Orodaro
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| Thema: Waidmannsheil (abgeschlossen) Fr Dez 30, 2022 4:28 pm | |
| An meine Kameraden!
Nachdem (der damalige) Rekrutierungsoffizier Harad ad-Kadif mich in meiner westfallschen Heimat (unter Zutun einer sturmwindschen Hure und mehrerer Flaschen Schnaps) aufgelesen und in den Dämmersturm geführt hatte, widmete ich ihm viele Jahre meines Lebens in den alteracschen Ländereien von Gorheim, Alterszapfen und so weiter. Mein Jugendfreund Klaus (der mein abenteuerliches Schicksal teilte) und ich waren vorrangig mit Aufgaben abseits der erschlossenen Wege betraut. Wir erkundeten die Landschaft, auch an der Seite der Expedition Jon Fischer von Karpfenfangs, und erhitzten unsere frierenden Körper mit der Jagd nach alteracschen Wildtieren. Das war eine Zeit, die ich heute sehr zu schätzen weiß. Nun bin ich schon seit einer Weile in den Hallen des Dämmersturms zugegen, ohne mich an der einzigartigen Tierwelt Dun Moroghs versucht zu haben. Ich ging eigentlich davon aus, in der Hauptstadt sitzend, dass sich eine Jagdgesellschaft ohnehin verböte – weiß der Geier, wie sie es mit der Wilderei halten, dachte ich. Doch nach einigen selbstversichernden Nachforschungen (die sich für manchen Schlaumeier von selbst erklären mögen) ist mir klar geworden, dass der Rat der Drei Hämmer über das offenherzigste Jagdrecht der Östlichen Königreiche verfügt. Dementsprechend möchte ich das Vorhaben in Angriff nehmen, mit ein paar willigen Jägern auf die Pirsch zu gehen, um Fell und Fleisch im Umland von Eisenschmiede und Kharanos an den Zwerg zu bringen, darüber ein paar Münzen zu verdienen und dem Dämmersturm seinen rechtmäßigen Anteil einzufahren.
Wer von euch Räubern wäre dabei?
Dem Sturm entgegen
Moritz Treubleib Werber des Dämmersturms Missonsziel: durch Jagderfolge und den Verkauf der Beute ein feines Sümmchen erarbeiten Vermuteter Schwierigkeitsgrad: moderat Einsatz verfügbar ab folgendem Rang: Tagelöhner Anzahl: 3-4 Anhänger des Dämmersturms Belohnung: je nach Beute, statutengemäß Marken: 25 Marken Auftraggeber: Moritz Treubleib Vermuteter Zeitaufwand: eher kurz Geplanter Termin: nicht vor Sündenfressers Sünden TeilnehmerMoritz Treubleib Han-Zhao von der grünen Treppe Daffodil, K.Ü.K.E.N. und Teexquisit (ein Heißgetränk kann in Dun Morogh nie schaden) Rasvan Steltzhammer, hab schon auf Viehzeug geschossen und ein Hund schad' da auch nicht! Reserve
Zuletzt von Orodaro am Di Aug 22, 2023 12:02 pm bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet |
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Orodaro
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| Thema: Re: Waidmannsheil (abgeschlossen) Mo Apr 17, 2023 5:14 pm | |
| Jagdbericht aus Dun Morogh
Teilnehmer: Moritz Treubleib (Eidträger), Han-Zhao von der Grünen Treppe (Mitläufer), Rasvan Steltzhammer (Mitläufer) und Runja
Ziel: Jagderzeugnisse erbeuten und auf dem Pelzmarkt von Kharanos verkaufen
Nachdem ich vom freizügigen Jagdrecht in Dun Morogh erfuhr, dachte ich mir: Warum nicht Wildnis und Markt erproben? Schließlich bin ich ein Freund der Natur, der Jagd und außerdem recht knapp bei Kasse. Ich stellte also eine Gruppe zusammen, bestehend aus Mitläufer Han-Zhao, Tagelöhner Rasvan Steltzhammer, seiner Hündin Runja und meiner Wenigkeit, Eidträger Moritz Treubleib. Mein erklärtes Ziel: Die Wildnis um Kharanos erkunden und ein feines Sümmchen durch den Verkauf von Pelzen erlangen.
Wir versammelten uns vor den Toren von Eisenschmiede, machten einander bekannt und verteilten die statutengemäße Ausrüstung. Darüber hinaus fiel mir auf, dass sich Han und Rasvan vorbildlich für eine mehrtägige Reise durch die verschneite Wildnis vorbereitet hatten. Es mangelte ihnen weder an Vorräten noch an warmer Kleidung. Runjas Anwesenheit begrüßte ich sehr – ein Jagdhund, was will man mehr! Bloß Han schuf Anlass für Verwunderung, da er ohne Waffe erschien. Ich will meine Bedenken hier nicht groß ausbreiten, denn es stellte sich schnell heraus, dass er als ein Pandaren seiner Zunft keiner Waffen bedarf.
Wir zogen ein paar Meilen die Straße herab und dann also: Hinein in die Wildnis! Früh galt es die Frage zu klären, ob wir den Wäldern oder Klüften und Bergen zustreben. Wir entschieden uns für die Wälder, denn sie erschienen uns sicherer. Außerdem erwiesen sich Rasvan und Han als Nahkampfnaturen, was mir im Wald gangbarer als auf einer Bergflanke erschien. So ging es also dahin, für einige Stunden. Obgleich der Wind in den oberen Höhenlagen unentwegt dröhnte und die Kälte den bitteren Wintern Alteracs in nichts nachstand, hatten wir am Boden tagein-tagaus mit Nebel zu kämpfen. Das Wetter änderte sich während unseres gesamten Ausfluges nicht.
Kraft Runjas Spürnase und der Sinnesschärfe unseres Pandaren nahmen wir bald die Fährte einiger Hasen auf, die wir bis zu ihrem Bau verfolgten. Der Bau lag unter einer blitzgeschlagenen Tanne, die Rasvan für ein übles Omen hielt. Überhaupt ist Steltzhammer ein ziemlich schummriger Mittelmarker, der hinter jedem Strauch Hexenwerk wähnt. Doch er hat das Herz am rechten Fleck und in dieser Angelegenheit recht behalten. Beim Versuch, den Hasenbau zu umstellen und unsere erste Beute zu erlegen, huschte uns das Getier kreuz und quer davon. Zwar hätte ich es auch mit Schrot schießen können, doch wäre uns daran kein verwertbares Fell geblieben.
Nach einer kurzen Pause zogen wir weiter durch den Nebel, der Eingebung Han-Zhaos folgend, dass Hasen auf die Jagdgründe von Raubtieren hindeuten könnten. Noch ehe die Dunkelheit einsetzte, bemerkten wir kaum ersichtliche Spuren in einer überwaldeten Klamm, der wir daraufhin zu folgen beschlossen. Als wir das Ende der Kluft erreichten, war die Nacht bereits hereingebrochen. Nebel und Dunkelheit wogen so schwer, dass ich kaum mehr als den Hahn meines Gewehres zu erkennen vermochte. Dies hätten unsere letzten Stunden sein können, wie mir klargeworden ist, jetzt wo ich dies niederschreibe. Doch es wandte sich zum Guten.
Runja schlug an und warnte uns vor einer drohenden Gefahr. Es blieb genug Zeit, sich zu rüsten und unsere Aufmerksamkeit in alle Richtungen anzustrengen. Kaum da wir einen Augenblick der Stille harrten, nur übertönt vom Gebirgswind, fiel mich eine prächtige Raubkatze an. Ihr Fell war schwarz gepunktet, sonst weiß, und erschien mir im ersten Moment wie die sich im Nebel drehende Asche eines verirrten Lagerfeuers. Ich konnte rechtzeitig zur Seite hechten, um der vollkommen lautlosen Attacke zu entgehen. Das war ein günstiger Reflex, muss ich sagen, denn hätte mein Finger am Abzug zuerst gesprochen, hätte das einsetzende Schrotgewitter eine ziemliche Sauerei verursacht. So aber sprang das Tier ins Nichts, Runja fiel es an, bevor Han-Zhao es mit Bärenkräften in die Luft schleuderte und ihm mit bloßer Faust (wenngleich es doch eine sehr große Faust ist!) den Schädel einschlug. Dies trug sich so glücklich zu, dass darüber kein Schaden am Fell des Tieres entstand. Außerdem war es ein beeindruckender Anblick.
Rückblickend betrachtet hat das Licht uns wohl dafür gelohnt, den Hasen nicht weiter nachgesetzt zu sein. Ich werde Rasvans Gespür in diesen Dingen nicht mehr so leichtfertig verwerfen. Warum ich dies schreibe? Wie ich erfuhr, sind derartige Raubkatzen, mit gepunktetem Fell, auch in Dun Morogh eine große Seltenheit und ihr Pelz äußerst begehrt. Schon im Vorfeld hatte ich mir ausgemalt, welche donnernden Preise blaurocksches Volk im Süden für derartiges Geschmeide zahlt. Wären wir den Hasen nachgejagt, hätte sich dieser Jagderfolg nicht eingestellt.
Unweit der Stelle des Kampfes entdeckten wir einen geräumigen Felsvorsprung, in dem wir unser Lager aufschlugen. Rasvan schuf Feuerholz heran und machte es uns warm. Als er von seiner Suche zurückkam berichtete er außerdem von schwarzem Felsgestein, das ihm eine Heidenangst einjagte. Wir beschlossen, es uns am Folgetag anzusehen. Während wir ruhten, aßen und tranken nahm ich der Katze ihr makelloses Fell (worauf ich mich verstehe), säuberte es und teilte das Fleisch.
Als wir am nächsten Morgen aufbrachen, prüften wir Rasvans eigenartige Sichtung. Aus einem zerklüfteten Findling ragend, stießen wir auf pechschwarzes Gestein, das der Oberfläche nach weicher beschaffen schien als der übrige Fels. Dennoch war es so fest, dass wir es in Ermangelung von Bergbauwerkzeugen nicht aus dem Fels zu schlagen vermochten. Han-Zhao war sehr erpicht darauf, es mit bloßer Faust zu versuchen, doch nachdem auch sein zweiter Versuch scheiterte, hielt ich ihn vom dritten ab. Rasvan bedeutete uns schon wieder, die Sache ginge nicht mit rechten Dingen zu und ich wollte es nicht darauf ankommen lassen. Was ich allerdings tat: Eine feine Karte zeichnen, mit Bebilderung, um sie einem Schatzsucher in Kharanos feilzubieten. Die Zwerge werden schon etwas damit anzufangen wissen. Auch dies war rückblickend betrachtet glücklich, denn so liederlich die Zwerge es mit ihrem Jagdrecht halten, so arg sind sie mit ihren Felsen.
Mittlerweile waren wir zwei Tagesmärsche von der Straße nach Kharanos entfernt und traten durch völlig verwölktes Schneegestöber. Irgendwann tat sich der Wald einer Tundra auf, inmitten derer wir Buschwerk ausmachten, von dem zwei Fährten ausgingen. Rasvan identifizierte die gefrorenen Hinterlassenschaften eines Bären, die ich zuvor aus dem Schnee ausgegraben hatte. Han-Zhao machte hingegen auf eine regelrechte Spurenansammlung aufmerksam, die sich in entgegengesetzter Richtung in den Nebel verlor.
Ein Bär also – das war der Vater des Gedanken. Sein Pelz und Fleisch sollten unsere Jagd erfolgreich abschließen. Da er hierhin gekotet hatte, ging ich davon aus, er werde wiederkommen, um sein Revier zu halten. Ich schmiedete den Plan, Essensreste im Schnee zu hinterlassen, während wir Han-Zhao (es war vorrangig seine Idee!) im Schnee begruben, um ihm einen faustbewehrten Hinterhalt zu ermöglichen. Tatsächlich war er fast unsichtbar, mit seinem weißen Fell, in Schneepracht und Nebel begraben. Ulkig allemal! Der Gedanke, einen Pandaren gegen einen Bären streiten zu sehen, wirkte zudem so unterhaltsam, dass ich nicht anders konnte, als ihm seinen Wunsch nach Keilerei zu gewähren. Rasvan, Runja und ich gruben uns mit gehörigem Sicherheitsabstand in die kalte Tundra ein und zimmerten unter meiner Aufsicht verborgene Pfahlzäune, um Ausschläge des Bären abzufangen.
Wir harrten von nun an viele Stunden aus, in der Hoffnung, der Bär kehre an den Ort seiner Notdurft zurück. Wieder einmal war die Nacht hereingebrochen. Doch anstelle eines Bären brach eine fürchterliche Rotte von Monstern aus dem Nebel. Selten sah ich solch widerliche Kreaturen, an denen, ich bin mir sicher, das Wort Missgeburt seinen Ursprung fand. Ihre Haut schien unsicher, ob sie Fleisch oder Stein sein wollte und aus ihren Falten kletterten muffige Schimmelpilze, die seltsam eingingen, wenn man sie berührte. Glücklicherweise bemerkten uns die Scheusale nicht zuerst. Sie fielen über die ausgelegten Essensreste her. Han-Zhao, der unmittelbar neben ihnen ausharrte, ließ sich dies jedoch nicht gefallen. Er griff die Monster an, zerschlug ihre unförmigen Gesichter und johlte zum Angriff, den wir sogleich lieferten. Das Überraschungsmoment war auf unserer Seite. Ich schoss mit meiner Schrotflinte, während Rasvan und Runja mutig in den Nahkampf schritten. Wir machten die Unholde nieder, bis auf den Letzten, obgleich sie uns erbittert Widerstand leisteten. Damals wie heute bin ich der Ansicht, es müssen Troggs gewesen sein. Ich hatte in Eisenschmiede Geschichten von diesen lichtvergessenen Wesen gehört, doch niemand hatte mich auf das entsetzliche Ausmaß ihrer Hässlichkeit vorbereitet. Auch jetzt noch bereitet mir die Erinnerung an ihren Anblick kalten Schweiß und großen Ekel.
Ich war sicher, dass das Gemetzel den Bären verschrecken würde und er ein jämmerliches Gezücht hätte sein müssen, Interesse an Troggfleisch zu finden. Nach einer kurzen Verschnaufpause räumten wir daher unsere Stellung und folgten der Fährte, die wir für die des Bären hielten. So ging es abermals einige Stunden, ehe wir in ausreichendem Abstand eine neue Stelle fanden, am Rande einer Baumgruppe, an der wir unsere Falle auslegen, Han-Zhao begraben und uns auf die Lauer legen konnten. Wir beabsichtigten den Bären genau so zu stellen, wie wir es vor der Begegnung mit den Troggs geplant hatten.
Dabei kamen wir über viele Dinge ins Gespräch und mir fiel auf, wie wenig die Anwärterschaft aus Tagelöhnern und Mitläufern über die Geschichte des Dämmersturms weiß. Man verwechselt gar den Büßerfeldzug der Vergangenheit mit dem gegenwärtigen Kreuzzug des Kommandanten. Ich bin beim besten Willen kein Gelehrter und kenne auch als Eidträger nur die wuchtigsten Geschichten von einst. Doch sollte das Skriptorium hier vielleicht ansetzen (als Werber ging ich meiner Aufklärungspflicht nicht minder nach!), um nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, welchem Banner wir verpflichtet sind.
Jedenfalls warteten wir abermals auf das Erscheinen des Bären. So sehr uns Wanderschaft und Arbeit im nächtlichen Eis bei Laune hielt, so bitter brannte uns die Kälte nun durch unsere ausharrenden Leiber. Wir kamen nicht umhin, uns mit den leibeserregenden Kräften unserer Heiltränke warmzuhalten. Doch aller Ausrüstung und meiner Erfahrung mit Alterac zum Trotz verlangte Dun Morogh uns in dieser Nacht so manches ab. Als es kaum noch auszuhalten war, mumelte ich das Gebet der Wellenheimer Lanze, denn es heißt darin, wir wären der brennende Sturm in der Dämmerung. Es ist mir weiterhin schleierhaft, wie Han-Zhao seine Lage, begraben unter Schnee und völlig regungslos, auszuhalten vermochte. Diese Pandaren sind ein bemerkenswertes Volk.
Schließlich, schon fast im Morgengrauen, wurde unsere Beharrlichkeit belohnt. Ein Bär (und was für einer!) erschien im Nebeldunst, erschnüffelte das ihm angerichtete Festmahl und setzte sich nieder, um davon zu kosten. Han-Zhao, von dem ich mir bis hierhin nicht sicher war, ob er nicht vielleicht bereits totgefroren ist, schoss aus seiner Deckung hervor und schmiss das gewaltige Tier auf die Seite. Es war, als schlügen zwei Baumstämme aneinander. Mit solcher Wucht trafen sich ihre befellten Körper. Der Bär hämmerte erbost mit seiner Pranke nach Han-Zhao, woraufhin ich von hinten mit einem geschnitzten Holzspeer auf den Rücken des Raubtiers einstach. Sogleich strafte es mich für diese Kühnheit, schmetterte gegen meinen Arm und warf mich in den Schnee, wo ich mir viel aus meinen Schmerzen machte. Bevor der Bär jedoch seine ganze Kraft zu entfalten vermochte, eilten Rasvan und Runja heran. Es folgte ein bedrohliches Scharmützel an dessen Ende Rasvans Hellebarde, da der Bär mit seiner Hündin abgelenkt schien, das Herz des Bären zerstach. Ein echter Dieter Zwitschge! Der Bär fiel in den Schnee und war sofort tot, während wir uns unserer lebenden Glieder freuten.
Wir bemühten unser Lager im nächsten Waldstück, diesmal mit Feuer. Ich tat meinen Beitrag, indem ich den Pelz des Bären nahm und sein Genießbares vom Ungenießbaren schied. Leider zitterten mir noch die Hände ob der Kälte. Dazu schien die Bärenpranke meinem Unterarm viel Leid zugefügt zu haben - es war scheiß schmerzlich, jawohl. Dennoch gelang es mir, einen zufriedenstellenden Balg zu schneiden. Fleisch und Innereien kühlten wir im Schnee und wenigstens bis Mittag erholten wir uns von der eisigen Nacht.
So nahm alles seinen lichtgewollten Ausgang. Wir nahmen unsere Beute und trugen sie gemächlich durch die Wildnis, ohne uns zu überanstrengen. Nach zweieinhalb Tagen Wanderschaft erreichten wir Kharanos, wo wir unsere Erzeugnisse feilboten. Man versteht sich dort sehr umfassend auf den Pelzhandel und die Preise sind natürlich nicht so beschwinglich wie im Süden, doch immerhin meiden wir durch diesen nahliegenden Verkauf die Reisekosten und den Blaurockzehnt. Sollen die Zwerge ruhig ihren Teil daran verdienen, immerhin bewohnen wir ihre Stadt. Im Übrigen haben sie eine sonderbare Art, Handel zu treiben. Mir schien es fast, als wüssten sie um jedes Beutestück eine Geschichte zu erzählen, die den Wert der Ware mitbestellt. Ein miesepetriger Graubart vermochte unseren Kampf gegen den Bären sehr genau nachzuerzählen, fast als wäre er dabei gewesen. Allerdings hob er die unrühmlichen Teile besonders hervor und zahlte uns daher einen geringen Preis. Beim durchaus makellosen Katzenpelz sollte mir das jedoch nicht geschehen. Ich erzählte dem (vermutlich jüngeren) Käufer eine großartige Geschichte von einem sprechenden weißen Tiger, der uns in Dun Moroghs höchsten Höhen vielfältig zu prüfen versuchte. Und als wir obsiegten, legte er uns seinen Pelz bar irgendeiner Verletzung aus. So – oder so ähnlich. Han-Zhaos Erzählungen aus seiner Heimat hatten mich zu diesen Ausführungen inspiriert. Han-Zhaos Zuneigung gegenüber den zwergischen Speisen und dem sagenhaften Donnerbräu hatten ihm in Kharanos bereits vor unserer Reise mehrere Bekanntschaften beschert, über die er an einen Gesandten des Instituts für Feldvermessung gelangte. Diesem konnten wir unsere Schatzkarte zu einem fairen Preis verkaufen. Mit unserem Bärenfleisch haben wir wiederum die Taverne Donnerbräu beliefern dürfen. Schlussendlich bedankte ich mich bei meinen Jagdgefährten, lobte ihre hervorragenden Leistungen und ihre angenehme Bekanntschaft. Ich verteilte unsere Einnahmen statutengemäß.
Ich möchte Rasvan, der sich die Bonuszahlung redlich verdient hat, für die Beförderung zum Mitläufer empfehlen. Er und seine Hündin haben maßgeblich zum Jagderfolg beigetragen, während Han-Zhaos fremdartige Kampfkünste sich selbst gegenüber zwei gefährlichen Raubtieren bewährten. Er schonte unsere Beute, tötete schnell und kompromisslos. Eine wirklich beeindruckende Erscheinung. Ob unserer Erfolge blicke ich nun frohen Mutes in die Zukunft und werde früher oder später einen weiteren Jagdausflug in die Wildnis von Dun Morogh vorbereiten.
Dem Sturm entgegen!
Moritz Treubleib Werber des Dämmersturms
Einnahmen
Bärenfleisch – 10 Dukaten Bärenfell – 8 Dukaten Schatzkarte – 10 Dukaten Fell eines schwarzgepunkteten Berglöwen (makellos) – 31 Dukaten
Gesamteinnahmen = 59 Dukaten
Soldverteilung
Moritz Treubleib: 50 Dukaten, 10 Marken Han-Zhao von der Grünen Treppe: 4 Dukaten, 10 Marken Rasvan Steltzhammer: 1 Dukate, 5 Marken, Empfehlung zum Mitläufer
Restbetrag für die Kasse des Dämmersturms: 4 Dukaten
Materialverbrauch
3 Heiltränke
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