinn für die beteiligten Streitkräfte. Es negiert eine der grausamsten Waffen der Untoten. Darüber hinaus sagte er uns zwanzig oder mehr Einheiten geweihter Pfeile und Kugeln zu, außerdem erhabenes Siegelwachs und Kerzen. Was Siegelwachs und Kerzen bewirken vermag ich nicht zu sagen. Mein Dank und meine Verbundenheit waren groß.
Im Gegenzug für das großzügige Entgegenkommen des Argentumkreuzzuges war es mir erlaubt, meine Hilfe anzubieten, damit die Kooperation von wechselseitigem Nutzen geprägt ist. Bruder Tannentümpel nahm dies sehr gerne an. Mein Einsatz wird in Sturmwind und/oder im Umland stattfinden, der Kreuzzug greift hierbei gerne auf die Hilfe einer versierten Späherin zurück, um die fortschreitende Bedrohung durch unentdeckte Zellen des Kults der Verdammten einzudämmen. Ich erwarte meine Befehle in Kürze und verbleibe somit in Sturmwind, um zeitig zur Stelle sein zu können.
Wir verabschiedeten uns respektvoll.
Anmerkungen: Der Kreuzzug zeigt sich interessiert an einem Besuch des Gefälles. Dem hatte ich nichts entgegen zu setzen. Auch zeigte sich der Kreuzzug erfreut über das lichte Werk der Paladine von Andorhals Vergeltung. Ich habe insbesondere auf ihre Rolle im Gefälle hingewiesen, damit es im Fall einer Kooperation nicht zu Irritationen darüber kommt, dass sich das Gefälle bereits einer lichtgeweihten Präsenz erfreut. Dies war eine vorbeugende Entscheidung von mir, um die diplomatische Lage friedlich zu gestalten. Der Kreuzzug ist interessiert daran, Markstadt ein anerkennendes Schreiben zukommen zu lassen. Dem hatte ich nichts entgegen zu setzen.
Auf Nachfrage bei der Sturmwächterin wurde es mir gewährt, mich selbst mit einem der kostbaren Vakzine zu verpflegen, denn ich gehe davon aus, dass die Wirkung über mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate anhält. So wird jedes Mitglied der Rotte Grauschmied vor Seuchenattacken besser geschützt sein. Es wurde mir außerdem gewährt, eines der Vakzine im Besitz des Alchemielabors zu behalten, um es analysieren und im besten Fall reproduzieren zu können.
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag
Ergebnis:
Für den Dämmersturm: - 500 Einheiten des Vakzins - etwa 20 Einheiten gesegneter Geschosse - Siegelwachs, Kerzen
Für den Argentumkreuzzug: - Karte des Nordwestgefälles - Karte der Entsetzlichen Zone bis einschließlich Gudrunsheim - meine Mithilfe beim Entlarven von Zellen des Kult der Verdammten in Sturmwind und umzu
Sold: Es war mir eine Ehre und Freude, diesen Auftrag durchzuführen. Das Vakzin nehmen zu dürfen ist mir Sold genug. - Merry schrieb:
- Ey Mann, wo ist meine Kutsche
Bericht zum Geschehen um die verschwundene Kutsche von Freiherr Johann-Paul von Schönblick
Hier liegt euch nun der Bericht über die Geschehnisse über die Verschwundene Kutsche und den Hergängen über die Suche danach vor. Aufgebrochen sind Evered Eltringham, Konstantin Maroy und Merve. Nachforschungen fanden zunächst in Haushofen statt, einem verschlafenen Nest in den Ländereien von Austein. Reichlich herumfragen und bekanntmachen mit verschiedenen Bewohnern des Dorfes zeigten erste Erfolge auf der Suche nach einer Spur und führten die Gruppe nach Heidenreich, einem weiteren Ort, nicht unweit von Haushofen. Auch hier hatte man mit Erkundigungen bei der ansässigen Bevölkerung bald weitere Hinweise um den Verbleib der Kutsche. Weitere Nachforschungen auf dem Landsitz der von Schönblicks ließen eine Entführung der Kutsche durch den Kutscher als logisch erscheinen, welcher ein Familientreffen mit seinen Söhnen in dem eigenen Haus, unweit von Heidenreich abhielt.
Die bis dahin zusammengetragenen Spuren, als auch eine Bekanntmachung mit dem Kutscher, namentlich Herrn Mann, ließen die ganze Sache recht dubios erscheinen mit der bereits erwähnten Vermutung dass der Kutscher die Kutsche entführt hat. Freiherr Johann-Paul von Schönlick selbst hatte in der besagten Nacht in der die Kutsche verschwunden war, einen ziemlichen Exzess hinter sich, wodurch die Lage durchaus ausgenutzt worden sein konnte.
Beobachtung des Hauses des Kutschers ließen ein nächtliches geschäftiges Treiben im nahen Wald erkennen, wogegen ich mich nicht zu einer Verfolgung entschloss. Eine mögliche Spurensuche bis hin zu einer tätlichen Auseinandersetzung bei Dunkelheit im Wald erschien mir angesichts unserer eigenen Mannstärke und der zahlenmäßigen Überlegenheit der Verdächtigen als äußerst risikoreich. So entschied ich mich auf die Rückkehr der Kutscherfamilie und einer Spurensuche am kommenden Morgen.
Wie sich herausgestellt hat bei der Spurensuche am nächsten Morgen wurde die Kutsche offenbar tatsächlich in den Wald verbracht, jedoch offenbar schon samt ihrer Ladung weiter geschafft, wie weitere Spuren gezeigt haben. Ohne handfeste Beweise über ihre Taten, erschien es uns unmöglich Herrn Herr seines Verbrechens zu überführen und die Verfolgung der Kutsche musste aufgegeben werden.
Alle beteiligten haben durch Einsatz und Spitzfindigkeit dafür gesorgt dass wir die Spur der Kutsche letztlich so eifrig haben aufnehmen können. Die Fehler beim Stellen der Entführerbande im Wald mag man alleinig mir zur Last legen, doch wurden sie begannen im Gedanken an das Risiko.
Es verbleibt hochachtungsvoll
Evered Eltringham
Dem Sturm entgegen - Finnje schrieb:
- Bericht über die Reise nach Dun Morogh, um den Alabasterkantschen Mauerschlüssel zu finden
Beteiligte: Finnje Freitag (Einsatzleitung), Tiny Zuckerwatte, Merve, Felix Geiger Ergebnis: Erfolgreich
Verlauf: Der Auftrag begann mit einem Besuch beim Auftraggeber Gurmbru Alabasterkant, der uns in seinem Haus bei Kharanos zu Eberrippchen in Biersoße geladen hatte. Während wir üppig und voll zwergischer Gastfreundschaft bewirtet wurden, erzähte Gurumbu uns über den Hintergrund des Auftrages der da lautete, den Alabasterkantschen Mauerschlüssel zu finden und zu ihm zurückzubringen. Kurz gefasst trug es sich zu, dass vor vielen Generationen ein Streit drohte, den Familienfrieden zu zerbrechen. Aus diesem Grunde entschied Grumburosch der Allerälteste, den Streit zu schlichten und um dies zu erreichen wurde den Familienmitgliedern aufgetragen, gemeinsam eine Halle zu errichten. So entstand die Stätte Alabasterkants, ein Familientempel und Zeichen der Versöhnung. Alle Familienmitglieder halfen mit und da ihre Künste als Steinmetze im ganzen Zwergenreich bekannt und sie deswegen recht wohlhabend waren, sammelten sie ihre errungenen und erstellten Schätze in der Halle, sodass sich bald Gold und Kostbarkeiten aufeinander türmten. Das regte Neid und Missgunst unter den Zwergen, die bald gierig damit begonnen haben, ein Auge auf die Halle zu werfen. Doch nichts da! Der Tempel wurde verschlossen und verschüttet und wenn die Geschichte stimmt, wacht ein Golem über den Frieden des Ortes. Um den Zugang durch die Pforte aus Mithril nicht ganz unmöglich zu machen, wurde der Alabasterkantsche Mauerschlüssel gebaut und seit jeher sicher verwahrt. Die Familie zog sich an andere Orte im Zwergenreich zurück und über die Jahre wurde die Halle zu einer Legende, von der viele glaubten, dass sie nicht auf Wahrheit fußt. Die Forscherliga kam dieser Halle auf die Schliche und muss viele Mühen investiert haben, um sie zu finden. Die Ligisten begehrten außerdem nach dem Alabasterkantschen Mauerschlüssel. Kurator Balin Deckelflaum ging sogar so weit, die Herausgabe des Schlüssels vor Gericht zu bewirken. Die Richter in Eisenschmiede fanden nicht genügend Beweise dafür, dass es die Halle wirklich gibt und so wurde Gurmbru Alabasterkant das Recht zugesprochen, den Schlüssel weiterhin sicher zu verwahren.
Dies könnte das Ende der Geschichte gewesen sein. Die Forscherliga aber dachte nicht ans Aufgeben und, das vermutete der Auftraggeber, klaute ihm den Schlüssel aus seinem zwölffach verschlossenen Haus, ganz ohne Tür oder Fenster zu öffnen. Der Schlüssel war spurlos verschwunden und Gurmbru vermutete, dass Meisterdiebe am Werk gewesen sein mussten.
So weit zum Hintergrund. Wir saßen also, aßen und tranken, lauschten den Ausführungen und stellten fleißig Fragen. Mir kam es thalassisch vor, dass der Schlüssel spurlos verschwunden sein sollte, doch auch genauere Nachfragen erbrachten keine befriedigende Antwort. Da fiel mein Blick auf den Kamin und rasch habe ich eins und eins zusammengezählt. Um die Theorie zu überprüften, untersuchten wir den Kamin, Tiny von unten und ich von oben. Wir fanden die Spuren des Einbruchs und zwölf Bahnen im Schnee, die zum Dach und von dort nach Kharanos führten. Ich nehme an, dass sechs Zwerge auf dem Dach waren und einer durch den Schornstein eingestiegen ist. Merve fiel außerdem ein dunkelroter Fetzen auf, der an einem Baum hing, genau dort, wo auch die Spuren entlangführten. Gurmbru ging fest davon aus, dass die Forscherliga dahinter steckte. Merkwürdig daran war, dass der Alabasterkantsche Mauerschlüssel in einer Schatulle aufgehoben wurde und die Schatulle nach dem Diebstahl offen stand. Der Schlüssel für die Schatulle hing um Gurmbrus Hals und soweit ich es erahnen konnte, wusste die Forscherliga davon nicht. Das brachte noch zwei weitere Verdächtige auf den Plan: Den Großneffen Gurmbrus, der ihn kürzlich besucht hatte und den Schlosser Ranulflasch Essebert, der vom Schlüsselschlüssel wusste, da er die Schatulle erstellt hatte. Ich behielt dies im Hinterkopf.
Nach einer herzlichen Verabschiedung zogen wir weiter nach Kharanos. Wir hatten erfahren, dass eine Gruppe Ligisten im Gasthaus untergekommen war und so nahm ich mir Gurmbrus Rat zu Herzen, dort mit der Suche zu beginnen. Im Gasthaus dauerte es nicht lange, bis Tiny auf die Ligisten stieß und ihren Gesprächen lauschen konnte. Sie planten, in zwei Tagen gen Loch Modan zu ziehen, denn es läge eine Ausgrabungsarbeit an. Das war genau die Richtung, in der wir die Halle vermuteten. Doch der deutlichste Hinweis war an einem Zwerg namens Ernest Deckelflaum zu finden. Ernest trug an seiner Hüfte eine dunkelrote Schärpe und denselben Nachnamen wie der Kurator. Sehr verdächtig! Wir kamen mit ihm ins Gespräch, fanden rasch heraus, wo sein Zimmer war und erfuhren von seinem Tagesrhythmus, den er sehr gedanken- und bedenkenlos preisgegeben hat. So fassten wir den Plan, in sein Zimmer einzusteigen und nach Hinweisen und Beweisen zu suchen. Kurzerhand strickten wir das Vorgehen zusammen, bei dem wir abwechselnd Wache hielten, um den Raum im Blick zu haben. Auch konnte ich an unserer Zimmertür üben, sie zu öffnen, was sich als sehr praktisch erwies. Am nächsten Vormittag eröffnete sich uns ein passender Moment, Ernest machte sich auf, ein üppiges Frühstück zu genießen. Merve begleitete ihn, was sie sehr geschickt angestellt hat, denn er war trotz seiner Vorbehalte leicht umzustimmen und nahm sie mit in den Schankraum. In der Zeit brach ich ins Zimmer ein, Tiny und Felix hielten Wache. Hervorzuheben ist, wie tapfer Felix sich geschlagen hat. Er hatte sich eine üble Magenverstimmung zugezogen und war, obwohl er ins Bett gehörte, zur Stelle. Auf dem Flur hat er mir den Rücken freigehalten. Im Zimmer fand ich Kartenmaterial, auf dem eine Ausgrabungsstätte in Loch Modan verzeichnet wurde und außerdem einen Brief, zu dem eine Markierung in der Landschaft gehörte, etwa auf halbem Wege zur Landesgrenze gen Loch Modan. Die Markierung sah aus, als könne sich dort ein Lager befinden. Ich nahm den Brief an mich, da ich kaum Zwergisch beherrsche. Die Karten habe ich aufmerksam studiert und rasche Skizzen angefertigt und dann wieder an ihren Platz gelegt. Unbemerkt konnten wir uns in unserem Gastzimmer einfinden. Dort las Tiny uns den Brief vor, den Ernest an seinen Bruder, den Kurator, geschrieben hat. Es war zu lesen, dass er den Burschen schon vorausgeschickt habe und dass die Dinge in Kharanos gut liefen. Bei dem Burschen, da waren wir uns einig, konnte es sich nur um Gurmbrus Großneffen Gaffnack Alabasterkant halten. Der hatte angegeben, durchs Land streifen zu wollen. Warum, wussten wir nicht, aber es gab wohl familiäre Spannungen, da er die falsche Frau heiraten wollte, wofür er wohl noch viel zu jung sei. So mit kaum sechzig Jahren. Wie dem auch sei! Ich fertigte Zeichnungen der gefundenen Karten an, Tiny, die den Brief übersetzt hatte, vernichtete ihn. Er schmeckte ihr sehr gut.
Der nächste Schritt lag auf der Hand, wir brachen sogleich auf, um uns zum Punkt in der Landschaft zu begeben. Felix blieb im Gasthaus zurück, um seine Magenverstimmung auszukurieren. Ernest Deckelflaum ging davon aus, den Brief an seinen Bruder verloren zu haben, er war durcheinander und auf der Suche im Schankraum zu beobachten. Damit wir vor Ernest ankommen konnten, suchte ich uns einen Karren, auf dem wir ein Stück des Weges mitreisen konnte. Es war ein echter Glücksgriff, dass ich nicht irgendeinen Zwergen ansprach, sondern einen alten Verbündeten des Dämmersturms, Trallik MacFonn von Freisturmclan, der einst mit dem Dämmersturm vor Jintha'alor kämpfte. Er erklärte sich sofort bereit, uns auf seinem Karren mitzunehmen. Es zog ihn, da er Waren in Kharanos verkauft hatte, zurück zum Nistgipfel, der sein Zuhause ist. Er wusste vom Sturmboten, von Rottenmeister Trodai Grünauge und Rottenmeister Todrian Grauschmied zu erzählen und ich trank ihm jedes Wort vom Mund. Im Gegenzug und da er unser Verbündeter ist, erzählte ich ihm ein wenig vom Büßerfeldzug und unserem Kampf gegen die Leere, was ihn tief und verständnisvoll nicken ließ. Die Geschichten über die Helden des Dämmersturms waren spannend, Trallik wusste viel über sie zu erzählen und so verbrachten wir einen guten Teil der Reise damit, uns auszutauschen. Ich bin mir sehr sicher, dass man ihn bei Interesse nach den Ereignissen der Schlacht vor Jintha'alor fragen kann, er ist dem Dämmersturm sehr wohlgesonnen und überdies weiß er mehr und besser darüber zu berichten, als ich es nach seiner Erzählung könnte. Sollte es den Dämmersturm eines Tages wieder zum Nistgipfel verschlagen, so bin ich mir sehr sicher, dass wir in ihm einen Freund und Verbündeten finden werden.
Wenn wir nicht sprachen, sahen wir das Land an uns vorbeiziehen. Dabei fielen mir Spuren abseits der Straße auf. Trallik hielt an und wir stellten fest, dass es Troggspuren waren. Das war keine riesige Überraschung, schon in Kharanos haben wir davon gehört, dass Troggs die Wege unsicher machen. Wir folgten ihren Spuren und fanden sie am Straßenrand. Sie sahen aus, als würden sie Bäume annagen, damit sie auf die Straße fallen und den Weg blockieren. Trallik stelle seinen Karren quer, was uns Deckung verschaffte. Der folgende Kampf verlief zu unseren Gunsten, mit Gemischen, Schüssen und Axthieben konnten wir die Troggs besiegen. Auch ihr "Anführer", der Steine fliegen und die Erde brodeln lassen konnte, fiel dem zum Opfer. Wir räumten den Weg frei und setzten unsere Reise fort. Nach einer nächtlichen Rast und einem Vormittag auf dem Karren kamen wir auf der Höhe des Punktes in der Landschaft an. Die Verabschiedung von Trallik war herzlich, noch lange winkte er uns nach.
Wir begaben uns abseits des Weges und ich hielt es so, dass wir unsere Spuren mit einem Zweig verwischten. Nach ein paar Stunden wurde ich auf Spuren an einem Busch und den Geruch nach Eberrippchen in Biersoße nach Art der Alabasterkants aufmerksam. Tiny und Merve blieben zurück, während ich dem Geruch folgte und auf ein kleines Lager stieß. Dort waren vier Zwerge beieinander. Zwei von ihnen trugen Schießeisen, der Koch hatte Ähnlichkeit mit dem Auftraggeber und der vierte im Bunde trug eine dunkelrote Schärpe, denn es handelte sich um den Kurator. Es war leicht zu entschlüsseln, dass sie auf seinen Bruder warteten. Unbemerkt begab ich mich zurück. Merve und ich waren uns schnell einig, die Zwerge nicht töten zu wollen. Damit haben wir dem Auftraggeber viel Herzweh erspart und konnten anstreben, mehr vom Großneffen und vom Kurator zu erfahren. Wir überlegten, wie wir ihnen am besten zusetzen könnten. Merve kam der gute Einfall, so zu tun, als wären wir mehr als nur drei Söldner. Mit Stoffetzen in Büschen und an Ästen, mit Dunkelheit und huschenden Gestalten wäre dies zu bewerkstelligen gewesen. Die Gefahr, dass der Kurator und der Großneffe uns entwischen während wir uns um die Wachen kümmern, war jedoch sehr groß und zu vermeiden. Wir rätselten weiter, da fiel mir eine Möglichkeit ein, die wir mit Merves Idee kombinierten.
Wir näherten uns dem Lager, Tiny und ich links wie rechts von Merve im Unterholz und den Schatten der anbrechenden Nacht. Merve trat allein auf das Lager zu, ohne sich zu verbergen. Der Empfang war verhalten, aber nicht aggressiv. Sie sagte, dass sie gekommen wäre, um mit dem Großneffen unter vier Augen zu sprechen. Auch sprach sie von den Ahnen, die eine Botschaft für ihn hätten. Eine geschickte Andeutung über eine Geliebte sorgte dafür, dass der Großneffe sehr begierig auf das Gespräch mit ihr war. Sie begaben sich an den Rand des Lagers und unterhielten sich leise. Merve hat ihm ins Gewissen geredet und das hat sie sehr wirkungsvoll bewerkstelligt. Sie sagte ihm sinngemäß, dass die Ahnen ihn davor warnen, seinen Weg weiterzugehen, denn er würde einen Familienkrieg entfachen, wie ihn das Zwergenvolk noch nicht erlebt hatte. Sie sagte ihm auch, dass seine Angebetete sie zu ihm geschickt hätte, nachdem sie sich an Merve gewandt hatte und dass es ihr Wille war, ihn zur Umkehr zu bewegen. Der Großneffe muss ein schlechtes Gewissen gehabt haben und Merves Geschick und ihr geheimnisvolles Auftreten taten den Rest. Er knickte ein und überreichte ihr nichts anderes als den Alabasterkantschen Mauerschlüssel mit der Bitte, ihn dem Auftraggeber zurückzugeben und ihm nichts darüber zu erzählen, dass sein Verwandter am Diebstahl und Betrug beteiligt war. Um die Forscherliga würde er sich schon zu kümmern wissen. Merve willigte ein. Tiny und ich blieben versteckt und zogen uns zurück, als Merve sich verabschiedete.
Nach einem kurzen Austausch und einer notwendigen Rast kehrten wir unbehelligt zurück nach Kharanos. Wir suchten Gurmbru auf und erzählten ihm fast alles, das sich zugetragen hatte. Ich übergab ihm die Karten und den Schlüssel und im Gegenzug erhielten wir den vollen Sold.
Anmerkungen: - Da Merve taktischerweise und auf mein Geheiß im Gasthaus ihr Wappen nicht trug, konnte sie am Lager auftauchen, ohne eine Spur zum Dämmersturm zu legen. So kann uns auch der Diebstahl des Briefes nicht zur Last gelegt und keine Anklage gegen den Auftraggeber erhoben werden. Für die Zwerge ist sie eine wandernde, mit den Ahnen sprechende Gauklerin. - Ich hatte nichts dagegen, Gurmbru die Beteiligung von Gaffnack zu verschweigen. Das muss die Familie unter sich klären und es wäre auch niemandem geholfen, wenn wir letztendlich doch einen Streit vom Zaun brechen. - Die Treue unseren Auftraggebern gegenüber hat es mir unterbunden, Gurmbru zu hintergehen und den Dämmersturm an der heiligen Halle zu bereichern. So weit, die Karte einer mit Gold und Schätzen gefüllten Stätte zu finden und nicht zu kopieren, kann ich aber nicht gehen. Noch vor der Rückkehr zu Gurmbru fertigte ich eine Ausgabe für das Skriptorium an. Man weiß ja nie, wann es mal von Nutzen sein kann.
Abschließende Bemerkungen: Alle Beteiligten haben gute Arbeit verrichtet. Merve hat sich durch ihr selbstsicheres, unbeirrtes Auftreten im Lager, was schließlich zum friedlichen Ende und zur Erfüllung unseres Auftrags führte, hervorgetan und besonderes Geschick in einer schwierigen Lage bewiesen. Es steht nicht in meiner Macht darüber zu entscheiden, doch möchte ich ihre Beförderung zur Mitläuferin empfehlen.
Aufgrund der leeren Kasse des Dämmersturms verringere ich meinen Sold auf 20 Goldstücke. Der Auftrag ließ mich unverletzt zurückkehren und die Reise durchs Zwergenland war so schön, dass ich gerne verzichte. Tiny hat sich dem angeschlossen und nimmt ebenfalls 20 Goldstücke.
Dem Sturm entgegen! Finnje Freitag
Sold Finnje Freitag: 20 Gold, 20 Marken Tiny Zuckerwatte: 20 Gold, 10 Marken Felix Geiger: 1 Gold, 10 Marken Merve: 1 Gold, 10 Marken
Anhang - 158 Gold - Skizze vom Alabasterkantschen Mauerschlüssel - Karte des Ausgrabungsortes in Loch Modan - Karte mit Punkt in der Landschaft von Dun Morogh |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Fr Okt 15, 2021 3:21 pm | |
| - Orodaro schrieb:
Die Schlacht im Totensumpf
Nachdem der Zitronenfrieden zwischen Nordwestgefälle und Allianz gemachte Sache war, der zusammengefasst verhieß, dass die blaue Armee von Feldmarschall Reifer mitsamt einiger alteracscher Wildlinge unter dem sogenannten König Paul bei Tobiasstadt lagern durfte, um sich gemeinsam mit der Koalition von Aiden gegen einen gewaltigen Aufmarsch der Geißel aus dem Osten zu wappnen, begannen also zahlreiche Vorbereitungsmaßnahmen. Wenige Wochen später erreichte die Geißel das Nordwestgefälle.
Zeitpunkt: Zum vierten Monat, im zweiten Jahr der Herrschaft Viktorie Goldschilds Ort: Perenoldhügel, Alterszapfen, Totensumpf Ausgang: Sieg der Koalition von Aiden und der Allianzstreitrkäfte, weiterhin von führerlosen Untoten heimgesuchtes Sumpfgebiet östlich des Gefälles
Konfliktparteien: Koalition von Aiden, Allianz, Reich von Gudrunsheim gegen Geißelstreitkräfte und den Kult der Verdammten
Oberbefehlshaber: Sturmwächterin Viktorie Goldschild (Koalition von Aiden), Hüter der Ländereien Hendrick Heineken (Koalition von Aiden), Hans Fenri (Koalition von Aiden), Ordensmeister Thomas Orodaro (Koalition von Aiden), Feldmarschall Markus-Rufus Reifer (Allianz), König Paul (Gudrunsheim) gegen den Namenlosen Lich sowie diverse thuzadische Räte und Renegatentodesritter
Truppenstärke: ~170 Rottenstärken (davon ~100 von Seiten der Allianz und ~20 vom Dämmersturm) gegen ~500 Rottenstärken
Verluste: ~40 Rotten (~30 für die Koalition von Aiden) und ~350 Rotten
Die Koalition von Aiden hatte sich im Vorfeld darauf verständigt, auch unter Einsatz der Berichte von Feldmarschall Reifers Truppen, dass die Geißel nur über zwei Pfade ins Nordwestgefälle einzudringen vermag. Diese sollten sein: Die Grenzbefestigungen am Perenoldhügel und die Grenzbefestigungen vor Alterszapfen. Aiden, Lichtnah und Markstadt konzentrierten ihre Verteidigungsbemühungen auf den Perenoldhügel, während die Allianzstreitmacht, der Dämmersturm sowie die Truppen des sogenannten König Pauls die Verteidigung von Alterszapfen vorbereiteten. Beide Standorte wurden jeweils von schwergerüsteten Kontingenten aus Burg Stahlkamm unterstützt.
Der Konfrontationsplan auf dem Perenoldhügel bestand darin, die anrückenden Geißeltruppen über einen größtmöglichen Zeitraum von den ortseigenen Schanzbefestigungen mit Hilfe von Lichtnahschen Bliden unter Beschuss zu nehmen. Die Engstellen zwischen den Schanzen sollten den Ordenstruppen aus Markstadt sowie den Wolfssoldaten aus Stahlkamm dazu dienen, die zahlenmäßige Übermacht des Feindes auszubremsen. Der Konfrontationsplan für Alterszapfen bestand in einer trichterförmigen Anordnung zahlreicher, teils miteinander verbundener Palisaden- und Grabenstellungen sowie Feuergruben, die schlussendlich auf Alterszapfen selbst zulaufen sollten. Die Geißel sollte durchlässig, auf langer Linie im Sumpf empfangen werden, um sie dann nach und nach durch den Widerstand mehrerer Stellungen, Jagdkommandos und Rückzugspunkte schrittweise auszudünnen. Besagte Jagdkommandos sollten vornehmlich darauf abzielen, feindliche Befehlshaber und Totenbeschwörer auszuschalten, um die Truppenkohärenz der Untoten zu vernichten. Zusätzlich sollten feindliche Durchbrüche durch Kanonenstellungen vor Alterzspafen klein gehalten werden.
Es gelang Spähern der Allianz im Vorfeld, die anrückende Geißelstreitmacht ausfindig zu machen und ihre Ankunft zu prognostizieren. Sie schien darauf erpicht, sowohl den Perenoldhügel als auch Alterszapfen gleichzeitig anzugreifen. Es gelang allen Truppenkontingenten rechtzeitig, sich plangemäß in Stellung zu bringen und den Feind zu empfangen. Außerdem konnte Finnje Freitag aus Verhandlungen mit der Argentumdämmerung einige Dosen Vakzin erlangen, die vornehmlich unter Koalitionstruppen verteilt wurden, um sie vor den gegenwärtigen Auswirkungen der Seuche des Untodes zu bewahren. Ferner erlangte Freitag einen Satz geweihter Reagenzien, die der Sturmwächterin dazu dienten, einen Gebetskreis in Alterszapfen zu errichten, dessen schützender Segen die ganze Schlacht über auf die Verteidiger des Nordwestgefälles einwirkte und gar viele Leben rettete. Einen ähnlichen Schutzsegen sprachen die Paladine von Andorhals Vergeltung auf dem Perenoldhügel. Inbrünstig weihten sie den erkorenen Grund für die bevorstehende Schlacht.
Die Geißel begann ihren Angriff auf beiden Schlachtfeldern mit überwältigenden Stürmen niederer Untoter. Bedauerlicherweise vermochten die Lanzenträger des Dämmersturms, die der Front aus Allianzsoldaten zur Seite gestellt waren, die Flanken nicht zu halten. Sie mussten sich sehr heillos zurückziehen. Die Verluste waren groß. Die Allianzsoldaten konnten die Stellung indes halten, was auf ihre zahlenmäßige Stärke und die bessere Ausrüstung zurückzuführen war. Das führte dazu, dass die Untoten beständig am Wellenbrecher aus Allianzsoldaten vorbei, in Richtung Alterszapfen (und damit hinein in den Trichter) strömten. Auf dem Perenoldhügel kam es derweil zu keinerlei Nahkämpfen. Die Litaneien der Paladine von Andorhals Vergeltung zerstörten die anrückenden Untoten aus der Ferne in rechtschaffenen Lichtblitzen, während die Lichtnahschen Bliden die übrigen Untoten zerschmetterten.
An der Alterszapfen-Front geschah es nun, dass die vielen errichteten Stellungen und Jagdverbände des Dämmersturms innerhalb derer sich vornehmlich (wenn auch nicht ausschließlich) ehemalige Mitglieder der Venture Company befanden, es mit einer nicht enden wollenden Schar von durchbrechenden Untoten zu tun bekam. Viele der Stellungen konnten nicht die nötige Feuerkraft aufbringen, um den Ansturm zurückzuhalten, zumal die Geißel sich nicht um ihre eigenen Verluste scherte. Kurzum wurden viele der Stellungen überrannt, wobei die meisten der dort platzierten Truppen erbarmungslos den Ghulen, Totenbeschwörern und wandernden Moorleichen zum Opfer fielen. Andere traten schleunigst den Rückzug an. Die Jagkommandos erwiesen sich als erfolgreicher. Sowohl Scharfschützen der Allianz als auch einige Dämmersturmverbände, die dem Hauptstrom des Feindes auswichen, konnten mehrere Totenbeschwörer ausschalten. Die daraus resultierende Unordnung innerhalb der Geißelstreitkräfte spielte den Verteidigern des Nordwestgefälles etwas Zeit ein, obgleich der Strom an nachrückenden Untoten kaum abriss. Bevor die Übermacht jedoch direkt auf Alterszapfen drängen konnte, gelang es den vornehmlich von Dunkeleisenzwergen besetzten Stellungen, ihre ausgehobenen Feuergruben zu entzünden. Die sich daraufhin schnell entwickelnden, kalkulierten Brände, bremsten den Ansturm der Untoten und erschwerten der Geißel das weitere Vorankommen nachhaltig. Die fast über die ganze Länge des großen Schlachtfeldes angelegte Linie aus Brandherden, behinderte jedoch auch verbündeten Truppen, nachzurücken und die in schwere Kämpfe verwickelte Front zu unterstützen. Ein geplantes Netz aus Meldegängern konnte nur sehr lokal verwendet werden. Bis zur Feuerlinie, abgesehen von der rings umkämpften Front der Allianzsoldaten, herrschte das totale Chaos.
Es gelang der Rotte Grauschmied, sich von ihrer Stellung aus mit einem Schredder und einem schweren gnomereganischen Maschinengewehr bis zur Front durchzuschlagen, wo sie versuchte, die Bresche, welche die geflohenen Lanzenträger hinterlassen hatten, zumindest teilweise zu füllen und gegen weitere Untote zu halten. Tatsächlich konnte die Rotte eben jene Kerbe in der Front bemerkenswert lange behaupten. Die Geißel entsandte daraufhin einen ihrer abscheulichen Todesritter. Das pestilenzstrotzende Ungetüm aus Eiter, aufgedunsenem Fleisch und verrostetem Eisen vermochte die umliegenden Untoten zu gefährlicher Durchschlagskraft zu erregen. Doch die gemeinsame Anstrengung der Rotte Grauschmied hielt dem Todesritter stand. Rottenmeister Feritan Grauschmied stellte sich der Abscheulichkeit todesmutig im Zweikampf entgegen. Ein Mitläufer namens Evered Eltringham tat sich heldenhaft hervor, da er den Todesritter mit seiner Worgenform überraschte und unter Einsatz seiner Kräfte auseinanderriss. Diese aufopferungsvolle Einzelleistung, ließ die marodierenden Rotten in der Nähe in Unordnung zerfallen. Die hinter der Front wütenden Geißeltruppen, jetzt abgeschnitten von Verstärkung, konnten durch einzelne zurückgebliebene Stellungen sowie die Jagdkommandos, weiter ausgedünnt werden. Die Sektion Alpha, die das Schlachtfeld von der größten vorgelagerten Stellung aus befehligte, vermochte die Auflösungserscheinungen der Dämmersturmtruppen zu bremsen und den Kampf unweit der Brandlinie wieder aufzunehmen. Der Hüter der Ländereien, Hendrick Heineken, ersuchte mehrmals die Unterstützung bisher zurückgehaltener Allianztruppen und entsandte mehrere Meldegänger, um größere Teile der Streitmacht in seiner Nähe zu versammeln. Allerdings erreichten nur wenige ihr Ziel. Dennoch konnte die Sektion zusammen mit einer kleinen Einheit von erfahrenen, eidtragenden Lanzenträgern die Stellung halten und es sollte auch bis zum Ende der Schlacht niemand ihren Stützpunkt überwinden.
Peter Appel koordinierte ein Kommando, das sich auf die Suche nach taktischem Sprengstoff aus den Überresten der gefallenen Stützpunkte konzentrierte. Da die Untoten ihren Angriffen stets schnell attackierende Ghule vorausschickten, waren diese kaum zum Einsatz gekommen. Diese Zufuhr an Sprengstoff war maßgeblich für die Widerstandskraft der Stellung Heinekens.
Vermutlich merkte die Geißel nun, dass ihre Truppen nicht vermochten die Hauptfront der Allianz und die hintere Front des Dämmersturms kraft ihrer kleineren Untoten zu überwinden - wenn es auch zunächst danach ausgesehen hatte. Ihre Antwort auf diesen Umstand bestätigte eine Serie von grausigen Gerüchten, dass ein Frostwyrm die untoten Heerscharen begleiten würde. Verstörend-monströse Schwingen, als braue sich am Himmel ein Gewitter zusammen, bedeckten just das Schlachtfeld. Die Luft kühlte sich bis unter den Gefrierpunkt ab. Ein knöcherner Drache stieß aus den Wolken und sein Odem trieb eine eisige Kerbe in die tapfere Front der Blauröcke. Diese versuchten noch Widerstand zu leisten, traten dann aber erschüttert den Rückzug in Richtung Alterszapfen an. Selbiges galt für die Rotte Grauschmied, die ihre behauptete Bresche aufgab und nun ihr Heil in der Flucht suchen musste. Der Frostwyrm zog eine Schneise der Verwüstung durch den Sumpf, hinterließ eisgespickte Trauerweiden, zerschmetterte mehrere Stellungen und belegte weite Teile des Schlachtfeldes mit tödlichen Hagelschauern. Dann drehte er mit derselben Plötzlichkeit wieder ab, um auch die Front des Perenoldhügels zugunsten seiner finsteren Meister zu brechen. Dort jedoch vermochten die Katapulte Lichtnahs den Himmelsschrecken in der Luft zu treffen und darnieder auf die Grenzssteine des Nordwestgefälles zu zwingen. Ein Paladin von Andorhals Vergeltung namens Bruder Arnold, Ratsmitglied von Tobiasstadt, führte eine kleine Schar von Markstädtern aufs offene Feld, wo der Drache niedergestürzt war. Dort vernichtete er die unheilige Bestie mit rechtschaffenem Zorn und dem Mut der Menschen von Markstadt, auf das sein Name - Arnold der Drachentöter - als flammendes Infernal der Hoffnung auf dem ganzen Perenoldhügel erschallte. Die Untoten hatten bereits einhundert Rotten versammelt, um eine mögliche Bresche des Frostwyrms auszunutzen. Doch ob des lichtgeweihten Aktes der Drachentötung gelang es den Truppen des Nordwestgefälles hier oben, ihre Schanzen unter geringen Verlusten zu behaupten und jeden Untoten vergehen zu lassen, der es wagte, allzu nah vor die Grenze des Nordwestgefälles zu hechten.
Im frostwyrmbeförderten Chaos an der Alterszapfen-Front kam es derweil zu sonderbaren Zwischenfällen. Während zahlreiche versprengte Stellungen versuchten, sich gegen umherstreunende Ghulrotten zu behaupten und sich große Truppenaufgebote auf der Flucht vor dem Drachen befanden, überfielen Gruppen von Gudrunsheimern an mehreren Stellen die Truppen des Nordwestgefälles. Die Rotte Grauschmied musste sich nicht minder eines Angriffs erwehren. Es ist davon auszugehen, dass diesen Attacken mindestens zwanzig Streiter des Dämmersturms zum Opfer fielen. Mehr noch wandten sich einige Rotten der vor Alterszapfen kampierenden Gudrunsheimer gegen die bisher kaum zum Einsatz gekommenen Kanonenstellungen des Dämmersturms. Den dort stationierten Kanonieren der Allianz gelang ein schneller Rückzug, doch um die Kanonen nicht in die Hände der Verräter fallen zu lassen, wurden sie kurzerhand zerstört. Daraufhin rückten die Wolfskrieger von Burg Stahlkamm aus, um die Kanonenstellungen zurückzuerobern und den dort marodierenden Gudrunsheimern den Garaus zu machen. Der sogenannte König Paul von Gudrunsheim zeigte sich entsetzt über den Verrat seiner Leute und beteuerte alsogleich, nichts mit der Angelegenheit zu tun zu haben.
Während des allgemeinen Rückzugs aller Truppen um mehrere Meilen, zurück in Richtung Alterszapfen, hielten die Dämmersturmoger und Kriegshäuptling Muhbrag eine vorgelagerte Stellung an der Nordflanke des auf Alterszapfen zulaufenden Sumpfabschnitts. Sie hielten etwa dreihundert Untote davon ab, auf Alterszapfen vorzustoßen und fällten vier Monstrositäten, ehe die Geißel begann, ihre Stellung zu umgehen.
Der Rotte Grauschmied sowie anderen Truppenteilen gelang es auf ihrem Rückzug, vereinzelte festgesetzte Kampfverbände aus Umklammerungen zu befreien. Dabei kam es zum Teil zu weiteren, heftigen Nahkämpfen mit bulligen Frontbrechern der Geißel, skelettierten Bogenschützen und anderem Gesocks. Die meisten abgekämpften Truppenteile, einschließlich der Rotte Grauschmied, verbarrikadierten sich in ausgebrannten Stützpunkten, um den weiteren Verlauf der Schlacht abzuwarten. Der Hauptgrund dafür war die diffuse Lage in Richtung Alterszapfen, wo sich Dunkeleisenverbände sowie Truppenkontingente unter Heineken gezwungen sahen, alle übrigen vorgelagerten Kohlegruben zu entzünden, um den Vorstoß der Untoten zu bremsen. Die ausufernden Torfbrände machten jeden heillosen Rückzug zum Wagnis. Im Begriff, seinen Kampfverband in Sicherheit zu bringen, fiel Titt Wumpe, Eidträger des Dämmersturms und Ratsmitglied von Alterszapfen, tapfer kämpfend wider die untoten Horden.
Indes versammelte die Geißel das Gros ihrer Rotten, um einen konzentrierten Angriff auf die geschwächte Verteidigungslinie des Hüters der Ländereien zu unternehmen. Heineken und Appel, die ihnen beistehende Phalanx sowie mehrere Einheiten von Dunkeleisenzwergen bemühten jedoch rechtzeitig, die unmittelbar vor ihrer Stellung platzierten Feuergruben zu entzünden und dadurch eine fast unüberwindliche Todeslinie zwischen Alterszapfen und der Geißel aufzuwerfen. Die schiere Heftigkeit der Brände ließ die Temperatur im Sumpf bedrohlich ansteigen und verhinderte den unkontrollierten Ansturm weiterer Ghule.
Aus dieser Pattsituation heraus betrat der Befehlsstab der Geißeltruppen das Schlachtfeld. Ein eisiger Luftzug brachte die erhitzten Sumpfgefilde zum Brodeln, ehe sich das widernatürliche Antlitz eines Lichs offenbarte, der mit finsteren Relikten und einer Messingkrone behangen langsam auf die Stellung des Hüters der Ländereien zusetzte. An seiner Seite marschierte eine schwer gepanzerte Leibgarde aus verstörenden Kolossen, bewaffnet mit Runenklingen aus den Gletscherfestungen von Eiskrone. Rostige Glockenschläge wogten durch das Fegefeuer der Kohlegruben und kalte Ströme schlugen eine glimmende Kerbe ins schützende Inferno. Nie war ein größerer Schrecken durch den Sumpf gen Nordwestgefälle marschiert. Doch in dieser finstersten Stunde erschallten von Norden und von Süden her die Fanfarren der Allianz. Feldmarschall Reifer ließ die Falle zuschnappen und mobilisierte große Teile seiner bisher zurückgehaltenen Streitmacht, um die sich offenbarenden Strippenzieher der Geißel in die Zange zu nehmen.
Während schon aus der Distanz mehrere Schützenregimenter der Allianz zahlreiche niedere Untote zu vernichten vermochten, suchte Feldmarschall Reifer mit seinem persönlichen Kommandotrupp und einige Elitegardisten den unmittelbaren Nahkampf mit dem gekrönten Lich und seinen grausigen Begleitern. In einem kurzen aber heftigen Zweikampf bezwang Reifer den Lich, während seine Truppen die Saronitpanzer der ihn umgebenden Todesritter sprengten. Daraufhin ward eine teuflische Druckwelle aus scharfkantigen Eissplittern freigesetzt, die den Nebel im Sumpf eine Meile weit zerriss. Augenzeugen berichteten von einer seltsamen Engelsgestalt, die aus der Düsternis des rauchverhangenen Himmels stieg, die Krone des Lichs ergriff und mit ihr gen Anderwelt verschwand. Die Schergen der Geißel zerfledderten unter der blauen Front von Feldmarschall Reifer und was den Klingen und Kugeln der Allianz entkam, floh von einer seltsamen Panik ergriffen bis tief in den Morast, wo es fortan siecht und seelenlos unachtsamer Reisender harrt.
So endete die Schlacht im Totensumpf.
Folgen: Es ist den Streitkräften der Koalition von Aiden zusammen mit der Allianz gelungen, den Kult der Verdammten und seine Geißelschergen vor der Grenze des Nordwestgefälles aufzuhalten und zu bezwingen. Eine Belagerung von Alterszapfen geschweige denn ein direkter Angriff auf den Ort konnte abgewendet werden. Auch der Perenoldhügel hielt mit phänomenalem Erfolg dem Vorstoß der Geißel stand. Leider erlitt besonders der Dämmersturm schreckliche Verluste und hätte die Allianz nicht von Anfang an das Schlachtfeld behauptet, wäre der Geißel ein baldiger Durchbruch gelungen.
Die vielgerühmten dämmersturmschen Lanzenträger wurden in großer Zahl von den Untoten überrannt. Nicht minder konnte unter den Alterszapfenern, die vornehmlich aus verschiedenrassigen Überläufern der Venture Company bestanden, nur selten genug Feuerkraft aufgebracht werden, um dem Feind zu trotzen. Die meisten Kampfverbände räumten ihre Stellungen nach dem ersten Feindkontakt, so sie nicht direkt durch die massierende Gewalt der grotesken Ghule, Moorleichen und verwesenden Ungeheuer umgebracht wurden. Wenn die Dämmersturmtruppen überhaupt Erfolge gegen den Ansturm der Geißel verzeichneten, bestanden diese in eigenständig operierenden Jagdkommandos, zu denen die Rotte Grauschmied zählte, im blutigen Widerstand von Hendrick Heineken und allem voran im Anlegen dutzender Brandpfade und torfbewehrter Feuergruppen. Diese waren vor allem auf das Zutun der Dunkeleisenzwerge von Alterszapfen zurückzuführen. Sie erkauften der Allianz Zeit, zu manövrieren, deckten Rückzüge und ließen gar viele Untote in den sicheren Untergang stolpern. Der Verrat einiger Gudrunsheimer, der leider zum Verlust der Großkanonen führte, brachte zusätzliche Unruhe in die Streitkräfte des Dämmersturms. Das einzige dämmersturmsche Kontingent, das die Schlacht mit vollem Erfolg überstand, waren die Dämmersturmoger unter Häuptling Muhbrag.
Die Schlacht im Totensumpf hat das militärische Potenzial des Dämmersturms im Nordwestgefälle erheblich geschwächt. Seine Vormachtsstellung ist verloren. Bis auf einige bewährte Veteranen ist der dämmersturmsche Lanzenträger tapfer kämpfend untergegangen. In Gorheim beklagen nun viele Familien den Heldentod ihrer Väter und Söhne. Die Bevölkerung von Alterszapfen ist auf ein Viertel seiner ursprünglichen Größe gesunken. Besonders Dunkeleisenzwerge bilden nun den Großteil der Einwohner. Der einst umtriebige, laute Ort, scheint fast wie ausgestorben.
Im Gegensatz dazu hat Markstadt auf dem Perenoldhügel kaum Verluste erlitten und beinahe jeden Vorstoß bereits aus sicherer Distanz zunichte gemacht. Die vom Orden Andorhals Vergeltung behütete Stadt wird daran zu großem Selbstbewusstsein finden. Bruder Arnold erfährt im ganzen Land Achtung und Lobpreisung als Drachentöter, während Großmeister Orodaro sich seines Standes ob allgegenwärtiger Ehrerbietung und angesichts seines taktischen Geschicks sicher sein kann.
Der signifikante Beitrag der Allianz zum Sieg über die Geißel ermöglicht Feldmarschall Reifer neue Verhandlungsspielräume. Die Schlacht endete mit der Erkenntnis, dass das Nordwestgefälle der Allianz mehr bedarf als die Allianz des Nordwestgefälles. Im markstädtischen Land, in Tobiasstadt und auf Burg Stahlkamm wird (auch unter der Bevölkerung) zunehmend Wohlwollen für eine engere Zusammenarbeit mit der Allianz laut. Es ist möglich, dass die Zugeständnisse der Allianz, die im Zitronenfrieden beschlossen wurden, in Zukunft übergangen oder gänzlich aus der Welt geschafft werden. In jedem Fall ist die Allianz auf dem besten Wege, sich einen festen Platz im Nordwestgefälle zu sichern. Wie dieser gestaltet sein mag, werden Zeit und politische Fleißarbeit zutage fördern.
Es scheint, als wäre die Geißel im Nordwesten von Alterac keine ersichtliche Kraft mehr. Die Nähe zur Scholomance könnte zwar stets erneute Bedrohungslagen hervorbringen, doch ob der Kult der Verdammten erneut willens ist, Mühen in die Region des Nordwestgefälles zu investieren, bleibt fraglich. Wer weiß schon, was ein madendurchwuchertes Kultistenhirn umtreibt. Leider konnten nicht alle Geißelrotten vernichtet werden. Im jetzt als Totensumpf bekannten Morast, östlich des Gefälles, treibt sich noch manch schaurige Gestalt herum, weswegen allen Bewohnern des Nordwestgefälles davon abgeraten wird, Fuß auf dieses Terrain zu setzen. Alterszapfen wird weiterhin Sorge tragen müssen, die Ostgrenze des Nordwestgefälles vor unliebsamen Grenzüberschreitungen durch einzelne Untote zu schützen.
Besondere Ehrungen: Auf dämmersturmscher Seite sind nach Auffassung des Oberkommandos alle Überlebenden der Schlacht, die an unmittelbaren Kampfhandlungen beteiligt waren, mit dem Rubinschädel zu ehren. Die Heftigkeit des Angriffs, die Verlustrate und die desaströse Herangehensweise hat den Truppen alles abverlangt. Hendrick Heineken, die Sektion Alpha und die erfahrenen Lanzenträger in seiner Nähe haben das Schlachtfeld lange Zeit gegen eine Übermacht behaupten können und verdienen daher geschlossen das Stahlkreuz. Die überlebenden Dunkeleisenzwerge, die am Bau der wichtigen Kohlegruben beteiligt waren, werden vom Rat von Alterszapfen für die Auszeichnung mit der Siegmarke empfohlen. Ferner seien alle Tagelöhner der Schlacht zu Mitläufern zu befördern. Der Hüter der Ländereien empfiehlt Rottenmeister Grauschmied für die Auszeichnung mit der Schlangenklinge. Rottenmeister Grauschmied würdigt im Besonderen die Leistung von Evered Eltringham, der, zwar nicht im Alleingang, doch maßgebend dazu beitrug, einen Todesritter der Geißel zu Fall zu bringen. Er empfiehlt ihn für die Dämmerklinge.
Besoldung:
[Es folgen lange Besoldungslisten, die vornehmlich auf den Tod gefallener Alterszapfener und Gorheimer verweisen. Irgendwo dazwischen finden sich die Namen der Beteiligten des Eisenschmiedener Dämmersturms und der Rotte Grauschmied.]
Sturmwächterin Viktorie Goldschild: Verzicht auf Besoldung, 50 Marken
Feritan Grauschmied: 300 Goldstücke, 45 Marken, Rubinschädel, Schlangenklinge
Mergram Eisenzorn: 50 Goldstücke, 40 Marken
Phaeron Pfannenschwinger: 50 Goldstücke, 40 Marken
Hugo Pfeifer: 50 Goldstücke, 40 Marken
Twankly Knallfix: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel
Moritz Treubleib: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel
Alva Lairnaugh: 50 Goldstücke, 40 Marken, Rubinschädel
Evered Eltringham: 4 Goldstücke, 35 Marken, Rubinschädel, Dämmerklinge
Konstantin Maroy: 4 Goldstücke, 35 Marken, Rubinschädel
Kaspar Katzenjammer: 4 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel
Meise: 2 Goldstücke, 30 Marken, Rubinschädel, Beförderung zur Mitläuferin Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Das Skriptorium - Alva schrieb:
- unformartierte Version:
Bericht zur Jagd auf die Großwölfe in Bockermunde Teilnehmende: Alva Lairnaugh (Söldnerin, Einsatzleitung), Meise (Mitläuferin), Bhreanna Thorn (Tagelöhnerin), Hildryn Hemlock (Tagelöhnerin), teilweise Felix Geiger (Tagelöhner) Ergebnis: Erfolgreich Verlauf: Wir trafen uns vor der Ortschaft Bockermunde. Da ich außer mit Meise noch keine der anwesenden Personen im Kampf an meiner Seite hatte, ließ ich mir von allen ihre Stärken vortragen, bevor wir weiter nach Bockermunde ritten. Durch den Schäfer Hanno, den wir auf unserem Weg als ersten trafen, erfuhren wir im Verlauf unseres Aufenthalts das meiste über die Angriffe der Großwölfe. Aber auch der Gastwirt Thomas konnte uns mit einigen Informationen weiterhelfen. So erfuhren wir, dass es sich um ungefähr 20 Großwölfe handelte, vermutlich solche Tiere, auf denen die Orcs zu reiten pflegen. Ein Angriff hatte in der Nacht zuvor stattgefunden und vor uns hatten schon andere versucht, die Wölfe zu erlegen. Allerdings ist offenbar keiner von ihnen zurückgekehrt. In der Gaststube fiel Felix zum ersten Mal auf, als er plötzlich zu würgen begann. Auf dem Weg nach draußen bat mich Bhreanna um ein Gespräch zu zweit, bei dem sie ihre Bedenken bezüglich Felix ansprach. So wie ich es auch schon empfunden hatte, bestärkte sie mich in meiner Vermutung, dass er Angst hatte und sich seltsam verhielt. Auch war sie sich über sein Können in einem Kampf nicht sicher. Für einen unerfahrenen Tagelöhner ist es aber verständlich, dass er sich fürchtet, und es liegt in der Verantwortung der Erfahrenen, ihm zu zeigen, dass er nicht allein in eine gefährliche Situation ziehen muss. Darum sagte ich Bhreanna, dass wir ihn unter Rücksicht darauf mitnehmen würden, dass wir nicht wissen, wie hilfreich er im Kampf sein würde. Doch schon, als wir wieder zu den anderen stießen, fiel mir Felix‘ Verhalten ein zweites Mal auf. Offenbar hatte Meise ihn dazu befragt, was in der Schankstube vorgefallen und ob er krank war. Mir fielen die ausweichenden Antworten auf, deswegen verlangte ich von Felix eine klare Antwort darauf und teilte ihm mit, dass es Konsequenzen haben würde, wenn wir durch eine Lüge seinerseits zu Schaden kämen. Die Untersuchung der Weide, auf der der letzte Angriff stattgefunden hatte, brachte die Entdeckung von feinen Blutspuren, Schleifspuren und Pfotenabdrücken und einen beachtlichen Haufen Kot, der für wirklich große Tiere sprach, ein. Wir besprachen uns, wie wir weiter vorgehen wollten, zogen in Erwägung, den Schäfern einige Schafe als Köder abzukaufen und welche Vor- und Nachteile ein solches Vorgehen hätte. Während wir planten, ging Felix zu dem Kothaufen und steckte etwas davon ein. Bis auf Felix waren wir uns einig, dass wir noch nicht einfach den Spuren folgen wollten. Doch Felix drängte immer wieder darauf und wurde schließlich unverschämt schnippisch. Ich wies ihn zurecht, auch, weil ich spürte, dass Unruhe in die Gruppe kam. Daraufhin wandte er sich von der Gruppe ab und ignorierte meine Bitte an alle, noch einmal eine Spur anzusehen. Ich gab Felix daraufhin die Aufgabe, die Sicherheit der Pferde zu gewährleisten, denn nach all den Auffälligkeiten wollte ich mich im Kampf nicht auf ihn verlassen oder Ressourcen opfern müssen, um ihn zu verteidigen. Auch war ich mir über den Zusammenhalt der Gruppe in dieser Konstellation nicht mehr sicher. Später erfuhren wir, dass Felix Geiger bei den Pferden nicht ankam, er hat den Dämmersturm offenbar verlassen. Nach einem weiteren Gespräch mit Hanno, in dem wir erfuhren, dass die Wölfe nie in aufeinanderfolgenden Nächten angegriffen hatten, beschlossen wir, der Spur doch zu folgen. Allerdings war mein Plan, nur eine grobe Richtung auszumachen. Wir fanden die Überreste des Jägers, den Thomas vorher erwähnt hatte. Außerdem entdeckte Bhreanna im Elwynnfluss eine Stelle, die zur Überquerung zum Dämmerwald dienen könnte. Der Verdacht, es könnte sich um die besonders großen Terrorwölfe aus dem Dämmerwald handeln, bestätigte sich kurz darauf, als wir erst von einem, dann von drei weiteren solcher Tiere angegriffen wurden. Es gelang uns, drei zu töten und das vierte mit einer Brandflasche zur Flucht zu zwingen. Daraufhin zogen wir uns zurück, um in Thomas‘ Gaststube zu nächtigen und einen koordinierten Angriff auf den nächsten Tag zu verlegen. Bei Tageslicht ließ sich der Wald in der Richtung besser untersuchen und Meise fand die Stelle, an der der Jäger wohl sein Werk begonnen hatte. In einer Falle aus spitzen Pfählen unterhalb einer Klippe fanden wir vier Wolfskadaver. Wir besahen uns die Stelle, ob wir die Falle nutzen könnten, entschieden uns aber, an einer anderen felsigen Stelle eine eigene Falle zu errichten. Die noch intakten Pfähle nahmen wir mit, um sie in unsere eigene Falle zu integrieren. Unser Plan sah vor, einen erhöhten Platz auf den Felsen einzunehmen und durch Feuer und Einsatz der Pfähle einen Pfad zu uns vorzugeben, sodass nicht mehrere Wölfe zugleich angreifen könnten. Außerdem legten wir einen Köder unterhalb der Felsen aus, damit die Wölfe im besten Fall erst einmal dorthin laufen würden und wir sie von oben mit Gemischen angreifen könnten. Eine zweite Brandflasche sollte für den Notfall herhalten. Unser Plan ging weitestgehend auf, auch wenn wir die ersten Wölfe durch Schüsse provozieren mussten, damit sie sich dem Feuer näherten. Wir konnten also einige der Wölfe aus der Entfernung bereits töten. Leider hatten wir etwas Pech mit den Gemischen, die nicht alle explodierten. Doch durch die Feuer und mithilfe der Brandflasche konnten wir die Wölfe einigermaßen kontrollieren und einige auch nach und nach im Nahkampf besiegen. Ein besonders großer Wolf und zwei Jungtiere tauchten am Rande auf, wollten sich allerdings dem Kampf entziehen und sich Richtung Bockermunde begeben. Allein ein sehr gut gezielter Schuss von Hildryn sorgte für den raschen Tod des großen Wolfs und lockte die Jungwölfe in Folge ebenfalls zu uns. Ich vermute, dass es sich um das Alphatier handelte, da bei seinem Auftauchen der Angriff der anderen Tiere erbitterter zu werden schien. Erst als das Feuer der Brandflasche langsam versiegte, wurde es etwas brenzlig, da sich nun mehrere Wölfe gleichzeitig auf unsere Gruppe stürzten. Dabei wurden auch Bhreanna und Hildryn verletzt und Meise und ich standen noch drei Wölfen gegenüber, die aber bereits verletzt und angeschlagen waren. Es gelang uns, diese letzten Tiere zu zweit niederzustrecken. So konnten wir zeitnah Bhreanna und Hildryn behandeln. Wir verblieben noch einige Tage im Dorf, um sicher zu stellen, dass wir alle Wölfe erwischt hatten. Außerdem zeigten wir den Hirten die Furt hinüber zum Dämmerwald und wir alle konnten uns etwas erholen. Der Dämmersturm hat in Bockermunde einen guten Eindruck hinterlassen und darf auf einen guten Ruf vor Ort und darüber hinaus hoffen. Abschließende Worte: Meise handelt ganz im Geiste des Dämmersturms, beteiligt sich an Planungen und bringt ihre Ideen ein. Im Augenblick, da noch drei Wölfe vor uns standen und zwei unserer Kameradinnen kampfunfähig waren, zeigte sie erneut den Mut, den sie schon im Totensumpf bewies, und blieb standhaft an meiner Seite. Hildryn erwies sich in einem Kampf, der möglichst aus der Ferne geführt werden sollte, als sehr hilfreich. Ihre präzisen Schüsse verminderten die Angriffe, die uns im Nahkampf erreichten. Bhreanna bewies sich besonders im Nahkampf als wertvolle Unterstützung. Die meisten Angriffe der Wölfe prallten an ihrem Schild ab und erreichten uns dadurch gar nicht erst. Soldverteilung: Alva Lairnaugh: 5 Goldstücke, 3 Marken Meise: 4 Goldstücke, 3 Marken Hildryn Hemlock: 1 Goldstück, 2 Marken Bhreanna Thorm: 1 Goldstück, 2 Marken Restbetrag für den Dämmersturm: 19 Goldstücke Dem Sturm entgegen. gez. A. Lairnaugh
Bericht zur Jagd auf die Großwölfe in Bockermunde
Teilnehmende: Alva Lairnaugh (Söldnerin, Einsatzleitung), Meise (Mitläuferin), Bhreanna Thorn (Tagelöhnerin), Hildryn Hemlock (Tagelöhnerin), teilweise Felix Geiger (Tagelöhner)
Ergebnis: Erfolgreich
Verlauf: Wir trafen uns vor der Ortschaft Bockermunde. Da ich außer mit Meise noch keine der anwesenden Personen im Kampf an meiner Seite hatte, ließ ich mir von allen ihre Stärken vortragen, bevor wir weiter nach Bockermunde ritten.
Durch den Schäfer Hanno, den wir auf unserem Weg als ersten trafen, erfuhren wir im Verlauf unseres Aufenthalts das meiste über die Angriffe der Großwölfe. Aber auch der Gastwirt Thomas konnte uns mit einigen Informationen weiterhelfen. So erfuhren wir, dass es sich um ungefähr 20 Großwölfe handelte, vermutlich solche Tiere, auf denen die Orcs zu reiten pflegen. Ein Angriff hatte in der Nacht zuvor stattgefunden und vor uns hatten schon andere versucht, die Wölfe zu erlegen. Allerdings ist offenbar keiner von ihnen zurückgekehrt.
In der Gaststube fiel Felix zum ersten Mal auf, als er plötzlich zu würgen begann. Auf dem Weg nach draußen bat mich Bhreanna um ein Gespräch zu zweit, bei dem sie ihre Bedenken bezüglich Felix ansprach. So wie ich es auch schon empfunden hatte, bestärkte sie mich in meiner Vermutung, dass er Angst hatte und sich seltsam verhielt. Auch war sie sich über sein Können in einem Kampf nicht sicher. Für einen unerfahrenen Tagelöhner ist es aber verständlich, dass er sich fürchtet, und es liegt in der Verantwortung der Erfahrenen, ihm zu zeigen, dass er nicht allein in eine gefährliche Situation ziehen muss. Darum sagte ich Bhreanna, dass wir ihn unter Rücksicht darauf mitnehmen würden, dass wir nicht wissen, wie hilfreich er im Kampf sein würde. Doch schon, als wir wieder zu den anderen stießen, fiel mir Felix‘ Verhalten ein zweites Mal auf. Offenbar hatte Meise ihn dazu befragt, was in der Schankstube vorgefallen und ob er krank war. Mir fielen die ausweichenden Antworten auf, deswegen verlangte ich von Felix eine klare Antwort darauf und teilte ihm mit, dass es Konsequenzen haben würde, wenn wir durch eine Lüge seinerseits zu Schaden kämen.
Die Untersuchung der Weide, auf der der letzte Angriff stattgefunden hatte, brachte die Entdeckung von feinen Blutspuren, Schleifspuren und Pfotenabdrücken und einen beachtlichen Haufen Kot, der für wirklich große Tiere sprach, ein. Wir besprachen uns, wie wir weiter vorgehen wollten, zogen in Erwägung, den Schäfern einige Schafe als Köder abzukaufen und welche Vor- und Nachteile ein solches Vorgehen hätte. Während wir planten, ging Felix zu dem Kothaufen und steckte etwas davon ein. Bis auf Felix waren wir uns einig, dass wir noch nicht einfach den Spuren folgen wollten. Doch Felix drängte immer wieder darauf und wurde schließlich unverschämt schnippisch. Ich wies ihn zurecht, auch, weil ich spürte, dass Unruhe in die Gruppe kam. Daraufhin wandte er sich von der Gruppe ab und ignorierte meine Bitte an alle, noch einmal eine Spur anzusehen. Ich gab Felix daraufhin die Aufgabe, die Sicherheit der Pferde zu gewährleisten, denn nach all den Auffälligkeiten wollte ich mich im Kampf nicht auf ihn verlassen oder Ressourcen opfern müssen, um ihn zu verteidigen. Auch war ich mir über den Zusammenhalt der Gruppe in dieser Konstellation nicht mehr sicher. Später erfuhren wir, dass Felix Geiger bei den Pferden nicht ankam, er hat den Dämmersturm offenbar verlassen.
Nach einem weiteren Gespräch mit Hanno, in dem wir erfuhren, dass die Wölfe nie in aufeinanderfolgenden Nächten angegriffen hatten, beschlossen wir, der Spur doch zu folgen. Allerdings war mein Plan, nur eine grobe Richtung auszumachen. Wir fanden die Überreste des Jägers, den Thomas vorher erwähnt hatte. Außerdem entdeckte Bhreanna im Elwynnfluss eine Stelle, die zur Überquerung zum Dämmerwald dienen könnte. Der Verdacht, es könnte sich um die besonders großen Terrorwölfe aus dem Dämmerwald handeln, bestätigte sich kurz darauf, als wir erst von einem, dann von drei weiteren solcher Tiere angegriffen wurden. Es gelang uns, drei zu töten und das vierte mit einer Brandflasche zur Flucht zu zwingen. Daraufhin zogen wir uns zurück, um in Thomas‘ Gaststube zu nächtigen und einen koordinierten Angriff auf den nächsten Tag zu verlegen.
Bei Tageslicht ließ sich der Wald in der Richtung besser untersuchen und Meise fand die Stelle, an der der Jäger wohl sein Werk begonnen hatte. In einer Falle aus spitzen Pfählen unterhalb einer Klippe fanden wir vier Wolfskadaver. Wir besahen uns die Stelle, ob wir die Falle nutzen könnten, entschieden uns aber, an einer anderen felsigen Stelle eine eigene Falle zu errichten. Die noch intakten Pfähle nahmen wir mit, um sie in unsere eigene Falle zu integrieren. Unser Plan sah vor, einen erhöhten Platz auf den Felsen einzunehmen und durch Feuer und Einsatz der Pfähle einen Pfad zu uns vorzugeben, sodass nicht mehrere Wölfe zugleich angreifen könnten. Außerdem legten wir einen Köder unterhalb der Felsen aus, damit die Wölfe im besten Fall erst einmal dorthin laufen würden und wir sie von oben mit Gemischen angreifen könnten. Eine zweite Brandflasche sollte für den Notfall herhalten.
Unser Plan ging weitestgehend auf, auch wenn wir die ersten Wölfe durch Schüsse provozieren mussten, damit sie sich dem Feuer näherten. Wir konnten also einige der Wölfe aus der Entfernung bereits töten. Leider hatten wir etwas Pech mit den Gemischen, die nicht alle explodierten. Doch durch die Feuer und mithilfe der Brandflasche konnten wir die Wölfe einigermaßen kontrollieren und einige auch nach und nach im Nahkampf besiegen. Ein besonders großer Wolf und zwei Jungtiere tauchten am Rande auf, wollten sich allerdings dem Kampf entziehen und sich Richtung Bockermunde begeben. Allein ein sehr gut gezielter Schuss von Hildryn sorgte für den raschen Tod des großen Wolfs und lockte die Jungwölfe in Folge ebenfalls zu uns. Ich vermute, dass es sich um das Alphatier handelte, da bei seinem Auftauchen der Angriff der anderen Tiere erbitterter zu werden schien. Erst als das Feuer der Brandflasche langsam versiegte, wurde es etwas brenzlig, da sich nun mehrere Wölfe gleichzeitig auf unsere Gruppe stürzten. Dabei wurden auch Bhreanna und Hildryn verletzt und Meise und ich standen noch drei Wölfen gegenüber, die aber bereits verletzt und angeschlagen waren. Es gelang uns, diese letzten Tiere zu zweit niederzustrecken. So konnten wir zeitnah Bhreanna und Hildryn behandeln.
Wir verblieben noch einige Tage im Dorf, um sicher zu stellen, dass wir alle Wölfe erwischt hatten. Außerdem zeigten wir den Hirten die Furt hinüber zum Dämmerwald und wir alle konnten uns etwas erholen. Der Dämmersturm hat in Bockermunde einen guten Eindruck hinterlassen und darf auf einen guten Ruf vor Ort und darüber hinaus hoffen.
Abschließende Worte: Meise handelt ganz im Geiste des Dämmersturms, beteiligt sich an Planungen und bringt ihre Ideen ein. Im Augenblick, da noch drei Wölfe vor uns standen und zwei unserer Kameradinnen kampfunfähig waren, zeigte sie erneut den Mut, den sie schon im Totensumpf bewies, und blieb standhaft an meiner Seite.
Hildryn erwies sich in einem Kampf, der möglichst aus der Ferne geführt werden sollte, als sehr hilfreich. Ihre präzisen Schüsse verminderten die Angriffe, die uns im Nahkampf erreichten.
Bhreanna bewies sich besonders im Nahkampf als wertvolle Unterstützung. Die meisten Angriffe der Wölfe prallten an ihrem Schild ab und erreichten uns dadurch gar nicht erst.
Soldverteilung: Alva Lairnaugh: 5 Goldstücke, 3 Marken Meise: 4 Goldstücke, 3 Marken Hildryn Hemlock: 1 Goldstück, 2 Marken Bhreanna Thorm: 1 Goldstück, 2 Marken
Restbetrag für den Dämmersturm: 19 Goldstücke
Dem Sturm entgegen.
gez. A. Lairnaugh
- Orodaro schrieb:
Grauschmieds Bericht aus Dörflingen
Auf Geheiß der Sturmwächterin ward mir, Skriptor-Rottenmeister Feritan Grauschmied, die Ausbildung der männlichen Hirten von Dörflingen aufgetragen. Ich sollte die kämpferische Schlagkraft der Bevölkerung Dörflingens verbessern. Bisher griff Dörflingen ausschließlich auf weibliche Kriegerinnen zurück, die sich im Umgang mit Wurfspeeren bereits in mehreren Schlachten als kostbare Hilfstruppen für den Dämmersturm erwiesen haben. Aus diesem Grund hatte die Sturmwächterin Sorge um das Selbstbewusstsein der männlichen Bevölkerung und setzte sich kraft meines Aufenthaltes (auf meinem familiären Wohnsitz im Ort bauend) für die Würdigung der waffenfähigen Männer im Ort ein.
Ich verstand den mir gegebenen Auftrag als kräftigenden Dienst an der Verteidigung des Volkes. Ferner empfand ich es als meine Pflicht, den Respekt des Dämmersturms für die Männer von Dörflingen auszudrücken, die aufgrund der vielgerühmten Frauen des Ortes bisher nur wenig Aufmerksamkeit erfahren hatten. Ich kann vermelden, dass beide Vorhaben geglückt sind, wenngleich ich in Aussicht stelle, dass Dörflingens Hirten sich nicht eignen, um als kämpferisches Potenzial für ein attackierendes Kriegsvorhaben herzuhalten. Zuvorderst will ich meiner Aufgabe als Skriptor nachkommen und die bisherige Geschichte des Ortes in wenigen Worten nacherzählen, da die Aufzeichnungen einer jüngeren Zusammenfassung ermangeln.
Vor dem Eintreffen des Dämmersturms im Nordwestgefälle wechselte die Herrschaft über das hügelige Dörflingen unregelmäßig unter verschiedenen, in Alterac obwaltenden Raubrittern und kleineren Kriegsfürsten. Dabei erlitt die Bevölkerung verschiedene Formen brutaler Unterdrückung. Zuletzt unterstand Dörflingen der Willkür des selbsternannten Herzogs Trüffel, der ob seiner außerordentlichen Fettleibigkeit den bekannteren Beinamen "Der Eber" trug. Dörflingen versorgte sich dieser Tage (wie auch heute) über seine Schafszucht, eine rege Wollproduktion und eine vortreffliche, darauf aufbauende Webkunst und Schneiderei. Außerdem verfügt Dörflingen über eine bescheidene Landwirtschaft, die vielfältige alteracsche Gemüse- und Obstsorten hervorbringt. In Dörflingen befand sich einst ein im ganzen Gefälle bekanntes Freudenhaus, das als Treffpunkt und hindurchziehenden Räuberbanden (wie denen des Ebers) als häufige Anlaufstelle diente. Die Macht des Ebers wurde durch Operation Schlachthaus gebrochen. Der Eber selbst fiel in der Schlacht um den Eberbau durch einen mächtigen Zauber des geehrten Eidträgers Sergei Jagellovsk. Dörflingen selbst wurde durch einen schnellen Angriff der Rotte Heldenhammer befreit. Danach fiel der Ort in den Einflussbereich von Herzog Bauergard (von Markstadt) und im Verlauf des Ersten Frühlingskrieg an das Wolfsheer unter Herzog von Wolke. Einige Zeit nach dem Zweiten Frühlingskrieg durchquerte Herzog von Wolke Dörflingen zusammen mit der Braut des Dämmersturms. Die Legende besagt, Herzog von Wolke habe sich auf dem Gipfel ausschweifender Feierlichkeiten der Hoheit der Braut unterworfen und sei ihrer Schönheit unterwürfigst und vor den Augen ganz Dörflingens erlegen. Dörflingen zeigte sich entzückt über die Niederwerfung des Tyrannen und begrüßte die neue, nun wahrhaftig gewonnene Freiheit. Alle Frauen Dörflingens nehmen sich seither das Beispiel ihrer Befreierin zum Vorbild und eifern ihrer Anmut und ihrem Pflichtbewusstsein nach. Nachdem die Braut des Dämmersturms die Markstädtische Koalition bei Alterszapfen zum Sieg wider die Dämonen führte, übten sich die Frauen Dörflingens (ihrem Vorbild entsprechend) im Kampf mit Wurfspeeren. Dörflingen entwickelte eine straffe Gesellschaftsordnung mit gemeinschaftlicher Krankenversorgung, einem Dorfabschnitt für schwangere Frauen und Kindererziehung, strengen Ernährungsgrundsätzen und zielgerichteter Arbeitsteilung. Nach dem Büßerfeldzug reiste der Kommandant des Dämmersturms nach Dörflingen. Dort kam es zur gepriesenen Nacht der Fünfundzwanzig, kraft der Dörflingen seine Treue zum Dämmersturm bestätigte und den Kommandanten als erhabenen Herrn der Braut des Dämmersturms anerkannte. Die Ländereien von Dörflingen sind seither ein wichtiges Schutzgebiet des Dämmersturms. Im Zuge des heillosen Durcheinanders, das nach dem Büßerfeldzug an der Westmark des Nordwestgefälles herrschte, gelang es der Sturmwächterin, die damals noch Rottenmeisterin Goldschild war, Dörflingen davon zu überzeugen, den Leichentribut der unwilligen Aidener zu übernehmen, um einen zerstörerischen Plünderfeldzug der Verlassenen abzuwenden. Dieses bittere Opfer, das bis zum Ausbruch des Blutkrieges währte, wurde von Dörflingen willig ertragen. Die Sturmwächterin bemühte sich daraufhin mit großer Leidenschaft um das Wohlergehen Dörflingens, wobei sie gemahnte, die brennende Verehrung für die Braut des Dämmersturms gewissenhaft zu zügeln, um nicht dem Wahnsinn anheimzufallen. Sie sorgte für die sichere Geburt der Nachkommen des Dämmersturms, die in der Nacht der Fünfundzwanzig Zeugung erfuhren, und leistete für lange Zeit ihren Dienst am einfachen Volk. Als maßgebliche Wegbereiterin der Koalition von Aiden, Beschützerin und auserkoren-geweihte Mutter der Kinder des Kommandanten, ferner als Predigerin und Lehrmeisterin, kommt der Sturmwächterin heute besondere Verehrung zu. Die Dörflinger feiern sie als Heilige Prophetin und rechtschaffende Nachfolgerin der Braut des Dämmersturms. Ihr mäßigendes Wort hatte großen Einfluss auf die Lebensweise zugegen. Erwähnenswert ist außerdem die Rolle der Lady Jane von Rosenfurth, die im dörflingschen Pantheon (wenn man so möchte) manchmal als unterstellte Gemahlin des Kommandanten und manchmal als Teil-Inkarnation der Braut des Dämmersturms verstanden wird. Die Dinge werden hier, das musste ich bemerken, etwas unscharf. Lady Jane erfährt Anerkennung als ehrbare Verführerin, lebende Schönheitsikone und Schutzherrin der Schneiderinnen im Ort. Manche der kundigen Handwerkerinnen eifern dem Ziel entgegen, eines Tages in den Dienst der Rose zu treten, um ihre Künste an einer Inkarnation der Braut zu vervollständigen. Sie empfinden es als religiösen Akt an Licht und Dämmersturm - und überhaupt erstrahlt die Treue zum Dämmersturm selten mit solcher Inbrunst wie in den Hügeln von Dörflingen.
Die Geschichte von Dörflingen kennt, von unserem geehrten Kommandanten abgesehen, keine männlichen Vorbilder. Es war daher kein Zufall, das diese, obgleich ebenfalls zu körperlicher Gesundheit und Kraft strebend, spätestens seit der Ankunft der Braut des Dämmersturms nur eine untergeordnete Rolle in der dörflingschen Gesellschaft spielten. Ich kann nicht gerade behaupten, dass sich die Männer darüber sonderlich beklagt hätten. Ihnen kam landwirtschaftliches Tagewerk, das Hüten der Schafe und Zimmermannsarbeit zu, für die ihnen angemessen großer Respekt vergolten war. Vermutlich tat es sein Übriges, ständig von schönen Frauen umgeben zu sein! Die Hirten waren allerdings nicht abgeneigt, sich einer Kampfausbildung zu unterziehen. Besonders in Anbetracht der Tatsache, auf diese Weise noch besser gegen gefährliche Wildtiere vorgehen zu können.
Ich richtete meine Bemühungen darauf aus, einen widerstandsfähigen Gewalthaufen aufzustellen und die geeignetsten Männer in grundlegenden Fragen der Schlachtordnung zu unterweisen. Sie folgten meinen Weisungen mit großer Aufmerksamkeit und nahmen die aufeinander abgestimmten Bewegungen schnell in ihr Kampfverhalten auf. Dadurch lernten sie, stehende und bewegliche Feinde einzukreisen und sich, andersherum, nicht selbst vom Feind in die Zange nehmen zu lassen. Da sie mit ihren Hirtenstäben am vertrautesten sind, hielt ich es für sinnvoll, diese als ihre Waffen beizubehalten. Ich zeigte ihnen, wie sie gepanzerte Gegner gemeinsam niederringen können und wie ein Ansturm auf dem Schlachtfeld zu empfangen ist. Letzteres erwies sich ohne abhärtende Bedrohungskulisse als schwierig. Mehrfach ließ ich die Hirten gegeneinander anrennen, um ihre Standfestigkeit, Schulter an Schulter, zu erproben. Ob sie in der Schlacht die Stellung halten - besonders gegen einen sichtbar überlegenen Feind - vermag ich jedoch nicht zu beurteilen. Ich halte es für einen klugen Einfall, sie im Ernstfall an der Seite der Kriegerinnen von Dörflingen einzusetzen. Vermutlich würden sie sich nicht die Blöße geben, die Flanke ihrer Schwestern preiszugeben. Dementsprechend betonte ich die ineinandergreifende Wirkung eines vielfältigen dörflingschen Aufgebots. Soweit ich das einschätzen kann, schien sie das zu freuen.
In einer zweiten Phase unterzog ich die Hirten umfassenden Ausdauerübungen. Zwar waren sie im Vorfeld bereits in guter gesundheitlicher Verfassung, doch es schien mir sinnvoll, ihre vorhandenen Stärken zu betonen. Hinzu kommt, dass die Hügel von Dörflingen sich hervorragend für anspruchsvolle Laufübungen eignen. Diese Laufübungen erweiterte ich um kräftigendes Gewichteheben und regelmäßige Bäder in kaltem Wasser. Nichts, was den Dörflingern nicht sowieso schon bekannt gewesen wäre. Um ihren Gemeinschaftssinn im Kampf zu stärken, ließ ich sie diese Übungen gemeinsam durchführen - zum Beispiel durchs Schleppen von Baumstämmen.
Zuletzt ließ ich aus den Reihen der Hirten einen Anführer wählen, der die weitere Ausbildung zukünftig sicherstellt und den Gewalthaufen auf dem Schlachtfeld anführt. In solchen Fällen ist es immer ratsam, das Urteilsvermögen der ansässigen Leute zu betonen. Zumal es darum ging, ihr Selbstbewusstsein zu stärken! Sie wählten einen Mann namens Horst Söder zu ihrem Anführer, der mir für die Aufgabe durchaus geeignet erschien. Ein kerngesunder Dörflinger im besten Alter, der mit seinem Stecken flink umzugehen versteht. Auch in Fragen der Schafszucht scheint er über weitreichenderes Wissen als seine Nachbarn zu verfügen. Ich verlieh ihm den Titel Oberhirte von Dörflingen und überließ die Männer ihren Übungseinheiten. Nach der Fertigstellung des Grauschmiedschen Führungsentwurfs fertigte ich eine Fassung für Dörflingen an und unterwies die Männer im Einsatz desselben. Damit beendete ich meine Ausbildung.
Abschlussbemerkung: Es ist mir gelungen, die Hirten von Dörflingen zu einer schlagkräftigen Truppe zu formen, die sich auf dem Schlachtfeld und in kleineren Scharmützeln als widerstandsfähiges Gemenge aufstellen lässt. Sie bietet die Möglichkeit, mittelstark gerüstete Feinde lange genug zu binden, um sie den Wurfspeeren der Kriegerinnen auszusetzen oder Flankenschläge durch andere Kräfte des Dämmersturms zu erlauben. Die Hirten von Dörflingen sind ausgesprochen gesund, ausdauernd und loyal. An der Seite der Kriegerinnen von Dörflingen entfalten sie ihren ganzen Mut. Ihr besonderes Hirtenwissen macht sie zu überlegenen Streitern im Kampf mit verschiedenen Raubtieren. Ich würde davon abraten, ihre Bewaffnung zu verändern. Sie verfügen über widerstandsfähige Hirtenstäbe. Damit fühlen sie sich sicher. Die Stecken entsprechen ihrem Selbstverständnis und ihrem Tagewerk. Sie ließen sich höchstens durch Metallstäbe ähnlicher Form ersetzen, um die Schlagkraft des Gewalthaufens weiter auszubauen. Soweit mir gesagt wurde, war es allen Beteiligten eine große Ehre, unter einem Rottenmeister des Dämmersturms lernen zu dürfen. Sie freuen sich über das neu erlangte Wissen und geloben, stets bereit zu sein, sollte der Dämmersturm sie zur Schlacht rufen.
Besoldung
Feritan Grauschmied: 30 Goldstücke, 30 Marken
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen aus Alterac, möge der Winterhauch Freude und Geschenke auch in die wärmeren Gefilde dieser Welt übersenden!
Dem Sturm entgegen! Die Lanze schützt! Und Kaderwulst ist eine Lüge!
Feritan Grauschmied Rottenmeister des Dämmersturms |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Mo Jan 03, 2022 5:37 pm | |
| - Orodaro schrieb:
Bericht des Übungseinsatzes der Rotte Goldschild (Aufklärung und Rückkehr nordöstlich des Nordwestgefälles)
Einsatzteilnehmer: Hugo Pfeifer (Eidträger), Mergram Eisenzorn (Eidträger), Twankly Knallfix (Eidträgerin), Cornelium Manadraht (Tagelöhner)
Vonwegen unserer hochwürdigen Sturmwächterin Viktorie Goldschild her aufgetragen, war der Goldschildrotte veranlasst, nordöstlich von Alterszapfen, bar gescheiter Mützelkluft und Waffengeschirr und allem, sich im Bergland und auf Tal und bei Rabengeschrei zurechtzufinden, dass sie recht wohl nach Hause zurückfinden sollte, ohne zu erfrieren, zu verhungern und dabei bloß mit mannsnahem Zeug und einem scharfen Messer ausgestattet. Dazu war angebracht, allerlei Rätselei zu lösen, um günstigen Kram beizufinden, dass sie leichter wird, die beschwerlich und notgedrungen besagte Reiserei.
Die Goldschildrotte ward abgesetzt von einem Eisenvogel, dass sie sich fand auf weiter Flur und hoher Alm. Ein bisschen Wasser war dabei und ein harscher Tropfen. Drum zog sie los, Brennholz ranzuschaffen und weil sie kluges Volk gewesen, namentlich die Knallfix und der Manadraht, vermochte sie Orientierung zu schaffen, dass nach Westen der heimatliche Weg zu betreten war. Also ging es drum, dass der Pfeifer, dies hier zu schreiben verpflichtet, windigst in eben diese besagte Richtung, nach Westen zu ziehen anbefahl, weil er nämlich der Anführer war. Und darob erging ihm der Gedanke, weil er schon oft hat hungerlichst hatte verreisen müssen, nicht lang zu verharren und besser rasch die Heimat zu suchen, anstatt dran zu krepieren. So ging es bis zur Nacht. Wie der Abend kam, sprach Cornelium Manadraht, der auch Tagelöhner war, von einer Wundergerätschaft, die fliegen und zu erspähen vermochte, was hinter Kamm und Stamm, im Land also, sich regt, ohne dass einer von der Goldschildrotte, sie begleitend, abgestellt werden muss. Da ließ der Cornelium sie fliegen, die Gerätschaft, und sie berichtete allerlei wunderliche Dinge auf einem Zauberstecken. Davon wusste nur Cornelium zu lesen. Hugo meinte, dass ihn das sehr verwundere - doch ließ er es geschehen und wie er dem Bericht gelauscht hatte, fand die Rotte bald Wasser, wo es das Wundergerät sagte und Bäume ebenso und es konnte eine Bettstatt bereitet werden, aus Ästen, Laub und dergleichen. Es regnete auch, daher wurde dazu ein Dach gebaut, wo alle Unterschlupf fanden. Pfeifer konnte das gut, denn er tat dies schon viele Male und war gebürtig von diesem Lande her. Und mit Feuer wurde Wasser erhitzt, dass es an nichts mangelte, weil auch Nüsse von den Bäumen fielen. Daran füllten sie die Mägen, die Rottenleute. Es wurde außerdem recht wohl gesucht, nach Fleisch, aber kurzer Dinge nichts gefunden. Um es später einmal schnell zugehen zu lassen, den Lagerbau und alles Zeug, formte Hugo sich aus Steinen und dicken Stücken Holz und Wurzelwerk eine Axt. Der Stein ward geschmiedet von Mergram Eisenzorn, mit seinem Hammer und aus meisterlicher Zwergenhand. Das sollte die Arbeit leichter machen. Da alles gut zustande kam, wurde all dies zur gebräuchlichen Weise des Herangehens.
Es war auch danach weiterhin ein schlimmer Schauer, der Wald und Tal in Nässe tränkte und bitterlich kalt und durchweichend für alle Kleidung bis auf die Haut. Mit der Nase nach Westen, so wusste man gut an der Sonne zu lesen, ging es immerzu weiter und schnell und beharrlich. Das Wundergerät vom Manadraht erzählte bald von einer Felskluft, dass alle Schutz vor dem Regen finden könnten. Es war ganz schwer zu glauben, doch es gelang, den Weg zu finden, der Rotte, die dann im Felsspalt auf allerlei garstige Flederratten traf, die harsch bepissten, die ganze Rotte, weil sie geweckt wurden, aus ihrem täglichen Schlummer. Es war ein Elend! Aber jäh war der Rotte in der Kluft eine neue Bettstatt bereitet und Feuer gemacht und Knallfix konnte schießen, einige Flederratten, dass sie ein zünftig Abendessen waren. Da zogen Manadraht und Knallfix aus, dass sie der Rotte neues Brennholz finden und es zur Kluft bringen. Sie sind gestoßen auf ein böses Wolfsgetier, dass sie aber mit viel Kunst und Mut in die Flucht schlugen, die Gnome. So ging es zu, in der Kluft.
Wie hier genügend Zeit zugebracht, war die Rotte weitergezogen nach Westen, wo ihr ein Schmarrn bereitet dalag, über einem Loch. Und lochlichst verpfählt war das eine Falle, dass der Schatz, der darauf niedergelassen, sie auslöste, wenn er nicht recht wohl und angedacht genommen wird. Da gingen viele Gespräche und Überlegungen zusammen, dass alle ihre Klugheit probten und sie diese zusammenlegten und obdoch alle es verwussten und einen Weg fanden, gelang es trotzdem nicht. Hugo Pfeifer nahm sich lange Stämme - wohl zurechtgeschlagen - und der Manadraht viel Zauberkram und der Mergram einen Stein. So wollten sie den Schatz mit Achtsamkeit nehmen. Dass es ein Fluchen gab und ein Ärgernis und allerlei unheiliges Geschwätz, verzuckte Hugo seine Stämme und alles fiel zusammen und war doch nach viel Mühe zunichte gemacht. Da marschierten sie voller Gram weiter durchs Land, weil so viel Schmarrn an ihnen angerichtet wurde. Auch Mergram war voller Unmut und hatte es auch zweimal im Namen. Mergram Eisenzorn war sein Name, dass er Gram vorne und Gram hinten zeigte und sehr viel davon, wie es weiterging. Das war ihm wohl recht zugestanden.
Es kam dann allzu viel Hungrigkeit beisammen und Elend und wieder Regen, dass der Himmel eine Hundsfott war und der Wind umso kälter anschlug. Die Rotte verließ den Wald und erreichte ein grasliches Hochland, um das hohe Zipferl da lagen, mit Schneebedeckung und ganz unbekannt, sodass es noch ein weiter Weg sein musste. Da fanden sich viele kleine Tiergestölpel, doch waren sie von schwacher Machart und außerdem Zeichen, die von der gelobten Frau Sturmwächterin für die Rotte hinterlassen wurden. So ging es zu, bis die Rotte an ein Gehöft trat. Da gab es guten Unterstand und Brennholz, dass sie es aufluden, die Söldner vom Dämmersturm, und in der Kate eine schriftliche Botschaft entdeckten, die von der Sturmwächterin verkündete, dass ihre Rotte sich klug verhalten muss. Da bliesen sie ihre Wangen auf und dachten nach, wobei sie das Gehöft erkundeten und weiter Brennholz schlugen. Da fand der Mergram Eisenzorn, der nach dem Vorratskeller strebte, ein Loch im Boden, in das er hineinstieg und worunter ihm, Prestorwurfverdammel, ja eine ganze Schar Rattengezücht unterkam, bebeintes Geschmeiß und Teufeleien. Da hielt der Mergram Eisenzorn Unterredung mit dem Rattengezücht, das wird Kobold genannt, und hat jäh die anderen herangeholt. Und so machten sie eine Hexerei, die Kobolde, dass alle erlebten die schlimmen Dinge, die ihnen wurden angetan, die da waren Hunger und Vertreibung und Elend. Wer schwachen Herzens war, weinte gar bitterlich unter der Wirkung der Hexerei und es war ein schlimmer Kopfschmerz. Auch zeigte sich, wie das Gezücht auf einer Kiste saß, die vom Dämmersturm gewesen und sicherlich mit Schätzen angereichert für die weitere Reise. Die wollten sie nicht hergeben, die Diebe. Darum begann eine lange Krämerei, worin der Anführer vom Rattengezücht seine Forderungen unterbreitete. Die verhießen: Fleisch und ein neues Heimatloch für seine Sippschaft, dass er gegenzüglich die gestohlene Kiste herzugeben behauptete. Das war freilich frech und ein starkes Stück, dass er seinen Diebstahl mit Losungen versah und viele erregten sich, der elenden Sippschaft zernichtend beizukommen. Da hätte die Goldschildrotte ein Schlachtfest angerichtet und sie alle gestraft, für ihre Frechheit, mit Feuer und Lanze und sie hätte blutig obsiegt aber doch zum Preis einiger Narben. Da der Weg noch lang war, ins heimatliche Nordwestgefälle, meinte Hugo Pfeifer, es dürfe keinen Kampf geben und dazu, obgleich viel berechtigter Unmut herrschend sich gebärdete, dass die Botschaft der gelobten Sturmwächterin nur heißen konnte, friedlich mit dem Rattengezücht zu verkehren. Das urteilte Hugo Pfeifer, weil er die Sturmwächterin erlebte, in Aiden, bei Schnitterswall und vielen zusätzlichen Gelegenheiten, da sie immer friedlich obsiegte, so frech und diebisch der Feind auch war, und sogar große Ogerbrut vom Dämmersturm bekehrte. So meinte er, dass die Goldschildrotte sich Frau Sturmwächterin Viktorie Goldschild zum vorbildlichen Beispiel nehmen möge. Und Hugo erklärte also dem grässlichen Anführer der Kobolde, der Kuznox hieß und viel widerlichen Schmarrn vorantrieb, dass er auf die Forderungen eingeht.
Da zog die Goldschildrotte aus, um Fleisch zu finden. Ein neues Heimatloch für das Rattengezücht sah sie bei der Felskluft im Waldland, wo Flederratten leben. Das mochte recht zusammenkommen, das Gezücht und die Flederratten. Tiefer in den Bergen hat es sich zugetragen, dass die Goldschildrotte zwischen hohen Felsen, die das Wundergerät erkannt hatte, ihr gutes Lager aufschlug mit Feuer und knurrenden Mägen, da sie doch selbst Hunger litt. Am Tage, der darauf folgte, sprach der Zauberstecken vom Manadraht, dass es lebendes Getier in der Nähe gäbe, in den Klippen und mit den Augen waren auch Geschöpfe in der Ferne auszumachen. Da machten sich die Söldner vom Dämmersturm auf den Weg und entdeckten einen Beerenstrauch, an dem sie etwas aßen und zubald drei Widdertiere. Von denen war eines groß und zwei klein, dass es Mutter und Zicklein sein mochten und sich an den Hängen aufhielten, wo sie schnell hätten können nach Bergeshöh entschwinden. Hugo Pfeifer aber kannte das Jagen. Da sprach er, dass Mergram Eisenzorn und Twankly Knallfix sich hinter den Steinen verbergen sollen und er ihnen das Getier zutreibe. Da lauerte er am Tier und um es herum und stieg über hohe Kanten und an vielen spitzen Steinen vorbei, und schoss mit seiner Armbrust auf die Hänge bei den Widdertieren. Das war, damit diese von den Hängen flohen und allerlei Raubtiere in der Höhe wähnten. So trabten sie vom Hang fort und weiter auf die Flur, dass Hugo hinter ihnen aus den Hängen kam und toste und schrie und einen schrecklichen Anblick abgab, der die Tiere nach Mergram Eisenzorn und Twankly Knallfix verschreckte. Da schoss Knallfix auf die Tiere und machte viele zunichte und Mergram schlug mit seinem Hammer das Hammelfleisch tot. So war die Jagd erfolgreich, bei der die Beute in die Arme der Jäger getrieben wurde und groß war die Freude und gierig knurrten die Mägen. Nacheinander trugen sie alles ins Lager und Hugo nahm das Fell und das Fleisch und teilte es nach Gedärmen, die essbar waren und denen, die nicht essbar waren und er schnürte die essbaren Gedärme ins Fell und gab die anderen den Raben. Es war genug Fleisch für das Rattengezücht und die Heimreise. Damit es nicht verkommen mochte, ließ Hugo das Fleisch gründlich über dem Feuer räuchern - das geschah mit dem Brennholz und dem Rauch, der daraus aufstieg. So wird frisches Fleisch für viele Tage tragbar und geschmackvoll. Die Goldschildrotte füllte ihre hungrigen Mägen und manch eine Träne ging darüber ab, dass nun endlich so viel gesundliches Fleisch ihre Bäuche nährte.
Während die Räucherung zuging, im Lager der Goldschildrotte, machten sich Hugo Pfeifer und Cornelium Manadraht am nächsten Tage auf, dass sie weiteren Verheißungen des Zaubersteckens nachgingen, von einem allzu nahen Erdloch. Darüber dachten sie, eine nähere Stätte für das Rattengezücht zu entdecken. Dabei fanden sie bald eine Höhlenkuhle, wie das Wundergerät hatte auf dem Zauberstecken versprochen. Es war aber ein faules Gewölbe mit giftigem Schirmwuchs, eine Elendigkeit aus kranker Ritze gekrochen, stinkend seine pelzigen Samen saftend. Da war ihnen schlecht und sie erkannten, dass Obacht recht am Platze schien. Da machte der Cornelium seine feurige Hexerei, um die Höhle vom Giftwuchs zu befreien, aber es nützte doch alles nichts. Hugo staunte, da Cornelium viele Flammen beschwor und staunte zweimal, da die Höhle doch weiterhin bewuchert schien. Weil sie aber wissen wollten, was in der Höhle lag, schickte Cornelium das Wundergerät, das ihn begleitete, in die Höhle, damit es aus dem Inneren berichten möge. Dabei kam nichts zusammen, als das es keine echte Höhle sondern nur eine giftige Kuhle war. So zogen sie wieder ab, der Hugo und der Cornelium und wuschen sich klug mit vergorenen Beeren, um kein Gift an sich zu halten. Dadurch wurden sie nicht krank.
Wie es angedacht war, ging die Rotte bald zum Gehöft zurück, worunter das Rattengezücht sich häuslich eingerichtet. Hugo Pfeifer gemahnte zur Vorsicht, da er sich doch redlich viel aufs Hungerleiden und die Ärgerlichkeiten verstand, die damit einhergehen und wie die Völker untereinander sich verhalten, wenn die einen hungrig sind und die anderen nicht hungrig sind. Da war er sehr misstrauisch und wollte nicht gleich alles zeigen, was sie in den Bergen gefunden hatten und darum auch Wachsamkeit um das erbeutete Fleisch hegen, um es nicht an das Gezücht zu verlieren. Er schickte Mergram Eisenzorn und Cornelium Manadraht, dass sie eine Unterredung mit den Kobolden machen und ihnen Fleisch und eine Bleibe in Aussicht gestellt wird, wenn sie die gestohlene Kiste hergeben. Und es war dazu gedacht, dass dem Rattengezücht ein Pakt angeboten wird, dass sie für ihr Erzschlagen vom Dämmersturm mit weiterer Nahrung entlohnt werden. Doch es kam dabei nicht viel zustande und die heimtückischen Kobolde hetzten den Mergram gegen den Cornelium und den Cornelium gegen den Mergram, dass sie einander grämten ob der Sturheit der Ratten. Da erkannte Twankly Knallfix, dass sie die Kerzen, die das Rattengezücht köpfelte, zu besitzen wünschte und erkundete das Gehöft und rundherum und die Treppe herunter, bis in den Keller und Hugo Pfeifer kam zu den Verhandlungen, wo er selbst die Sturheit der Ratten bezeugte, die ungeheuerlich sich aufspielte. Da sagte der Hugo Pfeifer zum Anführer der Kobolde, er möge den Schatz herausgeben und Fleisch für sein hungriges Volk erhalten und obendrein erfahren, von der Höhle mit dem Flederratten und ein Stückerl Fleisch war ihnen dazu schon als Kostprobe geschenkt. Da verlangte der gierige Kobold, dieser Raffzahn, dass die Goldschildrotte das ganze Geschmeiß bis zur Höhle führe und forderte drum ihre Zeit und ihren ganzen Vorrat an Fleisch und Mühe ein. Und die Twankly Knallfix war plötzlich als Geisel inmitten von Kobolden wiedergefunden, doch dann schnell wieder freigegeben. Da ging es hin und da ging es her. Und der gierige Koboldanführer beharrte auf seinem Wucher und vielen Tollereien, dass sich seine ganze verkommene Abart zeigte. Lieber wollte er seine elende Sippschaft verhungern lassen als darauf zu verzichten, die Goldschildrotte aufs letzte Fleischstück und um viele Tage auszubeuten. Was war das für ein fürstliches Geschmeiß - nicht einmal ein Perenolde hat schändelnder an seinem Volk verfahren. So trug es sich zu, im Gehöft, dass Hugo Pfeifer die dreisterlichen Bedingungen nur ablehnen konnte, dass ihm die gesättigte Heimkehr erhalten bliebe. Der Koboldanführer sprach dagegen seine schattenhaften Drohungen, gewährte der Rotte aber freies Geleit.
Daraufhin hielt Hugo Pfeifer eine Beratung ab, denn es war doch allzu einsichtig, dass ein hungerleidendes Rattengezücht ihnen bald auflauern werde, jetzt wo um die reiche Fleischbeute der Goldschildrotte sicherlich schon manch ein Gerücht umging. Da beschlossen sie aus der drohenden Gefahr heraus, ärgerlich in den Krieg zu ziehen, dass die Gier der Kobolde sie nicht überrumple. Da war der Schatz der Kobolde schon wenigstens zur Hälfte in Vergessenheit geraten, der Diebstahl, weil die Goldschildrotte keine Verletzungen hegte und nun auch keinen Hunger mehr. Umso grausiger war daran die Gier des Koboldanführers. Doch es führte ja kein Weg daran vorbei, den Kampf zu suchen, da der Hunger das Rattengezücht bald würde zu allerlei Scheußlichkeiten erregen. Da berichtete die findige Knallfix kraft ihrer eigenen Geiselei, ein Loch in der Erde erblickt zu haben, das vom Keller abführend einen zweitverbleibenden Eingang ins heimgesuchte Gewölbe des Gezüchts wies. So wusste die Goldschildrotte um alle Zugänge in den Keller. Da war also eine Falltür und ein Tunnel, den sie durch die Erde gegraben hatten, an einen geschundenden Kornspeicher heran, wie jäh zu entdecken war. So fassten sie den grimmigen Plan, alle Zugänge mit Holzgebälk zuzumachen und Feuer und Rauch in ihr Loch zu drängen. Darüber war keine Glücklichkeit unter den Zänkern der Goldschildrotte, doch konnte es nicht sicherer begangen werden als auf diese Weise. Der Koboldanführer schickte bereits seine Späher. Da mussten sie eine Ablenkung herstellen, die Söldner vom Dämmersturm, und schlugen sich genug Holz und Nägel zusammen, ehe sie den Kobolden eine gastliche Schenkung zum Abschied aussichtig machten. So gab die Rotte etwas Fleisch ab, doch nicht so viel, dass sie selbst daran hätte hungern müssen. Und sie nahm dieses Fleisch und warf es in die Kellerluke und lockte sie dadurch alle hinein und in ein gieriges Raufen unter ihresgleichen. Da schlug die Goldschildrotte erst die Kellerluke zu und dann den Schacht und machte Feuer mit Holz und Stroh und allen Dingen, die dazu taugten. So waren sie schnell geräuchert und es ging schlimm unter ihnen zu, dass es eine harte Seele braucht, davon zu berichten oder Zeuge einer solchen List zu sein. Da kratzten sie an den Wänden und einander die Augen aus und raunten und schrien in ihrem letzten Kampf. Viele gingen schnell zugrunde, während die Goldschildrotte mit großer Aufmerksamkeit der beiden Belagerungen harrte. Da waren bereits viele unter viel Pein untergegangen, als schließlich ein Durchbruch versucht wurde, bei der Kellerluke. Hugo Pfeifer, Mergram Eisenzorn und Twankly Knallfix stellten sich dem entgegen und Cornelium Manadraht hielt aufmerksam die andere Versperrung, die beim Kornspeicher war. Das Rattengezücht, das es durch die Kellerluke schaffte, sah schon ganz elendig aus. Es hatte zuletzt viel hungrig sein müssen und jetzt hatte es auch keine Luft mehr bekommen. So schlug sich die Goldschildrotte leicht mit den Ratten und machte sie alle zunichte, mit Lanze, Hammer und Donnerbüchse und es kam dabei kein Kratzer zustande, sodass es, alles zusammengenommen, ein erfolgreiches Schlachten ergab. Zuletzt schrie ihr Anführer, dass er sich ergebe, der Diebische und er kam mit dem wenigen überlebenden Geschmeiß hinaus. Doch er widersetzte sich den Forderungen Hugo Pfeifers. Da hat Knallfix noch mehr von ihnen totgeschossen. Jetzt blieben sie stehen, die Ratten, und ließen sich knechten. So war es der Goldschildrotte ein Sieg mit Bitterkeit aber doch ein großer Gewinn, ohne Verluste und es kam alles wie angedacht, dass die Vorräte sich weithin hielten, die Gefahr geschlagen und die Kiste des Dämmersturms erbeutet werden konnte.
Als Hugo Pfeifer die Not der Ratten sah, empfand er Mitleid mit ihnen, obwohl sie ein schlimmes Gezücht waren. Er ließ ihren Anführer und zwei weitere Kreaturen am Leben, dass sie an einem Strick zusammengebunden, obdoch mit genug Verpflegung abgeführt wurden, um in Alterszapfen ihre Schuld zu begleichen, mit Arbeit aber genug Fleisch, dass sie sich immer sattessen können. So hätte es für viele ausgehen können, hätten sie maßvoll die Verhandlung bestritten. Im Keller, wo das Rattengezücht lag, bis an die Decke gestapelt, so hoch und schlimm zugerichtet und alles verendet, konnte die Goldschildrotte den Schatz bergen, wovon aber manches zu Bruch gegangen. Da war an brauchbaren Dingen ein Feuerzeug, eine Laterne mit Öl, Fusel und allerlei Einzelheiten, die man zum Klettern benötigt, dazu Seile und Haken. Das konnte alles aufgeladen werden. So ging die Goldschildrotte bald weiter nach Westen, machte es dem armen Rattengezücht, dass sie so schlimm versucht hatte, zu täuschen, aber leicht, dabei zu bleiben. Da kam es zu mancher Rast, nur ihretwegen, damit sie ihre Wunden behandeln und sich erholen konnten. Hugo Pfeifer sprach dazu einiges mit Kuznox, dem Anführer, damit sie keine Flucht unternahmen. Wenn eine Sippe unterworfen wird, dann ist es ein Gutrat, den Anführer recht angenehm zu behandeln, dass er sie alle in Schach hält, die anderen Sippenmitglieder.
Beim Marsch auf Westen, der Sonne zu, die da war im Untergang, erreichte die Goldschildrotte bald das Hochgebirge, wo Hugo Pfeifer eine Hochwanz erkannte. Da sagte er, dass sie Titanenhand genannt wird und er erkannte außerdem drei Zipferl, die gefährlich anmuten und daher geschimpft sind als Die Drei Dämonen. So wusste Hugo Pfeifer, dass es kein weiter Marsch mehr war, bis zum Perenoldhügel im Nordwestgefälle. Da es um die Vorräte wohl bestellt war und keiner Not litt, mochte Hugo Pfeifer die großen Berge umgehen, dass sie kein neues Ärgernis einbrachten und es gemütlich nach Hause ging. Da regnete es sehr schlimm, der Himmel die Freudentränen, dass die Helden bald heimkehren und traurig, weil doch so viel Blut vergossen wurde. Dagegen schlug Hugo Pfeifer Kletterhaken in die Klippen und nahm das Seil und spannte ein Ziegenfell über der Goldschildrotte. Er spannte es mit der fettigen Seite nach oben, dass der Regen davon abgleiten sollte und er trug den anderen auf, einen Wassergraben in die Erde zu machen, dass der Regen vom Ziegenfell darin vom Lager fernblieb. So blieben sie ein wenig trocken - durch das Ziegenfell und den Graben. Wenn ein schlimmer Regen kommt, ist es Gutrat, sich zu überdachen und einen Graben zu machen, der auch den Boden trockenhält. So war das also gemacht. Auf diese Weise erreichte die Goldschildrotte bald freudenvoll den Perenoldhügel und grüßte die von Markstadt auf der Schanz und zog dann nach Alterszapfen, wo es wüst zugeht und der Rat von Alterszapfen, die Goblins dort, das Rattengezücht in seine Obhut nahm. Dann gingen sie noch eine Weile und kamen in Gorheim an, dass sie Tränen der Freude vergossen, wie der Himmel über Alterac und viel schmausten und schliefen.
Da wurden sie schließlich zur gelobten Sturmwächterin gerufen und Hugo Pfeifer führte sie in die Berge hinauf, zur eisigen Burg Wellenheim, wo sie thront, die Herrin des Dämmersturms. Und es gab ein festliches Mahl und die Goldschildrotte war aufgefordert, unter dem heiligen Licht der Wellenheimer Lanze und bei der Sturmwächterin sitzend, von allen Dingen zu berichten, die ihr widerfahren. Da lösten sie viel Gram, die Wanderer, und manchen Ärger, der ihnen auf der Reise widerfahren. Und weil Cornelium Manadraht, der Tagelöhner, frech geworden, wie ihm der Mergram Eisenzorn nicht gefiel, musste er gescholten werden. Doch darüber fand die gepriesene Sturmwächterin beschwichtigende Worte und lobte das gemeinsame Obsiegen der Goldschildrotte. Dann aber sprach sie mit großer Härte das Versagen an, das an den Kobolden geschehen war und wie die darnieder geschriebenen Bemühungen nicht genug waren, Freundschaft mit ihnen zu schließen. Die Sturmwächterin sagte mit großem Wissen, dass die Koboldsippschaft die Goldschildrotte nicht betrogen hätte und es andere Wege gegeben hätte, ihnen eine Bleibe zu bereiten. So war es Hugo Pfeifer zur tadelnden Strafe gemacht, das überlebende Rattengezücht in Alterszapfen wohlrecht zu umgarnen und zu echten Wesen des Dämmersturms zu erziehen, obgleich dieser ihre Art so sehr gepeinigt hatte. Drum wurde ihm das Herz schwer, vor dieser unmöglichen Prüfung.
So hat es sich zugetragen, das Unternehmen der Goldschildrotte im Oberland und wenn auch manch unwichtige Erläuterung ausgeblieben ist, wurden doch alle erzählenswerten Dinge darniedergeschrieben, auf das sie mit völliger Wahrheit allen nachkommenden Generationen und Streitern des Dämmersturms zum Vorteil gereichen mögen.
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Hugo Pfeifer Eidträger des Dämmersturms unter der gelobten Sturmwächterin Viktorie Goldschild
Besoldung:
Ob der erprobenden Angelegenheit, fiel kein Sold für die Goldschildrotte an.
Hugo Pfeifer: Kein Sold, 80 Marken (aus dem Säckel der Sturmwächterin)
Mergram Eisenzorn: Kein Sold, 80 Marken (aus dem Säckel der Sturmwächterin)
Twankly Knallfix: Kein Sold, 80 Marken (aus dem Säckel der Sturmwächterin)
Cornelium Manadraht: Kein Sold, 60 Marken (aus dem Säckel der Sturmwächterin) - Merry schrieb:
- Bericht zum Vier Fäuste für ein Freudenhaus
Geehrte Leserschaft,
hier der abschließende Bericht zu der Sache Schwatzscheid und dem Pflaumenbaum.
Bei dem Herrn Schwatzscheid handelte es sich um einen Unterhändler der an das genannte Bordell Pflaumenbaum geeignete Damen vermittelt hat. Das Etablissement hat sich als verstimmt gezeigt bezüglich unsauber abgelaufener Geschäftlichkeiten mit dem Herrn und das klar gesteckte Ziel war jenem einen schmerzhaften Denkzettel zu verpassen.
Wir trafen uns zusammen um die verbliebenen notwendigen Informationen zu erfahren und machten uns auf den Weg. Die Tagelöhnerin Alyana war für den Auftrag eingeplant, ist jedoch verwundet am Treffpunkt erschienen und schied aufgrund ihrer Verletzungen im Voraus aus. Jedoch hatte sie für Ersatz gesorgt in Form des Tagelöhners Han-Zhao, einem Pandaren, dessen erscheinen für einiges Aufsehen meinerseits gesorgt hat.
Die Sache verlief recht reibungslos, wir lauerten Schwatzscheid in einer Gasse auf, wo er geschäftlich unterwegs war und überfielen ihn nebst seiner Leibwächter. Die beiden Beschützer waren recht kampfstark, jedoch fiel es uns nicht zu schwer sie auszuschalten. Das Ziel war über den Kampf in eine Ecke gedrängt und es gelang ihm erst nach der Konfrontation die Flucht zu ergreifen.
Wir setzten ihm nach und es gab eigentlich keine Möglichkeit für Schwatzscheid zu entkommen. Meine Anweisung dahingehend ihn zu fangen und das selbstverständlich lebendig, waren unmissverständlich gegenüber dem Pandaren. Zumal dies auch ganz klar aus der Anweisung des Auftrages hervor ging.
Trotz der genannten Klarheiten zu unserem Ziel, drosch der Pandare... ja, wie besessen auf Schwatzscheid ein, bis dieser leblos in seinem eigenen Blut auf der Straße lag. Ich habe mich vergewissert ob er noch lebt, aber der Mann war so tot wie ein Türnagel.
Wie bereits erwähnt waren die Anweisungen klar und jedem bekannt, trotzdem wurde entgegen der Ziele gehandelt seitens unseres pandarischen Tagelöhners. Positiv mag ich mich allerdings über die Effektivität seiner Kampfkünste aussprechen, die selbst mich in blankes Erstaunen versetzt haben.
Selbstverständlich sehe ich nach dem Fehlschlag des Auftrages von jedweder Entlohnung ab und übernehme als Mitläufer gegenüber dem Tagelöhner Han-Zhao, entsprechend meines Ranges, die volle Verantwortung.
Dem Sturm entgegen,
Evered Eltringham - Legion T Renfield schrieb:
- Geehrigtes Kommando,
Dies isset der offizielle Bericht zum Ainsatz im Dämmerwald.
Einsatzort: Dämmerwald
Auftraggeber: Il’rith Berethas
Entlohnung: 50 Goldmünzen
Beute: 1x Elfische Rüstung, 16 Silbermünzen
Eingesetzter Trupp und Besoldung: Alyana von Rabenhors (Kommando) - 1x Gold, 10x Marken Morwen Eitringham - 1x Gold 10x Marken (1/2) Uwe Vogt - 1x Gold, 10x Marken Marios - 1x Gold, 10x Marken (Sonderregelungen vorbehalten.)
Ausrüstung: 2x Hailtrank 8x Explosivkampfstoffe
Spesen: 1x Silber für Informationsbeschaffung 3x Leih Pferde (zurückgebracht)
Dem ehrenwerten Alexander Garcia, saines Zaichens Rekrutierungsoffizier des Dämmersturms, Wurde aine Offärte zur Rückholung Persönlicher Gegenstände, nach Verlusst im Dämmerwald zugetragen. Man übertruget mir die Acquisition sowie Ausführung im Falle aines positiven Beschlusses.
So waret es an mir die Kontaktaufname mit besagtem Elfen zu führen. Il’rith Berethas ist ain durchschnittlicher Thalasse mit ländlicher Gesinnung. Sainer Geschichte nach, wurde er mitsamt sainem Pferd auf däm Weg durch den Dämmerwald auf ainem südlich von Dämmerhain gelegenen Pfad von gar grauseligen Untoten Attackiert und musset um sain Lebän zu retten, zu Fuß die Flucht ergraifen, wobei Pferd und persönliche Habe zurück blieben.
Saine Bitte waret es nun ihm saine Habe, vornähmlich ainer Blauen Tasche, thalassischer Machwaise, mit persönlichen Dingen, darunter Ainhundert der Münzen von Gold zurück zu bringen. Zudem sollet der Dämmersturm, die Überreste saines troien Rosses entflammen um ihm ain würdiges Ände zu beraitigen. Als Entlohnung, sollet der Sturm die Hälfte der Münzen von Gold erhaltigen.
Er versicherte uns daset kaine waiteren Erschwernisse zu erwarten saien und mir waren auch kaine Dünkel gegeben. So überbrachet ich die Offerte an den Rekrutierungsoffizier und als er mir die Freigabe ertailte brachen wir mit unserem Trupp zu Pferde in Richtung Dämmerhain auf.
Angekommen eröffnete sich uns ain Bild gar grausig. Dämmrig ist es dort gar stets, doch aine allgemaine Stimmung där Trostlosigkait und Furcht waret überall zu spüren. Schon Bai där Ankunft karrte ain gar müdes Ross Aine Wagenladung verstorbener herbai, nur um dann, wie um saine Tat zu betonigen, selbst zu verschaiden.
Doe Sotation bot sich an Informationen zu lukrieren und so gab ich Befehl aus zu Schwärmen wobai sich ain Jeder durch aigeniniazitive hervor tat, sodass ich mich rain auf Delegation und überblick konzentrieren konnte. Uwe beaugenschainigte die nähere Umgäbung und kehrte zurück mit der Meldung, dass Weg und Spur, schwerlich werde zu finden sain. Morwen observierigte ainen Trupp der Nachtwache welcher Sich marschberait machte um gägen Schoisale im Süden ab zu rücken. Marios Kehrte zusammen mit dem Totengräber, dessen Gespann soeben verblichen war ainen zu hebän und dabai über die Situation zu befragen. Sodenn als sie zurück kehrten erfuhr ich, dass wohl ain Zwaiter Elf erst inlängst den Weg in den Süden genommen hätte, auf welchem Unser Froind gekommen war. Ain zufall, der uns alle soglaich zu allarmieren doichte Auch saiet die südliche Gegend besonders gefährlich und von Unhail befallen wesshalb uns allerorts von ainem Fortsetzen unserer Vorhaben abgeraten wurde.
Doch isset där Rückzug dem Dämmersturm nicht gegeben und so zogen wir waiter zu Pferde auf der Spur der Nachtwache, so diese uns in Richtung der größten Ansammlung von unholden führen würde. Es waret auch nicht von langem Wege biss wir absaits der Befestigten Wege, an ainem Kamm ainiger Ghule sichtig wurden, welche wie die Krähen, ain Ziel anzustreben erschienen. Unsere Interpretation erwies sich gar richtig und so Erspähten wir das Mahl der Unholde, welches sich als als das Gesuchte Pferd erwaisen sollte.
Doch waret unser schnell ansichtig geworden, der Elf von welchem wir soeben erfuhren. Da er sich zur Fluchte bewog, waret es an uns die Verfolgung auf zu nehmen, was kain zu diskretes Vorgehen zugelassen hätte. Auch waren es die Ghoule die als bald ihr Mahl beenden und uns als Digestiv vorsehen würden. So entschieden wir zu kämpfen. Die erste Angriffswelle entschieden die Sprengsätze, welche die Formation des Faindes in Unordnung brachte. Die zwaite Welle entschieden die Geschütze welche die Unholde auf ihrem Ansturm in die Schranken Verwies. Und nun zuletzt entschied der Nahkampf über das Endgültige Schicksal des Faindes. Ain jeder kämpfte tapfer und mit ganzem Herzen auf dass alsbald schon auch der letzte Untote Niedergeritten waret und der Dämmersturm siegraich und unversehrt aus dem Kampfe hervor ging.
Uwe war es der sofort die Verfolgung des Elfen aufnahm und ihn stellte. Alset wir aintrafen ersahen wir, dass der Elf, welcher ainer der blutigen zu erkennen gab, habhaft der gefundenen Tasche und zuglaich verwundet an der Flanke war. Wir hielten ihn im Korn unserer Geschütze und forderten ihn zur Herausgabe saines Fundes. Er kahm unserer Forderung nach und erbatet im Austausch ainen Arzt. Mir waret es gegeben ainen verwundeten unbewaffneten niederschießen zu lassen. So gab ich Befehl die Tasche zu bergen und ihm Verband und Faden zurück zu lassen auf dass er sich selber Helfe. Marios war es der die Tasche zu Bergen suchte mit aller gebotener Vorsicht. Doch der Elf bewegte sich wieder unserer Anwaisung auf ihn zu, sodasset mir nichts waiter blieb als den Schießbefehl zu ertailen. Wie nicht gänzlich unerwartet ließ der Verwundete uns hinterhältige Wurfklingen entgegen Blitzen, welchen wir kaum beschrammt entgingen. Und so erlag der Mann alsbald sainen schwehren, durch vier waitere Pfaile veruhrsachten Verletzungen.
Wir überprüfigten was wir gefunden. Das Gold war da wie Beschrieben. Auch ain Behältnis, mit persöhnlichem Inhalt. Den Elfen entledigten wir Sechzehn sainer Silbermünzen, welche wir zusammen mit sainer Rüstung dem Dämmersturm überbringen würden. Auch luden wir ihn auf unsere Pferde, als dass uns saine Anwesenhait zu zufällig zu sain schien. Und uns aine waitere Investigation angebracht zu sain schien.
Die Überreste des Pferdes waren in kaum noch existenten Zustand, doch taten wir uns angemessen Mühe, der Bitte des Auftrages nach zu kommen und verbrannten was wir finden konnten mit gebührigem Respekt.
So verlief die Rückkehr ohne nennenswerten Zwischenfall. Lediglich den Nachtwachentrup trafen wir ernoit. Ain waiteres Zoignis der zunehmenden Verschlechterung der Gegend welche der Sturm im Auge zu behalten gedenken möchte.
Die Übergabe erfolgte in klainem Rahmen in ainem klainen Holzfällerlager außerhalb Sturmwinds, da uns der Transport aines Toten durch die Tore als zu unsicher Schien. Unsere Befragung zu dem Getöteten und der Zufälligkait sainer Anwesenhait blieb ergebnislos. Der Auftraggeber habet ihn noch nicht erblickt und wisset auch kaine Begründung sainer Anwesenhait als dass, nichts von gesondertem Interesse an ihm oder sainen Habsehligkaiten saien sollte, was ainen derglaichen waiten und beschwehrlichen Weg für ainen der Horde Rechtfertigen sollte. Da mir kain Grund gegeben war, saine Worte in Zwaifel zu ziehen übergab ich selbstverständlich saine Habe anstandslos und vollzählig. Und er beschied sich zufrieden mit der Erfüllung seiner Wünsche.
Das waret die Berichterstattung zu unserem Auftrag. Zur Gänze und zufriedenstellend erfüllt.
Dem Sturm entgegen.
Gez: Alyana von Rabenhorst Tagelöhnerin - Legion T Renfield schrieb:
- Geehrtes Kommando.
Dies ist der offizielle Bericht zum Einsatz in der Seelenschwertliga.
Einsatzort: Eisenschmiede
Auftraggeber: Oberkommando Dämmersturm
Entlohnung: 50 Dukaten Preisgeld, 30 Marken
Beute: Keine
Eingesetzter Trupp und Besoldung: Alyana von Rabenhorst (Kommando) – 4x Gold, 10 Marken Jason Moor – 4x Gold, 10 Marken Markov Sticher – 1x Gold, 10 Marken
Ausrüstung: 3x Heiltränke 3x Kompositsprengstoff 3x Blitzgranaten 1x S.E.L.F.I.E. Kamera
Spesen: Zwei Hand voll Silber für lokale Unterstützung
Der ehrenwerte Alexander Garcia, seines Zeichens Rekrutierungsoffizier des Dämmersturms, übertrug mir, im Geiste der Siebzehnten Zusammenkunft, das Kommando über die dritte Teilnahme an der berüchtigten Seelenschwertliga.
Nach ausgiebigem Training mit meinem Trupp und den Reserveeinheiten, begaben wir uns zum vereinbarten Termin zur verabredeten Adresse Gelber Weg 1337 im Düsteren Viertel. Erwartet wurden wir bereits von Wassili Krashnjawich und seiner schwer bewaffneten Leibgarde.
Bei Krashnjawich handelt es sich um einen heruntergekommenen Gnomereganer der sich akribisch an vorgeschobene Protokolle und aufgesetzte Höflichkeit klammert wie man es von neureichen kriminellen Subjekten gewohnt ist. Eine leicht durchschaubare Fassade, welche die Unsicherheit ob seines tatsächlich niederen Standes kaum zu verbergen mag und durch käufliche Gewalt aufrecht erhalten wird. Er bestand auf eine Verzichtserklärung, welche vor einem Gericht wohl kaum Stand halten, wenn überhaupt beachtet werden würde. Besonders wichtig schien ihm an dieser Stelle das Verbot über die Veröffentlichung der geheimen 'Außerhalb der Gerichtsbarkeit der Allianz' gelegenen Austragungsorte seiner Wettkämpfe.
Nach Unterzeichnung der Verträge wurden wir tiefer in das Viertel geführt. Eine besonders schäbige, wenn nicht gar als 'aufgegeben' zu bezeichnende Gegend fernab des Wirkungsbereichs regulärer Ordnungshüter. Mitläufer Moor tat sich auf dem Weg durch Mildtätigkeit hervor, indem er einem einbeinigen thaurissanischen Veteranen eine Spende zukommen ließ.
Als Austragungsort war eine alte Steinbrücke, welche über den Mittelschacht des Stollens führte, auserkoren. Ein Relikt aus vergangener Zeit, welches wohl seit den Gefechten während der Schlacht um Eisenschmiede nicht mehr instand gesetzt wurde. Beidseitig waren große Teile von Brüstung wie Straßenfläche eingestürzt und Trümmer säumten die Umgebung. Zudem wurde die Einsicht des Gefechtsperimeters durch den großen Höhenunterschied der Brückenkrümmung erschwert, beziehungsweise verunmöglicht.
Es kam zu einer kurzen Vorstellung der Teilnehmer durch Krashnjawich, ohne dass die Kontrahenten einander sichtig wurden. Die Angehörigen des gegnerischen Teams unter dem Namen 'Die Entehrten' waren: Ambur Drascherfleig, Rarnulf Hartgimm und Totsuff Mälzer. Hörensagen nach Kriegsverbrecher mit verbüßter Arbeitshaft.
Sodann wurde das Gefechtsfeld freigegeben und wir taten unseren ersten Zug. Da die andere Seite nicht einsehbar war, wir nicht mit einem baldigen Vorstoß des Gegners rechnen konnten, jedoch der Bewegungsspielraum eingeschränkt war, eröffneten wir mit einem Bombardement. Gemische und eine Blendgranate zeigten den Klängen nach Wirkung und um das Momentum nicht verstreichen zu lassen, befahl ich einen gedeckten Vorstoß. Dieser konnte vom Feind jedoch durch überraschendes Sperrfeuer des Gegners abgewehrt werden, welcher sich auf seiner Seite der Brücke zwischen Ruinentrümmern eingegraben hatte. Also befahl ich einen Vorstoß in den rückwärtigen Raum wo kleinere Blessuren mittels Tränken versorgt wurden und eine neue Strategie ausgearbeitet werden konnte.
Eine kurzes Wortgefecht mit dem Feind bestätigte schnell unsere Annahme, dass ein solcher Gegner sich mit Gerede von Ehre nicht einfach würde provozieren und hervor locken lassen. Also entschied ich mich für das einfachste soldatische Mittel zur Auflösung einer Pattsituation. Das Flankieren [Nachzulesen in Karl Freistiels: 'Plänkler und Jäger Gefechte in aufgelöster Formation heute und in Zukunft']. Während Moor und Sticher weiterhin durch Wortgefechte die Aufmerksamkeit auf sich zogen, stieg ich in einen abgebrochen Teil in Nähe der Brückenmitte hinab und begann, selbige an der Außenseite zu umklettern. Der zuvor erwähnte Thaurissaner begann sich zudem zornig auf unseren Gegner zu zu bewegen, wohl erzürnt durch ihr Tun, doch war mir dies zu jenem Zeitpunkt noch nicht gewahr. Sobald ich das andere Ende der Brücke erreicht hatte, kletterte ich die Steinmauer hoch und schlich durch die Trümmer, gedeckt der feindlichen Stellung entgegen. Der Thaurissaner befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem Wortgefecht und warf sogar seine alte Kriegsaxt nach unseren Gegnern, welche zwar nicht traf, diesen jedoch weiter ablenkte und sogar provozierte eine Gewehrladung zu vergeuden, in dem nichtigen Versuch den Einbeinigen los zu werden. Dies war die optimale Gelegenheit. Unterstützt durch zwei weitere Blendgranaten meiner Kameraden fiel ich dem Feind in den Rücken. Die Unterstützung traf auch prompt ein, sodass ich mich nicht lange alleine behaupten musste. Sticher streckte Rarnulf Hartgrimm im Zweikampf nieder, sodass die beiden verbliebenen, ob Moors zügigem Vorstoß, alsbald die Waffen streckten.
Der Kampf wurde nun auch schnell von offizieller Seite für beendet und der Dämmersturm zum Sieger erklärt. An all zu vielen weiteren Formalitäten schien dem Veranstalter auch gar nicht gelegen, so wurden wir auch bald relativ formlos unter Zusicherung unseres Gewinns entlassen. Jedoch nicht ohne dem alten Thaurissaner seine Axt und etwas Silber für seine Unterstützung zu bringen.
Damit endet die Berichterstattung über den Auftrag Zur Gänze und zufriedenstellend erfüllt.
Dem Sturm entgegen
Diktiert und gegengelesen Alyana von Rabenhorst Mitläufer |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Fr Apr 01, 2022 4:13 pm | |
| - Orodaro schrieb:
Bericht der Murlockrise im südlichen Rotkammgebirge (und wie Sturmwind den Dämmersturm betrügt)
Einsatzteilnehmer: Moritz Treubleib (Eidträger), Cornelium Quintyn Mandraht (Mitläufer), Jason Moor (Mitläufer), Morwen Eltringham (Tagelöhnerin), Daffodil Teexquisit (Tagelöhnerin), Blake Barriston (Tagelöhner)
Ziele: Eindämmung der Murlocpopulation am Immerruhsee, Blockade der Zuwanderungswege, Verhinderung von weiteren Aggressionen
Mein Name ist Moritz Treubleib, Eidträger und Werber des Dämmersturms. Ich wurde vor einigen Jahren in Westfall durch den damaligen Rekrutierungsoffizier Harad ad-Kadif unter Vertrag gestellt und erhielt darauffolgend Aufgaben in den alteracschen Ländereien des Dämmersturms, denen ich zusammen mit meinem Heimatfreund, Klaus Hammelfleisch, gewissenhaft nachging. Ich diente dem Dämmersturm dabei, die öffentliche Ordnung in seinen Ländereien aufrechtzuerhalten, die Schlachten des Zweiten Frühlingskrieges zu schlagen, kämpfte danach unter Derebron Darkwood in den umtriebigen Zeiten der Markstädtischen Koalition und später unter Phaeron Pfannenschwinger und Jon Fischer von Karpfenfang - erst bei der Bekämpfung einer Murlocplage am Ufer des Lordamersees und danach bei von Karpfenfangs Expedition in die Region um Gudrunsheim. Infolgedessen wurde ich unter Eid gestellt, erlernte gemeinsam mit Eidträgerin Knallfix das Schredderhandwerk in Alterszapfen, kämpfte in der Schlacht im Totensumpf und wurde schließlich in die Hallen des Dämmersturms versetzt. Warum erzähle ich hier meine Lebensgeschichte? Weil es mir wichtig ist, dass man die folgenden Ereignisse für voll nimmt und sich vor Augen führt, dass ich dem Dämmersturm stets treu und aufrichtig diente. Soviel dazu. Im weiteren Schreiben berichte ich davon, wie der Dämmersturm sich im südlichen Rotkammgebirge einer sonderbaren Aggression durch Murlocs annahm.
Von Seiten der Blauröcke erreichte uns ein Hilferuf, dass Murlochorden von Süden in Richtung Immerruh drängten und die darüber jammernden Streitkräfte des Reiches Wichtigeres zu tun hätten, als sich selbst um dieses Ärgernis zu kümmern. Will heißen, dass Söldnervolk sich für einen Kasten voll Gold aufmachen sollte, um die Murlocs zu dezimieren, herauszufinden, wo sie herkommen und weitere Vorstöße zu verhindern. Der Dämmersturm formte daraufhin eine Schar aus Freiwilligen. Wie es der Zufall und mein Rang als Eidträger anbefahlen, erhielt ich die Leitung für das Unternehmen. Ich war nun wirklich kein Fachmann der Murlocjagd, aber wie sich herausstellen sollte, stand es um meine Erfahrung besser als bei den mir anvertrauten Mitläufern und Tagelöhnern. Immerhin bin ich gebürtiger Westfaller, kannte die Murlocplagen der Küste und hatte eben, wie oben bereits erwähnt, durchaus Kampferfahrung mit den Kröten. Damals hatten Pfannenschwinger und von Karpfenfang es mir jedoch leicht gemacht, sie zu beobachten und zu töten. Zumal die meisten Scharmützel auf offenem Gelände an der alteracschen Lordamerküste stattfanden und die Schlachtordnung mir einigermaßen sicheren Rückhalt bot. Diese Erfahrung reichte zwar, um bei der bevorstehenden Sache nicht vor Unsicherheit in Gelehrtenpanik zu verfallen, doch mir war schon irgendwie klar, dass ich mich nicht auf echte Kenntnisse um Murlocs würde berufen können und dass das Rotkammgebirge (wenngleich ich es jetzt zum ersten Mal besuchen sollte) mit einem ganz anderen Gelände aufwartete als das Marschland an Alteracs Küste. Es war seltsam genug, dass Murlocs überhaupt durchs Gebirge zogen - hatte man jemals von solchen Wanderungen gehört?
Ich wusste allerdings, egal in welcher Form wir den Murlocs gegenübertreten, dass wir es mit großen Zahlen zu tun bekämen. Daher beantragte ich eine ganze Reihe von schweren Waffen bei der Lagerverwaltung. Insbesondere ein kezanisches Maschinengewehr hätte uns das Leben im Rotkammgebirge erleichtert. Leider wurden meine Anträge mit der Begründung abgelehnt, dass der Transport von Kriegswaffen durch das Königreich von Sturmwind bisher immer zu Schwierigkeiten mit den Blauröcken geführt hat. Das glaubte ich gerne. Erst um Hilfe betteln und dann Ansprüche stellen: die einfältige Arroganz der Blauröcke kennt einfach keine Grenzen! Glücklicherweise erlaubte mir die Lagerverwaltung eine große Aufstockung der üblichen Ausrüstung um Brandflaschen und Sprengstoff. Wir bekamen genug Dynamit, um ein Loch in die Mauer der Späherkuppe zu sprengen. Ich selbst, durch meine Zeit in Alterac durchaus geländegängig, deckte mich mit allerlei Konserven und Kletterausrüstung ein.
Ich befahl der mir anvertrauten Schar, sich vor den Drei Ecken zu versammeln. Dort wartete ein Blaurockhauptmann, ein gewisser Mortimer Trockenbrot dieser Hurensohn darauf, uns in Empfang zu nehmen und mit den bisherigen Kenntnissen um die Vorstöße der Murlocs einzudecken. Ehe wir zum befestigten Grenzposten an den Drei Ecken zogen, um Trockenbrot aufzusuchen, machten wir uns einander bekannt. Zu meiner Erfreunis stellte sich heraus, dass Tagelöhner Barriston ebenfalls Westfaller war. Allerdings merkte ich gleich, dass er aus dem Norden des Landes stammt. Seine Zeit in den Streitkräften von Sturmwind hatte ihm die ein oder andere Blaurockatti Spuren hinterlassen. Das sollte mich aber nicht weiter stören, denn ich glaubte (und tue es auch jetzt noch), dass wir ihm das schon noch austreiben können. Jason Moor machte einen verlässlichen Eindruck. Morwen Eltringham schien mir etwas wortfaul, doch ich will vorwegnehmen, dass sie eine mutige und durchaus brauchbare Späherin abgab. Außerdem führte sie die angemessene Gesinnung ins Feld. Cornelium Quintyn Manadraht und Daffodil Teexquisit kannte ich zwar bereits aus den Hallen des Dämmersturms, doch was von ihren tatsächlichen Fähigkeiten zu halten war, musste sich noch zeigen. Überhaupt ist es mit den Gnomereganern wie mit einer Schüssel Westfalleintopf: Man weiß nie, was man bekommt. Sie brachten beide eigenartige Apparaturen ins Feld, die allemal einen interessanten Eindruck erweckten, mit denen ich aber zunächst nicht viel anzufangen wusste. Sie trugen die Namen Sp.A.T.Z., K.Ü.K.E.N. und Teexquisit. Bei Sp.A.T.Z. handelte es sich um eine flugfähige Gerätschaft, die auf Befehl Manadrahts Gebietsinformationen einholen konnte. K.Ü.K.E.N. schien mir wie eine gnomgroße Störmaschine und Teexquisit hielt ich für einen beweglichen und vielfältig einsetzbaren Teekessel, der das Potenzial bot, uns mit Heißwasser zu versorgen.
Auf dem Weg zu den Drei Ecken bemerkten wir, dass sich der Verkehr zahlreicher Reisender am Grenzposten staute. Das übliche Blaurockgehabe hinderte die Fuhrwerke daran, ungestört weiterzureisen. Wer nicht den gewünschten Passierschein vorzeigen konnte, musste sogar umdrehen und sich auf den Rückweg machen. Lachhaft. Wir bewegten uns an den wartenden Fuhrwerken vorbei, da wir schließlich hier waren, um dem Königreich, unter Einsatz unseres Lebens, eine kriegerische Gefälligkeit zu erweisen. Doch wer glaubt, die Blaurocke machten Ausnahmen für jene, die an ihrer statt ihr Leben riskieren, der ist schief gewickelt. Sie wiesen uns zurecht und ließen uns anstehen wie eine bestellte ungevögelte Hure der Starkmantel die Heimatlosen an den Toren der verdammten Späherkuppe. Ehrlich gesagt hätten wir hier bereits die Konsequenz ziehen und heimkehren sollen. Es war das erste Anzeichen für die maßlose Respektlosigkeit der Blauröcke. Leider hatte ich mich zu lange in Alterac aufgehalten und war an diesem Tag überaus nachsichtig mit ihren Gepflogenheiten.
Nachdem man uns endlich durchgelassen und einiger Zettelwirtschaft ausgesetzt hatte, wurden wir zum sogenannten Hauptmann Trockenbrot vorgelassen. Eine jammervolle Erscheinung, die vermutlich noch kein einziges Mal hatte Hunger leiden müssen. Ich kenne diese sturmwindigen Hauptleute aus gutem Haus, die eine mühelose Offizierslaufbahn durchleben und dabei stets gequält dreinschauen, als wären sie die leidgeplagten Helden des Reiches, während das Volk, das sie zu beschützen behaupten, mit knurrendem Magen ins Bett gehen muss, ihre Türme zimmert, die Betten, in denen sie schlafen, das Gold scheffelt, das sie zählen und die Ernte einholt, die ihre passierscheinfordernden Wegposten nährt. Das Heilige Licht möge sie alle beim Scheißen erschlagen. Trockenbrot gab uns Auskunft über die ungefähren Bewegungen der Murlocs an der Südküste des Immerruhsees und darüber, dass er über keine zuverlässige Nachrichtenlage aus dem Gebiet verfüge. Außerdem reichte dieses Arschloch er uns ein zweifelhaftes Papier, das Begriffe einer vermeintlichen Murlocsprache führte und versuchte, diese ins Gemeinsprachliche zu übersetzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er uns damit gehörig verarschen wollte. Er verzog kurz das Gesicht, als er es uns überreichte. Das konnte ich genau beobachten. Davon abgesehen erhielten wir Gebietsinformationen über Wegmarken, an denen wir uns in der Region orientieren konnten.
Wir verließen die Drei Ecken frohen Mutes und betraten die kaum erschlossene Wildnis südlich des Immerruhsees. Die weitläufigen Wälder und dahinterliegenden Bergkämme wirkten sehr eindrucksvoll. Das Klima zeigte sich deutlich milder als im hochliegenden Alterac und die gebräunten Giganten des Rotkammgebirges erinnerten mich an die Dolchhügel meiner Heimat. Allerdings hatten wir mit Niederschlag zu kämpfen, der drohte, unseren Sprengstoff zu versauen. Es gelang uns jedoch, ihn erfolgreich vor der Nässe zu beschützen. Nach einigen Meilen Wanderschaft, ohne nennenswerte Erkenntnisse, sahen wir den Augenblick gekommen, Manadrahts Spielerei auszuprobieren. Wir schickten Sp.A.T.Z., um das vorausliegende Gebiet gründlich zu erkunden und bezogen in einem Waldstück Stellung. Wir konnten soweit verzeichnen, dass die Murlocs die Drei Ecken nicht unmittelbar bedrohten. Ärgerlicherweise ließ Manadrahts Blechvogel auf sich warten, was uns dazu veranlasste, ihn zu suchen und uns bei der weiteren Wanderung auf unsere eigenen Sinne zu verlassen.
Ich ließ die Schar auf langer Linie das Gebiet durchkämmen, um uns ein breites Sichtfeld zu ermöglichen. Dabei flog uns Sp.A.T.Z., sehr zu Manadrahts Erleichterung, wieder in die Arme. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, die Gerätschaft wiederzusehen. Sie konnte keine Murlocbewegungen melden, was mich in meiner Annahme bestätigte, dass wir tiefer in die Wildnis vorstoßen müssten. Trockenbrots Gebietsinformationen verwiesen auf einen Gebirgspass unweit einer verbrannten Eiche. Ich hielt es für sinnvoll, diesen Pass aufzuspüren, um einen Höhenvorteil gegenüber den Murlocs zu erringen und ferner, eine bessere Einsicht über das Gelände. Zumal es sich dabei um Verhältnisse handelte, in denen ich mich wohler fühle. Wir entdeckten die Eiche in der Nähe eines zerstörten Gnolllagers. Die Spuren der Verwüstung, und beim Licht, sie waren deutlich, ließen annehmen, dass die elenden Kröten über die Jauler hergefallen waren, sie alle verspeist und kurz darauf wieder ausgeschissen hatten. Das muss ein ziemliches Gemetzel gewesen sein. Wir verfeuerten den Kot für unser Nachtlager und stießen tagsdrauf ins Gebirge vor.
Wir hatten einen richtig schönen Anstieg, das muss ich sagen. Obgleich nicht alle Beteiligten Erfahrung im Bergsteigen vorwiesen, konnten wir uns das schwierige Gelände zu eigen machen. Ich ließ Eltringham vorangehen, um begehbare Pfade und Aufstiegsmöglichkeiten zu erschließen. Dabei gelang es ihr, uns zielstrebig durch die Felsen zu leiten. Wer beabsichtigt, unwegsames Gelände zu durchkämmen, fährt mit Eltringham an seiner Seite ziemlich gut. Deuteten sich Kletterpartien an, übernahm ich wiederum die Führung, um den Anstieg für die anderen Truppenmitglieder zu sichern. Ich beauftragte Barriston, die Gnomereganer dabei zu unterstützen, ihre Gerätschaft in die Höhe zu tragen. So arbeiteten wir uns bis tief ins südliche Rotkammgebirge vor, von wo aus wir einen beeindruckenden Blick auf die Wälder und den sich in der Ferne andeutenden Immerruhsee gewannen. Leider gingen aus dieser berührenden Aussicht keine Hinweise auf die Wanderschaft der Murlocs hervor, doch ich wäre trotzdem gerne geblieben. Allerdings stießen wir in der Höhe auf seltsamen Morast, der uns mit der Ahnung speiste, wie es den Murlocs gelingen konnte, soweit fernab von größeren Gewässern zu wuchern. Leider bedeutete das auch, dass wir durch unsere Gebirgswanderung keinen Höhenvorteil erlangten, sondern den Kröten geradewegs entgegenmarschierten.
Unsere erste Sichtung umfasste einen zurückgelassenen Außenposten, den wir anfangs noch nicht zuzuordnen wussten. Wir stießen auf die gewasserten Überreste eigenartiger Pfahlgebilde, wie man sie manchmal bei Murlocs antrifft. Darüber hinaus fanden wir jedoch nichts, das uns gerade heraus weiterhelfen konnte. Die Gebirgspässe führten weiter nach Osten und so gingen wir ihnen nach. Immerhin wussten wir jetzt, dass wir es bereits auf dieser Höhenlage mit dem elenden Getier zu tun bekämen. Hätte uns das zu denken geben sollen? Ich weiß es nicht. Wer jedoch glaubt, wir hätten uns nicht darüber gewundert, hat ein Fass Lack gesoffen. Die besagten Bauten mehrten sich, je weiter wir dem begehbaren Pass gen Osten folgten. Allerdings lagen die späteren Gebilde nicht mehr auf feuchtem Grund, sondern unweit der zerklüfteten Felsen und von einer sonderbaren Laichmasse umgeben. Sie schafft den Kröten Feuchtigkeit, um auf Wanderschaft nicht auszutrocknen. Ich greife hier etwas vorweg, man mag es mir verzeihen. Kurzum, wie sich später herausstellte, handelte es sich bei den Gebilden um verdammte Wegposten, die es den Biestern ermöglichten, fernab größerer Wasserquellen zu sprießen. Manadraht unternahm einen Versuch, die Laichmasse mit seiner Zauberkraft zu zerstören. Es gelang ihm zwar, doch er saute sich dabei gehörig ein. Das Zeug war klebrig wie warmer Teer. Ich musste den armen Gnomereganer von oben bis unten mit Dreck abschrubben, damit er sich die Reste vom Leib puhlen konnte. Ich glaube, ihm knirschte noch während des gesamten Einsatzes der Hintern. Wir beschlossen, alle Wegposten mitsamt Laichmasse zu zerstören, um die Bewegungsfreiheit der Murlocs einzuschränken. Überhaupt zielten wir nun darauf ab, den Wegposten zu folgen. Wir wollten herausfinden, wo sie herkamen und andererseits nach einer günstigen Stelle Ausschau halten, die sich für eine Sprengung anbietet, um dem Gezücht den Weg ins Rotkammgebirge zu versperren.
Wir hatten wenig später unser erstes Scharmützel mit den Biestern. Es gab im Vorfeld ein kleines Hin und Her, bei dem wir versuchten, ihnen Hinweise auf ihre Herkunft abzuringen. Da sie uns jedoch mit widerlichen Wasserbällen beschmissen, und, ich glaube, durchaus auch mit weiterer Laichmasse, nahmen wir die Kampfhandlungen auf und schossen alles nieder, was uns vor die Flinte kam. Insbesondere die Brandflaschen machten kurzen Prozess mit dem Gezücht. Ich kann hier mit Fug und Recht behaupten, dass alle Einsatzteilnehmer eine gute Figur machten. Wir waren den Murlocs zu jedem Zeitpunkt überlegen - auch in den Ärgernissen, die danach folgten. Allerdings hätten wir mit mehr Schrotfeuerwaffen noch weitaus schneller vorrücken können. Ich kann nur jedem Haudegen da draußen raten, eine Schrotflinte einzupacken, wenn er auf Murlocjagd geht. Je dichter diese Fischköpfe beisammen stehen, desto mehr lassen sich gleichzeitig auseinanderpflücken. Außerdem sind Murlocs beschissen ziemlich klein und können auch einem guten Schützen vor Kimme und Korn entgleiten. Eine Schrotladung verschafft Abhilfe. Ansonsten trug es sehr zu unseren frühen Erfolgen bei, Abstand zu den größeren Murlocrotten zu halten. Rücken sie einem erstmal auf die Pelle, wird man sie so schnell nicht los. Dessen war ich mir sicher und es sollte sich später noch bestätigen.
Ich will nicht im Einzelnen jedes Scharmützel ausbreiten. Wir kämpften uns eine Weile durchs Gebirge, immer wieder kleinere Murlocgruppen überwindend, wobei wir uns kaum auf Nahkämpfe einließen. Die Murlocs versuchten, uns anzufallen, warfen mit Steinen und wurden nicht selten von älteren Artgenossen mit Stöckern und geringer Hexerei angeführt. Ich weiß nicht, ob es sich wirklich um ältere Artgenossen handelte. Das ist diesen Biestern kaum anzusehen. Doch ich hatte den Eindruck, dass sie nicht mehr so wendig daherkämen wie der Rest der ganzen Brut. Barriston fiel außerdem auf, dass manche der Kröten über merkwürdige Armbinden verfügten und andere wiederum nicht. Wir sind der Sache leider nicht auf die Schliche gekommen.
Im Verlauf unseres Vorstoßes erreichten wir eine Engstelle an der verschleimte Ranken in eine größere Höhenlage führten. Um nicht in irgendein Murlocnest zu spazieren, und weil die verdammten Ranken sehr unappetitlich aussahen, schickten wir Manadrahts Blechvogel herauf. Diesmal kam er zielsicher zurück und warf eine zerlöcherte Karte aus. Ich weiß nicht recht, wie er das anstellt, aber Manadraht konnte daraus allerlei Weissagungen über das Gebiet anstellen, das seine Maschine durchflogen hat. Es war, in diese Richtung, von keinen großen Murlocbewegungen die Rede. Lediglich eine Hand voll Getier zeichnete sich am oberen Ende der Ranken ab. Also waren wir schon im Begriff, unseren Vorstoß gen Osten fortzusetzen, als sich ein paar besonders scheußliche Nachwuchskröten und ein größerer Abkömmling der Ungeheuer über uns bemerkbar machten. Sie schienen nicht erpicht darauf, uns aufzufressen. Fräulein Teexquisit, Herr Manadraht und Eltringham brachten die aberwitzige Idee vor, mit ihnen zu sprechen. Der Vorschlag hatte Unterhaltungswert, das kann ich nicht bestreiten. Da wir uns ohnehin eine Rast verdient hatten, ließ ich es zu und überreichte ihnen das Papier mit den Übersetzungsversuchen Trockenbrots. Heute können wir uns sicher sein, dass Trockenbrot dieser blaurocklatzige Hurensohn uns zum Narren hielt. Vor Ort siegte jedoch die Neugier. Ich sah mir das Gebrabbel an, verspeiste eine Feldration und plauderte mit Barriston über seine Vergangenheit unter den Blauröcken. Im Nachhinein tut es mir ein bisschen Leid, dass sich unsere drei Übersetzer so völlig unnötig daran verausgabten, mit Murlocs Palaber zu halten, denn, wie schon gesagt, kam überhaupt nichts dabei herum. Die Blauröcke auf ihrem Turmsitz hatten beim Drangsalieren der durchziehenden Reisenden offenbar Langeweile und sich mit Knittelversen die Zeit vertrieben. Allein dafür sollte man sie aufknöpfen. Allein dafür sollte man sie Allein
Irgendwann kam das Gezücht aus seinem Versteck heruntergerutscht und machte Anstalten, einfach an uns vorbei in Richtung Osten zu patschen. Wir beschlossen, ihm mit gesundem Abstand zu folgen. Es roch sehr danach, dass sie uns in eine Falle locken, doch die Möglichkeit, mehr über die Marschrouten der Murlocs herauszufinden erschien für den Augenblick wichtiger. Wir gingen sehr vorsichtig vor. Ich denke, das war vertretbar. So behielten wir alle Bewegungen im Blick. Die Murlocs schienen sich nicht daran zu stören, dass wir ihnen folgen. Das machte uns ein bisschen stutzig, aber man kann ja nicht bei jedem kleinen Bedenken einen Krisenstab einberufen!
Nach einer Weile der Verfolgung erreichten wir weitere Wegposten an denen bereits Kröten warteten. Dann gab es irgendein Palaber und schließlich verwehrten sie uns den weiteren Weg. Die Murlocs griffen uns zuerst an! Es ist zwar etwas albern, das zu betonen, aber ich möchte bloß noch einmal ach was solls Die Murlocs griffen uns an und wir obsiegten nach kurzen Kampfhandlungen, sodass der klägliche Rest die Flucht antrat. Wir setzten dem Geschmeiß nach und trieben es vor uns her, nicht zu schnell und nicht zu langsam, bis wir einen Klippenpfad erreichten. Hier nahm das ganze Unterfangen dann eine lichtverdammte unangenehme Wendung. Die Murlocs waren gerade im Begriff hinter den Klippen in einer Senke zu verschwinden, als sie plötzlich kehrt machten und Eltringham, die unsere Vorhut bildete, schnurstracks überrannten. Es war ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit, eine falsche Trittfolge - ansonsten hätten sie die Falle niemals so schnell zuschnappen lassen können. Es ist Eltringham nicht zu verübeln - ich habe den Gegenschlag ebenso wenig kommen sehen. Aus der Senke jagten uns weitere Kröten entgegen und wir setzten alles in Bewegung, um die niedergeschlagene Eltringham freizukämpfen. Das war ein elendiges Unterfangen.
Plötzlich war alles voll von den Viechern. Als hätten sie darauf gewartet, dass wir uns auch nur eine Armlänge zu dicht an sie heranwagen. Es gelang uns nicht recht, unsere bisher so erfolgreiche Schlachtordnung aufzustellen. Barriston, dieser Teufelskerl, konnte einen ganzen Krötenhaufen an sich binden und tapfer kämpfend in Schach halten. Beeindruckend, das kann man schon sagen. Moor schlug sich schießend und schlagend auch sehr gut, doch es war ein heilloses Durcheinander. Fräulein Teexquisit wurde von einem umherfliegenden Stein getroffen. Nur ihr Maschinchen brachte etwas Unordnung in die tobenden Murlocs. Herr Manadraht bemühte sich darum, irgendeine Zauberei zustande zu bringen, aber das wollte auch nicht recht funktionieren und ich, ich elender Unglücksrabe, schoss mich durch das Geschmeiß nach vorne und versuchte den Nachzug weiterer Kreaturen mit Dynamit aufzuhalten. Die scheiß Lunte zog ab wie ein Kezaner im Goldrausch. Ich hatte kaum den Kopf abgewandt, da ging die Stange hoch und warf mich nach hinten in den Staub. Mir schmerzen jetzt noch die Rippen von der Druckwelle. Von den Steinsplittern in meiner Fresse meinem Gesicht ganz zu schweigen. Ich danke dem Licht, und recht glauben kann ich es trotzdem nicht, dass ich diesen Tag überlebte. Dass wir überhaupt mit dem Leben davonkamen, ist in erster Linie auf Barriston und Moor zurückzuführen, denen es nach und nach gelang, das anbrandende Geschmeiß zu zerschlagen und uns Zeit zu erkaufen, die Verletzten zu bergen. Das Ende vom Lied ist, dass wir zwar unsere Stellung behaupten konnten, dabei jedoch so große Verluste erlitten, dass nicht daran zu denken war, die ganze Sache mit nachhaltigem Erfolg fortzuführen. Wir zerstörten den Außenposten, von dem aus der Angriff erfolgt war, und beschlossen unseren Rückzug aus dem Rotkammgebirge. Dabei ging es uns scheißenelend.
Um wenigstens unsere Schlachterfolge einzupreisen und das Kopfgeld für die Eindämmung der Kröten zu erhalten, schnitten wir den Ungeheuern ihre Kopfflossen ab und stopften sie in meinen Rucksack. Auf unserem Rückzug schossen wir eine weitere Murlocrotte nieder, die uns in die Quere kam. Verdammt, dachte ich, dass wir hinter uns irgendein Nest übersehen haben mussten. Das ganze Gebirge schien voll mit dem Ungeziefer. Da sollten sie eine Fliegerstaffel rufen, oder irgendwelche spitznasigen Greifenreiter, Scheiße, weiß der Geier, aber doch nicht eine Einheit Fußvolk! Bei unserem Abzug machten wir eine Engstelle ausfindig, von der wir vermuteten, dass die Murlocs sie passieren mussten, um tiefer ins Rotkammgebirge einzudringen. Nach einer kurzen Sichtung platzierten wir alles, was uns an Sprengstoff geblieben war - das war beileibe eine ganze Menge Dynamit - und sprengten den Pass mit einem Rumms, wie ich ihn lebtags noch nicht gesehen habe. Es war schade, Tiny Eidträgerin Knallfix nicht dabei zu haben. Das hätte ihr bestimmt gefallen.
Wir erreichten schließlich nach einer etwas mühsamen Reise durch die Wildnis wieder die Drei Ecken. Ich trug Trockenbrot unsere Mühen, Erfolge und Rückschläge vor und zeigte ihm die erbeuteten Murlocflossen als Beweis unserer Taten. Er fing in seiner jammervollen Art an, mir vorzuheulen, wie sehr er unsere Hingabe zu schätzen wüsste. Gut, das sollte mich noch nicht aus der Bahn werfen - er hat sich ja schon bei unserem ersten Aufeinandertreffen benommen wie ein verkannter Weltenretter. Dann ließ er jedoch die Bombe platzen. Er weigerte sich, das uns zustehende Drittel des Soldes auszuzahlen.
Wenn ich jetzt gerade darüber nachdenke, während ich diese Zeilen schreibe, zittert mir die Faust und ich schlüge hart aufs Papier, würde mir nicht der ganze lichtverdammte Oberkörper schmerzen. Dieser dreckige Bastard von Blaurock hat uns um unseren Lohn geprellt. Er, die Drei Ecken und das ganze Löwengeschmeiß! Wäre ich nicht so ein elendig von Vernunft beseelter Mensch, ich würde sie alle zur Hölle schicken. Mir war ja klar, dass sie uns nicht voll entlohnen. Wir haben nicht alle Ziele erreicht, doch schossen und schlugen wir mehr Murlocs tot als jeder dieser Schreibtischpiraten! Und die Kröten will ich sehen, die jetzt noch den gesprengten Pass überwinden. Töteten wir jeden Murloc im Rotkammgebirge? Nein, beileibe nicht - sprengten wir das ganze Gebirge? Wohl kaum! Doch wir mühten uns ab, wären fast dabei draufgegangen und verschafften diesen königlichen Hurensöhnen eine Scheißladung voll Freizeit. Oder wie soll man ihre papierkritzelnde Schikane nennen? Es ist eine unfassbare Frechheit, eine Beleidigung am Dämmersturm, an unserer Arbeit und respektlos vor den Wunden, die wir uns für ihre faulen Ärsche einfingen. Die elenden Kröten sollen sie alle holen und mit Haut und Haar verspeisen! Einmal mehr wurde offenkundig, dass Sturmwind seine Söldner verrät und alles hintergeht, das nicht selbst blauberockt das Volk herumschubst. Als uns Trockenbrot den Sold versagte, da waren wir nicht nur geprellte Söldner, sondern gleichermaßen Westfaller und Steinmetze. Als Eidträger empfinde ich es als meine Pflicht, dem Königreich von Sturmwind zukünftig jeden Dienst zu versagen, für keinen Blaurock mehr auch nur die Armbeuge zu krümmen und gehörig darüber nachzudenken, ob wir mit diesem verräterischen Gesocks in Alterac paktieren sollen. An Sturmwind gibt es nichts zu holen als Ärger, Dieberei und Unterjochung.
Ich beschließe dieses Ärgernis mit Wohlwollen für meine Gefährten, die allesamt tapfer kämpften, einander vor Unheil bewahrten und das Krötengezücht in jedem Scharmützel tatkräftig zur Hölle jagten. Jason Moor und Blake Barriston kämpften wie belagerte Raubtiere, dass es den Murlocs das Fürchten lehrte. Viele wurden von ihnen niedergemetzelt. Cornelium Quintyn Manadraht und Daffodil Teexquisit waren stets mit klugen Ratschlägen in die Führung des Unternehmens eingebunden und fürchteten kein Schlachtgeschehen. Und Morwen Eltringham, unsere Vorhut, zog mutig voraus und leitete uns nicht nur durch die zerklüftete Felslandschaft des südlichen Rotkammgebirges sondern fing obendrein jede auf uns einprügelnde Gefahr ab. Ohne sie hätten wir alle noch weitaus mehr aufs Maul bekommen. Vielleicht säße ich nicht einmal hier, um von alledem zu berichten. Der ganze Haufen ist restlos, wie auch immer, für die gefeierten Erfolge und das erlittene Elend zu würdigen. In diesem Sinne. Westfall kennt keinen König.
Dem Sturm entgegen Die Lanze schützt Und Kaderwulst ist eine Lüge
Moritz Treubleib Eidtragender Werber des Dämmersturms - Merry schrieb:
- Bericht zur Sache Sebastian Mullinger
Ich habe auf Anfrage von Rottenmeister Fischer Herrn Mullinger in einer Hütte in Elwynn besucht, wo er bereits von einigen Mitarbeitern der Winkelhütte über die Geschehnisse ausgefragt wurde. Herr Mullinger war in einem denkbar schlechten Zustand, jedoch freundlicherweise zu Gesprächen bereit. Vorgeworfen wurde ihm die Veruntreuung von Geldern der Winkelhütte die dem Rottenmeister und dem Dämmersturm zugestanden haben.
Herr Mullinger hat mir eine Reihe von Geschichten und Erklärungen dargelegt, die mir jedoch recht dubios und in Teilen widersprüchlich erschienen sind. Nach gutem Zureden unter Rücksichtnahme auf die persönlichen Umstände Herrn Mullingers, konnte ich ihn zum einlenken bewegen und er hat mir die genauen Hergänge geschildert, die ich im folgenden nochmal kurz niederschreiben möchte: Herr Mullinger hat über Jahre die Bücher gefälscht und immer wieder Gelder abgezweigt, die in seine persönliche Tasche gewandert sind. Nachzulesen in den Büchern wo sich die Kosten unter anderem für Nahrung oder Wasser auf unerklärliche Weise erhöht haben. Mit dem so angesparten Geld hatte Herr Mullinger vor sich abzusetzen und in den Süden zu fliehen.
Über die Gründe von Herrn Mullinger möchte ich an dieser Stelle so viel sagen dass er innerlich von Habsucht und Gier zerfressen war.
Nach der Aufklärung der Umstände hat mir Herr Mullinger das Versteck seiner veruntreuten Gelder verraten und die Summe konnte Rottenmeister Fischer übergeben werden. Er selbst wurde der Gerichtsbarkeit Sturmwinds übergeben.
92 Goldstücke gehen in die Kasse des Dämmersturm. Mein Sold wurde von Rottenmeister Fischer von Karpfenfang persönlich gezahlt.
Dem Sturm entgegen,
Evered Eltringham - Phaeron schrieb:
- Bericht: Sektor 89B
Teilnehmer: Konstantin Maroy (Einsatzleiter), Alyana von Rabenhorst, Marios, Yael Spielmann
Verlauf:
Erstes Zusammentreffen:
Zu Beginn der Mission haben wir uns vor dem Reisebüro von Gnomeregan versammelt und uns einander vorgestellt. Herr Marios hat sich schnell als sehr vorausschauend erwiesen, da dieser für die Mission einen Vogel, mit dem sich Gas aufspüren lässt, mitbrachte. Als Ranghöchster habe ich, Konstantin Maroy, die Gruppenführung übernommen. Darauffolgend begannen wir unsere Pässe bzw. unsere Erlaubnis abzuholen, sodass wir den Sektor betreten durften. Uns wurden ebenfalls noch besondere Tabletten bzw. Pillen gegeben, welche uns gegen die Strahlung schützen sollten. Diese, so wurde uns gesagt, sollte in einem Intervall von 12 Stunden eingenommen werden. Uns wurde als Tipp offenbart, auf grüne Kondensationsmomente, bewegliche Viskosität und rachenerweiternde Gerüche zu achten. Innerhalb des Büros ist uns ein Dunkeleisenzwerg aufgefallen, der ebenfalls auf dem Weg in den Sektor war. So zeigte sich, dass wir nicht die Einzigen sind, welche in den Tiefen Wegen der Gnome nach Schätzen suchen. Auf dem Weg zu unserem Einsatzort zeigte sich bei Herr Spielmann eine gewisse Sprunghaftigkeit, als dieser aus heiterem Himmel ohne um Erlaubnis zu bitten die Gruppe verließ, mit der Begründung, dass er sich erleichtern müsse. Zum Glück ist Herr Spielmann recht schnell wieder zurückgekehrt. Wir wurden über einen Aufzug nach Gnomeregan heruntergelassen. Dort wurden wir auch über die Troggs aufgeklärt, welche es geschafft haben die Verteidigungssysteme zu unterwandern, zudem, dass ein Teil der Verteidigungssysteme aus Selbstschussanlagen besteht. Der Sektor selbst war einst ein Vergnügungsviertel am Rande von Gnomeregan.
Eintritt in Gnomeregan:
Es waren um die 12 Meilen bis zum Sektor 89B. Wir näherten uns auf einem spärlich beleuchteten Weg. Kurz bevor wir den Sektor 89B erreichten, kam uns eine Gruppe Troggs entgegen, welche sich ausschließlich im dunklen Bereich des Ganges voran bewegten. Sie wirkten recht aufgeschreckt. Zuvor fiel aus der Richtung, in die wir unterwegs waren, ein Schuss, welcher uns ebenfalls zu hoher Vorsicht aufrief. Wir versuchten vorerst, einen Kampf zu vermeiden und versteckten uns in einer Nische, jedoch zeigte sich, dass diese Troggs genau auf uns zuhielten und mit dem Wissen um das aggressive Wesen und ob der vorherigen Warnung, dass Troggs eine deutliche Gefahr darstellen, befahl ich, dass eine Blendgranate geworfen werden soll, da ich den Erstschlag erlangen wollte, bevor jemand von uns verletzt wird. Die Troggs wurden dadurch geblendet und aufgrund der darauffolgende Schüsse waren sie so aufgeschreckt, dass sie an uns vorbei die Flucht ergriffen. Herr Spielmann beschwerte sich offen über das Vorgehen bei den Troggs, da dieser einer Auseinandersetzung vollkommen aus dem Weg gehen wollte, doch dachte ich mir, dass es nicht helfen würde, sich in der Dunkelheit zu verstecken, da sich die Troggs wahrscheinlich deutlich besser darin zurechtfänden als wir. An entsprechender Stelle hat Frau von Rabenhorst auch unsere ersten und leider am Ende einzigen Fund gemacht. Dieser bestand aus einer seltsamen Münze. Zudem fanden wir eine Art Roboter oder, besser gesagt, dessen Arm. Der Rest des Roboters war noch verschüttet und im Eis eigefroren. So war es uns in dem Moment nicht möglich, ihn zu bergen. Herr Spielmann und Marios gingen daraufhin als Späher voraus. Herr Spielmann entdeckte einen Tunnel, der eine mögliche Abkürzung bot. Eine umgestürzte Säule (über einer tiefen Schlucht) war es dann, die die einzige Verbindung darstellte. Davor war ein Warnschild angebracht, dass auf die brüchige Säule hinwies. Mit der Hilfe eines Seils haben wir uns bei der Überquerung abgesichert. Frau von Rabenhorst ist hinübergegangen, um auszukundschaften was es auf der anderen Seite zu finden gibt und, ob es sich dabei um eine Abkürzung handeln könnte. Wir fanden auf der anderen Seite ein Rohr, an dem wir uns dazu entschieden, es näher zu erkunden, um den möglichen Selbstschussanlagen aus dem Weg zu gehen oder weiteren Mengen von Troggs. (Die Idee stammte von Herrn Spielmann, allerdings habe ich diesem Plan zugestimmt. Es zeigte sich bei Herr Spielmann ein beeindruckender Ideenreichtum, wenn es darum ging Kämpfe zu vermeiden, jedoch ein extremer Mangel an Anstand und Respekt vor der Befehlskette und anderen Personen, was sich durch selbst eingeworfenes Befehlen bzw. einer schnellen Ergreifung der Initiative gezeigt hat, bevor er fragt, oder auf Anweisungen wartet.) Als wir das Rohr durchquert hatten, wobei ich als Einsatzleiter voran ging, sind wir auf einen großen Hohlraum getroffen, der vollkommen mit Gas gefüllt war. Der Vogel warnte uns rechtzeitig davor. (Wobei hier noch einmal lobende Worte an Marios zu richten sind.) Innerhalb dieses Hohlraums ist Frau von Rabenhorst auf ein Skelett aufmerksam geworden, dass ich vorerst als eine Folge der tödlichen Umgebung gesehen hatte. Während Herr Spielmann, Herr Marios und ich diesen Raum ebenfalls erkundeten, begannen wir darüber nachzudenken, ob und wie wir auf die höher gelegenen Ebenen kommen. Ich bot an, mich hochzuteleportieren. Doch bevor wir dazu kamen, die Höhle weiter zu erkunden, kam es zu Bewegungen im Schutt, der die Kammer ausfüllte. Ein großes strahlendes Wesen aus geleeartiger Säure, so wie mir schien, hat uns dann angegriffen. Da wir uns schon etwas im Raum verteilt hatten war es mein Anliegen, das Monster vom Eingang wegzulocken, während die anderen sich zum Eingang des Rohrs zurückzuziehen, damit es nicht unseren einzigen Rückweg abschneiden konnte. So wäre ich dann zum Eingang zurückgeblinzelt. Dabei benutzte ich hauptsächlich Frostzauber, welche sich als sehr effektiv herausstellten, da es Teile davon zum Einfrieren und dann zum Herausbrechen brachte, sowie es auch deutlich verlangsamt wurde. Marios folgte sofort meinem Befehl und begann, sich zurückzuziehen, und das Monster aus der Ferne zu behageln. Herr Spielmann folgte ebenfalls mit offenem Widerwillen und der Meinung, dass wir es besiegen könnten, doch erschien mir der Rückzug, aufgrund der Größe und Umstände am sinnvollsten, da ich nicht dazu fähig gewesen wäre, bei der Größe des Monsters, es zur Genüge einzufrieren. So hätten wir das Monster mit einem klaren Rückzugsort bekämpfen können und mit Gemischen und gegebenenfalls Feuer von uns fernhalten können. Das Gas hätte uns vielleicht sogar geholfen. Der Widerwille von Herr Spielmann und Frau von Rabenhorst brachte den Rückzug ins Stocken, doch begab sich Herr Spielmann noch in Richtung des Ausganges, während Frau von Rabenhorst sich im Nahkampf mit dem Monster befand und sich nicht zurückziehen wollte. So war ich im Kampf mit diesem Monster gefangen, bis es mich dann überwältigte und schwer verletzte. Meine Kampfunfähigkeit war es dann, die alle davon überzeugte, dass ein Rückzug angebrachter wäre. Herr Marios und Herr Spielmann haben mich daraufhin gerettet und während Herr Marios meinen bewegungslosen Körper in Sicherheit brachte, haben Herr Spielmann und Frau von Rabenhorst das Monster mit unseren Gemischen beworfen, was die Situation wohl noch in gewisser Weise durch strahlenden und ätzenden Regen verschlimmerte. Die Beiden traten dann zum Schluss auch den Rückzug an.
Während es zuvor im Vergleich noch gesittet voranging, kam es nach diesem Vorfall zu Unstimmigkeiten. Frau von Rabenhorst beschuldigte Herr Spielmann, dass dieser versucht hätte, sie als menschlichen Schutzschild zu gebrauchen, Herr Spielmann hielt dagegen. Aufgrund der plötzlichen Aufgebrachtheit von Frau von Rabenhorst habe ich Herrn Spielmann zur Rede gestellt. Aufgebracht über die Anschuldigung und über meinen Versuch, die Wahrheit zu erfahren, wurde er daraufhin sehr respektlos und abfällig. Die Auseinandersetzung und der Zorn der von Rabenhorst über diese vermeintliche Tat ging sogar so weit, dass sie die Waffe auf Herrn Spielmann richtete, wodurch sie einen klaren Verstoß gegen die Statuten vor mehreren Zeugen beging. Ihre Tat ist zu verurteilen.
Aufgrund der sich verschlechternden Moral innerhalb der Gruppe und unserem extremen Verbrauch an Material, während ich bewusstlos war, sowie meinen Verletzungen, habe ich den Einsatz dann abgebrochen.
Auf dem Rückweg trafen wir den Zwerg, der uns schon zuvor im Büro begegnete, dieser hatte offensichtlich Beute aus dem Sektor mitgebracht. Wir hielten uns zuerst zurück, da wir den Zwerg nicht provozieren wollten. Während wir uns zuvor noch für eine Konfrontation bereit hielten, befahl ich dann, den Dunkeleisenzwerg ziehen zu lassen. Nach wiederholtem Protest von Herr Spielmann brach dieser plötzlich aus unserer Gruppe heraus und hielt auf den Dunkeleisenzwerg zu, wobei der Zwerg auch schnell seine Feuerwaffe auf den Mitläufer richtete. Ich folgte dann, um die Situation zu entspannen. Zum Glück funktionierte dies auch und der Zwerg und wir kamen aus Gnomeregan heraus.
Abschluss:
Die Münze die Frau von Rabenhorst fand hatte einen Wert von 5 Goldmünzen. Es handelt sich dabei um eine Münze, die innerhalb des Sektors 89B genutzt wurde. Wir wurden zudem darauf hingewiesen, dass das Gesuch der Erkundung und Erschließung des Sektor 89B noch weiterhin bestand hat, sodass wir noch eine weitere Expedition wagen könnten.
Anmerkungen:
Nach dieser Mission muss ich leider Frau von Rabenhorst melden dafür, dass sie Herr Spielmann mit gezogener Waffe bedroht hat.
Herr Marios sei dabei allerdings sehr zu loben, für seinen von Anfang an vorbildlichen Einsatz und dafür, dass er den bewusstlosen Körper des Einsatzleiters vollständig aus der Gefahrenzone gezogen hat und für sein sehr vorausschauendes Denken.
Zudem sollten Lichtquellen zukünftig mitgenommen werden, welche nicht von Feuer abhängig sind und ein Buch für Übersetzungen der gnomischen Sprache und Warnzeichen.
Die Gasmasken bildeten eine große Hilfe!
Dem Sturm entgegen,
Konstantin Maroy
Sold: Konstantin Maroy: -, 10 Marken Alyana von Rabenhorst: -, 10 Marken Marios: 1 Gold, 15 Marken Yael Spielmann: 1 Gold, 15 Marken - Finnje schrieb:
Reisetagebuch von Finnje Freitag Über den Auftrag der Forscherliga, der uns nach Uldaman führte Teilnehmer: Finnje Freitag (Eidträgerin, Einsatzleitung), Morwen Eltringham (Mitläufer), Daffodil Teexquisit (Tagelöhner), Fenrik Schneestein (Mitläufer), K.Ü.K.E.N (Huhn aus Metall und Schräubchen) Missionsziel: Konstrukt Seismo-O-tron zur Ausgrabungsstätte und zurück eskortieren Ausgang: Erfolgreich mit Bonus
Montag, der elfte Tag des vierten Monats Wetter: Sonnig, wolkenfrei Stimmung: Voll Tatendrang Sonnenstand: Vormittag
Ankunft Thelsamar Vorbereitend vier Sicherheitshelme (zur Sicherheit) besorgt.
Spielende Zwergenkinder gesichtet. Mitreisende gesichtet. Mitreisende laut begrüßt. Zwergenkindern beigebracht, Hühnerficker zu rufen (unabsichtlich). (Stimmung: verbessert.) Versammlung der Mitreisenden. Kurze Vorstellrunde. Daffodil: Tüftlerin. Fenrik: Steinmetz (kann zuschlagen). Morwen: Bogenschützin.
Auftraggeber aufgesucht Kleines Lager des Instituts für Titanische Energiequellen (ITE) am Stadtrand. Anwesende auffällig junge Archäologiestudenten, Junior-Kuratoren. Merkwürdige Metallspinne mit Gnom drauf gesichtet. Gnom stellte sich als Professor Elmo Quantenflix vor. Verwies auf Assistentin. (Zu) nette Frau namens Daniellé Sonnenblume. Professor (sehr beschäftigt) verabschiedet.
Einweisung durch Sonnenblume Forschungsgebiet des ITE: Titanische Energiequellen in Uldaman. Ziel: Energiequellen für ITE nutzbar machen. (Stimmung: verschlechtert.) Satellitenkammer Archaedas-Drei (Missionsziel): Halbe Tagesreise südlich von Thelsamar, nahe Seeufer. Gehört zu Uldaman (weit von Hauptkammern entfernt). Zweck der Kammer angeblich unbekannt. Nächtlicher Überfall von Troggs aus nördlicher Richtung auf Lager des ITE. Verluste: 2 Region angeblich troggfrei, Überfall ungewöhnlich. Feinde der Forscherliga? Sonnenblume äußerte Wunsch, dem auf den Grund zu gehen. Mehr Sold verlangt. Zusage bekommen. Neuer Zusatzauftrag: Troggbedrohung erkunden. (Stimmung: verbessert). Daffodils Aufgabe: Konstrukt anleiten. Sie erhielt Fernbedienung und Handbuch. Sonnenblume verabschiedet.
Kurze Rast im Lager der Forscherliga Zusatzausrüstung der Forscherliga erhalten (Spaten, Hilfsmittel), Fenrik übergeben. Karte des Weges zur Ausgrabungsstätte erhalten, eingesteckt.
Brief der Sturmwächterin an Morwen Eltringham übergeben. Zur Beförderung zur Mitläuferin gratuliert. Beförderungs-Goldstück übergeben. Dem Sturm entgegen, Morwen!
Ausrüstung verteilt: 2 Heiltränke (Honiggeschmack), 3 Gemische, 3 Brandflaschen, 2 Blendpulver. Einmalige Zusatzausrüstung: 1 Blendgranate, 1 Rauchsatz Daffodil Zeit eingeräumt, Handbuch zu studieren.
Butterbrot gegessen (lecker).
Aufbruch und Trogg-Hinterhalt Sonnenstand: Nachmittag
Seismo-O-tron angesprochen. Gespräch gescheitert. Konstrukt und Mitreisende humorlos. (Stimmung: enttäuscht.) Merkwürdige Felsbrocken am Wegesrand gesichtet. Lage observiert. Fenrik vermeldet Bewegung des Steins. Stein mit stumpfem Dolchende angegriffen. Ergebnis: Erfolgreich Trogg geschlagen, weitere Troggs aufgeschreckt. Kampf gegen Troggs erfolgreich geführt. Troggs durchsucht. Funde: Steine mit gezacktem Zeichen. Runensteine? Voodoo-Kram?
Ereignislose Pinkelpause. Daffodils Schokoladenkuchen für Mitreisende. Butterbrot für mich.
Verlassenes Lager und Kampf gegen Troggs Sonnenstand: Nachmittag/Abend
Verlassenes Lager auf Hügel entdeckt. Mitreisende außer Sicht gebracht, spähen gegangen. Zwei Troggs im Lager gesichtet. Troggs beim Streiten beobachtet. (Stimmung: verbessert). Hinterhältiger Angriff von Trogg auf Daffodil. Trogg warf Stein. An Harad gedacht. Ruhe im Licht, Kamerad. Daffodil unversehrt. Mehr Troggs aufgetaucht. Kampf verlief erfolgreich. Troggs geschlachtet. (Stimmung: gestiegen). Lager brannte (ein bisschen) ab. Lager und Troggs durchsucht.
Funde: Bücher - Instruktionshandbuch der Forscherliga: Sicherheitsvorkehrungen (langweilig) - Meine Woche unter den Tol'vir. Tips und Tricks der Völkerverständigung von Harrison Jones (spannend) - Die Geheimnisse von Uldaman: Eine unvollständige Führung von G. Bockmacht. Herausgeber: Institut für Studien der heiligen Titanenhallen Uldaman (ISHTU) (sehr spannend, wertvoll) Karte von Loch Modan: Weg zur Ausgrabungsstätte und Kreuzen. Zwergische Anmerkungen und Dreieck mit Zacken auf Karte. Positionierung der Troggs? Zwerge führen Troggs an?
Nachtlager errichtet. Mit Daffodil in Büchern gelesen. Ereignislose Nacht.
Dienstag, der zwölfte Tag des vierten Monats Wetter: Sonnig, wolkenfrei Stimmung: voll Tatendrang Sonnenstand: Morgen
Zeitiger Aufbruch gen Ausgrabungsstätte. Zwei tote Troggs auf Weg entdeckt (enthauptet). Fenrik Troggs durchsuchen lassen, mit Morwen Spuren gesucht. Funde: Dreieck-Runensteine
Spurensuche: Fußspuren nach Südwesten (unsere Richtung) Troggs aus der Reihe getanzt? Gegen Anführer gewendet?
Weg fortgesetzt, Ausgrabungsstätte erreicht. Verlassenes Lager entdeckt. Spalt ins Erdreich entdeckt. Keine Zeit für Observation, überraschende Selbstaktivierung von Seismo-O-Tron. Lief in Spalt hinein. Versuche ihn aufzuhalten erfolglos. Sicherheitshelme (zur Sicherheit) verteilt. (Stimmung: gestiegen). Verfolgung aufgenommen.
Satellitenkammer Archaedas-Drei Stimmung: Angespannt, ehrfürchtig Sonnenstand: Vormittag
Dunkelheit. Stille. Eine Fackel. Langsam und in Reihe bewegt. Gelauscht. Erste Halle erreicht. Zu dunkel für Details. Staub von Jahrtausenden gerochen. Zweite Halle erreicht. Hell erleuchtet. Seismo-O-Tron an nicht identifizierbarer Maschine entdeckt. Sorge gehabt, Seismo-O-Tron wendet sich gegen Eindringlinge. Daffodil beauftragt, Konstrukt zu überprüfen. Morwen beauftragt, Rücken frei zu halten. Fenrik beauftragt, Daffodil zu schützen. Zweite Halle gesichert.
Trogg-Angriff in zweiter Halle Plötzlicher Angriff durch mehrere Troggs. Troggs erfolgreich geschlagen. Mitreisende zurück auf Posten beordert. Halle bewacht. Seismo-O-Tron beobachtet. Kein Grund zur Beunruhigung erkennbar. Seismo-O-Tron hat sein Werk verrichtet. Danach Aufbruch nach draußen zum ungesicherten Lager. Auf Rückweg merkwürdige Geräusche vernomen. Laut, unterirdisch? Titanen-Maschinen? Abwehr von Uldaman? Angriff von vielen Troggs? Zur Eile gerufen. Hallen heimlich durchquert.
Kampf gegen Voodoo-Troggs auf Rückweg Vier zaubernde Voodoo-Troggs im Erdspalt entdeckt. Kampf eröffnet, Zauber unterbrochen. Merkwürdige Geräusche verstummten. Mit Fenrik einen Trogg nach dem anderen erledigt. Gute Zusammenarbeit. Mutiger Kämpfer. (Stimmung: verbessert) Troggs durchsucht.
Funde: Dreieck-Runensteine
Sichtung und Sicherung des Lagers Sonnenstand: Nachmittag
Verlassenes Lager erreicht, gemeinsam durchsucht. Sichtungen/Beobachtungen: - zwei getötete Expeditionsmitglieder (Kurator zweiten Grades Caleb-Harrier Müller (ITE), Kuratorin ersten Grades Kupferina Eisenspross (ITE ) - mehrere erschossene und enthauptete Troggs - mehrere erschlagene Zwerge (Schlag auf Kopf)
Funde: diverse Vorräte, Gerätschaften, Werkzeuge Tagebücher der Forscherliga (privat) Logbücher der Forscherliga Brief in Tasche von erschlagenem Zwergen mehr Runensteine
(Der Brief wurde auf den Bericht geklebt) - Zitat :
- Mein lieber Balin, ich danke dir für deine Hilfe und Diskretion in dieser leidigen Angelegenheit. Ich vertraue darauf, dass du und deine Männer wissen was ihr tut. Halte dich an deine Anweisungen und gehe respektvoll mit den Körpern um, diese armen, närrischen Kinder.
Meinen ergiebigsten Dank, Neffe. Deine Mutter wäre stolz auf dich.
Onkel Gohan
(Umgedrehtes Dreieck mit zwei langen Zacken an der Oberseite) Lagebesprechung Erkenntnisse: Erschossene Troggs von Überfall auf Forscherliga. Enthauptete Troggs von Kampf zwischen Troggs und erschlagenen Zwergen. Grund nicht deutlich erkennbar. Mit Morwen spähen gegangen. Daffodil aufgetragen, Runenstein-Dreieckszeichen in gefundenen Schriften zu suchen.
Ergebnis: Dreieck ist Wappen von Institut für Studien der heiligen Titanenhallen Uldaman (ISHTU). Dreieck = Familie Bockmackt. Bockmacht = Briefschreiber. Gute Arbeit, Daffodil! (Laune gestiegen)
Zwerg auf Weg zum Lager entdeckt. Mitreisende alarmiert, schussbereit gemacht. Zwerg mit gezückten Schusswaffen zum Innehalten bewegt. Gespräch initiiert. Mitreisende im Rücken gehabt (zur Sicherheit). Mit Troggs gerechnet. Keine Troggs gesehen. Nur den Zwergen.
Gespräch mit Gohan Bockmacht Wetter: Sonnig, wolkenfrei Stimmung: Zunehmend genervt Sonnenstand: Nachmittag
Bockmacht wollte näherkommen. Abgelehnt. Eine Minute Zeit gegeben, sich zu erklären. Bockmacht stellte Angebot an Dämmersturm, den Auftraggeber zu wechseln. Grund: Interesse an Maschine. Wortwörtlich: "Überlasst mir diese verdammte Maschine." (Stimmung: verschlechtert). 150 Gold angeboten bekommen. Bockmacht hat Beutel klimpern lassen. An Bockmachts Verstand gezweifelt. Weiterhin Hinterhalt befürchtet. Bockmacht aufgefordert, Gold zu zeigen. Bockmacht hat Kleingeld ausgeschüttet. Lügner!
"Kampf" gegen Bockmacht Keine Zeit, zu reagieren. Schneller Angriff von Bockmacht auf Daffodil und mich (diffuser Zauberkram. Schamane?) Beide Angriffe erfolglos. Morwen schoss wie aus Pistole. Mit Bogen. Bockmacht starb. Gut gemacht, Morwen!
Funde: Kleingeld (Dreister Lügner!)
Anweisungen an Mitreisende und Nachtruhe Zwei Tage an Ausgrabungsstätte vor Rückkehr zum Auftraggeber, um Titanenhallen gründlich zu katalogisieren.
Daffodils Aufgabe: Sichten aller gefundenen Schriften, Notizen für Dämmersturm anfertigen, Nachtwache Fenriks Aufgabe: Bergung der Leichen im Erdspalt (kühl), Sichtung der Titanenhallen, Erfassung der Bauart, Skizzierung der Hallen und Wandbilder Morwens Aufgabe: Wacht im Lager und um die Ausgrabungsstätte, Nachtwache Meine Aufgabe: Zwischen Mitreisenden pendeln, Nachtwache
Bockmachts Geld für gute Arbeit an Mitreisende verteilt. Nachtlager errichtet. Ereignislose Nachruhe.
Mittwoch, der dreizehnte und Donnerstag, der vierzehnte Tag des vierten Monats Wetter: Sonnig, wolkenfrei Stimmung: Entspannt, glücklich und tief bewegt
Erfolgreiche Durchführung aller Aufgaben. Keine weiteren Vorfälle.
Freitag, der fünfzehnte Tag des vierten Monats Wetter: Sonnig, wolkenfrei Stimmung: Äußerst zufrieden
Rückweg und Rückkehr zum Auftraggeber Rückweg ohne Vorkommnisse. Auftraggeber erreicht. Persönliche Tagebücher und Logbücher überreicht. Lob und vollen Sold kassiert. Weitere Aufträge in Aussicht gestellt bekommen. (Stimmung: gestiegen).
Letzte Anmerkungen Gefundene Bücher und Schriften von hohem Wert. Karte von Bockmacht erfasst Ausgrabungsstätte. Skizzen und Notizen von Fenrik über Archaedas-Drei erfassen genaue Lage, Beschaffenheit, Stützbalken, Wandbilder, zerbrochene Gegenstände etc. Notizen von Daffodil erfassen Wissenswertes und Wichtiges aus Tagebüchern und Logbüchern. Daffodils Arbeit war lobenswert. Baldige Mitläuferin?
Dem Sturm entgegen! Finnje "buddelt bis Uldaman" Freitag
Sold Finnje Freitag: 50 Gold, 20 Marken Morwen Eltringham: 4 Gold, 10 Marken Daffodil: 1 Gold, 5 Marken Fenrik: 1 Gold, 5 Marken
Beute 100 Gold für erfüllten Auftrag 50 Gold für Zusatzauftrag Beutel voll Runen-Dreieckssteinen Vier Sicherheitshelme (zur Sicherheit) (weiß)
Bücher: Instruktionshandbuch der Forscherliga: Sicherheitsvorkehrungen
- Manadraht schrieb:
- Wie der Name es bereits vermuten lässt, handelt es sich hierbei um ein trockenes (und nur für die Hände der Forscherliga gedachtes) Handbuch, in dem die üblichen Sicherheitsregularien und Empfehlungen die Mitglieder der Forscherliga bei Ausgrabungen, Expeditionen, Feld- und Recherchearbeit zu befolgen haben, niedergeschrieben sind. Behandelt wird alles von der empfohlenen Dicke von Seilen für den Lasten- und Personalgebrauch, die ideale Platzierung von Stützträgern in strukturell gefährdeten Ruinen, der Abstand den offene Flammen zu alten Texten und Büchern haben sollten (Einen sehr großen), bis hin zur Ausrüstung die auf Expeditionen empfohlen wird. Wenn auch nicht unbedingt die spannendste Lektüre, ist dieses Handbuch jedoch ein Schlüssel, um Operationen der Forscherliga nachzuvollziehen und vielleicht sogar zu unterwandern?
Meine Woche unter den Tol'vir. Tips und Tricks der Völkerverständigung von Harrison Jones
- Manadraht schrieb:
- In diesem Werk, halb Reisetagebuch und halb Ausbildungsratgeber, beschreibt der berühmt-berüchtigte, draufgängerische Archäologe und Herzensbrecher Harrison Jones eine seiner Expeditionen in die Wüste von Uldum. Er konzentriert sich in diesem Werk hauptsächlich auf seine Zeit in der Oasenstadt Ramkahen und die mal mehr, mal weniger friedlichen Interaktionen mit deren Bewohnern: den katzenartigen Tol’vir. Mit sensationslüsternen Worten beschreibt er die Basare und Steinbauten, die lokale Flora und Fauna und gibt aufstrebenden Forscherinnen und Forschern Regeln für den reibungslosen Umgang mit fremden (d.h. Allianzfernen) Kulturen und Völkern. Jones ist in seinen Einschätzungen pragmatisch, fordert auf sich zu unterwerfen, wo es nötig ist und zu dominieren, wo es möglich ist. Insgesamt liest sich dieses Buch mehr wie ein Abenteuerroman als ein tatsächliches wissenschaftliches Werk, vor allem da Jones‘ teilweise äußerst wilde Behauptungen nur durch ihn selbst unterstützt und belegt werden.
Die Geheimnisse von Uldaman: Eine unvollständige Führung von G. Bockmacht. Herausgeber: Institut für Studien der heiligen Titanenhallen Uldaman (ISHTU)
- Manadraht schrieb:
- Dieses Buch ist mit vielen Hundert Seiten das dickste von allen gefundenen. Und das für die unmittelbaren Zwecke der dämmersturmschen Truppe bestimmt interessanteste. Ausführlich beschreibt G. Bockmacht in der ersten Hälfte dieses Werkes die Entdeckung Uldamans und die darauf folgende Erschließung durch die Forscherliga, zu dessen Zweck auch das Ishtu geformt wurde. Es folgen Berichte über die schier endlosen Konflikte, welche die Forscherliga in und um Uldaman austragen musste: Gegen Troggs, abtrünnige Dunkeleisenzwerge und sogar das (in den Worten des Autors) arrogante, fehlgeleitete, niederträchtige Reliquiarium von Silbermond und die verschiedenen logistischen, sowie intellektuellen Herausforderungen die bewältigt werden mussten.
In der zweiten Hälfte des Buches führt der Autor die Leserinnen und Leser durch die freigelegten Hallen und Kammern von Uldaman, stets mit der Mahnung, dass ein unwahrscheinlich großer Teil der Anlage noch nicht erschlossen oder an die Zeit verloren sei. Es folgen viele, viele Kapitel mit akademisch fundierten Spekulationen über Sinn und Zweck der Anlage, einzelner Kammern und Maschinerie , Beschreibungen der titanischen Konstrukte im inneren, Illustrationen von entdeckten Runen und Reliefs, Nacherzählungen der Legenden über die Titanenhüter Archaedas und Ironaya und sogar ein Kapitel über die berühmten „Scheiben von Norgannon“, die angeblich die Geheimnisse vom Ursprung der Zwerge in sich tragen (Ihre Existenz wird weder mit Sicherheit bestätigt, noch dementiert). Dieses Buch ist eine krönende Zusammenfassung von vielen Jahren Arbeit, vereint neue und alte Erkenntnisse miteinander und ist darüber hinaus noch überaus angenehm zu lesen. Es ist ein echter Schatz. Karte von Loch Modan: Weg zur Ausgrabungsstätte Archaedas-Drei in Loch Modan. Diverse Markierungen. Zwergische Anmerkungen und Dreieck mit zwei Zacken.
Skizzen der zwei Hallen von Archaedas-Drei: Die Skizzen halten die genaue Lage und Größe der beiden freigelegten Kammern fest und bieten Informationen über den verwendeten Stein, die Position der stützenden Säulen, zerschlagenen Gegenstände und erhaltene sowie zerschlagene Wandbilder. Die Wandbilder stellen einen Titanen mit einem gigantischen Hammer dar, zu seinen Füßen erheben sich Berge. In der zweiten Kammer befindet sich die Maschine, derer sich der Seismo-O-Tron bedient hat. Ihr genauer Zweck ist unbekannt. |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Sa Jun 11, 2022 1:35 pm | |
| - Alexander schrieb:
Qwert Zuiop (Einsatzbericht) Teilnehmer:
- Alexander García [Einsatzleitung, Söldner]
- Cornelium Quintyn Manadraht [Mitläufer]
- Blake Barriston [Tagelöhner]
Ziel: Den Kopf des Zwergen Qwert Zuiop sowie die Ohrringe der Auftraggeberin Annegret Mim auf einem Silbertablett aushändigen.
Ausgang: Erfolgreich
Verlauf Aufgrund meiner Verletzung am Bein werde ich den Auftrag nicht bis ins kleinste Detail beschreiben. Ich fokussiere mich auf die relevanten Ereignisse. Detailfragen können zu einem späteren Zeitpunkt an meine Person oder an die anderen Einsatzteilnehmer gestellt werden.
Mehrere Tage bevor die Einsatztruppe in Sumpfland einkehrte, nahm ich, Alexander García, 3. Rekrutierungsoffizier des Dämmersturms, Kontakt zu Bezugspersonen im Süden (speziell Beutebucht) auf, um gegebenenfalls in den Besitz weiterer, nützlicher Informationen über die gesuchte Person zu gelangen. Viele, teilweise widersprüchliche Aussagen sind mir zu Ohr gekommen, die, im Wissen über den Hergang dieses Auftrages, im Nachhinein keinerlei Wert bewiesen. So wurde sich erzählt, dass Qwert Zuiop seit Jahren nicht mehr im Süden war; andere berichteten, dass man den Zwergen jenseits von Sturmwind und den darüber liegenden Ländereien überhaupt nicht kennt. Andere sagten wiederum auß, dass Qwert Zuiop kein erfahrener Verbrecher sei, sondern vollkommen überschätzt sei. Schlussendlich wurde mir berichtet, dass der Zwerg möglicherweise ein Verräter am eigenen Klan sei, da er nicht davor zurückschrecken soll, seine eigenen Landsleute zu überfallen.
Alle Einsatzteilnehmer erhielten ungefähr zwei Wochen vor Beginn der Mission die Kunde über Treffpunkt und Zeit. Alle - also Lairnaugh, Barriston und Manadraht - trafen pünktlich in Dun Algaz ein, wo ich die Ausrüstung verteilte, sowie einige einleitende Worte sprach. Statutengemäß - und nach einer kurzen Abklärung mit Eidträgerin Lairnaugh - übernahm ich die Einsatzleitung. Alva Lairnaugh erhielt für diesen Auftrag leihweise meine verzauberte Armbrust, die der Dämmersturm in der Schlacht von Aiden von einem untoten Exekutoren erbeutete. Ich selbst führte den AMT GP100 "Super-Perforierer", der von mir persönlich in Beutebucht von einem Auftragsmörder erbeutet und für diese Mission beantragt wurde. Ich möchte anmerken, dass ich mir mehr als bewusst bin, dass verliehene Artefakte nicht ohne Weiteres aus der Hand gegeben werden sollten. Die Leihgabe meiner Armbrust hat den Hintergrund, dass es sich bei der Einsatztruppe um eine sehr nahkampfstarke Konstellation handelte, der es an der Fähigkeit im Fernkampf mangelte. Die Umverteilung von magischen, mächtigen Ressourcen hatte den Hintergrund, diese Schwachstelle auszubügeln. Außerdem handelt es sich bei Alva Lairnaugh als vertrauenswürdige Eidträgerin die geschult ist im Umgang mit der Repetierarmbrust. Tagelöhner Barriston und Mitläufer Manadraht erhielten zusätzlich jeweils einen Hurtigkeitstrank. Im Nachhinein bin ich froh über die gewählte Ausrüstung, denn meine Befürchtung, dass der Zwerg uns in diesen tückischen Landen ausmanövrieren würde, hätte sich ohne die zusätzliche Schlagkraft im Fernkampf und die Schnelligkeit durch die Tränke bewahrheitet.
Unser einziger Anhaltspunkt war eine Karte, die die Landschaften des Sumpfes, sowie den letzten, magisch georteten Aufenthaltspunkt der Zielperson skizzierten. Die Anreise verlief problemlos. Auf dem Weg ließ ich mir eine kurze Einweisung über die Fähigkeiten und Kompetenzen des Mitläufer Manadraht geben, da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in den Genuss seiner Zusammenarbeit gekommen bin. Drei volle Wandertage brauchte es, um den markierten Punkt zu ereichen. Neben Mücken entdeckten wir in weiter Ferne auch eine Pflanze, die bei unserem Vorbeikommen ihren Platz wechselte. Ich gehe davon aus, dass es sich um einen Moorwandler handelte. Wir ließen meine Vermutung unbestätigt und überbrückten das letzte bisschen Distanz zwischen uns und unserem Ziel.
Wir kehrten ein in ein kleines, von Gebirgszügen umzingeltes Tal. In der Mitte befand sich ein See und hinter diesem ein, augenscheinlich, kleineres, in den Berg geschlagenes, aus Stein gemachtes Haus das - offensichtlich - dem Zwerg Qwert Zuiop gehören musste oder er sich darin zumindest heimisch fühlte. Aus den Fenstern des Hauses drang kein Licht. Zu diesem Zeitpunkt hielt ich die Einsatztruppe dazu an, die Gegend auszukundschaften. Die Drohne des Mitläufers Manadraht war diesbezüglich - und mehr als einmal - eine große Hilfe. Alva Lairnaugh machte es sich auf Befehl hin auf einem größeren Findling gemütlich, um den Boden, vor allem aber den Kieselweg zum Häuschen nach Bodenminen abzusuchen. Tagelöhner Barriston bereitete sich vor, sich als verirrter, waffenloser Wanderer auszugeben um in Berührung mit den Zwerg zu kommen, ohne, dass dieser den Rest der Einsatztruppe entdecken würde.
Eidträgerin Lairnaugh meldete, dass sie keine Bodenminen oder Dergleichen aufspüren konnte. Ich gab Tagelöhner Barriston daraufhin das Zeichen, auf seinem klapprigen Esel aufzusatteln, um unseren Plan in die Tat umzusetzen. Während der Tagelöhner in sein Verderben rittsich dem Haus näherte, bezogen Eidträgerin Lairnaugh und Mitläufer Manadraht an einem Findling Stellung, während ich eine höhergelegte Stelle am Ufer des Sees bezog. Der Ritt des Tagelöhners verlief bis wenige Meter vor der Terasse des Hauses unproblematisch. Kurz bevor Barriston den äußeren Garten erreichte, stieg er von seinem Esel. Dann - wenige Schritte weiter - passierte es: Barriston blieb schlagartig stehen. Von meiner Position aus konnte ich die Ursache seiner aufkommenden Panik nicht sofort erkennen. Die Bodenplatten, die den Weg zur Terasse pflasterten, waren Auslöser für Sprengstoff, der darunter platziert worden ist. Bevor ich - oder der Rest der Einsatztruppe - sich einen Reim daraus machen konnte, vollführte Tagelöhner Barriston in seiner Unwissenheit einen Hechtsprung auf die Terasse. Er löste damit den Sprengstoff aus und verschwand in einer gewaltigen Explosion und einer aufkommenden Wolke aus Rauch.
Das Überrasschungsmoment konnten wir vergessen. Wenn der Zwerg Zuhause war, dann wusste er spätestens zum Zeitpunkt der Explosion, dass er Besucher hatte. Es musste schnell gehen. Während ich meinem Pferd entgegenlief und die Einsatztruppe zum Sturmangriff befehligte, kombinierte ich, dass die Zielperson einen Hinterausgang haben muss - oder es einen komfortablen und sicheren Weg zu seiner Terasse gibt. Im rasanten Galopp hielt ich auf die Terasse zu, halb verschluckt von der, durch die Explosion ausgelöste Rauchwolke. Rückendeckung gaben mir Lairnaugh und Manadraht. Kurz bevor ich die Bodenplatten erreichte, ließ sich Barriston blicken. Dieser verdammte Teufelskerl konnte sich in seinem waghalsigen Sprung auf die Terasse retten und warnte mich im letzten Moment vor den Tretminen. Im Fenster des Hauses war der Lauf eines Gewehres zu erkennen. Ich ließ mein Pferd über die Bodenplatten springen. Im gleichen Moment schlug der Tagelöhner Barriston das Fenster ein und ließ eine Blendgranate folgen. Als mein Pferd mit den Vorderhufen auf der Terasse landete, zog ich an den Zügeln - stoppte dessen Galopp abrupt und lockerte meinen Sitz; ich schleuderte mit einer ähnlichen Gewalt durch das Fenster, als würde die Tiefenbahn eine Vollbremsung einlegen. Mein Einbruchskommando war der Nachklang der geworfenen Blendgranate. Im Raum zückte ich meine Arkanitklingen, zu allem bereit.
Der Raum war leer. Wenn der Zwerg hier war, dann ist er in die unteren Gefilde geflüchtet. Hier, im Eingangsraum zeigte sich eine Attrappe, die das Bild eines Gewehres am Fenster vortäuschen sollte. Es stellte sich heraus, dass der Einbruch durch das Fenster etwas Gutes hatte. Auf die Eingangstür war ein Gewehr gerichtet, das eng mit dieser verstrickt war; es würde sich auslösen, wenn jemand wagen sollte, einfach durch die Tür zu gehen. Barriston folgte mir zuerst durch das Fenster. Lairnaugh und Manadraht schlossen auf. Wir entschärften die Fallen - und lösten den Schuss aus mit zugehaltenen Ohren - und stiegen hinab in den Wohnbereich. Von dem Zwerg fehlte hier jede Spur. Auf einem Esstisch lag Brot. Dadurch konnte ich abschätzen, dass - egal wer - an diesem Ort vor maximal einem Tag gegessen wurde. Die Einsatztruppe wurde angehalten, den Raum nach Hinweisen auf den Verbleib des Zwerges abzusuchen.
Der Wohnbereich markierte eine Sackgasse. Von einem geheimen Hinterausgang fehlte zunächst jede Spur. Die Einsatzteilnehmer fanden mehrere Dokumente, darunter eine Rechnung, eine Lieferbestätigung sowie eine Notiz von Verwandten oder Freunden. Es war Alva Lairnaugh die zu diesem Zeitpunkt den Ring der Katze aufspüren konnte, ein magischer Gegenstand, dessen Funktion uns bis dahin unklar war und aus diesen Gründen, auf meinem Befehl hin in Mitläufer Manadrahts Obhut gelangte. Im Schlafzimmer entdeckte ich mehrere Ausbuchtungen in der Mauer die von Null bis Neun durchnummeriert waren. Die Ausbuchtungen ließen sich unabhängig voneinander betätigen. Nach kurzer Zeit war der Einsatztruppe klar, dass wir die Ausbuchtungen in der richtigen Reihenfolge betätigen müssen, um den Mechanismus dahinter auszulösen. Die Hinweise auf die Zahlenkombination lieferten uns die Dokumente. Dadurch ließ sich ein Jahrestag entziffern, der uns, nach der Betätigung der Ausbuchtungen, in den nächsten Raum schickte.
Angekommen im Keller standen wir vor einer weiteren verschlossenen, steinernen Tür, durch die es ohne Sprengstoff augenscheinlich kein Durchkommen gab. In der Mitte des Kellers befand sich eine Statute, die einen axtschwingenden, ungewöhnlich großen Zwergen abbildete. Weiter rechts im Raum stand ein Werktisch mit mehreren farbigen Phiolen und allerlei andere alchemistische Utensilien. In der Nähe der steinernen Tür befand sich ein Waschbecken mit einem Speier in Form einer Kreatur mit fledermaushaften Flügeln und grünen Augen. Alle Einsatzteilnehmer wurden dazu angehalten, den Raum auf weitere Rätsel zu durchsuchen. Währendessen untersuchte ich die verschieden farbigen Phiolen. Nach den einfachsten Regeln der Farbenlehre mischte ich Gelb und Blau und erhielt eine Phiole mit grünem Inhalt. Diesen kippte ich - unter Bedenken des Mitläufers Manadrahts - in das Becken, über dem der Speier mit grünen Augen wachte. Die steinerne Tür öffnete sich. Es sei noch erwähnt, dass Barriston und Lairnaugh erbsengroße Löcher im Mauerwerk entdeckten, dessen Funktion unbekannt blieb. Auf Manadrahts Vorschlag hin, ließ ich ihn die Illusion des Wasserspeiers bannen, so dass sein grünes Augenlicht erlischte.
(Alexanders Schriftbild verliert mit jedem weiteren Wort im nächsten Absatz dessen bürokratisch anhaftenden Stil; es wirkt nicht mehr wie gedruckt, sondern gehetzt)
Einige Treppenstufen tiefer betraten wir einen weiteren Raum. Dieser strahlte eine ungewöhnliche Dunkelheit aus, wie Mitläufer Manadraht und Eidträgerin Lairnaugh schnell erkannten. Selbst das Licht unserer entzündeten Fackeln wurde von der Schwärze verschluckt, der wir gegenüberstanden. Die Finsternis war unangenehm. Wir waren uns sicher, dass sie nicht den fehlenden Fenstern entsprang, sondern einer unnatürlichen Quelle. Meine Nase konnte keinen Geruch ausmachen. Sekunden später schmerzte mir der Kopf. Stimmen ohne Münder drangen in unsere Köpfe und verkündeten ihren ansteckenden Wahnsinn. Vor meinem inneren Auge sah ich die tote Erde von Silithus, Ahn'Qiraj und seine Kultistenarmeen. Die Leere erwischte uns kalt. Als Veteran des Büßerfeldzuges berief ich mich auf das Training meines früheren Rottenmeisters Torfstichs, seines Zeichens Champion des Dämmersturms: Mit kaltem Stahl und sturem Dasein schlug ich auf die klammernde Finsternis ein und hielt den Rest der Einsatztruppe dazu an, Selbiges zu tun. Wir hielten daran fest - nicht, weil wir einem besonderen, ausdifferenziertem Ziel folgten, sondern um unsere Gedanken in Linie zu bringen. Die Sturheit ist unser Kredo und die Leere unser Feind. Mit vereinten Kräften schlugen wir einer Statue, die es sich in der Dunkelheit bequem gemacht hat den Kopf ab - und offenbarten ein Loch in der steinernen Tür, aus dessem anderen Ende das Räuspern eines Zwerges ertönte. Dieser verdammte Zwerg. Meine Wut schnappte über. Ich konnte nur noch an seinen brechenden Schädel denken, an das Knacken seines Kopfes Kopfes Kopfe
(Ein großer Tintenfleck markiert das Brechen einer Feder. Das Schriftbild kehrt wieder zum gewohnten Standard zurück.)
Es war Barriston und Manadraht, der die Illusion durchschaute, der Einsatztruppe bewusst werden ließ, nicht der Lüge ausgesetzt zu sein, auch wenn das Trugspiel ihr verdammt ähnlich sah. Die Illusion wurde durch einen Handgriff in die eingeschlagene Tür und der Betätigung des darinter liegenden Hebels gebannt. Wir zogen in den nächsten Raum.
Es ging noch tiefer hinab. Wir betraten ein Gewölbe, größer und geräumiger als die, die wir bis dahin durchquert haben. Am Ende des Kellers befand ich ein entfachter Kamin; ein Sessel stand davor, daneben ein hölzerner Beitisch. Auf dieseem ein Aschenbecher und Bierflaschen. Ein schwarzer Vorhang raschelte und dahinter ertönten Schritte. Ich schoss mit meinen Schrotflinten auf diesen Umhang und offenbarte einen länglichen, unbearbeiteten Gang, den Qwert Zuiop zur Flucht nutzte. Ich ließ der Einsatztruppe keine Zeit, um sich umzusehen. Wir nahmen die Verfolgung auf und stürmten den Tunnel. Nach vielen Metern - es waren vielleicht zweihundert - stoßen wir auf Rauch, der das Ende des Tunnels markierte. Der Rauch entsprang einem Rauchsatz, der die gezielte Flucht des Zwergen in die Tiefen des Sumpfes ermöglichte.
Die Nacht brach an. Das Mondflicht spiegelte sich vor uns auf einem schmalen Fluß der zwei Landflächen voneinander trennte. Dieser ähnelte bei genauerer Untersuchung eher einem Bach. Die ganze Landmasse war überschwemmt mit Wasser - und es war eine Qual, den Sumpf zu durchqueren. Eidträgerin Lairnaugh konnte ausmachen, wie der Zwerg seine Bestien einstimmte. Er selbst - feiger Bastard - hatte sich auf einem Baum geflüchtet. Von überall - und damit meine ich von überall - strömten Horden von Krokolisken auf uns zu. Wir mussten - für den Moment - die Verfolgung aufgeben, um uns der einfallenden Bestien anzunehmen. Ich stürmte zur Flanke, während Eidträgerin Lairnaugh unsere Front verteidigte - zusammen mit dem, von der Seite hereinbrechenden Barriston. Mitläufer Manadraht verschwand in der Zwischenzeit in einem Wasserloch. Mitläufer Manadraht verlor sich in Trance um unserem Kampf mit regenerierten Kräften zu unterstützen. Einer der Krokolisken fraß sich durch mein Bein und raubte mir mein Bewegungsbild. Wir töteten sie alle, diese verstandlosen Viecher. Es darf nicht unerwähnt bleiben, wie Eidträgerin Lairnaugh dem Mitläufer Manadraht zur Hilfe eilte, als dieser, am Rande seiner Kräfte im Nahkampf mit einem Krokolisken wiederfand. Ohne Zweifel an den Fähigkeiten des Magiers auszusprechen: Er sieht nicht danach aus, als würde er auch nur einen Biss dieser Bestie überleben. Und das muss er nicht - denn Lairnaugh kam zur Rettung und schlachtete das Biest.
Die Einsatztruppe nahm nach dem Scharmützel wieder Formation an und machte sich daran, Qwert Zuiop aufzuspüren. Dieser erwartete uns - viele Meter weiter - in Deckung hinter einem Findling. Er nahm uns in den Beschuss. Wir unterdrückten sein Feuer mit explosiven Gemischen. Meinen Ansturm gebot er Einhalt mit einer Blendgranate, die mich desorientiert zurückließ. Blake unterdessen nahm die linke Flanke in seinen Besitz, während Alva in meine Fußstapfen trat und zum Frontalangriff übersetzte. Es war verflucht gute Arbeit. Der Kampf artete in einer Verfolgungsjagd durch den halben Sumpf aus. Lairnaugh konnte schließlich einen mit Gift versehrten Bolzen im Rumpf des Zwergen versetzen. Daraufhin folgten mehrere Schüsse aus meinem Revolver, den Manadraht mit einem arkanen Zauber verstärkte. Blake Barriston war es, der von der Flanke über den Zwergen hereinbrach, sein Schwert in die Luft riss und diesen verdammten Hurensohn, an der Schulter beginnend, spaltete. Es war ein - für jemanden, der sich solcher Illusionen bedient - unverdienter Gnadenstoß. Aber die Arbeit war damit getan.
Die Eidträgerin Alva Lairnaugh hatte die Ehre, die Zielperson zu köpfen. Aus Gründen des Respektes - und weil ich es ihren Kurzschwerten nicht zu trauen würde - überließ ich ihr dafür eine meiner Klingen. Die Leiche ließen wir im Sumpf verroten. Wir machten uns daran, zurückzukehren - zu dem hiesigen Gebäudekomplex des Zwergen um nach dem ausgeschriebenen Diebesgut zu suchen. Die Ohrringe wurden nach nicht allzu langer Zeit gefunden und der Auftraggeberin nach mehrträgiger Heimreise mitsamt des abgeschnittenen Kopfes von Lairnaugh persönlich übergeben. Das restliche, erbeutete Diebesgut ist den folgenden Auflistungen zu entnehmen. Die Mission wurde damit erfolgreich beendet.
Bewertung der Einsatzteilnehmer
Alva Lairnaugh hat sich seit ihrem Beitritt im Söldnerbund großartig entwickelt. Sie ist ihrer Stellung als Eidträgerin würdig und gilt in meinen Augen als Paradebeispiel eines Söldners, der auf seinem Weg zur Vereidigung nicht nur an Kampfkraft gewonnen hat, sondern auch an taktischem Verständnis, Kooperationsbereitschaft und eigenständigem Handeln. Sie befolgte jeden Befehl gewissenhaft. Ihre Augen sprachen mir gegenüber nie von Widerspruch, ein Zeichen der bedingungslosen Hingabe unserer Befehlskette und der Statuten. Ich habe genug Vertrauen, um ihr meine verzauberte Armbrust, die vom Dämmersturm in der Schlacht von Aiden von einem untoten Exekutoren erbeutet wurde, für einen Auftrag anzuvertrauen, auch wenn ich anmerken muss, dass ihre fehlenden Kenntnisse über Gifte und Munition ihre Effizienz minderten. Ich werde mich ihrer Schulung diesbezüglich persönlich annehmen. Aufgrund ihrer Stellung möchte ich die ehrenwerte Führungsriege des Dämmersturms darauf aufmerksam zu machen, Alva Lairnaugh baldigst für die Verleihung eines Reliktes in Frage kommen zu lassen, sollte sich eines finden, das zu ihrem Kampfstil passt.
Cornelium Quintyn Manadraht hat sich durch seine magischen und technischen Kenntnisse als überaus nützlich erwiesen. Der Mitläufer machte während des Auftrages, wie dem Verlauf zu entnehmen ist, laufend Vorschläge unter Einhaltung aller ihm erteilter Befehle. Als die Einsatztruppe drohte ihren Verstand zu verlieren, bewahrte Cornelium im Angesicht mit der Leere (auch wenn sie uns nur als Lüge begegnete, welch Ironie!) kühlen Kopf und bannte die Illusion. Sein taktisches Verständnis und das Wissen, wo seine verstärkenden Zauber am dringendsten gebraucht werden, soll nicht unerwähnt bleiben. So verzichtete er auf ruhmreiche Todesstöße und konzentrierte sich darauf, unsere Feinde zu verlangsamen oder unsere Schusswaffen zu verstärken. Selten sehe ich solch geballte Kompetenz im Rang eines Mitläufers. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass mich Cornelium Quintyn Manadraht an den ehrenwerten Söldnermagier Sergei Jagellovsk, Veteran des Büßerfeldzuges erinnert. Der Mitläufer ist sich seiner Fähigkeiten bewusst - und dies spiegelt sich in seinem Hang zur Arroganz wieder, der ihn Befehle nach seinen Vorstellungen interpretieren lässt, wenn er diese nicht sogar lautstark hinterfragt. Aufgrund seiner Leistungen sehe ich von Disziplinarstrafmaßnahmen ab. Wenn ihm sein Stolz nicht zum Verhängnis wird, steht dem versierten Magier eine glorreiche Karriere im Söldnerbund bevor.
Blake Barriston ist ein Tagelöhner wie er im Buche steht. Motiviert und mürrisch. Er hat großen Respekt vor der Befehlskette, was auf seine Vergangenheit als Soldat zurückzuführen ist. Seine Nerven wurden, wie im Verlauf beschrieben, intensiv auf die Probe gestellt durch Befehle, die ihn stets an die Front schickten oder durch ein Minenfeld. Seine weinerlichen Kommentare könnten bei weniger erprobten Einsatzleitern zu Frust führen. Ich empfehle hier sofortige Disziplinarmaßnahmen anzuwenden, sollte Barriston sich weiter dazu hinreißen, seinen deplatzierten Gefühlen während eines Auftrages Luft zu machen. Aufgrund seiner Enthauptung der Zielperson, seines todesmutigen Kommandos durch besagtes Minenfeld und seiner bisherigen Gefälligkeiten für die Rekrutierungsbehörde empfehle ich Blake Barriston zum Mitläufer.
Die Einsatztruppe agierte - über die persönliche Bewertung hinaus - überaus effizient. Alle Söldner zeigten außerordentliches Engagement, bei gleichzeitiger Achtung der zielgerichteten Absolvierung des Auftrages. Aufgrunddessen spreche ich für alle Teilnehmer die Empfehlung für den Scharmützeltaler aus. Aufgrund meines kämpferischen Geschicks, die zur Höchstzahl der besiegten Kreaturen geführt hat, meiner Rafinesse, die dem Dämmersturm über das Kopfgeld der Mission hinaus mächtige, magische Gegenstände, weitere Geldmittel sowie die Besitzurkunde des hiesigen Komplexes bescherten, sowie meiner kompromisslosen Einsatzleitung, empfehle ich mich selbst für die Siegmarke.
Soldverteilung- Alexander García erhält [50] Goldstücke sowie [40] Marken.
- Alva Lairnaugh erhält [50] Goldstücke sowie [20] Marken. Außerdem wird ihr Antrag auf den 'Ring der Katze' bewilligt.
- Cornelium Quintyn Manadraht erhält [4] Goldstücke sowie [10] Marken. Außerdem wird sein Antrag auf den 'Ring der Ameise' bewilligt.
- Blake Barriston erhält [1] Goldstück sowie [5] Marken.
Der Kasse des Dämmersturms werden [145] Goldstücke zugeführt.
Mitgeführte und verbrauchte Ausrüstung
AMT GP100 "Super-Perforierer" (Bewilligte Leihgabe)
[2] Blendgranaten [2] Rauchsätze [8] Explosive Gemische [4] Brandflaschen [2] Hurtigkeitstränke [8] Heiltränke
Dem Lager werden [0] Blendgranaten, [2] Rauchsätze, [4] explosive Gemische, [4] Brandflaschen, [1] Hurtigkeitstrank sowie [6] Heiltränke zugeführt an nicht verbrauchter Ausrüstung. Außerdem wird der geliehene Revolver wieder eingelagert.
Plünderungen
Gewöhnliche Ausrüstung
1. [2] Blendgranaten 2. [2] leichte Handgranaten 3. [1] Gewöhnliches Gewehr 4. [1] Netzgewehr
Magische Gegenstände
1. Der Ring der Katze --- Vergeben an Alva Lairnaugh 2. Der Ring der Ameise --- Vergeben an Cornelium Quintyn Manadraht 3. Die Sechs Fuß-Truhe 4. Das Schwert der peinlichen Geheimnisse 5. Ein Karteikasten mit dem man die Verzauberung der erbeuteten Gegenstände identifizieren kann (siehe Anhang)
Sonstiges
1. Kupfer- und Silberlinge in Wert von ungefähr [5] Goldstücken 2. Besitzurkunde des beschriebenen Gebäudekomplexes (in Besitzschaft der Butterbachs mit lebenden Verwandten mit Sitz in Menethil).
Ich habe Skizzen angefertigt, damit der Leser einen Überblick über den unterirdischen Gebäudekomplex bekommt. Diese sind dem Anhang zu entnehmen. Er ist massiv und durch seine vielen Etagen sehr geräumig. Da wir im Besitz der Besitzurkunde sind, empfehle ich entweder ein lukratives Geschäft mit den Verwandten der Besitzer einzugehen im Austausch mit der Urkunde oder diesen Komplex für den Dämmersturm (z. B. als Zwischenlager oder Operationsbasis) zu beanspruchen.
Alle aufgezählten Plünderungen wurden gewissenhaft, sofern nicht zugeteilt, an die Lagerverwaltung übergeben.
Abschließende Bemerkungen Der Auftrag hat den Einsatzteilnehmern gezeigt, dass die Leere (selbst wenn sie in Form einer Illusion auftritt) das größte erdenkliche Übel ist. Ich appelliere an alle Söldner - gleich welchen Ranges - auf der Hut zu sein. Die Lüge ist überall - und tritt dann in Erscheinung, wenn sie der Meinung ist, uns kalt zu erwischen. Wie mich mein einstiger Rottenmeister Torfstich - seines Zeichens Sturmwächter des Dämmersturms - lehrte, ist das Licht und die Sturheit unsere mächtigste Waffe im Kampf mit der Leere. Ich beende diesen Bericht mit der Hymne des Büßerfeldzugs in Gedenken aller Kameraden, die im Kampf mit dem größten Übel gefallen sind - und als Zeichen für alle lebenden Söldner des Dämmersturms sich diesem Kampf gewissenhaft zu verpflichten.
Licht. Wir sind Söldner. Wir sind die Kinder des Chaos und die Boten der Zerstörung. Wir sind die geißelnde Tide des Krieges. Er ist unsere väterliche Gewalt.
Doch wir stehen gemeinsam im heiligen Bund. Der Kontrakt ist unser Blut. Der Befehl ist unser Wille.
Schenk uns die Kraft, diesen Bund zu erhalten.
Auf dass Ordnung ist, wo sonst Chaos herrscht. Und Ordnung den Geist erhält, während Chaos die Klinge führt.
Wir sind der brennende Sturm in der Dämmerung. Die Sturheit ist unser Kredo und die Leere unser Feind.
Leite uns dem Sturm entgegen, der wir selbst sind, um zu schärfen den Geist und zu wecken den Blitz der Existenz.
Dies ist die Litanei der Wellenheimer Lanze. Das erste Gebet des Dämmersturms. Und die Hymne des Büßerfeldzuges.
Anhang
Der Ring der Katze
Der Ring der Ameise
Die Sechs Fuß-Truhe
Das Schwert der peinlichen Geheimnisse
Die Hinweise des Zahlenrätsels
Skizzen des Gebäudekomplexes
(OOC: Finnje hat ein paar wirklich schöne Grafiken erstellt (siehe Discord unter #medien), aber die Auflösung würde mir den ganzen Bericht zerschießen!)
(Weiter sind dem Anhang erstellte Kopien der Besitzurkunde des Gebäude-Komplexes zu entnehmen sowie eine Karte mit eingezeichnetem Standort)
gez. Alexander García, 3. Rekrutierungsoffizier des Dämmersturms - Manadraht schrieb:
- Bericht: Schausteller in Gipfelhügel
UNTER VERSCHLUSS
An den verehrten Rottenmeister Feritan Grauschmied,
auf diesem Wege soll Euch die Niederschrift der Mission nach Gipfelhügel erreichen, die sich zum erklärten Ziel gesetzt hatte, Informationen über den Baron Paul von Gudrunsheim zu sammeln, die dem Dämmersturm hoffentlich in zukünftigen Unternehmungen zu Nutze gereichen könnten.
Drei waren es ursprünglich, die mit dieser Aufgabe betraut wurden und sich auf den Weg gen Gipfelhügel begaben: Kaspar Katzenjammer, Lynnetté Coric und die schlaue und in den mystischen Wegen gewandte Merve Marou. Schausteller sollten sie sein, fahrendes Volk das durch die Lande zieht und seine Künste darbietet. Doch Zwei gingen unterwegs verloren und zwei kamen zurück. Von Gorheim machten sich die drei Tapferen auf in Richtung Tobiasstadt, mit der klaren und absoluten Weisung, ihre Identitäten und Aufgabe nichts und niemandem preis zu geben. Auf der Straße trafen sie auf einen Zwerg, einen Dunkeleisenzwerg um genauer zu sein, mit Feuer und Ruß im Herzen und dem Wunsch, sie bis nach Tobiasstadt zu begleiten. Korgram Koksmotz war sein Name. Da keine Straße so sicher ist wie sie zu sein scheint und vier mehr sind als drei, taten sie sich zusammen um den Rest des Weges gemeinsam zu bestreiten, selbstredend weiterhin ohne sich zu erkennen zu geben. Kurz vor Tobiasstadt, da begab es sich: Die Truppe traf im Wald einen Jägersmann, der sich mit einem riesigen und sicherlich schmackhaften Eber, der seinen Jagdkünsten zum Opfer gefallen war, abmühte. Wenn es zum Vorteil gereicht, streckt der Weise immer die Hand in Freundschaft aus, denn Hilfe erzeugt oft Hilfe im Gegenzug. Es begab sich, dass die Gruppe dem Jägersmann mit dem Namen Segenthal zur Hilfe eilte und ihm dabei half, seine Beute in die Stadt zu bringen und vor einem Rudel hungriger Wölfe zu bewahren. Diese Geste wurde mit kostenloser Unterkunft und Verpflegung in Tobiasstadt beantwortet. In der Raststätte, die den Namen Efferle trägt, schlugen Katzenjammer, Coric und Marou ihr Lager auf, nur um kurz darauf vom Schicksal einen schweren Schlag versetzt zu bekommen: Katzenjammer und Coric erkrankten an einer Pest, der Tannengischt, die sich in der Stadt ausbreitete wie ein Feuer auf einem Bambusfeld während einer Dürre. Und mit ihren Gefährten so außer Gefecht gesetzt, blieb Merve nichts zu tun, als abzuwarten und sich in Geduld zu üben. Doch keinesfalls blieb sie untätig, als sich ihr eines Abends eine Gelegenheit aufzeigte: In anderer Angelegenheit befand sich ein weiterer Trupp des Dämmersturms in Tobiasstadt und wie es der Zufall so wollte, traf Merve auf einen von ihnen. Marios war sein Name, laut Merve (die sich im Sinne der Mission nicht einmal vor anderen Mitgliedern des Dämmersturms zu erkennen gab), und sein Gemüt war so hell und strahlend wie die Sonne selbst. Es begab sich, dass Marios und Merve sich im Gespräch wieder fanden und Marios eine Anfrage an Merve, die vermeintliche Schaustellerin, stellte: Informationen über den Jäger Segenthal, der gleiche mit dem sie in die Stadt kam, sollte sie beschaffen. Und Merve folgte ihm in aller Unauffälligkeit und konnte ein Gespräch zwischen Segenthal und zwei Unbekannten belauschen. Um ein ‚Lumpenpack‘ ging es und dass einer der beiden Unbekannten keinem mehr begegnet sei und darum, dass der ‚Herr König sehr bemüht wäre‘. Wenn nicht, dann würde Segenthal ‚ihm Beine machen‘. Dies mag nun nach einem Rätsel klingen, doch vielleicht kann der Rest meines Berichtes etwas Licht ins Dunkel bringen. Ebenso brachte Merve in Erfahrung, dass der Jäger Segenthal einst der Allianz gedient hatte. Mit diesen Informationen in der Hand, ging Merve zurück zu Marios und traf dabei einen weiteren Streiter des Dämmersturms: Phaeron. Ohne dass unsere Beiden Mitstreiter ihre Identität erfahren haben, trennten sich ihre Wege wieder und Merve blieb allein zurück. Es blieb ihr erneut nichts anderes, als abzuwarten. Katzenjammer und Coric litten an ihrem Gebrechen. Es schien als sei die Mission zum Scheitern verurteilt, ehe sie begann. Doch an diesem Punkt geschah es, dass Ihr in weiser Voraussicht neue Unterstützung verpflichtet habt: Nämlich meine Wenigkeit, Han-Zhao von der grünen Treppe. Per Flugmaschine trat ich den Weg nach Alterac an, ein Land das mir völlig fremd und doch schmerzhaft vertraut vorkam, mit seinen zerklüfteten, schneebedeckten Gipfeln und tiefen Tälern. Es war an der Kreuzung nördlich von Talstadt, wo Merve und ich uns treffen sollten und gemeinsam den Weg zum Gipfelhügel bestreiten würden. Das Fallschirmtraining zahlte sich aus, mit der Grazie einer Wolkenschlange segelte ich durch die Winde und nahm meine Wacht an jener Kreuzung auf. Grade genoss ich ein leichtes zweites Frühstück als Merve und ich aufeinander trafen. Subtil wie die Tiger im Dschungel gaben wir uns einander zu erkennen und brachen auf. Es war auf der Straße zum Gipfelhügel, als wir die ersten „Wildlinge“ trafen, wie sie mancherorts in abfälliger Weise bezeichnet werden. Ein Jagdtrupp, der sich im ersten Moment fast erhoffte, mich für meinen Pelz und meinen Bauch zu schießen. Doch der Jadeschlange sei Dank verlief dieses Aufeinandertreffen friedlich und gemeinsam mit dieser Gruppe erreichten wir Gipfelhügel.
Bevor ich nun die Vorkommnisse unseres Aufenthalts niederschreibe, ist es angebracht den Gipfelhügel und die Natur seiner Bewohner als Ganzes zu beschreiben. Ihr, verehrter Rottenmeister, sollt Klarheit haben: Der Gipfelhügel ist eine Stadt voller Ruinen, Zelte und Unrat und seine Bewohner sind von Armut und Mangel geplagt. Sie alle leiden Hunger, denn selbst für Menschen sind ihre Bäuche klein und armselig anzuschauen. Sie kleiden sich in dicke Felle und tragen Speere und Bögen. Ihre Zeit verbringen die Menschen des Gipfelhügels mit der Jagd und dem Wiederaufbau der Hausruinen. Sie alle bezeichnen sich als ‚Gudrunsheimer‘, denn dort lebten sie unter Führung des Königs Paul, der sie ins Nordwestgefälle führte. Doch bevor sie Gudrunsheimer waren, kamen sie von vielen verschiedenen Orten aus ganz Alterac. Das Volk vom Gipfelhügel ist nicht vereint, nicht in ihren Überzeugungen und schon gar nicht in ihren Herzen. Sie teilen sich in ‚Sippen‘ auf, die nach meinem Verständnis einen Zusammenschluss aus mehreren Familien mit der gleichen Heimat darstellen. Innerhalb ihrer Sippen herrscht ein weitaus größerer Zusammenhalt. An dieser Stelle möchte ich einige der wichtigsten Sippen des Volkes vom Gipfelhügel nennen: Es gibt die Landzungler und die vom Tal, die sich in ihrem Zungenschlag und ihrer großen Ergebenheit zu ‚König‘ Paul ähnlich sind. Heggéschnecker, Westâringer und Naggézungen sind durch Blut mit Paul verbunden, denn sie haben Paul junge Frauen als Bräute überlassen, mit denen er seinen Harem füllen konnte. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Paul viele Ehefrauen hat. Ein Brauch, den ich bei Menschen bis jetzt noch nie beobachtet habe. Die Strôahner und die Brâder sind kriegerisch veranlagt und halten an ihren Erinnerungen an das einst geeinte Alterac fest und lehnen die Herrschaft von Fremden ab. Sie haben es unter Paul nicht leicht. Die Strôahner standen einst in Pauls Gunst, verloren diese aber. Und schließlich gibt es die Zipfémuhler, die zum Zeitpunkt unserer Ankunft kürzlich einen ihrer Anführer an Pauls Henker verloren, denn er war angeklagt ein Rebell zu sein. Die Zipfémuhler lagen im Streit mit denen vom Tal. All diese Sippen müssen die Hälfte ihrer Beute an Paul abgeben und Paul verteilt die Beute oft nach eigenem Ermessen unter seinen Favoriten. Es kommt auch vor, dass Sippen die diesen Tribut nicht entrichten wollen oder gar können vom Hügelgipfel verjagt werden, denn Paul hat scheinbar recht abenteuerliche Vorstellungen über den Begriff von Beute. So verlangte er einst Holz und Bauschutt.
Da ihr nun Klarheit über die Umstände im Gipfelhügel habt, will ich meinen Bericht fortsetzen: Nach unserer Ankunft hielten wir es für angebracht, zunächst nach einer Unterkunft zu suchen. Bedauerlicherweise gibt es im Gipfelhügel keine Gasthäuser und ganz besonders keine weichen Federbetten, weshalb uns unser Weg schließlich zur Stube von Krassus führte. Krassus ist ein alter Mann, der den wenigen Reisenden Unterkunft bietet und einen Eintopf aus Fett und dazu recht milden selbstgebrauten Schnaps ausschenkt. Wahrlich, mein Herz blutet in einer solchen kulinarischen Einöde! Es war einfach genug Unterkunft erhalten. Wir tauschten unsere Dienste als Schausteller und etwas von dem wunderlichen Kraut, das Merve zu Rauchen pflegt, und erhielten für die Dauer unseres Aufenthaltes ein Dach über dem Kopf und eine warme Mahlzeit in unseren Bäuchen. Dazu versprach ich, in Krassus Stube Geschichten zu erzählen, nachdem ich ihn und die wenigen Gäste mit ein paar Erzählungen aus meiner Heimat beeindruckt hatte. Dort, von Krassus und den würfelspielenden Männern, die sich dort aufhielten, erfuhren wir von den Zuständen im Gipfelhügel und den Sippen, die ich beschrieb. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und am Abend wurde es Zeit, mein Versprechen einzulösen. Es war Zeit eine Geschichte zu erzählen. Viele hatten sich eingefunden, denn solch illustre und fremdartige Neuankömmlinge wie wir erregten natürlich Aufsehen. Ich hielt es für eine gute Gelegenheit die Stimmung einzuschätzen und, im Sinne unserer Mission, herauszufinden wie die Gudrunsheimer zu ihrem Los im Leben stehen. Ich erzählte die Geschichte von Kang, Faust der ersten Dämmerung und der Befreiung von Pandaria. Vielleicht wollt ihr diese Geschichte eines Tages auch hören, vornehmlich bei einem Bier und einer guten Mahlzeit? Es reicht an dieser Stelle zu sagen, dass es darum ging wie die Pandaren sich unter einem Helden versammelten und sich von der tyrannischen Herrschaft und Unterdrückung der Mogu befreiten. Wahrlich poetisch, wie ich finde. Während ich erzählte beobachtete ich die Reaktionen meiner Zuhörerschaft, manche waren ergriffen und in ihren Herzen wallte der Willen zur Revolution an, eine Tatsache, die uns in Zukunft vielleicht von Nutzen sein kann. Andere wiederum waren der ewigen Kriege und Konflikte müde, sehnen sich nach nichts weiter als Ruhe und Frieden und sehen, wie ich vermute, in Paul den einzigen Weg. Ich bin stolz zu sagen, dass kein einziger Mann, keine Frau und auch kein Kind sich langweilte! Während ich erzählte, ließ Merve sich von Krassus weiteres über die Einzelheiten und Umstände der Sippen berichten und legte einem jungen Mann schließlich ihre Karten, in der Hoffnung durch ihre Karten und Vorhersagen, Unruhe und Unfrieden in seinem Herzen zu stiften. Es sei gesagt, dass wir es im Sinne der Mission für richtig hielten, die Menschen vom Gipfelhügel in ihren Ängsten und Unzufriedenheiten anzustacheln, denn sicherlich ist es nicht für den Dämmersturm von Vorteil, wenn Pauls Volk geeint hinter ihm steht? Natürlich war es nicht an uns, einen Aufstand anzuzetteln, doch eine Flamme die nicht gefüttert wird, hat die Angewohnheit schnell zu erlöschen.
Es war in der Nacht nach der Geschichte, als Merve durch eine Unruhe im Dorf aus dem Schlaf gerissen wurde, während ich zu meiner Schande tief und friedlich weiterschlummerte. Am nächsten Morgen berichtete sie mir davon und wir zogen aus, um dieser Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Wir fanden ein in aller Hast abgebrochenes Lager und eine Hausruine, die bereits von fleißigen Arbeitern abgetragen wurde. Es stellte sich heraus, dass in der Nacht die Sippe der Zipfémuhler vertrieben worden war. Diejenigen, die erst kurz davor einen Anführer an Paul verloren hatten. An dieser Stelle hielten wir es für das Beste, unsere Kräfte aufzuteilen. Merve sollte den Spuren der Sippe folgen, sie finden und befragen, während ich die Strôahner besuchte, mit denen ich am vorherigen Abend nach meiner Geschichte ein paar freundliche Worte (und etwas von meinem Reiseproviant) getauscht hatte. Ich traf einen Patriarchen mit dem Namen Kallerein, der mich freundlich empfing. Ich bot ihm ein paar köstliche Teeblätter als Gastgeschenk und er erzählte mir die Geschichte der Zipfémuhler. Einst stand diese Sippe hoch in Pauls Gunst, als das Volk noch in Gudrunsheim lebte. Dies änderte sich nach dem Beginn einer Streitigkeit mit der Sippe der Landzungler. Bei der Beuteverteilung waren sie sich uneinig. Paul, der immer taub für die Nöte seines Volkes scheint, ließ diesen Streit von einem Berater schlichten. Ein Berater, der kein Mensch war, wenn Kallereins Worten Glauben zu schenken ist. Eine Kreatur der Schatten, eine üble Kreatur. Die Zipfémuhler erhielten das Vorrecht auf die Beute, wenn sie dem Berater im Gegenzug die Körper ihrer Verstorbenen überließen. Zu diesem Zeitpunkt beschlich mich der Verdacht, dass es sich bei diesem Berater um eine der untoten Kreaturen handeln könnte, die das Königreich Lordaeron bevölkern. Einen Verlassenen. Vielleicht hat Paul sich aber auch mit der untoten Geißel eingelassen? Mit Genauigkeit vermag ich es nicht zu bestimmen. Kallerein erzählte mir weiterhin, dass dieser Berater irgendwann verschwand und kurz darauf die Allianz an seine Stelle trat. Ich halte dies für ein recht wichtiges Detail. Im Sinne der Mission hielt ich es für angemessen, Freundschaft mit den Strôahnern zu schließen, weshalb ich Kallerein mit mitfühlenden Worten schmeichelte und ihm für die Zukunft meine Unterstützung anbot. Ich halte diese Strôahner und die Sippe der Brâder für potentielle Verbündete des Dämmersturms und hoffe, dass ihr und der Rest unserer weisen Anführer diese Ansichten teilen könnt. Nach diesem erhellenden Gespräch wurde es Zeit für die nächste Geschichte in Krassus’ Stube. Sicherlich könnt ihr euch meine Überraschung vorstellen, als plötzlich Paul flankiert von seinen (bedenklich dürren) Ehefrauen die Stube betrat um mir zu Lauschen. Die Neuigkeiten unserer Ankunft erreichten selbst den Herrscher! Mit Paul unter den Zuhörern wagte ich es nicht, allzu aufrührerisches von mir zu geben und erzählte also die Geschichte von Liu Lang und der wandernden Insel. Das Volk vom Gipfelhügel zeigte sich einmal mehr gut unterhalten, wenn Paul sich auch wunderte wo Merve blieb, denn er hatte von ihrer großen Schönheit gehört (obwohl sie so dürr ist). In diesem Moment wurde mir eines klar: Paul ist ein Mann mit großem Appetit und von Trieben gesteuert. Auch dies könnte der Dämmersturm sich zu nutzen machen. Nachdem ich meine Geschichte erzählt hatte, wurde ich mit einer Einladung zum Abendessen und zwei goldenen Münzen belohnt. Paul erwähnte, dass er vielleicht Arbeit hätte, für solche wie uns. Diese Münzen behielt ich jedoch nicht für mich selbst, sondern gab sie an Krassus und Kallerein ab. Eine Investition für die Zukunft, denn mir scheint diese Leute haben noch nie ein Goldstück gesehen und Großzügigkeit kann, richtig eingesetzt, schärfer sein als jedes Schwert.
Unterdessen folgte Merve, gesegnet mit der Gerissenheit der Füchsin, der Spur der Zipfémuhler bis nach Talstadt. Diese wurden, wie sie herausfand, in den frühen Morgenstunden dort empfangen und sie fand einen von ihnen in einer Taverne, wie er sich mit einem Mann unterhielt, dessen Antlitz von einer Kapuze verdeckt war. Nach einem großzügigen Trinkgeld erzählte eine Bedienung ihr, dass es sich bei jenem Mann um einen reisenden Händler aus Tobiasstadt handelte, der die Zipfémuhler wohl in seine Dienste nehmen wollte. Mit diesen Informationen beschloss Merve, zurück zu kehren auf dass wir die Spurensuche in Talstadt an einem anderen Tag fortsetzen würden. Und genau rechtzeitig kam Merve zurück, um unserer Einladung bei Paul nachzukommen. Ein karges Mahl wurde uns in seinem Haus aufgetischt. Zum Abendessen gab es eine fade Kohlsuppe und Wildbret, das nicht genug gegart wurde. In Alterac hat man noch nie von Gewürzen gehört, so scheint es mir. Die Zwiebeln waren schmackhaft. Pauls Residenz ist natürlich in einem weitaus besseren Zustand als die Hütten und Ruinen seiner Untertanen. Bei unserer Ankunft fanden wir ein paar seiner schrecklich dürren Frauen, wie sie sich mit einem Spiel namens Grand Hamlet die Zeit vertrieben. Mir waren das Brett und die Figuren ein wahrhaftiges Rätsel, Merve jedoch schien sich gut auszukennen. Prompt beehrte uns auch der Hausherr mit seiner Anwesenheit und forderte Merve zu einer Partie heraus. Zu meinem Vergnügen schlug sie ihn haushoch und uns offenbarte sich, das Paul mit dem Makel des Stolzes befleckt ist und nicht verlieren kann. Es war amüsant, doch tat ich mein bestes ihn mit Unterwürfigkeit und Schmeicheleien zu besänftigen, denn wie ein Tier sucht Paul nach Bestätigung. Paul prahlte vor uns mit seinen großen Plänen für den Gipfelhügel: Wohlstand will er bringen. Und alle, die willens sind zu arbeiten, sollen willkommen sein. Diejenigen jedoch, die sich ihm widersetzen, werden verbannt. Als das Essen nach viel zu kurzer Zeit bereits sein Ende fand, führte Paul uns hinauf ins obere Stockwerk. Vorher sollten wir auf unsere Götter schwören, das kein Wort darüber unsere Lippen verlässt. Glücklicherweise schreibe ich jedoch bloß darüber, weshalb der weiße Tiger nicht zornig sein wird. Nun also zu dem, was wir oben fanden: Eine Kammer, die voller Runen und Symbole war. Sie bedeckten den Boden und die Wände, schienen zu flimmern und zu flackern und führten den Geist auf Irrwege. Ihre Anordnung schien unmöglich. Falsch. Widernatürlich. Mein erster Verdacht, dass es sich hierbei um das Sha (oder Schatten, wie ihr es nennen mögt) handelt, bestätigte sich den Erhabenen sei Dank nicht. Weder Merve noch ich haben jedoch einen Sinn für die höheren Mysterien der Magie, weshalb wir Euch nicht zu sagen vermögen, worum es sich hier handelt. Es ist jedoch gefährlich. Paul erzählte uns, dass er diese Kammer fand als er in das Haus einzog und gab uns den Auftrag, jene die in der Magie bewandert sind, zum Gipfelhügel zu schicken, auf dass sie ihm dieses Rätsel entschlüsseln – Gegen eine Belohnung. Meiner Einschätzung nach sollte der Dämmersturm umgehend geeignete Zauberkundige zum Gipfelhügel entsenden. Natürlich versprachen wir Paul, uns umzusehen. Und somit neigte unsere Zeit im Gipfelhügel sich dem Ende zu, zwar gibt es noch einige Dinge, die wir nicht wissen, doch hätte unser weiteres Verweilen sicherlich Pauls Missgunst erregt. Zum Abschied erhielt auch Merve zwei Goldstücke.
Wir verließen Gipfelhügel am nächsten Morgen und machten uns auf in Richtung Talstadt, um die Zipfémuhler zu befragen. Über die Felder und Hügel wanderten wir, als uns eine Kolonne aus Talstadt entgegen kam. Krieger des Ordens von Andorhals Vergeltung, mit den Zipfémuhlern im Schlepptau. Als wir zum Gespräch anhielten, erzählte uns der Anführer der Krieger von einem maskierten Mann, der mittellose Reisende und vertriebene Gudrunsheimer anheuert und sie gegen die Koalition von Aiden aufhetzt. Den Zipfémuhlern wurde dieses Schicksal erspart und sie waren auf dem Weg nach Tobiasstadt, wo man Untersuchungen über diesen maskierten Mann anstelle, bevor man die Zipfémuhler nach Markstadt bringen wolle, wo sich um sie gekümmert werde. Ein junger Mensch erzählte uns, nachdem Merve ihn bezirzte, noch mehr von der Geschichte seiner Sippe und erhielt von Merve zum Abschied ein Goldstück. Es wäre sicherlich lohnenswert, diese Zipfémuhler aufzuspüren und sie für die Sache des Dämmersturms zu gewinnen. Sicherlich habt ihr nun ebenfalls die vielen Fäden eines Rätsels entdeckt, die sich über Paul und dem Gipfelhügel zusammen führen: Paul verbannt regelmäßig sein eigenes Volk aus scheinbar irrsinnigen Gründen. Ein maskierter Reisender zieht durch das Land und stachelt Reisende gegen die Koalition von Aiden an. Jäger Segenthal in Tobiasstadt redet vom Lumpenpack und darüber, dass er dem König Beine machen wird.
All dies hängt zusammen, ich spüre es im Fell. Wird Paul von einer unbekannten Kraft bedroht, die Pläne gegen die Koalition schmiedet? Ist dies der Grund, warum er Teile seines Volkes verbannt, damit diese als Rebellen dienen können? Diese Theorie erscheint mir, mit dem Wissen über das wir verfügen, einleuchtend. Aber wer zieht dann wirklich die Fäden? Vielleicht ist es die Allianz. Doch ist es nicht an uns, unsere Erkenntnisse zu entschlüsseln. Auch wenn wir keine klaren Antworten auf alle Fragen haben, habe ich die Hoffnung, dass wir nun viel mehr wissen als vorher. Ich bete zum Tiger, dass unsere Informationen Euch nützlich sind. Stets werden wir für weitere Aufträge zur Verfügung stehen. Dem Sturm entgegen.
Eure ergebenen Diener, Han-Zhao und Merve.
Sold:
Kaspar Katzenjammer, 4 Goldstücke und 10 Marken
Merve Maraou, 1 Goldstück und 15 Marken
Han-Zhao von der grünen Treppe, 1 Goldstück und 15 Marken
Lynetté Coric, 1 Goldstück und 10 Marken |
| | | Orodaro
Anzahl der Beiträge : 805 Anmeldedatum : 29.06.20
| Thema: Re: Berichte: Gegenwart (Öffentlich) [seit 2018] Sa Jan 21, 2023 3:15 pm | |
| - Jason Moor schrieb:
- Bericht: Seelenschwertliga-Exmatrikuliert
Teilnehmer: Mitläufer Jason Moor (Einsatzleitung), Mitläufer Yael Spielmann Ergebnis: Erfolgreich
Verlauf: Zu ausgemachter Stunde trafen wir Wassili Krashnjawich, den Vertreter der Seelenschwertliga in Eisenschmiede an. Nach Ausfüllung des Vertrags, dessen Inhalt, die Teilnahmebedingungen, sowie die damit eingehende Verschwiegenheitspflichten festhalten, führte uns der Gnom in Begleitung seiner Wache in die Hallen der Forscher. Hoch über den Dächern der Bibliothek, verborgen durch geheime Wege, die tief durchs Gemäuer führen, fanden wir uns auf einem schmalen Vorsprung, flankiert von zwei geebneten Dächern wieder. Zum ersten Mal seit der Aufnahme der Seelenschwertliga war eine sondierte Anzahl an Zuschauern erlaubt, die den Kampf aus möglichst sicherer Entfernung verfolgten.
Rasch trafen unsere Kontrahenten ein. Dennis Effing, ein exmatrikulierter Zauberlehrling des Magiersanktums, sowie sein Gefährte Nukkat Forahn "Leinenlos", ein ehemaliges Mitglied der Forscherliga und Ex-Häftling. Nach kurzer Losung wer gegen wen antritt wurde bereits der erste Kampf ausgerufen. Yael Spielmann gegen Dennis Effing. Jeweils auf einem Dach, getrennt von dem schmalen Vorsprung.
Der Kampf war schneller vorbei als man sich den Schritt hätte richten können. Eine Handvoll gezielter Messerwürfe war alles, was Spielmann brauchte, um den Studenten in den Dreck zu befördern. Es entzieht sich meinem Wissen, ob es das Gift, oder seine mangelnde Ausbildung im Arkanen zu verschulden ist, dass er sein Bewusstsein so rasch verlor.
Einen verhaltenen Applaus später stand ich bereits dem Grabschänder gegenüber, den man auch Leinenlos nennt. Auch dieser Kampf war schnell beendet. Im ersten Hieb entwaffnet gab der Mann auf, noch bevor der erste Tropfen Blut floss und das Ende des Kampfes wurde ausgerufen.
Anschließend verfuhr Wassili nach Protokoll. Die verlierer wurden hinaus auf die Straße geführt, während man uns gratulierte und versicherte den Gewinn bereits am nächsten Tag dem Hauptquartier zukommen zu lassen.
Soldverteilung (nach Vorgabe von Mitläufer Jason Moor):
Mitläufer Jason Moor: 4 Gold, 15 Marken Mitläufer Yael Spielmann: 4 Gold, 15 Marken
Dem Sturm entgegen! Jason Moor - Alexander schrieb:
Dieser Nachtrag entstand in Absprache mit der Einsatzleitung:
Es ist anzumerken, dass die Kämpfe unter freiwillig in Kauf genommenem erhöhten Risiko, das gänzlich auf unserer Seite lag, ausgetragen wurden. So war es dem Mitläufer Jason Moor nicht erlaubt, mit einer anderen Waffe als seinem Degen zu kämpfen. Ebenso einigte sich Yael Spielmann mit einer Abgesandten der Kirin Tor darauf, sein Duell ohne Rüstzeug auszufechten.
Die erschwerten Bedingungen sorgten bei den hochkarätigen Zuschauern für ausgelassene Stimmung, weswegen höhere Wettgelder bei den nächsten Kämpfen der Seelenschwertliga zu erwarten sind.
gezeichnet Yael Spielmann, Mitläufer des Dämmersturms und Gehilfe des Skriptoriums - Alexander schrieb:
- Des Sündenfressers Sünden (Einsatzbericht)
Teilnehmer: Yael Spielmann (Mitläufer und Einsatzleitung), Merve Marou (Mitläufer), Vitus Schwarzbrunn (Tagelöhner), Rasvan Steltzhammer (Tagelöhner) Ausgang: Erfolgreich
Aufgrund meines Ranges habe ich entschieden, die Funktion der Einsatzleitung zu übernehmen. Alle teilnehmenden Mitläufer und Tagelöhner wurden mehrere Tage im Voraus informiert, sich pünktlich zur Mittagsstunde in Dunkelhain einzufinden. Dort angekommen hielt ich die Einsatzteilnehmer dazu an, sich persönlich vorzustellen und von ihren kämpferischen Fähigkeiten und vor allem ihrer Erfahrung im Dämmerwald zu erzählen. Wir stärkten uns mit einer warmen Mahlzeit und besprachen unser Vorgehen. Tagelöhner Schwarzbrunn und meine Wenigkeit organisierten Kartenmaterial und eine Wegbeschreibung sowie andere, mehr oder weniger nützliche Informationen rund um das Baronat Zitronenheim. In der Zwischenzeit mischten sich Tagelöhner Steltzhammer und Mitläuferin Marou unter das gemeine Volk, vom Hörensagen profitierend.
Die Reise zum Baronat selbst verlief unkompliziert und nahm vier berittene Tagesmärsche in Anspruch. Einige Meilen vor unserem Ziel überquerten wir ein verlassenes, längst verdorrtes Zitronenfeld. Unsere Aufmerksamkeit wurde von einer, noch brennenden und einsam im Felde stehenden Öllaterne angezogen. Ich entschloss kurzerhand, die Räumlichkeiten in Form einer Scheune und einer kleinen, hölzernen Hütte zu durchsuchen. Die Bewohner – sture Einsiedler, wie uns später von der Nachtwache erklärt wurde – stellten sich als Untote heraus. Infolgedessen brach ein Scharmützel aus, bei dem sich Steltzhammer mit seinem eifrigen Jagdhund besonders hervorgetan hat. Wenige Minuten danach betrat die Nachtwache, die im Baronat stationiert ist, den Ort des Geschehens. Wir erklärten uns der Nachtwache – und Ranghöchste – Cassadin und wurden daraufhin ins Baronat geleitet.
Im Baronat angekommen machten wir uns einen Überblick über die, augenscheinlich ziemlich aussichtslose Lage. Ein Großteil der Bewohner und der dort stationierten Nachtwachen fielen dem Sündenfresser zum Opfer, wenn sie sich nicht unfreiwillig seinen untoten Schergen anschlossen. Der Sündenfresser selbst terrorisierte das Baronat, indem er alle paar Stunden oder Tage als Illusion aus den Wänden hervortrat, um sich in seiner manischen Manier über das Leid der Leute zu amüsieren. Ob Zufall oder nicht: Kurz darauf konnten wir uns selbst davon überzeugen. Der Nekromant tauchte unmittelbar in unserer Nähe auf. Während ich es für richtig hielt, ihn schlichtweg zu ignorieren, löcherte ihn Schwarzbrunn mit Fragen, die aber nur mit arrogantem, nichtssagendem Geschwurbel kommentiert wurden. Mitläuferin Marou schlug – nach Ende des ersten Aufeinandertreffens – vor, wichtige Gespräche, zum Beispiel die Planung unseres weiteren Vorgehens, flüsternd und bestenfalls in geschlossenen Räumlichkeiten zu führen. Cassadin informierte uns, dass die untoten Schergen meistens unmittelbar nach der Illusion angriffen; und der Rest der Einsatztruppe schlussfolgerte – laienhaft -, dass die Illusion des Sündenfressers selbst mit großen Anstrengungen verbunden sein musste, denn sie war täuschend echt. Daraufhin informierte ich Nachtwache Cassadin, dass wir dann angreifen würden, wenn der Sündenfresser sich erneut seinem Schauspiel hingibt oder seine Untoten angriffen. Ich hielt Cassadin dazu an, uns, sollte einer oder beide dieser Fälle eintreten, ein Signal zu geben, auf dass wir geschwind die Entfernung zum Herrenhaus zu Pferden überbrücken, in das sich der Sündenfresser verschanzte. Der uns präsentierte Fakt, dass bereits mehrere Kopfgeldjäger und Söldner tödlich gescheitert sind, schmälerte unseren Tatendrang nicht.
Wir wurden, bevor man uns zum Rastplatz führte, an den örtlichen Alchemisten verwiesen der für den früheren Wohlstand – und die Namensgebung des Baronats – durch seine Limonade verantwortlich war. Er stattete uns mit Unsichtbarkeitstränken und Weihwasser aus und plauderte, auf Nachfrage des unfassbar neugierigen und aufdringlichen Tagelöhners Schwarzbrunn, einige persönliche Details über den Sündenfresser, der den Namen Viktor trägt, aus. Diese waren nicht relevant für den Verlauf und Ausgang unserer Mission, weshalb ich darauf verzichte, aus dem Kaffeekranz mehr zu machen, als er war. Nach der Verabschiedung mit dem Alchemisten führte uns Nachtwache Cassadin zu einem verwucherten Hinterhof, auf dem wir mit unseren Pferden ausharren konnten, bis uns das Signal zum Angriff gegeben wurde.
Auf besagtem Hinterhof befand sich eine Denkmal aus Marmor. Ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen. Der Tagelöhner Schwarzbrunn hielt es für nötig, unsere Rast mit einer genaueren Untersuchung des Denkmals zu verbringen und entdeckte alsbald schon eine eingravierte Symbolik in Form einer Fackel sowie einen Schriftzug der sinngemäß wiedergab, dass man Licht ins Dunkel bringen sollte. Ich kann mir keinen Reim daraus machen, was die Abenteuerlust in den Tagelöhnern geweckt hat im Angesicht unserer bevorstehenden Auseinandersetzung mit einem gefährlichen Totenbeschwörer. Mit dem Hintergedanken, den Söldnern aufzuzeigen, dass die gravierte Symbolik und der Schriftzug um rein dekorative Elemente handelten, entzündete ich kurzerhand eine Fackel und überreichte sie dem Tagelöhner Schwarzbrunn, der die Flamme daraufhin mit der Statue in Berührung brachte.
Wie von Zauberhand – ich bin technisch versiert und kann es mir bis heute nicht erklären – öffnete sich ein unterirdischer Durchgang. Der Tagelöhner Steltzhammer drängte auf eine Erkundung dieses Ganges. Ich bin nicht stolz darauf, seiner Abenteuerlust nachgegeben zu haben – da es zu diesem Zeitpunkt keinerlei Anzeichen dafür gab, dass der versteckte Durchgang, auf den, von vielen anderen Hinterhöfen, auf den wir geführt wurden, auch nur ansatzweise mit unserer Mission in Verbindung gebracht werden konnte. Diese Ungereimtheit sollte mir später noch Kopfzerbrechen bereiten – denn es folgten immer mehr absurde Ereignisse, die ich mir nicht erklären konnte, aber auch keine reinen Zufälle darstellten. Wir erzählten vor unserer Erkundung der Nachtwache von unserem Fund und bestanden auf Geleitschutz. Nachtwache Kohlmann schloss sich unserer Expedition an, während ich Marou und Schwarzbrunn aufforderte, an der Oberfläche auf das Signal zu warten um uns entsprechend zu alarmieren oder, sollten wir länger als ein paar Minuten brauchen, zu uns aufzuschließen.
(Es fällt auf, dass das feine und saubere Schriftbild im Folgenden immer größer werdende Unregelmäßigkeiten aufweist. Zum Ende hin gleicht es einem Geschmiere, dessen Inhalt man widerwillig – und in schneller Manier – zu Papier bringen wollte. Hauptsache man brachte es hinter sich. Man liest den Frust förmlich raus.)
Die Erkundung des unterirdischen Ganges mündete in der Entdeckung einer Grabkammer. Ich möchte hier anmerken, dass die Nachtwache Kohlmann, die Tagelöhner Steltzhammer und mich begleitete, widerwillig und nervös war, wie er des Öfteren verbal zum Ausdruck brachte. Ich erwähne dies, um eine weitere Ungereimtheit in Form seiner später auftretenden, vollkommen veränderten Stimmung aufzuzeigen. Ich betrat die Schwelle zur Grabkammer und es offenbarte sich mir eine magische Illusion, die einen strahlenden Ritter und sein Pferd zeigte, die in einem, nach Elwynn anmutenden Wald standen. Später sollte ich herausfinden, dass meine Begleiter anstelle des Truges nur eine leere, finstere Grabkammer sahen, während ich im Gespräch mit dem Ritter war. Die gerüstete Gestalt bat mich, einzutreten – und versprach uns im Gegenzug seine Hilfe. Meine Nachfragen stoßen auf schwache Argumente, weshalb ich mich kurzerhand entschloss, die schwere, steinerne Tür zur Kammer zu schließen und die Reise zurück an die Oberfläche anzutreten. Tagelöhner Steltzhammer stellte sich mir mit seinem lächerlichen Aberglauben in den Weg und bestand vehement auf Dinge, die so abstrus waren, dass ich sie mir nicht merken wollte. Bevor die Situation eskalieren konnte, schlossen Mitläuferin Marou und Tagelöhner Schwarzbrunn von der Oberfläche zu uns auf. Nach kurzer Evaluation beschlossen wir, die nun – auch für mich – leere, kreisrunde Grabkammer zu untersuchen. Die Rittergestalt zeigte sich mir kein zweites Mal. Auch der Sarg war leer und barg ausschließlich schwarzen, löchrigen Stoff. Ich entdeckte einen Mechanismus den ich, nachdem ich die Söldner als auch Nachtwache Kohlmann angewiesen habe, sich am Ausgang zu positionieren, zu betätigen. Es tat sich eine geheime Kammer auf, die mehrere Untote beherbergten, die wir kurzerhand ausschalteten. Das Versteck selbst warf mehr Fragen auf – was mich nicht wunderte, denn diese schlechte Entschuldigung einer Expedition hatte nichts mit unserem eigentlichen Auftrag zu tun. Nachtwache Kohlmann warf mir bei unserer Abreise aus dem unterirdischen Gang vor, eine Gelegenheit mit dem Ritter verpasst zu haben und schien mehr zu wissen, als er preisgeben wollte. Sein Verhalten war – untertrieben ausgedrückt – wechselhaft. Und es versetzte mich – nett ausgedrückt – in Erstaunen, da er die Illusion selbst nicht gesehen hat, sondern nur von meinen Erzählungen davon wusste und, wie oben angesprochen, nicht erpicht auf diese Erkundung war. Ich entschied mich, kein weiteres Wort mehr mit der örtlichen, höchst suspekten Nachtwache zu wechseln.
Oben angekommen stellte Tagelöhner Schwarzbrunn die These auf, dass der unterirdische Gang wohl ein Versteck des Sündenfressers sei, wobei er hier aber keinen einzigen Anhaltspunkt nennen konnte. Zu meiner Frustration kam der örtliche Alchemist – dem Schwarzbrunn einer kurzen Unterredung unterzog – zu demselben Schluss. War es also Zufall, dass die Nachtwache uns – unwissend – zu einer versteckten Grabkammer geführt hat, in der uns nicht nur eine alte Sagengestalt des Dämmerwalds seine Hilfe anbot, sondern sie sich zusätzlich als Versteck des Sündenfressers selbst entpuppte, obwohl es dafür keinen einzigen Hinweis gegeben hat? Ich weiß es nicht. Doch bevor ich an meinem Verstand – vorrangig aber an der Fähigkeit meiner Kameraden richtige Schlüsse zu ziehen – zweifeln konnte, brach am Zugang des Baronats ein Kampf aus zwischen angreifenden Untoten und der Nachtwache. Dies war unser Zeichen, beritten zum Herrenhaus aufzubrechen, um den Sündenfresser zu stellen.
Uns begegneten keine Hindernisse auf unserer, nur Minuten dauernden Reise zum Herrenhaus. Es war ein riesiger, aber längst verkommener, mehr als sanierungsbedürftiger Gebäudekomplex, der das Ende einer Lichtung markierte. Der ‚Einbruch‘ selbst gelang problemlos – und drinnen erwartete uns bereits der Sündenfresser, abermals als geisterhafte Illusion in Form eines jungen Mannes. Ich möchte nicht viele Worte über die Begegnung mit ihm – oder den wenigen Untoten, die er uns drinnen entgegenwarf – verlieren. Denn unsere Suche nach dem Sündenfresser endete, als wir einen großen Ritualraum passierten mit mehreren, sternförmig angeordneten, auf Streckbänken liegenden Menschen. Da ich nicht vorhatte, das Versteckspiel fortzuführen – und gegen das zu kämpfen, was der Sündenfresser offensichtlich in seinem kultischen Akt vorbereitete, entzündete ich Brandflaschen. Das Herrenhaus brennte lichterloh und wir türmten zurück zur Lichtung.
Während der Gebäudekomplex in unserem Nacken in sich zusammenfiel, sollte sich uns der Sündenfresser das letzte Mal als geisterhafte Erscheinung zeigen. Er erzählte von seinem perfiden Plan, auch den letzten, verbliebenen Menschen des Baronats das ewige Leben zu schenken durch den Untot selbst. Daraufhin drohte ich ihm, dass, wenn wir ihn in dieser Nacht nicht mehr finden würden, ich als persönlichen Racheakt mit den Söldnern zurückkehren würde, um das Dorf zu verbarrikadieren – auf, dass er sich noch Jahre die Zähne ausbiss. Ich provozierte ihn, uns alle seine Machenschaften, die in diesem Moment nicht im Kampf mit der Nachtwache waren, entgegenzuwerfen. Und so sollte es sein.
Die Erschöpfung machte sich zu diesem Zeitpunkt breit. Es waren so viele Untote, dass ich lügen und ausschmücken müsste, um die Scharmützel wahrheitsgemäß wiederzugeben. Die ersten Wellen setzen Schwarzbrunn – und besonders mir – zu. Hätte Mitläuferin Marou uns nicht mit ihrem heilenden Hokuspokus gestärkt, wären wir spätestens an mehreren, schwergerüsteten Skeletten gescheitert, die wir mit Weihwasser auseinandertrieben, um sie dann im Nahkampf zu überwältigen. Zuletzt zeigte sich der Sündenfresser Viktor selbst – mit gespensterhaften Fäden, die ihn und zwei untote Nachtwachen (darunter auch Kohlmann) einte. Während die untoten Nachtwachen uns im Nahkampf zusetzten, war der Sündenfresser ein bedeutend kleineres Problem. Die meisten seiner Zauber versagten und es blieb dabei, sich von Ort zu Ort zu teleportieren, bis er meinen Messern erlag. An dieser Stelle möchte ich meine wohlwollende Überraschung kundtun, dass vier nicht vereidigte Söldner es mit Dutzenden Untoten aufnahmen. Ehrlich gesagt, habe ich mich – und den Rest – bereits unter der Erde gesehen oder, im Angesicht des Totenbeschwörers, schlimmeres.
Die Stimmung war, trotz der zahlreichen Verluste der Nachtwache in dieser Nacht, mehr als ausgelassen, als Tagelöhner Steltzhammer erstmal den, auf einer Pike aufgespießten Kopf präsentierte. Man lud uns zu Feierlichkeiten ein und überreichte uns das versprochene Kopfgeld in Höhe von 120 Goldstücken. Ich entschuldigte mich bei dem Alchemisten und entschloss, keinen weiteren Gedanken mehr über die aufgezählten Ungereimtheiten zu verlieren. Der Auftrag wurde erfolgreich beendet. Nach einer gemeinsamen Rückkehr nach Dunkelhain – in der ich die Teilnehmer von ihrer Mission entließ – riss ich die Steckbriefe von den örtlichen Gasthäusern und brachte das geliehen Kartenmaterial ins Rathaus zurück; berichtete zudem von den sich zugetragenen Ereignissen im Baronat.
Verbrauchte Ausrüstung und Plünderungen
Verbraucht wurde folgende Ausrüstung, die von der Lagerverwaltung bewilligt wurde:
[3] explosive Gemische [2] Brandsätze [1] Rauchsatz [1] Heiltrank
Die, vom Alchemisten Unterberg erhaltene und nicht verbrauchte Ausrüstung wurde dem Baronat überlassen.
Lohn und Soldverteilung
Aufgrund der Schwierigkeit des Auftrages, mache ich von meinem Recht als Einsatzleiter gebrauch und verteile den statutengerechten Höchstsatz. Die Belohnung von [120] ausgehändigten Goldstücke und [50] Marken werden damit wie folgt aufgeteilt:
Yael Spielmann: [4] Goldstücke, [20] Marken Merve Marou: [4] Goldstücke, [20] Marken Vitus Schwarzbrunn: [1] Goldstück, [5] Marken Rasvan Steltzhammer: [1] Goldstück, [5] Marken
Die restlichen [110] Goldstücke werden der Kasse des Dämmersturms zugeführt.
Schlussbemerkung
Wie bereits angemerkt, ist es mir ein Rätsel, wie die skurrilen, teilweise abgergläubischen und aufdringlichen Teilnehmer ohne nennenswerte, militärische Expertise - mit Ausnahme von Tagelöhner Schwarzbrunn - gegen unzählige Untote und den allgemeinen, erschöpfenden Umständen bestanden haben. Meine tadellose, kompromisslose Einsatzleitung war mit Gewissheit der ausschlaggebende Punkt. Aber auch Mitläuferin Marous heilende Kräfte, Steltzhammers Geschick im Nahkampf und Schwarzbrunns Phalanx haben wahrscheinlich dazu beigetragen.
Gezeichnet Yael Spielmann, Mitläufer und Gehilfe des Skriptoriums - Orodaro schrieb:
Jagdbericht aus Dun Morogh
Teilnehmer: Moritz Treubleib (Eidträger), Han-Zhao von der Grünen Treppe (Mitläufer), Rasvan Steltzhammer (Mitläufer) und Runja
Ziel: Jagderzeugnisse erbeuten und auf dem Pelzmarkt von Kharanos verkaufen
Nachdem ich vom freizügigen Jagdrecht in Dun Morogh erfuhr, dachte ich mir: Warum nicht Wildnis und Markt erproben? Schließlich bin ich ein Freund der Natur, der Jagd und außerdem recht knapp bei Kasse. Ich stellte also eine Gruppe zusammen, bestehend aus Mitläufer Han-Zhao, Tagelöhner Rasvan Steltzhammer, seiner Hündin Runja und meiner Wenigkeit, Eidträger Moritz Treubleib. Mein erklärtes Ziel: Die Wildnis um Kharanos erkunden und ein feines Sümmchen durch den Verkauf von Pelzen erlangen.
Wir versammelten uns vor den Toren von Eisenschmiede, machten einander bekannt und verteilten die statutengemäße Ausrüstung. Darüber hinaus fiel mir auf, dass sich Han und Rasvan vorbildlich für eine mehrtägige Reise durch die verschneite Wildnis vorbereitet hatten. Es mangelte ihnen weder an Vorräten noch an warmer Kleidung. Runjas Anwesenheit begrüßte ich sehr – ein Jagdhund, was will man mehr! Bloß Han schuf Anlass für Verwunderung, da er ohne Waffe erschien. Ich will meine Bedenken hier nicht groß ausbreiten, denn es stellte sich schnell heraus, dass er als ein Pandaren seiner Zunft keiner Waffen bedarf.
Wir zogen ein paar Meilen die Straße herab und dann also: Hinein in die Wildnis! Früh galt es die Frage zu klären, ob wir den Wäldern oder Klüften und Bergen zustreben. Wir entschieden uns für die Wälder, denn sie erschienen uns sicherer. Außerdem erwiesen sich Rasvan und Han als Nahkampfnaturen, was mir im Wald gangbarer als auf einer Bergflanke erschien. So ging es also dahin, für einige Stunden. Obgleich der Wind in den oberen Höhenlagen unentwegt dröhnte und die Kälte den bitteren Wintern Alteracs in nichts nachstand, hatten wir am Boden tagein-tagaus mit Nebel zu kämpfen. Das Wetter änderte sich während unseres gesamten Ausfluges nicht.
Kraft Runjas Spürnase und der Sinnesschärfe unseres Pandaren nahmen wir bald die Fährte einiger Hasen auf, die wir bis zu ihrem Bau verfolgten. Der Bau lag unter einer blitzgeschlagenen Tanne, die Rasvan für ein übles Omen hielt. Überhaupt ist Steltzhammer ein ziemlich schummriger Mittelmarker, der hinter jedem Strauch Hexenwerk wähnt. Doch er hat das Herz am rechten Fleck und in dieser Angelegenheit recht behalten. Beim Versuch, den Hasenbau zu umstellen und unsere erste Beute zu erlegen, huschte uns das Getier kreuz und quer davon. Zwar hätte ich es auch mit Schrot schießen können, doch wäre uns daran kein verwertbares Fell geblieben.
Nach einer kurzen Pause zogen wir weiter durch den Nebel, der Eingebung Han-Zhaos folgend, dass Hasen auf die Jagdgründe von Raubtieren hindeuten könnten. Noch ehe die Dunkelheit einsetzte, bemerkten wir kaum ersichtliche Spuren in einer überwaldeten Klamm, der wir daraufhin zu folgen beschlossen. Als wir das Ende der Kluft erreichten, war die Nacht bereits hereingebrochen. Nebel und Dunkelheit wogen so schwer, dass ich kaum mehr als den Hahn meines Gewehres zu erkennen vermochte. Dies hätten unsere letzten Stunden sein können, wie mir klargeworden ist, jetzt wo ich dies niederschreibe. Doch es wandte sich zum Guten.
Runja schlug an und warnte uns vor einer drohenden Gefahr. Es blieb genug Zeit, sich zu rüsten und unsere Aufmerksamkeit in alle Richtungen anzustrengen. Kaum da wir einen Augenblick der Stille harrten, nur übertönt vom Gebirgswind, fiel mich eine prächtige Raubkatze an. Ihr Fell war schwarz gepunktet, sonst weiß, und erschien mir im ersten Moment wie die sich im Nebel drehende Asche eines verirrten Lagerfeuers. Ich konnte rechtzeitig zur Seite hechten, um der vollkommen lautlosen Attacke zu entgehen. Das war ein günstiger Reflex, muss ich sagen, denn hätte mein Finger am Abzug zuerst gesprochen, hätte das einsetzende Schrotgewitter eine ziemliche Sauerei verursacht. So aber sprang das Tier ins Nichts, Runja fiel es an, bevor Han-Zhao es mit Bärenkräften in die Luft schleuderte und ihm mit bloßer Faust (wenngleich es doch eine sehr große Faust ist!) den Schädel einschlug. Dies trug sich so glücklich zu, dass darüber kein Schaden am Fell des Tieres entstand. Außerdem war es ein beeindruckender Anblick.
Rückblickend betrachtet hat das Licht uns wohl dafür gelohnt, den Hasen nicht weiter nachgesetzt zu sein. Ich werde Rasvans Gespür in diesen Dingen nicht mehr so leichtfertig verwerfen. Warum ich dies schreibe? Wie ich erfuhr, sind derartige Raubkatzen, mit gepunktetem Fell, auch in Dun Morogh eine große Seltenheit und ihr Pelz äußerst begehrt. Schon im Vorfeld hatte ich mir ausgemalt, welche donnernden Preise blaurocksches Volk im Süden für derartiges Geschmeide zahlt. Wären wir den Hasen nachgejagt, hätte sich dieser Jagderfolg nicht eingestellt.
Unweit der Stelle des Kampfes entdeckten wir einen geräumigen Felsvorsprung, in dem wir unser Lager aufschlugen. Rasvan schuf Feuerholz heran und machte es uns warm. Als er von seiner Suche zurückkam berichtete er außerdem von schwarzem Felsgestein, das ihm eine Heidenangst einjagte. Wir beschlossen, es uns am Folgetag anzusehen. Während wir ruhten, aßen und tranken nahm ich der Katze ihr makelloses Fell (worauf ich mich verstehe), säuberte es und teilte das Fleisch.
Als wir am nächsten Morgen aufbrachen, prüften wir Rasvans eigenartige Sichtung. Aus einem zerklüfteten Findling ragend, stießen wir auf pechschwarzes Gestein, das der Oberfläche nach weicher beschaffen schien als der übrige Fels. Dennoch war es so fest, dass wir es in Ermangelung von Bergbauwerkzeugen nicht aus dem Fels zu schlagen vermochten. Han-Zhao war sehr erpicht darauf, es mit bloßer Faust zu versuchen, doch nachdem auch sein zweiter Versuch scheiterte, hielt ich ihn vom dritten ab. Rasvan bedeutete uns schon wieder, die Sache ginge nicht mit rechten Dingen zu und ich wollte es nicht darauf ankommen lassen. Was ich allerdings tat: Eine feine Karte zeichnen, mit Bebilderung, um sie einem Schatzsucher in Kharanos feilzubieten. Die Zwerge werden schon etwas damit anzufangen wissen. Auch dies war rückblickend betrachtet glücklich, denn so liederlich die Zwerge es mit ihrem Jagdrecht halten, so arg sind sie mit ihren Felsen.
Mittlerweile waren wir zwei Tagesmärsche von der Straße nach Kharanos entfernt und traten durch völlig verwölktes Schneegestöber. Irgendwann tat sich der Wald einer Tundra auf, inmitten derer wir Buschwerk ausmachten, von dem zwei Fährten ausgingen. Rasvan identifizierte die gefrorenen Hinterlassenschaften eines Bären, die ich zuvor aus dem Schnee ausgegraben hatte. Han-Zhao machte hingegen auf eine regelrechte Spurenansammlung aufmerksam, die sich in entgegengesetzter Richtung in den Nebel verlor.
Ein Bär also – das war der Vater des Gedanken. Sein Pelz und Fleisch sollten unsere Jagd erfolgreich abschließen. Da er hierhin gekotet hatte, ging ich davon aus, er werde wiederkommen, um sein Revier zu halten. Ich schmiedete den Plan, Essensreste im Schnee zu hinterlassen, während wir Han-Zhao (es war vorrangig seine Idee!) im Schnee begruben, um ihm einen faustbewehrten Hinterhalt zu ermöglichen. Tatsächlich war er fast unsichtbar, mit seinem weißen Fell, in Schneepracht und Nebel begraben. Ulkig allemal! Der Gedanke, einen Pandaren gegen einen Bären streiten zu sehen, wirkte zudem so unterhaltsam, dass ich nicht anders konnte, als ihm seinen Wunsch nach Keilerei zu gewähren. Rasvan, Runja und ich gruben uns mit gehörigem Sicherheitsabstand in die kalte Tundra ein und zimmerten unter meiner Aufsicht verborgene Pfahlzäune, um Ausschläge des Bären abzufangen.
Wir harrten von nun an viele Stunden aus, in der Hoffnung, der Bär kehre an den Ort seiner Notdurft zurück. Wieder einmal war die Nacht hereingebrochen. Doch anstelle eines Bären brach eine fürchterliche Rotte von Monstern aus dem Nebel. Selten sah ich solch widerliche Kreaturen, an denen, ich bin mir sicher, das Wort Missgeburt seinen Ursprung fand. Ihre Haut schien unsicher, ob sie Fleisch oder Stein sein wollte und aus ihren Falten kletterten muffige Schimmelpilze, die seltsam eingingen, wenn man sie berührte. Glücklicherweise bemerkten uns die Scheusale nicht zuerst. Sie fielen über die ausgelegten Essensreste her. Han-Zhao, der unmittelbar neben ihnen ausharrte, ließ sich dies jedoch nicht gefallen. Er griff die Monster an, zerschlug ihre unförmigen Gesichter und johlte zum Angriff, den wir sogleich lieferten. Das Überraschungsmoment war auf unserer Seite. Ich schoss mit meiner Schrotflinte, während Rasvan und Runja mutig in den Nahkampf schritten. Wir machten die Unholde nieder, bis auf den Letzten, obgleich sie uns erbittert Widerstand leisteten. Damals wie heute bin ich der Ansicht, es müssen Troggs gewesen sein. Ich hatte in Eisenschmiede Geschichten von diesen lichtvergessenen Wesen gehört, doch niemand hatte mich auf das entsetzliche Ausmaß ihrer Hässlichkeit vorbereitet. Auch jetzt noch bereitet mir die Erinnerung an ihren Anblick kalten Schweiß und großen Ekel.
Ich war sicher, dass das Gemetzel den Bären verschrecken würde und er ein jämmerliches Gezücht hätte sein müssen, Interesse an Troggfleisch zu finden. Nach einer kurzen Verschnaufpause räumten wir daher unsere Stellung und folgten der Fährte, die wir für die des Bären hielten. So ging es abermals einige Stunden, ehe wir in ausreichendem Abstand eine neue Stelle fanden, am Rande einer Baumgruppe, an der wir unsere Falle auslegen, Han-Zhao begraben und uns auf die Lauer legen konnten. Wir beabsichtigten den Bären genau so zu stellen, wie wir es vor der Begegnung mit den Troggs geplant hatten.
Dabei kamen wir über viele Dinge ins Gespräch und mir fiel auf, wie wenig die Anwärterschaft aus Tagelöhnern und Mitläufern über die Geschichte des Dämmersturms weiß. Man verwechselt gar den Büßerfeldzug der Vergangenheit mit dem gegenwärtigen Kreuzzug des Kommandanten. Ich bin beim besten Willen kein Gelehrter und kenne auch als Eidträger nur die wuchtigsten Geschichten von einst. Doch sollte das Skriptorium hier vielleicht ansetzen (als Werber ging ich meiner Aufklärungspflicht nicht minder nach!), um nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, welchem Banner wir verpflichtet sind.
Jedenfalls warteten wir abermals auf das Erscheinen des Bären. So sehr uns Wanderschaft und Arbeit im nächtlichen Eis bei Laune hielt, so bitter brannte uns die Kälte nun durch unsere ausharrenden Leiber. Wir kamen nicht umhin, uns mit den leibeserregenden Kräften unserer Heiltränke warmzuhalten. Doch aller Ausrüstung und meiner Erfahrung mit Alterac zum Trotz verlangte Dun Morogh uns in dieser Nacht so manches ab. Als es kaum noch auszuhalten war, mumelte ich das Gebet der Wellenheimer Lanze, denn es heißt darin, wir wären der brennende Sturm in der Dämmerung. Es ist mir weiterhin schleierhaft, wie Han-Zhao seine Lage, begraben unter Schnee und völlig regungslos, auszuhalten vermochte. Diese Pandaren sind ein bemerkenswertes Volk.
Schließlich, schon fast im Morgengrauen, wurde unsere Beharrlichkeit belohnt. Ein Bär (und was für einer!) erschien im Nebeldunst, erschnüffelte das ihm angerichtete Festmahl und setzte sich nieder, um davon zu kosten. Han-Zhao, von dem ich mir bis hierhin nicht sicher war, ob er nicht vielleicht bereits totgefroren ist, schoss aus seiner Deckung hervor und schmiss das gewaltige Tier auf die Seite. Es war, als schlügen zwei Baumstämme aneinander. Mit solcher Wucht trafen sich ihre befellten Körper. Der Bär hämmerte erbost mit seiner Pranke nach Han-Zhao, woraufhin ich von hinten mit einem geschnitzten Holzspeer auf den Rücken des Raubtiers einstach. Sogleich strafte es mich für diese Kühnheit, schmetterte gegen meinen Arm und warf mich in den Schnee, wo ich mir viel aus meinen Schmerzen machte. Bevor der Bär jedoch seine ganze Kraft zu entfalten vermochte, eilten Rasvan und Runja heran. Es folgte ein bedrohliches Scharmützel an dessen Ende Rasvans Hellebarde, da der Bär mit seiner Hündin abgelenkt schien, das Herz des Bären zerstach. Ein echter Dieter Zwitschge! Der Bär fiel in den Schnee und war sofort tot, während wir uns unserer lebenden Glieder freuten.
Wir bemühten unser Lager im nächsten Waldstück, diesmal mit Feuer. Ich tat meinen Beitrag, indem ich den Pelz des Bären nahm und sein Genießbares vom Ungenießbaren schied. Leider zitterten mir noch die Hände ob der Kälte. Dazu schien die Bärenpranke meinem Unterarm viel Leid zugefügt zu haben - es war scheiß schmerzlich, jawohl. Dennoch gelang es mir, einen zufriedenstellenden Balg zu schneiden. Fleisch und Innereien kühlten wir im Schnee und wenigstens bis Mittag erholten wir uns von der eisigen Nacht.
So nahm alles seinen lichtgewollten Ausgang. Wir nahmen unsere Beute und trugen sie gemächlich durch die Wildnis, ohne uns überanstrengen. Nach zweieinhalb Tagen Wanderschaft erreichten wir Kharanos, wo wir unsere Erzeugnisse feilboten. Man versteht sich dort sehr umfassend auf den Pelzhandel und die Preise sind natürlich nicht so beschwinglich wie im Süden, doch immerhin meiden wir durch diesen nahliegenden Verkauf die Reisekosten und den Blaurockzehnt. Sollen die Zwerge ruhig ihren Teil daran verdienen, immerhin bewohnen wir ihre Stadt. Im Übrigen haben sie eine sonderbare Art, Handel zu treiben. Mir schien es fast, als wüssten sie um jedes Beutestück eine Geschichte zu erzählen, die den Wert der Ware mitbestellt. Ein miesepetriger Graubart vermochte unseren Kampf gegen den Bären sehr genau nachzuerzählen, fast als wäre er dabei gewesen. Allerdings hob er die unrühmlichen Teile besonders hervor und zahlte uns daher einen geringen Preis. Beim durchaus makellosen Katzenpelz sollte mir das jedoch nicht geschehen. Ich erzählte dem (vermutlich jüngeren) Käufer eine großartige Geschichte von einem sprechenden weißen Tiger, der uns in Dun Moroghs höchsten Höhen vielfältig zu prüfen versuchte. Und als wir obsiegten, legte er uns seinen Pelz bar irgendeiner Verletzung aus. So – oder so ähnlich. Han-Zhaos Erzählungen aus seiner Heimat hatten mich zu diesen Ausführungen inspiriert. Han-Zhaos Zuneigung gegenüber den zwergischen Speisen und dem sagenhaften Donnerbräu hatten ihm in Kharanos bereits vor unserer Reise mehrere Bekanntschaften beschert, über die er an einen Gesandten des Instituts für Feldvermessung gelangte. Diesem konnten wir unsere Schatzkarte zu einem fairen Preis verkaufen. Mit unserem Bärenfleisch haben wir wiederum die Taverne Donnerbräu beliefern dürfen. Schlussendlich bedankte ich mich bei meinen Jagdgefährten, lobte ihre hervorragenden Leistungen und ihre angenehme Bekanntschaft. Ich verteilte unsere Einnahmen statutengemäß.
Ich möchte Rasvan, der sich die Bonuszahlung redlich verdient hat, für die Beförderung zum Mitläufer empfehlen. Er und seine Hündin haben maßgeblich zum Jagderfolg beigetragen, während Han-Zhaos fremdartige Kampfkünste sich selbst gegenüber zwei gefährlichen Raubtieren bewährten. Er schonte unsere Beute, tötete schnell und kompromisslos. Eine wirklich beeindruckende Erscheinung. Ob unserer Erfolge blicke ich nun frohen Mutes in die Zukunft und werde früher oder später einen weiteren Jagdausflug in die Wildnis von Dun Morogh vorbereiten.
Dem Sturm entgegen!
Moritz Treubleib Werber des Dämmersturms
Einnahmen
Bärenfleisch – 10 Dukaten Bärenfell – 8 Dukaten Schatzkarte – 10 Dukaten Fell eines schwarzgepunkteten Berglöwen (makellos) – 31 Dukaten
Gesamteinnahmen = 59 Dukaten
Soldverteilung
Moritz Treubleib: 50 Dukaten, 10 Marken Han-Zhao von der Grünen Treppe: 4 Dukaten, 10 Marken Rasvan Steltzhammer: 1 Dukate, 5 Marken, Empfehlung zum Mitläufer
Restbetrag für die Kasse des Dämmersturms: 4 Dukaten
Materialverbrauch
3 Heiltränke
- Merry schrieb:
- Die Dolchhügel
Einsatzteilnehmer:
Mergram Eisenzorn (Eidträger) Cornelium Quintyn Manadraht (Mitläufer) Jason Moor (Mitläufer) Blake Barriston (Mitläufer) Korgram Koksmotz (Mitläufer) Nate (Tagelöhner)
Ziel: Erfüllen von Soldaufträgen für Büttelschweig
Bericht von Mergram Eisenzorn
Sind über den Nazferiti mit einigen Pilgern nach Kejrstadtmeer, in dessen Nähe sich das Lager von Büttelschweig und seinen Söldnerscharen befindet. Man kennt den Dämmersturm und unsere Namen. Wenig verwunderlich. Eine Aufgabe mussten wir durch Zufall losen. Einen Außenposten galt es daraufhin zu suchen und zu halten, die dortige Mannschaft abzulösen.
Weiterhin nahmen wir Kopfgeldschreiben mit.
In der Nacht kam es im Lager zu einem Attentat der Schwarzkappen. Urus d'zun, eine Explosion riss eine ganze Kompanie von Soldmessern neben unserem Nachtlager in Stücke. Dabei wurde auch der Tagelöhner Nate in Stücke gebrochen, der den Gnom Manadraht mit seinem Leib geschützt hat. Wir konnten einen der Attentäter stellen und ihn an Büttelschweig ausliefern. Tharuk starb einen jämmerlichen Tod und wir wurden mit Informationen und Hilfsmitteln belohnt, gegen Sprengminen.
Nate haben wir verbrannt.
Wir sind dann mit einer der gepanzerten Fuhrwagen in Richtung unseres Ziels aufgebrochen. Shazra, Menschen bauen keine guten Panzerwagen. Dafür noch Geld verlangen für die Fahrt? Sind unterwegs ausgestiegen, dort wo uns die Richtung gut erschien. Manadraht hat seine mechanische Fledermaus in Bewegung gesetzt aber sie ist nicht zurück gekommen. Wurde abgeschossen wie sich später herausgestellt hat. So gut der Gnom das Ding gebaut hat, so unfähig scheint er es zu bedienen.
Wir sind auf ein Lager der Trolle gestoßen, die auch der Gerät des Gnoms abgeschossen haben. Habe den Befehl zum Angriff gegeben. Wir haben alle Schweinefratzen die dort waren bis auf den letzten abgeschlachtet und ihre Innereien auf dem Boden verteilt. Alle Männer haben gut gekämpft und Trolle getötet. Kektunarmadr, ich pisse auf ihre Rasse, wir haben ihre Zelte und ihre Götzen, ihre Rituale den Flammen übergeben wie es sein soll. Das Lager hat gebrannt wie der Schwarzfels. Natürlich haben wir erst geplündert. Dabei fielen uns Karten in die Hände. Wie sich herausgestellt hat, haben die Schweinegesichter einen Angriff auf den Außenposten geplant.
Sind dann weiter zum Außenposten aufgebrochen. Unterwegs haben wir flüchtende Schwarzkappen aufgegriffen. Habe den Befehl zum Angriff gegeben. Wir haben gut gekämpft aber es waren viele Tharuks mit den Tüchern und Hüten. Viele konnten wir erschlagen, die Männer haben gut gekämpft. Korgram Koksmotz wurde der Schädel gespalten. Wir haben ihn gerächt und noch mehr getötet. Der Rest ist entkommen.
Gevatter Korgrams Körper wurde den Flammen übergeben. Ich, Mergram Eisenzorn, schwöre bei meinen Ahnen und Ragnaros feuriger Flamme: Korgrams Bart hat nicht gezittert im Angesicht seines Todes. Er hat gekämpft wie ein wahrer Sohn aus den brennenden Stätten unter dem Berg. Urus ata baraz, arrâsihu yamara, Kâmin, resar, rasara zai lukhud.
Unter den Erschlagenen befand sich eine der Gesuchten von den Steckbriefen. Wir nahmen ihren Kopf mit.
Später erreichten wir das Lager das nicht mehr weit von der Stätte des Kampfes entfernt lag. Wie es sich gezeigt hat, sind die Schwarzkappen gerade von einem gescheiterten Angriff auf den Außenposten geflohen. Manadraht machte die Verteidiger, zwei Söldnerkompanien, auf uns aufmerksam und wir sind zu ihnen gestoßen.
Die Blecherne Handkante und die Bärenficker. Erstere leisteten uns Unterstützung noch, nachdem wir unsere Wacht angetreten hatten, die anderen verzogen sich wie bartlose Elfen, trotz meines Tobens. Soll mir ihr Anführer nochmal begegnen, habe ich geschworen dass ich ihm die Eingeweide herausschneide dafür. Hurmok Eidbrecher, mit einem Löffel werde ich ihm das Herz ausgraben!
Die Reste der Schweinefratzen griffen uns darauf an. Sie waren außer sich darüber dass wir ihr Lager niedergebrannt haben. Es waren noch viel mehr, als die, die wir bereits getötet hatten. Der Kampf war blutig und alle Männer kämpften tapfer. Wir erschlugen viele von den dreckigen Kreaturen. Manadraht hat eine große Menge der Schweinefratzen mit seinem magischen Feuer niedergebrannt und Berichte über diese Tat haben sich in ganz Westfall verbreitet.
Wir erschlugen auch einen Schamanen der Trolle. Ich habe seinen Kopf genommen und ihn später auf einen Speer im Lager Büttelschweigs gespießt.
Nachdem die Blecherne Handkante abgezogen ist, haben wir den Außenposten gehalten. Wir wurden von Mörsern beschossen und der Gnom Manadraht hat einen Ausfall auf eigene Faust gewagt. Seine Gedanken müssen weicher als Sandstein gewesen sein in diesem Moment als er sich mit Magie in die Felsen bewegt hat. Jason Moor hat ihn später tot gefunden am Fuß der Steine, nachdem das Mörserfeuer verebbt ist. Er muss sie noch vor seinem Ende vertrieben haben.
Der Gnom wurde im Lager begraben. Auch wenn Cornelium ein gnombärtiger Drax gewesen ist, muss Mergram Eisenzorn ihm seinen Respekt für seine Leistung aussprechen. Sein Feuer hat gebrannt wie die Essen im Schwarzfels. Möge er einen Weg im Dunkeln finden in das er gefallen ist.
Nachdem Schweigen der Kriegsmaschine habe ich beschlossen mein Vertrauen nur noch in Stein und Erde zu setzen. Wir haben das Lager verbarrikadiert und Schützengräben ausgehoben, in denen wir die folgenden Tage gelebt haben bis zum Schluss. Gedanken an Rückzug kamen keine auf. Die verbleibenden Männer, Jason Moor und Blake Barriston, beide ausgezeichnete Krieger, ließen keine Zweifel aufkommen, dass sie die Stellung bis zum letzten Blutstropfen halten wollen, im Namen der Sturmwächterin Goldschild.
Es folgten mehrere kleinere Angriffe und Nadelstiche in den nächsten Tagen, die aber keine nennenswerten Effekte auf unsere Moral hatten. Das erbeutete Kartenmaterial deutete einen Angriff über die Hauptstraße mit Ernteschreitern an. So habe ich beschlossen den eingezeichneten Weg mit Fallgruben, nach Art der Dunkeleisenzwerge zu versehen. Nach innen gerichtete Spieße und Keile, sollten die Maschinen aufhalten.
Eine Gruppe Pilger, die uns am Anfang der Reise auf der Überfahrt begleitet hatten, besuchten unser Lager, brachten uns aber wenig mehr als Brot.
Es folgte schließlich am letzten Tag der Angriff. Ein Dutzend Ernteschreiter, ein Schredder wie ihn die dreckigen Goblins reiten und noch viel mehr Schwarzkappen und Defias, versuchten unsere Stellung zu stürmen.
Viele der Sensengolems verirrten sich in unseren Fallen oder wurden geschickt ausmanövriert. Jason und Blake kämpften wie Zwerge in der entscheidenden Schlacht und wir töteten gemeinsam viele ihrer Krieger. Der Anführer, ein Sesselmann in seinem Schredder, konnten wir mit einem ihrer eigenen Golems festsetzen, als dieser am Abhang auf ihn stürzte. Unter vereinten Kräften brachen wir eine Lawine los und zerstörten das Ungetüm, samt seinem Piloten unter dem polternden Zorn des Berges. Seine Papiere dienten uns dafür das Kopfgeld einzustreichen.
Am nächsten Tag kam die Ablöse und wir traten den Weg zurück an.
In Büttelschweigs Lager wurden wir gefeiert. Offenbar brachte die Vernichtung der stinkenden Trolle einiges an Ruhe ins Hinterland.
Dem Sturm entgegen Mergram Eisenzorn
Einnahmen:
Erfolgreicher Einsatz – 50 Goldstücke Kopfgeld von Erika Trossklopf – 15 Goldstücke Kopfgeld von Pedro Sesselmann – 8 Goldstücke
73 Goldstücke
Soldverteilung:
Mergram Eisenzorn 15 Goldstücke 10 Marken Cornelium Quen Quin Manadraht – Nichts (tot) Jason Moor – 4 Goldstücke 10 Marken Blake Barriston – 4 Goldstücke 10 Marken Korgram Koksmotz – Nichts (tot) Nate – Nichts (tot)
Resteinnahmen für die Kasse des Dämmersturms: 50 Goldstücke
PS: Ich, Mergram Eisenzorn, schwöre bei den Feuern des Schwarzfels, dass Jason Moor und Blake Barriston wie wahre Zwerge gekämpft haben und die Stellung bis zum äußersten verteidigt haben, trotz aller Unbill. - Orodaro schrieb:
Einsatzbericht – Baumaßnahmen in Sturmwind für die Wohn- und Baugesellschaft Trautheim
Auftrag: Maurerarbeiten in der Gudrunsgasse 29 durchführen, um Verzögerungen durch streikende Bauarbeiter aufzuholen
Ausgang: Erfolg
Einsatzteilnehmer: Otto Rittelinks (Tagelöhner), Fenrik Schneestein (Tagelöhner), Silden Ashenhurst (Tagelöhner)
Verlauf: Wir erreichten die Gudrunsgasse 29 und machten uns sowohl miteinander als auch mit der Baustelle vertraut. Dabei stellten wir fest, dass Fenrik Schneestein als gelernter Steinmetz über fortgeschrittene Erfahrungswerte in den geforderten Tätigkeitsgebieten verfügte. Durch Schanzarbeiten an der Arathifront verfügte ich ebenfalls über Erfahrungen, die uns noch nützlich werden sollten. Tagelöhner Ashenhurst zeichnete sich hingegen besonders durch seine Körperkraft aus. Bei der Baustelle handelte es sich um ein steinernes Reihenhaus, dessen äußere Errichtung bereits bis über das erste Stockwerk abgeschlossen schien. Das Gerüst und das erforderliche Baumaterial lagen noch vor Ort. Die streikende Maurerkompanie hatte alles an Ort und Stelle zurückgelassen.
Vor Ort war ein angetrunkener Altgeselle abgestellt, der uns in Empfang nahm, die Baustelle zeigte und über mögliche Besuche des Bauherrn informierte. Da wir feststellten, dass man kein Werkzeug für uns hinterlassen hatte, gab er uns den Hinweis, bei benachbarten Baustellen nach Leihgaben zu fragen. Anschließend übergab er uns die Baustelle und zog davon. Wir schwärmten sogleich aus, um uns mit Maurerwerkzeug, Eimern, Kellen und Hämmern einzudecken. Tagelöhner Schneestein knüpfte Kontakte mit seinesgleichen im Zwergendistrikt, ich besuchte einige Verwandte in der Stadt und Tagelöhner Ashenhurst tauschte sein Waffenzeug auf einer anderen Baustelle im Handelsdistrikt vorübergehend gegen Werkzeug ein.
Da wir nun gerüstet waren, rührten wir Mörtel an und begannen sogleich mit der Arbeit. Dies forderte uns bis in den Feierabend und darüber hinaus den ganzen Folgetag. Wir verständigten uns bald darauf, dass ich für den Mörtel und das Anreichen von Steinen zuständig war, während Tagelöhner Ashenhurst auf dem Gerüst Tagelöhner Schneestein zuarbeitete. Schneestein wiederum übernahm gekonnt die Maßarbeit. Am dritten Tag schlawinerte ein Zimmermann vor der Baustelle herum und versuchte uns für den Streik zu gewinnen. Wir sagten ihm sinngemäß, er solle sich zum Teufel scheren, woraufhin er Drohgebärden von sich gab. Wir beschlossen, uns vorübergehend auf der Baustelle einzurichten, um sie angemessen zu bewachen. Als Regenschutz zimmerten wir uns aus leergemauerten Paletten einen Unterstand, den wir oben auf dem Gerüst platzierten.
Tatsächlich schlichen sich des Nachts einige maskierte Proleten auf den Bau, um unsere Ziegelsteine im Kanal zu versenken. Wir konnten sie daran hindern, woraufhin sie mit Brechstangen, Messern und Vorschlaghämmern versuchten, das Gerüst zu erstürmen. Zwar waren wir nicht recht zur Schlacht gerüstet, konnten ihnen jedoch mit fliegenden Steinen, Werkzeug und, da sie die Leiter erklommen, mit der baren Faust allzu viel Respekt einprügeln. Tagelöhner Ashenhurst zeigte sich zuletzt in Worgenform und überhaupt taten wir unsere Sache so gut, dass es den maskierten Angreifern eine Heidenangst einjagte. Sie flohen, einer von ihnen wohl sehr schwer verletzt, der Rest gut zugerichtet, in die Gassen und ließen sich auch in der Folge nicht mehr blicken.
Wir beschlossen auf Ashenhursts Hinweis hin, die Wache über den Vorfall zu informieren. Sie stellte daraufhin, wenigstens für den Rest der Woche, zwei Gardisten in unserer Nähe ab. Nach sieben Tagen hatten wir viel der Verzögerungen, die durch den Streik entstanden waren, wieder aufgeholt. Gerhard Eitelbach erschien mit Architekten und Geldgebern auf der Baustelle und inspizierte unsere Arbeit, die er bis auf kleinere Mängel für gut befand. Als er vom Angriff der Proleten erfuhr, zeigte er sich erbost und lobte unsere Bemühungen umso mehr, für die er versprach, in seinen Kreisen zu werben. Eitelbach bestätigte den Erfolg unseres Einsatzes und kündigte unsere Ablösung durch eine kezanisch geführte Kolonne von Hobgoblins ein.
Abschlussbemerkung: Der Einsatz wurde zur vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers abgeschlossen. Durch diesen Erfolg bewährte sich der Dämmersturm als durchsetzungsstarkes Mittel im Arbeitskampf. Möglicherweise erschließt er sich dadurch weitere Auftraggeber im Baugewerbe von Sturmwind. Der dürftigen Bezahlung zum Trotz arbeiteten alle beteiligten Tagelöhner mit großem Eifer. Ich möchte an dieser Stelle Schneesteins handwerkliches Geschick hervorheben, das uns möglicherweise auch andernorts zum Vorteil gereichen könnte. Tagelöhner Ashenhurst verfügt indes über Qualitäten, um aggressiv gegen den Feind zu wirken.
Besoldung:
Otto Rittelinks: 65 Silbermünzen, 3 Marken
Silden Ashenhurst: 65 Silbermünzen, 3 Marken
Fenrik Schneestein: 65 Silbermünzen, 4 Marken
Anteil des Dämmersturms: 5 Silbermünzen
Dem Sturm entgegen!
Otto Rittelinks |
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