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 Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]

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BeitragThema: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:09 pm

Der Kongress von Aiden

Protokolle

Nachdem die Schlacht von Aiden und der Feind im Westen geschlagen war, traten die Anführer von Dämmersturm, Markstadt, Lichtnah, Stahlkamm und Aiden zusammen, um eine neue Koalition zu gründen. Diese sollte an die Stelle der Markstädtischen Koalition rücken, die einige Zeit vorher zusammengebrochen war. Die Verhandlungen, um die Bedingungen einer solchen Koalition zu bestimmen, wurden als Kongress von Aiden bezeichnet. Sie fanden unweit des Schlachtfeldes statt, an dem es Aiden, Stahlkamm, Lichtnah, Markstadt und Dämmersturm in einer gemeinsamen Anstrengung gelungen war, einer Entsatzungsstreitmacht der Verlassenen das Durchqueren des Nordwestgefälles zu erschweren und ihr nicht weniger als 100.000 Dukaten Wegzoll abzuknöpfen. Die Gründung der Koalition von Aiden ist ein historischer Meilenstein für das Nordwestgefälle und die Begründung einer allgemeinen Friedensordnung, auf der Grundlage eines gemeinsam errungenen Sieges.
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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:10 pm

1. Sitzung, Begrüßung und konstituierende Zusammenkunft

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Ingrid von Aiden: "Ich begrüße euch alle recht herzlich hier in Aiden. Ich tat es zwar schon, als ihr hier eingetroffen seid und wir gemeinsam die Armee der Wiedergänger erwarteten, doch ich nehme an, dass der freudige Anlass unseres Sieges einer weiteren Begrüßung bedarf. Es war ein harter Kampf, den ich freilich nicht missen werde - in keiner Stunde meines Lebens. Doch jetzt, wo ich langsam zur Ruhe gefunden habe und meine Wunden behandelt wurden, rührt mich sehr, was uns da gelungen ist. Von der Stunde an, da wir Aidener und Lichtnaher uns gegen Thomas Reiter und das alte Joch des Wolfes erhoben haben, habe ich nicht wahrhaftig zu träumen gewagt, dass wir hier einmal auf diese Weise zusammenfinden werden. Über dem Nordwestgefälle geht eine neue Sonne auf. Wir sind nicht länger die Waisen eines vernichteten Königreiches, nicht länger die Erben eines gebeutelten Volkes, sondern ein neuer Bund in den Bergen, eine stolze Bürgerschar, eine hoffnungsvolle Errungenschaft inmitten von Teufelskram - und bald, das hoffe ich hier, eine edle Eidgenossenschaft, die untereinander friedlich ist und sich die Hände reicht, wann immer das gemeinsame Wohl bedroht wird. Die Mächte von außen her mögen sich fürchten, unsere Lande mit unredlicher Absicht zu betreten - unser Fleisch ist unser eigen, unser Leben ist's und alles was Nordwestgefälle ist."

<Beifall von allen Seiten.>

Weiter Ingrid von Aiden: "Da nur Kommandant Orodaro unter uns anwesend war, als die Markstädtische Koalition gegründet wurde und er daher bereits Erfahrung in derartigen Zusammenkünften hat, will ich ihm gerne das erste Wort erteilen, dass er diese Veranstaltung auf den rechten Weg bringen möge."

<Die Aufmerksamkeit richtet sich auf den Kommandanten des Dämmersturms.>

Tim Orodaro: "Ich danke für diese wohlgewählten Worte, Ingrid von Aiden. Euer Volk brachte das größte Opfer im Kampf und eure Hände tragen die meisten Furchen, wie sie uns das Schlachtfeld bereitet haben. Türme, Gräben - und die ganze Verteidigungslinie waren weise angelegt und das Zutun des Dämmersturms am Vorabend des Kampfes stand auf dem besten Fundament, das man sich nur vorstellen kann. Gottfried von Kapen, die Kriegsmaschinen von Lichtnah waren uns auf dem Schlachtfeld von unermesslichem Nutzen und ich will ernsthaft in Frage stellen, ob es auch ohne sie so glücklich geendet hätte. Ich bedauere sehr, dass ihr trotz eures unermüdlichen Fleißes Verluste erlitten habt. Hans Fenri - das Wolfsheer lässt immer noch erschaudern, wenn es heulend aus den Wäldern tritt. Und ich vermochte einen untoten Exekutoren zu sehen, der im Augenblick eurer Ankunft einmal mehr das Leben und die Angst zu fühlen vermochte, ehe er die Waffen vor euch darniederwarf. Und schließlich nun auch du, Thomas Orodaro, mein Bruder. Wie hast du Markstadt aus der Asche der Legionsinvasion erstehen lassen, den Wahnsinn im Land gebannt und ein tüchtiges Heer herangezogen. Deine Männer und deine Ordensbrüder brachen den Willen der Verlassenen und ich bin froh, dass du an unserer Seite gestanden hast, um ihnen diese schwere Niederlage beizubringen. Wie du schon an unserer Seite gestanden hast, als wir Fenris angriffen und die Murlocs vertrieben! Ich weiß, dir wäre es lieber gewesen, die Untoten ganz zu vernichten! Das wäre es uns allen - doch wir haben die Geschicke Alteracs nun so verwoben, dass es bald geschehen mag und wir darüber prächtig gedeihen können. Der Frühling naht und die Äcker Alteracs sind nun gedüngt mit lordaeronschem Staub und dem Schweiße unserer Anstrengung. Die Wahrheit ist, dass wir nicht hätten siegen können, wäre auch nur einer der hier Anwesenden fern geblieben. Und wie das gesagt ist, finden wir uns heute zusammen, um die Zukunft in allerseitigem Nutzen zu gestalten. Wir legen den Gram beiseite. Dämmersturm und Wolfsvolk haben eine schwere Vergangenheit. Es sei nicht weiter von Belang. Aiden und Lichtnah - wie hättet ihr Wolfsvolk und Dämmersturm zu hassen! Es sei nicht weiter von Belang. Markstadt - du Juwel am Lordaemere! Welches Opfer hast du zu unser aller Heil gebracht? Wir werden es nie vergessen."

<Beifall von allen Seiten.>

Weiter Tim Orodaro: "Damit wir eine neue Ordnung entstehen lassen können, müssen wir zunächst festhalten, welche Anliegen wir auf diesem Kongress besprechen und aushandeln werden. Ich beginne, indem ich sage, dass wir darüber beraten müssen, wie wir den Wegzoll der Verlassenen unter uns aufteilen. Wir müssen ferner festlegen, wie sich ein neuer Status Quo gestaltet und welche territorialen Grenzen wir allerseits zu bestätigen bereit sind. Dazu gehört auch eine Debatte über den Forst von Kaderwulst, mit dessen Schutz der Dämmersturm beauftragt ist. Wir müssen klären, wie wir uns im Kriegsfall verhalten und von welcher Art das Bündnis unserer neuen Eidgenossenschaft sein soll. Wir müssen besprechen, in welcher Form wir einander treffen um gemeinsame Entscheidungen zu fällen. Wir brauchen eine Sondersitzung für wirtschaftliche Fragen und wir müssen uns darauf einigen, wie wir uns im Verlauf des großen Krieges zwischen Horde und Allianz weiter verhalten werden; ferner auch gegenüber dem Syndikat, den Ogern im Osten und anderen Kräften, die in unserer Reichweite liegen. Außerdem muss geklärt werden, wie nun mit Tobiasstadt zu verfahren ist, das der Schlacht von Aiden ferngeblieben ist und den Dämmersturm daran behinderte, auf schnellstem Wege heranzueilen."

<Allgemeine Zustimmung.>

Thomas Orodaro: Wir freuen uns sehr, heute hier sein zu dürfen, um dieser lichtgeweihten Versammlung beizuwohnen. Das Wohl des Nordwestgefälles liegt nun in unseren Händen und ich bin voller Hoffnung, dass wir zu seinen Gunsten urteilen werden. Die vielen fleißigen Menschen des Gefälles blicken nun auf diese Stadt und diesen Saal, in dem wir uns just gerade aufhalten. So es das Licht will, werden wir einander nicht streiten und all dies friedlich und freundschaftlich zum Abschluss führen. Tim Orodaro führte nun wichtige Dinge auf, die ich allesamt gerne bereden möchte. Ich möchte dem ein Anliegen meines Ordens hinzufügen. Wie wir das Nordwestgefälle dereinst erreichten, fanden wir vielerorts desolate Zustände vor und eine Bevölkerung, die hoffnungslos und geistlich zerstreut war. Noch heute fiele es manch einer bösen Kreatur leicht, die Seelen der Unsortierten zu überfallen und für seine Zwecke zu missbrauchen; denn wie die Alteracer des Nordwestgefälles im ganzen letzten Zeitalter viel Kummer erfahren mussten, sind sie nur zu leicht bereit, sich dem Okkulten und Falschen zuzuwenden. Die Herrschaft der Falschen Braut hat das gezeigt - und war sie es nicht, unter der die Markstädtische Koalition zusammenbrach, die das Land schwächte... und um ein Haar den Dämonen ausgeliefert hätte? Ich möchte daher die Verfassung der Geistlichkeit diskutieren, um uns nicht nur militärisch, sondern auch seelisch gegen fremde Invasoren zu verteidigen."

<Teilweise Verwunderung, aber letztlich allgemeine Zustimmung.>

Gottfried von Kapen: "Vielen Dank, Ingrid. Wir haben hier bereits köstlich zu speisen und zu trinken gewusst und wie ich mich, trotz all der Verwundeten, so umsehe, hat Aiden nie schöner geblüht, als in diesen letzten Wintermonaten. Ich will mich darauf freuen, wie es erst im Frühling erstrahlt. Nun, jedenfalls: Ich bin ein Mann, der zwar nicht dem Kongress von Markstadt beiwohnte, aber doch zumindest bereits damals Anführer der Lichtnaher war; wenngleich noch als ein Statthalter des Wolfes, für den ich heute kein gutes Wort mehr übrig habe. Es ist interessant, zu sehen, mit wem ich hier heute spreche. Wenn ich mich recht entsinne, trat beim Kongress von Markstadt noch viel herrisches Fürstenblut zusammen. Nun sind wenigstens drei von uns, wenn nicht alle, die volksgewählten Führer ihrer Städte und Ländereien. Mehr als jemals sonst sprechen wir hier für das ganze Nordwestgefälle statt bloß für unsere eigenen Interessen. Und auch ich hätte nicht gedacht, dass wir nach Thomas Reiters Tod noch einmal unter so günstigen Umständen zusammenkommen. Ich nicke die Dinge ab, die bis hierhin gesagt wurden - das ist alles sehr schön."

<Dank und Zustimmung.>

Hans Fenri: Es ist gut, dass wir jetzt hier sind. Und es ist beileibe besser als damals in Markstadt. Meine Männer und die Menschen, die ich schütze, wurden damals hart angegangen. Vor allem war die Markstädtische Koalition der Versuch, das Wolfsheer im Westen zu bändigen und nach dessen Niederlage vor Markstadt mit harten Strafen zu beschmeißen. Das wird diesmal nicht so sein, weil wir auf einem gemeinsamen Sieg stehen und nicht auf einem Sieg, der des anderen Bündnispartners Niederlage war. Die Wolfsarmee hat an Größe verloren, doch ich hoffe, dass wir beweisen konnten, unsere Zähne nicht verloren zu haben. Die Tatsache, dass wir brüderlich zusammenstehen, ist nicht ganz neu. Schon die Braut führte zusammen, was zusammengehört. Ich stand ihr recht nahe und bedauere ihr Verschwinden. Doch umso wichtiger ist mir der Frieden im Gefälle und die Freundschaft Stahlkamms zu allen anderen Orten des Nordwestgefälles, sowie ihre Verteidigung gegen alles, was von außen droht. So wir einander aufrichtig und wahrhaftig freundschaftlich entgegenkommen, will ich alles dafür tun, diese neue Eidgenossenschaft mit Ruhm zu erfüllen. Doch ich will auch anfügen und es zu einem Tagespunkt machen, dass der Dämmersturm sich dazu bekennt, die alte Ordnung des Nordwestgefälles angegriffen und bewusst zerrüttet zu haben, um sich hier festzusetzen, breit zu machen und sich vieles unter den Nagel zu reißen. Der Dämmersturm soll die Schuld des Wolfsheeres revidieren und seinerseits zugeben, dass der Erste und der Zweite Frühlingskrieg auf seinen Machenschaften beruhte. Und so ich auch sonst nicht viel fordern mag - dies ist mir wichtig und notwendig, um einander auf Augenhöhe begegnen zu können.

<Unmutiges Gemurmel.>

Tim Orodaro: "Wir werden über diese Dinge sprechen, Hans Fenri. Ich danke Euch."

<Teilweise Erleichterung.>

Ingrid von Aiden: "Nun! Da haben wir also unsere Punkte und werden sie heute, morgen und in den kommenden Tagen behandeln. Genießt die Gastfreundschaft Aidens, so unser Bier auch nicht das beste ist! Ich schließe diese erste Sitzung."
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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:10 pm

2. Sitzung, Aufteilung des Wegzolls

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Ingrid von Aiden: "Wir sind nun zu dieser zweiten Sitzung beisammengekommen, um darüber zu sprechen, wie wir die von den Wiedergängern erhaltenen 106.284 Dukaten unter uns aufteilen. Wer möchte den Anfang machen?"

Gottfried von Kapen: "Ich bin der Ansicht, dass es rein und beispielhaft für uns alle wäre, wenn wir das Gold einfach durch uns Fünf teilen - so kommt kein Gram auf und jeder hat sich großen Reichtums zu erfreuen."

Tim Orodaro: "Das mag seine Richtigkeit haben, Gottfried von Kapen, wäre keine Schlacht geschlagen worden und hätten wir uns nicht mit Mitteln von unterschiedlicher Größe an ihr zu beteiligen gewusst. Aiden hat schwere Verluste erlitten und obendrein schon lange im Voraus Befestigungen errichtet. Es sollte daher auch den größten Anteil erhalten. Gefolgt vom Dämmersturm, der das größte Truppenkontingent ins Feld führte und die zweitmeisten Verluste zu beklagen hatte."

Gottfried von Kapen: "Ich verstehe ja Euren Einwand, Kommandant des Dämmersturms - aber Lichtnah hat sich auch mit großer Mühe zu beteiligen gewusst und sagtet ihr nicht eingangs, dass die Schlacht verloren gewesen wäre, wäre ihr auch nur ein Verbündeter fern geblieben? Doch ich will nicht beharrlicher sein als nötig. Ich gestehe Aiden gerne einen größeren Anteil zu. So nehmen wir doch einfach die 100.000 und machen fünfmal 20.000 daraus, wobei wir Aiden zusätzlich die 6.284 überlassen."

Ingrid von Aiden: "Diese Großzügigkeit würde Aiden gewissentlich nicht ablehnen - wenn keiner Gram darüber empfindet."

Hans Fenri: "Ich habe dem nichts hinzuzufügen."

Thomas Orodaro: "So wäre es gerecht."

Tim Orodaro: "Gut, dann belassen wir es dabei und fügen an, dass diese Entscheidung beispielhaft für jene Kriegsbeute sein soll, die wir im Falle einer ausländischen Invasion unter uns aufteilen werden. Das wird zukünftige Streitigkeiten bereits im Keim ersticken."

<Allgemeine Zustimmung.>

Ingrid von Aiden: "Dann ist es beschlossen!"

[Es wird festgehalten, dass alle beteiligten Fraktionen 20.000 Goldstücke des Wegzolls erhalten. Aiden erhält zusätzlich die übrigen 6.284 Goldstücke. Bei zukünftigen Beuteverteilungen im Falle einer ausländischen Invasion sollen diese ebenfalls, unabhängig von der Größe des Kontingents oder den Opferzahlen möglichst gleichmäßig ausfallen.]
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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:11 pm

3. Sitzung, Territoriale Festlegungen

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Ingrid von Aiden: "Wir kommen nun in der dritten Sitzung zusammen und wollen bereden, wie wir unsere gegenseitigen Grenzen anerkennen, dass sie unverrückbar den Bestand dieses Bündnisses gewährleisten."

Tim Orodaro: "So ich den gegenwärtigen Status Quo recht zu lesen weiß, kommen dem Dämmersturm die Ländereien von Kupferdorf, von Gorheim, Burg Wellenheim, Karpfenfang und Dörflingen zu. Außerdem die alterszapfener Hälfte des Tobiasstädtischen Forstes. Markstadt darf indes mit Fug und Recht Anspruch auf Talstadt, Legdenstein, Erwins Ruh, Pökelheim, Neuingen, Lordamm und natürlich Markstadt selbst erheben. Aiden kommt Aiden zu und Lichtnah ist Lichtnah. Das Wolfsheer beherrscht derweil Stahlkamm, Höhlingen und Weisshaupt. Ist es so allen recht?"

<Allgemeine Zustimmung.>

Tim Orodaro: "Gut. Darüber hinaus gibt es noch den Perenoldhügel im Nordosten. An der Grenze."

Hans Fenri: "Vom Perenholdhügel ist nichts mehr übrig. Das ist eine Ruine."

Tim Orodaro: "Ja. Doch er liegt strategisch auf einer wichtigen Position. An der Ostmark des Gefälles. Ich schlage daher vor, ihn mit einer ständigen Truppe zu besetzen, die sich zu gleichen Teilen aus Kontingenten aller Bündnispartner zusammensetzt. Einst trat ein Heer des Syndikats über diese Grenze - und niemand hat es kommen sehen."

Hans Fenri: "Daran erinnere ich mich gut. Wir haben dieses Heer vernichtet. Doch ihr habt da schon recht. Ich stimme dafür."

Ingrid von Aiden: "Wenn ihr von gleichen Teilen zu sprechen pflegt - wie groß mag dieser Teil sein, da doch nicht jeder von uns mit Leichtigkeit die Truppen aufbringen kann, die der Dämmersturm sein eigen nennt."

Tim Orodaro: "Zwei Rotten. Und so ein Feind uns dort überrascht, werden sie ihn aufhalten, bis die übrigen Truppen nachziehen."

Gottfried von Kapen: "Das ist zu schaffen. Ich bin einverstanden."

Thomas Reiter: "So es das Licht will werden wir eines Tages auch Befestigungen auf dem Perenoldhügel errichten. Wir stimmen gerne zu."

Ingrid von Aiden: "So ist es beschlossen!"

Tim Orodaro: "Schön. Doch es verbleiben weitere Anliegen. Der Forst von Kaderwulst steht unter dem Schutz des Dämmersturms. Da wir eine Invasion von Süden her schon im Vorfeld ausschließen wollten, haben wir Kontakt zu einem Waldgeist aufnehmen können, der das unwirtliche Dickicht gegen alles zu erheben versteht, was es mit böswilliger Absicht zu durchqueren versucht. Das Holz dieses Waldes mag besonders dick und besonders stark sein, doch wir müssen darauf verzichten, es zu schlagen oder zu verbrennen; und überhaupt sollten wir darauf verzichten, den Wald zu betreten. Die Markstädtische Koalition schlug bereits einmal eine Schlacht gegen die Kreaturen dieses Waldes und es dürfte vielen hier geläufig sein, dass es ratsam ist, sie nicht zum Feind zu haben. Der Forst von Kaderwulst muss daher eine Sperrzone sein und ich möchte bei Talstadt und in den Ruinen von Straßenwald bleibende Stützpunkte errichten lassen, die sich um die Einhaltung dieser Sperrzone bemühen. Mir ist es dabei kein Wunsch, die Grenzen des Dämmersturms zu übertreten, weswegen ich vorschlage, dass Markstadt sich bei Talstadt um den Schutz des Waldes bemüht, der Dämmersturm auf dem Pass von Kaderwulst und das Wolfsheer bei Straßenwald."

Hans Fenri: "Wenn mir und meinen Männern dafür außerdem Straßenwald zugesprochen wird, will ich das so annehmen. Damals, im Zweiten Frühlingskrieg, kämpften wir gegen Rudel aus Raubtieren, gegen Dornenbüsche und anderes Getier, das wie ein Heer aus dem Dickicht schoss. Mit diesem Wald ist einiges verkehrt und ich habe nichts dran zu verlieren, ihn für alle abzusperren."

Thomas Orodaro: "Wir sprachen bereits im Vorfeld darüber. Es war sehr weise, die Geister des Waldes um Schutz zu bitten. Der Urwald von Kaderwulst ist dicht und ohnehin schon ein abschreckendes Geflecht. Nun können wir wahrhaftig sicher sein, dass nichts und niemand es zu durchqueren wagt. Das Markstädtische Land ist nicht arm an Holz und wir haben keine Verluste darunter zu befürchten. Es spricht auch nichts dagegen, unserem neuen Verbündeten Straßenwald zuzusprechen."

Tim Orodaro: "Gut."

Ingrid von Aiden: "Dann halten wir es fest. Auch ich hege keinen Einwand."

Gottfried von Kapen: "Einverstanden. Wir können das so niederschreiben."

Hans Fenri: "Ich möchte nicht gierig erscheinen, doch neben Straßenwald möchte ich mich noch mit Lichtnah in einer anderen Frage einigen. Einst gab es Franzdorf, das zwischen Stahlkamm und Lichtnah lag. Es ist längst verschüttet und ein Opfer der Zeit geworden. Doch die Berge sind reich an Eisen und vielleicht auch anderem Gestein, das zu heben es sich lohnen würde. Wie wäre es also, wenn wir die Ländereien mittig unter uns aufteilen, dass keiner dem anderen die Minenloren stiehlt?"

Gottfried von Kapen: "Ist recht ungewohnt, soviel Großzügigkeit vom Herrn des Wolfsheeres zu erfahren; dafür meine Anerkennung, Hans Fenri. Auch damit bin ich einverstanden."

<Hans Fenri und Gottfried von Kapen reichen sich die Hand.>

Tim Orodaro: "Wir werden Tobiasstadt eine eigene Sitzung widmen, doch ich möchte an dieser Stelle etwas vorweg greifen. Wenn nämlich der unglückliche Fall eintreten sollte, dass Tobiasstadt zum Feind der hier beschlossenen Koalition wird, dann muss geklärt sein, wer dessen Ländereien erhält, nachdem es bezwungen wurde. Ich will diesen Streit nicht später führen, wenn er hier schon hätte behoben werden können."

Ingrid von Aiden: "Wir wollen hoffen, dass es nicht soweit kommt."

Tim Orodaro: "Ja."

Thomas Orodaro: "Dieser tragische Fall sollte nicht eintreten und manch ein Bürger Markstadts, der Verwandtschaft in Tobiasstadt hat, schließt es in seine Gebete ein. Die Situation ist kompliziert, wahrlich. Doch wenn es sich nicht abwenden lässt, dass Tobiasstadt eine Zurechtweisung erfahren muss, so erklärt uns ein Blick auf die Karte, dass nur der Dämmersturm über Tobiasstadt verfügen sollte - da sonst niemand geeigneter und konzentrierter zur Rehabilitation dieses geschäftigen Ortes beitragen könnte."

Hans Fenri: "Ich habe nichts dagegen, wenn der Dämmersturm ein Vorrecht auf die Verwaltung von Tobiasstadt hat. Aber ihm schon im Vorraus alles davon zuzusprechen, wäre nicht sonderlich klug. Wenn ich nun wirklich einmal auf die Karte schaue, sprechen wir dem Dämmersturm mit Tobiasstadt nicht bloß dasselbe zu, sondern die Herrschaft über einen großen Landstrich, der von nichts und niemandem sonst im Gefälle noch ernsthaft zu bedrohen wäre. Die Ländereien des Dämmersturms wären eine Festung - das wären sie."

Tim Orodaro: "Ihr bringt Gram in dieses Haus, wenn ihr von Bedrohung sprecht."

Hans Fenri: "Missversteht mich nicht. Ich schätze einen starken Verbündeten, doch tun wir uns beileibe keinen Gefallen damit, wenn in dieser Koalition das Urteil des einen schwerer wiegt als das des anderen; eben weil er diese territoriale Stärke ausstrahlt. Markstadts Größe mag noch in Ordnung sein, weil es umschlossen und offen da liegt - doch der dämmersturmsche Gebirgsgrat mit seinen Wäldern, Gipfeln und den gorheimschen Feldern hätte keine Strafe zu fürchten, so er sich gegen die Koalition stellt. Zumindest nicht von unsereins."

Tim Orodaro: "Ihr überseht in dieser Angelegenheit Dörflingen und Karpfenfang."

Hans Fenri: "Mh! Ja, schon recht. Das schmälert den Umstand; passen soll es mir trotzdem nicht. Ich will nur folgenden Vorschlag machen. Dass wenn nämlich im Fall der Fälle Tobiasstadt das Knie beugt, die Koalition einen Rat bildet, der die Stadt verwaltet. Dabei stellen alle Bündnispartner ein Ratsmitglied und der Dämmersturm derer drei. So hat er zwar die meiste, aber nicht die ganze Macht im Ort."

Gottfried von Kapen: "So kann man es machen, ja. Ich stimme für diesen Vorschlag!"

Ingrid von Aiden: "So auch Aiden."

Thomas Orodaro: "Wohlan denn. Mir wäre es lieber, man könnte unter diesen, hoffentlich nicht eintretenden, tragischen Umständen mit einer Stimme sprechen. Doch ich verstehe die Wichtigkeit dieses Kompromisses. So es das Licht will, wird es nie dazu kommen."

Tim Orodaro: "Euer Vorschlag ist wohl durchdacht, Hans Fenri. Seht es als Zeichen meines versöhnlichen Willens, dass ich ihn nun annehme."

Ingrid von Aiden: "Dann ist es beschlossen! Mögen wir diese Grenzen ziehen und ewiglich anerkennen, hoffen und uns vereidigen, dass sie niemand verletzt und sie den Frieden im Lande kraft ihrer spendenden Sicherheiten beibehalten!"

Hans Fenri: "Moment. Eine Sache wäre da noch. Mir ist bekannt, dass die Erben des Wolfs sich auf Burg Wellenheim befinden. Timon und Selina von Wolke. Ich muss daran zweifeln, dass sie rechtmäßig als Erben gelten können, wenn sie ihr junges Leben im Schoße des Dämmersturms verbringen."

<Murmeln im Saal.>

Tim Orodaro: "Der Wolf hat seine Macht verwirkt, als er die Braut zu misshandeln versuchte. Er wurde von seinen eigenen Männern erschlagen und hat schließlich nichts zurückgelassen, das zu vererben er fähig gewesen wäre. Die Braut aber verschwand unter sehr tragischen Umständen und sprach auf dem Höhepunkt ihrer Macht für das ganze Nordwestgefälle. Timon und Selina sind daher vor allem ihre Erben - und nicht die des Wolfs. Und ihnen kommt nicht weniger als das ganze Nordwestgefälle zu."

<Aufgebrachte Empörung.>

Weiter Tim Orodaro: "Haltet ein, denn ich bin nicht fertig. So wir hier unsere Koalition beschließen, müssen wir auch an die Zukunft denken. Diese edlen Kinder stehen unter meinem Schutz, da die Zeiten umtriebig waren und wir uns sehr um sie sorgen mussten. Doch wie sie nun friedlicher werden, will ich euch fragen, ob auch ihr diese Kinder unter euren Schutz stellen mögt. So sie alt genug sind, sollen sie das Kriegshandwerk auf Stahlkamm erlernen, in Markstadt das Studium des Lichts und der hohen Schriften - und in Aiden und Lichtnah die Erfahrung harter Arbeit machen. Dann sind sie letztlich mehr Kinder des Nordwestgefälles als irgendjemand der hier Anwesenden. Und sie sind aus einem Leib geboren, der mehr als jeder andere die Einheit dieses Landes verkörpert hat. Sie sollen ihre Partner unter unseren Nachfahren finden und die Herrschaft über das Nordwestgefälle schließlich unter dem Banner einer Familie vereinen. Diese Familie ist das Erbe der wahren Braut und ein jeder von euch ist dazu eingeladen, seine Familie mit dieser Familie zu vereinen."

Hans Fenri: "Ich finde diesen Gedanken reizvoll. So sie also am Ende ihrer jugendlichen Bildung einen Partner finden, ob nun in Stahlkamm, Aiden, Lichtnah, Markstadt oder dem Dämmersturmland, werden sie dort ihr Erbe antreten, sobald der gegenwärtige Herrscher dahinscheidet?"

Tim Orodaro: "Ja. Heiratet Timon eure ungeborene Tochter, Hans Fenri, dann wird er der Herr des Wolfsheeres. Heiratet er die ungeborene Tochter der Ingrid von Aiden, dann wird er Herr von Aiden. Heiraten eure schönen, ungeborenen Söhne die Selina von Wolke, so werden sie Teil der großen Familie des Nordwestgefälles, veredeln euer Vermächtnis und machen es zur Gründerväterschaft des vereinten Nordwestgefälles."

Thomas Orodaro: "Und so es das Licht will, finden sie die Liebe nicht im selben Ort."

<Allgemeine Erheiterung.>

Hans Fenri: "Also schön, ihr habt mein Bedenken beruhigen können, Kommandant des Dämmersturms. So soll es sein."

Gottfried von Kapen: "Ich hatte nie viel mit der Braut zu tun, das gebe ich zu. Aber der Gedanke, die Einheit des Gefälles in ihren Kindern zu finden und sie gemeinsam aufzuziehen, fühlt sich sehr richtig an. Lichtnah stimmt zu."

Ingrid von Aiden: "Als mich Aiden zu seiner Ortsvorsteherin machte, hegte ich nie den Wunsch, über die Stadt hinaus Ansprüche zu stellen - und ich ging nicht mal davon aus, dieses Amt länger zu innezuhaben, als es nötig ist. Doch meine Stadt vertraut mir. Mich interessiert die Braut nicht sonderlich - so auch Aiden nicht. Ich sah sie einmal, da hielt sie ein Rede - doch den Hunger, den wir damals litten, hat sie nicht stillen können. In jenem Winter starben viele Aidener. Aber wenn ihre Kinder nun dazu beitragen, dass Aiden auch in Zukunft Frieden erfährt, so will ich ihnen gerne diese Vorrechte zusprechen und für sie sorgen, wenn sie uns besuchen."

Thomas Orodaro: "Ich bin ein Paladin und nicht mit dem Wunsch beseelt, eine Dynastie zu gründen. Doch es mag der Tag kommen, da Markstadt meiner nicht mehr bedarf oder ich von dieser Welt scheide. Ich werde meinem Nachfolger daher empfehlen, die hier besprochenen Dinge zu beherzigen - und so er eine Familie hat... sich mit der des Nordwestgefälles zu verbinden."

Tim Orodaro: "So sei es."


[Es wird festgehalten, dass dem Dämmersturm die Ländereien von Burg Wellenheim, Gorheim, Alterszapfen, Dörflingen und Karpfenfang zugesprochen werden sowie drei Sitze im Verwaltungsrat von Tobiasstadt, so dieses seine Unabhängigkeit verliert. Alle anderen Bündnispartner erhalten einen Sitz in diesem Rat. Aiden bleibt Aiden und Lichtnah bleibt Lichtnah; Lichtnah erhält zusätzlich aber die nördliche Hälfte der alten Ländereien von Franzdorf. Das Wolfsheer erhält die südliche Hälfte der alten Ländereien von Franzdorf und bekommt Stahlkamm, Weisshaupt, Höhlingen und Straßenwald zugesprochen. Markstadts Ländereien bestehen indes aus Markstadt, Lordamm, Neuingen, Pökelheim, Talstadt, Legdenstein und Erwins Ruh. Diese Grenzen sind für alle Zeit festgelegt und bilden einen neuen Status Quo, den die Koalition von Aiden zu verteidigen gedenkt. In den Ruinen des Perenoldhügels wird ein ständiger Grenzposten eingerichtet, den alle Bündnispartner mit einem Kontingent in zweifacher Rottenstärke dauerhaft besetzt, um das Nordwestgefälle gegen mögliche Invasoren von Osten zu verteidigen. Der Forst von Kaderwulst wird vollständig zu einem Sperrgebiet erklärt. In Straßenwald, Talstadt und auf dem Pass von Kaderwulst werden indes Posten errichtet, die vom Wolfsheer, den Truppen Markstadts und dem Dämmersturm besetzt werden, um die Einhaltung der Sperrzone zu gewährleisten. Es wird bestimmt, dass die Erben der Braut des Dämmersturms, Timon und Selina von Wolke im Laufe ihrer Jugend Ausbildungen in Stahlkamm, Markstadt, Aiden und Lichtnah erhalten, während sie vorab auf Burg Wellenheim großgezogen werden. Die Ehen, die Timon und Selina von Wolke dereinst eingehen werden, sollen eine Dynastie begründen, mit der sich nach Möglichkeit alle Herrscherfamilien des Nordwestgefälles vereinen, um es schließlich unter einem Banner zusammenführen zu können.]
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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:11 pm

4. Sitzung, Militärische Beschaffenheit des Bündnisses

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Ingrid von Aiden: "Ich mag hoffen, dass ihr alle eine angenehme Nacht hattet. Wir wollen uns in der heutigen Sitzung - bei Bier und Brot - mit der Frage befassen, wie genau wir unser Bündnis für den Kriegsfall gestalten wollen. Kommandant Orodaro hat das Wort."

Tim Orodaro: "Ich danke Euch, Ingrid von Aiden. Es stellt sich gemeinhin die Frage, ob das Nordwestgefälle in einem erweiterten Schutzbündnis aufgehen soll, wie es die Markstädtische Koalition war, oder ob wir uns darüber hinaus die Verfassung eines vollkommenen Militärbündnisses geben. Entscheiden wir uns für zweiteres, blicken wir auch über die Grenzen des Nordwestgefälles hinaus und erklären, so wir denn gemeinsam dazu bereit sind, in anderen Regionen zu intervenieren, Frieden zu stiften, gar unsere Macht zu vergrößern - oder den Feind aufzuhalten, ehe er zu einer echten Bedrohung werden kann. Ich spreche mich dafür aus, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, denn es würde unsere Bande stärken. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ausländische Bedrohungen nicht erst an der Grenze in Fahrt kommen - und wichtige Ereignisse wie die Schlacht von Fenris wären unter den Bedingungen eines reinen Schutzbündnisses nicht möglich. Wo die Markstädtische Koalition noch dem Umstand galt, einander nicht anzugreifen, will die Aidener Koalition sich darüber hinwegsetzen, will erstehen aus der Asche, größer und prächtiger; mit mehr Befugnissen und einem weiseren, umfassenderen Blick für das Weltgeschehen als ihr Vorgänger. Nicht zuletzt die Schlacht bei Aiden hat gezeigt, dass die Frage unserer gegenseitigen Feindschaft sich gar nicht stellen sollte und wir stattdessen in starker Einheit gegen alles ziehen, was uns bedroht."

<Überwiegender Beifall.>

Thomas Orodaro: "Meine Ordensbrüder und ich lehren die Markstädter stets, den Blick für das Ganze zu wahren. So wir einander nur schützend beispringen, können wir in diesem Krieg nicht mehr sein, als ein unliebsamer Fels in der Brandung. Sind wir aber bereit, darüber hinaus den Hammer des Lichts in die Rippen der Horde zu schlagen, sind wir darüber hinaus bereit, diesen wichtigen und alles entscheidenden Krieg zu führen - in den Werkstätten, auf den Feldern, vor der Haustür, auf den Mauern, an den Stränden und jenseits derer an fremden Gestaden - dann erst kann das Nordwestgefälle wahrhaftig an Ansehen gewinnen, dass es anderswo nicht übergangen wird und seine eigene Sicherheit auf alle Zeit in Stein meißelt. Denn es kümmert sie nicht - die finsteren Mächte von einst und Gegenwart - was im Gefälle vor sich geht, solange es sich nicht beherzt gegen sie erhebt. Meine Freunde. Der Feind wir eines Tages zurückkehren - ganz gleich, wie oft wir ihn an dieser Grenze verscheuchen, denn es ist seine Art in der Niederlage seines Angriffs nur einen schlechten Anlauf zu sehen, der alsbald nach Korrektur verlangt. So wir ihn aber voraussehend schlagen und das Banner des Nordwestgefälles über seinen Festungen hissen, wird er den Frieden schätzen lernen. Überhaupt und das sage ich wissend, ist es ein ungleicher Kampf, so unsere Feinde nur immerzu den Angriff und wir nur immerzu die Verteidigung suchen dürfen. So das Licht es will, wird das Nordwestgefälle von der Kerze im Dunkel zum erstrahlenden Freudenfeuer, das rechtschaffend lohend die Raubtiere fernhält. Hätt' mein Heim doch jäh erkannt, dass es hinsegeln und die Gefahr bannen muss, eh' aus dem Blizzard schleichend bös die Pestilenz erstand. Wer wartet, der lebt nicht. Und deshalb steht Markstadt diesem edlen Kriegsbündnis bei."

Hans Fenri: "Ich verabscheue die Untoten und habe es stets gehasst, wenn der Friedrich Wolkensohn mit ihnen anbandelte. Einmal kehrten Orcs zur Feste ein - im Gepäck ein schwarzer Magier. Und es wäre mir sehr lieb gewesen, die Stunde zu nutzen um sie abzuschlachten, anstatt sie zu vertrösten. Der Wolf mochte zu seiner Zeit die Macht über das Gefälle im Sinn gehabt haben - hat gehofft, die Horde helfe ihm dabei; während er sie zugleich aus dem Land herauszuhalten verstand. Doch es war ein unwürdiges Unterfangen, das seinen Zweck verfehlte. Jetzt haben wir es selbst geschafft, die Untoten zu vertreiben und es wäre eine Torheit, es bloß darauf zu beruhen lassen. Wenn aus Alterac in dieser Weltgeschichte noch etwas werden soll, dann muss es zuschlagen, so der Feind die Deckung fallen lässt. Beileibe. Das Wolfsheer ist für diesen Stoß gerüstet - und es steht euch gerne allen bei."

Ingrid von Aiden: "Ich muss mich doch sehr dagegen aussprechen. Aiden wollte nie den Krieg, wollte stets den Frieden und zuletzt die Freiheit, dass ihn niemand drangsalieren kann. Wieso jetzt die Teufel dieser Erde aufpeitschen, dass sie Rache an uns nehmen? Was kann endloser Krieg schon bringen, als bloß immer mehr Schlachtgewühl, mehr Tod und mehr Sklaventum unter den Völkern. Haben wir nicht gestern von der Zukunft gesprochen? Wie kann ich Kriege befürworten, wenn ich was für die Kinder der Braut empfinden soll, die sie dann auszubaden hätten?"

Hans Fenri: "Ich verstehe Euren Einwand - und es hätte alles seine Richtigkeit, wenn wir darüber entscheiden könnten, ob der Krieg wütet oder ob er es nicht tut. Er kommt so oder so. Ganz egal, ob wir ihn aufpeitschen. Die Untoten kamen nicht, weil wir sie gerufen haben. Und es wäre alles so weitergegangen, hätten wir sie ziehen lassen, anstatt den Kampf zu suchen."

Gottfried von Kapen: "Doch war das eine beherzte Maßnahme auf unserem eigenen Grund und Boden. Mir ist nicht wohl dabei, außerhalb unserer Grenzen irgendwelche Schlachten zu schlagen, obgleich wir alle Mittel brauchen, unsere Grenzen zu schützen. Ich teile Ingrids Bedenken in dieser Frage. Wir sollten uns befestigen, sollten die Berge zu einem Bollwerk machen und unsere Städte zu Bastionen - aber mit unseren Truppen durch die Weltgeschichte zu stolpern, daran hege ich kein Interesse."

Tim Orodaro: "Wenn es notwendig ist, dann wird es geschehen, Gottfried von Kapen und Ingrid von Aiden. Möglicherweise wird es ohne euch geschehen, doch der Dämmersturm wird zuschlagen, wo immer es nötig ist, um das Nordwestgefälle in seiner Gesamtheit zu verteidigen. Im Fall der Fälle sei es euch daher freigestellt, keine Truppen zu schicken und stattdessen Proviant und Kriegsmaterial zu liefern. Doch ihr könnt euch in dieser Angelegenheit nicht gänzlich aus der Affäre ziehen. Es wäre bitter, müssten wir vor Aiden gemeinsam eine Schlacht schlagen, die nur deshalb zu schlagen ist, weil ihr vorher nicht zu helfen bereit wart. Diese Welt ist eine Welt der Kriegskunst - und so ihr den Frieden sucht, müsst ihr verstehen, wo sich Kriege auftun und wie ihr sie verhindert, bevor sie euch schaden können. Es daher bloß beim Gefälle zu belassen, wäre Unsinn. Und so Unsinn dieser Koalition den Weg bereitet, wird sie schneller umgehen, als uns lieb ist."

Gottfried von Kapen: "Na schön, Material sollt ihr haben, wenn es nicht abwendbar ist."

Thomas Orodaro: "Dennoch will jeder dieser Einsätze beraten und von der Mehrheit bestimmt worden sein."

Ingrid von Aiden: "Ich muss mich dem Urteil wohl anschließen. Ich sehe ja, dass da etwas dran ist - doch will mein Volk vor allem Ruhe."

Tim Orodaro: "Es ist die Paradoxie unseres Seins, dass wir nach Glückseligkeit streben, nach Ruhe und Einkehr - der Weg dahin aber mit Mühe und Leid gepflastert ist. Und das sich dieses Wechselspiel ewiglich wiederholt, solange man menschlich zu bleiben gedenkt. Haltet also fest, dass diese Koalition sich geschlossen beisteht, wenn ein Feind einen dieser Bündnispartner attackiert und das wir im Sinne des Gefälles vorausschauend in die Welt blicken, um nach reiflicher Beratung dort zuzuschlagen, wo sich eine spätere, größere Bedrohung abwenden ließe. Lichtnah und Aiden mögen in dieser Frage das Sonderrecht genießen, nach so einem Beschluss keine Truppen schicken zu müssen, müssen die der anderen aber mit Proviant und Material unterstützen. Ich füge außerdem hinzu, dass alle Bündnispartner die uneingeschränkten militärischen Zugangsrechte für das gesamte Nordwestgefälle haben müssen."

<Allgemeine Zustimmung.>


[Die Aidener Koalition wird ein Militärbündnis sein. Es wird geschlossen gegen jene vorgehen, die einen der Bündnispartner oder das Gefälle als ganzes angreifen. Und es wird sich immer auch über Einsätze im Ausland beraten, die eine Bedrohung für das Nordwestgefälle vorzeitig ausschalten könnten. Aiden und Lichtnah dürfen hierbei darauf verzichten, Truppen zu stellen und diese Einsätze stattdessen mit anderen Ressourcen versorgen. Alle Bündnispartner haben uneingeschränkte militärische Zugangsrechte im gesamten Nordwestgefälle.]
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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:12 pm

5. Sitzung, Art und Weise der Zusammenkunft

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Ingrid von Aiden: "Ich eröffne hiermit die fünfte Sitzung dieses Kongresses. Wir wollen besprechen, wie wir in Zukunft als Bündnispartner und Eidgenossen Entscheidungen treffen."

Tim Orodaro: "Es besteht an dieser Stelle kein großer Diskussionsbedarf. Der Rat von Markstadt - also unser Pendant in der Markstädtischen Koalition - trat alle zwei Monate zusammen. Bei eilenden Fragen fanden Sondersitzungen statt. Jeder Bündnispartner schickte einen Gesandten. Das funktionierte tadellos und sollte erneut so gehalten werden. An dieser Stelle sei außerdem der Vorschlag genannt, die Versammlung wechselnd in Aiden, Lichtnah, Stahlkamm, auf Burg Wellenheim und in Markstadt abzuhalten, um unsere Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen und nach und nach mehrere Orte von dieser Hoftagung profitieren zu lassen. Als Namen dieser regelmäßigen Versammlungen schlage ich Eidgenössischer Rat des Nordwestgefälles vor - kurz dann eben den Eidgenössischen Rat."

<Allgemeine Zustimmung und keine Einwände.>

[Die Sitzung endet schnell. Es wird verfügt, dass die Gesandten der Aidener Koalition alle zwei Monaten zusammenkommen. Zuerst in Aiden, dann in Lichtnah, dann auf Burg Stahlkamm, dann auf Burg Wellenheim und dann in Markstadt. Diesen Zyklus gilt es fortwährend beizubehalten. Sondersitzungen sind möglich. Alle Bündnispartner schicken einen Gesandten zu dieser Versammlung, die den Namen Eidgenössischer Rat des Nordwestgefälles trägt. In diesem Rat werden Entscheidungen getroffen, die das Nordwestgefälle und künftige Schritte des Bündnisses betreffen.]
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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:12 pm

6. Sitzung, Wirtschaftliche Fragen

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Tim Orodaro: "Wir halten diese Sitzung ab, da es bei der Gründung der Markstädtischen Koalition versäumt wurde, eine Wirtschaftsordnung für das Nordwestgefälle zu bestimmen, die allen Beteiligten zum Vorteil gereicht. Das hatte damals seine Gründe - der Kongress wurde unter schlechteren Vorzeichen abgehalten und man hatte sich um andere Dinge zu kümmern. Doch heute treffen wir uns unter sehr guten Vorzeichen, sodass wir darüber sprechen können, ob und inwiefern wir den Handel im Nordwestgefälle organisieren. Zu unser aller Vorteil möchte ich den innergefällischen Freihandel vorschlagen, der allen Vertragspartnern unserer Eidgenossenschaft zusichert, innerhalb des Nordwestgefälles keine lokalen Zölle befürchten zu müssen. So werden die Kartoffeln aus Gorheim, das Getreide des Markstädtischen Landes sowie Eisen und Handwerkswaren der Westmark überall und zu fairen Konditionen ihren Abnehmer finden."

Ingrid von Aiden: "Das will aber auch heißen, Herr Kommandant, dass ihr unbegrenzt Waren aus dem Ausland einführen könnt, um sie hier zu verkaufen."

Gottfried von Kapen: "Ja - und das wäre freilich eine Gefahr! Es wär euch ja ein Leichtes, in aller Kürze mit sturmwindschem Krempel hier auf jeder Ware die Vormachtsstellung zu erringen!"

Tim Orodaro: "Ich sehe eure Bedenken - und biete dem Nordwestgefälle daher an, sich an den Kosten der Luftbrücke zu beteiligen, um ebenfalls Einkäufe im Ausland tätigen zu können. Wenn alle Vertragspartner monatlich einhundertfünfzig Goldstücke aufbringen, erhalten sie jeweils ein Achtel der Transportkapazität aller regulären Flüge und sollen im Ausland kaufen, was sie möchten."

Gottfried von Kapen: "Soll mich Todesschwinge bei lebendigem Leib auffressen. Ich steige garantiert nicht in so einen Vogel, hah!"

<Allgemeines Amüsement.>

Ingrid von Aiden: "Mh, wenn Ihr von regulären Flügen sprecht, Herr Kommandat - was mag das heißen?"

Tim Orodaro: "Die Maschine wird einmal in der Woche von Eisenschmiede aus nach Gorheim fliegen und von Gorheim aus wieder zurück. Das heißt, dass ihr alle viermal im Monat die Gelegenheit erhaltet, Eisenschmiede zu besuchen und von dort aus nach Sturmwind zu fahren."

Thomas Orodaro: "Ich war lange nicht mehr in Sturmwind. Und es ist sehr gerecht vom Dämmersturm, dass er uns an seinen Flugmaschinen teilhaben lässt. So werden wir das Nordwestgefälle schneller voranbringen und erblühen lassen."

Gottfried von Kapen: "Mir geht das ein wenig zu schnell. Wir haben doch, was wir nun brauchen - warum also überhaupt das Zeug aus dem Süden einführen?"

Hans Fenri: "Nunja, die Welt wartet nicht auf Euch, Herr von Kapen. Ihr mögt ja befinden, das alles beim Alten bleiben soll - aber drumherum sind die Dinge im Wandel. Manchmal ist es sinnvoll, sich der Welt zu bedienen, bevor Ihr sie bedienen müsst. Seht Euch den Dämmersturm an. Er kam in dieses Land, von außen her. Und er war nicht ohne Grund so erfolgreich. Ihr sollt Euren Freihandel und auch Euer Geld bekommen, Kommandant Orodaro. Es ist klug, über den Tellerrand zu blicken. Und gleichzeitig ist es klug, wenn wir uns nicht gegenseitig durch Zölle anfeinden - schlimmstenfalls auf Nahrungsmittel."

Thomas Orodaro: "Gewiss, Nahrung darf nicht verzollt werden. Und gar nichts sollte verzollt sein, wenn wir brüderlich miteinander Handel begehen. Aber ich möchte noch dazu sagen, dass in Zeiten größter Not der Nahrungsmittelpreis nicht das gesunde Maß verlieren darf - nur weil die Leute großen Bedarf anmelden. Alle Landwirtschaft des Nordwestgefälles sollte daher einen haltbaren Zehnt zusammenführen, aus dem das ganze Volk kostenfrei zu speisen ist, wenn schlimme Zeiten drohen!"

Tim Orodaro: "Es ist dem Volk des Dämmersturms nicht schmackhaft zu machen, einen Zehnt seiner Erträge abzutreten. Sie sind bereits zu großem Reichtum gekommen und planen mit ihren Gesamterträgen. Doch der Dämmersturm ist bereit, Markstadt seinen Beitrag für den Erhalt der Luftbrücke zu erlassen, wenn es eigenständig und für das ganze Gefälle diese ehrbare Aufgabe übernimmt. Ihr habt die größten Erträge des Nordwestgefälle, so wir die von Erwins Ruh, Talstadt und Legdenstein zusammenrechnen. Euch käme ohnehin der größte Anteil zu."

Thomas Orodaro: "So das Licht es will, wird es niemals dazu kommen, dass wir das ganze Gefälle aus unseren Erträgen versorgen müssen. Doch ich will dem zustimmen, wenn ich dafür an späterer Stelle Zugeständnisse erwarten darf; nämlich dann, wenn wir über die Geistlichkeit des Nordwestgefälles sprechen."

Tim Orodaro: "Der Dämmersturm darf gespannt sein, welchen Vorschlag Markstadt diesbezüglich unterbreitet. Und wir werden an diese Stelle zurückkommen, sollten wir dort keine Einigung finden."

Ingrid von Aiden: "Vielen Dank für Eure Großzügigkeit, Herr Großmeister."

Thomas Orodaro: "Nicht ich lasse Euch an meiner Tafel speisen - sondern das Volk von Markstadt. Ich werde ihm Euren Dank ausrichten, liebe Ingrid."

Tim Orodaro: "Dann sind der Freihandel innerhalb des Gefälles, die Luftbrücke und Markstadt als Notversorger beschlossene Sache?"

Gottfried von Kapen: "Na schön, der Fenri soll mich überzeugt haben. Aber ich werde nicht selbst in so einen Eisenvogel steigen, damit das klar ist!"

<Amüsement und allgemeine Zustimmung.>

Tim Orodaro: "Gut. Ich möchte außerdem ein Subventionsprogramm bemühen, das vielversprechende Projekte des Nordwestgefälles aus einem gemeinsamen Fond, und nach Beratung im Eidgenössischen Rat, unterstützt. Unsere Fördermaßnahmen in Gorheim sind sehr erfolgreich und ein derartiges Verfahren sollten wir auf das ganze Nordwestgefälle ausweiten."

Ingrid von Aiden: "Wenn ich Euch nun recht verstanden habe, Herr Kommandant, möchtet Ihr Geld in einen Topf werfen und es dem geben, der es gerade braucht?"

Tim Orodaro: "Ja, wobei wir bei jeder Sitzung neu darüber beraten, wem das Geld zukommt. Daher sollten wir es auch als Mitgliedsbeitrag bei jeder Sitzung zusammenführen."

Gottfried von Kapen: "Von was für einer Summe sprechen wir denn?"

Tim Orodaro: "Wir sollten sie moderat bemessen. Einhundert Gold von jedem Beteiligten. Am Anfang. Doch wir halten es uns offen, diese Summe später zu erhöhen."

Ingrid von Aiden: "Das ist viel Geld."

Hans Fenri: "Es ist kein verschenktes Geld. Daran wird das ganze Nordwestgefälle wachsen. Und wenn es schwer für Aiden wird, diese Summe aufzutreiben, dann wird allem voran Aiden am Ende davon profitieren."

Gottfried von Kapen: "Ihr habt mich schon wieder überzeugt, Hans Fenri. Das klingt nach einer guten Sache und ich stimme im Namen Lichtnahs dafür ab."

Ingrid von Aiden: "Nun gut, auch Aiden ist damit einverstanden."

Thomas Orodaro: "Es ist stets ein Akt des Lichts, unser aller Einheit zu bedenken - daher hat auch Markstadt nur Gefallen an dieser Idee."

Tim Orodaro: "Das ist sehr erfreulich - und wenn es keine anderen Vorschläge mehr gibt, sind wir hier fertig und können uns morgen der nächsten Sitzung widmen."

<Allgemeine Zustimmung, keine weiteren Vorschläge.>


[Es wird festgelegt, dass alle beteiligten Fraktionen der Koalition von Aiden untereinander keinerlei Zölle auferlegen und alle Waren daher frei gehandelt werden können. Alle Koalitionspartner beteiligen sich nunmehr mit 150 Goldstücken im Monat an der Luftbrücke des Dämmersturms und erhalten dafür ein Achtel der Transportkapazitäten jedes regulären (einmal in der Woche hin und zurück) Fluges nach Eisenschmiede. Markstadt muss diesen Beitrag nicht zahlen, da es stets einen Zehnt seiner Ernten einlagern wird, um die anderen Koalitionspartner bei Hungersnöten zu versorgen. Die Koalition von Aiden wird außerdem über einen gemeinsam gespeisten Fond verfügen, der in wirtschaftsfördernde Projekte investiert wird. Der Beitrag zu diesem Fond beträgt anfangs gleichmäßig einhundert Goldstücke und wird bei jeder Ratssitzung zusammengeführt. Welche Projekte gefördert werden, wird bei jeder Ratssitzung neu beraten. Die Höhe des Beitrags kann mit der Zeit und nach Absprache der Koalitionspartner auch erhöht werden.]

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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:13 pm

7. Sitzung, Außenpolitik

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Tim Orodaro: "Das Schicksal von Aiden und Lichtnah hat uns aufgezeigt, dass bei der Gründung der Markstädtischen Koalition die Angelegenheiten des Nordwestgefälles nach außen hin nicht recht vertreten wurden; stattdessen belog man einander und es kam zu unliebsamen Verwickelungen, in denen schlimme Anschuldigungen ausgesprochen wurden. Viele davon waren wahr - manche vollkommen verkehrt. Doch heute bietet sich uns die Gelegenheit, dieses wenig ruhmreiche Kapitel zu überschreiben und unsere Außenpolitik gemeinsam zu verhandeln. Ich beginne mit einem, wie ich vermute, unstrittigen Punkt. Das Syndikat muss Feind des Nordwestgefälles sein, denn es hat keine Zukunft, irgendwelche Beziehungen zum unfähigen Adel dieser Lande zu unterhalten; der über dem ganz tollkühn der ganzen Welt den Krieg erklärt hat."

Ingrid von Aiden: "So ich will ich mich gleich dazu melden und sagen, dass auch wir nichts vom Syndikat halten, obwohl unsere schöne Stadt den Namen eines Königs von Alterac trägt. Doch sie haben mit uns gebrochen, als sie uns im Dreck sitzen ließen und wir haben kein Interesse, es noch einmal darauf ankommen zu lassen; dass sie uns nämlich wieder betrügen und das ganze Land vor die Hunde gehen lassen. Die Perenoldes und Prestors haben ausgedient."

Gottfried von Kapen: "Das ist wahr. Doch ich möchte nicht unnötig Krieg gegen meine Landsleute führen. Nein, nicht weil es meine Landsleute sind - sondern weil Krieg nur Krieg gebärt und das Syndikat nicht durch die hohe Grenzmark von uns zu trennen ist, da es ja selbst im Inneren weilt."

Thomas Orodaro: "Markstadt bindet nichts mehr an das Syndikat und es tat vieles, um die alteracschen Lande weiter zu verwüsten. Man sehe, was der Dämmersturm geleistet hat - und das geschäftige Volk von Markstadt. Und dagegen wiege man auf, wie marode Strahnbrad noch heute ist, wie schlecht es den Menschen geht und wie gierig und unheilsam die alten Herren dieser Lande sind. Alles was Markstadt mit dem Syndikat zu schaffen hatte ist nunmehr null und nichtig - und so das Licht es will, wird dieser Feind bald von selbst in sich zusammenfallen. Auch wir, lieber Gottfried, wollen keinen Krieg gegen das Syndikat führen, wenn wir es nicht müssen. Daher schlage ich vor, wir erklären uns feindlich gesonnen, brechen alles ab was vorher war, und bleiben wachsam, dass es uns nicht heimlich zu unterwandern versuchen wird."

Tim Orodaro: "Das bedeutet auch, dass jeder Anspruch alt-alteracschen Adels im Nordwestgefälle für unrechtmäßig befunden wird; wozu ich nur noch die Margarete von Bauergard zähle, nicht aber den Wolf, der dem Syndikat mutig entgegentrat."

Hans Fenri: "Es bindet mich nichts an die von Bauergard oder ihren Anspruch auf die Ländereien von Franzdorf. Und es ist wahr - der Wolf war kein Mann des alten Adels. Er erstritt sich seine Würden selbst, als er einst die wilden Kriegerbanden versammelte und zu einer wehrhaften Armee formte. Wir erinnern uns gerne daran, dass wir eine Armee des Syndikats auf dem Weg nach Markstadt vernichteten."

Tim Orodaro: "Margarete von Bauergard ist außerdem eine Verräterin an Braut und Dämmersturm. Daher nehme ich an, dass sie eines Tages versuchen wird, ihren falschen Anspruch geltend zu machen. Es ist sehr bedauerlich, da sie Tobiasstadt hätte haben können - schließlich aber lieber die Flucht ergriff. Der Dämmersturm setzt ein Kopfgeld auf sie aus. Eintausend Goldstücke, so man sie uns lebend bringt - und fünfhundert, so wir ihren Kopf erhalten. Es wäre uns sehr genehm, wenn sie jemand wiederfindet."

Thomas Orodaro: "Nun. Dann ist es also beschlossen. Das Syndikat ist Feind des Nordwestgefälles, doch wir bekämpfen es nicht grundlos. Die Machenschaften des Syndikats haben im Nordwestgefälle keinen Grund - und so sie versuchen, uns schattenhaft zu unterwandern, werden wir alles daran setzen, sie ans Licht - gelobt sei sein Name - zu bringen und gerecht zu bestrafen."

<Allgemeine Zustimmung.>

Tim Orodaro: "Sprechen wir nun über die Oger im Osten. Murg der Klotz ist zurückgekehrt, nachdem er aus dem Gefängnis von Markstadt entkam. Seit vielen Monaten versammelt er die Oger Alteracs unter seinem Banner, verwüstet das Land zwischen Nordwestgefälle und Kaltenbruch und ruft dadurch große Flüchtlingsströme herbei. Er beutet das Land aus - doch das Nordwestgefälle meidet er. Mehr noch konzentriert er die vielen kleinen Ogerbanden Nordalteracs auf einen bestimmten, territorial einzugrenzenden Bereich. Und wer nun nach Nord-Alterac kommt, der tut gut daran, sich mit uns oder Kaltenbruch zu beraten; da er nämlich sonst bloß auf brachliegendes, verwüstetes Land trifft, das ihn viel kosten wird und das er erst den Ogern abzuringen hätte. Murg der Klotz ist ein Schutzwall im Osten, so wie der Forst von Kaderwulst ein Wall nach Süden, die Westmark nach Westen hin und die Flotte Markstadts nach Norden. Überhaupt beruhte das ganze Kalkül unserer Schlacht bei Aiden darauf, dass die Untoten nun durch ein ogerbesetztes Land ziehen müssen - daher habt ihr alle bereits zugestanden, dass uns Murg der Klotz von Nutzen ist. Ich sage daher, dass wir uns ihm gegenüber neutral verhalten werden. Wenn er dagegen nicht aus der Vergangenheit gelernt hat und das Nordwestgefälle angreifen möchte, wird sich der Dämmersturm alleine um diese Bedrohung kümmern."

Gottfried von Kapen: "Soll das heißen, dass der Dämmersturm sich für das Verhalten von Ogern verbürgt?"

Tim Orodaro: "Nicht für das Verhalten von Ogern - doch für das Verhalten dieses Ogers."

Ingrid von Aiden: "Wenn der Dämmersturm uns vor den Ogern beschützen will, dann wird Aiden keine Einwände haben. Und wir wollen auch nicht gegen die Oger zu Felde ziehen."

Thomas Orodaro: "Doch wir müssen sehen, dass die Oger dem Krieg im Lande mehr zuträglich sind, als das sie ihn verhindern würden. Sie töten. Sie zerstören. Sie richten schreckliche Dinge unter den Menschen Alteracs an, weil es ihre Art ist. Die Verlassenen mögen sich nun mit ihnen herumschlagen - und auch ein Oger kann ein Krieger des Lichts werden. Doch sie sind ein hungriges Volk, das weiterziehen wird, wenn nichts mehr übrig ist. Sie hemmen die Anstrengungen der Allianz, auf Lordaeron vorzustoßen, sie verspeisen Kinder, pfählen ganze Dörfer und so es ihren grässlichen Vorlieben entspricht, soll es sogar Oger geben, die sich mit der Schändung versklavten Weibsvolks die Zeit vertreiben. Es sind finstere Geister, die wir dort gewähren lassen - und deren Unheil eines Tages auf uns zurückfallen mag! Uns sollte daran gelegen sein, Murg den Klotz zu vernichten, sobald sich eine Gelegenheit bietet. Haben wir nicht Fenris nehmen wollen, um unseren Verbündeten aus dem Süden den Weg zu ebnen? Warum muss der Oger also bleiben!

Hans Fenri: "Es ist gut und nett vom Dämmersturm, dass er sagt, er würde sich um die Bedrohung kümmern, wenn die Oger zu einer werden. Doch Thomas Orodaro hat schon recht, wenn er sagt, dass wir uns keine Freunde damit machen, diese marodierenden Rotten neben uns gewähren zu lassen. Wir sollten das ersticken, was übrig bleibt, wenn die Verlassenen mit ihnen fertig sind. Die Blauröcke werden es uns danken und ich nehme an, dass es unser aller Interesse ist, mit der Allianz zusammenzuarbeiten."

Gottfried von Kapen: "Mit Verlaub, doch ich habe kein Interesse daran, irgendwelche Oger herauszufordern, wenn ich es nicht muss. Alterac ist Alterac. Die Allianz war noch nie da, als man sie gebraucht hätte. Ich sehe ihr zwar nichts Übles nach, wie viele anderer meiner Landsleute - doch wenn sie unbedingt herkommen brauch, dann soll sie sich selbst um die Oger kümmern. Anders kann ich das den Bürgern Lichtnahs ohnehin nicht erklären. Wieso jetzt noch gegen Oger ziehen, die wahrscheinlich ohnehin bald Opfer der Untoten oder eben der Blauröcke aus dem Süden werden."

Thomas Orodaro: "Wenn Alterac doch Alterac ist - müsst ihr euren Landsleuten da nicht erst recht zur Hilfe eilen? Jenen im Osten nämlich!"

Gottfried von Kapen: Ich gebe ihnen gerne Essen, Trinken und Arbeit wenn sie zu mir kommen - aber wo kommen wir hin, wenn wir neben all den Problemen, die das Nordwestgefälle zu bewältigen hat, auch noch den Versorger und Schutzherrn für alles spielen, was da draußen kreucht und fleucht. Nein. Herr Orodaro, ich erkenne eine gute Seele, wenn sie vor mir steht. Ihr seid eine solche Seele, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Und so ihr helfen mögt, dürft ihr das gerne tun. Doch wir Alteracer sind keine Helden. Das Heft des heldenhaften Handelns wurde uns vor vielen Jahren genommen und wir können und wollen es auch nicht zurückerlangen, bis wir uns von alledem erholen konnten. Es gibt andere Gewalten dieser Welt, die nun die Dinge ins Lot bringen müssen; wir müssen auf uns selbst achten."

Thomas Orodaro: "Es ist bedauerlich, das zu hören. Liegt denn nicht in der Einigkeit die größte Erholung? Wenn alle an einem Strang ziehen und einander gemeinsam die Last abnehmen?"

Gottfried von Kapen: "Wär' die Welt doch so beschaffen, Herr Orodaro-Großmeister! Nein, sie ist es nicht. Wenn ich nun beherzt am Strang greife, dann wird die Allianz mir dabei zusehen und sich nachher noch dran erfreuen, dass ich alles tat und sie eben kein bisschen."

Ingrid von Aiden: "Ich will dazu sagen, dass es unser Widerstand gegen eine leidbringende Einheit war, die uns zu unserer eigenen Stärke hat finden lassen. Das ist mehr als alles andere der alteracsche Geist. Wir täten schlecht daran, uns gleich wieder zu den Steigbügelthaltern einer Macht zu machen, die uns wahrscheinlich nicht einmal kennt."

Hans Fenri: "Und wie steht es nun um den Dämmersturm?"

Tim Orodaro: "Der Dämmersturm wird sich nicht an einem Unternehmen gegen die Oger beteiligen, sodass es drei Stimmen sind, die zwei Stimmen schlagen."

Thomas Orodaro: "Dann muss der Oger warten. Ich beuge mich, da ich das Urteil des Gemeinwillens akzeptiere. Ich bin sicher, wir alle haben das Beste für dieses Land im Sinn, wenn wir unsere Stimme abgeben."

Hans Fenri: "Es ist schade."

Tim Orodaro: "Dem Klotz gegenüber verhält sich das Nordwestgefälle also neutral. So er von selbst kommen und uns angreifen mag, wird der Dämmersturm all seine Kräfte aufbringen, ihn zu vernichten."

<Zustimmung von Lichtnah und Aiden, Enthaltung von Stahlkamm und Markstadt.>

Tim Orodaro: "Ich möchte darauf hinweisen, dass der Dämmersturm ein Bündnis mit den Ländereien von Kaltenbruch unterhält, nördöstlich des Nordwestgefälles; und jenseits der Lande, die von Murg dem Klotz heimgesucht werden. Naht nun ein Feind von Osten her, können Kaltenbruch und Dämmersturm ihn im Ogerland in die Mangel nehmen, ohne dass er gefällischen Boden betreten kann. Ich rate dem ganzen Nordwestgefälle dazu, sich an diesem Schutzbündnis zu beteiligen. Kaltenbruch ist, nicht anders als das Nordwestgefälle, eine wohlhabende Region und eine Oase des Friedens in Nord-Alterac. Überdem mit Zugang zum Lordaemersee - und eifrig im Kampf gegen die Untoten, die sie über ihre gebirgige Nordmark hinaus bis hinein ins lordaeronsche Land vertreiben konnten."

Thomas Orodaro: "Kaltenbruch scheint ein ehrenwerter Verbündeter zu sein, wenn er mit so viel Eifer gegen die Untoten vorgeht und ich will ihm gerne die Freundschaft Markstadts zukommen lassen."

Ingrid von Aiden: "Es soll unser Schaden nicht sein."

Gottfried von Kapen: "Ich hörte bereits von Kaltenbruch. Sie haben dort einen guten Wein - glaube ich. Eine Grafschaft im Oberland, direkt an der Mark. Ihre Herrin soll sehr ansehnlich sein."

Hans Fenri: "Die Ritter der Rosenfurth standen meinen wenigen Männern am Pass von Stahlkamm bei, als die Untoten versucht haben, sich hindurchzuschleichen. Die Rosenfurth ist Teil Kaltenbruchs - und wenn ich glauben darf, was meine Männer sagen, haben diese Ritter sehr gut zu kämpfen verstanden. Es wäre uns allen ein Gewinn, Kaltenbruch mit Wohlwollen zu begegnen und es zu unserem Verbündeten zu machen."

<Allgemeine Zustimmung.>

Tim Orodaro: "Dann ist auch dies beschlossen. Die Koalition von Aiden betrachtet Kaltenbruch als seinen Verbündeten und alle Mitglieder des Eidgenössischen Rates werden darum ersuchen, dieses Bündnis zu bestätigen und zu stärken. Zum Wohle Alteracs und des Nordwestgefälles. Unsere Haltung gegenüber der Horde hat sich bereits offenbart. Wir sind ihr feindlich gesonnen und bekämpfen sie, soweit es unsere Reichweite zulässt - und soweit es für das Nordwestgefälle einen Zweck erfüllt."

<Allgemeine Zustimmung.>

Tim Orodaro: "Besprechen wir nun unsere Haltung gegenüber der Allianz. Es versteht sich, dass wir eine gewisse Verbundenheit gegenüber den Vorkämpfern der menschlichen Rasse empfinden müssen; schließlich sehen wir uns selbst als Menschen und die Völker der Horde als unsere Feinde. Doch ich warne davor, sie mit offenen Armen in diesen Ländereien zu empfangen. Die Allianz hat kein Auge für die Angelegenheiten Alteracs. Sie bedenkt nur ihren Krieg gegen die Horde. Es hat sich unlängst gezeigt, als sie in Tirisfal landete und dort ihre Hauptstreitmacht verheizte anstatt eine nachhaltigere Strategie zu vertreten. Wenn das Nordwestgefälle sich einer anrückenden Allianz kostenlos öffnet - und früher oder später wird sie an unseren Grenzen stehen - dann wird sie das Nordwestgefälle schlucken und für ihren Krieg ausbeuten, so gut sie kann. Das Nordwestgefälle wird in Knechtschaft geraten. Und wenn es auch eine bessere Knechtschaft als die unter der Horde ist; so werden die hier lebenden Alteracer ihre Unabhängigkeit verlieren und für einen Krieg schuften, den sie nie wollten - und dem sie von Anfang an aus dem Weg gegangen sind. Die Oger im Osten und all unsere befestigten Grenzen zwingen die Allianz dazu, mit uns zu verhandeln; denn sie werden nach Fenris wollen, um von dort aus den Silberwald angreifen zu können. Keine Häfen sind besser als die von Kaltenbruch und Nordwestgefälle, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen - und keine anderen Gebiete sind fruchtbarer und stabiler, um ihren Feldzug langanhaltend zu unterstützen. Wir mögen das alles gerne tun - doch es soll die Allianz viel Gold kosten, da sie - so sie ihr Wort an uns richtet - nicht mit Vasallen, sondern allenfalls mit gleichberechtigten Verbündeten spricht."

<Zustimmung von Seiten Aidens und Lichtnahs.>

Thomas Orodaro: "Wenn wir dies als eine Sache zwischen der Allianz und dem Nordwestgefälle betrachten, ist viel Wahres dran, an diesen Worten - doch, mein Bruder, sprechen wir nicht darob vor allem über den Kampf der Lebenden gegen die Untoten? Das ist eine Schlacht, die wir alle gemeinsam zu schlagen haben. Es ist unsere Pflicht als Menschenvolk, unseren Brüdern und Schwestern der Allianz beizustehen und nicht auch noch ihre mühsame Kriegskasse zu belasten, wenn wir doch alle von einem Sieg gegen die Horde profitieren würden. Wir bestehlen die Allianz, wenn wir ihr nicht helfen, da wir darauf hoffen, sie möge den Krieg schon für uns gewinnen! So wir uns wahrhaftig auf das Licht stützen wollen, müssen wir Einigkeit unter den Menschen anstreben, anstatt uns in ewiglicher Konkurrenz zu wähnen."

Hans Fenri: "Wir haben gar keine Wahl, als die Allianz um Hilfe zu bitten; denn die Horde wird ihre Niederlage nicht vergessen. Wir haben die Schlacht gewonnen, weil der Feind wichtigeres zu tun hatte, als sich weiter mit uns zu befassen - doch wenn er seine Aufmerksamkeit erst auf uns richtet, können wir diesen Krieg nur führen, wenn die Allianz sich schützend an unsere Seite stellt."

Gottfried von Kapen: "Ich will nicht darauf hoffen müssen, dass die Allianz sich schützend an meine Seite stellt. Überhaupt ist es ein Schritt - rüber hin zur Unterwerfung - wenn wir die Allianz mit unserem Schutz beauftragen. Ist sie erst hier, dann ist sie Lichtnah ein neuer Wolf."

Thomas Orodaro: "Ist es nicht im allgemeinen Interesse aller freien Völker, einander die Hand zu reichen und mit aller Stärke gegen die Verlassenen zu stehen?"

Ingrid von Aiden: "Das mag ja stimmen, aber die Allianz wird uns kein guter Verhandlungspartner sein. Keiner, der uns einfach so die Hand reicht oder uns ernst nehmen will."

Hans Fenri: "So ihr mich fragt, ist mit dem Ausgang des Krieges keine Krämerei zu betreiben!"

Tim Orodaro: "Die Allianz hat Alterac schon einmal im Stich gelassen. Perenolde mag ein Verräter gewesen sein, als er den Orcs im Zweiten Krieg die Grenze öffnete - doch er tat es aus einer unmittelbaren Bedrohung heraus, in der ihm niemand sonst beistand. Nachdem Perenolde sein Volk vor der Invasion der Horde bewahrt hatte; sie also nach Lordaeron marschieren ließ, da kam König Trollbann mit den Truppen von Stromgarde und vernichtete Alterac, mordete und verbrannte die gesamte Ordnung dieses alten Königreiches. Die Horde hätte Alterac zerstört; doch als sie es nicht tat, tat es die Allianz. Ihr könnt vom alteracschen Volk nicht verlangen, sich unter den Schutz der Allianz zu stellen. Sie war es, die diesem Land Armut und Jahrzehnte der Anarchie bescherte - und sie war es, die tiefen Gram auf sich lud. Das Nordwestgefälle stand souverän gegen die Verlassenen; nun muss es souverän gegen die Allianz stehen und sich sein Recht auf eine ebenbürtige Partnerschaft erstreiten. Es ist niemandem daran gelegen, Krieg gegen die Allianz zu führen - doch mit allem, was sie tat und verschenkte, hat sie es nicht verdient, die Hilfe dieses Landes kostenfrei zu erringen."

<Deutliche Zustimmung von Lichtnah und Aiden.>

Thomas Orodaro: "Es ist bedauerlich. Doch wie ich mich mit Fenri überstimmt sehe und mir doch alles daran gelegen ist, dem Volk des Nordwestgefälles zu helfen, will ich einlenken und mich später darum bemühen, dass die Verhandlungen mit der Allianz ein gutes Ende haben werden."

Hans Fenri: "Worüber genau wollt ihr mit der Allianz verhandeln?"

Tim Orodaro: "Die Allianz mag uns zu redlichen Preisen Proviant abkaufen, mag zu redlichen Preisen die militärischen Zugangsrechte für das Nordwestgefälle erhalten und zu redlichen Preisen unsere Küsten und die Schiffe Markstadts nutzen, um Fenris und den ganzen Lordaemersee anzugreifen und zu beherrschen. Sie mag auch unsere militärische Unterstützung erfragen - und darf darüber sprechen, dass wir ein dauerhaftes Bündnis mit ihr eingehen, so die Konditionen für uns alle lohnenswert sind. Doch diese Ländereien für ihren Krieg zu gebrauchen und dadurch zu einem Ziel zu machen; ferner zu nutzen, was wir hier ohne ihre Hilfe geschaffen haben; soll sie nicht weniger als 250.000 Dukaten kosten."

<Pochendes Staunen.>

Thomas Orodaro: "Damit kann die Allianz zwei Armeen unterhalten!"

Tim Orodaro: "Sie wird zwei Armeen weniger brauchen, wenn wir sie unterstützen."

Hans Fenri: "Also schön. Dann verhandeln wir, wenn die Allianz kommt - aber lasst es nicht unser Schaden sein, Kommandant des Dämmersturms."

Tim Orodaro: "Nichts läge mir ferner. Da wir nun beschlossen haben, uns der Allianz gegenüber neutral zu verhalten und Verhandlungen mit ihr aufzunehmen, sobald sie unserer Hilfe bedarf - wobei sie unseren Beitrag angemessen entlohnen muss - können wir uns Tobiasstadt widmen. Wir haben bereits darüber gesprochen, wie wir mit den Ländereien von Tobiasstadt verfahren wollen, wenn es tatsächlich zu einer Inbesitznahme derselben kommt. Der Dämmersturm hat ein Interesse daran, die Krise mit Tobiasstadt zeitnah zu bewältigen, ohne den Tobiasstädtern dabei Zugeständnisse zu machen, die sie nicht verdient haben. Ein Militärschlag könnte dabei eine Möglichkeit sein; doch soweit muss es nicht kommen, wenn wir den Ort nunmehr gemeinsam zum Feind der Koalition erklären und mit einem umfassenden Handelsembargo bedenken. Dann muss sich Tobiasstadt bald unseren Forderungen beugen, die da lauten: seinen Pass und all seine Ländereien für die Truppen des Nordwestgefälles kostenfrei begehbar zu halten; die handwerklichen Fachkräfte - für die Tobiasstadt im ganzen Land bekannt ist - im gesamten Nordwestgefälle arbeiten zu lassen und obendrein eine Entschuldigungszahlung von 30.000 Goldstücken an die Koalition zu entrichten, die es in mehreren Tributraten begleichen darf. Dies ist die Strafe für die Behinderung des Dämmersturms und zugleich Bezahlung für ihre Verteidiger des Nordwestgefälles am Pass von Aiden. Wenn Tobiasstadt das Geld nicht aufbringen kann, können die Handwerker des Ortes die Schuld ihrer Stadt abarbeiten. Kommt es trotz allem zu einem Militärschlag, wird der Dämmersturm keine verbündeten Kräfte benötigen, um den Ort zu entwaffnen und für die Koalition zu annektieren."

Thomas Orodaro: "Es ist ein hartes Urteil, doch es drückt auch eine mahnende Form der Gerechtigkeit aus; denn die Tobiasstädter haben der Einheit dieses Landes entsagt, die ihm nun so viel Stärke gibt. Dafür sollen sie abgemahnt werden. Die Forderungen sind angemessen, doch so das Licht es will, wird der Dämmersturm meiner Bitte zustimmen, dass die Zivilbevölkerung von Tobiasstadt geschont werden muss."

Tim Orodaro: "Leib und Leben der Zivilbevölkerung will ich schonen - ihren Besitz werde ich nicht garantieren. Wenn es zum Kampf kommt, werden wir die Stadt plündern und uns nehmen, was wir zuvor friedlich gefordert haben. Diese Beute werden wir mit der übrigen Koalition teilen."

Thomas Orodaro: "Sie werden es dem Dämmersturm ewig nachtragen, wenn er sie bestiehlt."

Tim Orodaro: "So der Dämmersturm keine Satisfaktion erhält und die tobiasstädtische Frage ungeklärt bleibt, wird er seinerseits den Tobiasstädtern ihren Verrat ewig nachtragen."

Ingrid von Aiden: "Nun, Aiden will Euch nicht behindern, Kommandant. Zwar haben wir Beziehungen nach Tobiasstadt, weil sie uns nämlich beim Aufrüsten geholfen und uns Waffen verkauft haben, während wir ihnen unser Eisen zu guten Preisen lieferten. Doch so oder so habt Ihr ja schon eine Entschädigung bedacht, die den Verlust der Blockade oder eines Kampfes mit Leichtigkeit aufwiegen kann."

Gottfried von Kapen: "Es ist nur richtig, die Sache mit Tobiasstadt schnell zu klären. Die Koalition und der Dämmersturm haben die Unterstützung Lichtnahs, was diese Blockade betrifft."

Hans Fenri: "Hoffen wir für die Tobiasstädter, dass sie sich schnell fügen. Ein neuer Krisenherd wäre unserer jungen Eidgenossenschaft ein Dorn im Auge. Jedenfalls habe ich kein Interesse daran, mich hier nun quer zu stellen - das taten die Tobiasstädter offenbar lange genug. Ihr habt meine Unterstützung, Kommandant Orodaro."

Thomas Orodaro: "Ich werde keine unnötige Gewalt befürworten, daher muss ich mich hier enthalten; bin im Namen des Lichts, der Gereichtigkeit, im Namen von Markstadt und meines Ordens aber durchaus der Ansicht, dass den Tobiasstädtern eine Lektion erteilt werden muss."

Tim Orodaro: "Dann ist es beschlossen. Die Koalition bricht jeden Handel mit Tobiasstadt ab und stellt die eben genannten Forderungen. Lehnt Tobiasstadt diese Forderungen ab, wird der Dämmersturm den Ort für die Koalition annektieren."

<Weitestgehende Zustimmung. Markstadt enthält sich.>

Tim Orodaro: "So weit haben wir nun über die Außenpolitik des Eidgenössischen Rates und der Koalition von Aiden gesprochen. Wenn es keine weiteren Anträge mehr gibt, ist die Sitzung hiermit beendet."


[Es wird festgelegt, dass die Koalition von Aiden das Syndikat als seinen Feind betrachtet, es aber nicht aktiv bekämpfen wird, wenn dieses sich aus dem Nordwestgefälle heraushält. Der Dämmersturm setzt ein Kopfgeld auf Margarete von Bauergard aus, das sich bei lebendiger Auslieferung auf tausend und bei Auslieferung ihres Kopfes auf fünfhundert Goldstücke beläuft. Die Koalition von Aiden wird sich dem Ogerkönig, der als Murg der Klotz bekannt ist, gegenüber neutral verhalten. Sollte er jedoch das Nordwestgefälle angreifen, wird der Dämmersturm sich alleine unter Einsatz seiner Truppen um diese Bedrohung kümmern. Die Koalition von Aiden betrachtet die Horde als ihren Feind und wird sie bekämpfen, soweit es ihre Reichweite zulässt und es dem Nordwestgefälle zugute kommt. Alle Eidgenossen der Koalition von Aiden streben freundschaftliche Beziehungen und ein Bündnis mit Kaltenbruch an. Die Koalition von Aiden verhält sich der Allianz gegenüber mit wohlwollender Neutralität; der Absicht folgend, dass die Allianz das Nordwestgefälle als gleichwertigen Partner im Krieg gegen die Horde akzeptiert. Militärische Zugangsrechte, militärische Unterstützung, Zugang zu den Küsten des Nordwestgefälles und die Versorgung von Truppen sollen mit nicht weniger als 250.000 Goldstücken von Seiten der Allianz bezahlt werden. Die Allianz hat keinen territorialen Anspruch auf das Nordwestgefälle. In der tobiasstädtischen Frage wollen alle Eidgenossen von Tobiasstadt fordern, dass es der Koalition 30.000 Goldstücke Strafe zahlt, all seine Ländereien der übrigen Koalition kostenlos begehbar macht, und den meisterlichen Handwerkern und Schmieden des Ortes gestattet, im ganzen Nordwestgefälle zu arbeiten. Tobiasstadt darf die Strafe in Raten begleichen. Wenn es das nicht kann, darf es seine Handwerker und Schmiede die Strafe bei Mitgliedern der Koalition abarbeiten lassen. Um diese Forderungen durchzusetzen, bricht die gesamte Koalition ihre Handelsbeziehungen mit Tobiasstadt ab. Lenkt Tobiasstadt trotzdem nicht ein, wird der Dämmersturm Tobiasstadt mittels Militärschlag entwaffnen und für die Koalition annektieren. Dabei sind Leib und Leben der Zivilbevölkerung zu schonen; nicht aber ihr Eigentum.]



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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:14 pm

8. Sitzung, Fragen der Geistlichkeit

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Thomas Orodaro: "Das Licht sei mit Euch. Ich bin sehr dankbar für diese Sitzung und die Gelegenheit, das persönliche Anliegen meines Ordens vorzutragen. Wie es Euch keine Neuigkeit ist, sind die Paladine von Andorhals Vergeltung dem Licht verpflichtet. Als gebürtige Lordaeroner, die wir das Ende unserer Heimat sahen, streben wir dabei vor allem unserem gemeinsamen Feind entgegen - dem Untod, den wir als die schrecklichste Abart des Seienden verstehen; als unseren ersten Widerpart und überall zu bekämpfenden Feind. Es war das Licht, das mit uns marschierte; das Licht, das uns schützte und uns den Weg wies, als wir Markstadt von der Falschen Braut befreiten und mehr noch den alten Ländereien Bauergards Frieden und Hoffnung gaben. Wir kamen nicht, um länger als nötig zu bleiben. Doch die Markstädter wollten es so, dass wir heute ihre Schutzherren sind. Eine Aufgabe, der wir uns tagtäglich als würdig zu erweisen versuchen; ferner eine Aufgabe, die wir aus den Händen des Volkes erhielten und die daher nur aus dem Wohl des Volkes seine Legitimität gewinnen kann und gewinnen wird. Versteht mich also nicht als einen Kirchenmann in eigener Sache. Ihr alle habt das Licht gesehen, als es uns vor Aiden beiseite stand - und habt mittelbar von ihm gehört, als Markstadt darunter Frieden fand. Doch ist es eine Sache ganz Alteracs, das hier nur wenig vom Licht verstanden und wenig zum Licht gebetet wird. Ich will mir nicht anmaßen, zu behaupten, die tragische Geschichte dieser Lande fuße auf diesem Umstand. Das wäre Unrecht. Wenngleich wir doch sagen können, dass zumindest die tragische Geschichte dieser Lande dafür verantwortlich ist, dass die Menschen den Glauben an das Licht ablegen oder aber nie erringen konnten. Nun steht das Nordwestgefälle aber an der Vorfront gegen die Legionen des Schreckens, gegen die üblen Machenschaften der Dunklen Fürstin und jenen, die sich der Geißel noch immer verpflichtet fühlen. Das Licht im Lande der Koalition wäre uns ein starker Verbündeter gegen den Erzfeind allen Lebens; aller seienden Wesen dieser Welt. Daher möchten wir es zurück nach Alterac bringen, dass es allen Menschen die Zuversicht spendet, die sie sich lange und hart arbeitend verdient haben. Ich wünsche nicht, irgendjemandem hier sein Leben zu diktieren doch ich möchte die Wegweisung des Lichts anbieten und bitte daher um das Recht, in allen Landen des Gefälles Kirchen und Kapellen meines Ordens errichten zu dürfen, dass Priester dort predigen und den Sorgen und Nöten der Menschen beikommen mögen."

Hans Fenri: "Ich sah das Licht mit euresgleichen in die Schlacht ziehen und es war ein sehr willkommener Anblick. Ich habe nichts dagegen - sollt ihr nur eure Kirchen bauen. Aber ihr werdet selbst für alles aufkommen, ja?"

Thomas Orodaro: "Natürlich. Und auch für das Grundstück mögen wir einen fairen Preis bezahlen."

Gottfried von Kapen: "Es wäre freilich ein Schalk, wenn Lichtnah sich dem Licht verwehren würde. Ich selbst sah die Paladine aus dem Wald kommen - und es war mir doch ein sehr überzeugender Anblick, Herr Großmeister."

Ingrid von Aiden: "Wir Aidener haben mit dem Licht nichts zu schaffen; aber wir hegen ihm gegenüber auch keinen Gram. Erwartet darüber, dass sie misstrauisch sind - die Aidener. Lasst sie nicht glauben, es wär Hexenwerk. Immerhin mussten wir viel bluten und das Licht hat es nicht verhindern können. Doch die Goldschild, die ist ja auch eine Priesterin - und da sie eine beachtliche Frau ist, will ich Vertrauen in euch stecken."

Thomas Orodaro: "Wir sind demütige Diener des Lichts und das Misstrauen der Aidener ist nachvollziehbar. Wir werden sehr sorgsam mit ihnen umgehen und ihnen nichts aufzwingen, das sie nicht anzunehmen bereit sind."

Tim Orodaro: "Der Dämmersturm hat seine eigene Auslegung des Lichts, weswegen ihm wenig daran gelegen ist, diese in Konflikt mit einer anderen Lehre zu bringen. Was euch der Untod ist, das ist dem Dämmersturm die Leere. Wir mögen eine Reihe von Überschneidungen haben, unser Verständnis vom Licht betreffend, doch wir haben auch unsere Unterschiede. Diese zu vermitteln ist auch die Aufgabe unseres Botschafters in Markstadt. Insofern wird der Dämmersturm eure Bitte mit aller Vorsicht behandeln. Ich habe zu einem früheren Zeitpunkt versichert, dass ich in dieser Angelegenheit Zugeständnisse zu machen bereit bin. Das soll auch so geschehen. Doch es muss geregelt sein, dass mit dem Recht des Kirchenbaus nicht das Recht einhergeht, einen einzig-wahren Glauben zu proklamieren geschweige denn andere Kirchen und Tempel in derselben Gemeinde zu verbieten."

Thomas Orodaro: "Mir war nie daran gelegen, das Licht zu verdrängen, wo es bereits brennt - mein Bruder. Die Wellenheimer Lanze ist ein mächtiges Relikt, das ich selbst voller Ehrfurcht über dem Schlachtfeld erstrahlen sah. Ich möchte das Licht entfachen, wo es bisher fehlte. Daher sind all deine Einwände berechtigt und werden von mir und den meinen akzeptiert."

<Allgemeine Zustimmung.>

[Der Orden von Andorhals Vergeltung erhält das Recht, auf allen Koalitionsgebieten Kirchen und Kapellen zu errichten, um den Glauben an das Licht zu verbreiten. Die Grundstücks-, Bau- und Unterhaltskosten sind von Markstadt zu tragen. Ferner geht damit nicht einher, dass Andorhals Vergeltung ein Vorrecht darauf hätte, einen bestimmten Glauben zu diktieren oder andere Lehren und Einrichtungen zu verbieten.]

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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:14 pm

9. Sitzung, Einräumung vergangener Kriegsschuld

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Hans Fenri: "Ich begrüße euch alle zu dieser Sitzung. Es steckt ein wichtiger Anlass dahinter und deshalb habe ich um sie gebeten. Die Markstädtische Koalition brach aus vielen Gründen zusammen - einer davon sind die vielen Kabale und Anschuldigungen, die im Hintergrund stattfanden und mit denen der Dämmersturm zum Wolfsvolk und das Wolfsvolk zum Dämmersturm spuckte. Das soll ein Ende haben. Es muss ein für allemal vom Dämmersturm eingeräumt werden, dass er in das Nordwestgefälle eindrang, die alte Ordnung zerschmetterte, sich aus Eigennutz in diesen Landen niederließ und außerdem die Schuld an beiden Frühlingskriegen trägt. Erst wenn er das gesteht, können wir uns einander ehrlich und brüderlich verhalten. All die Toten, all das Gift - es kam vom Dämmersturm. Daran besteht kein Zweifel. Ich verlange, dass all diese Schikane nun aufgedeckt werden - dass der Kommandant des Dämmersturms gesteht, dieses Land mit Krieg überzogen zu haben, um sich selbst daran zu bereichern!"

Thomas Orodaro: "Das sind schwere Anschuldigungen."

Gottfried von Kapen: "Manchmal sollte man die Vergangenheit ruhen lassen, anstatt sich weiter in diesen Verschwörungen zu suhlen."

Tim Orodaro: "Es gibt in dieser Angelegenheit keine Diskussion."

<Unruhe im Saal.>

Ingrid von Aiden: "Was mag das heißen?"

Tim Orodaro: "Die Anschuldigungen sind schwer. Doch es steckt viel Wahrheit darin."

<Raunen.>

Tim Orodaro: "Ich werde nun viele Worte sprechen und eine lange Geschichte zeichnen. Es wird nötig sein, dazwischen zu pausieren, um zu ruhen, zu essen oder sich auf dem Abort zu erleichtern. Ich bitte die Schreiber dennoch, diese Pausen nicht zu dokumentieren, da sie weder von Wichtigkeit sind noch das folgende Narrativ durch dieselben verunstaltet werden sollte. Ich werde nicht nur zu den Anschuldigungen Stellung beziehen, sondern mich möglichst vollständig zu dem äußern, was geschehen ist. Bisweilen werde ich Namen und Ereignisse oder die Einzelheiten von Schlachten auslassen, um Zuhörer und später Lesende nicht zu überfordern - sie mögen sich anderweitig näher darüber informieren.

Bevor der Dämmersturm seinen Feldzug ins Nordwestgefälle von Alterac begann, erwägte er sehr lange, wie er die bestehende Ordnung destabilisieren und sich einen festen Platz in seinem Machtgefüge erstreiten kann. Daher schickte er Walter Torfstich ins Land. Dieser zeichnete ein Bild der Lage.

Der Eber verwüstete dieser Tage die Lande westwärts von Markstadt. Er war ein Lakai des Wolfes, der ihm Truppen, Waffen und Beute gab. Die Kobra, die in jener Zeit über Markstadt herrschte, war ein Mitglied des Syndikats. Der Wolf erhoffte sich von den Überfällen des Ebers, die Macht des Syndikats im Land klein zu halten, ohne sich selbst die Finger schmutzig machen zu müssen. Das Wiesel, Herzog de Pusché, im Südosten des Landes war indes ein Vasall der Kobra geworden, nachdem es eine Fehde gegen Markstadt verloren hatte. Der Mythos eines friedlichen Nordwestgefälles, bevor der Dämmersturm kam, ist daher eine Lüge. Der Machtstreit wütete längst, als ich alteracschen Boden betrat - und es waren die Tage, da Lordamm fiel, als wir bei der Kobra vorstellig wurden.

Wir stellten uns gegen angemessene Bezahlung in den Dienst Markstadts, eroberten Lordamm zurück und brachen den Griff des Ebers über Dörflingen, Karpfenfang, Pökelheim und Neuingen. Die Bevölkerung hatte sehr unter den gierigen Händen des Banditenfürsten leiden müssen. Doch seine Männer waren undiszipliniert und sahen den Sturm nicht kommen, der sie binnen einer Woche an allen Fronten überrollte. Als wir den Eber in seinem Bau stellten, war es Sergei Jagellovsk, der ihn tötete. Markstadt dankte uns für unsere Dienste und nahm die Lande entlang des Lordamersees zurück in seinen Herrschaftsbereich. Doch Markstadt war zu schwach, sie alle zu schützen und der Blick des Wolfes lag unermüdlich gen Osten gewandt, wo er bereits plante, den markstädtischen Vormarsch zu brechen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Krieg erneut ausbrechen würde.

Markstadt, das sich nun um den Wolf sorgen musste, blickte nach Westen. Der Marschall der Stadt bemühte sich darum, Markstadts militärische Stärke auszubauen. Doch der Wolf hatte über Jahre hinweg eine gewaltige Militärmaschinerie entlang seiner Ländereien errichtet. Seine Armee war die größte im Nordwestgefälle und noch weit darüber hinaus, bestens gerüstet und gut ausgebildet; seine Reiterei im ganzen Land gefürchtet. Es bestand keine Hoffnung für Markstadt, diesen Vorsprung in absehbarer Zeit aufzuholen. Der Dämmersturm wusste das. Doch er war gekommen, um zu bleiben. Er stellte erst das unabhängige und kriegsgebeutelte Alterszapfen unter seinen Schutz, verbündete sich dann mit Tobiasstadt und zog gen Süden, um das Wiesel zu stürzen. Es war ein elender Herrscher und die Bevölkerung erlebte schlimmste Armut - nicht besser als die Menschen unter dem Griff des Ebers. Die Truppen des Wiesels zu schlagen war leicht. Viele liefen über, kaum da sie erkannten, dass sie uns nichts entgegenzusetzen hatten. Als wir Brot und Schutz versprachen - und die Gorheimer und Kupferdörfer sahen, das wir unsere Versprechen halten - wurden wir als Befreier empfangen. Wir marschierten auf Burg Wiesel und stürzten Herzog de Pusché, der sich mit wenigen Getreuen in seinem Bergfried verschanzt hatte. Seine übrigen Truppen hatten uns die Burg kampflos übergeben.

Es steht außer Frage, dass es Markstadt nicht gefiel, wie wir seinen hörigen Vasallen vernichteten und dessen Ländereien unter die Herrschaft des Dämmersturms stellten. Doch es hatte genug mit dem Wolf zu schaffen, als das es gegen uns hätte vorgehen können. Diese politische Verwicklung war Teil unseres Kalküls, schon bevor wir Alterac betreten hatten.

Gemeinsam mit Tobiasstadt gründeten wir die Tobiasstädtische Koalition und beobachteten aufmerksam die Situation westlich des Tobiasstädtischen Passes. Der Winter kam. Wir versorgten das Volk aus dem Ausland und begannen damit, eine Infrastruktur zu errichten sowie Truppen aus der Bevölkerung zu beziehen. Wir plünderten und zerstörten Kaderwulst, denn Kaderwulst ist eine Lüge. Der Marschall von Markstadt stationierte die Armeen der Kobra in Dörflingen, um im Falle eines Krieges auf Aiden marschieren zu können. Dem Wolf mochte es vorerst in die Hände gespielt haben, dass der Einfluss von Markstadt über die Wiesellande gebrochen war. Doch er genoss Beziehungen zur Horde und zögerte nicht, auch dieser Tage mit ihr zu paktieren, um seine Aussichten auf einen komfortablen Sieg zu verbessern. Der harsche alteracsche Winter verhinderte jedoch eine allzu große Mobilmachung auf beiden Seiten. Es stand in den Sternen, das mit der Schneeschmelze die Kriegstrommeln ertönen und der Kampf um das Nordwestgefälle beginnen würde. Der Marschall investierte die finanziellen Ressourcen Markstadts noch während der Wintermonate in die Söldner und Marodeure von Straßenwald. Er befahl ihnen, das benachbarte Höhlingen anzugreifen, um die Ausgangssituation für den drohenden Krieg zugunsten Markstadts zu verändern. Mit Söldnern im Süden und der Armee von Markstadt im Norden wäre der Wolf gezwungen gewesen, seine Truppen umständlich aufzuteilen. Die Garnison von Höhlingen war dünn besetzt. Es gelang den verschiedenen Bannern von Straßenwald, darunter auch Deserteure des Frostwolfklans und die Söldner des Helmstahls, Höhlingen zu überrennen, zu plündern und zu besetzen.

Der darauffolgende Frühling war erschreckend mild. Die Schneeschmelze war ungewöhnlich stark und führte zu Überschwemmungen im ganzen Land. Der Wolf zögerte, obgleich Marodeure an seiner Grenze hausten. Er wollte sich nicht die Blöße geben, seine schweren Truppen im Schlamm versinken zu sehen. Doch wie der Wolf zögerte, tat es auch der Marschall. Es kam auf beiden Seiten zu diplomatischen Forderungen; zum Bestreben nach einem territorialen Ausgleich, damit sich die Lage entspannt. Doch eine Annäherung von Kobra und Wolf hätte zur Folge gehabt, dass die beiden Mächte sich mit dem Dämmersturm und den von ihm beanspruchten Ländereien des Wiesels befassen. Eine Frage, die sowohl Wolf als auch Kobra auf die lange Bank geschoben hatten, da sie zur Genüge miteinander beschäftigt waren. Der Dämmersturm hatte kein Interesse daran, diese Frage aufkommen zu lassen. Ich befand den Zeitpunkt für gekommen, dass der Krieg nun beginnen möge, um dann eine Weile anzuhalten, beide Kräfte zu schwächen und sie schließlich in die Situation zu versetzen, die Ländereien des Dämmersturms als Status Quo zu akzeptieren.

Daher entsandte ich eine Attentäterin, die Natter, um den Wolf anzugreifen. Vieles an ihr verwies darauf, dass sie von der Kobra geschickt wurde. Ihr Name ist kein Zufall. Ich war mir darüber im Klaren, dass der Wolf gut geschützt wird. Doch es war der Versuch, nicht der Erfolg, der in dieser Angelegenheit zählte. Das Attentat scheiterte und der Wolf, der sich bis hierhin nicht sonderlich mit dem Dämmersturm beschäftigt hatte, schloss entsprechend, dass die Kobra versucht hatte, ihn umzubringen. Da es der Natter gelungen war, ihn zu verletzen, war es der Sohn des Wolfs, Ferdinand von Wolke, der die Wolfsarmee zusammenrief und gen Höhlingen zog. Er vernichtete die Söldner im Handstreich. Ein talentierter Taktiker, in der Tat. Dann zog er direkt weiter nach Straßenwald und vernichtete jeden Vagabunden und jede Mietklinge, die nicht rechtzeitig geflohen war. Straßenwald wurde gänzlich abgefackelt und die Wolfsarmee zog gen Norden. Talstadt fiel ihm kampflos in die Hände, während die Einwohner des Markstädtischen Landes ihre Felder unbeackert ließen und in ihre Hauptstadt flohen. Zugleich erreichte den Dämmersturm die Forderung des Wolfs, sich ihm im Kampf gegen Markstadt anzuschließen und sein Vasall zu werden. Der Dämmersturm lehnte diese Forderung ab und erklärte sich neutral.

Der überraschend schnelle Erfolg Ferdinands führte jedoch zu einer Reihe von verdeckten Operationen, die das fortschreitende Wolfsheer nachhaltig schwächen sollten. Im Rahmen mehrerer Einsätze unter falscher Flagge gelang es, die Marschrouten Ferdinands mit Sprengfallen zu versehen und aus dem Hinterhalt heraus viele seiner Offiziere zu töten. Ein anderes Kommando zerstörte ein hordisches Waffenlager im Gebirgspass von Franzdorf, indem er gezielt Lawinen auslöste. Ein Spion im Heereslager konnte außerdem Gift in die Futtertröge der Schlachtrösser flößen und bewirkte so die Entwaffnung der gefürchteten, wölfischen Kavallerie. Der Dämmersturm tat all dies, um einen allzu frühen Sieg des Wolfs zu verhindern. Er hatte nach wie vor die Absicht, das Gleichgewicht der Mächte zu seinen Gunsten zu drücken.

Der Marschall von Markstadt zögerte indes, obgleich Ferdinand weiter auf Markstadt zuhielt. Er spielte ein Ass aus seinem Ärmel. Eine Armee des Syndikats drang überraschend vom Perenoldhügel ins Nordwestgefälle ein und stellte den jungen Wolf vor Legdenstein. Es kam zur Schlacht. Ferdinand von Wolke sah sich einem verlustreichen Kampf ausgesetzt, der dem Marschall genug Zeit einräumte, die markstädtische Armee zurück nach Markstadt zu manövrieren. Während sich lange Zeit kein Sieger in der Schlacht von Legdenstein abzeichnete, erreichte plötzlich ein kezanisches Luftschiff das Schlachtfeld und vernichtete die Syndikatsarmee mit mehreren Tonnen Sprengstoff.

Die Lage für Markstadt schien nun aussichtslos. Der Dämmersturm musste erneut eingreifen, um einer Eroberung Markstadts durch die Wolfstruppen vorzubeugen. Er fand heraus, dass das Luftschiff in Weißhaupt ankerte. Derselbe Trupp, der schon den Waffenstützpunkt bei Franzdorf zerstört hatte, konnte nun Weißhaupt infiltrieren und das anliegende Luftschiff mit mehreren schweren Sprengsätzen zerstören. Der Dämmersturm unternahm außerdem den Versuch, Lichtnah mittels Portalmagie im Handstreich zu erobern, wobei er zugleich seiner Neutralität entsagte und dem Wolf den Krieg erklärte. Der Versuch, Lichtnah zu erobern, scheiterte an den Lichtnahern, ihren Mauern und der wehrhaften Führung des hier anwesenden Gottfried von Kapens.

Dadurch stand fest, dass die Entscheidung im sogenannten Frühlingskrieg, nur noch vor Markstadt fallen kann. Der Dämmersturm mobilisierte bis auf wenige Ausnahmen seine gesamte Streitmacht und eilte Markstadt zur Hilfe, vor dem sich nun das Wolfsheer aufstellte. Wir wissen, wie diese Schlacht ausgegangen ist. Die Wolfstruppen kämpften erbittert und säten viel Tod unter den Markstädtern, den Tobiasstädtern und dem Dämmersturm. Doch am Ende unterlag Ferdinand von Wolke und starb durch meine Hand. Seine einstmals berittenen Elitetruppen wurden von der Wellenheimer Lanze niedergetrampelt. Der Wolf selbst war zugegen, doch er hatte den Kampf zu spät erreicht und musste sich verbittert zurückziehen. Er schwor Rache - und das meinte er auch so.

Danach kam es zum Kongress von Markstadt. Dem Dämmersturm wurde das Land des Wiesels vertraglich zugesprochen und dem Wolf die Kriegsschuld attestiert, woraufhin er Reparationszahlungen an die Siegermächte zu leisten hatte. Die Ländereien, die einst der Eber heimgesucht hatte, wurden vertraglich an Markstadt gebunden. Der Kongress ging in der Friedensordnung der Markstädtischen Koalition und des Koalitionsvertrages von Markstadt auf.

Ich gestehe ohne Reue, dass der Dämmersturm den Ersten Frühlingskrieg entfachte. Ich gestehe ohne Reue, dass der Dämmersturm den Eber und das Wiesel vernichtete, um aus der neuen Situation Profit zu schlagen und sich als Macht im Nordwestgefälle zu etablieren. Ich blicke heute auf dieses Land und sehe, dass es ein besseres geworden ist, als zu jener Zeit, da das Syndikat von Markstadt aus und die Horde von Stahlkamm um die Vorherrschaft rangen. Der Dämmersturm handelte nicht aus Altruismus. Er handelte, um sich am Nordwestgefälle zu stärken und das Nordwestgefälle ward gestärkt, als es im Dämmersturm aufging.

Doch die Dinge waren nicht vollendet als die Markstädtische Koalition gegründet wurde. Noch immer herrschte das Syndikat in Markstadt und noch immer unterhielt der Wolf entgegen aller Abmachungen Kontakte zur Horde. Die Markstädtische Koalition konnte sich nie von der Schlacht um Markstadt erholen - sie musste früher oder später in Verrat und Chaos münden. Und Jahre später waren es wahrhaftig Verrat und Chaos, die über das Nordwestgefälle hereinbrachen.

Die Markstädtische Koalition mochte sich einiger Erfolge rühmen, doch zeichnen die Protokolle der Ratssitzungen vor allem ein Bild der Missgunst. Der Wolf versuchte mit großem Erfolg, die Schande seiner Niederlage und den erlittenen Machtverlust zu beheben. Er verheiratete seine Nichte, Margarete von Franzdorf mit der Kobra, Lucius von Bauergard, und bereitete zugleich seine Rache am Dämmersturm vor. Die Kobra wurde gebändigt, verfiel seiner Ehefrau und schließlich dem Wahnsinn. Der Einfluss des Wolfs war nie größer.

Im Osten braute sich indes eine neue Bedrohung zusammen. Ein Ogerhäuptling, uns bekannt als Murg der Klotz, war aus Zentralalterac in den Norden gezogen und hatte viele alteracsche Ogerbanner unter sich vereinen können. Wir wissen heute, dass es der Zirkel des Cenarius war, der ihm die Macht verlieh, die vielen anderen Stammesführer seiner Art zu zerschmettern und zu unterjochen. Im Gegenzug erwarteten die Druiden von ihm, seine Horden ins Nordwestgefälle zu führen und den Dämmersturm zu vernichten. Nun sind die Gründe dafür verworren und kompliziert. Der Dämmersturm hatte sich in der Vergangenheit einiger Ahnungslosigkeiten schuldig gemacht - die Zerstörung von Kaderwulst, das eine Lüge ist, steht in der Reihe dieser Ahnungslosigkeiten. Im Zuge dieser Ereignisse zeigte sich die innere Verfassung der Markstädtischen Koalition.

Murg drang am Perenoldhügel ins Nordwestgefälle ein. Doch die Koalition zögerte, eine gemeinsame Streitmacht aufzustellen. Die Wolfstruppen verspäteten sich bewusst, während ein halbherziges Banner aus Markstädtern, Dämmersturmsöldnern und einem Berserker der Cherusker Fahne gegen die Oger zog. Die Schlacht am Perenoldhügel endete in einem Massaker. Murg vernichtete die Koalitionsarmee. Doch er ließ sich Zeit, danach weiter zu marschieren. Obgleich ich hier vom Beginn des Zweiten Frühlingskrieges spreche, brach der Winter noch einmal über dem Nordwestgefälle herein und zwang die Oger für ein paar Wochen an Ort und Stelle zu verweilen. Dann marschierten sie auf Erwins Ruh.

Die Koalition hatte die Zeit genutzt, um eine zweite Streitmacht aufzustellen. Diesmal größer, beherzter und mit der schwer gerüsteten Wolfsarmee an ihrer Seite. Als Murg der Klotz vor Erwins Ruh erschien, hatten sich die Koalitionstruppen eingegraben und die Zeichen standen günstig, dass die Oger unterliegen würden. Es kam jedoch erneut anders. Auf dem Höhepunkt der Schlacht öffneten die Wolfstruppen ihre Flanke und ließen Murgs Horden ins Zentrum der Koalitionsarmee eindringen, während zugleich eine neue Macht die Bühne des Nordwestgefälles betrat. Die Zwerge des Westbergs stürmten auf das Schlachtfeld und überfielen mit gepanzerten Widderreitern die andere Flanke der Koalitionsarmee. Während der Wolf sich zurückzog, wurde die übrige Armee massakriert. Julius von Wellenheim, einer der ruhmreichsten Rottenmeister des Dämmersturms, fiel im Kampf gegen Murgs Horden. Iris Theane, eine weitere heldenhafte Rottenmeisterin, starb im Kampf gegen die Westbergzwerge.

Murg hatte den Großteil seiner Schlagkraft verloren, doch der Verrat des Wolfs trug Früchte. Er verfügte nun wieder unangefochten über die stärkste Armee im Lande und das Fortbestehen der Markstädtischen Koalition beruhte auf seiner Gnade. Es gelang dem Dämmersturm in diesen stürmischen Zeiten, einen Vergeltungsschlag gegen den Westberg zu führen und ihre verborgene Festung zu zerstören. Außerdem wehrten wir einen Angriff auf Alterszapfen ab. Wölfe, Vögelschwärme und wandelnde Bäume schlossen sich den Überfällen auf den Dämmersturm im ganzen Land an. Auch Tobiasstadt und Burg Wellenheim wurden von Treants angegriffen. Der Zirkel des Cenarius griff nun selbst in den Konflikt ein und beschwor die Wildnis, um sie gegen den Dämmersturm zu richten.

Es gelang dem Dämmersturm dennoch, die Reste von Murgs Horde im Küstengebiet des Lordamersees zu stellen, auszuschalten und Murg gefangen zu nehmen. Im Nordwestgefälle wurde dies als Sieg und vermeintliches Kriegsende gefeiert, doch dies täuschte nur darüber hinweg, dass sich westlich der dämmersturmschen Ländereien im Forst von Kaderwulst eine neue Streitmacht zusammenbraute. Bäume erwachten zum Leben, Legionen von Unkraut, Wolfsrudel und aggressive Vogelschwärme. Die Druiden hatten es darauf abgesehen, das Land des Dämmersturms mit Verwüstung zu überziehen. Tobiasstadt und das halbe Nordwestgefälle gleich mit. Der Dämmersturm formierte daher seine frühlingskrieggeschundenen Trupp auf dem Kaderwulstpass, doch es war bereits ersichtlich, dass es zahlenmäßig nicht reichen würde, um die Wanderschaft des Forstes von Kaderwulst abzuwehren.

Daher bot der Dämmersturm dem Wolf an, die Geliebte des durch seinen Verrat gestorbenen Julius von Wellenheim zur Frau zu nehmen. Salma Sinclaire, die später als Hure und dann als Braut des Dämmersturms bekannt werden sollte. Im Gegenzug verlangte der Dämmersturm die Hilfe des Wolfsheeres in der Schlacht auf dem Kaderwulstpass. Der Wolf konnte dieser Versuchung nicht widerstehen. Das Weib seines verhassten Feindes - und außerdem ein sehr Schönes, wie wir alle wissen. Der Wolf willigte also ein. Es kam zur Hochzeit auf Burg Stahlkamm, in welcher der Wolf keine Gelegenheit ausließ, den Dämmersturm zu demütigen. Er nahm die junge Braut vor seinen grölenden Heerscharen und die Hure Dämmersturm war geboren. Doch Salma brach nicht an dieser Demütigung, denn sie wusste, dass ihr Tag noch kommen würde.

Der Wolf hielt sich diesmal an die Abmachung. Er marschierte mit einer Streitmacht nach Osten und überfiel das Heer der Druiden in dem Augenblick, da es den Angriff auf den Kaderwulstpass begonnen hatte. Die Schlacht auf dem Kaderwulstpass endete für den Dämmersturm beinahe in seiner völligen Auslöschung, doch das Wolfsheer hatte genug Zeit erkämpft, damit Greifenreiter des Irdenen Rings das Nordwestgefälle erreichen konnten. Der Dämmersturm hatte im Vorfeld Kontakt mit ihnen aufgenommen und ihnen einige Gefälligkeiten erwiesen, damit sie mit dem Zirkel verhandeln und diesen Krieg beenden mochten. Tatsächlich beschwichtigten die Schamanen die zornigen Druiden und berieten sich über das Schicksal des Dämmersturms. Sie kamen zum Urteil, dass der Dämmersturm seine Vergehen, die er gegenüber den Druiden und der Welt begangen hatte, dort sühnen sollte, wo sie den größten Schaden anrichteten. Jenseits des Meeres in Kalimdor. Ein großer Teil des Dämmersturms zog also auf diesen Büßerfeldzug, während der alteracsche Rest unter der Obhut von Derebron Darkwood hier im Nordwestgefälle verweilte. Der Zweite Frühlingskrieg war beendet.

Während weite Teile des Dämmersturms den Büßerfeldzug bestritten, kehrte wieder Ruhe ins Nordwestgefälle ein. Doch es war ein Frieden der Missgunst. Der Wolf war unbestreitbar wieder stärkste Macht im Lande. Seine Verbindungen zur Horde trugen jedoch zweifellos dazu bei, dass man sich vorerst keine Sorgen um ausländische Bedrohungen machen musste. Im Rat von Markstadt wurde Politik gemacht - bisweilen sogar sehr gute. Allerdings war Derebron Darkwood mehr Krieger als Politiker und vermochte nicht, sich gegenüber Markstadt und Wolf durchzusetzen; mehr noch fuhr er sich dabei die Missgunst von Tobiasstadt ein, wann immer er notgedrungen nachgab. Was Darkwood an politischem Geschick fehlte, gleichte er mit seiner Militärdoktrin aus, die bis heute Ausbildung, Ausrüstung und Taktiken der dämmersturmschen Lanzenträger in Alterac regelt. Er investierte viel in Aufrüstung und ebnete so den Weg für die militärische Erholung des Dämmersturms in Alterac. Diese sollte jedoch noch auf sich warten lassen.

Der Wolf verbrachte seine Zeit mit Müßiggang. Er hatte Gefallen an seiner schönen Braut gefunden, die über dem viel Bewunderung unter den Offizieren und Soldaten seines Heeres genoss. Salma von Wolke machte sich ein schönes Hofleben und bezirzte ihren Gemahl derart, dass er darüber immer wieder seine Pflichten als Burgherr und Herzog vergaß. Die Situation auf Stahlkamm spiegelte in großer Ironie das, was der Wolf zuvor mit der Kobra getan hatte, als er die schöne Margarete mit ihm verheiratete. Es ist keine kühne Behauptung, zu sagen, der Wolf hätte noch viel schlimmer am Nordwestgefälle - besonders am Dämmersturm! - gewaltet, wenn ihn seine Braut nicht stets zu beschwichtigen verstanden hätte. Ich würde lügen, würde ich behaupten, dies wäre damals nicht die Absicht gewesen, als ich Salma nach Stahlkamm schickte - ich wusste um ihr Potenzial und ihre Opferbereitschaft. Deswegen schrieb ich ihr den Weg voraus, den sie aus Liebe zum Dämmersturm und mit dem Versprechen auf Vergeltung nur zu sehr zu beschreiten willens war. Aus der Hure Dämmersturm wurde allmählich und mit wachsender Popularität im Volke, die Braut des Dämmersturms. In manchen Ländereien mehr, in anderen weniger. Doch es ging um, sie wäre ein Garant des Friedens und das, was die Koalition im Innersten verbindet. Spätestens, nachdem sie dem Wolf einen Sohn und eine Tochter geboren hatte.

Dann färbten die Himmel sich grün und Risse zur Anderwelt öffneten sich entlang aller Kontinente. Dämonen und Kultisten entstiegen dem Höllenfeuer und verwüsteten ganze Königreiche. Im Nordwestgefälle traf es Alterszapfen, das in einer einzigen Nacht zerstört und massakriert wurde. Einmal mehr ersuchte der Dämmersturm um Hilfe - und der Wolf wähnte darin die Stunde der Entscheidung, da er endlich in dämmersturmsches Land einziehen und seinen Herrschaftsanspruch als rettender Befreier geltend machen konnte. Die Koalition versammelte eine Streitmacht und der Wolf zog aus. Doch er nahm die Braut mit sich, um sie als Trophäe vorzuführen, wenn er im Heereslager des Dämmersturms einreitet. Es heißt, die Braut habe einen Rock aus Bronze, hohe Stiefel und eine Goldkrone getragen, während ihr voller Busen im Licht der aufgehenden Sonne glitzerte und sie an der Seite des Wolfs, das heulende Wolfsheer führend, den Sammelpunkt bei Tobiasstadt erreichte. Es haben sich an diesem Tage viele Wolfssoldaten und selbst die vermeintlich gedemütigten Dämmersturmkrieger in Salma von Wolke verliebt.

Obgleich er das größte Kontingent in Tobiasstadt beisteuerte, bereitete man dem Wolf keinen sonderlich dankbaren Empfang. Er war sehr zornig darüber und konnte später erwirken, dass er das Heer gegen die Dämonen bei Alterszapfen anführen werde. Diesen Plan konnte er jedoch nicht zu Ende führen, denn er fing sich noch am selben Tage schrecklichen Durchfall ein. Möglicherweise wurde er vergiftet. Möglicherweise war es eine glückliche Fügung für den Dämmersturm. Darkwood und Cherusk berieten sich, wer nun das Unternehmen anführen würde - da das Wolfsheer sicherlich keinem von ihnen in die Schlacht zu folgen bereit gewesen wäre. Die Wahl fiel auf Salma von Wolke, die Braut des Dämmersturms, die als Ikone des Nordwestgefälles - als Dienerin des Dämmersturms und Gemahlin des Wolfs - die Männer zur Schlacht inspirieren sollte, während Darkwood und Cherusk ihr die taktischen Entscheidungen einflüsterten.

Die Schlacht von Alterszapfen war blutig, doch zum ersten Mal gelang es einer Koalitionsarmee, einen Feind auf offenem Feld zu vernichten. Zudem einen teuflischen Feind - einen, der die Existenz des Nordwestgefälles und der ganzen Welt in Frage gestellt hat. Dies geschah mit dem Segen und unter der mutigen Führung der Braut. Cherusk und Darkwood stellten den Erzdämon, der seine Scharen von Alterszapfen aus befehligte. Beide wurden schwer verwundet - von Cherusk wissen wir, dass er noch lange unter der Verletzung litt, ehe sie ihn dahinraffte. Doch sie vernichteten die Kreatur und die Invasion war beendet. Als die Braut sich danach von der Schlacht erholte und nach langem Schlaf in Tobiasstadt erwachte, erfuhr sie jäh von den Verwundeten, dass ihr Gemahl wieder wohlauf war und mit den verbliebenen Truppen die Ruinen von Alterszapfen niederbrennen ließ, um die Verderbnis zu läutern und danach auf Gorheim zu marschieren; willens den geschwächten Dämmersturm endlich zu unterwerfen.

Die Braut brach rasch zum Heereslager ihres Gemahls auf. Es heißt, er habe versucht, sie vor Zorn zu vergewaltigen, als sie ihn von seinen Plänen abbringen wollte. Doch er hatte unterschätzt, welche Macht sie inzwischen im Lande hatte. Ein paar eifrige Wolfssoldaten stürmten das Zelt aus dem ihre Hilfeschreie ertönten und stachen ihren Herrn von hinten ab. Salma von Wolke war zur Lichtgestalt des Nordwestgefälles geworden - zur Wolfsmutter, zur geliebten Braut des Dämmersturms und zum Engel von Alterszapfen. Sie versammelte die Truppen des Dämmersturms, die des Wolfsheeres und marschierte auf Markstadt, wo sich Margarete von Bauergard ihr kampflos unterwarf. Die Markstädtische Koalition verschwand klanglos und räumte das Feld für die Braut, die fortan zur alleinigen Herrscherin des gesamten Nordwestgefälles erklärt wurde. Sie nahm sich Derebron zum Berater, setzte Thomas Reiter in den Wolfslanden als ihren Statthalter ein und residierte zusammen mit Margarete von Bauergard in Markstadt und Burg Wellenheim. Das Nordwestgefälle erlebte gute Tage unter Salmas Herrschaft, doch war sie nicht von langer Dauer.

Die Agenten der Brennenden Legion hatten sich nach der Schlacht von Alterszapfen noch nicht geschlagen gegeben. Sie witterten in der nun entfachten Verehrung der Braut eine Chance, sich im Nordwestgefälle festzusetzen und ihren dunklen Meistern den Weg zu ebnen. In einem Augenblick der Ruhe, da sich die Braut auf Burg Wellenheim befand und bei ihren Kindern weilte, infiltrierte ein Dämon in ihrer Gestalt die Führungsriege Markstadts und säte Wahnsinn in den Straßen. Er riss die Macht an sich, unterwarf die Bevölkerung einschließlich der Garnison seinem Willen, verführte ihre Seelen und bereitete ein riesiges Opferfest vor. Salma brach umgehend, auf, als sie davon erfuhr, doch kurz nachdem sie vor Markstadt das letzte Mal gesehen wurde, verschwand sie spurlos und gilt bis heute als verschollen. Die orgiastischen Feste, die Zügellosigkeiten und die Verderbnis in den Straßen gingen weiter ihrem Zenit entgegen, als züchtige Mädchen jeden Anstand vergaßen und geifernde Horden lust- und alkoholtrunken die Gassen belagerten.

Es war in derselben Nacht, da Andorhals Vergeltung an den Ufern Lordamms anlegte und mit der Hilfe Margarete von Bauergards in Markstadt eindrang, um das Licht zurück in die Straßen zu bringen. Die Paladine zogen von Haus zu Haus und lichteten den Nebel im Geiste derer, die der Verderbnis anheim gefallen waren. Doch diese Nacht war noch in weitaus größerem Maße schwanger vor Schicksal, denn der Himmel riss auf und Argus zeigte sein grässliches Antlitz. Die Einwohner sahen ihre Sünden, sahen den Wahnsinn - und sie weinten, da sie es nicht fassen konnten, waren voller Scham, wähnten sich im Weltuntergang begriffen und stellten sich unter den Schutz der heiligen Krieger aus dem Norden. Doch Derebron Darkwood, mitsamt der Stadtgarnison, wuchtete sich den Paladinen in den Weg. Er war dem Zauber der Falschen Braut gänzlich erlegen. Es kam zum Kampf. Thomas Orodaro, der hier anwesende Großmeister des Ordens von Andorhals Vergeltung, erschlug Darkwood und brach dadurch den Kampfeswillen der übrigen Garnison. Dann marschierten die Paladine auf das Anwesen im Stadtkern, wo die fanatischsten Diener der Falschen Braut ihre unheilige Herrin verteidigten. Doch die Paladine obsiegten. Sie stellten den Dämon und vernichteten ihn, woraufhin sie all die Schrecklichkeiten fanden, kraft derer Markstadt auf dem Zenit seiner Korruption gänzlich zerstört und zugunsten irgendwelcher finsterer Beschwörungen hätte geopfert werden sollen. Auch fanden sie Lucius von Bauergard, die wahnsinnige Kobra, tot und kasteit in den Kellern des Hauses.

Indes war es Hendrick Heineken gelungen, dem jetzigen Hüter der Ländereien des Dämmersturms, Margarete von Bauergard aus den Irrungen und Wirrungen dieser Nacht zu befreien und für den Dämmersturm zu beschlagnahmen. Er handelte weise, als er sie den Paladinen entriss, denn er wusste nicht um ihr Vorhaben und erhoffte sich davon eine günstige Ausgangsposition in der sich ankündigenden Neusortierung des Nordwestgefälles. Er war es auch gewesen, der die Machenschaften der dämonischen Doppelgängerin aufgedeckt und an die wahre Braut herangetragen hatte. Margarete folgte ihrem Befreier gerne, denn sie hatte eingesehen, dass auch sie nicht ohne Strafe davongekommen wäre, nachdem sie die Falsche Braut zunächst unterstützt und nun den Paladinen den Weg in die Stadt geebnet hatte."

Thomas Orodaro: "Du sprichst schon lange und ehrlich, mein Bruder. Die Gesichter derer, die dir lauschen, sind erschüttert, ehrfürchtig, sind beruhigt und mit viel neuem Wissen erfüllt. Sehe ich nun selbst zu Hans Fenri herüber, erblicke ich einen Grad grimmiger Genugtuung. Obgleich offen liegt, dass dem Dämmersturm kein Schaden aus deiner Rede entstehen wird und du aus einer Position der Stärke sprichst, die dir diese Wahrheiten erlaubt. Ich möchte jedoch noch eine Sache beitragen, die du bis hierhin ausgelassen hast, weil sie nicht nur dich und die deinen betrifft; sondern gleichwohl auch die meinen und die Legitimität mit der wir ins Nordwestgefälle eingedrungen sind. Bevor der Dämmersturm den Büßerfeldzug angetreten hat, ließest du mir eine Nachricht zukommen, in der es hieß, ich solle aufmerksam nach Süden schauen, da der Schutz des Nordwestgefälles sich deiner Aufmerksamkeit nun für geraume Zeit entzöge. Wir kämpften dieser Tage in den Westlichen Pestländern gegen den Kult der Verdammten, doch ich kam deiner Bitte nach und hielt mich gerüstet, um zur Hilfe zu eilen, sobald mich ein Zeichen des Dämmersturms erreichen sollte. Dieses Zeichen kam in Form eines Propheten, der vorgab, das Nordwestgefälle schützen zu wollen, das böse Mächte sich zusammenbrauten und die Zeit für unser Eingreifen nun gekommen sei. Er sollte Recht behalten, doch da ich ihn nie zuvor gesehen hatte, musste ich annehmen, dass du es warst, der ihn geschickt oder mit der Aufgabe betraut hatte, uns ausfindig zu machen und zur Pflicht zu rufen. Wer war dieser Prophet?"

Tim Orodaro: "Es war der Marschall von Markstadt, der lange nicht gesehen ward, mit dem ich aber ein einziges Mal und im Geheimen Zwiesprache gehalten hatte, um den Bestand des Nordwestgefälles sicherzustellen und ihm Hilfe an die Hand zu geben. Der Marschall war es auch, der uns schließlich vor den Verlassenen warnte, als diese in Richtung Aiden marschierten."

Hans Fenri: "Was wisst ihr noch über den Marschall?"

Tim Orodaro: "Er ist ein mächtiger Magier, der ein Interesse am Schutz des Nordwestgefälles hat. Er ist der Horde feindlich gesonnen. Politische Macht scheint für ihn nur Mittel zum Zweck. Ich attestiere ihm keine persönlichen Ambitionen, die Herrschaft über das Nordwestgefälle zu erlangen und es erklärt sich, dass er an Markstadts Seite stand, während der Wolf mit der Horde paktierte."

Gottfried von Kapen: "Dann ist er ein Freund."

Tim Orodaro: "Möglicherweise."

Ingrid von Aiden: "Fahrt fort, Kommandant des Dämmersturms. Ich hatte den Eindruck, dass ihr noch nicht fertig wart."

Tim Orodaro: "Vielen Dank. Andorhals Vergeltung übernahm die Herrschaft über das Markstädtische Land und stellte die öffentliche Ordnung wieder her. Schließlich ließ sich der Orden vom Volke zur rechtmäßigen Schutzmacht Markstadts wählen, wodurch etwaige Zweifel an seiner Legitimität null und nicht geworden sind. Heineken sortierte indes die Ländereien des Dämmersturms um auf die Rückkehr der Veteranen der Büßerfeldzuges zu warten und Darkwoods Platz als Hüter der Ländereien einzunehmen. Er tat dies mit viel Voraussicht und aller Behutsamkeit. Thomas Reiter regierte nach dem Fall der Braut indes uneingeschränkt über die alten Wolfslande, wobei er - wie wir später erfuhren - dessen alte Kontakte zur Horde weiterhin pflegte.

Der Büßerfeldzug endete und der Eisenschmiedener Dämmersturm kehrte nach Alterac zurück, wo er sich über die Lage informieren ließ. Wir fassten den Plan, das Nordwestgefälle schnellstmöglich wieder unter einem Bündnis zu vereinen und einen Status Quo herzustellen, der es gegen alle ausländischen Mächte stärkt. Die Verhandlungen mit Markstadt waren erfolgreich. Margarete von Bauergard sollte derweil den totkranken Njörn Cherusk heiraten, um den Einfluss des Dämmersturms auf Tobiasstadt auszuweiten, doch der Plan scheiterte. Margarete floh und verschwand von der Bildfläche. Cherusk starb und die ohnehin schon angespannten Verhältnisse zu Tobiasstadt verschlechterten sich weiter. Desweiteren entkam Murg der Klotz aus den Verliesen von Markstadt und zog in die Ländereien östlich des Nordwestgefälles, wo er seine alten Heerscharen erneut zu versammeln begann. Thomas Reiter wollte sich indes ebenfalls dem neuen Bündnis anschließen, hatte jedoch mit dem Unabhängigkeitsbestreben von Aiden und Lichtnah zu kämpfen, die ihm zunehmend den Boden unter den Füßen wegzogen. Der Dämmersturm beteiligte sich am Kampf gegen die beiden Städte, denn er wünschte den Westen des Nordwestgefälles in einigem und standfestem Zustand, um die Horde vor möglichen Angriffen abzuschrecken. Doch der Dämmersturm scheiterte, wie schon im Ersten Frühlingskrieg, an Lichtnahs Mauern. Thomas Reiter starb unglücklich im Kampf.

Ferner stellte sich heraus, dass Thomas Reiter, wie schon der Wolf all die Jahre vor ihm, die Friedhöfe von Aiden, Lichtnah und Höhlingen für die Leichenkarren der Verlassenen geöffnet hatte. Auf diese Weise hatte man die Verlassenen aus dem Nordwestgefälle herausgehalten. Und dies war auch der Hauptgrund für den Unabhängigkeitskampf von Aiden und Lichtnah - sie wollten diesen Tribut nicht länger entrichten. Aiden und Lichtnah hatten ihren Unabhängigkeitskampf gewonnen, denn Reiters Herrschaft war gebrochen. Der Dämmersturm und Markstadt mussten akzeptieren, dass Aiden und Lichtnah fortan freie Städte sein sollten.

Aus dieser Situation ergab sich jedoch eine unmittelbare Bedrohung für das Nordwestgefälle. Wer würde den Zorn der Verlassenen über den ausbleibenden Tribut an Kadavern beschwichtigen? Das Nordwestgefälle, nun wo Thomas Reiter gefallen war und sich seine Offiziere um die Nachfolge stritten, wo Lichtnah und Aiden unabhängig waren, hätte einer Invasion der Horde nicht standhalten können. Es war Viktorie Goldschild, die in dieser Stunde der Not ihr diplomatisches Geschick bewies. Sie sprach Lichtnah und Aiden ihre gewonnene Freiheit zu und bewog die Bevölkerung von Dörflingen, an ihrer statt den Leichentribut zu entrichten, bis das Nordwestgefälle stark genug sei, sich gegen die Verlassenen zur Wehr zu setzen. Dörflingen willigte leidenschaftlich ein, denn es hegte ob seiner engen Verbindung zur Braut des Dämmersturms, die es vom Joch des Wolfes befreit hatte, große Liebe für den Dämmersturm. Dies tut das Volk von Dörflingen auch heute noch, weswegen es sich willentlich unter unseren Schutz gestellt hat.

Dies verschaffte dem Nordwestgefälle eine Atempause. Markstadt gedieh unter der Herrschaft von Andorhals Vergeltung und auch das Umland erholte sich allmählich vom Chaos der letzten Jahre und dem Angriff der Dämonen. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Friedhöfe Dörflingens versiegen und es erneut zum Konflikt kommen sollte. Markstadt und Dämmersturm befanden sich mitten in der Aufrüstung als uns die Nachricht vom Fall Teldrassils erreichte. Ferner davon, dass der König von Sturmwind eine Invasion Lordaerons plane. Wir griffen das schwach besetzte Fenris an, um der Allianz den Lodamersee zu sichern und den Weg für einen schnellen Schlag auf Tirisfal zu ebnen. Davon erhoffte sich der Dämmersturm nicht zuletzt auch Reichtümer für sich und das Nordwestgefälle. Es gelang uns tatsächlich, die Insel zu nehmen; doch auf dem Höhepunkt der Schlacht zeigte sich, dass der Wrynnkönig Lordaeron ohne jeden Rückhalt von Norden angegriffen hatte und gescheitert war. Die Dunkle Fürstin der Verlassenen hatte ihre eigene Hauptstadt mit Seuchenbomben kontaminiert, deren Wolken nun auf den See hinauszogen und uns zum Rückzug zwangen. Der Blutkrieg zwischen Horde und Allianz war gänzlich ausgebrochen.

Die Seuchenwolken, die den Lordamersee lange in Beschlag nahmen, trieben ganze Murlochorden der Küste des Nordwestgefälles entgegen, doch durch die gemeinsamen Bemühungen Markstadts und des Dämmersturms konnten sie vernichtet werden. Dabei befreiten Jon Fischer und Phaeron Pfannenschwinger das kleine Karpfenfang, das sich nun ebenfalls willentlich unter den Schutz des Dämmersturms stellte. Die Wochen gingen ins Land und die Kunde ging um, Truppen der Horde hätten Alteracstadt besetzt, um eine weitere Bastion in der Nähe von Alteractal, Arathi und Hinterland für sich zu beanspruchen. Die Allianz reagierte vom Hinterland aus mit einer Invasionsstreitmacht, die mit der Belagerung von Alteracstadt begann. Aus den Machtkämpfen im alten Wolfsland ging Hans Fenri als Sieger hervor, der fortan über Höhlingen, Stahlkamm und Weisshaupt herrschen sollte. Er erkannte die Unabhängigkeit von Lichtnah und Aiden an.

Dann erreichte uns die Nachricht, eine Entsatzungsstreitmacht der Verlassenen sei auf dem Weg, um Alteracstadt aus der Belagerung zu befreien - und sie würde das Nordwestgefälle bei Aiden passieren. Wir fanden uns in Aiden zusammen. Aiden, Lichtnah, Stahlkamm, Markstadt und Dämmersturm schmiedeten eine Waffenbruderschaft und gemeinsam gelang es uns, den Heerscharen der Verlassenen zu trotzen, viele der ihren zu vernichten und sie nur noch geschwächt und beraubt durch die ogerbesetzten Ländereien nach Osten in Richtung Alteracstadt marschieren zu lassen.

Die Geschichte des Nordwestgefälles ist mit Blut geschrieben. Das war sie schon, bevor der Dämmersturm in dieses Land einzog. Es wurde einander viel betrogen, um Legitimität gerungen und bekämpft. Wir töteten einander. Wir töteten, wen wir als unseren Freund glaubten und töteten, wer uns von außen her bedrohte. Was wäre dieses Land, wenn der Wolf all dies gewonnen hätte? Eine Brutstätte der Untoten und ein Reich der Horde. Was wäre dieses Land, wenn Markstadt gewonnen hätte? Eine Welt von Sklaventreibern und Unterjochten - von den ewig gestrigen Royalisten der perenoldschen Schande. Heute stehen wir Schulter an Schulter im Lichte unseres größten Sieges; frei von der Horde und frei vom Syndikat. Der Dämmersturm bereut nichts als die Unabhängigkeit von Aiden und Lichtnah nicht schon viel früher unterstützt zu haben. An allem anderen hat er erreicht, was er wollte; an allem anderen ist das Nordwestgefälle schließlich stärker denn je erwachsen, gehärtet von dem was war und mit Weisheit und brüderlichem Stolz für die Zukunft gerüstet. Ich rufe euch daher auf, euch zu unserer gemeinsamen Geschichte zu bekennen, dass sie festgeschrieben sein möge und ewiglich die Säule sei, auf der wir unsere neue Koalition begründen. Und ich schwöre hiermit feierlich, dass der Dämmersturm dieses Land beschützen wird, wo er nur kann - dass er die Freiheit seiner Koalitionspartner ehren wird und allen ausländischen Invasoren die Stirn bietet."

Gottfried von Kapen: "Ja! So sei es."

Ingrid von Aiden: "Das Nordwestgefälle soll das Nordwestgefälle sein. Frei und allen bösen Kräften zuwider. Innen wie außen. Auf alle Zeit."

Thomas Orodaro: "Wir werden dieses Land vor Schaden bewahren und es zu einem Hafen des Friedens inmitten dieser wüsten und wahnsinnigen Zeiten machen."

Hans Fenri: "Mögen eure Worte so edel sein, wie ihr sie nach außen erscheinen lasst. Ich habe keinen Grund, euch zu vertrauen - besonders nicht, nach all den Dingen, die gestanden und zugegeben wurden. Doch ich hab's mit der Vernunft und ich sehe, dass die Dinge sich nicht zum Schlechten entwickelt haben. Ich glaube nicht, dass ihr Übles mit mir im Schilde führt, Kommandant des Dämmersturms. Auch ihr nicht, Großmeister - so wenig wie von Aiden und von Kapen. Ich erkenne eure Erzählung an, denn der Wolf war ein schlimmer Mann. So wahr hier dieser Tage viele schlimme Männer kampieren. Es ist wichtig, dass wir uns für die Zukunft rüsten, denn der Krieg ist noch nicht vorüber. Möge unsere Freundschaft ihn überdauern - auch dann, wenn wir keinen gemeinsamen Feind mehr haben."


[Die Sitzung wird beendet. Die Koalitionspartner akzeptieren die Rede des dämmersturmschen Kommandanten als gemeinsame Geschichte des Nordwestgefälles und schwören ihrer vergangenen Feindseligkeiten ab.]
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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:15 pm

10. Sitzung, Abschluss und Eid

Anwesende Vertreter: Ingrid von Aiden (Gastgeberin und Bürgermeisterin von Aiden), Tim Orodaro (Kommandant des Dämmersturms), Thomas Orodaro (Großmeister von Andorhals Vergeltung, Schutzherr von Markstadt), Gottfried von Kapen (Bürgermeister von Lichtnah), Hans Fenri (Herr von Stahlkamm und des Wolfsheeres)


Ingrid von Aiden: Nun ist es geschafft! Alle Verhandlungspunkte sind abgewickelt worden und wir sind friedlich und stolz zu vielen Einigungen gekommen! Ich finde sogar, dass wir einander erstaunlich entgegenkommend waren und man sich dieser Zusammenkunft - hier in Aiden - noch gerne und lange erinnern sollte; wie nämlich Verhandlungen dieser Art zur Zufriedenheit aller Beteiligten geführt und abgeschlossen werden. Der Vertrag von Aiden liegt auf einer langen Schriftrolle vor uns, mit großen Buchstaben, und im Einvernehmen mit Stahlkamm, Aiden, Lichtnah, Markstadt und dem Dämmersturm. Als freie und dem Glück des Nordwestgefälles zustrebende Vertragspartner; und fortan als redliche Eidgenossenschaft, da wir alle unseren Schwur auf dieses Schriftstück leisten, willens es zu ehren und ewig zu bedenken! So schwöre ich, Ingrid von Aiden, die hier beschlossenen Dinge zu beherzigen und ihnen gegenüber nicht verräterisch zu handeln; sie vielmehr zu schützen und dem Eidgenössischen Rat mit den Kräften Aidens beizustehen. Gleichwohl schwöre ich, dieses Schriftstück zu ehren und seines Inhaltes ewig zu gedenken."

Tim Orodaro: "Ich, Tim Orodaro, schwöre, die hier beschlossenen Dinge zu beherzigen und ihnen gegenüber nicht verräterisch zu handeln; sie vielmehr zu schützen und dem Eidgenössischen Rat mit den Kräften des Dämmersturms beizustehen. Gleichwohl schwöre ich, dieses Schriftstück zu ehren und seines Inhaltes ewig zu gedenken."

Hans Fenri: "Ich, Hans Fenri, schwöre, die hier beschlossenen Dinge zu beherzigen und ihnen gegenüber nicht verräterisch zu handeln; sie vielmehr zu schützen und dem Eidgenössischen Rat mit den Kräften Stahlkamms und Weisshaupts beizustehen. Gleichwohl schwöre ich, dieses Schriftstück zu ehren und seines Inhaltes ewig zu gedenken."

Thomas Orodaro: "Ich, Thomas Orodaro, schwöre, die hier beschlossenen Dinge zu beherzigen und ihnen gegenüber nicht verräterisch zu handeln; sie vielmehr zu schützen und dem Eidgenössischen Rat mit den Kräften Markstadts und der Vergeltung Andorhals beizustehen. Gleichwohl schwöre ich, dieses Schriftstück zu ehren und seines Inhaltes ewig zu gedenken."

Gottfried von Kapen: Ich, Gottfried von Kapen, schwöre, die hier beschlossenen Dinge zu beherzigen und ihnen gegenüber nicht verräterisch zu handeln; sie vielmehr zu schützen und dem Eidgenössischen Rat mit den Kräften Lichtnahs beizustehen. Gleichwohl schwöre ich, dieses Schriftstück zu ehren und seines Inhaltes ewig zu gedenken."

Ingrid von Aiden: "So wächst zusammen, was einst getrennt war. Lang lebe die Koalition von Aiden! Lang lebe die Eidgenossenschaft!"

Alle: "Lang lebe die Koalition von Aiden! Lang lebe die Eidgenossenschaft!"


[Der Vertrag von Aiden wird besiegelt.]
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BeitragThema: Re: Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt]   Der Kongress von Aiden (Öffentlich) [2019 erstellt] EmptySa Jul 18, 2020 12:16 pm

Vertrag der Koalition von Aiden



Präambel

In den Tagen, da die Welt vom Blutkrieg erschüttert wurde, traten die Mächte des Nordwestgefälles auf den Trümmern der Markstädtischen Koalition zusammen, um einander einen erneuten, besseren und wahrhaft freundlichen Schulterschluss zu bereiten. Sie bezwangen die ausländischen Invasoren der Dunklen Fürstin in der Schlacht von Aiden und befreiten ihre Ländereien vom Joch der Verlassenen. Der Untod wurde aus dem Nordwestgefälle verbannt und in gegenseitigem Respekt - nicht bloß mit dem Wunsch nach Frieden, sondern nach Solidarität und Einheit - schufen Aiden, Lichtnah, Stahlkamm, Markstadt und Dämmersturm diesen Vertrag, die Koalition von Aiden und den Eidgenössischen Rat des Nordwestgefälles. Möge er auf alle Zeit bestehen und den Menschen des Landes zur Glückseligkeit gereichen.



1. Erbeutete Reichtümer


1.1
Die Vertragspartner teilen den Wegzoll der Verlassenen, der in der Schlacht von Aiden erbeutet wurde, gleichmäßig zu je 20.000 Goldstücken unter sich auf. Aiden erhält zusätzlich den verbleibenden Rest von 6.284 Goldstücken.

1.2
Zukünftige Gewinne und Beute, die durch gemeinsame militärische und politische Anstrengungen der Vertragspartner angehäuft werden, müssen nach dem Vorbild der Schlacht von Aiden gleichmäßig unter den Vertragspartnern aufgeteilt werden.



2. Territoriale Festlegungen


2.1
Die Eidgenossen der Koalition von Aiden akzeptieren die nachfolgenden Territorien als festgeschriebenen, unverrückbaren Status Quo, den es gegen alle ausländischen wie inländischen Aggressoren zu verteidigen gilt. Ländereien des Dämmersturms sind demnach Burg Wellenheim, Gorheim, Alterszapfen, Dörflingen und Karpfenfang. Zu den Ländereien Markstadts gehören Markstadt, Lordamm, Neuingen, Pökelheim, Talstadt, Legdenstein und Erwins Ruh. Aiden ist Aiden und Lichtnah ist Lichtnah. Lichtnah erhält die nördliche Hälfte der alten Ländereien von Franzdorf. Die südliche Hälfte, Stahlkamm, Höhlingen, Straßenwald und Weisshaupt gehören zu den Ländereien Burg Stahlkamms.

2.2
Sollte Tobiasstadt seine Unabhängigkeit verlieren, so wird es unter die gemeinsame Verwaltung der Koalition gestellt.

2.2.1
Die Verwaltung von Tobiasstadt wird über einen siebenköpfigen Rat geregelt, in dem der Dämmersturm drei Plätze innehat. Stahlkamm, Lichtnah, Aiden und Markstadt haben jeweils einen Platz in einem möglichen Rat von Tobiasstadt.

2.2.1.1
Entscheidungen im Rat von Tobiasstadt werden per Abstimmung aller beteiligten Ratsmitglieder gefällt. Eine einfache Mehrheit genügt, um einen Beschluss rechtskräftig zu verabschieden.

2.3
In den Ländereien des Perenoldhügels wird die Koalition einen gemeinsamen Stützpunkt errichten. Nach der Fertigstellung dieses Stützpunktes wird die Koalition ein gemeinsames Truppenkontingent auf zweifacher Rottenstärke an diesem Ort unterhalten. Es hat den Zweck, das Nordwestgefälle gegen Angreifer aus dem Osten zu verteidigen.

2.4
Der Forst von Kaderwulst wird zu einer allgemeinen Sperrzone erklärt, die kein Vertragspartner und auch kein Feind der Koalition betreten darf.

2.4.1
In Straßenwald, Talstadt und auf dem Pass von Kaderwulst werden Posten errichtet, die vom Wolfsheer, den Truppen Markstadts und dem Dämmersturm besetzt werden, um die Einhaltung der Sperrzone zu gewährleisten.



3. Das Erbe der Braut


3.1
Die Erben der Braut des Dämmersturms, Timon und Selina von Wolke werden im Laufe ihrer Jugend Ausbildungen in Stahlkamm, Markstadt, Aiden und Lichtnah erhalten. Ihre jüngste Kindheit verbringen sie auf Burg Wellenheim. Die Ehen, die Timon und Selina von Wolke dereinst eingehen werden, sollen eine Dynastie begründen, mit der sich nach Möglichkeit alle Herrscherfamilien des Nordwestgefälles vereinen, um es schließlich unter dem Banner einer einzigen Familie vereinen zu können.



4. Militärbündnis


4.1
Die Koalition von Aiden ist ein Militärbündnis. Das bedeutet, dass die Bündnispartner geschlossen gegen jene vorgehen, die einen der Bündnispartner oder das Gefälle als Ganzes angreifen. Ferner wird sich die Koalition immer auch über Einsätze im Ausland beraten, die eine Bedrohung für das Nordwestgefälle vorzeitig ausschalten könnten.

4.1.1
Aiden und Lichtnah dürfen bei beschlossenen Einsätzen im Ausland darauf verzichten, Truppen für ein gemeinsames Kontingent zu stellen. Nehmen sie dieses Recht in Anspruch, müssen sie den Einsatz jedoch mit Ressourcen oder Ausrüstung unterstützen.

4.2
Alle Bündnispartner haben uneingeschränkte militärische Zugangsrechte im gesamten Nordwestgefälle.



5. Eidgenössischer Rat


5.1
Die Koalition von Aiden trifft gemeinsame Entscheidungen innerhalb einer Versammlung. Diese Versammlung ist der Eidgenössische Rat des Nordwestgefälles.

5.1.1
Der Eidgenössische Rat setzt sich aus Gesandten der Bündnispartner zusammen, wobei jeder Bündnispartner einen Gesandten für die Zusammenkunft des Eidgenössischen Rates stellt.

5.1.2
Der Eidgenössische Rat tritt alle zwei Monate zusammen. Zuerst in Aiden, dann in Lichtnah, dann auf Burg Stahlkamm, dann auf Burg Wellenheim und schließlich in Markstadt. Danach wiederholt sich dieser Zyklus.



6. Wirtschaftliches


6.1
Die Bündnispartner der Koalition von Aiden belegen einander nicht mit Zöllen. Alle Waren können frei gehandelt werden.

6.2
Alle Koalitionspartner beteiligen sich mit 150 Goldstücken im Monat an der Luftbrücke des Dämmersturms und erhalten dafür ein Achtel der Transportkapazitäten jedes regulären (einmal in der Woche hin und zurück) Fluges nach Eisenschmiede. Markstadt muss diesen Beitrag nicht zahlen, da es stets einen Zehnt seiner Ernten einlagern wird, um die anderen Koalitionspartner bei Hungersnöten zu versorgen.

6.3
Die Koalitionspartner richten einen gemeinsamen Fond ein. Die Mittel dieses Fonds werden in wirtschaftsfördernde Projekte innerhalb des Nordwestgefälles investiert. Der Beitrag zu diesem Fond beträgt anfangs einhundert Goldstücke und wird bei jeder Ratssitzung zusammengeführt. Welche Projekte gefördert werden, wird bei jeder Ratssitzung neu beraten. Die Höhe des Beitrags kann mit der Zeit und nach Absprache der Koalitionspartner auch erhöht werden.



7. Außenpolitik


7.1
Die Koalition von Aiden ist dem Syndikat feindlich gesonnen, wird ihm gegenüber jedoch nicht als Aggressor auftreten, so sich keine unmittelbare Bedrohungslage einstellt.

7.2
Die Koalition ist dem Ogerhäuptling, der als Murg der Klotz bekannt ist, sowie seinen Ogerhorden gegenüber neutral eingestellt. Sollte dieser jedoch das Nordwestgefälle bedrohen, wird der Dämmersturm für die Verteidigung aufkommen.

7.3
Die Koalition von Aiden betrachtet die Horde als ihren Feind und wird sie bekämpfen, soweit es ihre Reichweite zulässt und es dem Nordwestgefälle zugute kommt.

7.4
Alle Eidgenossen der Koalition von Aiden streben freundschaftliche Beziehungen und ein Bündnis mit Kaltenbruch an.

7.5
Die Koalition von Aiden verhält sich der Allianz gegenüber mit wohlwollender Neutralität; der Absicht folgend, dass die Allianz das Nordwestgefälle als gleichwertigen Partner im Krieg gegen die Horde akzeptiert.

7.5.1
Militärische Zugangsrechte, militärische Unterstützung, Zugang zu den Küsten des Nordwestgefälles und die Versorgung von Truppen sollen mit nicht weniger als 250.000 Goldstücken von Seiten der Allianz bezahlt werden.

7.5.2
Die Allianz hat keinen territorialen Anspruch auf das Nordwestgefälle.

7.6
In der sogenannten Tobiasstädtischen Frage wollen alle Eidgenossen von Tobiasstadt fordern, dass es der Koalition 30.000 Goldstücke Strafe zahlt, all seine Ländereien der übrigen Koalition kostenlos begehbar macht, und den meisterlichen Handwerkern und Schmieden des Ortes gestattet, im ganzen Nordwestgefälle zu arbeiten.

7.6.1
Um diese Forderungen durchzusetzen, bricht die gesamte Koalition ihre Handelsbeziehungen mit Tobiasstadt ab. Lenkt Tobiasstadt trotzdem nicht ein, wird der Dämmersturm Tobiasstadt mittels Militärschlag entwaffnen und für die Koalition annektieren.

7.6.1.1
Bei einem Militärschlag gegen Tobiasstadt sind Leib und Leben der Zivilbevölkerung zu schonen; nicht aber ihr Eigentum.

7.6.2
Tobiasstadt darf die Strafe in Raten begleichen. Wenn es das nicht kann, darf es seine Handwerker und Schmiede die Strafe bei Mitgliedern der Koalition abarbeiten lassen.

7.7
Der Dämmersturm setzt ein Kopfgeld auf Margarete von Bauergard aus, das sich bei lebendiger Auslieferung auf tausend und bei Auslieferung ihres Kopfes auf fünfhundert Goldstücke beläuft.



8. Geistlichkeit


8.1
Der Orden von Andorhals Vergeltung erhält das Recht, auf allen Koalitionsgebieten Kirchen und Kapellen zu errichten, um den Glauben an das Licht zu verbreiten.

8.1.1
Die Grundstücks-, Bau- und Unterhaltskosten für die kirchlichen Einrichtungen von Andorhals Vergeltung sind von Markstadt zu tragen.

8.1.2
Mit dem Recht von Andorhals Vergeltung auf den Bau von Kirchen, Kapellen und der Verbreitung ihrer Auslegung des Lichts, geht nicht einher, dass Andorhals Vergeltung ein Vorrecht darauf hätte, einen bestimmten Glauben zu diktieren oder andere Lehren und Einrichtungen zu verbieten.



9. Kriegsschuld und Geschichte


9.1
Die Koalition erkennt die vom Kommandant des Dämmersturms geschilderte Geschichte des Nordwestgefälles als gemeinsame Vergangenheit an. Sie ist in der Rede der 9. Sitzung des Kongresses von Aiden dokumentiert.



10. Eid auf den Vertrag von Aiden


Alle Vertragspartner schwören feierlich, diesen Vertrag zu achten, ihm gegenüber nicht verräterisch zu handeln; ihn vielmehr zu schützen und dem Eidgenössischen Rat mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften beizustehen. Gleichwohl schwören sie, dieses Schrifstück zu ehren und seines Inhaltes ewig zu gedenken.

Lang lebe die Koalition von Aiden! Lang lebe die Eidgenossenschaft!


Tim Orodaro
Kommandant des Dämmersturms

Ingrid von Aiden
Bürgermeisterin von Aiden

Gottfried von Kapen
Bürgermeister von Lichtnah

Hans Fenri
Herr von Burg Stahlkamm

Thomas Orodaro
Großmeister von Andorhals Vergeltung
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